Cem Ince
Cem Hamit Ince (* 9. Dezember 1993 in Salzgitter) ist ein deutscher Gewerkschafter und Politiker (Die Linke). Er ist Mitglied des 21. Deutschen Bundestages.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ince stammt aus einer Arbeiterfamilie und ist Alevit. Sein Großvater kam 1968 aus dem kurdisch geprägten Teil der Türkei als Gastarbeiter nach West-Deutschland, wurde Stahlarbeiter bei der Salzgitter AG und arbeitete später bei Volkswagen.[1][2] Auch sein Vater war bei der Salzgitter AG tätig und später Betriebsrat bei Volkswagen.[3]
Ince absolvierte 2012 das Abitur am Kranich-Gymnasium in Salzgitter und begann anschließend eine Berufsausbildung bei Volkswagen zum Elektroniker für Automatisierungstechnik. Unternehmensintern qualifizierte er sich zum Softwareentwickler weiter.[2] In dieser Zeit begann er sich gewerkschaftlich bei der IG Metall zu organisieren, wurde 2012 IG Metall-Vertrauensmann und wurde von 2014 bis 2016 Mitglied der Jugend- und Auszubildendenvertretung bei Volkswagen in Salzgitter, von 2016 bis 2020 deren Vorsitzender, außerdem stellvertretender Vorsitzender der Gesamt Jugend- und Auszubildendenvertretung der Volkswagen AG. Seit 2022 ist er Mitglied der IG Metall Vertrauenskörperleitung Volkswagen Salzgitter. Er ist Gewerkschafter in dritter Generation.[3]
Am 12. Oktober 2025 wurde Ince während einer Demonstration in Berlin, die sich unter dem Motto Geld für den Kiez – statt Waffen für den Krieg gegen die Firma Rheinmetall richtete, kurzzeitig festgenommen.[4]
Politik
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Seit 2019 ist Ince Mitglied der Linken, seit 2021 dessen Ortsvorsitzender und Mitglied des Stadtrates von Salzgitter.[1]
Bei der Bundestagswahl 2025 trat er als Direktkandidat im Wahlkreis Salzgitter-Wolfenbüttel[5] sowie auf Listenplatz 2 der niedersächsischen Linkspartei an und wurde über die Landesliste in den Bundestag gewählt.[6]
Ince ist im 21. Deutschen Bundestag Mitglied des Ausschuss für Arbeit und Soziales.[7] Für seine Fraktion ist er Sprecher für Gewerkschaftliche Kämpfe und Gute Arbeit in der Industrie und Sprecher für Mitbestimmung und Wirtschaftsdemokratie.[8]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Niklas Eppert: Salzgitteraner VW-Arbeiter will in den Bundestag - Hat er Chancen? In: Braunschweiger Zeitung. 12. Dezember 2024, abgerufen am 26. Februar 2025.
- ↑ a b Sebastian Friedrich: Von der Werkbank in den Bundestag? Der VW-Arbeiter Cem Ince tritt für die Linke an. In: Der Freitag. 12. Dezember 2024, abgerufen am 26. Februar 2025.
- ↑ a b Kevin Culina: Neue linke Köpfe – und was sie außer „Klassenkampf“ noch antreibt. In: welt.de. 28. Februar 2025, abgerufen am 28. Februar 2025.
- ↑ Dennis Meischen: Demo in Berlin eskaliert: Linken-Politiker festgenommen. In: Berliner Morgenpost. 13. Oktober 2025, abgerufen am 14. Oktober 2025.
- ↑ „Ich will den Geist unserer Arbeitskämpfe ins Parlament tragen.“ In: Die Linke - BAG Betrieb & Gewerkschaft. 18. Dezember 2024, abgerufen am 26. Februar 2025.
- ↑ 6 Abgeordnete ziehen über die Landesliste für Niedersachsen in den Bundestag ein! In: Die Linke Niedersachsen. 25. Februar 2025, abgerufen am 26. Februar 2025.
- ↑ Deutscher Bundestag - Der Ausschuss für Arbeit und Soziales hat sich konstituiert. Abgerufen am 21. Mai 2025.
- ↑ Profil - Fraktion Die Linke im Bundestag. Abgerufen am 24. Juni 2025.
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Ince, Cem |
| ALTERNATIVNAMEN | Ince, Cem Hamit (vollständiger Name) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutscher Politiker (Die Linke) |
| GEBURTSDATUM | 9. Dezember 1993 |
| GEBURTSORT | Salzgitter |