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Diskussion:Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED

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Letzter Kommentar: vor 7 Jahren von Phi in Abschnitt Befürworter der Einheit von KPD und SPD
Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Zwangsvereinigung von SPD und KPD zur SED“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

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Der Fall Heidelberg

Der Fall Heidelberg: Hier im Artikel heißt es: "In Heidelberg strebte die KPD Ende 1945 einen gemeinsamen Arbeitsausschuss an, der die enge Kooperation beider Parteien während des Gemeindewahlkampfes organisieren und die Fusion einleiten sollte. Die Landkreisorganisationen der SPD gingen zwar darauf ein, aber einflussreiche Sozialdemokraten wie Josef Amann warnten öffentlich vor einer „Heirat im Liebesrausch“".

Friederike Reutter, auf den sich der Artikelautor hier bezieht, schreibt in ihrem Beitrag über die Heidelberger Sozialdemokraten:

"In einem entscheidenden Punkt aber wichen sie in ihrem Parteiprogramm (Hervorhebung von mir) vom Schumacherschen Konzept ab: Sie befürworteten eine Fusion mit der KPD."

Das liest sich nun allerdings ganz anders, als hier im Artikel dargestellt. --Peewit (Diskussion) 12:28, 19. Okt. 2016 (CEST)Beantworten

Finde ich nicht. Worin liegt der inhaltliche Unterschied zwischen der Information, die Heidelberger Genossen
hätten einen gemeinsamen Arbeitsausschuss angestrebt, der eine Fusion „einleiten“ sollte,
und der Information,
sie hätten eine Fusion „befürwortet“?--Gloser (Diskussion) 15:51, 19. Okt. 2016 (CEST)Beantworten
Was Benutzer Peewit hier geflissentlich übergeht, ist, dass sich die inkriminierte Passage auf die Seiten 214 bis 216 bezieht, sein Zitat sich aber auf S. 206 findet. Das Parteiprogramm und die tatsächlichen Schritte sind zwei Paar Schuhe, zumal Reutter auch auf die Flügel innerhalb der Heidelberger SPD eingeht.--Assayer (Diskussion) 16:22, 19. Okt. 2016 (CEST)Beantworten

Berliner Situation: Jeder 2te Sozialdemokrat trat 1946 der SED bei

Im Beitrag steht: "Unter den SPD-Genossen war die Ablehnung der Fusion am stärksten in Groß-Berlin. Dort trat ein bedeutender Teil der Mitglieder nicht zur Einheitspartei über: KPD Berlin, im April 1946: 75.000 Mitglieder. SPD Berlin, 31. März 1946: 50.000 Mitglieder. SED Berlin, im April 1946: 99.000 Mitglieder."

Ich lese hieraus, dass etwa die Hälfte aller SPD-Mitglieder in Berlin in die SED übertrat. Die Berliner SPD-Mitglieder waren ja (im Unterschied zur sonstigen SBZ) nicht in einer Zwangssituation; die SPD bestand in den Ostbezirken legal weiter und löste sich erst nach dem Mauerbau auf. --Lindenschmit (Diskussion) 15:27, 2. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

Das ist eine mutige Interpretation. Gemäß SPD Berlin hatte die SPD im Juni 1946 39.000 Mitglieder. Vor allem aber hatte der Kontrollrat ja erst am 31. Mai 1946 die SPD im Ost-Sektor wieder zugelassen. Da scheint es mir nicht unplausibel, wenn SPDler im Osten (mangels Alternative) zunächst in die SED wechselten und nach dem 31. Mai wieder zu ihrer eigenen Partei wechselten. --Karsten11 (Diskussion) 16:38, 2. Jun. 2017 (CEST)Beantworten
Kann schon sein. Es haben aber auch etwa 10 Prozent der KPD-Mitglieder bei der SED nicht mitgemacht. Es können ja andere irgendwann herumrechnen. PS.Die Mitgliederzahlen bei SPD Berlin sind übrigens teilweise falsch, weil sie WEST und OST beinhalten (da steht nur "SPD-Westberlin")

