Ernst Ziller

Ernst Moritz Theodor Ziller, auch Ernestos Tsiller – Vorlage:ELSneu (* 22. Juni 1837 in Serkowitz, heute zu Radebeul; † 4. November 1923 in Athen) war ein deutsch-griechischer Architekt, Bauforscher und Archäologe, der fast ausschließlich in Griechenland gearbeitet hat. Der ursprünglich aus Sachsen stammende Ziller erwarb in späteren Jahren die griechische Staatsangehörigkeit.
Das wohl einflussreichste Mitglied der sächsischen Baumeisterfamilie Ziller war der älteste Bruder der Radebeuler Baumeister Moritz und Gustav und des Architekten Paul, allesamt Söhne des sächsischen Baumeisters Christian Gottlieb Ziller, sowie ein Vetter 2. Grades des preußischen Architekten Carl Ernst Heinrich Ziller, dessen Vater Christian Heinrich für Schinkel arbeitete.

Viele namhafte europäische Architekten hatten im 19. Jahrhundert begonnen, aus dem verschlafenen Ort Athen mit antiken Trümmern und umliegenden Olivenhainen eine neue griechische Hauptstadt zu schaffen. Die Planung dazu stammte von Schaubert und Kleanthis (zwei Schüler Schinkels, von dem ein Palastentwurf auf der Akropolis stammte)[2], überarbeitet durch Leo von Klenze. Wichtige erste Bauwerke errichteten die dänischen Brüder Hans Christian und Theophil von Hansen. Doch letztlich war es Ernst Zillers Verdienst, im letzten Drittel des 19. Jahrhunderts das Aussehen der königlichen Residenzstadt hin zu einer glanzvollen europäischen Metropole mit repräsentativen öffentlichen Gebäuden und prächtigen Privathäusern zu verändern. Die National Hellenic Research Foundation bezeichnet dieses „eklektische Athen“ der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, bestehend aus einer Mischung aus griechischem Klassizismus und norditalienischer Neorenaissance, als das „Athen von Ziller“.[3]
In Athen war sein Werk fast vergessen und in Deutschland kaum bekannt (kurz aufgeführt bei Hans Hermann Russack im Jahr 1942), als von Dimitrios Papastamos 1973, zum 50. Todestag Zillers, aus den von Zillers Tochter Josefine Dima-Ziller an die Nationalgalerie abgegebenen Unterlagen ein erster Versuch einer Monografie (Prospathia Monographias) der Öffentlichkeit präsentiert wurde. Erst nach 2000 erschienen, mit Ausnahme der Arbeit von Stephan Spichty von 1997, mit den Architekturbänden der Architektur-Professorin Maro Kardamitsi-Adami von der Nationalen Technischen Universität Athen umfangreichere Übersichten über Zillers Werk in Griechenland.
Von der Kunsthistorikerin Marina Lambraki-Plaka, Direktorin der Nationalgalerie in Athen, stammt das folgende Zitat: „Zillers Architektur richtet sich nach dem Licht; sie wandelt sich mit dem griechischen Licht. Vom Licht durchflutete Säulen aller Stile, Stoas, ausdrucksvolle dekorative Muster verwandeln seine Gebäude in musikalische Instrumente, in welchen Licht und Schatten eine nie gehörte Melodie von großem harmonischen Reichtum formen - immer mit dem Lauf der Sonne. Das griechische Maß setzte in Übereinstimmung mit den antiken Vorbildern die Rangfolge seiner Architektur. Ziller bestimmte das herrschaftliche Profil der späten griechischen bürgerlichen Gesellschaft am Ende des 19. und zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wobei er aber auch maßgeblich die kleinbürgerliche und populäre neoklassische Architektur beeinflusste.“[4]




Erste Jahre

Ernst Ziller wurde als ältestes von zehn Kindern in eine Baumeisterfamilie hineingeboren. Als er beziehungsweise sein ein Jahr jüngerer Bruder Moritz (1838–1895) auf dem Anwesen geboren wurden, gehörte es noch zur Serkowitzer Flur. Im Jahr 1839 wurde Oberlößnitz einschließlich Ziller-Anwesen aus Serkowitz sowie dem benachbarten Alt-Radebeul ausgegründet, weswegen teilweise Ernst Zillers Geburtsort mit Oberlößnitz (oder Oberlössnitz) angegeben ist. Ernst bildete mit seinen Brüdern (vier von fünf Jungen ergriffen einen Bauberuf) bereits die dritte Generation Bauleute. Er und Moritz lernten zur gleichen Zeit auf den Baustellen des Vaters Baumeisterberufe, Ernst wurde Maurermeister und Moritz Zimmermeister. Den notwendigen theoretischen Unterricht erhielten sie vom Vater zu Hause, vor allem im Winter, wenn das Baugeschehen ruhte. Ernst besuchte zusätzlich von 1855 bis 1858 das Bauatelier der Akademie der Bildenden Künste zu Dresden (Semper-Nicolai-Schule), wo er für studentische Wettbewerbsarbeiten im zweiten Jahr eine bronzene und im dritten Jahr eine silberne Medaille erhielt.

Die beiden Brüder gingen nach Leipzig[6] zu dem befreundeten Steinmetzmeister Einsiedeln und wollten von dort zusammen nach Berlin beziehungsweise Potsdam gehen, wo ihr Onkel Christian Heinrich wirkte. Auf Anraten Einsiedelns[7] gingen sie jedoch 1858 in das „solidere“[7] Wien. Moritz fand schnell Arbeit als Zimmermann, Ernst dagegen arbeitete als Zeichner im Büro des klassischen dänischen Architekten Theophil von Hansen. Bereits ein halbes Jahr später ging Hansen zur Vorbereitung seines Baus der Athener Akademie nach Griechenland, derweil die beiden Brüder Ernst und Moritz in die Lößnitz zurückkehrten, um im Winter am Bauatelier der sächsischen Akademie der Bildenden Künste ihre Kenntnisse zu vertiefen.
Während Moritz in das väterliche Baumeistergeschäft in der Oberlößnitz eintrat, nahm Ernst erfolgreich an einem Architekturwettbewerb für eine Wohnbebauung in Tiflis teil. Am selben Tag, an dem ihm die russische Gesandtschaft in Dresden mitteilte, dass er zur Unterzeichnung des Vertrags für Tiflis vorsprechen solle, um anschließend dorthin zu gehen und seine Planung umzusetzen, erhielt er einen (im Archiv erhaltenen und auf den 20. September 1859 datierten)[8] Brief Hansens aus Wien, der ihm ein vorteilhaftes Angebot machte, ohne jedoch vorerst Athen zu erwähnen. Ernst Ziller entschloss sich, statt des Bauprojekts in Tiflis Hansens Angebot anzunehmen, und fuhr mit geliehenem Geld nach Wien, „da sein Vater gerade nicht bei Kasse war“.[9]
Bauleiter und Rechnungsführer für Hansen

Ziller hatte noch anderthalb Jahre in Wien zu tun, insbesondere als Zeichner an den Plänen für die Athener Akademie. Dann fuhren Hansen und Ziller 1861 gemeinsam nach Athen, wo Ziller für die nächsten 30 Jahre, mit kurzen Unterbrechungen, bis zum Tod Hansens dessen Vertreter vor Ort war. Beginnend mit dem 23. März 1861, kurz nach Hansens Abreise aus Athen, schrieb Ziller bis zum 7. September 1890 regelmäßig Briefe an Hansen, von denen 348 in Hansens Nachlass archiviert sind. Nicht nur über die Arbeiten für Hansen wurde dort berichtet, sondern später auch über Zillers eigene Arbeiten sowie auch über die Familie. Auch Hansen schickte immer wieder Skizzen, Pläne und Fotos seiner neuesten Projekte. Zillers Briefe der letzten Jahre benutzten dabei das vertrauliche „Du“, was die zwischen den beiden Familien entstandenen Freundschaftsbande dokumentierte.
Zillers Schwierigkeiten mit dem Baufortschritt lagen nicht nur an der andersartigen Kultur und Sprache auf der Baustelle, auch die zugesagten Finanzierungstranchen des Finanziers Baron Simon von Sina verzögerten sich immer wieder. Nach der Revolte des griechischen Volkes und der Abdankung König Ottos stellte Baron von Sina 1864 seine Zahlungen „zunächst“ ein, womit der Bau der Akademie „auf unbestimmte Zeit“ eingestellt werden musste, da der stiftende Baron von Sina als ehemaliger Gesandter König Ottos dessen Vertreibung übelnahm.[9]



