Die „Judensau“ ist ein häufiges Bildmotiv der antijudaistischen christlichen Kunst des Mittelalters, das seit dem frühen 13. Jahrhundert vor allem in Deutschland belegt ist. Es ist als bildhafte Spottdarstellung auf Steinreliefs und Skulpturen an etwa 30 Kirchen und anderen Gebäuden Europas bis heute zu sehen. Daneben begegnet es seit dem 15. Jahrhundert als Karikatur in Flug- und Hetzschriften und anderen Medien.
Die Nationalsozialisten verwendeten den Begriff „Judensau“ oder „Saujude“ als Hetzparole zur Beschimpfung, Demütigung und Bedrohung von Menschen jüdischer Herkunft.
Wer den Ausdruck heute gegenüber Menschen benutzt oder öffentlich über sie äußert, macht sich nach deutschem Strafrecht wegen Beleidigung gemäß § 185 Strafgesetzbuch strafbar.
Das Motiv
Das Bild einer „Judensau“ bringt Juden und Schweine in enge Verbindung: Es zeigt Menschen, die – etwa mit damaligem „Judenhut“ oder gelbem Ring – als Juden gekennzeichnet sind. Diese saugen wie Ferkel an den Zitzen einer Sau oder sitzen auf einem Schwein, mit dem Gesicht dem Hinterteil zugewandt, aus dessen After Urin spritzt usw. Die Darstellungen appellieren an Gefühle wie Obszönität, Ekel, Scham und Hass. Sie waren im Mittelalter eine populäre, von Kirchen und Behörden bewusst propagierte öffentliche Verunglimpfung jüdischer Menschen und des Judentums als Ganzes.
Das Motiv soll Juden in besonders quälender Form verletzen, demütigen und aus der menschlichen Gemeinschaft ausgrenzen:
- Die Tora (3. Mose 11) untersagt Juden den Genuss bestimmter Tierarten, darunter des Schweins (v. 7). Schweinefleisch und Schweinemilch gelten Juden als unreine (nicht koschere) Nahrung.
- Intimität zwischen Mensch und Tier (Sodomie) gilt in der Bibel als besonders schwere Perversion und todeswürdiges religiöses Vergehen (Ex. 22, 18).
Dem Betrachter des Judensau-Motivs wurde also suggeriert, dass Juden besonders sündige, abstoßende, verkehrte und ausschweifende Dinge tun und mit Schweinen artverwandt seien. Damit wurde jedes nähere Kennenlernen der jüdischen Religion verhindert und eine gesellschaftliche Distanz zur jüdischen Minderheit zementiert. Darum kann man in diesem Motiv einen Vorläufer des späteren Rasse-Antisemitismus sehen.
Dies traf für die frühesten Darstellungen im 13. Jahrhundert noch nicht unbedingt zu. Dem Historiker Isaiah Shachar zufolge entstand das Motiv nicht als antijüdische Satire: Zwar würden Juden damit zweifellos negativ dargestellt, aber sie stünden als moralische Exempelfiguren für die Sünder ("The Judensau" S. 22 f.; siehe Literatur).
Dies änderte sich allerdings im 14. Jahrhundert. Als besonders typisches Beispiel dafür kann das Judensau-Relief an der Wittenberger Stadtkirche gelten. Das dortige Bild trägt den Titel „Schem Ha Mphoras“ (hebräisch „der unverstellte Name“), bringt also den Namen Gottes mit einem für gläubige Juden unreinen Tier in Verbindung. Es bedeutet damit für sie eine ungeheuerliche Blasphemie. - Ab 1517 war dies der Predigtort Martin Luthers und Ursprung der Reformation. Seine antisemitische Schmähschrift von 1546 trug denselben Titel wie das Motiv (Weimarer Ausgabe Bd. 53, S. 600 ff.; Originaldruck von Luthers "Schem Hamphoras", Volltext) und deutete es wie folgt:
- „Hinter der Saw stehet ein Rabin, der hebt der Saw das rechte Bein empor, und mit seiner lincken hand zeucht er den pirtzel uber sich, bückt und kuckt mit grossem vleis der Saw unter dem pirtzel in den Thalmud hinein, als wolt er etwas scharffes und sonderlichs lesen und ersehen.“
Damit bezog Luther die Judensau auf den Talmud und verhöhnte die rabbinische Schriftexegese und den jüdischen Glauben insgesamt als übelste schmutzige Lächerlichkeit.
