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Görlitz

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Wappen Karte
Bild des Wappens auf ngw.nl
Lage der kreisfreien Stadt Görlitz in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Sachsen
Regierungsbezirk: Dresden
Kreis: Stadtkreis
Fläche: 67,22 km2
Einwohner: 57.097 (1. Januar 2005)
Bevölkerungsdichte: 902 Einwohner/km2
Höhe: 199 m ü. NN
Postleitzahlen: 02801-02829 (alt: 89xx)
Vorwahl: 03581
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:51_09_25_N_15_00_00_E, 2:51° 09' 25" n. Br.
15° 00' 00" ö. L.
Kfz-Kennzeichen: GR
Gemeindeschlüssel: 14 2 63 000
Stadtgliederung: 9 Stadt- und
7 Ortsteile
Adresse der
Stadtverwaltung:
Untermarkt 6/8
02826 Görlitz
Offizielle Webseite: www.goerlitz.de
E-Mail-Adresse: online@goerlitz.de
Politik
Oberbürgermeister: Rolf Karbaum (parteilos)

Görlitz (polnisch Zgorzelec [zgɔˈʒɛlɛʦ], sorb. Zhorjelc) ist die östlichste Stadt Deutschlands. Nach Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen ist Görlitz die sechstgrößte Stadt Sachsens; geografisch gehört sie zur niederschlesischen Oberlausitz. Der östliche, wesentlich kleinere Teil der Stadt wurde durch die Grenzziehung nach dem Zweiten Weltkrieg abgetrennt und ist nun das eigenständige, polnische Zgorzelec. Görlitz hat derzeit noch den Status einer kreisfreien Stadt.


Nach dem Wiener Kongress 1815 kam sie zu Preußen und wurde Teil von Niederschlesien. Heute bildet sie ein Oberzentrum der Oberlausitz. Die Grenzstadt zu Polen diesseits der Neiße ist heute Sitz eines evangelischen und eines katholischen Bischofs. Die Stadt verfügt über knapp 4000 Baudenkmäler, ist Mitglied der Euroregion Neiße und seit 1999 im Zipfelbund.

Geographie

Görlitz liegt in der Oberlausitz am westlichen Ufer der Neiße, die hier den Ostrand der Lausitzer Platte durchbricht, am Durchbruch des Flusses durch die Ausläufer des böhmisch-lausitzischen Grenzgebirges. Die ehemaligen Stadtteile am rechten Flussufer bilden seit der Grenzziehung zwischen der Sowjetischen Besatzungszone und Polen 1945 beziehungsweise seit der endgültigen Festlegung der Staatsgrenze 1990 die polnische Stadt Zgorzelec. Görlitz und Zgorzelec, die polnische Schwesterstadt verstehen sich als eine Europastadt.

Die höchste Erhebung des Görlitzer Stadtgebiets, die so genannte "Landeskrone", liegt 420 m NN, die niedrigste Stelle der Stadt befindet sich an der Neiße bei 185 m NN.

Im Winter gehen die Görlitzer Uhren astronomisch richtig, denn der 15. Meridian östlicher Länge, an dem sich die MEZ orientiert, durchquert die Stadt. (siehe dazu speziell: Sommerzeit, Ortszeit, Meridian, Mitteleuropäische Zeit, Zeitzone)

Siehe dazu auch: Liste der Landschaften in Sachsen, Liste der Gewässer in Sachsen

Die nächstgrößeren Städte sind Cottbus, etwa 80 km nordwestlich, Dresden, etwa 90 km westlich, und Liegnitz (poln. Legnica), etwa 80 km östlich von Görlitz. Die Einwohnerzahl der Stadt Görlitz überschritt v. a. durch die Vertriebenen aus den ehemaligen deutschen Ostgebieten 1949 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Kurz danach sank die Einwohnerzahl jedoch wieder stark ab und liegt heute bei etwa 60.000.

