Lyndon B. Johnson

Lyndon Baines Johnson, oft mit LBJ abgekürzt, (* 27. August 1908 in Stonewall, Texas; † 22. Januar 1973 bei Stonewall, Texas) war von 1963 bis 1969 der 36. Präsident der Vereinigten Staaten. Bereits von 1961 bis 1963 war er unter John F. Kennedy Vizepräsident der USA, bis der Politiker der demokratischen Partei am 22. November 1963 nach Kennedys Ermordung als neuer US-Präsident vereidigt wurde. Bei der Präsidentschaftswahl 1964 wurde Johnson mit überwältigender Mehrheit im Amt bestätigt.
Innenpolitisch engagierte Johnson sich für den Kampf gegen die Armut und die für zahlreiche Bürgerrechtsgesetze. Unter ihm wurden zahlreiche soziale Reformen in den Vereinigten Staaten verabschiedet, welche die Gleichberechtigung der Afroamerikaner vorantrieb und die Zahl der in Armut lebenden US-Bürger erheblich senkte. Im Rahmen seines Programmes der Great Society (Großartige Gesellschaft) wurde während seiner fünfjährigen Präsidentschaft die Rassendiskriminierung in den USA für illegal erklärt und die Rechte der schwarzen Bevölkerung in hohem Maße gestärkt. Ebenso sank die Zahl der in Armut lebenden Bevölkerung um nahezu die Hälfte.
Johnsons Präsidentschaft wurde allerdings im großen Stil auch vom Vietnamkrieg geprägt. Seit 1954 war Vietnam in einen kommunistischen Norden und einen nicht kommunistischen Süden geteilt. Bereits unter Johnsons Vorgängern waren Militärberater nach Südvietnam entsand worden, da der Konflikt im Zuge des Kalten Krieges bald zu eskalieren schien. Mit dem Tonkin-Zwischenfall von 1964 und dem damit verbundenen Eintritt der USA in den Krieg gegen Nordvietnam wurde ab 1967/1968 Johnsons Position als Präsident geschwächt, da er sich weigerte, von dem militärischen Engagement abzurücken, das Südvietnam vor dem Kommunismus schützen sollte.
Die Kritik an der Regierung Johnson hing vor allem damit zusammen, dass es den US-Streitkräften nicht gelang, einen Sieg herbeizuführen. Als der Krieg mehr und mehr Ressourcen verbrauchte, schwand das Verständnis der amerikanischen Bevölkerung für den Krieg in Südostasien. 1968 verzichtete Johnson auf eine weitere Kandidatur für die anstehenden Wahlen. Er begann im letzten Jahr seiner Präsidentschaft mit Friedensverhandlungen, die trotz seiner Bemühungen kein Friedensabkommen zur Folge hatten, auch wenn Johnson die flächendeckende Bombardierung Nordvietnams einstellen ließ.
Historiker erkennen vor allem die innenpolitischen Leistungen Johnsons an. Seine Sozialreformen brachten etliche Verbesserungen bei den Bürgerrechten und dem Sozialwesen mit sich.[1][2]
Kindheit, Jugend und Studium

Lyndon Baines Johnson wurde am 27. August 1908 in Stonewall, Zentraltexas geboren. Seine Eltern waren der Farmer Sam Ealy Johnson (1877–1937) und Rebekah Baines Johnson (1881–1958). Johnson hatte insgesamt vier jüngere Geschwister. Einen Bruder Sam Houston Johnson (1914–1978) sowie drei Schwestern: Rebekah Johnson Bobbitt (1910–1978), Josefa Johnson White Moss (1912–1961) und Lucia Johnson Alexander (1916–1997). Johnsons Großeltern hatten sich bereits in den 1850er Jahren im texanischen Stonewall niedergelassen.[3] Als Kind wuchs Johnson in ärmlichen Verhältnissen auf. 1913 verließen die Johnsons ihre Farm in Stonewall und zogen einige Kilometer weiter nach Johnson City, wo der junge Lyndon begann die Johnson City Highschool zu besuchen. In Jahr 1924 schloss er die Highschool mit Erfolg ab. Noch im selben Jahr beschloss Johnson, nachdem er sich vergeblich um einen Platz an einem Lehrerkolleg beworben hatte, mit fünf Freunden nach Kalifornien zu fahren. Dort verbrachte Johnson ein Jahr und ging diversen Jobs nach: So war er als Bürohilfe in einem Gericht beschäftigt, eine Stelle, die ihm ein Verwandter vermittelt hatte. 1925 kehrte Johnson in seine Heimat nach Texas zurück, wo er für weitere zwei Jahre bei einer Straßenbaufirma arbeitete.[4]
Im Jahr 1927 fing er ein Studium am Lehrerkolleg in San Marcos an, das er mit Lehrertätigkeiten für mexikanisch-amerikanische Kinder finanzierte. Im Jahr 1931 schloss er das Studium erfolgreich ab. Im Anschluss unterrichtete er als Lehrer im texanischen Pearsall und in einigen Highschools in der Großstadt Houston.[5][6]
Frühe politische Laufbahn

Im November 1931 bot der Kongressabgeordnete Richard Cleber Johnson an, für ihn in Washington D.C. zu arbeiten. Johnson nahm die Sekretärstelle an, nachdem er seine Karriere als Lehrer in Frage gestellt hatte. Dies hing mit der Weltwirtschaftskrise zusammen, wodurch die Löhne im öffentlichen Dienst äußerst gering waren.[4] Johnson war drei Jahre, bis 1934, in Clebers Büro tätig. In dieser Zeit konnte er einige Erfahrungen im Bezug zum Kongress sammeln. Auf seiner Rückreise nach Texas, begegnete er Claudia Alta Taylor, genannt Lady Bird Johnson (1912–2007), die er am 17. November 1934 in San Antonio, Texas heiratete. Nach der Heirat verbrachte das Paar die Flitterwochen in Mexiko. Lady Bird brachte zwei Töchter zur Welt: Lynda Bird Johnson (* 19. März 1944) und Luci Baines Johnson (* 2. Juli 1947).[3]
Schon bald brachte ihn seine Begeisterung für die Reformpolitik Roosevelts zur Demokratischen Partei. 1935 ernannte Präsident Roosevelt Johnson zum Direktor des National Youth Administration, einer Einrichtung, die jungen Leuten und bedürftigen Studenten zu einem neuen Job verhelfen sollte. Nachdem Johnson diesen Posten zwei Jahre lang ausgeübt hatte, gab er ihn auf, um sich zur Wahl für das US-Repräsentantenhaus aufstellen zu lassen. Nach dem Tod von James P. Buchanan, der diesen Posten zuvor innegehabt hatte, wurde eine Neuwahl nötig um Buchanans Posten neu zu belegen. Johnson gewann die Wahl und zog somit am 10. April 1937 in das Repräsentantenhaus ein. In der Wahl unterstützte Johnson klar die Politik Roosevelts, der sich zu jener Zeit großer Popularität erfreute, und setzte sich schließlich gegen neun Mitbewerber durch. Ein Jahr später wurde er im Repräsentantenhaus erneut in einer regulären Wahl bestätigt.