Verbreitung
Vielerorts sind Judensau-Skulpturen oder -Bilder noch vorhanden, meist an Kirchengebäuden. Einige davon sind so stark verwittert, dass das Motiv unkenntlich wurde; andere sind erst in jüngster Zeit wiederentdeckt worden. Darunter sind (alphabetisch geordnet):
- Aerschot in Belgien (Notre Dame),
- Bamberger Dom,
- Basler Münster,
- Bayreuther Stadtkirche,
- Brandenburger Dom (älteste Darstellung aus dem frühen 13. Jahrhundert im Domkreuzgang),
- Cadolzburg bei Fürth (Burgtor),
- Colmarer Münster St. Martin,
- Eberswalde,
- Erfurter Dom,
- Gnesener Kathedrale,
- Heilsbronner Klosterkirche,
- Kölner Dom und Köln St. Severin (Chorgestühl),
- Lemgoer St. Marienkirche,
- Magdeburger Dom,
- Kathedrale von Metz,
- St. Sebald (Nürnberg),
- Regensburger Dom,
- Remagen (Torbogen),
- Spalt (Chorherrenstiftskirche),
- Straßburger Münster,
- Theilenberg in Mittelfranken (Kirchturm),
- Dom Uppsala (Schweden),
- Wiener Neustadt (ehemals Hauptplatz Nr. 16, heute im Museum),
- Bad Wimpfen (Stiftskirche St. Peter),
- Wittenberger Stadtkirche,
- Xantener Dom,
- Nikolaikirche Zerbst.
Herkunft und Wandel
Der genaue Ursprung des Motivs ist ungeklärt. Doch schon in der Antike wurden Juden im Kontext von Verfolgungen und Pogromen gezwungen, Schweinefleisch zu essen, das ihnen ein „Gräuel“ war (2. Makkabäer 7, 1 f.). Das weist darauf hin, dass Juden die Vergötterung von Geschaffenem als "Götzendienst" galt, während das Schwein in antiken Kulten häufig verehrt wurde.
Die Beschimpfung von Juden als „Sau“ oder „Schwein“ begann schon im 4. Jahrhundert bei Kirchenvätern wie Johannes Chrysostomos oder Gregor von Nyssa, die dabei allerdings Juden und Heiden noch nicht unterschieden. Sie brachten Nichtchristen als "Schweine" mit niederen Instinkten, mangelnder Hygiene und sexueller "Unzucht" in Verbindung. In Spanien im 7. Jahrhundert galten konvertierte – neugetaufte – Juden als marranos (Schweine) und wurden häufig trotz ihrer Taufe als Ketzer behandelt. Ihr Religionsübertritt wurde als „Schweinerei“ gesehen, da man ihnen keinen Glaubenswandel zutraute, sondern darin eine Verstellung sah.
In mehreren Schüben wandelte sich das Judenbild der christlichen Umwelt im Verlauf des Mittelalters: Während Juden in der Karolingerzeit noch weitgehend toleriert, respektiert und geschützt waren, wurden sie im Hochmittelalter bis zum Beginn der Neuzeit immer mehr ausgegrenzt, dämonisiert und verfolgt. Nachdem sie seit dem 9. Jahrhundert aus vielen Berufen verdrängt worden waren, verschärfte das IV. Laterankonzil 1215 die Isolierung der jüdischen Minderheit: Muslime und Juden mussten Erkennungszeichen (spitze Hüte, gelbe Kreise oder Ringe) tragen, letzteren wurden Ghettos zugewiesen. Nach Ausschreitungen im Zuge der Kreuzzüge seit Ende des 11. Jahrhunderts erreichte der mittelalterliche Judenhass im Zusammenhang mit der Pest 1349 seinen vorläufigen Höhepunkt.
Das Judensau-Motiv steht im Zusammenhang mit anderen antijudaistischen Motiven wie dem Ritualmord oder der Hostienschändung, erscheint allerdings im Gegensatz zu diesen fast nur in deutschsprachigen Gebieten. Hinzu kamen Spottbilder, auf denen etwa als Juden gekennzeichnete Menschen von Teufeln oder Dämonen ergriffen oder bedrängt werden (z.B. am Straßburger Münster). In Frankreich begegnet nicht das Bild des Schweins, sondern das des Skorpions. Er symbolisiert die Verbindung von Juden und Teufel.
Seit der Erfindung des Buchdrucks finden sich Judensau-Spottbilder vermehrt in Handschriften und Büchern, besonders in der Reformationszeit. Auch auf so genannten Judenspottmedaillen des 16. Jahrhunderts war das Motiv zu finden. Im 17. und 18. Jahrhundert findet man Abbildungen von mittelalterlichen Judensau-Darstellungen in der gelehrten Literatur.
Im Mittelalter verband man neutestamentliche und heidnische Motive zu legendhaften Erzählungen, die Juden herabsetzen und verteufeln sollten. So wurde etwa die Schweineherde, in die Jesus nach Mk. 5, 1–20 eine Legion von Dämonen fahren ließ, auf die Juden bezogen. Eine andere Geschichte erzählte von einer jüdischen Frau mit ihren Kindern, die zur Strafe für ihren Spott über Jesus von diesem in eine Schweinefamilie verwandelt wurden. So erklärte man das jüdische Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch dann als Abwehr gegen einen angeblichen Kannibalismus. Zugleich aber traute man Juden genau diesen zu. Bei Rechtsstreitigkeiten mit Christen zwang man sie, so der Sachsenspiegel, ihren Eid vor Gericht barfuß auf der blutigen Haut einer Muttersau abzuleisten, die vierzehn Tage zuvor geferkelt hatte.
