Rudolf Dietz (Autor)
Rudolf Dietz (* 1863 in Naurod; † Dezember 1942) war ein Dorfschullehrer und machte sich einen Namen als Heimatdichter, der in nassauischer Mundart schrieb.
Werke
Dietz verfasste über 1.000 Gedichte. Diese finden sich unter anderem in folgenden Bänden:
- Siwwesache. For ze lache. Dietz, Wiesbaden
- Pefferniß. Den Nassauern im Felde gewidmet. Dietz, Wiesbaden
- Lustige Leut. Neue Scherzgedichte in Nassauischer Mundart. Dietz, Wiesbaden 1906
- Nix für ungut! Lustige Gedichte in Nassauischer Mundart. Dietz, Wiesbaden 1920
- Deham is Deham. Die schönsten Gedichte in Nassauischer Mundart. Kramer, Frankfurt 1975
Debatte um seine politischen Überzeugungen
Rudolf Dietz war Mitglied der NSDAP. Er verfasste zwischen 1933 und 1942 Gedichte, in denen er seine Achtung für Adolf Hitler zum Ausdruck brachte. Außerdem finden sich in seinen Gedichten antisemitische Äußerungen.
In Wiesbaden ist daher eine intensive Debatte um die Umbenennung der Rudolf-Dietz-Grundschule entstanden. Der Stadtarchivar hatte darauf hingewiesen, dass Dietz kein Vorbild für die Jugend und daher auch nicht Namensgeber für die Grundschule sein könne.
Zur "Versachlichung der Debatte" wurde vom Oberbürgermeister Hildebrand Diehl (CDU) ein Gutachten über Dietz bei dem Karlsruher Historiker Steinbach in Auftrag gegeben. Steinbach kam zu dem Ergebnis, dass Dietz lediglich ein Mitläufer des Naziregimes war. Daher sei eine erneute Umbenennung der Schule nicht gerechtfertigt.
Der Stadtrat von Wiesbaden entschied Anfang Februar 2005, den Namen der Grundschule beizubehalten.
Literatur
- Winfried Ott: Was ihwes e pfiffiger Nassauer ist. Rudolf Dietz. 1992
- Winfried Ott: Rudolf Dietz. „Nor net hinne rim geschwetzt!“
Weblinks
Personendaten | |
---|---|
NAME | Dietz, Rudolf |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Heimatdichter |
GEBURTSDATUM | 1863 |
GEBURTSORT | Naurod |
STERBEDATUM | Dezember 1942 |