Schöne Infos zur SPD-Ostberlin (1948: 15.000) mit Zahlen zum Thema:

http://www.luise-berlin.de/bms/bmstxt01/0106gesa.htm

https://www.spd.berlin/partei/unsere-geschichte/historische-themen/geschichte-der-spd-in-ost-berlin/siegfried-heimann-ostberliner-sozialdemokraten-in-den-fruehen-fuenfziger-jahren/

http://birgit-monteiro.de/wp-content/uploads/magisterarbeit.pdf --Lindenschmit (Diskussion) 16:23, 17. Jun. 2017 (CEST)Beantworten

Befürworter der Einheit von KPD und SPD

Das Thema gehört in die Zusammenfassung. Daher ergänzt. Die Drangsalierung von SPD-Mitgliedern als direkte Folge des Widerstands gegen die Vereinigung gehört in den Haupttext und ist zudem nicht gut belegt. Siehe Quelle Pritchard. Erwähnt werden könnte auch der Richtungskampf innerhalb der SPD 1945/46 ("Rechte" unter Schumacher und "Linke"). --Niemandsbucht 16:46, 08. August 2017 (CEST)

Die Einleitung fasst den Artikeltext zusammen, und wenn in dem von einer „breiten Einheitsströmung“ keine Rede ist, hat sie auch in der Einleitung nichts verloren, logisch. In diesem Sinne --Φ (Diskussion) 16:52, 8. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Beitrag wg. chronologischer Fehlplatzierung verschoben (1) --Superbass (Diskussion) 18:34, 9. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Gibt es Einwände gegen Pritchards Darstellung oder geht es darum, dass er die Zahl der Verhafteten nicht schätzen mag? Ansonsten spricht er ja von Erpressung, Bedrohung und Verhaftungen. Ich habe das mal mit den bereits vorhandenen Belegen ergänzt. Da geht natürlich noch mehr.--Assayer (Diskussion) 20:23, 8. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Beitrag wg. chronologischer Fehlplatzierung verschoben (2) --Superbass (Diskussion) 18:34, 9. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Danke für den Nachweis der massiven Quellenverfälschung durch Niemandsbucht!--Tohma (Diskussion) 20:33, 8. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
"Quellenverfälschung" reicht offenbar nicht aus, nein, sie muss auch "massiv" sein.. Und das von jemandem, der Beiträge anderer Personen auf dieser Diskussionsseite (!) löscht.--Niemandsbucht 18:02, 09. August 2017 (CEST)

Ich halte fest: Tohma löscht wiederholt den Hinweis auf Strömungen, die eine Einheit von KPD und SPD befürworteten, obwohl im Haupttext der entsprechende Beleg zu finden ist.--Niemandsbucht 18:12, 09. August 2017 (CEST)