1941 kandidierte er erstmals für einen Sitz im Senat der Vereinigten Staaten und unterlag knapp, möglicherweise wurde er hierbei Opfer eines Wahlbetruges. Nach dem amerikanischen Kriegseintritt ging er als Offizier zur US Navy, wo er mit Inspektionsaufgaben betraut wurde und zu einigen Einsätzen nach Neuguinea flog. 1942 erlitt Johnson in Neuguinea eine schwere Lungenentzündung, die beinahe tödlich geendet hätte. Nach seiner Rückkehr in die Heimat folgten zwischen 1943 und 1955 sowohl sieben weitere Lungenentzündungen als auch weitere Probleme mit Atemwegserkrankungen. Im Juli 1942 ließ Präsident Roosevelt alle Mitglieder des Repräsentantenhauses, die im Militär Dienst taten, befreien, damit diese wieder ihren politischen Tätigkeiten nachgehen konnten. Damit war Johnsons Militärdienst beendet.[7] Ab 1942 war er Vorsitzender eines Subkomitees vom Marineausschuss des Repräsentantenhauses.

1948 gelang ihm der Sprung in den US-Senat, nachdem er daran 1941 noch hauchdünn gescheitert war. Allerdings war auch der Senatswahl 1948 eine höchst kontroverse innerparteiliche Vorwahl vorausgegangen, bei der vermutlich ebenfalls Betrug im Spiel war und welche er nur mit 87 Stimmen Vorsprung für sich entscheiden konnte, was ihm lange Zeit den Spitznamen „Landslide (Erdrutsch) Lyndon“ einbrachte. Im Senat erwies er sich jedoch als äußerst effizienter Parlamentarier und erlangte als Führer der demokratischen Fraktion (ab 1955 als Majority Leader) ein Maß an Einfluss und Bedeutung, das eigentlich weit über dieses Amt hinaus ging. Als Mitglied des Streitkräfteausschusses sowie Mitgründer und Vorsitzender des Preparedness Investigating Subcommittee gelang es ihm, sein öffentliches Profil zu schärfen. Am 2. Juli 1955, Johnson war 46 Jahre alt, ereignete sich überraschend ein schwerer Herzinfarkt auf der Ranch eines Freundes in Virginia. Dadurch war Johnson zu einer mehrmoatigen politischen Pause gezwungen worden. Er kehrte erst im Januar 1956 wieder nach Washington zurück.[8]
Johnsons Diskutierfreude und seine Art auf andere, meist politische Gegner oder Skeptiker, „einzureden“ wurde zu seiner Zeit im Senat die Johnson-Behandlung (engl. the Johnson-Treatment) genannt. Bekannt wurde diese jedoch vor allem während seiner Präsidentschaft. Historiker beschrieben die Johnson-Behandlung häufig als „laut und aggressiv, jedoch auch flehend oder spottend, überredend. Sie kann nur ein paar Minuten oder stundenlang dauern“. Häufig versuchte er auch, seine Kontrahenten durch seine Körpergröße von 1,92 Meter einzuschüchtern.[9][6][10]
Vizepräsident (1961–1963)

1960 trat er als Kandidat für die demokratische Nominierung zur Präsidentschaftswahl 1960 an. Jedoch musste Johnson der höheren Popularität John F. Kennedys Tribut zollen. Nachdem Kennedys Nominierung offiziell war, fragte dieser Johnson, ob er Vizepräsident werden wolle, was Johnson annahm. Bis heute gibt es Diskussionen darüber, wieso Kennedy Johnson dies anbot und wieso Johnson den zweiten Platz auf dem politischen Parkett akzeptierte. Einige Historiker gehen davon aus, dass Kennedy Johnson aus Respekt und Höflichkeit zu seinem Stellvertreter wollte, da Johnson Mehrheitsführer im Senat war. Trotz der Vorbehalte Robert Kennedys gegenüber einer Nominierung Johnsons zeigte sich, dass diese Entscheidung in seiner Rolle als Wahlkampfleiter ein Triumph für den zukünftigen Präsidenten war. Johnson schlug sich mit großem Engagement im Wahlkampf für Kennedy und war hauptverantwortlich dafür, dass die Demokraten mehrere Südstaaten gewannen, deren Wähler eigentlich skeptisch gegenüber Kennedy eingestellt waren, vor allem in Johnsons Heimatstaat Texas. Letztlich trugen Kennedy und Johnson den Wahlsieg gegen den republikanischen Kandidaten Richard Nixon davon, der von 1953 bis 1961 Eisenhowers Vizepräsident war. Kennedy konnte 303 Wahlmännerstimmen auf sich vereinigen, während Nixon nur 219 Stimmen erhielt.[11]
Als Vizepräsident wurde er von Kennedy mit zahlreichen Aufgaben betraut, darunter zu Bürgerrechtsfragen, dem Raumfahrtprogramm sowie diplomatischen Missionen. Nach dem Bau der Berliner Mauer schickte Kennedy Johnson im August 1961 nach Berlin, um sich ein Bild der Lage zu machen. Trotz der Vorbehalte gegen die Mauer machten die USA klar, keinen Atomkrieg riskieren zu wollen. Allerdings wurde die Zahl der amerikanischen Streitkräfte, die in Berlin stationiert wurden, erheblich erhöht.[12] Im Oktober 1962 war Johnson einer der wichtigsten Berater von Präsident Kennedy bei der Kubakrise.