Nachbargemeinden

Die nachfolgenden Gemeinden grenzen an die Stadt Görlitz. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:

Zgorzelec in Polen (jenseits der Neiße), Ostritz und Schönau-Berzdorf auf dem Eigen (beide Landkreis Löbau-Zittau), Markersdorf, Schöpstal und Neißeaue (alle Niederschlesischer Oberlausitzkreis)

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet von Görlitz ist in 9 Stadtteile und 7 Ortsteile gegliedert. Bei den Stadtteilen handelt es sich um die im Laufe der Entwicklung der Stadt entstandenen Gebiete beziehungsweise die bis 1952 eingegliederten ehemaligen Gemeinden oder Gemarkungen. Bei den 7 Ortsteilen handelt es sich um die erst bei der jüngsten Gemeindereform der 1990er Jahre eingegliederten Gemeinden, die räumlich vom eigentlichen Stadtgebiet getrennt sind.

Stadtteile: Altstadt, Biesnitz, Innenstadt, Klingewalde, Königshufen, Nikolaivorstadt, Rauschwalde, Südstadt und Weinhübel (bis 1937: Leschwitz)

Ortsteile: Hagenwerder (bis 1936: Nikrisch), Tauchritz, Schlauroth, Kunnerwitz, Klein Neundorf, Ludwigsdorf und Ober-Neundorf

Geschichte

Görlitz liegt an der Hohen Straße oder Via Regia, einem alten Handels- und Jakobsweg. Görlitz wurde 1278 erstmals als Stadt erwähnt. König Johann von Luxemburg und Kaiser Karl IV. statteten die Stadt mit zahlreichen Rechten aus (Münzrecht, Straßenrecht, Brau-, Salzgerechtigkeit etc.). Görlitz gehörte dem Markgraftum Oberlausitz und darin dem Oberlausitzer Sechsstädtebund an. Ab 1520 wurde schrittweise die Reformation eingeführt. 1547 war die Stadt vom Oberlausitzer Pönfall betroffen. Die Stadt litt im Dreißigjährigen und im Siebenjährigen Krieg. 1635 kam die Stadt zu Sachsen.

Im 18. Jahrhundert wurde hier die "Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften" gegründet (später die größte bürgerliche Gesellschaft ihrer Art in Deutschland); ihre erlesenen Bestände sind erhalten und nach 1945 in die dafür neu gegründete "Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften" übertragen worden. Am 1. Juni 1816 kam Görlitz zur preußischen Provinz Schlesien. Hier wurde sie Sitz des gleichnamigen Kreises innerhalb des Regierungsbezirks Liegnitz. Am 31. Dezember 1867 wurde die Eisenbahn nach Berlin (zum dortigen Görlitzer Bahnhof) eröffnet. Am 1. Juli 1873 wurde Görlitz ein eigener Stadtkreis, blieb aber weiterhin Sitz des Landkreises Görlitz.

Im Jahre 1944 wurde in Görlitz ein Nebenlager des KZ Groß-Rosen durch die Waggon- und Maschinenbau AG errichtet. Im Februar 1945 evakuierte man die ca. 1400 Häftlinge für drei Wochen ins 35 km entfernte Rennersdorf, von wo aus sie im März des selben Jahres wieder nach Görlitz abkommandiert wurden, um Panzersperren zu errichten und Schützengräben auszuheben. Nachweislich kamen im Nebenlager Görlitz über 400 jüdische Häftlinge aus Ungarn, Polen, Tschechien und Russland ums Leben.

Im Zuge der europäischen Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Görlitz geteilt (Oder-Neiße-Grenze). Der östlich der Neiße gelegene Teil der Stadt ist seitdem polnisches Staatsgebiet und heißt Zgorzelec. Die bei Deutschland verbliebene Stadt wurde dem Land Sachsen zugeordnet, das jedoch 1952 aufgelöst wurde. Danach gehörte die Stadt zum Bezirk Dresden. Nach der Wiedervereinigung beider deutschen Staaten 1990 wurde der Freistaat Sachsen wieder errichtet und Görlitz eine kreisfreie Stadt im neu gebildeten Regierungsbezirk Dresden. Im Zuge der Kreisreform 1994 ging der Landkreis Görlitz im neuen Niederschlesischen Oberlausitzkreis auf. Görlitz selbst wurde zunächst Kreissitz, nach einer Landesverfassungsklage, die sich gegen den gleichzeitigen Status als kreisfreie und Kreisstadt richtete, verlor sie den Kreissitz an Niesky.