Besonders deutlich lässt sich die zunehmende Dämonisierung der Juden im Wandel bildlicher Darstellungen in oder an Gebäuden nachvollziehen. Skulpturen an Kirchen des frühen und hohen Mittelalters symbolisieren den Aufstieg des Christentums zur herrschenden Weltanschauung, indem sie die siegreiche "Ecclesia" (Kirche) der unterlegenen „Synagoge“ gegenüberstellen. Am Straßburger Münster zum Beispiel wird letztere noch als formvollendete, edle und auch in der Trauer über ihre Niederlage hoheitsvolle Frauenfigur dargestellt (Entstehungszeit 1230).
Am Chorgestühl des Erfurter Doms wird der Konflikt der Religionen als Turnier visualisiert (Anfang des 15. Jahrhunderts). Während die Kirche auf einem Pferd reitet, sitzt die Synagoge auf einem Schwein.
Die „Judensau“ an der Stadtkirche in Wittenberg (Entstehungszeit um 1440) stellt ein betont perverses, verhöhnendes Bild dar, das Abscheu und Ekel erregen soll. „Der Jude“ erscheint nun als widerwärtige Kreatur, die nur aus einer unbegreiflichen Laune der Natur heraus ein menschliches Antlitz trägt. Dies zeigt anschaulich, dass sich gegen Ende des Mittelalters der ursprünglich religiöse Gegensatz von Kirche und Synagoge zu einer totalen, alle Lebensbereiche umfassenden Verachtung der Juden verdichtet hat.
Besonders obszön gestaltet war auch die bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts am Alten Brückenturm in Frankfurt am Main sichtbare Judensau, die eine Pogromstimmung schürte (Schouwink, S. 88). Ein Mann in Judentracht ritt auf einer Kot fressenden Sau, ein anderer saugte an einer Zitze, ein dritter trank den Urin. Die Bildunterschrift lautete: „Sauff du die Milch friß du den dreck das ist doch euer bestes geschleck“. Die Darstellung vom Ende des 15. Jahrhunderts verknüpfte das Judensau-Motiv mit dem angeblichen Ritualmord an Simon von Trient und wurde auf Holzschnitten und Kupferstichen verbreitet.
Die Ursachen dieses Antijudaismus waren komplex: Religiöse, machtpolitische, ökonomische und sozialpsychologische Motive spielten dabei eine Rolle.
Die „Judensau“ ist ein häufiges Bildmotiv der antijudaistischen christlichen Kunst des Mittelalters, das seit dem frühen 13. Jahrhundert vor allem in Deutschland belegt ist. Es ist als bildhafte Spottdarstellung auf Steinreliefs und Skulpturen an etwa 30 Kirchen und anderen Gebäuden Europas bis heute zu sehen. Daneben begegnet es seit dem 15. Jahrhundert als Karikatur in Flug- und Hetzschriften und anderen Medien.
Die Nationalsozialisten verwendeten den Begriff „Judensau“ oder „Saujude“ als Hetzparole zur Beschimpfung, Demütigung und Bedrohung von Menschen jüdischer Herkunft.
Wer den Ausdruck heute gegenüber Menschen benutzt oder öffentlich über sie äußert, macht sich nach deutschem Strafrecht wegen Beleidigung gemäß § 185 Strafgesetzbuch strafbar.
Das Motiv
Das Bild einer „Judensau“ bringt Juden und Schweine in enge Verbindung: Es zeigt Menschen, die – etwa mit damaligem „Judenhut“ oder gelbem Ring – als Juden gekennzeichnet sind. Diese saugen wie Ferkel an den Zitzen einer Sau oder sitzen auf einem Schwein, mit dem Gesicht dem Hinterteil zugewandt, aus dessen After Urin spritzt usw. Die Darstellungen appellieren an Gefühle wie Obszönität, Ekel, Scham und Hass. Sie waren im Mittelalter eine populäre, von Kirchen und Behörden bewusst propagierte öffentliche Verunglimpfung jüdischer Menschen und des Judentums als Ganzes.
Das Motiv soll Juden in besonders quälender Form verletzen, demütigen und aus der menschlichen Gemeinschaft ausgrenzen:
- Die Tora (3. Mose 11) untersagt Juden den Genuss bestimmter Tierarten, darunter des Schweins (v. 7). Schweinefleisch und Schweinemilch gelten Juden als unreine (nicht koschere) Nahrung.
- Intimität zwischen Mensch und Tier (Sodomie) gilt in der Bibel als besonders schwere Perversion und todeswürdiges religiöses Vergehen (Ex. 22, 18).
Dem Betrachter des Judensau-Motivs wurde also suggeriert, dass Juden besonders sündige, abstoßende, verkehrte und ausschweifende Dinge tun und mit Schweinen artverwandt seien. Damit wurde jedes nähere Kennenlernen der jüdischen Religion verhindert und eine gesellschaftliche Distanz zur jüdischen Minderheit zementiert. Darum kann man in diesem Motiv einen Vorläufer des späteren Rasse-Antisemitismus sehen.