Tohma setzte zurück, weil du diskussionslos mit deiner Änderung vorgeprescht bist, obwohl sich bereits mehrere User gegen eine prominente Platzierung in der Einleitung ausgesprochen haben. Benatrevqre …?! 18:43, 9. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Von "Vorpreschen" kann keine Rede sein. Ich habe mehrfach darauf hingewiesen, dass die Platzierung in der Einleitung gut begründet ist.--Niemandsbucht 18:45, 09. August 2017 (CEST)
Dauervandalismus und Einbringen von Geschichtsrevisionismus. Gegen die Belege, gegen den Text, gegen die Diskussion. Quellenfälscher dazu.--Tohma (Diskussion) 18:52, 9. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Deine Ansicht, Niemandsbucht, ändert doch trotzdem nichts daran, dass du ohne Konsens eine wesentliche Akzentuierung des Artikels vorgenommen hast, indem du die Gewichtung von Aussagen in der Einleitung erheblich verändert hast. Gibt es außer Kleßmann noch andere Fachhistoriker, die von einer "breiten Einheitsströmung" schreiben? Wieso ist es dir außerdem wichtig, den physischen und psychischen Druck gegen Gegner der Zwangsvereinigung zu verschweigen? Du schreibst von "drangsalieren", was eine weitere Schwächung der Aussage darstellt. Benatrevqre …?! 18:58, 9. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
1) Dass es eine Einheitsströmung gab, ist unbestritten und wird auch von antikommunistischen Historikern zugestanden. Man kann es übrigens auch bei Pritchard nachlesen, dort gibt es zudem Angaben über den Druck der von den westlichen Besatzern auf "linke" SPD-Strömungen ausgeübt wurde. Dass die Einheitsströmungen innerhalb der SPD im Laufe des Jahres 1945 schwächer wurden, ist ebenfalls klar. Aber es gab sie noch (zum Verdruss der SPD-Spitzen, die ihren stramm antikommunistischen Kurs durchsetzen wollten), und sie waren nicht einfach verschwunden, wie hier offenbar suggeriert werden soll. Und es gab den Wunsch nach gemeinsamen Aktionen, siehe die Abstimmung in West-Berlin, bei der die Vereinigung abgeleht wurde, gemeinsame Bündnisaktionen aber befürwortet wurden. Auch der Druck der sowjetischen Besatzungsbehörden in Richtung Vereinigung hat daran nichts geändert. 2) Ich schreibe "inhaftiert und drangsaliert". Wenn Du mal nach Synonymen googlest, wirst Du sehen, was drangsaliert bedeutet. --Niemandsbucht 17:40, 10. August 2017 (CEST)
Das es den Wunsch nach Einheit gab, ist unumstritten. Das Problem ist, dass daruter verschiedenes verstanden wurde: Die Kommunisten verstanden darunter die Unterordnung der Sozialdemokratie, die Sozialdemokraten die Unterordnung der Kommunisten (Ökumene halt). Steht auch so im Artikel. Aber auch wir in der Wikipedia haben eine Wunsch nach Einheit: POV-Forks sind unerwünscht: Eine Teilung des Artikels in einen KPD/SED und einen SPD-Part ist unerwünscht.--Karsten11 (Diskussion) 22:09, 10. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Die Teilung bzw. die Vorherrschaft des SPD-Bezuges ist doch seit Jahren Stand der Dinge in dem Artikel. Jeder Versuch der neutralen Beschreibungen wurde immer wieder revertiert. Wenn POV-Forks tatsächlich unerwünscht wären, dann müsste der Artikel komplett neu geschrieben werden. Aber das dürfte dir ja bekannt sein, denn du gehörst ja zu denen die den POV-Stand bewachen. --Label5 (L5) 19:58, 14. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

Verschobene Beiträge

(1) "Breite Einheitsströmung" steht, wie bereits erwähnt, im Haupttext.--Niemandsbucht 16:40, 09. August 2017 (CEST)

(2) Pritchards Darstellung wirkt zuverlässig. Ich hatte die Info aus einer anderen Darstellung und in seinem Buch zunächst nicht weiter recherchiert. Er redet tatsächlich von Repressalien und Verhaftungen. Die Quelle ist allerdings von mir selber eingebracht worden! Vorher gab es, soweit ich sehe, nur eine Erwähnung dazu in zwei Anmerkungen. Die hatte ich übersehen. Sehr erstaunlich ist übrigens, dass ein Zitat von Otto Grotewohl hier für bare Münze genommen wird. Sonst wird von einigen Leuten schnell gejammert und gezetert, wenn in einem WP-Artikel SED-Funktionäre selber zu Wort kommen... --Niemandsbucht 16:42, 09. August 2017 (CEST)

