Schlins
Schlins
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|---|---|---|
| Wappen | Österreichkarte | |
| Basisdaten | ||
| Staat: | ||
| Land: | ||
| Politischer Bezirk: | Feldkirch | |
| Kfz-Kennzeichen: | FK | |
| Fläche: | 6,06 km² | |
| Koordinaten: | 47° 12′ N, 9° 42′ O | |
| Höhe: | 502 m ü. A. | |
| Einwohner: | 2.592 (1. Jän. 2025) | |
| Bevölkerungsdichte: | 428 Einw. pro km² | |
| Postleitzahl: | 6824 | |
| Vorwahl: | 05524 | |
| Gemeindekennziffer: | 8 04 18 | |
| NUTS-Region | AT342 | |
| Adresse der Gemeinde- verwaltung: |
Hauptstraße 47 6824 Schlins | |
| Website: | ||
| Politik | ||
| Bürgermeister: | Wolfgang Lässer (ÖVP) | |
| Gemeindevertretung: (Wahljahr: 2025) | ||
| Lage von Schlins im Bezirk Feldkirch | ||
Luftbildaufnahme der Gemeinde Schlins von Osten | ||
| Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria | ||
Schlins ist eine Gemeinde des Walgaus im österreichischen Bundesland Vorarlberg mit 2592 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2025).
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schlins liegt nördlich (rechts) der Ill im Bezirk Feldkirch am Nordrand des Walgaus auf 502 m ü. A. unterhalb der Ruine Jagdberg. Durch das südliche Gemeindegebiet fließt der Giesenbach.
Die Gemeinde hat eine Fläche von 6,06 Quadratkilometer. Davon sind 43 Prozent landwirtschaftliche Nutzfläche, 33 Prozent der Fläche sind bewaldet.[1]
Gliederung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ortsteile der Gemeinde sind:
- Baling
- Frommengärsch
- Jupident
- Rönsberg
Nachbargemeinden
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]| Röns | Schnifis | |
| Satteins | ||
| Nenzing (BZ) | Bludesch (BZ) |
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Die Habsburger regierten die Orte im heutigen Vorarlberg wechselnd von Tirol und Vorderösterreich (Freiburg im Breisgau) aus. Von 1805 bis 1814 gehörte der Ort zu Bayern, dann wieder zum Kaisertum Österreich.
Zum österreichischen Kronland Vorarlberg gehörte Schlins seit der Gründung 1861. Der Ort war 1945 bis 1955 Teil der französischen Besatzungszone in Österreich.
Bevölkerungsentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]| Schlins: Einwohnerzahlen von 1869 bis 2025 | ||||
|---|---|---|---|---|
| Jahr | Einwohner | |||
| 1869 | 523 | |||
| 1880 | 547 | |||
| 1890 | 612 | |||
| 1900 | 663 | |||
| 1910 | 695 | |||
| 1923 | 681 | |||
| 1934 | 821 | |||
| 1939 | 794 | |||
| 1951 | 1.044 | |||
| 1961 | 1.285 | |||
| 1971 | 1.554 | |||
| 1981 | 1.723 | |||
| 1991 | 1.777 | |||
| 2001 | 2.043 | |||
| 2011 | 2.241 | |||
| 2021 | 2.498 | |||
| 2025 | 2.592 | |||
| Quelle(n): Statistik Austria, Gebietsstand 1.1.2021 | ||||
War die Wanderungsbilanz im Jahrzehnt 1981 bis 1990 noch negativ, so sind seither sowohl Geburtenbilanz als auch Wanderungsbilanz positiv.(Stand 2019)[2]

Kultur und Sehenswürdigkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bauwerke
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Die Pfarrkirche Unsere Liebe Frau Unbefleckte Empfängnis war bereits um 821 eine Hilariuskirche und um 940 die Ecclesia S. Michaelis in Sline et capella S. Mariae. Die heutige Kirche wurde 1699 geweiht und in den Jahren 1781, 1887, 1959 und 1992 restauriert. 1963 und 1987 wurde das Äußere restauriert.