Dies traf für die frühesten Darstellungen im 13. Jahrhundert noch nicht unbedingt zu. Dem Historiker Isaiah Shachar zufolge entstand das Motiv nicht als antijüdische Satire: Zwar würden Juden damit zweifellos negativ dargestellt, aber sie stünden als moralische Exempelfiguren für die Sünder ("The Judensau" S. 22 f.; siehe Literatur).
Dies änderte sich allerdings im 14. Jahrhundert. Als besonders typisches Beispiel dafür kann das Judensau-Relief an der Wittenberger Stadtkirche gelten. Das dortige Bild trägt den Titel „Schem Ha Mphoras“ (hebräisch „der unverstellte Name“), bringt also den Namen Gottes mit einem für gläubige Juden unreinen Tier in Verbindung. Es bedeutet damit für sie eine ungeheuerliche Blasphemie. - Ab 1517 war dies der Predigtort Martin Luthers und Ursprung der Reformation. Seine antisemitische Schmähschrift von 1546 trug denselben Titel wie das Motiv (Weimarer Ausgabe Bd. 53, S. 600 ff.; Originaldruck von Luthers "Schem Hamphoras", Volltext) und deutete es wie folgt:
- „Hinter der Saw stehet ein Rabin, der hebt der Saw das rechte Bein empor, und mit seiner lincken hand zeucht er den pirtzel uber sich, bückt und kuckt mit grossem vleis der Saw unter dem pirtzel in den Thalmud hinein, als wolt er etwas scharffes und sonderlichs lesen und ersehen.“
Damit bezog Luther die Judensau auf den Talmud und verhöhnte die rabbinische Schriftexegese und den jüdischen Glauben insgesamt als übelste schmutzige Lächerlichkeit.
Verbreitung
Vielerorts sind Judensau-Skulpturen oder -Bilder noch vorhanden, meist an Kirchengebäuden. Einige davon sind so stark verwittert, dass das Motiv unkenntlich wurde; andere sind erst in jüngster Zeit wiederentdeckt worden. Darunter sind (alphabetisch geordnet):
- Aerschot in Belgien (Notre Dame),
- Bamberger Dom,
- Basler Münster,
- Bayreuther Stadtkirche,
- Brandenburger Dom (älteste Darstellung aus dem frühen 13. Jahrhundert im Domkreuzgang),
- Cadolzburg bei Fürth (Burgtor),
- Colmarer Münster St. Martin,
- Eberswalde,
- Erfurter Dom,
- Gnesener Kathedrale,
- Heilsbronner Klosterkirche,
- Kölner Dom und Köln St. Severin (Chorgestühl),
- Lemgoer St. Marienkirche,
- Magdeburger Dom,
- Kathedrale von Metz,
- St. Sebald (Nürnberg),
- Regensburger Dom,
- Remagen (Torbogen),
- Spalt (Chorherrenstiftskirche),
- Straßburger Münster,
- Theilenberg in Mittelfranken (Kirchturm),
- Dom Uppsala (Schweden),
- Wiener Neustadt (ehemals Hauptplatz Nr. 16, heute im Museum),
- Bad Wimpfen (Stiftskirche St. Peter),
- Wittenberger Stadtkirche,
- Xantener Dom,
- Nikolaikirche Zerbst.
Herkunft und Wandel
Der genaue Ursprung des Motivs ist ungeklärt. Doch schon in der Antike wurden Juden im Kontext von Verfolgungen und Pogromen gezwungen, Schweinefleisch zu essen, das ihnen ein „Gräuel“ war (2. Makkabäer 7, 1 f.). Das weist darauf hin, dass Juden die Vergötterung von Geschaffenem als "Götzendienst" galt, während das Schwein in antiken Kulten häufig verehrt wurde.
Die Beschimpfung von Juden als „Sau“ oder „Schwein“ begann schon im 4. Jahrhundert bei Kirchenvätern wie Johannes Chrysostomos oder Gregor von Nyssa, die dabei allerdings Juden und Heiden noch nicht unterschieden. Sie brachten Nichtchristen als "Schweine" mit niederen Instinkten, mangelnder Hygiene und sexueller "Unzucht" in Verbindung. In Spanien im 7. Jahrhundert galten konvertierte – neugetaufte – Juden als marranos (Schweine) und wurden häufig trotz ihrer Taufe als Ketzer behandelt. Ihr Religionsübertritt wurde als „Schweinerei“ gesehen, da man ihnen keinen Glaubenswandel zutraute, sondern darin eine Verstellung sah.