Bitte ändere nicht den chronologischen Verlauf der Diskussion, das erschwert die Nachvollziehbarkeit. Danke! Benatrevqre …?! 18:35, 9. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Drei Punkte: 1.) Der Hinweis Kleßmanns auf die "breite Einheitsströmung" ist ein Teil der historiographischen Diskussion. Diesen Hinweis in einen Zusammenhang zu setzen, in welchem der Begriff Zwangsvereinigung begründet wird, ist nicht angemessen, weil nicht neutral. Denn damit wird das Argument für den Begriff Zwangsvereinigung relativiert. 2.) Die Einleitung beschränkt sich auf eine arg verknappte Wiedergabe der Diskussion um die Begrifflichkeiten. Das ist zwar aus geschichtspolitischer Perspektive das wichtigste, weil umkämpfteste Element, aus enzyklopädischer Perspektive aber eher unglücklich. Denn die Geschichte des Ereignisses kommt nicht vor und damit ist auch kein Platz für eine Diskussion von Einheitsströmungen einerseits und Repressionen andererseits. In dieser Hinsicht sollte die Einleitung erweitert werden. Auch über eine Verschiebung des Abschnitts Begriff, bei dem es eigentlich um die Interpretation der Ereignisse handelt, die im Artikel erst danach beschrieben werden, an das Ende des Artikels sollte man nachdenken. 3.) Pritchard hält es auch für möglich, dass Verhaftungen von Vereinigungsgegnern unter den SPD-Mitgliedern, gar nicht in die Quellen der SPD-Archive, nämlich Protokolle von Parteiversammlungen gelangten, weil man darüber nicht sprach. Im Grunde sagt Pritchard, dass er es nicht genau weiss, dass es aber angesichts der Furcht auch keine große Rolle spiele. Das Grotewohl-Zitat, eine informelle Äußerung gegenüber einem Briten, wird in der Seklit rezipiert, hier etwa bei Loth.--Assayer (Diskussion) 19:14, 9. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Bei Punkt 2. kann ich weitgehend zustimmen. Punkt 1. ist nicht überzeugend: Wenn durch die (gut belegte) Tatsache der Einheitsbestrebungen der Begriff "Zwangsvereinigung" relativiert wird, kann die Lösung nicht darin liegen, zugunsten des Begriffs die Tatsache zu ignorieren. Und die Einleitung eines WP-Artikels soll den Haupttext zusammenfassen. Im Haupttext zu diesem Artikel wird mehrfach erwähnt, dass der Begriff "Zwangsvereinigung" umstritten ist und nur einen Teil der damaligen Vorgänge erfasst. Deine Argumentation läuft im Endeffekt darauf hinaus, dass man zwei Lemmata anlegen müsste. Ein Lemma "Zwangsvereinigung", das der Begründung dieses Begriffs gewidmet ist, und ein Lemma "Vereinigung", das den Vorgang der Vereinigung und die verschiedenen Deutungen dieses Vorgangs darstellt. Zu 3. Wenn es sich um eine informelle Äußerung handelt, wäre es zumindest interessant, mehr über den Kontext zu erfahren. Auch hier stellt sich die Frage, worum es in dem Artikel geht.--Niemandsbucht 21:34, 10. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Wenn etwas unter Historikern umstritten ist, dann besteht die Lösung nicht darin, zwei Lemmas anzulegen, sondern darin, die jeweilige Interpretation darzustellen und zwar entsprechend dem Gewicht, das ihr in der Fachdiskussion zukommt. Und da überwiegt eindeutig die Einschätzung als Zwangsvereinigung. Schliesslich könnte man mit Kleßmann ebenso argumentieren, dass es trotz breiten Einheitsströmungen in den Betrieben einen von den Sowjets ausgeübten Zwang gab, der "gravierend" war. Hinzu kommt, dass Kleßmanns doppelte Staatsgründung 1986 erschienen ist und seitdem weiter geforscht wurde, etwa von Andreas Malycha, ''Auf dem Weg zur SED (1995). Zum Kontext von Grotewohls Kontakten zur britischen Militäradministration und dem, was er Steel berichtete, siehe Reiner Pommerin: Die Zwangsvereinigung von KPD und SPD zur SED. In: VfZ 36 (1988), S. 319-338. PDF.--Assayer (Diskussion) 00:39, 11. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