Ziller nutzte die Zeit, reiste 1864 studienhalber durch Italien und vertiefte sich in Neapel („Museum Borbonico“), Rom (wo er den Petersdom mit der Dresdner Frauenkirche verglich), Florenz, Mantua und Verona neben dem Altertum insbesondere in die italienische Renaissance. Im Jahr 1865 war er zurück in Hansens Büro in Wien, wo er nicht nur an weiteren Plänen für die Athener Akademie arbeitete, sondern auch eigene Entwürfe verfertigte. So entstand während dieser Zeit unter anderem unaufgefordert ein Entwurf im Byzantinischen Stil für eine Kirche in seiner Lößnitz-Heimat, der dort jedoch verworfen wurde[10] und dem erst 25 Jahre später der Kirchenbau der Lutherkirche folgte. Auch studierte er an der Wiener Akademie und schloss mit einem Diplom ab. In dieser Zeit bis 1868 führten ihn Studienreisen nach Berlin und Dresden, wo er insbesondere die Werke von Schinkel und Semper studierte. Viele seiner Entwürfe legte Ziller auch als Aquarelle an.
Erst 1868 konnte Ziller nach Athen zurückkehren, um die Akademie fertigzubauen, da deren Weiterfinanzierung gesichert war. Zugleich siedelte er sich dort an und betreute während der folgenden mehr als zwanzig Jahre alle Bauvorhaben Hansens. Die Akademie wurde 1885 fertig. Hinzu kamen das Ausstellungsgebäude Zappeion (Grundsteinlegung 1874, Einweihung 1888) und die Nationalbibliothek (Grundsteinlegung 1888, Bezug durch die Bibliothekssammlung 1903). Innerhalb kurzer Zeit erwarb er sich dort ein hohes Ansehen als einer der bedeutendsten klassizistischen Architekten in Griechenland.[11] In der öffentlichen Wahrnehmung trat Hansen so weit in den Hintergrund, dass Ziller während einer Audienz beim neuen König Georg von diesem gefragt wurde, ob die Pläne zu den Neubauten alle von ihm wären. Die Anstellung als Hansens Bauleiter ermöglichte Ziller, auf einer gesicherten finanziellen Basis durch sein monatliches Einkommen über eigene Projekte und Ideen nachzudenken. In einem Brief Zillers an Hansen etwa 20 Jahre später fasste er diese für ihn einzigartige Möglichkeit zusammen und bedankte sich bei Hansen.
Hansen, Zillers langjähriger Auftraggeber und freundschaftlich verbundener Mentor, starb 1891.
Bauforscher und klassischer Archäologe
Kurvaturen



Im August 1864 legte Ziller seine Studie über die Kurvaturen vor,[12] in der er sich eingehend über die Krümmung der Horizontalen an antiken Bauwerken ausließ. Ausgehend von detaillierten Vermessungen Francis Penroses[13] (1817–1903) am Parthenon und am Theseion (heute Tempel des Hephaistos) legte er die Frage vor, ob die in moderner Zeit beobachteten Krümmungen durch tektonische Senkungen an ehemals absolut geradlinigen Bauteilen entstanden oder bereits in antiker Zeit absichtlich eingebracht wurden. Er widerlegte Karl Böttichers These von der Tektonik[14] und kam zu dem Schluss, dass aus perspektivischen Gründen alle Bauteile des Horizontalgebälks gekrümmt hergestellt wurden: „Es ist demnach keine einzige Triglyphe oder Metopentafel rechtwinklig geschnitten: alle sind den Kurvenlinien und ihrer Stellung im Triglyphon entsprechend gemodelt.“[15] Zillers Theorie sorgte jahrelang für Aufsehen in Fachkreisen, noch 1879 wies Josef Durm „solche Feinheiten […] wie die absichtliche Curvatur“ entschieden zurück.[16]
Ziller selbst ließ sich nicht beirren; bei der Verfertigung der Pläne für die Akademie setzte er das erste Mal nach der Antike den Krümmungseffekt der Kurvatur wieder ein. Ganz der Praktiker, schloss er seinen 1865 publizierten Artikel in der Zeitschrift für Bauwesen[17] mit für die Praxis aufbereitete Anweisungen zur Erstellung gekrümmter Horizontalen: „Um hier die Curve zu verzeichnen, nimmt man ganz einfach das Stichmaass von der untersten Schicht, deren Curve man ganz unabhängig vom Nivellement, durch Abvisieren der Curvenbase von den Ecken des Bauwerks aus und Auftragen der Ordinaten der Curve auf dieselbe, construiren kann. Wie sich hierbei herausstellt, so macht die Herstellung der Curvaturen bei der Ausführung durchaus keine grösseren Schwierigkeiten, als die der vollständig Horizontalen“.[18]
Polychromie
Ziller, der seine Bau-Entwürfe auch detailliert farblich anlegte, „verstand […] viel von der antiken Polychromie, denn Griechenlands Tempel und Statuen waren nicht von weißer marmorner Blässe wie wir sie heute kennen, sondern von bunter Vielfarbigkeit. Ziller zeichnete die alten noch erhaltenen Ornamente und Statuen mit großem Einfühlungsvermögen ab und konnte so vieles der Nachwelt überliefern. 400 solcher Zeichnungen sind erhalten“.[4]
Dionysostheater


Bei Ausgrabungen am Fuße der Akropolis im Jahr 1862 entdeckten Heinrich Strack, Ernst Curtius und Karl Bötticher Reste des Dionysostheaters. Bereits vor seiner Italienreise hatte Ziller im Auftrag der Athener Archäologischen Gesellschaft begonnen, diese aufzunehmen und in zahlreichen Zeichnungen festzuhalten. So entstanden nicht nur der Lageplan, präzise Grundrisse und die Aufmessung des Geländequerschnitts, sondern auch Darstellungen einzelner Prunkstücke wie des Throns des Dionysospriesters und des mittleren Teils des Hyposkenions des Phaidros,[19] die den Umfang der Funde aufzeigten. Seine Unterlagen wurden nicht nur im Journal der Archäologischen Gesellschaft (Archaiologike Ephemeris) gezeigt, sondern auch in weiteren Fachzeitschriften publiziert, wofür er sich 1870 und 1877 erneut mit der Anlage beschäftigte. Die verschaffte ihm bereits 1868 in Fachkreisen eine erste Bekanntheit als der „Architekt Ziller, ein Schüler Hansen's, durch seine Aufnahme des Bacchustheaters bekannt“.[20]
Troja
Im Mai 1864 lud der österreichische Konsul für das östliche Griechenland und Balkanfachmann Johann Georg von Hahn Ziller und den Astronomen Dr. Schmidt[21] ein, ihn auf eine Ausgrabungsfahrt nach Troja zu begleiten. Die Ergebnisse der Ausgrabung veröffentlichte Hahn, einschließlich der von Ziller geschaffenen Abbildungen und der von Schmidt erstellten Karten (vermutlich Die Ausgrabungen auf der Homerischen Pergamos, 1865)[22]. Ziller hielt später in seinem Tagebuch fest: „Diese Broschüre borgte ich dem Dr. Schliemann, als er nach Athen kam und das erstemal nach Troja wollte. Hierdurch machte ich seine Bekanntschaft.“[23]
Schliemann (1822–1890) bestätigte in seinem Bericht über seine erste Reise nach Troja 1868 die Hahn-Zillersche Grabung und beschreibt auch den Grabungsort, wobei er sich in der Datierung irrt und das Herausgabedatum der Broschüre nennt: „Der Consul Hahn hat mit dem Architecten Ziller im Jahre 1865 auf dieser Anhöhe Ausgrabungenen veranstaltet, und fast den Umfang einer kleinen Citadelle zu Tage gefördert…“.[24] Schliemanns sensationeller Fund, der Schatz des Priamos, stammte jedoch von einer anderen Stelle des Siedlungsplatzes.
Das eher zufällige Kennenlernen zwischen Schliemann und Ziller sollte zu einer lebenslangen Freundschaft zwischen den beiden führen. Ziller entwarf in späterer Zeit Schliemanns Athener Wohnsitz, ein prachtvolles Stadtpalais (Iliou Melathron, 1878/1879), und auch Schliemanns letzte Ruhestätte (Schliemann-Mausoleum auf dem Ersten Athener Friedhof) stammte von Ziller.
Panathenäisches Stadion