Religionen

Görlitz gehörte anfangs zum Bistum Meißen. Die Reformation fasste um 1525 Fuß. Seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts war Görlitz eine rein protestantische Stadt. Wie alle Lausitzer Protestanten gehörten die Görlitzer keiner Landeskirche an, sondern die Stadt verwaltete ihre Kirchenangelegenheiten selbst. Die evangelische Frömmigkeit in Görlitz wurde Ende des 17. Jahrhunderts stark vom Pietismus beeinflusst. Ab 1815 gehörte die Stadt zu Preußen und ihr Kirchenwesen wurde in die unierte evangelische Kirche Preußens eingeordnet. Die Stadt war Teil der schlesischen Provinzialkirche, deren Sitz sich seinerzeit in Breslau befand. Infolge der Grenzziehung nach dem 2. Weltkrieg ("Oder-Neiße-Grenze") verblieb nur noch ein kleiner Teil des Gebiets der schlesischen Provinzialkirche bei Deutschland und kam zur Sowjetische Besatzungszone.

Die Kirchenleitung musste 1946 Breslau verlassen und siedelte nach Görlitz um. So wurde Görlitz 1947 Sitz einer Landeskirche, die zunächst den Namen "Evangelische Kirche von Schlesien" behielt, 1968 jedoch ihren Namen in "Evangelische Kirche des Görlitzer Kirchengebiets" ändern musste und 1992 ihren zuletzt bekannten Namen Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz erhielt. Zum 1. Januar 2004 ging diese Landeskirche in der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz auf. Seither ist Görlitz Sitz des (vierten) Sprengels dieser neuen Landeskirche. Innerhalb dieses Sprengels gehören die Kirchengemeinden der Stadt Görlitz zum gleichnamigen Kirchenkreis.

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zogen vermehrt wieder Katholiken in die Stadt und gründeten ab 1853 wieder eigene Pfarrgemeinden. Sie gehörten zum Erzbistum Breslau. Als dessen Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg infolge der Grenzziehung geteilt wurde, bildete der westlich der Neiße bei Deutschland verbliebene Teil des Bistums Breslau zunächst das "Erzbischöfliche Amt Görlitz". Hieraus entstand über die 1972 gebildete "Apostolische Administratur Görlitz" zum 8. Juli 1994 das heutige Bistum Görlitz innerhalb der neu errichteten Kirchenprovinz Berlin, dessen Kathedrale die 1898 erbaute St. Jakobuskirche wurde. Innerhalb des Bistums Görlitz gehören die Pfarrgemeinden der Stadt Görlitz zum gleichnamigen Dekanat.

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Görlitz auch noch Gemeinden der Selbständigen Evang.-Luth. Kirche (SELK), der Baptisten, des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, der Methodisten, der HLT-Kirche ("Mormonen"), der Zeugen Jehovas und der Neuapostolischen Kirche.

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden nach Görlitz eingemeindet:

  • 1925: Rauschwalde
  • 1929: Moys (polnisch: Zgorzelec-Ujazd)
  • 1949: Weinhübel und Klingewalde
  • 1952: Biesnitz
  • 1994: (1. Januar) Deutsch-Ossig
  • 1994: (1. März) Hagenwerder/Tauchritz und Schlauroth
  • 1999: (1. Januar) Kunnerwitz mit Klein Neundorf, Ludwigsdorf mit Ober-Neundorf sowie Gebietsteile der Gemeinde Schöpstal

Einwohner

Die folgende Tabelle zeigt die wohnberechtigte Bevölkerung nach den Ergebnissen der amtlichen Fortschreibung der Stadtverwaltung.