1) Ich fände zwei Lemmata auch eher ungeschickt. Dann sollte das Lemma aber tatsächlich umfassend informieren und nicht bestimmte Aspekte ausblenden bzw. konsequent rauseditieren. So müsste z.B. auch der Antikommunismus der SPD-Führung erwähnt werden (gut belegt und erforscht). Dass es Druck oder Zwang von sowjetischen Verwaltungsbehörden gab, ist nicht zu bestreiten. Allerdings ist der Begriff "Zwangsvereinigung" geschichtspolitisch kontaminiert. Auch das müsste in einem guten Artikel erwähnt werden. Was hier jedenfalls sofort auffällt, ist die eindeutige Schlagseite zugunsten der SPD-Version (oder West-Version) der Ereignisse. Im April 1946 stimmte eine grosse Mehrheit der Westberliner SPD-Mitglieder für gemeinsame Aktionen mit der KPD. Doch die SPD-Führung war auf Konfrontationskurs zur KPD und hatte kein Interesse an solchen Aktionen. Vielleicht war diese Frage bei der Abstimmung ohnehin nur Makulatur, und man wollte nur das "Nein" zur sofortigen Einheit von KPD und SPD haben. 2) Zu den Einheitsströmungen: Die stehen gar nicht im Widerspruch zu dem Druck oder Zwang und werden auch durch neuere Forschungen nicht widerlegt, sondern meistens ignoriert, v.a. im deutschsprachigen Raum. Pritchards Werk, in dem das diskutiert wird, stammt von 2004, ist also noch aktueller als Malycha.--Niemandsbucht 11:24, 17. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Der Begriff Zwangsvereinigung ist in diesem Zusammenhang nicht stärker geschichtspolitisch besetzt als etwa der Begriff Vereinigung. (Von "Kontamination" möchte ich in diesem Zusammenhang nicht sprechen.) In der Literatur, etwa in der Geschichte der SED (2009) von Malycha und Winters, wird die Popularität der Idee einer Einheitspartei hervorgehoben. Die Argumentation hebt allerdings darauf ab, dass 1) die Befürworter der Einheitspartei nicht die Mehrheit bildeten, 2) die Mehrheit eine Zusammenarbeit in Sachfragen für ausreichend hielt und 3) die Einheitskampagne der KPD und die Repression der Besatzungsmacht den sozialdemokratischen Vorständen keine Wahl ließ, als sich für die Vereinigung auszusprechen. In der Urabstimmung in den westberliner Sektoren lehnten 82% der Sozialdemokraten einen sofortigen Zusammenschluss ab und über 60% votierten für eine Zusammenarbeit beider Parteien. (S. 34f.) Da kann man nicht hergehen und das letztere Ergebnis als Beleg für einen Willen zum Zusammenschluss werten, der von einer antikommunistischen SPD-Führung übergangen worden sei. Die Darstellung von Pritchard, übrigens 2000 erschienen, diskutiert die Einheitsströmungen differenziert, indem er es als vierte und wichtigste Taktik der KPD und der Sowjets bezeichnet, die Basis der SPD für eine Vereinigung mobilisiert zu haben. Dabei hebt er hervor, die Kommunisten hätten durch die sowjetische Unterstützung einen entscheidenden Organisationsvorsprung gehabt. (S. 117f.) Alles in allem sind aber zwei Punkte entscheidend. 