Zillers bedeutendste Entdeckung geht zurück bis 1864. Bereits in jenem Jahr soll er ein Grundstück gekauft haben, auf dem schon vor ihm vergebens nach den Resten des antiken Stadions gesucht worden war.[26] Allerdings dauerte es bis zu seiner Rückkehr nach Athen 1868, dass sich Ziller um erste Ausgrabungsschritte auf seinem Grundstück kümmern konnte. Im Jahr 1869 berichtete er brieflich von der Wiederentdeckung des Panathenäischen Stadions (heute Panathinaiko-Stadion)[27], dass er auf erhaltene Reste gestoßen sei. Da jedoch etwa 13.000 Kubikmeter Erde abzutragen waren,[28] was Zillers Möglichkeiten überschritt, übernahm der König die Kosten für die Ausgrabung und stattete Ziller mit weiteren Geldern aus, um angrenzende Grundstücke für ihn zu erwerben und so das gesamte Areal des Stadions zu sichern. Ein- bis zweimal wöchentlich traf Ziller König Georg I., teilweise mit der Königin Olga, auf der Ausgrabungsstätte. Im Jahr 1870 erschien sein Bericht in der Zeitschrift für Bauwesen. Nachdem die Ausgrabungsstätte durch den griechischen Architekten Anastasios Metaxas provisorisch hergerichtet worden war, fanden dort am 15. November 1870 die zweiten Olympien statt.
Anhand seiner gewonnenen Erkenntnisse entwarf Ziller eine Rekonstruktion eines „neu-alten“ Stadions, das wiederum von Metaxas unter Einbezug der bestehenden Reste und Verwendung von strahlend weißem Pentelischem Marmor umgesetzt wurde. Pierre de Coubertin eröffnete in diesem Athener Stadion – und nicht in Olympia, wo sich bei Zillers Grabungen 1869/1870[29] kein Stadion hatte finden lassen – die Olympischen Spiele von 1896.
Weitere Grabungen

Im August 1862 war Ziller zu archäologischen Studien auf der Insel Ägina und im September 1862 und von da an immer wieder bis 1897 zu Grabungen auf der Akropolis.
In der östlichen Attika, in Rhamnous, grub er 1868. Den von Russack aus den Tagebüchern Zillers zusammengefassten Schilderungen nach kam es dabei zu einer für Ziller glimpflich verlaufenen Begegnung mit einem örtlichen Räuberhauptmann und seiner Bande.[30]
Im Oktober 1876 untersuchte Ziller zusammen mit dem Erbprinzen von Meiningen, Bernhard III., die Ruinen von Eleutherai und Aigosthena. Die im Veröffentlichungsbericht enthaltenen Zeichnungen stammten erneut von Ziller.[31]
Ziller veröffentlichte 1877 seine über mehrere Jahre betriebene Erforschung der antiken Wasserleitungen in Athen.[32]
Im Jahr 1881 grub er zusammen mit Heinrich Schliemann in Orchomenos; ein Jahr später, während seiner Bauarbeiten am Rathaus von Hermoupolis, nahm er für einen Grabungsbericht die antiken Reste des dortigen Theaters auf.
Einflüsse auf Zillers Architektur


Bereits Zillers Lehrer Hansen nahm Teile klassischer Monumente und ließ sie in seine Entwürfe einfließen. Auch Ziller übernahm die Arbeitsweise und ließ sich in seinem architektonischen Entwurfsdenken durch seine bauforscherischen Ergebnisse und archäologischen Erkenntnisse leiten. Im Generellen mündete dies in der Nutzung der Kurvaturen für seine Entwürfe, wie bereits in früher Zeit an seinen Planausführungen für die Athener Akademie zu sehen ist.
Im Speziellen ist die Übertragung der gewonnenen Erkenntnisse sehr unmittelbar am aus den 1880er Jahren stammenden Entwurf für das Königliche Theater zu erkennen. Die bestehenden Reste der Athener Hadriansbibliothek wurden als Idee kopiert und in der Straßenfassade nachgeahmt. Dabei ist die Lage an einer stark abschüssigen Straße ohne größeren Vorplatz nicht ideal für eine Referenz an das Vorbild.[33]
Zillers Grabmal für Heinrich Schliemann auf dem Ersten Athener Friedhof zeigt bis in kleine Details den Typus von Monument, wie er für antike Heroen errichtet wurde. Das Grabmal besteht aus einer großen Grabkammer als Unterbau für einen friesgeschmückten Sockel, auf dem wiederum ein dorischer Amphiprostylos steht. Ziller entwarf dadurch so etwas wie die dorische Variante des Tempels der Athena Nike.[34] Jedoch auch der Parthenon beeinflusste Zillers Werk: „Die Proportionen von Säulen, Kapitell und Architrav entsprechen genau den Werten, die am Parthenon festzustellen sind.“[34] Ziller neigte die Säulen des Mausoleums um einen Zentimeter nach innen und machte die Ecksäulen fünf Zentimeter stärker als die Mittelsäulen. Die Säulenschäfte erhielten eine leichte Schwellung.[35]
Dem Wunsch Schliemanns, dass der Fries Szenen aus der Ilias zeige und dass die Metopenfelder archäologische Funde Schliemanns wiedergeben sollten, entsprach Ziller.[34]
Selbstständiger Unternehmer
Architekt

Bereits 1862 berichtete Ziller, dass er für zwei Auftraggeber Projekte durchgeführt habe, die jedoch noch nicht realisiert würden; „auch für meinen Bruder (in Oberlössnitz) 2, zu denen bereits der Grundstein gelegt ist. […] Dergleichen kleine Villen baut mein Bruder jährlich eine oder zwei auf Spekulation, und macht damit ganz gute Geschäfte.“[36] Da Ziller dies in den Briefen an Hansen schrieb und auch um so manche Unterstützung bei der Farbwahl und bei der anschließenden Weiterleitung der Unterlagen an den Bruder bat, fand die Selbstständigkeit Zillers neben der angestellten Bauführung für Hansen mit dessen Einverständnis statt. Und auch bei Hansen in Wien verfertigte er eigene Arbeiten.

Im Jahr 1868 konnte Ziller nach Athen zurückgehen, wo er Hansens Bauten weiterbetreute, insbesondere jedoch sein eigenes Büro aufbaute und durch seinen Bruder Paul verstärkte. Bereits 1869 war er durch seine Ausgrabungsveröffentlichungen so bekannt, dass er auf der Straße angesprochen wurde und man ihm gratulierte. Zu Beginn der 1870er Jahre kamen die ersten großen, öffentlichen Bauaufträge, so die Theater in Patras und in Zakynthos. Das Apollon-Theater in Patras orientierte sich stilistisch an den Renaissance-Stadtpalästen von Venedig, verschmolzen mit seiner Auffassung vom griechischen Klassizismus. Diesen hier begonnenen Eklektizismus sollte Ziller sein ganzes Werk hindurch verfolgen und zu einer Einheit bringen.[37] Seine Kirchenbauten jedoch wichen stilistisch von dieser Richtung ab, da er dort von einem Byzantinischen Stil ausging.