Wohnberechtigte Bevölkerung Stand Dezember 2004
insgesamt
(mit Haupt- und Nebenwohnsitz)
60.567
davon männlich 28.593
weiblich 32.039
darunter Ausländer insgesamt 1.398
davon männlich 615
weiblich 765
Bevölkerungsdichte (Einwohner je km²) 902
  • kursive Daten stammen noch aus 09/2004

Eine weitere detaillierte Aufstellung befindet sich unter Bevölkerungsentwicklung in Görlitz. Dort sind auch die Einwohner nach Stadt- und Ortsteilen aufgeschlüsselt. Eine weitere Seite informiert über Zahlen und Fakten von Görlitz.

Politik

An der Spitze der Stadt ist seit 1282 ein Bürgermeister bezeugt. Später gab es auch einen Rat. Der Bürgermeister wechselte jährlich. Nach dem Übergang an Preußen wurde die preußische Städteordnung eingeführt. Neben dem Rat gab es weiterhin einen Bürgermeister, der ab 1873 den Titel Oberbürgermeister erhielt.

Während der Zeit des Dritten Reiches wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt und nach dem 2. Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den "Rat der Stadt" beziehungsweise die Stadtverordnetenversammlung, die ebenfalls vom Volk "gewählt" wurde.

Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das zunächst als Stadtverordnetenversammlung, nunmehr als Stadtrat bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums war zunächst ein besonderer Vorsitzender. Heute ist der Oberbürgermeister Vorsitzender des Stadtrats. Der Stadtrat wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1994 wird der Oberbürgermeister jedoch direkt vom Volk gewählt.

Stadtrat

Im Stadtrat sind zur Zeit folgende Fraktionen/Parteien vertreten:

Bürgermeister

Bürgermeister beziehungsweise Oberbürgermeister von Görlitz seit 1844:

Wappen

Das Wappen der Stadt Görlitz zeigt in von Gold und Rot gespaltenem Schild, vorn ein doppelköpfiger schwarzer Adler, hinten auf silbernem Schildfuß stehend ein doppelschwänziger silberner Löwe mit goldener Krone, der Löwe mit der rechten Vorderpranke, der linksgewendete Kopf des Adlers mit dem Schnabel eine goldene Kaiserkrone, halb im goldenen, halb im roten Feld haltend. Die Stadtflagge ist weiß-rot mit aufgelegtem Wappen.

Das Wappen wurde 1433 von Kaiser Sigismund der Stadt Görlitz verliehen. Damit erhielt die Stadt eine besondere Auszeichnung, weil die Verleihung eines Wappens seinerzeit mit ungewöhnlichen Kosten verbunden war. Der Adler steht für Brandenburg, der Löwe für Böhmen. Beides waren ehemalige Landesherren der Stadt, bevor Görlitz im 17. Jahrhundert zu Sachsen und 1815 zu Preußen kam.

Städtepartnerschaften

Görlitz unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Görlitz gehört neben Essen zu den beiden Kandidaten um den Titel Europäische Kulturhauptstadt 2010.

Görlitz und Zgorzelec, die polnische Schwesterstadt, verstehen sich als eine Europastadt. Für das Jahr 2010 bewerben sie sich gemeinsam als Europäische Kulturhauptstadt. Dazu ist eines der Schwerpunktprojekte in der Bewerbungsschrift die Entwicklung eines neuen Zentrums, dem sogenannten „Brückenpark“. Entlang der Neiße werden beiderseits Objekte wie z.B. die Stadthalle, die Synagoge, die Hochschule und auf dem östlichen Neißeufer die Oberlausitzer Ruhmeshalle architektonisch zusammen mit weiteren Ideen zu einem Gesamtentwurf entwickelt. In mehreren Sommerprojekten haben sich bereits Studierende aus beiden Ländern Gedanken dazu gemacht. Es soll eine Art „Laboratorium“ entstehen, in dem europäisches Denken und Handeln ausgekostet werden kann. Die kompletten Ergebnisse werden im Rahmen des dritten Workshop, der Ende Januar 2005 in Görlitz stattfindet, der Öffentlichkeit vorgestellt.