In mehreren Schüben wandelte sich das Judenbild der christlichen Umwelt im Verlauf des Mittelalters: Während Juden in der Karolingerzeit noch weitgehend toleriert, respektiert und geschützt waren, wurden sie im Hochmittelalter bis zum Beginn der Neuzeit immer mehr ausgegrenzt, dämonisiert und verfolgt. Nachdem sie seit dem 9. Jahrhundert aus vielen Berufen verdrängt worden waren, verschärfte das IV. Laterankonzil 1215 die Isolierung der jüdischen Minderheit: Muslime und Juden mussten Erkennungszeichen (spitze Hüte, gelbe Kreise oder Ringe) tragen, letzteren wurden Ghettos zugewiesen. Nach Ausschreitungen im Zuge der Kreuzzüge seit Ende des 11. Jahrhunderts erreichte der mittelalterliche Judenhass im Zusammenhang mit der Pest 1349 seinen vorläufigen Höhepunkt.
Das Judensau-Motiv steht im Zusammenhang mit anderen antijudaistischen Motiven wie dem Ritualmord oder der Hostienschändung, erscheint allerdings im Gegensatz zu diesen fast nur in deutschsprachigen Gebieten. Hinzu kamen Spottbilder, auf denen etwa als Juden gekennzeichnete Menschen von Teufeln oder Dämonen ergriffen oder bedrängt werden (z.B. am Straßburger Münster). In Frankreich begegnet nicht das Bild des Schweins, sondern das des Skorpions. Er symbolisiert die Verbindung von Juden und Teufel.
Seit der Erfindung des Buchdrucks finden sich Judensau-Spottbilder vermehrt in Handschriften und Büchern, besonders in der Reformationszeit. Auch auf so genannten Judenspottmedaillen des 16. Jahrhunderts war das Motiv zu finden. Im 17. und 18. Jahrhundert findet man Abbildungen von mittelalterlichen Judensau-Darstellungen in der gelehrten Literatur.
Im Mittelalter verband man neutestamentliche und heidnische Motive zu legendhaften Erzählungen, die Juden herabsetzen und verteufeln sollten. So wurde etwa die Schweineherde, in die Jesus nach Mk. 5, 1–20 eine Legion von Dämonen fahren ließ, auf die Juden bezogen. Eine andere Geschichte erzählte von einer jüdischen Frau mit ihren Kindern, die zur Strafe für ihren Spott über Jesus von diesem in eine Schweinefamilie verwandelt wurden. So erklärte man das jüdische Verbot des Verzehrs von Schweinefleisch dann als Abwehr gegen einen angeblichen Kannibalismus. Zugleich aber traute man Juden genau diesen zu. Bei Rechtsstreitigkeiten mit Christen zwang man sie, so der Sachsenspiegel, ihren Eid vor Gericht barfuß auf der blutigen Haut einer Muttersau abzuleisten, die vierzehn Tage zuvor geferkelt hatte.
Besonders deutlich lässt sich die zunehmende Dämonisierung der Juden im Wandel bildlicher Darstellungen in oder an Gebäuden nachvollziehen. Skulpturen an Kirchen des frühen und hohen Mittelalters symbolisieren den Aufstieg des Christentums zur herrschenden Weltanschauung, indem sie die siegreiche "Ecclesia" (Kirche) der unterlegenen „Synagoge“ gegenüberstellen. Am Straßburger Münster zum Beispiel wird letztere noch als formvollendete, edle und auch in der Trauer über ihre Niederlage hoheitsvolle Frauenfigur dargestellt (Entstehungszeit 1230).
Am Chorgestühl des Erfurter Doms wird der Konflikt der Religionen als Turnier visualisiert (Anfang des 15. Jahrhunderts). Während die Kirche auf einem Pferd reitet, sitzt die Synagoge auf einem Schwein.
Die „Judensau“ an der Stadtkirche in Wittenberg (Entstehungszeit um 1440) stellt ein betont perverses, verhöhnendes Bild dar, das Abscheu und Ekel erregen soll. „Der Jude“ erscheint nun als widerwärtige Kreatur, die nur aus einer unbegreiflichen Laune der Natur heraus ein menschliches Antlitz trägt. Dies zeigt anschaulich, dass sich gegen Ende des Mittelalters der ursprünglich religiöse Gegensatz von Kirche und Synagoge zu einer totalen, alle Lebensbereiche umfassenden Verachtung der Juden verdichtet hat.
Besonders obszön gestaltet war auch die bis zum Anfang des 19. Jahrhunderts am Alten Brückenturm in Frankfurt am Main sichtbare Judensau, die eine Pogromstimmung schürte (Schouwink, S. 88). Ein Mann in Judentracht ritt auf einer Kot fressenden Sau, ein anderer saugte an einer Zitze, ein dritter trank den Urin. Die Bildunterschrift lautete: „Sauff du die Milch friß du den dreck das ist doch euer bestes geschleck“. Die Darstellung vom Ende des 15. Jahrhunderts verknüpfte das Judensau-Motiv mit dem angeblichen Ritualmord an Simon von Trient und wurde auf Holzschnitten und Kupferstichen verbreitet.
Die Ursachen dieses Antijudaismus waren komplex: Religiöse, machtpolitische, ökonomische und sozialpsychologische Motive spielten dabei eine Rolle.