- Die Kapelle Hl. Anna in Frommengärsch wurde vor 1500 erbaut und 1512 geweiht.
- Kapelle Hl. Johannes Bosco: Die Kapelle wurde 1927 nach dem Plan von Willibald Braun in der Landessonderschule Jagdberg erbaut.
- Kapelle Unsere Liebe Frau vom Rosenkranz: Die Kapelle in Jupident wurde 1963 erbaut. Sie besitzt einen Saalraum mit flachgewölbter Holzdecke und Betonglasfenster und diverse Wandbilder des Schrunser Künstlers Konrad Honold.
- Die Burgruine Jagdberg wurde vermutlich im 12. Jahrhundert erbaut. Sie diente als Mittelpunktsburg der Grafen von Montfort-Feldkirch bzw. Feldkirch-Tosters für die Ende des 13. Jahrhunderts aus der Grafschaft Feldkirch verselbständigte Herrschaft im Vorderen Walgau. Das Innere des Palas wird seit 1949 als Freilichtbühne verwendet.
- Landessonderschule Jagdberg: 1908 erfolgte die Einbeziehung des Ruinengeländes in das Erziehungsheim und heutige Landesjugendheim Jagdberg durch die Anlage eines Schwimmbassins im Burghof. Das Gebäude wurde 1927 nach Plänen von Willibald Braun erweitert.
- Lehmhaus Rauch
Vereine
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Bienenzuchtverein Jagdberg, Eine Welt Gruppe Schlins Röns, ERNE FC Schlins, Figl Club Satteins-Schlins, Fischereiverein Schlins, Freiwillige Feuerwehr Schlins, Gemeindemusik Schlins, Handwerker und Gewerbezunft Schlins Röns, Jagdbergnarra, Männerchor Schlins-Röns, Mobile Schlins, Nikolausverein Schlins, Obst- und Gartenbauverein, Taekwondo Schlins, Trachtengruppe Schlins, Union Tennisclub Schlins.
Wirtschaft und Infrastruktur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Jahr 2010 gab es in Schlins fünfzehn land- und forstwirtschaftliche Betriebe, davon acht Haupterwerbsbetriebe. Diese bewirtschafteten 83 % der Flächen.[3] Im Jahr 2011 waren in der Gemeinde 39 Betriebe im sekundären Sektor (meist Herstellung von Waren und Bau), sowie 108 Betriebe im tertiären Sektor, vor allem im Handel (24), freiberufliche Dienstleistungen (25) und soziale und öffentliche Dienste (37).[4] Die Betriebe im sekundären Sektor beschäftigten 468 Personen, davon 408 bei der Herstellung von Waren. Im tertiären Sektor waren 446 Menschen beschäftigt, davon mehr als die Hälfte in sozialen und öffentlichen Diensten.[5]
Bildung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In der Gemeinde gibt es einen Kindergarten, eine Volksschule und die Landesschule Jupident für Kinder mit besonderen sozialen und emotionalen Bedürfnissen.[6] Im Schuljahr 2017/18 waren 110 Schüler in der Volksschule und 96 Kinder in der Landesschule Jupident.[7]
Verkehr
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Schlins teilt sich zusammen mit Beschling eine Haltestelle an der Bahnstrecke Lindau–Bludenz, an der Station halten Züge der S1.
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeindevertretung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]In Vorarlberg wählen die Bürger alle fünf Jahre die Mitglieder der Gemeindevertretung durch Ankreuzen eines Listen-Wahlvorschlages bzw. durch Mehrheitswahl wenn kein Listenvorschlag vorliegt.[8] Weiters den Bürgermeister durch Ankreuzen eines Wahlvorschlages.