In den folgenden Jahrzehnten erbaute er für das Athener und griechische Großbürgertum mehr als hundert Villen und Landhäuser, überall in Griechenland, hauptsächlich jedoch in Athen. Das wohl bedeutendste ließ sich sein Freund Heinrich Schliemann errichten: sein Wohnpalais Iliou Melathron (Palast von Ilion, 1878/1879, bis 1881 ausgemalt). Schliemanns Vorgabe: „Da ich zeitlebens in kleinen Häusern wohnte, möchte ich die restlichen Jahre meines Lebens in einem grossen Bau verbringen. Ich möchte Weiträumigkeit und nichts mehr. Du kannst jeglichen Stil auswählen, meine einzige Forderung ist eine breite Marmortreppe, die vom Erdgeschoss zum ersten Stock führen soll und als oberen Abschluss eine Terrasse“[38] führte laut Georgios Korres zu einem der „repräsentativsten, prächtigsten und originellsten Gebäuden Europas des vorigen [19.] Jahrhunderts“.[38] Der kompakte dreigeschossige Bau auf etwa quadratischem Grundriss zeigt in der Straßenansicht eine Rundbogenloggia und erinnert an den Palazzo Trevisan im Venedig des 16. Jahrhunderts, aber auch die Verwandtschaft mit Nicolais Haus Seebach und Sempers Villa Rosa ist zu erkennen. Insbesondere die Villa Rosa hatte es Schliemann auf einer Reise nach Dresden angetan, er soll sie Ziller als Architekturbeispiel empfohlen haben.[38] Ziller zitiert sich jedoch auch schon selbst, hatte er doch bereits 1871 beim Theater in Patras diese Arkaden-Bogenfolge eingesetzt.[38] Während Ziller davon ausging, dass die auf ihn gekommene Erbschaft von Baron Sina in Höhe von 20.000 Drachmen ein Viertel der Baukosten einer Athener Stadtvilla darstellte, also 80.000 Drachmen für ein solches Gebäude ausreichten, kostete Schliemanns Palast von Ilion, in dem sich heute das Numismatische Museum befindet, 439.650 Drachmen, bis er fertig war.[39]
Nach Zillers Fertigstellung des neoklassizistischen Grabmonuments für Schliemann auf dem Ersten Athener Friedhof wurde dessen Leichnam 1892 dorthin umgebettet.
Die Reederfamilie Stathanos ließ sich 1895 im Stadtteil Kolonaki ihre Stadtvilla Megaron Stathatou errichten, in der sich heute das Museum für kykladische Kunst befindet.
Die Brüder Ernst und Paul Ziller
Paul Ziller (1846–1931) war der jüngste Bruder von Ernst Ziller, und wie alle anderen bis auf Otto, der Kaufmann wurde, erlernte Paul einen Bauberuf. Nach seiner Steinmetzausbildung 1860–1862 studierte er, vermutlich in Dresden, Architektur. Ähnlich wie es der ältere Bruder Hans Christian Hansen mit seinem jüngeren Bruder Theophil gemacht hatte, zog auch Ernst als der Ältere den jüngeren Paul nach dessen Militärdienst 1868 nach Athen, damit er ihn bei der Arbeit unterstütze. Ab Ende der 1860er Jahre war es Ernst somit möglich, mehrfach für längere Zeiträume zu Studien- und Urlaubszwecken nach Italien zu gehen und die Überwachung der Bauaktivitäten an der Akademie dem Bruder Paul zu überlassen.
Mindestens bis 1878 arbeitete Paul als Assistent im Büro seines Bruders. Danach hat sich Paul selbst auch als Architekt in Athen niedergelassen, wo er selbstständig mit dem Entwurf von Häusern und Inneneinrichtungen beschäftigt war. Ernst berichtete 1881, dass sein Bruder gerade ein Theater gebaut habe. Mitte der 1890er Jahre kehrte Paul wieder nach Sachsen zurück.
Quartiersentwicklung: „Quartier Tsiller“ in Piräus
Ziller hatte sich 1870 ein größeres Landgut in Piräus im heutigen Stadtteil Kastella gekauft, zu dem der weit und breit ergiebigste Wasserbrunnen (oder eine Quelle) gehörte. Ab 1875 wohnte Ziller auch selbst dort. Im Jahr 1878 wird das Landgut wieder erwähnt: Während sich Ziller mit seiner frisch angetrauten Ehefrau auf Hochzeitsreise befand, schrieb Bruder Paul, der wie immer die Aufsicht über die Geschäfte führte, an Hansen, dass der König immer noch auf Zillers Besitz in Piräus weile und wohl erst mit Ablauf des Monats nach Tatoi gehe. Ausschlaggebend war wohl die vor allem im Sommer sehr bevorzugte Lage direkt am Meer, auf der Ostseite der Bucht von Zea, mit Blick auf den Saronischen Golf. Ziller baute dort „wahrscheinlich auf Spekulation“ (also wohl vorab und auf eigene Kosten) zahlreiche Villen, so dass sogar zeitgenössische Stadtpläne und Ansichtskarten die entstandene Villenkolonie „Quartier Tsiller“ tauften. Im August des Jahres 1879 vermeldete Ziller: „In den Zeitungen lese ich, dass der König eine meiner Villen oder gar 3 Stück kaufen will. Nun, ich habe dieselben zum Verkauf […]“ Das Landgut wurde zur Goldgrube. Immer wieder verbrachte auch der König seine Sommer in einer der Zillerschen Villen, die in der Zwischenzeit alle nicht mehr existieren. Lediglich das Haus Patsiadis steht noch,[40] in dessen erstem Stock sich „königliche Gemächer“ befunden haben. Heute ist dort eine Bar, das Café Tsiller, in dessen Namen der „durch seine Athener Bauten weltberühmt gewordene[…] Dresdner Architekt[…] und Bauzeichner“ weiterlebt.[41]
Baustoff-Fabrikant
Im Jahr 1879 berichtete Ziller, dass er seine „Kementplattenfabrik […] in Gang gebracht [habe und] beabsichtige, wenn es irgend geht, alle Häuser in Athen, und alle Fusssteige mit Platten täfeln zu lassen“.[42] Wichtig war ihm die „Bewachung des Fabrikgeheimnisses“. Im ersten Jahr brachte ihm die Fabrik einen Reingewinn von 3.000 Drachmen (Lateinische Münzunion), „und wenn die Sache gut geht, so werde [er sich] in Athen ein Haus davon bauen.“ Ziller war zufrieden mit dem Unternehmen, das mindestens noch 1890 in Betrieb war.[42] Diese Fabrik stand auf dem Areal des Quartiers Tsiller in Piräus, wie Anmerkungen[43] und Fotos bei Spichty mit einer Karte des Hafens von Zea zeigen.[44]
Architektur-Professor, dann Baudirektor

Im Jahr 1872[45] wurde Ziller als Professor für Architektur an die „politechnische Schule“[46] (Polytechnion, Nationale Technische Universität Athen) berufen. Im Jahr 1883 schrieb er Hansen von seiner Entlassung aus dem Lehramt durch den „Minister Trikupis“ (gemeint war der Ministerpräsident Charilaos Trikoupis), was für Ziller eindeutig positive Aspekte hätte. Er habe sich für die Schule aufgerieben und dadurch sogar manchen Auftrag eingebüßt. Künftig wollte er sich lieber mit Aufträgen überhäufen lassen, was viel einträglicher sei. Dies gelang, da er in den 1880er Jahren den endgültigen Durchbruch als erfolgreicher Architekt schaffte.[1]

Um 1880 fasste König Georg den Entschluss zum Bau des Königlichen Theaters. Ernst Ziller wurde mit dem Entwurf und der Errichtung des Neorenaissancebaus beauftragt, dessen Fassade sich an der antiken Hadriansbibliothek orientiert. Der Ausbau des um 1890 fertiggestellten Gebäudes zog sich bis zum Jahr 1900 hin. Bereits vorher hatte Ziller das Stadttheater (1887/1888) errichtet.

Im Jahr 1884 erhielt Ziller die Berufung zum Ministerialbeamten, er wurde Direktor für öffentliche Bauten der ersten Kanzlei des Innenministeriums, dort, wo ehemals Eduard Schaubert gewesen war,[47] womit Ziller zum Baumeister des griechischen Königs Georg I. avancierte. Dies blieb er mindestens bis zum Griechischen Staatsbankrott von 1893, als erst einmal das Bauen aus öffentlichen Mitteln eingestellt werden musste.[47] Er war für die Errichtung des Archäologischen Nationalmuseums (das ursprünglich von Ludwig Lange entworfen wurde, dessen Fassade jedoch von Ziller stammt), der Nationalbank, der Hauptpost und des Athener Kronprinzenpalais (später Stadtschloss, 1891–1893, heute Sitz des Staatspräsidenten) verantwortlich. Im Jahr 1888 berichtete Ziller, er habe gerade ein Waisenhaus für Mädchen fertig entworfen, sei gerade mit dem Entwurf für die Kadettenschule beschäftigt, dann kämen die Gerichtshöfe und Ministerien. In einem Brief vom September 1890 schrieb er, dass Trikoupis ihn mit dem Bau eines Finanzministeriums beauftragt habe; er entwerfe gleichzeitig ein städtisches Krankenhaus, während die Gerichtshöfe auf ihn warteten. Bei vielen, zumindest der öffentlichen Bauten „muss man wohl von kataloghaften, standardisierten Entwurfs- und auch Ausführungsprozessen ausgehen. Besonders das Beispiel der Cadettenschule, um 1900 vollendet, lässt eine lieblose und nüchterne Architektur erkennen“.[1] Aber auch notwendige Kosteneinsparungen aufgrund des jüngsten Staatsbankrotts könnten damit mitverantwortlich sein. Ziller entwarf für die königliche Familie verschiedene Landhäuser, auf den wohl nicht ausgeführten Entwurf für den Sommersitz auf Petalon folgte der Bau des königlichen Landhauses bei Tatoi.
Privates
Familie
Ziller heiratete im Juli 1878 die aus einer makedonischen Familie[48] stammende Klaviersolistin Sofia Doudou (Sophia geb. Dima),[1] die er in Wien kennen gelernt hatte; die Hochzeitsreise führte die beiden in die Lößnitz bei Dresden und nach Wien. Im Mai 1879 wurde seine erste Tochter geboren, zwei Jahre darauf folgte ein Sohn, insgesamt wurden es fünf Kinder. Die Tochter Josefine Dima-Ziller (1885–1965) wurde Malerin.[49] Diese verwahrte die Hinterlassenschaft Zillers, bis die wichtigsten Stücke davon 1961 an die Nationalgalerie abgegeben wurden, so auch Zillers Tagebuch, das von Russack für seine Erarbeitung von 1942 genutzt worden war.[21]
Ziller genoss das Familienleben und reiste öfters mit Frau und Kindern. Wie er es bei seinem eigenen Vater erfahren hatte, gab er auch seinem Sohn zu Hause Unterricht in darstellender Geometrie. Das Paar führte ein „kunstfreudiges Haus […], wo die interessantesten Köpfe des damaligen Athen verkehrten“.[48]
Wohnen