Präsidentschaft (1963–1969)





Nach Kennedys Ermordung
Am 22. November 1963 besuchte US-Präsident Kennedy das texanische Dallas. Bei einer Autofahrt durch die Innenstadt wurde John F. Kennedy in seinem offenen Wagen erschossen. Bei dessen Ermordung begleitete Johnson ihn in einem separaten Wagen. Nachdem Kennedy für tot erklärt worden war, wurde Johnson zwei Stunden nach dem Tode Kennedys an Bord der Air Force One von Bundesrichterin Sarah T. Hughes als neuer Präsident vereidigt. Es war das erste Mal in der US-Geschichte, dass ein Präsident in Texas den Amtseid ablegte.[13] Eine seiner ersten Amtshandlungen war die Einsetzung der Warren-Kommission zur Untersuchung des Kennedy-Attentats.[7] Am 23. November 1963, einen Tag nach dem Attentat auf Kennedy, gab Johnson vor dem Kongress bekannt, dass er seine Präsidentschaft Kennedys Erbe widmen werde.[6]
Seit langem gibt es immer wieder Verschwörungstheorien, wonach die Ermordung John F. Kennedys ein verdeckter Staatsstreich Johnsons gewesen sei. Ihnen folgt u. a. Oliver Stone in seinem Film JFK – Tatort Dallas. Dafür gab es jedoch nie Belege. Johnson selbst gab immer wieder an, traurig darüber zu sein, auf welche Art und Weise er Präsident geworden sei.
Präsidentschaftswahl 1964
Im Vorfeld der Präsidentschaftswahlen 1964 kündigte er sein Programm der Great Society an, das umfassende Sozialreformen in Bereichen wie Bürgerrechte, Armutsbekämpfung, Bildung, Gesundheitswesen und Umweltschutz vorsah. Die eigentliche Wahl fand am 3. November 1964 statt, nachdem sich Johnson bereits zuvor problemlos als Präsidentschaftskandidat durchsetzen konnte. Die republikanische Partei nominierte Barry Goldwater. Während des Wahlkampfes konnte Johnson sich Kennedys Popularität erfolgreich zunutze machen und Goldwater als einen Extremisten darstellen, der die USA in einem Atomkrieg verwickeln könnte. Johnsons Wahl- und Werbespruch wurde fortan All the way with LBJ (den ganzen Weg mit Lyndon B. Johnson). Am Wahltag konnte Johnson die Wahl überaus souverän gewinnen. Er bekam 486 Wahlmännerstimmen, während sein Gegenspieler lediglich 52 Stimmen erhielt. Es war der höchste Sieg, den die demokratische Partei je in einer Präsidentschaftswahl erreicht hat. Aufgrund seines Bürgerrechtsprogramms und seines Plädoyers für die Gleichberechtigung der schwarzen Bevölkerung wählten sogar 95 Prozent der Afroamerikaner Johnson. Mit der Nominierung von Hubert H. Humphrey als Vizekandidat konnte Johnson auch erstmals seit dem Kennedy-Attentat wieder das Amt des Vizepräsidenten besetzen.[14][6]
Innenpolitik
Im Rahmen seines Programms der Great Society, das Johnson als seine Vision von einem „demokratischeren und gerechteren Amerika“ ansah, wollte er Unterprivilegierten und vor allem den Afroamerikanern zu mehr Chancengleichheit verhelfen. Kein Präsident vor Johnson hatte sich dieses Themas so sehr angenommen. Lyndon B. Johnsons Bürgerrechtsagenda führte zu einer ganzen Reihe von Gesetzen, die das Wahlrecht, Gesundheitswesen, die Sozialsysteme, das Erziehungswesen, die Umwelt, die Ernährung, den Verbraucherschutz und die Bürgerrechte betrafen. Unter Historikern ist Johnson innenpolitisch als herausragender US-Präsident anerkannt, insbesondere was seinen Einsatz für Rassengleichheit und die Armutsbekämpfung betrifft.[6] Unter Johnsons Präsidentschaft stieg das Bruttoinlandsprodukt von 589 Milliarden Dollar auf 861 Milliarden Dollar.[15]
Bürgerrechte
Nach seinem Amtsantritt verabschiedete unter anderem die bereits von Kennedy geplanten Steuererleichterungen und das Bürgerrechtsgesetz von 1964. Dieses Gesetz verbot diskriminierende Wahltests für Afroamerikaner sowie die Rassentrennung in allen öffentlichen Einrichtungen wie beispielsweise Einkaufszentren, Restaurants, Hotels oder Sportstätten. Es bevollmächtigte das Justizministerium, dieses Gesetz durchzusetzen, was nach dem Verabschieden der vorherigen Bürgerrechtsgesetze 1957 und 1960 nicht oder nur zögerlich geschehen war. Das Bürgerrechtsgesetz verbesserte die Lage der schwarzen Bevölkerung der USA in erheblichem Maße, hob aber nicht die Diskriminierungen afroamerikanischer Wähler auf. Aus diesem Grund verabschiedete Johnson 1965 ein entsprechendes Wahlrechtsgesetz (Voting Rights Act), welches am 6. August 1965 vom US-Kongress gebilligt wurde. Am 6. August 1965 unterschrieb Johnson das Voting Rights Act. Damit waren fortan Lese- und Schreibtests als Voraussetzung für die Wählerregistrierung unzulässig und es wurde eine Aufsicht der Bundesregierung für die Registrierung von Wählern in Bundesstaaten und Wahlbezirken, in denen solche Tests bisher angewandt worden waren, vorgesehen.[16] Afroamerikaner, die so bislang davon abgehalten worden waren, sich in den Wählerregister eintragen zu lassen, hatten damit erstmals eine Alternative zu einer Klage vor Gericht. Das Gesetz sieht darüber hinaus vor, dass an Orten, an denen eine gewisse Wahrscheinlichkeit für Diskriminierung beim Wahlakt besteht, von der Bundesregierung berufene Wahlbeobachter tätig sein können.[17]
Der Voting Rights Act hatte einen sofortigen und positiven Effekt auf Afroamerikaner. Innerhalb weniger Monate nach seinem Inkrafttreten ließ sich eine Viertelmillion schwarze Wähler neu registrieren; ein Drittel davon wurden von Bundesbeamten registriert. Innerhalb von vier Jahren verdoppelte sich dadurch die Zahl der registrierten Wähler in den Südstaaten.