Die Gemeindevertretung wählt in der konstituierenden Sitzung aus ihrer Mitte – sofern keine Wahl durch die Bürger zustande kam – gemäß § 61 Gemeindegesetz[9] einen Bürgermeister und dann einen mindestens dreiköpfigen Gemeindevorstand. Die Zahl dieser „Gemeinderäte“ darf aber gemäß § 55 den vierten Teil der Zahl der Gemeindevertreter nicht übersteigen.
Der Bürgermeister führt den Vorsitz bei den generell öffentlichen Sitzungen der Gemeindevertretung, in denen kommunale Belange besprochen und Beschlüsse gefasst werden. Beobachter haben kein Mitspracherecht und kein Stimmrecht. Die Gemeindevertretung kann nach Bedarf Ausschüsse bestellen. Sitzungen des Gemeindevorstandes und der Ausschüsse sind nicht öffentlich.
Sitzverteilung nach den Wahlen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeindevertretungswahlen 1985: SPÖ 9, ÖVP 6, Unabhängige Liste 2, FPÖ 1.[10]
- Gemeindevertretungswahlen 1990: SPÖ 7, ÖVP 7, Unabhängige Liste 2, FPÖ 2.[11]
- Gemeindevertretungswahlen 1995: ÖVP 9, SPÖ 7, Freiheitliche 2.[12]
- Gemeindevertretungswahlen 2000: ÖVP 12, SPÖ 3, Freiheitliche 3.[13]
- Gemeindevertretungswahlen 2005: ÖVP 11, SPÖ 7, FPÖ 3.[14]
- Gemeindevertretungswahlen 2010: ÖVP 12, SPÖ 6, FPÖ 3.[15]
- Gemeindevertretungswahlen 2015: ÖVP 13, SPÖ 5, FPÖ 3.[16]
- Gemeindevertretungswahlen 2020: ÖVP 14, SPÖ 5, Freiheitliche 2.[17]
- Gemeindevertretungswahlen 2025: ÖVP 13, SPÖ 5, FPÖ 3.[18]
Bürgermeister
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- 1945–1950 Franz Josef Jussel[19]
- 1950–1955 Leo Amann[19]
- 1955–1964 Richard Bösch[19]
- 1964–1970 Albert Rauch[19]
- 1970–1980 Elmar Kalb[19]
- 1980–1991 Erich Jussel[19]
- 1991–1995 Karl-Heinz Galehr[19]
- 1995–2013 Harald Sonderegger (ÖVP)[19][20]
- 2013–2020 Gabriele Mähr (ÖVP)[20][21][22]
- Mai–September 2020 Roman Dörn (Vize-Bgm.)[22]
- seit September 2020 Wolfgang Lässer (ÖVP)[23]
Wappen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Der Gemeinde wurde 1911 folgendes Wappen verliehen: Ein durch einen schrägrechten blauen Bach von Silber über Gold geteilter Schild. In dem oberen Felde erscheint eine schwarze Kirchenfahne mit zwei Zinnenschnitten und drei Ringen am Hauptrande. Das untere Feld zeigt ein quergestelltes grünes Hifthorn mit schwarzem Tragriemen.[24]
Das Hifthorn (Jagdhorn) symbolisiert das Schloss Jagdberg, das jetzt als Ruine oberhalb des Ortes liegt.[25]
Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Söhne und Töchter der Gemeinde
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Bartholomäus Bernhardi (1487–1551), Theologe und Reformator
- Johannes Bernhardi (1490–1534), Professor für Physik und Rhetorik an der Universität Wittenberg
- Ambros Nesensohn (1908–1982), Politiker (VdU/FPÖ)
- Albert Rauch (1908–1970), Maler
- Friedrich Fetz (1927–2013), Hochleistungssportler, Sportwissenschaftler und Biomechaniker
- Rudolf Jussel (* 1959), Politiker und Raumausstatter (FPÖ)
Mit der Gemeinde verbundene Persönlichkeiten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Arno Sonderegger (* 1974), Afrikawissenschaftler und Historiker
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Andreas Beiser, Rosemarie Steixner, Rudolf Staub (Geländeerhebung), Markus Staudinger und Abteilung Umweltschutz (Bericht): Aktualisierung des Biotopinventars Vorarlberg – Gemeinde Schlins. In: Vorarlberger Landesregierung [IVe], AVL Arge Vegetationsökologie und Landschaftsplanung (Hrsg.): Biotopinventar Vorarlberg. Februar 2009 (vorarlberg.at [PDF]).