Anfänglich logierte Ziller in Athen. Im Jahr 1870 erwarb er ein größeres Landgut außerhalb der Metropole in Piräus, im heutigen Stadtteil Kastella. Dorthin zog er 1875, vermutlich in ein bestehendes Haus, da er nirgendwo von einem Hausbau in Piräus für sich berichtet. Zu dem Areal gehörte der weit und breit ergiebigste Wasserbrunnen (oder eine Quelle), so dass Ziller später in trockenen Sommermonaten auch seine Nachbarn mit Wasser versorgen konnte. Das Areal sollte noch als Quartier Tsiller landesweite Bekanntheit erreichen und sich für Ziller zu einer Goldgrube entwickeln.[1]
Eine eigene Stadtvilla in Athen konnte sich Ziller erst 1882/1883 bauen (Megaron Tsiller)[50]. Die dazu nötigen Mittel stammten unter anderem von Baron Simon von Sina, mit dem Ziller seit seiner Wiener Zeit und den Arbeiten zur Errichtung der Athener Akademie freundschaftlich verbunden war. Sina bedachte Ziller testamentarisch mit 20.000 Drachmen, eine Summe, die etwa einem Viertel einer Stadtvilla entsprach. In jahrelangen Verhandlungen mit den Nachlassverwaltern des 1876 in Wien verstorbenen Barons musste Ziller diesen die Summe „abpressen“.[43] Zusätzlich musste Ziller 4.000 Quadratmeter seines Anwesens in Piräus verkaufen.[43] Die Stadtvilla lag in der Mavromichali-Straße 4[51] (oder Nr. 6);[52] im Archiv von Hansen hat sich ein Grundriss des ersten Stocks erhalten, den Ziller 1889 einer Einladung nach Athen anlässlich der Vermählung des Kronprinzen beigefügt hatte. Das für Hansen vorgesehene Zimmer hatte Balkon und Ausblick auf die Akropolis.
Ziller wohnte während der Sommermonate immer mit der Familie in Piräus, „wo man frische Seeluft hat“. Morgens nahm er den 6-Uhr-Zug nach Athen, um nach getaner Arbeit abends mit dem 6-Uhr-Zug zurückzukehren.
Kontakte zur Familie
Ziller hielt nicht nur zu Anfang den Kontakt zu seiner sächsischen Familie, als er 1862 für seinen Bruder Moritz, der ab jenem Jahr auch als Bauverantwortlicher in dem Bauunternehmen des Vaters auftrat, Pläne für den Bau zweier Villen in der Lößnitz entwarf. Im Jahr 1865 entstanden Pläne für einen dortigen Kirchenbau, der im Stil byzantinisch war, so wie alle seine Kirchenbauten dieser Grundrichtung folgen sollten. Die Zeitung in Kötzschenbroda, der größten der zehn Lößnitzortschaften, berichtete 1869, dass Ziller im Monat vorher „auf das Stadion Lykurg im Jahre 340 gekommen“ sei (also das Panathinaiko-Stadion) und dass der König von Griechenland die Ausgrabungen unter Zillers Leitung fortzusetzen beschlossen habe.[45]

Die Hochzeitsreise im Juli 1878 führte ihn außer nach Wien in seine Geburtsstadt. Im Folgemonat schrieb er an Hansen: „Meine zwei Brüder, Moritz und Gustav, haben hier sehr viel in den letzten 4 Jahren gebaut, und einen ganz bedeutenden Unternehmungsgeist entwickelt. Ihr Wasserwerk ist eine viel grossartigere Unternehmung als ich anfänglich glaubte; es kann ja die ganze Gegend dadurch mit Wasser versorgt werden… Jetzt gibt es viele Springbrunnen; die Rasenplätze und Bäume können täglich einige Male mit Wasser besprengt werden: kurz, es ist eine Pracht, die neuangelegten Gärten gedeihen zu sehen.“ Und er überlegte, was mit genügend Wasser aus Athen und der Umgebung werden könnte.[53] Das Zillersche Wasserwerk wurde zum Vorbild beispielsweise des Wasserwerks in Gropa, heute Lakka.

Einige Entwürfe für seine Villen in Kifissia erinnern stark an eine häufig gebaute Spezialität der Gebrüder Ziller: deren Villen und Landhäuser im Schweizerstil.[54] Auch sein königlicher Landsitz in Tatoi sollte dieser Stilrichtung entsprechen.[55]
Auch der Besuch der Familien May und Plöhn im Jahr 1900 erfolgte auf Vermittlung der Geschwister in Sachsen.
Die Beeinflussung wirkte auch in die andere Richtung: Um 1879 errichteten Moritz und Gustav in Oberlößnitz in der von ihnen erschlossenen Nizzastraße mehrere an griechische Vorbilder erinnernde, landhausartige Villen. In einer davon, der Villa Agnes, wohnte Karl May, bevor er seine Villa Shatterhand von ihnen erwarb – einen Bau, der als „italianisierende Renaissance“ in Dehios Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler stilisiert wird.[56]
Besuch durch Karl May, Klaras Wunsch vom Grabmal

Der sächsische Schriftsteller Karl May erwarb Mitte der 1890er Jahre bei den Baumeistern Gebrüder Ziller, genauer bei Ernsts Bruder Otto, der fertige Villen für seine Brüder im Lößnitzwarenhaus vermakelte, seinen letzten Wohnsitz, die Villa Shatterhand.

