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Flagge Argentiniens

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Datei:Argentina flag large.png
Datei:FIAV 111111.png Flagge Argentiniens - Seitenverhältnis 9:14
Datei:Argentinische Flagge gehißt - Fotograf Falaschini.jpg
Die Flagge Argentiniens im Wind wehend

Die Flagge Argentiniens besteht aus drei gleich großen, horizontalen Streifen: oben hellblau (spanisch: Celeste), in der Mitte weiß und unten wieder hellblau.

In der Mitte der Flagge ist eine Sonne mit abwechselnd 16 geraden und 16 gebogenen Sonnenstrahlen dargestellt. Es ist überliefert, dass dieses Symbol von Manuel Belgrano geschaffen wurde, als er während der Schlacht von Paraná in den Himmel schaute. Das Sonnensymbol (Sol de Mayo = Maisonne; aber auch Inkasonne genannt) tauchte bereits in früheren Flaggen Argentiniens auf und findet sich auch im Wappen des Landes wieder. Früher wurde die Flagge ohne Sonne in Friedenszeiten, die Flagge mit Sonne in Kriegszeiten verwendet. Später unterschied man zwischen der in offizieller Funktion verwendeten Flagge (mit Sonne) und Flaggen des privaten Gebrauchs (ohne Sonne). Heute können beide Versionen nach Belieben verwendet werden.

Geschichte

Mit Beginn der Unabhängigkeitsbestrebungen am 25. Mai 1810 durch einen Aufstand in Buenos Aires beginnt die Geschichte der argentinischen Flagge. Zunächst wurden zweifarbige Fahne verwendet, die die Farben der Stadt Buenos Aires (weiß und rot) zeigten. Rot symbolisierte dabei die Freiheit und weiß die Einheit.

Im August 1810 bildete José de Moldes zwei Militäreinheiten, die er als Erkennungszeichen mit einer Rosette ausstattete, die hellblau und weiß war. Hellblau stand für die Provinzen des Río de la Plata und weiß für die Tyrannei (durch Spanien).

Im April 1811 nach dem Verbot der hellblau-weißen Rosetten wurden diese durch einfarbig rote Rosetten ausgetauscht, wie sie die Spanier verwendeten, und mit weißen Bändern versehen.

Am 18. Februar 1812 legte die Junta fest, dass statt der roten Rosette wieder ein mit den Farben hellblau und weiß verwendet werden sollte.

Datei:Flagge Jujuy.gif
die Fahne Belgranos vom 25. Juli 1812

Manuel Belgrano ließ sich hiervon zu einer Fahne inspirieren. Am 27. Februar 1812 wurde zum ersten Mal eine hellblau-weiß Fahne nahe der Stadt Rosario gehißt. Die Regierung mißbilligte diese Tat als politisch unvorsichtig, allerdings erreicht Belgrano nie der Befehl vom 3. März, diese Fahne nicht zu verwenden und so ließ er eine neue Fahne anfertigen, die am zweiten Jahrestag der Mairevolution (25. Mai 1812) in der Stadt San Salvador de Jujuy gehißt wurde. Die Regierung interpretierte dies als Befehlsverweigerung und forderte ihn am 27. Juni abermals auf, diese Fahne nicht zu verwenden. Am 18. Juli 1812 antwortete Belgrano, dass er bereit wäre die Fahne einzuholen und sie bis zum Tag der letzten Schlacht nicht verwenden werde.

Am 25. Juli läßt Belgrano eine weiße Fahne mit dem Siegel der Souveränen Versammlung anfertigen. Diese ist heute die Flagge der Provinz Jujuy. Das Siegel zeigt in seiner Mitte zwei, sich schüttelnde Hände, die die Einigkeit und Brüderlichkeit der argentinischen Provinzen symbolisieren sollen. Die beiden Hände halten gleichzeitig einen Stab auf dem eine phrygische Mütze liegt. Der Stab soll die Bereitschaft zur Verteidigung der Freiheit darstellen. Die Mütze soll in Anlehnung an die Jakobiner während der Französischen Revolution die republikanische Gesinnung der Argentinier symbolisieren. Die Hände stehen vor einem zweigeteilten Hintergrund, mit den Farben hellblau und weiß, den Farben des Himmels. Am oberen Rand der Ellipse sieht man eine aufgehende Sonne. Ein Symbol, welches sich auch auf der Flagge Argentiniens wiederfindet. Die aufgehende Sonne symbolisiert den Aufstieg Argentiniens. Um die Ellipse herum rankt sich Lorbeer, welches den Sieg im Unabhängigkeitskampf darstellt.