1.) Ungeachtet der Komplexität der Ereignisse ist die Bewertung, die sich im Begriff Zwangsvereinigung ausdrückt, eine Sache Diskussion unter Historikern. Da überwiegt nach meinem Leseeindruck nach der Wiedervereinigung die Einschätzung als Zwangsvereinigung, d.h. die Betonung des Zwangs. 2.) Die Wahl des Lemmas orientiert sich daran, worunter die Ereignisse hauptsächlich bekannt sind. Auch da sehe ich die Zwangsvereinigung als dominant. Was im übrigen gerne vergessen wird, ist, dass das Verhalten der SPD geschichtspolitisch von links wie rechts infrage gestellt wurde. (Die "SPD-Version" ist eben keine "West-Version".) Konservative haben nach der Wiedervereinigung gerne von einem Zusammenschluss, einer Unterwerfung im Einverständnis gar, gesprochen, um der SPD eine Verantwortung am Aufbau der kommunistischen Diktatur zuzuschreiben. Das übersieht allerdings den historiographischen Konsens, dass die folgende kommunistische Dominanz innerhalb der SED und die Stalinisierung der SED, nicht das war, was selbst Befürworter einer Vereinigung unter den SPD-Mitgliedern gewollt hatten.--Assayer (Diskussion) 16:38, 17. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
1) "Vereinigung" ist der Oberbegriff und eine neutrale Beschreibung des Sachverhalts. Es wäre der richtige Name für das Lemma, zumal dieses mit genau diesem Begriff beginnt und dann sagt, dass die "Vereinigung" (Oberbegriff) mehrheitlich als "Zwangsvereinigung" (Spezifizierung) bezeichnet wird. 2) Geschichtspolitisch wird der Begriff nicht erst sein 1990, sondern seit 1946 gebraucht, darum ging es mir bei der Rede von der "Kontamination". Man kann auch neutraler sagen, der Begriff ist vorbelastet o.ä. 3) Dass über 60% der Westberliner SPD-Mitglieder für ein Bündnis (nicht: für die Vereinigung) von SPD und KPD stimmten, ist angesichts der Tatsache, dass die Parteiführung um Schumacher konsequent dagegen agitierte (sowohl gegen die Vereinigung als auch gegen jede Form der Zusammenarbeit) und angesichts des sowjetischen Drucks in der SBZ aufschlussreich und durchaus diskussionswürdig. 3) Die Sowjets haben auf die vorhandenen Einheitswünsche reagiert (zu Beginn übrigens eher zurückhaltend bis skeptisch), sie haben diese aber nicht geschaffen. 4) Die SPD wurde auch von "rechts" kritisiert und hat dann meistens versucht, ihren Antikommunismus (bis hin zur Parole "rot=braun") umso stärker hervorzukehren. (Mit "West-Version" meinte ich "SPD-West-Version", das war nicht deutlich).--Niemandsbucht 10:59, 19. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Wenn man davon ausgeht, dass die Vereinigung zwangsweise erfolgte, ist Vereinigung keine neutrale Beschreibung, sondern eine verharmlosende. Ebensowenig ist der Begriff Vereinigung unbelastet. Dass es auch in den Westzonen unter Parteimitgliedern die Bereitschaft gab, eine Einheitspartei zu unterstützen, ist bekannt. Dass diese SPD-Mitglieder dabei an eine stalinistische Kaderpartei dachten, lässt sich ausschliessen. Insofern kann man Schumachers Antikommunismus auch als hellsichtig charakterisieren. Dass die SMAD die Idee einer Einheitspartei nicht "geschaffen" hat, liegt auf der Hand. Darüber wurde schon in der Weimarer Republik diskutiert. Es liegt aber ebenso auf der Hand, dass das Ziel der SMAD bei der Schaffung der Einheitspartei die Eliminierung der Sozialdemokratie als politische Kraft war, um bei den kommenden Wahlen ein gutes Ergebnis zu gewährleisten und damit die eigene Besatzungspolitik demokratisch zu legitimieren. Bei den Landtagswahlen vom September/Oktober 1946 erzielte die SED in Berlin übrigens 19,8% die SPD aber 48,7%.--Assayer (Diskussion) 17:14, 20. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