Im zweiten Teil seiner Orientreise[57] führte ihn sein Weg, gemeinsam mit Ehefrau Emma und Familie Plöhn, am 7. Juli 1900 auch nach Athen. Vermutlich aufgrund der Zillerschen Kontakte in der Heimat trafen sie sich mit „Prof. Ziller“. Plöhns Ehefrau Klara, die spätere Klara May, notierte später: „Das Ehepaar May und wir waren auch einmal mit meinem schon sehr leidenden Manne Plöhn und anderen in Athen gewesen und hatten da – dank der Vermittlung des aus Radebeul stammenden Prof. Ziller – eine Mondnacht auf der Akropolis zugebracht. Da entstand in mir der Gedanke, den Niketempel als Gruft in Radebeul entstehen zu lassen. Bald darauf starb Plöhn. Er wurde in Radebeul begraben.“[58]
Im Jahr 1934 schrieb Klara May dazu: „Ein in Athen lebender Architekt, ein Radebeuler Kind, Professor Ziller, hatte uns durch Griechenlands Schätze geführt. Begeistert griff er unseren Gedanken auf und führte ihn mit seinem Bruder, der ebenfalls ein Menschenalter in Athen gelebt hatte, in Radebeul aus. Dort steht nun die Nachbildung des Niketempels von der Akropolis in Athen.“[59]
Im Jahr 1942 formulierte sie es so: „Ich hatte inzwischen Karl May geheiratet, der schenkte mir das Mausoleum, wie es heute auf dem Friedhof steht, es sollte eine Ablenkung für mich sein und mir den Wunsch erfüllen den ich in Athen auf der Akropolis ausgesprochen hatte. Die Brüder Ziller, die beide dort waren brachten das Werk zur Ausführung. Radebeul und Athen waren durch Zillers, die die Lößnitz begründeten eng verbunden.“[58] Die Ausführungen lassen erkennen, dass die vier Reisenden auch Paul Ziller getroffen hatten. Ob Paul,[60] der als der Entwerfer des May-Grabmals gilt, Entwürfe vom Bruder Ernst erhielt, um die viel kleineren Proportionen des Radebeuler Grabmals gegenüber dem originalen Nike-Tempel beziehungsweise dem Schliemann-Mausoleum richtig hinzubekommen, ließe sich aus dem Zitat zwar ableiten, ist aber wohl derzeit nicht erforscht. Eine Lösung bietet sich in der Formulierung des ehemaligen Radebeuler Denkmalpflegers Dietrich Lohse an, dass nämlich Paul Ziller, der ja den Auftrag für das Grabmal bekam, „seinerseits den Athener Bruder Ernst konsultiert[e]“.[61]
Lebensende
Ein ungünstig verlaufender Geschäftsvorfall im Jahr 1900 ruinierte Ziller, er musste sein Stadthaus für 150.000 Drachmen an den Bankier und Kunstsammler Dionysios Loverdos verkaufen. (Im Jahr 2011 wurde entschieden, dass im Ziller-Loverdos-Gebäude ein Museum für die Loverdos-Sammlung eröffnet wird, als Abteilung des Byzantinisch und Christlichen Museums.)[62] Nachdem um 1900 auch die Zeit der großen Bauaufträge zu Ende war, wurde es um Ernst Ziller ruhiger. Die Familie musste lernen, mit wenig auszukommen. Ziller hatte sein „Studio“ (vermutlich das Büro) künftig an der Ecke Kanaris- und Solonos-Straße. Er beschäftigte sich mit kleineren Bauten wie beispielsweise 1906 mit dem Österreichischen Archäologischen Institut oder auch einigen Kirchen und Denkmälern. Eine seiner Töchter skizziert ihn, der „im persönlichen Umgang ein sehr liebenswürdiger und anziehender Mensch gewesen sei“,[63] im selben Jahr als einen älteren Herrn mit zugekniffenen Augen. Durch die anti-deutsche Stimmung während beziehungsweise nach dem Ersten Weltkrieg geriet Ziller in Isolation.[51][64]
Der letzte, Spichty bei seinen Untersuchungen bekanntgewordene Entwurf stammt von 1920 und handelt von einem Denkmal auf der Insel Lesbos. Bis dahin hatte Ziller mehr als 600 öffentliche und private Bauten entworfen und die Architektur des klassizistischen Griechenland im 19. Jahrhundert entscheidend geprägt.
Im Jahr 1923 fiel im Zillerschen Stadttheater in Athen zum letzten Mal der Vorhang, ab da wurde es zum Flüchtlingslager für viele der Vertriebenen der Kleinasiatischen Katastrophe.
Ziller starb am 25. November 1923 in Athen, laut Papastamos „alt und arm“.[65][66] Weiteren Aufschluss dazu könnte möglicherweise die Aufarbeitung des bisher unerschlossenen, sich im Privatbesitz befindlichen Geschäftsarchivs der Gebrüder Ziller und die dort enthaltene Privatkorrespondenz von Ernst Ziller geben.[67] Ziller wurde wie Schliemann auf dem Ersten Athener Friedhof beerdigt, das Grabmal war laut Spichty in den 1990er Jahren jedoch in einem sehr schlechten Zustand.[53]
Die Nationalgalerie kaufte 1961 den wichtigsten Teil von Zillers Unterlagen, der 1973 in einer ersten Präsentation der Öffentlichkeit vorgestellt werden konnte.
Werke (Auswahl)