Theater

Das Theater Görlitz wurde 1851 erbaut und 1927 erweitert. Gerhard Hauptmann (1862-1946), der Literaturnobelpreisträger, war häufiger Gast in Görlitz und bis 1988 Namenspatron des Theaters. 2002 wurde der Zuschauerraum rekonstruiert und mit einer modernen Technik ausgestattet, die auch simultane Übersetzungen zuläßt. Seit September 2002 ist auch die ursprünglich der Altstadt zugewandten Nordfassade wieder hergestellt. Das Theater ist immer wieder Ausstragungsort von Uraufführungen, die eigens dafür geschrieben wurden. Gemeinsam mit der Neuen Lausitzer Philharmonie werden Werke aller Genres (Oper, Operette, Musical, Ballett, Schauspiel) aufgeführt.

Das Görlitzer Theater tauscht seine Inszenierungen mit denen der Schauspielbühnen in Bautzen und Zittau aus, so dass in allen drei Städten neben den Philharmonischen Konzerten auch ein komplettes Dreispartenprogramm mit Musiktheater, Ballett und Schauspiel angeboten wird.

Neben diesem großen Haus, das auch „Kleine Semperoper“ genannt wird, bespielt das Theater seit 1999 eine kleinere Studiobühne, das Apollo. Diese Spielstätte wird seit Januar 2005 auch im Rahmen der Veranstaltungsreihe Synagoge im Apollo vom Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. genutzt.

Eine weitere Besonderheit bietet das Theater in der Europastadt Görlitz/Zgorzelec an: in Kooperation mit dem Theater Jelena Góra (Teatr Jeleniogórski) gibt es eine polnischsprachige Abonnementsreihe sowie mit dem „Görlitzer Mittwoch“ ein Forum im Apollo, das die deutsch-polnische Annäherung und den Gedankenaustausch fördert.

Museen

  • Städtische Sammlung für Geschichte und Kultur bestehend aus:
    • Oberlausitzsche Bibliothek der Wissenschaften
    • Ratsarchiv
    • Kulturhistorisches Museum. Seit 1998 ist es Teil der Städtischen Sammlungen für Geschichte und Kultur Görlitz. Das Kulturhistorische Museum besteht aus den drei Gebäuden
      • Barockhaus Neißstr. 30 mit den ständige Ausstellungen:
        • Kunst und Kunsthandwerk des 16. bis 20. Jahrhunderts
        • Jakob Böhme, ein Görlitzer Bürger und Mystiker (1575-1624)
        • Aus dem Wirken der Oberlausitzischen Gesellschaft der Wissenschaften
        • Physikalisches Kabinett
        • Graphisches Kabinett
        • Leben und Werk Johannes Wüstens (1896-1943),
      • der Kaisertrutz mit den ständigen Ausstellungen:
      • dem Reichenbacher Turm, der 1953 übernommen wurde,
        • mit ständigen Ausstellungen und Informationen über mittelalterliche Stadtverteidigungsanlagen und Waffen, über die Bebauung des Obermarktes und Görlitzer Sagen in sieben Geschossen,

Musik

Kirchenmusik

Zusammen mit der Hochschule für Kirchenmusik finden in der schlesischen Oberlausitz Orgelkonzerte statt. So sind u.a. auch die Görlitzer Kirchen besondere Aufführungsorte, an denen die restaurierten Orgeln zum Einsatz kommen. Mit dem „Bach-Chor“ werden bemerkenswerte chorsinfonische Konzerte aufgeführt.


Neue Lausitzer Philharmonie

Das Orchester ist eines der bedeutendsten Einrichtungen der Region Oberlausitz/Niederschlesien. Sie geben Kammer- und Sinfoniekonzerte und sind bei allen Inszenierungen des Theaters Görlitz. Ein besonderer Schwerpunkt bildet die Musik der Sorben.