1) Schumacher brandmarkte die KPD nicht erst 1945, sondern schon vor 1933. Nach 1945 wollte er seine Partei zentralistisch (als eine Art „Kaderpartei“) führen. Doch er wusste, dass sein Einfluss in der SBZ begrenzt war. (Dass die SMAD einen deutschen Politiker, der von Kommunisten als „rot lackierten Faschisten“ sprechen konnte, eher skeptisch beurteilte, dürfte auch verständlich sein.) Und vor allem lehnte er gemeinsame Aktionen mit der KPD auch in den Westzonen scharf ab, obwohl es hier auf allen Ebenen (Landtag, Kreistag, Gemeinde) mehr als genügend Gelegenheiten zur produktiven Zusammenarbeit gab. In Hessen z.B. hätten SPD und KPD nach den Wahlen im Dezember 1946 gemeinsam die Regierung bilden können und damit auch eine sozialistische Politik im Sinne der SPD-Basis verfolgen können. Aber die SPD koalierte lieber mit der CDU. Und auch der Hinweis auf die deutschnationalen Töne Schumachers darf nicht fehlen. (Wir können das auch beim WP-Artikel über Schumacher weiter diskutieren). -- 2) „Wenn man davon ausgeht, dass die Vereinigung zwangsweise erfolgte,…“ (wie Du schreibst) – dann hat man bereits einen Standpunkt (POV) eingenommen und sollte das kenntlich machen, aber nicht Neutralität in der Darstellung vorspielen. Im Übrigen zeigt sich aber auch in dieser Formulierung von Dir, dass „Vereinigung“ der Oberbegriff und „Zwangsvereinigung“ eine Spezifizierung ist. Das richtige Lemma lautet also „Vereinigung“. Man kann in der Darstellung dann immer noch sagen, dass eine Mehrheit der deutschen Historiker die Sache als „Zwangsvereinigung“ darstellt. Allerdings gehört es zu einer ausgewogenen Darstellung, dass (1) andere Sichtweisen und (2) andere Faktoren, die eine Vereinigung überhaupt erst ermöglichten, erwähnt werden. Und zu Punkt (2) gehören die Einheitsströmungen. Da diese Einheitsströmungen eine notwendige Voraussetzung der Vereinigung darstellten, gehören sie in die Einleitung des Artikels. (Der letzte Punkt sollte eigentlich leicht zu verstehen sein).--Niemandsbucht 19:14, 29. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Dass Schumacher die SPD „zentralistisch (als eine Art ‚Kaderpartei‘) führen“ wollte, halte ich für eine Verdrehung der Verhältnisse. Hast du dafür einen Beleg?
Die „rot lackierten Faschisten“ waren eine Antwort auf den infamen Sozialfaschismusvorwurf. Dass Schumacher da die Möglichkeit einer Kooperation mit den Stalinisten eher skeptisch beurteilte, dürfte auch verständlich sein.
Nach WP:NPOV muss die herrschende Meinung zwingend als solche dargestellt werden, Minderheitenpositionen können im Artikel dargestellt werden, wenn sie als solche gekennzeichnet werden. Daraus folgt schlüssig, dass das Lemma nach der Terminologie der herrschenden Meinung formuliert sein muss, und das ist hier ja auch der Fall. Daher kein Änderungsbedarf, danke. MfG --Φ (Diskussion) 20:01, 29. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