Im Januar 1813 läßt Belgrano eine dritte Fahne anfertigen, die er nach Abstimmung mit der Regierung nicht als Staatsflagge, sondern als Flagge der Streitkräte mit sich führt. Das Volk aber sieht diese Fahne als die Nationalflagge an auch wenn sie nur zwei Streifen hatte und nicht wie in Buenos Aires vereinzelt im Gebrauch mit drei Streifen. Belgrano verpflichtete am 13. Februar sein Truppen auf diese Fahne und führte sie erstmals am 20. Februar 1813 in die Schlacht. Diese Fahne wurde am 13. November 1813 in der Schlacht von Ayohuma zum letzten Mal verwendet.

Ab April 1813 ist die Vewendung der Maisonne auf Münzen nachgewiesen. Diese Münze diente später als Vorlage für die Sonne in der Flagge.

Am 9. Juli 1816 erklärte der Kongreß von Tucumán die Unabhängigkeit von Spanien. Der Kongreß akzeptierte die hellblau-weiß-hellblaue Fahne am 20. Juli 1816 als die Nationalflagge. Der Text des Beschlusses lautet wie folgt:

Elevadas las Provincias Unidas en Sud América al rango de una Nación después de la declaratoria solemne de su independencia, será su peculiar distintivo la bandera celeste y blanca que se ha usado hasta el presente y se usará en lo sucesivo exclusivamente en los Ejércitos, buques y fortalezas, en clase de Bandera menor, ínterin, decretada al término de las presentes discusiones la forma de gobierno más conveniente al territorio, se fijen conforme a ella los jeroglíficos de la Bandera nacional mayor.
Comuníquese a quienes corresponda para su publicación.
Francisco Narciso de Laprida, Presidente. Juan José Paso, Diputado Secretario.
Übersetzung: Nachdem die Vereinigten Provinzen in Südamerika durch die feierliche Erklärung ihrer Unabhängigkeit in den Rang einer Nation aufgestiegen sind, welche entsprechend den vorangegangen Diskussionen als zweckmäßigste Regierungsform für das Territorium bestimmt wurde, werden dieser entsprechend die Symbole der großen nationalen Flagge festgelegt. Das besonderes Erkennungszeichen sei die hellblau-weiße Flagge, welche bisher und in Zukunft ausnahmsweise durch das Militär, auf Schiffen und in Festungen als einfach provisorische Flagge geführt wurde bzw. geführt wird.
An diejenigen übermittelt, die mit der Veröffentlichung betraut sind, duch
Francisco Narciso de Laprida, Präsident. Juan José Paso, Abgeordneter und Schriftführer.
Datei:Flagge Mendoza.gif
Fahne der Anden-Armee 1817

Die Anden-Armee (Ejecito de los Andes) des südamerikanischen Freiheitskämpfers José de San Martín benutzte 1817 und 1818 eine hellblau-weiße Fahne, die aber keinen dritten hellblauen Streifen aufwies, obwohl 1816 die hellblau-weiß-hellblaue Flagge vom Kongreß verabschiedet wurde. Sie war mit dem Siegel der Regierung versehen und ist heute die Flagge der Provinz Mendoza.

Am 9. Januar 1818 bittet der Oberste Direktor der Regierung Pueyrredón den Kongreß zu bestimmen, wie die Flagge zu verwenden sei. Der Kongreß antwortete am 25. Februar 1818, dass die Nationalflagge zwei Farben haben solle, weiß und blau, wie bisher und dass die Kriegsflagge eine Sonne in der Mitte haben solle. Auch wenn hier von blau gesprochen wird, so war weiterhin hellblau gemeint und nicht das dunkelblau welches in der Zeit von 1830 bis 1878 verwendet wurde.

Gebrauch der argentinischen Flagge in anderen Staaten

Datei:Federación centroamerica.JPG
Flagge der Zentralamerikanischen Konföderation

Nach den Marineinsätzen unter dem französischstämmigen, argentinischen Kommandanten Louis Aury (manche Quellen sagen, dass es Hipólito Bouchard war) wurde die argentinische Flagge zur Flagge des ersten unabhängigen (Insel-)Staates in Zentralamerika und etwas später zur Flagge der Zentralamerikanischen Konföderation (Provincias Unidas del Centro de América), ein Staatenbund der mittelamerikanischen Staaten Guatemala, Honduras, El Salvador, Nicaragua und Costa Rica, der von 1823 bis 1838 bestand. Daher lebt die argentinische Flagge auch heute noch in der Flagge Guatemalas, der Flagge Honduras, der Flagge El Salvadors, der Flagge Nicaraguas und der Flagge Costa Ricas weiter.

Auch in Chile wurde die argentinische Flagge während des Unabhängigkeitskrieges verwendet, so zum Beispiel in der Schlacht von Chacabuco.

Datei:Flagge Entre Rios.gif
Flagge der Provinz Entre Ríos, diese ist mit der Flagge Artigas identisch. Das Blau war bei Artigas allerdings deutlich dunkler, um sich von Argentnien zu unterscheiden.