Verwendung durch die Nationalsozialisten
Die Nazis aktivierten die im Mittelalter in der Volksfrömmigkeit verankerten antijudaistischen Stereotypen gezielt für die ideologische Vorbereitung des Holocaust. Dabei konnten sie auf die ungebrochene Kontinuität des Antisemitismus in der Neuzeit zurückgreifen: Schon lange vor ihrer Machtergreifung benutzten auch nationalistische Rechte in Deutschland den Ausdruck. Die Worte „Judensau“ und „Saujude“ waren ein verbaler Judenstern, der Menschen jüdischer oder vermeintlich jüdischer Herkunft geißelte, brandmarkte und gesellschaftlich ächtete.
So kursierte seit etwa 1920 ein deutschnationales Stammtisch-Lied, das gegen den damaligen Außenminister der Weimarer Republik hetzte:
- „Knallt ab den Walther Rathenau, die gottverfluchte Judensau!“
1922 wurde diese Aufforderung in die Tat umgesetzt. Im „Stürmer“ und im Kontext der systematischen Judenverfolgung vom Boykott jüdischer Geschäfte (1. April 1933) an tauchte das Motiv dann immer wieder auf. Juden, die sexueller Kontakte mit Deutschen beschuldigt wurden, hängte man Schilder mit der Aufschrift „Judensau“ um den Hals, bevor man sie ermordete.
Aktualität
Aufgrund der historischen Erfahrungen gehören „Judensau“ und „Saujude“ im heutigen deutschen Strafrecht zu den eindeutigen Beleidigungen. Zu hören sind diese Ausdrücke dennoch, etwa auf Fußballplätzen gegen jüdische oder israelische Sportler oder Schiedsrichter. Das Motiv tritt aber nicht nur - ähnlich wie "Türkensau" - als gewöhnliche Beschimpfung oder Fremdenhass auf, sondern weiterhin auch als gezieltes Mittel zur Entmenschlichung von Juden. Nicht selten geht es dabei um antisemitische Straftaten wie die Schändung jüdischer Grabstätten und Mahnmale.
Dies erleben Menschen jüdischer Herkunft seit etwa 1990 wieder häufiger: So warfen Neonazis in der Nacht zum 20. April 1992, des "Führers Geburtstag", eine Schweinekopfhälfte in den Vorgarten der Erfurter Synagoge. Das Mahnmal für deportierte Juden in Berlin-Grunewald wurde im Oktober 1993 mit Schweineköpfen geschändet. Im Oktober 1998 trieben Neonazis ein Ferkel mit einem aufgemalten Davidstern und dem Namen von Ignatz Bubis über den Alexanderplatz in Berlin.
Diese Form der Entwürdigung soll nicht nur Repräsentanten des Judentums in Deutschland, sondern alle Juden treffen. Sie kommt daher in ihrer Absicht als kollektive Schmähung ("Alle Juden sind Schweine/Säue") dem Tatbestand einer Volksverhetzung nahe.
In diesem Zusammenhang ist heute auch umstritten, ob historische Judensau-Darstellungen entfernt werden oder als Zeitzeugnisse an ihrem Ort bleiben sollen. Während Denkmalpfleger und Historiker argumentieren, auch heute außerordentlich anstößige Motive müssten in ihrem damaligen architektonischen Kontext dokumentiert bleiben, sehen Kritiker in ihrer Beibehaltung eine mangelnde Sensibilität gegenüber dem Antisemitismus.
In einigen Städten wurde das Motiv schon 1945 nach Kriegsende entfernt, so z. B. von der Stadtapotheke in Kelheim, wahrscheinlich auf Weisung eines Offiziers der US-Armee.
Bereits vor der Wende 1988 entwarf der Crivitzer Künstler Christian Schmiedel im Auftrag des Gemeindekirchenrats der Wittenberger Stadtkirche eine Gedenkplatte, die unterhalb des Judensau-Reliefs in den Boden eingelassen wurde, um auf die historischen Folgen dieses Judenhasses hinzuweisen: den Holocaust. Sie stellt eine mit Stacheldraht in Kreuzesform versiegelte Bibel dar; die Texteinfassung zitiert in hebräischer Sprache einen Psalmvers (Ps. 130, 1): „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“. Ergänzend heißt es mit Worten des Berliner Schriftstellers Jürgen Rennert:
- „Gottes eigentlicher Name, der geschmähte Schem Ha Mphoras, den die Juden vor den Christen fast unsagbar heilig hielten, starb in sechs Millionen Juden unter einem Kreuzeszeichen.“
Am 24. April 1990 machte sich eine Synodalerklärung der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg diese Initiative zu eigen und empfahl:
- „Sofern die Kunstwerke an ihrer Stelle verbleiben, sollte der Betrachter durch Hinweise […] auf Schuld und Betroffenheit der Kirche aufmerksam gemacht und zu neuer Sicht angeleitet werden.“
Mahntafeln wurden jedoch bisher nur in wenigen Ausnahmefällen an Kirchen angebracht. Sie genügen einigen Kämpfern gegen Antijudaismus und Antisemitismus auch nicht: Diese finden die weiter vorhandenen Darstellungen unerträglich und fordern ihre Entfernung. So fand 2002 in Köln eine Protestaktion statt, bei der der Aktionskünstler Wolfram Kastner das Judensau-Motiv im Dom als „Modellfall für die Produktion von Gewaltbildern in unseren Köpfen“ (Marten Marquardt) thematisierte.