Gebäude
Im Auftrag Hansens
- Akademie von Athen (Entwurfsbeginn 1856, Zillerentwürfe ab 1858 oder 1859, Baufertigstellung 1885)
- Zappeion in Athen (Grundsteinlegung 1874, Einweihung 1888)
- Nationalbibliothek in Athen (Grundsteinlegung 1888, Bezug durch die Bibliothekssammlung 1903)
Eigene Werke
- Kronprinzenpalast in Athen (Planung 1888–1890, Bau 1891–1897), heute Sitz des griechischen Präsidenten[69][70]
- Archäologisches Nationalmuseum (Athen)[71]
- Königliches Theater, heute Nationaltheater, Athen[72]
- Stadttheater Athen (erste Pläne von 1871, Bauphase 1886–1888, 1940 abgebrochen)
- Nationalbank, Athen
- Chemisches Institut in Athen (Grundsteinlegung 1887, Eröffnung 1890, abgebrannt 1911, Wiederaufbau 1918, heutige Nutzung durch das Museum für Naturgeschichte der Nationalen und Kapodistrias-Universität Athen)[73]
- Grabmonumente auf dem Ersten Athener Friedhof, darunter das Mausoleum Heinrich Schliemanns (1891/1892)
- Deutsches Archäologisches Institut Athen[74]
- Österreichisches Archäologisches Institut Athen (heute Österreichische Botschaft)[75]
- Villa für Ioannis Pangas[76] (1889, später Hotel Megas Alexandros) am Omonia-Platz, Athen[77]
- Hotel Bangeion (1890–1894) am Omonia-Platz, Athen[78]
- Hotel Victoria (später Excelsior, Zuweisung des Entwurfs 1910–1914) am Omonia-Platz, Athen[79]
- Haus A. Katsandri (1878), Athen[80]
- Appartmenthaus Pesmazoglou (um 1900), Athen[81]
- Peloponnesischer Bahnhof Athen, siehe Organismos Sidirodromon Ellados
- Iliou Melathron, Athener Residenz Heinrich Schliemanns (1870), heute Numismatisches Museum
- Megaron Stathatou (Villa für die Reederfamilie Stathatos, 1895), heute Museum für kykladische Kunst in Athen[82]
- Megaro Deligeorgi (Villa für Leonidas Deligeorgis (1840–1928), um 1890), Athen[83]
- Megaro Koupa (Villa für den Industriellen Achilleas Koupas, 1875–1900), Athen[84]
- Megaro Syngrou (für Andreas Syngros, 1872/1873, heute Außenministerium), Athen[85]
- Landhaus von Andreas Syngros[86]
- Villa für Stefanos Psychas, Athen (Petit Palais, heute Italienische Botschaft, V. Sofias Avenue & Sekeri 2, 1885–1904)[87]
- Eklektisches zweistöckiges Haus (οδός Αθηνάς 16 & Βορέως 17, 1900)[88]
- Haus des Bankiers Stamatios Dekozi Vouros (1792–1881) (Stadionstraße 23, 1880)[89]
- Kino „Attic“ (1870–1881)[90]
- Neo Arsakio (Fassadenüberarbeitung 1907)[91]
- Megaro Psycha (heute Ägyptische Botschaft, V. Sofias Avenue 3, 1885)[92]
- Megaro Mela (für den Kaufmann Vasilios Melas, Hotel, dann Hauptpost, heute Bank; Grundsteinlegung 1873, Realisierung ab 1882)[93]
- Kadettenschule (1900–1904)[94]
- Villen im Athener Vorort Kifisia (Villa Atlanta)[95]
- Villa Kalamaras, Kifisia [96]
- Palataki in Chaidari[97]
- Agios Georgios Orfanotrofiou Chatzikosta, (Metaxourgio)[98]
- Villa Nikolaos Thon und Agios Nikolaos (für Nikolaos Thon, Höfling König Georgs), 1891[99]
- Panagia Chrysospiliotissa, Athen[100]
- Lukaskirche in Patisia
- Königlicher Landsitz in Tatoi[101]
- Rathaus von Ermoupoli auf Syros (Grundsteinlegung 1876, Einweihung 1898), ferner ein großes Zinshaus an der Schmalseite des Miaoulis-Platzes[102] und als Zuordnung das Haus der Familie Gangos, heute Vas.-Konstantinou-Straße 11[103]
- Markthalle (heute Archäologisches Museum), Rathaus, Bahnhof, Athanasios-Kirche[104] und zwei Bankgebäude in Pyrgos
- Theater Apollon (Stadttheater) in Patras
- Städtisches Theater in Zakynthos (1871–72, 1953 durch Erdbeben zerstört, dann in Anlehnung an das Original wiederaufgebaut)
- Villa des Komponisten Pavlos Carrer in Zakynthos[104]
- Zahlreiche Kirchen, beispielsweise Agios Grigorios Palamas in Thessaloniki
- Ehemaliges griechisches Konsulat in Thessaloniki, heute Museum
- Faneromeni-Kathedrale (1899–1914), Theotokou- und Eisodion-Kirche in Egio
- Markthalle (heute Archäologisches Museum) in Egio
- Haus Patsiadis (Café Ziller) in Piräus (letztes Ziller-Gebäude des Quartiers Tsiller)[105]
- Wasserwerk in Gropa, heute Lakka
- Krankenhaus (heute Museum) in Tripoli[104]
Entwürfe
- Lutherkirche in Radebeul (unaufgefordert vorgelegter, nicht berücksichtigter Entwurf, 1865)
- Archäologisches Museum in Olympia (nicht berücksichtigter Entwurf)
- Parlament (nicht ausgeführt)
- Finanzministerium (nicht ausgeführt)
- Justizgebäude (nicht ausgeführt)
- Heroon auf dem Syntagma-Platz in Athen (nicht ausgeführt)
- Landschaftsgestaltung mit Bepflanzung des Lykabettos in Athen nebst einiger Bauwerke (30 Pläne um 1886, Geschenk an die Stadt Athen, nicht ausgeführt; jedoch Anregung für die spätere Bepflanzung)[5]
- Rasthaus am Aufstieg (Vorbild: Schinkels Gärtnerhaus im Park Sanssouci)
- Monopteros-Pavillon als Aussichtsplattform (Beispiel: Klenzes Monopteros im Englischen Garten, Bestandteil eines Englischen Landschaftsparks)
- Laubengang
- Stoa als Ruheplatz (Vorbild: Vedute Schinkels mit Blick aus dem Portikus, Schloss Charlottenhof)
- Kirche des Hl. Georg auf dem Lykabettos (Vorbild: Schinkels Nikolaikirche, jedoch umgeben mit einem Peristyl)
- Bewässerungsprojekt für die Attika (Entwürfe und Berechnungen für die Stau-Becken)[106]
- Drei größere Talsperren: Penteli, Faridero und Adamis (je rund eine Million Kubikmeter Fassungsvermögen)
- Vier kleinere Talsperren: Brahani, Trachones, Kutalades und Markos
- Krönung des Lykabettos mit einem Heroon der griechischen Unabhängigkeit (nicht ausgeführt)
- Heroon in Mytilene (nicht ausgeführt)
- Königliches Schloss auf Petalion (nicht ausgeführt)
- Wohn- und Geschäftshaus für Kaufmann Vougas (1898, realisiert?)
- Denkmal auf Lesbos (1920, sein wohl letzter Entwurf)[53]
Schriften
- Ueber die ursprüngliche Existenz der Curvaturen des Parthenon, Athen 1864.
- Ueber die ursprüngliche Existenz der Curvaturen des Parthenon. In: Zeitschrift für das Bauwesen, 1865, Sp. 35–54.
- Ausgrabung am Panathenaischen Stadion auf Kosten S.H. des Königs von Griechenland. In: Zeitschrift für Bauwesen 20, 1870.
- Die Antiken Wasserleitungen Athens. In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen, 2. Jahrg., S. 107–131, Athen 1877.[107]
- Das Theater des Dionysos zu Athen. Aufgenommen und gezeichnet von Ernst Ziller. In: Zeitschrift für Bildende Kunst, Band 13, 1878, S. 25 ff., S. 237 ff.
- Die Mauern von Eleutherai. In: Zeitschrift für Bauwesen, Jg. XXIX, 1879, S. 286 ff.
- Das Grabmal von Heinrich Schliemann. In: The Builder, 21. September 1891, S. 391 ff.
Archivarien
- Ziller-Archiv in der Nationalgalerie (Ethniki Pinakotheki Athinon), Athen (mit 430 Einträgen)
- Pnevmatiko Kentro, Athen (einzelne Pläne und Fotografien)
- Staatsarchiv (Geniko Archio tou Kratous), Athen (Tagebuch Zillers: „Zillers Erinnerungen“, als gestohlen gemeldet)[108]
- Archio tis Eparchias ton Kykladon, Ermoupolis (Planmaterial zum Rathaus in Hermoupolis)
- Königliche Bibliothek Kopenhagen (Nachlass Theophil von Hansen, darin Briefe Zillers an Hansen zwischen 1861 und 1890)
Literatur
- Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9.
- Friedbert Ficker, Gert Morzinek, Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, ISBN 3898700763.
- Maro Kardamitsi-Adami; Dionysis Zivas (Vorwort); Giorgis Gerolympos (Fotos): Classical Revival: The Architecture of Ernst Ziller 1837–1923. Melissa Publishing House, Athen 2006.
- Maro Kardamitsi-Adami; Giorgis Gerolympos (Fotos): Ernst Ziller, 1837–1923: Art of the Classical. Melissa Publishing House, Athen 2007.
- Marilena Z. Kasimati: Ernéstos Tsíller: architékton; (1837–1923); 22 Martíou – 30 Avgústou 2010, Ethnikí Pinakothíki ke Musío Aléxandrou Soútzou. Athen 2010. (Ausstellung in der Nationalgalerie Athen, 2010), ISBN 978-960-7791-46-7.
- Dimitrios Papastamos: Ernestos Tsiller. Prospatheia Monographias. Griechisches Kulturministerium, Athen 1973.
- Hans Hermann Russack: Deutsche Bauen in Athen. Wilhelm Limpert-Verlag, München 1942.
- Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur.
Weblinks
- Literatur von und über Ernst Ziller im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Biographie Zillers auf der Homepage des griechischen Präsidenten
- Porträt auf grhomeboy.wordpress.com (engl.)
- Antikenrezeption in Griechenland
- Ernst Ziller (1837–1923)
- Das Athen des Ziller (ein mehr als 28 Minuten langer, Vorlage:GrSsprachiger Film von 1981 mit zahllosen alten, filmischen Impressionen zu Ziller, mit zwischengestreuten Lesungen aus Zillers Tagebuch)
- Piräus - Damals und heute (eine längere griechischsprachige Zusammenstellung zum Quartier Tsiller, mit zahlreichen zeitgenössischen Fotos und Plänen)
Einzelnachweise
- ↑ a b c d e Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 34.
- ↑ Athen und die Halbinsel Attika; Klassizistisches Athen; Stadtplanung
- ↑ Leonidas Kallivretakis: Athens in the 19th century: From regional town of the Ottoman Empire to capital of the Kingdom of Greece
- ↑ a b c Arn Strohmeyer: Spaziergang durch Athen auf den Spuren des deutschen Architekten Ernst Ziller
- ↑ a b Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 37 f.
- ↑ Friedbert Ficker; Gert Morzinek; Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, S. 4.