Bauwerke

Görlitz überstand den 2. Weltkrieg fast ohne Zerstörungen und besitzt eine sehr sehenswerte Altstadt mit zahlreichen historischen Bauwerken. Görlitz trägt deshalb auch den inoffiziellen Beinamen "Stadt der Türme". Die Altstadt unterteilt sich in die mittelalterliche Stadt mit fast komplett erhaltener Mittelalter- und Renaissance-Bebauung und die sich anschließenden Gründerzeitviertel mit vollständig geschlossenen Gründerzeit- und Jugendstil-Straßenzügen. Görlitz ist die Stadt mit den meisten freistehenden Denkmälern in Deutschland. Hinzuweisen ist auf die Peterskirche, den Marktplatz (Ober- und Untermarkt) und die Bauten beziehungsweise Bauteile aus der Renaissance. So befindet sich in Görlitz der Schönhof, erbaut 1526 durch Wendel Roskopf d.Ä., das älteste deutsche Bürgerhaus.

Weitere interessante Bauwerke

  • Biblisches Haus in der Neißstraße, die Fassade aus Sandstein ist mit Szenen aus dem Alten und neuen Testament versehen
  • Lange Lauben mit Hallenhäusern
  • Reichenbacher Turm, der ehemalige Görlitzer Wehrturm mit vierkantigem Unterbau mit zwölf Wappen, u.a. die der Mitglieder des Sechsstädtebundes, bis 1904 bewohnt
  • Kaisertrutz, Teil der Stadtbefestigung - 1490 zum Schutz des westlichen Stadtzuganges erbaut
  • Ochsenbastei, Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung, Grünanlage ist im barocken Stil mit Wasserspielen und Ornamentbeeten bebaut
  • Die "Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften" in der Neißstraße
  • Waid- und Renthaus, der Aufbewahrungsort und Stapelplatz für die Tuchfärberpflanze Waid aus dem 14. Jahrhundert, heute Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege e.V.
  • Stadthalle (seit 1. Januar 2005 geschlossen)
  • Altstadtbrücke (am 20. Oktober 2004 wiedereröffnet)
  • Neißeviadukt
  • Nikolaiturm
  • Dicker Turm/Frauenturm
  • Blockhaus
  • Ratsapotheke mit Sonnenuhr von Scultetus
  • Rathaus mit Verkündigungskanzel und Justizia-Standbild
  • Stadtbibliothek Görlitz im Jugendstil
  • u.v.a.m.

Sakralbauten

Die Kirchen (Sakralbauten) bestimmen besonders das Stadtbild von Görlitz. Neben der Peterskirche, die mit ihren beiden Türmen die Silhouette dominiert, sind es auch die vielen weiteren interessanten Bauten, die zu einem „Kirchgang“ animieren. Nicht nur im Altstadtbereich sind die Kirchen in Görlitz zu besichtigen auch die Stadtteile haben so manches Kleinod zu bieten. Einer der bedeutendsten Sakralbauten, die Synagoge in Görlitz, ist die einzige in Sachsen, die die Progromnacht 1938 unzerstört überstanden hat.

Eine Übersicht über die Gotteshäuser bietet die Seite „Kirchen in Görlitz“ an. Darüberhinaus sind Informationen zum Heiligen Grab und zu Besonderheiten der Ausstattung der Kirchen zu finden.

Weitere Sehenswürdigkeiten

Parks

  • Naturschutz-Tierpark in einem anspruchsvoll gestalteten, naturnahen Gehege leben über 500 Tiere.
  • Parkeisenbahn (früher Pioniereisenbahn) dem ersten dt. Eisenbahnzug nachempfunden.
  • Kulturinsel Einsiedel ist eine gelungene Verbindung von Kunst, Kultur und Natur

Naturdenkmäler

Sport

2005 findet bereits zum 2. Mal der Europamarathon statt.

Regelmäßige Veranstaltungen

Nähere Details zu den regelmäßigen Veranstaltungen sowie Informationen zu den kulturellen Höhepunkten, sind auf den Seiten Kultur in Görlitz zu finden.