Auch in Regensburg griff Kastner 2005 die Verantwortlichen an, als diese eine Hinweistafel zur stark verwitterten Skulptur im Dom vorstellten. Diese war ein Kompromiss zwischen der Diözese Regensburg, dem Kultusministerium und dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern. Der Text lautet:
- "Die Skulptur als steinernes Zeugnis einer vergangenen Epoche muss im Zusammenhang mit ihrer Zeit gesehen werden. Sie ist in ihrem antijüdischen Aussagegehalt für den heutigen Betrachter befremdlich."
Ein Gegenentwurf Kastners, der die christliche Mitschuld benannte, wurde von Kirchenvertretern wieder entfernt.
In Bayreuth brachte die evangelische Kirche 2005 eine Tafel mit der Inschrift an: „Unkenntlich geworden ist das steinerne Zeugnis des Judenhasses an diesem Pfeiler. Für immer vergangen sei alle Feindseligkeit gegen das Judentum“.
Siehe auch
Literatur
- Isaiah Shachar: The Judensau: A Medieval Anti-Jewish Motif and its History. London, Warburg Institute, 1974 ISBN 0854810498 (für die Forschung maßgebliche Monografie)
- Thomas Bruinier: Die 'Judensau'. Zu einem Symbol des Judenhasses und seiner Geschichte, in: Forum Religion 4/1995, S. 4–15
- Petra Schöner: Judenbilder im deutschen Einblattdruck der Renaissance. Ein Beitrag zur Imagologie, Baden-Baden, Verlag Valentin Koerner 2002, ISBN 3873204428
- Wilfried Schouwink: Der wilde Eber in Gottes Weinberg. Zur Darstellung des Schweins in Literatur und Kunst des Mittelalters, Thorbecke, Sigmaringen 1985, S. 75–88 ISBN 3799540164
- Heinz Schreckenberg: Die Juden in der Kunst Europas. Ein historischer Bildatlas, Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 2002, darin: "Das 'Judensau'-Motiv", S. 343–349 ISBN 3525633629
Weblinks und Einzelnachweise
- Oliver Gußmann: Hintergrundinformation zur Wittenberger Judensau mit Bild
- Aufsatz von Gußmann mit genaueren Angaben
- Marten Marquardt über die Kölner Judensau (siehe Zitat)
- Judensau in Wiener Neustadt mit Bild
- Frankfurter Judensau mit Bild
- Erfurter Relief mit Bild
- Mehrere Bildbeispiele
- Bildindex.de: Bildbeispiele für die Judensau
Aktuelle Berichterstattung 2004/2005
Aktualität
Aufgrund der historischen Erfahrungen gehören „Judensau“ und „Saujude“ im heutigen deutschen Strafrecht zu den eindeutigen Beleidigungen. Zu hören sind diese Ausdrücke dennoch, etwa auf Fußballplätzen gegen jüdische oder israelische Sportler oder Schiedsrichter. Das Motiv tritt aber nicht nur - ähnlich wie "Türkensau" - als gewöhnliche Beschimpfung oder Fremdenhass auf, sondern weiterhin auch als gezieltes Mittel zur Entmenschlichung von Juden. Nicht selten geht es dabei um antisemitische Straftaten wie die Schändung jüdischer Grabstätten und Mahnmale.
Dies erleben Menschen jüdischer Herkunft seit etwa 1990 wieder häufiger: So warfen Neonazis in der Nacht zum 20. April 1992, des "Führers Geburtstag", eine Schweinekopfhälfte in den Vorgarten der Erfurter Synagoge. Das Mahnmal für deportierte Juden in Berlin-Grunewald wurde im Oktober 1993 mit Schweineköpfen geschändet. Im Oktober 1998 trieben Neonazis ein Ferkel mit einem aufgemalten Davidstern und dem Namen von Ignatz Bubis über den Alexanderplatz in Berlin.
Diese Form der Entwürdigung soll nicht nur Repräsentanten des Judentums in Deutschland, sondern alle Juden treffen. Sie kommt daher in ihrer Absicht als kollektive Schmähung ("Alle Juden sind Schweine/Säue") dem Tatbestand einer Volksverhetzung nahe.
In diesem Zusammenhang ist heute auch umstritten, ob historische Judensau-Darstellungen entfernt werden oder als Zeitzeugnisse an ihrem Ort bleiben sollen. Während Denkmalpfleger und Historiker argumentieren, auch heute außerordentlich anstößige Motive müssten in ihrem damaligen architektonischen Kontext dokumentiert bleiben, sehen Kritiker in ihrer Beibehaltung eine mangelnde Sensibilität gegenüber dem Antisemitismus.