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gemeinde Schlins
- 80418 – Schlins. Gemeindedaten der Statistik Austria
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Ein Blick auf die Gemeinde Schlins, Fläche und Flächennutzung. (PDF) Statistik Austria, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Schlins, Bevölkerungsentwicklung. (PDF) Abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Schlins, Land- und forstwirtschaftliche Betriebe. (PDF) Abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Schlins, Arbeitsstätten. (PDF) Abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Schlins, Beschäftigte in Arbeitsstätten. (PDF) Abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ Gemeinde Schlins, Bürgerservice, Einrichtungen. Abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ Statistik Austria, Ein Blick auf die Gemeinde Schlins, Schüler. (PDF) Abgerufen am 27. März 2019.
- ↑ Gemeindewahlgesetz GWG. §§ 59–63 Wahlen in die Gemeindevertretung in Ermangelung von Wahlvorschlägen. Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025 (Der Wähler trägt bis zu doppelt so viele Namen, als Gemeindevertreter zu wählen sind, in die Stimmliste ein.).
- ↑ Gemeindegesetz. 2. Abschnitt Gemeindevertretung (ab § 33), 3. Abschnitt Gemeindevorstand (ab § 54), 4. Abschnitt Bürgermeister (ab § 61). Vorarlberger Landtag, abgerufen im Jahr 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1985 in Schlins. Land Vorarlberg, 21. April 1985, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1990 in Schlins. Land Vorarlberg, 1. April 1990, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 1995 in Schlins. Land Vorarlberg, 2. April 1995, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2000 in Schlins. Land Vorarlberg, 2. April 2000, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2005 in Schlins. Land Vorarlberg, 10. April 2005, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2010 in Schlins. Land Vorarlberg, 14. März 2010, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2015 in Schlins. Land Vorarlberg, 15. März 2015, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2020 in Schlins. Land Vorarlberg, 13. September 2020, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ Wahlergebnis Gemeindevertretungs- und Bürgermeisterwahlen 2025 in Schlins. Land Vorarlberg, 16. März 2025, abgerufen am 12. Mai 2025.
- ↑ a b c d e f g h Gemeindedaten von SCHLINS. Bürgermeister (seit 1945). In: Vorarlberg Chronik. Land Vorarlberg, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ a b Bürgermeisternachfolge in Schlins geklärt. Die bisherige Vizebürgermeisterin Gabi Mähr soll Harald Sonderegger als neue Bürgermeisterin von Schlins nachfolgen. Neuer Gemeinderat und Vizebürgermeister wird Roman Dörn. In: Vorarlberg Online. 21. März 2013, abgerufen am 20. Mai 2025.
- ↑ Bürgermeister Direktwahl 2015. 61,57% für Mähr Gabriele, 1964. Land Vorarlberg, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ a b Gemeindewahlen: Ortschefinnen sind die Ausnahme. In: vorarlberg.ORF.at. 25. August 2020, abgerufen am 20. Mai 2025 (Gabriele Mähr übergab aus gesundheitlichen Gründen nach 7 Jahren am 14. Mai 2020 an den Vizebürgermeister.).
- ↑ Bürgermeister Direktwahl 2025. 83,4% JA für Lässer Wolfgang. Land Vorarlberg, abgerufen im Mai 2025.
- ↑ Vorarlberger Gemeindewappenregistratur. (PDF) Vorarlberger Landesarchiv, S. 42, abgerufen am 30. Dezember 2021.
- ↑ Das Schlinser Wappen. Gemeinde Schlins, abgerufen am 30. Dezember 2021 (österreichisches Deutsch).