Die erste Flagge der Republik Östlich des Uruguay (oder kurz Uruguay; República Oriental del Uruguay) war der heutigen Flagge der Provinz Entre Ríos sehr ähnlich, nur das blau war, um sich von Argentinien zu unterscheiden, etwas dunkler. Die heutige Flagge ist zwar etwas anders gestaltet, die blauen und weißen Streifen und die Maisonne weisen aber noch auf die gemeinsame Geschichte mit Argentinien hin.

Tag der argentinischen Flagge

Monumento Nacional a la Bandera

Seit einem am 8. Juni 1938 von Präsident Roberto María Ortiz verabschiedeten Gesetz ist der 20. Juni (Todestag von Manuel Belgrano) eines jeden Jahres der Tag der Flagge (Día de la Bandera). An diesem Tag im Jahre 1957 wurde das Nationale Denkmal der Argentinischen Flagge (Monumento Nacional a la Bandera) in Rosario eingeweiht.

Argentiniens Flagge in der Musik

Es gibt auch Lieder und einen Marsch, die der argentinischen Flagge gewidmet sind. Am bekanntesten ist Mi Bandera:

Mi Bandera

Aquí está la bandera idolatrada,
la enseña que Belgrano nos legó,
cuando triste la Patria esclavizada
con valor sus vínculos rompió.

Aquí está la bandera esplendorosa
que al mundo con sus triunfos admiró,
cuando altiva en la lucha y victoriosa
la cima de los Andes escaló.

Aquí está la bandera que un día
en la batalla tremoló triunfal
y, llena de orgullo y bizarría,
a San Lorenzo se dirigió inmortal.

Aquí está, como el cielo refulgente,
ostentando sublime majestad,
después de haber cruzado el Continente,
exclamando a su paso: ¡Libertad!
¡Libertad! ¡Libertad!

Text: Juan Chassaing
Musik: Juan Imbroisi

Weblink: Musik und Poesie zur argentinischen Flagge

Offizielle Farben der Flagge

Offizielle Farben (Pantone)
Web:
RGB
252-191-73 117-170-219 132-53-17 255-255-255
RGB Hexadecimal
FCBF49 75AADB 843511 FFFFFF
Stoff: 14-1064TC 16-4132TC 18-1441TC  
Grafik: 1235C oder 116U 284C oder 284U 1685C oder 1675U  
Plastik: Q03021 Q30041 Q12024  

Quelle: [1]

Literatur

  • Ferro, Carlos A: Historia de la Bandera Argentina, Buenos Aires: Ediciones Depalma, 1991. ISBN 9501406105
  • Galarza, Pedro Ignacio: Historia de la bandera nacional según el Archivo Capitular de Jujuy in: Instituto Nacional Belgraniano - Segundo Congreso Nacional Belgraniano. Buenos Aires, 1994
  • Mendilaharsu, Dardo Corvalán: Los símbolos patrios in: Academia Nacional de la Historia - Historia de la Nación Argentina (desde sus orígenes hasta la organización definitiva en 1862) 3ª edición. Buenos Aires: El Ateneo, 1962.

Flaggen der argentinischen Provinzen

In Argentinien gibt es keine durchgängige Tradition der Provinzen eine Flagge zu führen. Die meisten Provinzen haben erst seit kurzem eine Flagge. Ein Wappen besitzt hingegen jede Provinz.

Flagge der Stadt Buenos Aires Stadt Buenos Aires Flagge der Provinz Buenos Aires Buenos Aires keine offizielle Flagge
Catamarca
Flagge des Chaco Chaco
keine offizielle Flagge
Chubut
Flagge Córdobas Córdoba
(inoffiziell)*
Flagge Corrientes' Corrientes Flagge Entre Rios' Entre Ríos
Flagge Formosas Formosa Flagge Jujuys
Jujuy
Flagge La Pampas
La Pampa
Flagge La Riojas La Rioja
Flagge Mendozas
Mendoza
Flagge Misiones' Misiones Flagge Neuquéns
Neuquén
keine offizielle Flagge
Río Negro
Flagge Saltas Salta Flagge San Juans San Juan Flagge San Luis' San Luis Flagge Santa Cruz' Santa Cruz
Flagge Santa Fes Santa Fe Flagge Santiago del Esteros Santiago del Estero Flagge Tierra del Fuegos Tierra del Fuego Flagge Tucumáns Tucumán

"keine offizielle Flagge": Diese Provinz hat sich noch keine offizielle Flagge gegeben.

*: Die Flagge der Provinz Córdoba wurde im Jahre 1996 vom Provinzparlament verabschiedet, aber ein Veto der Exekutive verhinderte, dass die Flagge offiziell wurde.