In einigen Städten wurde das Motiv schon 1945 nach Kriegsende entfernt, so z. B. von der Stadtapotheke in Kelheim, wahrscheinlich auf Weisung eines Offiziers der US-Armee.
Bereits vor der Wende 1988 entwarf der Crivitzer Künstler Christian Schmiedel im Auftrag des Gemeindekirchenrats der Wittenberger Stadtkirche eine Gedenkplatte, die unterhalb des Judensau-Reliefs in den Boden eingelassen wurde, um auf die historischen Folgen dieses Judenhasses hinzuweisen: den Holocaust. Sie stellt eine mit Stacheldraht in Kreuzesform versiegelte Bibel dar; die Texteinfassung zitiert in hebräischer Sprache einen Psalmvers (Ps. 130, 1): „Aus der Tiefe rufe ich, Herr, zu dir“. Ergänzend heißt es mit Worten des Berliner Schriftstellers Jürgen Rennert: „Gottes eigentlicher Name, der geschmähte Schem Ha Mphoras, den die Juden vor den Christen fast unsagbar heilig hielten, starb in sechs Millionen Juden unter einem Kreuzeszeichen.“
Am 24. April 1990 machte sich eine Synodalerklärung der Evangelischen Kirche von Berlin-Brandenburg diese Initiative zu eigen und empfahl: „Sofern die Kunstwerke an ihrer Stelle verbleiben, sollte der Betrachter durch Hinweise […] auf Schuld und Betroffenheit der Kirche aufmerksam gemacht und zu neuer Sicht angeleitet werden.“
Mahntafeln wurden jedoch bisher nur in wenigen Ausnahmefällen an Kirchen angebracht. Sie genügen einigen Kämpfern gegen Antijudaismus und Antisemitismus auch nicht: Diese finden die weiter vorhandenen Darstellungen unerträglich und fordern ihre Entfernung. So fand 2002 in Köln eine Protestaktion statt, bei der der Aktionskünstler Wolfram Kastner das Judensau-Motiv im Dom als „Modellfall für die Produktion von Gewaltbildern in unseren Köpfen“ (Marten Marquardt) thematisierte.
Auch in Regensburg griff Kastner 2005 die Verantwortlichen an, als diese eine Hinweistafel zur stark verwitterten Skulptur im Dom vorstellten. Diese war ein Kompromiss zwischen der Diözese Regensburg, dem Kultusministerium und dem Landesverband der Israelitischen Kultusgemeinde in Bayern. Der Text lautet:
- "Die Skulptur als steinernes Zeugnis einer vergangenen Epoche muss im Zusammenhang mit ihrer Zeit gesehen werden. Sie ist in ihrem antijüdischen Aussagegehalt für den heutigen Betrachter befremdlich."
Ein Gegenentwurf Kastners, der die christliche Mitschuld benannte, wurde von Kirchenvertretern wieder entfernt.
In Bayreuth brachte die evangelische Kirche 2005 eine Tafel mit der Inschrift an: „Unkenntlich geworden ist das steinerne Zeugnis des Judenhasses an diesem Pfeiler. Für immer vergangen sei alle Feindseligkeit gegen das Judentum“.
Siehe auch
Literatur
- Isaiah Shachar: The Judensau: A Medieval Anti-Jewish Motif and its History. London, Warburg Institute, 1974 ISBN 0854810498 (für die Forschung maßgebliche Monografie)
- Thomas Bruinier: Die 'Judensau'. Zu einem Symbol des Judenhasses und seiner Geschichte, in: Forum Religion 4/1995, S. 4–15
- Petra Schöner: Judenbilder im deutschen Einblattdruck der Renaissance. Ein Beitrag zur Imagologie, Baden-Baden, Verlag Valentin Koerner 2002, ISBN 3873204428
- Wilfried Schouwink: Der wilde Eber in Gottes Weinberg. Zur Darstellung des Schweins in Literatur und Kunst des Mittelalters, Thorbecke, Sigmaringen 1985, S. 75–88 ISBN 3799540164
- Heinz Schreckenberg: Die Juden in der Kunst Europas. Ein historischer Bildatlas, Vandenhoek und Ruprecht, Göttingen 2002, darin: "Das 'Judensau'-Motiv", S. 343–349 ISBN 3525633629
Weblinks und Einzelnachweise
- Oliver Gußmann: Hintergrundinformation zur Wittenberger Judensau mit Bild
- Aufsatz von Gußmann mit genaueren Angaben
- Marten Marquardt über die Kölner Judensau (siehe Zitat)
- Judensau in Wiener Neustadt mit Bild
- Frankfurter Judensau mit Bild
- Erfurter Relief mit Bild
- Mehrere Bildbeispiele
- Bildindex.de: Bildbeispiele für die Judensau
Aktuelle Berichterstattung 2004/2005