Präsident Johnson hielt, kurz bevor er das Gesetz unterzeichnete, eine Fernsehansprache an die Nation, bei der er um Unterstützung für den Gesetzentwurf des neuen Wahlrechtsgesetzes warb. Darin sagte er:
- „But even if we pass this bill, the battle will not be over. What happened in Selma is part of a far larger movement which reaches into every section and state of America. It is the effort of American Negroes to secure for themselves the full blessings of American life.
- Their cause must be our cause too. Because it is not just Negroes, but really it is all of us, who must overcome the crippling legacy of bigotry and injustice. And We Shall Overcome.“[18]
- frei übersetzt: „Aber selbst, wenn wir dieses Gesetz verabschieden, wird der Kampf nicht beendet sein. Was in Selma geschah, ist Teil einer weit größeren Bewegung, die bis in den letzten Winkel jedes Bundesstaates in Amerika reicht. Es geht um das Bemühen der amerikanischen Neger, sich alle Segnungen des amerikanischen Lebens zu sichern.
- Ihr Anliegen muss auch unser Anliegen sein. Weil es nicht nur im Interesse der Neger, sondern tatsächlich in unser aller Interesse sein muss, die verkrüppelte Hinterlassenschaft von Bigotterie und Ungerechtigkeit zu überwinden. Und wir werden das schaffen“.
Johnson soll nach der Unterzeichnung des Gesetzes zu Regierungsvertretern und weiteren Personen in seinem Umfeld gesagt haben, dass durch dieses Gesetz die Unterstützung der Demokratischen Partei in den Südstaaten verloren gehen würde (siehe auch: Bürgerrechtsbewegung).
Durch den Civil Rights Act von 1968 wurde diese Gesetzgebung nochmals erweitert. Das Gesetz erklärte unter anderem Folgendes für illegal: die Weigerung, einer Person eine Wohnung oder ein Haus aus Gründen der Rasse, der Hautfarbe, der Religion oder der Nationalität zu vermieten oder zu verkaufen, eine unterschiedliche Behandlung einer Person bei den Bedingungen der Vermietung oder des Verkaufs, das Anzeigen eines Miet- oder Kaufobjekts unter Hinweis auf Diskriminierung aufgrund der bereits genannten Kriterien, sowie Zwang, Drohung und Einschüchterung oder Einflussnahme auf die Nutzung der Miet- und Kaufrechte sowie Maßnahmen gegen Personen oder Organisationen, die die Nutzung dieser Rechte unterstützen. Beeinflusst wurde dieses Gesetz auch durch die Ermordung Martin Luther Kings im April 1968. Präsident Johnson unterzeichnete den Civil Rights Act von 1968 am 11. April 1968.
Im Jahr 1967 wurde von Johnson mit der Zustimmung des Senats der Richter Thurgood Marshall zum ersten afroamerikanischen Richter am Obersten Gerichtshof der Vereinigten Staaten ernannt. Die Ernennung ist von einem bedeutenden Zitat Johnsons geprägt:
- „The right thing to do, the right time to do it, the right man and the right place“.
- frei übersetzt: „Das Richtige zu tun, die richtige Zeit dafür, der richtige Mann und der richtige Ort.“
Kampf gegen die Armut
Johnson führte auch den Kampf gegen die Armut weiter, den bereits sein Vorgänger Kennedy begonnen hatte. Dieses Programm „War on proverty“ kündigte er bereits 1964 vor dem US-Kongress an und bildete neben der Bürgerrechtsbewegung das Kernstück seines Great Society Programms. Während Trumans und Eisenhowers Präsidentschaften war die Zahl der unter der Armutsgrenze lebenden US-Bürger stetig leicht zurückgegangen, unter Kennedy stieg die Anzahl jedoch wieder an, auch wenn Kennedy bekannt gab, entsprechende Maßnahmen ergreifen zu wollen. Als Johnson die Präsidentschaft übernahm, lebten nach offiziellen Angaben 23 Prozent der Bevölkerung unter der Armutsgrenze.
Nachdem Johnson sechs Monate im Amt war, wurde eine neue Behörde, die Community Action Agency (CAA) gegründet. Die CAA rief von nun an soziale Programme ins Leben und stellte die Möglichkeit der staatlichen Finanzhilfe in Aussicht, die der unter Armut leidenden Bevölkerung helfen sollte. Jährlich wurden hier über eine Milliarden US-Dollar zur Verfügung gestellt.