Artikelsperre am 9. August 2017

Der Benutzer:Superbass möge begründen, wweshalb er den Text in jener durch eine Textänderung veränderten Fassung sperrt, die den Editwar ausgelöst hat, nämlich [1].--Gloser (Diskussion) 19:31, 10. Aug. 2017 (CEST)Beantworten

Mist, wieder die falsche Version erwischt. Tut mir leid.
Im Ernst, eine Sperre dient der Unterbrechung des Edit-Wars. Da ein solcher nicht von einer bestimmten Fassung, sondern von mindestens zwei Nutzern und deren Uneinigkeit ausgelöst wird, vermag ich wirklich nicht zu beurteilen, welches taktisch die bessere Fassung für eine Sperre ist - und fachlich darf ich es gar nicht. Es ist genug Zeit, sich unter Einbeziehung anderer Nutzer auf eine fachlich angemessene Version zu einigen und diese zuletzt einzusetzen. --Superbass (Diskussion) 23:40, 10. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Dein Vorgehen ist nicht üblich. Der Text muss auf die Version vor Beginn des Editwars zurückgesetzt werden. Auf dieser Grundlage ist die fachlich angemessene Version zu diskutieren. Die Einfügung der strittigen Information Gleichzeitig entsprach sie einer breiten Einheitsströmung in den Betrieben und Arbeiterorganisationen ist erst erlaubt, wenn auf der Diskussionsseite ein entsprechender Konsens hergestellt worden ist. Diesen zu erreichen, ist Sinn der Sperre.--Gloser (Diskussion) 00:09, 11. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Ja, zumindest ist es übliche Praxis, auf die Artikelversion vor dem Editwar zurückzusetzen. Benatrevqre …?! 07:14, 11. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Siehe WP:DFV, Punkt 2, das ist keinesfalls üblich. Üblich ist die falsche Version, und die anschließende Unzufriedenheit einer Seite damit ist ebenfalls üblich. Eine Sperre ist immer eine schlechte Lösung. Es wäre wahrscheinlich zielführender, sich diskutierend um eine zukünftige Version zu kümmern, statt sich über vergangene Versionen Gedanken zu machen. Egal, welche Version betroffen ist - morgen ist die Sperre schon wieder zu Ende. --Superbass (Diskussion) 12:02, 11. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Nein, indem nach üblicher Praxis (!) die Vor-Editwar-Version wieder eingesetzt wird, wird diese gerade keiner inhaltlichen Prüfung bzw. Auswahl unterzogen. Man setzt ungeachtet des Disputs schlichtweg auf den Stand zurück, wie er vor dem Editwar bestand, tut also blindlings so, als wären die ursächlichen Änderungen gar nicht erst eingetreten und der Stein des Anstoßes nicht gefallen. Benatrevqre …?! 14:59, 11. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Superbass könnte das Problem lösen, indem er zurücksetzt und direkt längerfristig sperrt. Den Problemaccount hat er nämlich (aufgrund zugegebener Ahnungslosigkeit ) auch nicht anpacken wollen. Und das beides passt dann gar nicht zusammen.--Tohma (Diskussion) 15:11, 11. Aug. 2017 (CEST)Beantworten
Die letzte VM in der Sache ist seit zwei Tagen (!) offen, weil auch dort nicht festzustellen ist, wer sich wie fehl verhalten hat. Gerade Du, Tohma, hast es den Administratoren, von denen offenbar nur wenige das Thema fachlich gut überblicken, eher schwerer als leichter gemacht, in dem Du nicht durch eine sachliche Auseinandersetzung mit verständlichen Beiträgen sondern durch Schlagworte im KPA-Grenzbereich aufgefallen bist. Aber die Sperre in der richtigen (TM) Version hätte die Sache dann mit einem Schlag gelöst? Ich glaube, da macht Ihr Euch was vor. Das Problem hier ist nicht ein prozessuales, sondern ein inhaltliches, das wenn nicht zuvor eine Partei der Zermürbung anheimfällt auch inhaltlich bearbeitet werden muss.
Dahingehend ist allerdings leider festzustellen, dass kein Fortschritt erzielt wurde, der eine baldige Lösung in Aussicht stellt, die Sperrdauer ist also offenbar zu kurz. In sofern wäre ich bereit, den Artikel länger zu sperren und dabei tatsächlich die Ausgangslage vor dem Konflikt als Basis für eine längerfristige Lösungssuche anzupeilen. Das wäre eigentlich die Version von Urgelein am 21. April 2017 um 21:55, danach begannen die umstrittenen Edits. Allerdings hat auch Benutzer:Assayer in mitten des Konfliktes eine Ergänzung vorgenommen, die augenscheinlich nicht umstritten, jedenfalls nicht Gegenstand des Edit-Wars ist. Das gleiche gilt für eine Korrektur durch Aka und eine IP, gleich darauf, diese müssen m.E. als unstrittig bewahrt bleiben. Ich sperre den Artikel in Abänderung meiner ersten Entscheidung daher auf die letzte stabile Version, inklusive der nicht betroffenen Edits von Aka, IP und Assayer, für drei Wochen. Ich verweise für darüber hinausgehende administrative Wünsche an den Artikel jedoch auf Wikipedia:Entsperrwünsche, Wikipedia:Vandalismusmeldung und Wikipedia:Administratoren/Anfragen, da ich nicht vorhabe, diesen Artikel zu adoptieren. --Superbass (Diskussion) 16:08, 11. Aug. 2017 (CEST)Beantworten