- ↑ a b Friedbert Ficker; Gert Morzinek; Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, S. 27
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 45 (Brief dort abgedruckt).
- ↑ a b Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 29.
- ↑ Volker Helas (Bearb.): Stadt Radebeul. Hrsg.: Landesamt für Denkmalpflege Sachsen, Große Kreisstadt Radebeul (= Denkmaltopographie Bundesrepublik Deutschland. Denkmale in Sachsen). Sax-Verlag, Beucha 2007, ISBN 978-3-86729-004-3, S. 172 f.
- ↑ Frank Andert (Red.): Stadtlexikon Radebeul. Historisches Handbuch für die Lößnitz. Hrsg.: Stadtarchiv Radebeul. 2., leicht geänderte Auflage. Stadtarchiv, Radebeul 2006, ISBN 3-938460-05-9, S. 225.
- ↑ Ueber die ursprüngliche Existenz der Curvaturen des Parthenon, Athen 1864.
- ↑ Die Society of Dilettanti veröffentlichte aufgrund der Arbeiten von Penrose und John Pennethorne 1847 Anomalies in the Construction of the Parthenon, Penrose selbst gab zu seinen Erkenntnissen 1851 das Werk Principles of Athenian Architecture heraus, das er 1888 in erweiterter Form erneut veröffentlichte.
- ↑ Ueber die ursprüngliche Existenz der Curvaturen des Parthenon, Athen 1864, S. 6.
- ↑ Ueber die ursprüngliche Existenz der Curvaturen des Parthenon, Athen 1864, S. 8.
- ↑ Josef Durm: Constructive und polychrome Details der griech. Baukunst. In: Zeitschrift für Bauwesen, 1879, S. 414.
- ↑ Ueber die ursprüngliche Existenz der Curvaturen des Parthenon. In: Zeitschrift für das Bauwesen, 1865, Sp. 35–54.
- ↑ Ueber die ursprüngliche Existenz der Curvaturen des Parthenon. In: Zeitschrift für das Bauwesen, 1865, Sp. 54. (zitiert nach: Friedbert Ficker, Gert Morzinek, Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, S. 17.)
- ↑ Friedbert Ficker; Gert Morzinek; Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, S. 16 f. (dort Zeichnungen von Ziller).
- ↑ Zeitschrift für Bildende Kunst. Bd. 3, 1868, S. 190.
- ↑ a b Hans Hermann Russack: Deutsche Bauen in Athen. München 1942, S. 153.
- ↑ Fr. von Hahn: Hahn, Johann Georg von. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 10, Duncker & Humblot, Leipzig 1879, S. 366–369.
- ↑ Hans Hermann Russack: Deutsche Bauen in Athen. Wilhelm Limpert-Verlag, München 1942, S. 153. (Zitat aus Zillers handschriftlichem Tagebuch, das Russack vorgelegen hat.)
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 32 (Heinrich Schliemann: Ithaka, der Peloponnes und Troja. Leipzig 1869, S. 143).
- ↑ Friedbert Ficker; Gert Morzinek; Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, S. 18. (dort Zeichnung von Ziller).
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 30.
- ↑ Panathinaiko Stadion (griechisch)
- ↑ Friedbert Ficker; Gert Morzinek; Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, S. 18.
- ↑ Ernst Ziller. In: Karl-May-Wiki.
- ↑ Hans Hermann Russack: Deutsche Bauen in Athen. München 1942, S. 156. (Zitiert nach Spichty, S. 31 f.)
- ↑ In: Zeitschrift für Bauwesen, 1879, Sp. 285–288 und Tafel 44/45.
- ↑ Die Antiken Wasserleitungen Athens. In: Mitteilungen des Deutschen Archäologischen Instituts in Athen, 2. Jahrg., S. 107–131, Athen 1877.
- ↑ Hermann Kienast: Athener Trilogie. In: Antike Welt, 26. Jg., Nr. 3, 1995, S. 161 ff. (Zitiert nach Spichty, S. 32.)
- ↑ a b c Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 32.
- ↑ Georg Korres; Manolis Korres: Das Mausoleum Heinrich Schliemanns auf dem Zentralfriedhof von Athen. In: Boreas. Münstersche Beiträge zur Archäologie. 1986, S. 133 ff.
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 33. (Brief an Hansen vom 27. September 1862).
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 33 f.
- ↑ a b c d Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 38 f. (Aus: Georg Korres: Heinrich Schliemanns "Iliou Melathron" in Athen. In: Antike Welt, Bd. 19, Nr. 3, S. 62.)
- ↑ The Iliou Melathron
- ↑ ΣΥΝΟΙΚΙΑ ΤΣΙΛΛΕΡ (Quartier Ziller)
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 34 f.
- ↑ a b Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 32 f.
- ↑ a b c Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 44.
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 48.
- ↑ a b Friedbert Ficker; Gert Morzinek; Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Kunstverlag Josef Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, S. 19.
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 35. (Brief Zillers vom 17. September 1883)
- ↑ a b Hans Hermann Russack: Deutsche Bauen in Athen. Wilhelm Limpert-Verlag, München 1942, S. 158.
- ↑ a b Hans Hermann Russack: Deutsche Bauen in Athen. München 1942, S. 152.
- ↑ Dima- Ziller Josefine (1885 - 1965)
- ↑ Megaron Tsiller
- ↑ a b Ernst Ziller > The German who beautified Athens
- ↑ Ernst Ziller’s house acquires a new role
- ↑ a b c Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 36.
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 56.
- ↑ Laut Spichty sollte zur Entstehungszeit seiner Arbeit dieser Landsitz noch existieren, er hat ihn jedoch nicht gesehen.
- ↑ Barbara Bechter, Wiebke Fastenrath u. a. (Bearb.): Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler, Sachsen I, Regierungsbezirk Dresden. Deutscher Kunstverlag, München 1996, ISBN 3-422-03043-3, S. 730–739.
- ↑ Orientreise Karl Mays In: Karl-May-Wiki.
- ↑ a b H.-D. Steinmetz: Karl Mays Grabmal in Radebeul, S. 54 f. (Online-Version)
- ↑ Klara May: Unter dem Hakenkreuz um die Welt. (Reihentitel) In: Der Freiheitskampf. Amtliche Tageszeitung der NSDAP. Gau Sachsen. Dresden. 4. Jg., Nr. 48, 18. Februar 1934.
- ↑ Paul Ziller In: Karl-May-Wiki. (Dort ein Foto vom Richtfest des Grabmals für Richard Plöhn, mit Paul Ziller (li.).)
- ↑ Dietrich Lohse: RADEBEUL in feinen Fotos. In: Vorschau & Rückblick; Monatsheft für Radebeul und Umgebung. Radebeuler Monatshefte e. V., , abgerufen am 5. August 2011.
- ↑ New museums in the block
- ↑ Hans Hermann Russack: Deutsche Bauen in Athen. München 1942, S. 151. (Zitiert nach Spichty, S. 35.)
- ↑ Das Athen des Ziller
- ↑ Dimitrios Papastamos: Ernestos Ziller. Prospatheia Monographias, Athen 1973.
- ↑ Ernestos Ziller, 1837–1923. In: Zeitung „I Kora“, 25. November 1923.
- ↑ Mündliche Information des Stadtarchivs Radebeul an Benutzer:Jbergner vom 15. Juli 2011.
- ↑ Βίλια
- ↑ New Palace; Today the Presidential Mansion
- ↑ New Palace (Präsidentenpalast) (griechisch)
- ↑ Nationales Archäologisches Museum (griechisch)
- ↑ Nationaltheater (griechisch)
- ↑ Aνακαινίζεται το κτήριο του Παλαιού Xημείου, Kapodistrias Universität (griechisch)
- ↑ Deutsches Archäologisches Institut (griechisch)
- ↑ Österreichisches Archäologisches Institut (griechisch)
- ↑ Ioannis Pangas
- ↑ Hotel "Megas Alexandros" (griechisch)
- ↑ Hotel "Bangeion" (griechisch)
- ↑ Hotel "Excelsior" (griechisch)
- ↑ Haus A. Katsandri (griechisch)
- ↑ Appartmenthaus Pesmazoglou (griechisch)
- ↑ Megaron Stathatou (griechisch)
- ↑ Megaro Deligeorgi (griechisch)
- ↑ Megaro Koupa (griechisch)
- ↑ Megaro Syngrou (Außenministerium) (griechisch)
- ↑ Anavryta
- ↑ "Petit Palais" (Italienische Botschaft) (griechisch)
- ↑ Eklektisches zweistöckiges Haus (griechisch)
- ↑ Eklektisches dreistöckiges Haus (griechisch)
- ↑ Cinema "Attic" (griechisch)
- ↑ Neo Arsakio (griechisch)
- ↑ Ägyptische Botschaft (griechisch)
- ↑ Megaro Mela (griechisch)
- ↑ Kadettenschule (griechisch)
- ↑ Foto der Villa Atlanta
- ↑ Villa Kalamaras, Kifisia
- ↑ A grand gateway into the architecture of Ernst Ziller
- ↑ Agios Georgios Orfanotrofiou Chatzikosta (griechisch)
- ↑ Agios Nikolaos, Villa Thon abgebrochen (griechisch)
- ↑ Panagia Chrysospiliotissa (griechisch)
- ↑ Κτήμα Τατοΐου, τον κόμβο του Υπουργείου Πολιτισμού, ανακτήθηκε 12-10-2006 (pdf)
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 68.
- ↑ John Travlos; Angeliki Kokkou: Hermoupolis. The Creation of a new City on Syros at the Beginning of the 19th Century. Athen 1984, S. 77.
- ↑ a b c Friedbert Ficker, Gert Morzinek, Barbara Mazurek: Ernst Ziller – Ein sächsischer Architekt und Bauforscher in Griechenland; Die Familie Ziller. Fink, Lindenberg i. Allgäu 2003, S. 4 f.
- ↑ Piräus - Damals und heute (eine griechischsprachige Zusammenstellung mit Fotos vom Haus Patsiadis)
- ↑ Hans Hermann Russack: Deutsche Bauen in Athen. Wilhelm Limpert-Verlag, München 1942, S. 166.
- ↑ Die Antiken Wasserleitungen Athens
- ↑ Stephan Spichty: Das Rathaus von Hermoupolis. Ein Reisebericht. Abschlussarbeit des NDS/gta 1995–1997. ETH Zürich, Institut für Geschichte und Theorie der Architektur. S. 135.
Personendaten | |
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NAME | Ziller, Ernst |
ALTERNATIVNAMEN | Ziller, Ernst Moritz Theodor (vollständiger Name); Tsiller, Ernestos; Τσίλλερ, Ερνέστος (griechisch) |
KURZBESCHREIBUNG | deutsch-griechischer neoklassizistischer Architekt, Bauforscher und Hochschullehrer |
GEBURTSDATUM | 22. Juni 1837 |
GEBURTSORT | Serkowitz, heute Radebeul, Deutschland |
STERBEDATUM | 4. November 1923 |
STERBEORT | Athen, Griechenland |