Am 30. Juli 1965 unterschrieb Präsident Lyndon B. Johnson den Social Security Act of 1965 in Independence, Missouri im Beisein von Ex-Präsident Truman und dessen Gattin Bess. Dies brachte eine Erweiterung in die bereits 1935 eingeführte Sozialversicherung der USA. Der steuer- und beitragsfinanzierte Gesundheitsschutz umfasst die Medicare, eine öffentliche und bundesstaatliche Krankenversicherung überwiegend für Rentenbezieher ab einem Alter von 65 Jahre und die nur durch Steuern des Bundes, der Bundesstaaten und der Gemeinden finanzierte Medicaid, eine Krankenfürsorge für besonders bedürftige Menschen.[19]
Nachdem Johnson im Januar 1969 das Oval Office verließ, war die Zahl der unter der Armutsgrenze lebenden US-Bürger von 23 Prozent auf 13 Prozent gesunken. Dies war die größte Senkung der Armutszahlen im Laufe einer Amtszeit eines Präsidenten.[6]
Waffenkontrollgesetz
Am 22. Oktober 1968 unterzeichnete Lyndon B. Johnson den Gun Contral Act (Waffenkontrollgesetz), eines der größten Waffenkontrollgesetze in der Geschichte der USA. Das Gesetz erlaubte mehr staatliche Kontrolle im Waffenverkauf. Hintergrund war vor allem die Ermordungen von Martin Luther King und Robert F. Kennedy.[7]
Umweltpolitik
Unter anderem verabschiedete Johnson den Water Quality Act, welches zukünftig die Wasserqualität der Gewässer in den Vereinigten Staaten gewährleisten sollte. Der Präsident unterschrieb das Gesetz am 2. Oktober 1965. Wenig später, am 22. Oktober 1965 wurde der Highway Beautification Act ins Leben gerufen, welches eine Verschönerung des Highwaynetzes vorsah, das bereits in den 1950er Jahren von Präsident Eisenhower gebaut wurde.
Einwanderungsgesetz
Am 3. Oktober 1965 unterschrieb Präsident Lyndon B. Johnson in New Jersey den Immigration and Naturalization Services Act of 1965, der die bis dahin gültigen Quotenregelung der Einwanderung ablöste und durch zum Teil liberalere Bestimmungen ersetzte. Das Gesetz vereinfachte vor allem die Einwanderungsbestimmungen für Einwanderer aus Europa. Bisher waren die Einwanderungsbestimmungen gegenüber China immer besonders streng gewesen. Eine wirkliche Öffnung der Vereinigten Staaten für chinesische Migranten erfolgte erst nach dem Immigration and Naturalization Services Act of 1965. Unter den Präsidenten Gerald Ford und Jimmy Carter erfolgten 1976 und 1978 weitere Änderungen, wobei die Zahl der Visa auf höchstens 20.000 jährlich pro Land festgelegt wurde.[20]
Außenpolitik und Vietnamkrieg

Nachdem er bereits im August 1961 nach dem Mauerbau als Vizepräsident nach Deutschland gereist war, war er vom 23. bis 26. April 1967 in Köln und Bonn zu Gast, wo er an der Beisetzung von Konrad Adenauer teilnahm und Gespräche mit Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger und weiteren Staatsmännern wie Aldo Moro und Charles de Gaulle führte. Mit Kiesinger redete er unter anderem über den Atomwaffensperrvertrag, die Stationierung von US-amerikanischen Truppen in Deutschland, Zoll- und Handelsfragen und sagte intensive Konsultationen zu.


Seine Präsidentschaft war vom Vietnamkrieg entscheidend geprägt. Schon unter seinem Vorgängern Eisenhower und Kennedy waren Militärberater des US-Militärs bei der ARVN in Südvietnam tätig gewesen. Seit dem Jahr 1954 war Vietnam in einen kommunistischen Norden und einen antikommunistischen Süden geteilt. Im Kontext des Kalten Krieges drohte der Konflikt jedoch bald zu eskalieren, sodass die US-Regierung es ab 1960 für notwendig ansah, den Süden militärisch zu beraten. Der Norden wurde hingegen von der Sowjetunion und der Volksrepublik China unterstützt. Im Gegensatz zu Kennedy gab es für Johnson keinen Zweifel, dass eine harte Grundhaltung gegenüber dem kommunistischen Norden des Landes notwendig sei. Johnson wollte auf jeden Fall verhindern, dass „Vietnam dem gleichen Weg nimmt wie China“.[6]
Durch den Tonkin-Zwischenfall am 2. August 1964, bei dem ein US-Zerstörer vor der Küste Nordvietnams angeblich von kommunistischen Einheiten angegriffen wurde, und die anschließende Tonkin-Resolution beider Häuser des US-Kongresses erhielt der Präsident die Ermächtigung, offiziell Truppen zu entsenden. Es gab jedoch auch innerhalb der US-Regierung Zweifel darüber, ob der Tonkin-Zwischenfall überhaupt oder wie in angegebenem Maße stattgefunden habe. Selbst Präsident Johnson gab später zu verstehen, dass er ein Nichtstattfinden des Ereignisses nicht ausschließen könne. Im Jahr 2005 wurden Unterlagen veröffentlicht, die bestätigen, dass der Vietnamkrieg aufgrund einer Falschmeldung des US-Nachrichtendienstes an Präsident Johnson begann. Im August 1964 gab Johnson die Genehmigung, auf einen solchen Zwischenfall militärisch zu antworten.[21][22]
Als kommunistische Kräfte sich nicht länger scheuten amerikanische Militärstützpunkte anzugreifen, hielt es die US-Regierung für notwendig, durch Bombardierungen des Nordens den Gegner in die Knie zu zwingen. So begann ab 1965 die Operation Rolling Thunder, zunächst eine Bombardierung des Ho-Chi-Minh-Pfads, dann eine sich immer weiter erstreckende Luftoffensive innerhalb Südvietnams. Man verstand die heftigen Angriffe, die vor allem aus der Luft erfolgten als ein Druckmittel, um den kommunistischen Norden zum Einlenken zu bewegen. Am 8. März 1965 landeten auf Drängen von General William C. Westmoreland, dem Oberkommandierenden in Vietnam, die ersten amerikanischen Kampftruppen in Đà Nẵng. Am Ende des Jahres waren es bereits 184.000 Soldaten. Als die militärische Lage wider Erwarten keine günstige Entwicklung nahm, weigerte er sich einerseits, von dem Engagement abzurücken („I will not be the first President to lose a war.“ – „Ich werde nicht der erste Präsident sein, der einen Krieg verliert“), andererseits verwahrte er sich gegen die Vorschläge der Generäle, durch eine immer intensivere Bombardierung Nordvietnams den Sieg zu erzwingen. Insbesondere verweigerte Johnson die Zustimmung Atomwaffen einzusetzen, da er keinesfalls einen Atomkrieg mit der Sowjetunion heraufbeschwören wollte. Im Juni 1965 warnte General Westmoreland den Präsidenten, dass ohne eine Verdoppelung der Truppenstärke und mehr Kriegsmaterial die USA den Krieg in Vietnam verlieren würden. Daraufhin entsandte Johnson weitere 100.000 Soldaten. Mit dem Verlauf des Krieges schwand das Verständnis der amerikanischen Bevölkerung für den Krieg. Zudem war der Krieg besonders durch die Medien in den USA permanent präsent. Es wurde die Frage gestellt, warum die US-Streitkräfte überhaupt in einen Konflikt zwischen dem kommunistischen Nordvietnam und dem US-verbündeten Südvietnam verwickelt werden sollten. Johnson selbst rechtfertigte den Einsatz mit dem Eindämmen des Kommunismus (Containment-Politik). Ein Grundsatz, der bereits 1947 unter Harry S. Truman verbreitet und geprägt worden war. Gegner des Vietnamkriegs skandierten auf Demonstrationen gegen den Krieg den Slogan: „Hey, hey, LBJ, how many kids did you kill today?“ (dt. Hey hey, LBJ, wie viele Kinder hast du heute umgebracht?) Erschwerend kam hinzu, dass der Vietnamkrieg in vielerlei Hinsicht ein Misserfolg der USA war. Auch wenn die Verluste der amerikanischen Streitkräfte weitaus geringer waren als jene der Nordvietnamesen, vermochten sie trotzdem keinen Sieg im Bodenkrieg herbeiführen. Zu jener Zeit waren bereits über 500.000 US-Soldaten in Vietnam stationiert. Anfang 1968 verlangte General Westmoreland weitere Soldaten nach Vietnam einzuberufen, was von Johnson verweigert wurde. Ebenso ließ er die großflächige Bombenangriffe auf Nordvietnam einstellen. Johnson ernannte Westmoreland im Frühjahr 1968 zum Oberbefehlshaber der Landstreitkräfte, was mitten im Krieg einer Entlassung gleich kommt. Noch im Dezember 1967 ging man davon aus, dass der Sieg bereits in naher Zukunft liegen würde. „Der Feind ist noch nicht geschlagen, jedoch hat er bereits seinen Master im Feld getroffen“ verkündete Johnson. Jedoch wurde auf amerikanischer Seite ein letzter Angriff der kommunistischen Einheiten erwartet.[22]
1968, das letzte Jahr seiner Präsidentschaft begann anders als erwartet: Mit der Tet-Offensive hatten die Nordvietnamesen Saigon überfallen, und der Sieg der Vereinigten Staaten war in eine weite Ferne gerückt. Die Kämpfe in Saigon waren dabei besonders heftig. Auch wenn die USA militärisch diesen Konflikt für sich entschieden, war das Ereignis in psychologischer Hinsicht ein Desaster, da es den Nordvietnamesen über Stunden gelang, die amerikanische Botschaft in Saigon besetzten.
Ende der Präsidentschaft

Am 31. März 1968 gab Johnson in einer Fernsehübertragung seinen Verzicht auf eine erneute Kandidatur für die anstehende Präsidentschaftswahl 1968 bekannt (die zulässig gewesen wäre, da er weniger als zwei Jahre von Kennedys Amtszeit ausgefüllt hatte). „Ich strebe keine erneute Kandidatur für eine weitere Amtszeit als Präsident an und werde auch keine Nominierung durch meine Partei akzeptieren“, verkündete Johnson.[23]
Ab 1968 nahm Präsident Johnson Friedensverhandlungen mit Nordvietnam auf. Trotz wiederholter diplomatischer Gespräche gelang es ihm nicht, ein Friedensabkommen zu schließen. Bereits in Wahlkampf von 1968 gab der republikanische Kandidat Nixon bekannt, er werde die von Johnson begonnen Friedensverhandlungen unterstützen. In Wahrheit führten Nixon und einige seiner Berater, unteren anderen Henry Kissinger insgeheim Gespräche mit den Südvietnamesen, denen Nixon eine bessere Lösung des Konfliktes versprach, wenn diese die Verhandlungen mit dem kommunistischen Norden herauszögern würden, bis Nixon im Januar 1969 das Präsidentschaftsamt antrat. Nachdem Nixon Präsident wurde, beschloss dieser zwar einige Soldaten aus Südostasien abzuziehen, weitete jedoch gleichzeitig den Krieg auf Laos und Kambodscha noch weiter aus.[24] Formal wurde der Krieg erst 1973 beendet.
Spätere Jahre und Tod (1969–1973)


Nachdem Lyndon Johnson im Januar 1969 aus dem Amt geschieden war, ließ er sich auf seiner texanischen Ranch nahe seinem Geburtsort Stonewall nieder (LBJ Ranch, heute ein Museum und National Park). Er schrieb in den darauf folgenden Jahren einige Bücher über seine politische Laufbahn und seine Präsidentschaft. Im November 1971 erschien sein Buch Meine Jahre im Weißen Haus. Während seiner Pansion lehrte er auch Studenten und hielt einige Vorträge an Universitäten.[7] Zwischen 1969 und 1973 gab Johnson mehrere Interviews, die vor allem seine Zeit als Präsident betrafen. So führte im September 1969 der bekannte Nachrichtenreporter Walter Cronkite ein langes Interview mit Johnson für den Sender CBS. Das letzte Interview mit Cronkite fand wenige Tage vor Johnsons Tod statt.
Nachdem Johnson bereits im Juli 1955 einen ersten Herzanfall erlitten hatte, folgte ein weiterer im April 1972. Am 22. Januar 1973 erlitt er auf seiner Ranch nahe Stonewall (Texas) seinen dritten Herzanfall, als er sich nachmittags zum Schlafen legen wollte. Lyndon Johnson rief gegen 15:50 Uhr Ortszeit einen Mitarbeiter des Secret Service an, der umgehend zu Johnsons Schlafzimmer eilte. Als der Mitarbeiter wenige Minuten später eintraf, fand dieser den Expräsidenten auf dem Boden liegend. Wenig später wurde Johnson in ein Flugzeug gebracht, dass ihn ins Krankenhaus nach San Antonio bringen sollte. Unterwegs wurde er medizinisch versorgt, man geht jedoch davon aus, dass er bereits beim Auffinden durch den Secret Service Mitarbeiter tot war. Als die Maschine in San Antionio eintraf, bestätigten die Ärzte um 16:39 Uhr den Tod des ehemaligen Präsidenten im Alter von 64 Jahren. Am 25. Januar 1973 wurde er nahe seiner Ranch im Rahmen einer großen Zeremonie beigesetzt. Es erschien neben zahlreichen weiteren Gästen auch der damals amtierende Präsident Richard Nixon. Nach Johnsons Tod war bis 1974 kein Expräsident mehr am Leben. Johnsons Grab befindet sich nicht weit von seinem Geburtshaus entfernt.[7][6]
Ironischerweise wurde zum Vietnamkrieg erst im Januar 1973 ein entscheidender Vertrag in Paris unterzeichnet der den Krieg offiziell beendete, wenige Tage nach Johnsons Tod. Präsident Nixon sagte daraufhin: „Keiner hätte den Frieden mehr begrüßt als Lyndon Johnson“.[7] Hätte Johnson übrigens 1968 erneut erfolgreich für eine Amtszeit als US-Präsident kandidiert, hätte seine zweite volle Amtsperiode am 20. Januar 1973 geendet, zwei Tage vor Johnsons Tod.
Nachwirkungen


Im Jahr 1971 wurde nahe Johnsons Heimatstadt Stonewall (Texas) das Lyndon Baines Johnson Library & Museum eröffnet. Die Lyndon Baines Johnson Bibliothek und Museum ist eine von bisher elf Präsidentenbibliotheken, die von der National Archives and Records Administration (einem Institut zum Schutz und Erhalt von historischen und Regierungsdokumenten) verwaltet wird. Die Bibliothek verfügt über mehr als 45 Millionen Seiten von historischen Dokumenten, rund 650.000 Fotos sowie historisches Filmmaterial über Lyndon B. Johnson, seine Familie und näheren Mitarbeiter. Das Museum zeigt Besucher in der Ausstellung “Amerika: 1908–1973“ über 60 vergangene Jahre in der US-Geschichte. Das Museum legt Fotografien, Briefe, Musik und weiteres Medienmaterial über Lyndon Johnson offen. Darüber hinaus existiert ein Souvenirladen. Das Museum ist fast täglich geöffnet und bietet einen kostenlosen Eintritt für Besucher.[25]
1980 verlieh US-Präsident Jimmy Carter Johnson posthum die Freiheitsmedaille („The Presidential Medal of Freedom“), die höchste zivile Auszeichnung in den USA.
Nach Johnson wurde ein See in der Nähe seiner Heimatstadt benannt (Lake Lyndon B. Johnson). Das Manned Spacecraft Center der NASA in Houston, Texas, wurde 1973 in Lyndon B. Johnson Space Center umbenannt.
Unter zahlreichen Historikern ist Johnson innenpolitisch als bedeutender amerikanischer Präsident anerkannt, da seine Reformen zahlreiche Verbesserungen im Sozialwesen und der Bürgerrechtsbewegung mit sich brachten.
Der Schriftsteller Robert Dallek, der unter anderem auch eine Johnson Biografie veröffentlichte, sagte über Lyndon B. Johnson:
„Die Nachwelt wird Lyndon Johnson wegen seines sozialen Engagements dankbar sein. Ich denke der Vietnamkrieg wird in Zukunft verblassen, und man wird Johnson als den effizienten Präsidenten anerkannen, der war. Er wollte unbedingt der größte Präsident sein, den die USA je hatten. Wenn nicht großen, dann würde ich Johnson als doch annährend großen Präsidenten bezeichnen.“
Zitate
Einige der bekanntesten Zitate von Lyndon B. Johnson lauten wie folgt:
- Wenn wir nicht lernen miteinander zu leben, werden wir miteinander sterben müssen.[27]
- Nur die Überzeugung überzeugt. Glaube an das Argument, das du vertrittst. Wenn du das nicht tust, bist du so gut wie tot. Dein Gegenüber wird es merken, dass nichts dahinter steckt, und keine noch so logische, elegante und brillante Beweisführung wird die Angelegenheit noch zu deinen Gunsten entscheiden.[27]
- Wenn zwei Leute sehr schnell einer Meinung sind, hat wahrscheinlich nur einer über die Sache nachgedacht.[27]
Verweise
Siehe auch
Publikationen
- The Vantage point. Perspectives of the Presidency 1963-1969. Holt, Rinehart & Winston, New York et al. 1971, ISBN 0-03-084492-4
- [in deutscher Übersetzung:] Meine Jahre im Weißen Haus. Präger, München 1971, ISBN 3-7796-8020-3
Literatur
- Robert Dallek: Lyndon B. Johnson: Portrait of a President. Oxford Univ. Press ISBN 0-19-515921-7
- Irving Bernstein: Guns or butter: The presidency of Lyndon Johnson. Oxford Univ. Press, New York, NY [u. a.] 1996, ISBN 0-19-506312-0
- Irwin Unger, Debi Unger: LBJ: A life. Wiley, New York, NY [u. a.] 1999, ISBN 0-471-17602-8
- Joseph A. Califano: The triumph & tragedy of Lyndon Johnson: The White House years. Simon & Schuster, New York, NY [u. a.] 1991, ISBN 0-671-66489-1
- Lloyd C. Gardner: Pay any price: Lyndon Johnson and the wars for Vietnam. Dee, Chicago 1995, ISBN 1-56663-087-8
- Jeffrey W. Helsing: Johnson's war/Johnson's great society: The guns and butter trap. Praeger, Westport, Conn. [u. a.] 2000, ISBN 0-275-96449-3
- Thomas Alan Schwartz: Lyndon Johnson and Europe: In the shadow of Vietnam. Harvard Univ. Press, Cambridge, Mass. [u. a.] 2003, ISBN 0-674-01074-4
Weblinks
- Lyndon Baines Johnson Library & Meseum
- Literatur von und über Lyndon B. Johnson im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Lyndon B. Johnson im Biographical Directory of the United States Congress (englisch)
Lyndon B. Johnson in der Datenbank Find a Grave
Einzelnachweise
- ↑ Robert Dallek: Presidency: How Do Historians Evaluate the Administration of Lyndon Johnson? Hnn.us, abgerufen am 24. August 2010.
- ↑ Survey of Presidential Leadership - Lyndon Johnson. C-SPAN, abgerufen am 24. August 2010.
- ↑ a b lbjlib.utexas.edu: Geneagoly for Lyndon B. Johnson
- ↑ a b AmericanPresident.org: Lyndon Johnson: Life before presidency
- ↑ Who is who: Biografie von Lyndon Johnson
- ↑ a b c d e f g h Robert Dalleck: Robert Dallek: Lyndon B. Johnson: Portrait of a President. Oxford University Press ISBN 0-19-515921-7
- ↑ a b c d e f LBJ Library & Museum: Timeline of Lyndon B. Johnson (ausführlicher Lebenslauf auf Englisch)
- ↑ Gebrechliche Männer im Weißen Haus. In: Der Spiegel. Nr. 12, 1968 (online).
- ↑ home.comcast.netThe Presidents by Height and BMI
- ↑ NY-Times: Remembering the Johnson Treatment
- ↑ Washington Post: Another race to finish
- ↑ Welt-online.de: Kalter Krieg: Lyndon B. Johnson und der Bau der Berliner Mauer
- ↑ Transcript, Lawrence F. O'Brien Oral History Interview XIII, 9/10/86, by Michael L. Gillette, Internet Copy, Johnson Library. Seite 23 [1]
- ↑ HistoryCentral.com United States Presidential Election 1964
- ↑ Ich lebe. In: Der Spiegel. Nr. 4, 1969 (online).
- ↑ http://www.justice.gov/crt/voting/intro/intro_b.php
- ↑ http://www.justice.gov/crt/voting/examine/activ_exam.php
- ↑ Text der im Fernsehen übertragenen Ansprache des Präsidenten L. B. Johnson vor beiden Kammern des Kongresses auf der Website der US-Botschaft in Deutschland
- ↑ AmericanPresident: Lyndon Johnson: Demestic Affairs
- ↑ Three Decades of Mass Immigration. The Legacy of the 1965 Immigration Act
- ↑ National Security Service: The Gulf of Tonkin Incident, 40 Years Later
- ↑ a b Thomas Alan Schwartz: Lyndon Johnson and Europe: In the shadow of Vietnam. Harvard Univ. Press, Cambridge, Mass. 2003, ISBN 0-674-01074-4
- ↑ AmericanPresident.org: Lyndon Baines Johnson remarks not to seek relection
- ↑ Fernsehbeitrag: Der Kalte Krieg – Vietnamkrieg – Eine Supermacht läuft sich tot (5/5)
- ↑ LBJ Library & Museum Guide (PDF, auf deutsch)
- ↑ History: Die US-Präsidenten (1945–1977)
- ↑ a b c Zitate-Datenbank: zitate-datenbank.service-itzehoe.de
Personendaten | |
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NAME | Johnson, Lyndon B. |
ALTERNATIVNAMEN | Johnson, Lyndon Baines |
KURZBESCHREIBUNG | US-amerikanischer Politiker, 36. Präsident der USA (1963–1969) |
GEBURTSDATUM | 27. August 1908 |
GEBURTSORT | Stonewall, Texas |
STERBEDATUM | 22. Januar 1973 |
STERBEORT | bei Stonewall, Texas |
- Präsident der Vereinigten Staaten
- Vizepräsident der Vereinigten Staaten
- Lyndon B. Johnson
- Senator der Vereinigten Staaten aus Texas
- Mitglied des Repräsentantenhauses der Vereinigten Staaten für Texas
- Mitglied der Demokratischen Partei (Vereinigte Staaten)
- Person im Vietnamkrieg
- Träger der Presidential Medal of Freedom
- Freimaurer (20. Jahrhundert)
- US-amerikanischer Freimaurer
- Geboren 1908
- Gestorben 1973
- Mann