  • Februar
    • Filmtage
    • Opernball
  • März
    • Musiknacht
    • Frühlingsfest des Naturschutz-Tierparks mit traditionellem Mistkarrenrennen
  • April
  • Mai
    • Jazztage
    • Muschelminna-Fest
    • Storchenfest im Naturschutz-Tierpark
    • Görlitzer Orgelnacht
  • Juni
    • Campus Open Air
    • Fête de la musique (21. Juni 2005)
    • Tag der offenen Sanierungstür (19. Juni 2005)
    • Brauereifest der Landskron-Brauerei (11. - 12. Juni 2005)
    • Schlesische Musikfeste, alle 2 Jahre, 2005 ist es das 31.
    • Internationales Spielleutetreffen, alle 2 Jahre
    • Collegium PONTES Görlitz-Zgorzelec-Zhorelec 2005
    • Erlebnistag Berzdorfer See (25.06.2005)
  • Juli
    • Sommertheater, „Die Pulververschwörung und das Heilige Grab zu Görlitz“ (02.-17.07.2005): Dieses Sommertheater (Historienspiel von Hermann Rueth) findet auf dem Görlitzer Untermarkt als historische Kulisse statt. Diese Uraufführung verarbeitet die Legende um den Förderer des Heiligen Grabes, Georg Emmerich.
      • Sommertheater 2004: Historienspiel „Der verräterischen Rotte Tor“
    • Schlesischer Tippelmarkt
  • Sommer
    • Oldtimer-Eisenbahn
  • August
    • "ViaThea" Internationales Straßentheaterfestival (04. - 06. August 2005)
    • Altstadtfest (26.-28.08.2005)
  • September
  • November
  • Dezember
    • Görlitzer Christkindelmarkt (09.-18.12.2005)


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Durch das nördliche Stadtgebiet von Görlitz führt die Bundesautobahn A 4 Erfurt - Dresden - Görlitz, die jenseits der Neiße nach wenigen Kilometern in Polen endet und ab 2007 bis Breslau reichen soll. Ferner führen die Bundesstraßen B 6 und B 99 durch das Stadtgebiet.
Görlitz ist auch ein wichtiger Eisenbahnknoten. Die Stadt liegt an der Kreuzung der Bahnlinien Dresden - Breslau und Berlin - Cottbus - Görlitz - Zittau - Liberec (Reichenberg). Auf der Strecke Berlin - Görlitz verkehren Züge seit 1867 auf der Görlitzer Bahn. Der Streckenabschnitt Görlitz - Zittau wurde 1875 eröffnet und trägt auch den Namen Neißetalbahn.

Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Straßenbahn- und Buslinien der Verkehrsgesellschaft Görlitz GmbH.

Ansässige Unternehmen

  • A-Qua-Be GmbH (überbetriebliche Ausbildung, Qualifizierung und Beschäftigung)
  • AQUAMED GmbH Görlitz (Medizintechnik)
  • BMS GmbH - KEMA Görlitz (Keramikmaschinen)
  • Bombardier Transportation Germany GmbH & Co.KG (Waggonbau)
  • Brandschutztechnik Görlitz GmbH (Hersteller von Feuerwehrautos)
  • Bufori Motors Europe AG (Hersteller von Luxus-Sportwagen)
  • Electronic-Bauteile Görlitz GmbH (Kondensatorenbau)
  • Euro Digital Disc Manufacturing GmbH (CD-Presswerk)
  • F.v. Müller Dachziegelwerke GmbH & Co. KG
  • Görlitzer Fleece GmbH (Textilhersteller)
  • Görlitzer Hanf- und Drahtseilerei
  • Landskronbrauerei GmbH
  • LausitzBahn GmbH
  • Maxroi Graphics GmbH (Druckhaus)
  • Niederschlesische Sparkasse
  • Papierverarbeitung Görlitz GmbH (Hersteller von Staubsauger-Beuteln)
  • Siemens AG Geschäftsbereich Power Generation (Turbinenbau)
  • studio-kremser.com (Die Leuchtenmanufaktur des Künstlers Bernhard Kremser)
  • Süßwarenfabrik Rudolf Hoinkis GmbH (Erfinder der Liebesperlen)
  • twenty4help (Callcenter)
  • Volksbank und Raiffeisenbank Görlitz eG
  • YETI-EXNER DESIGN Vertriebs-GmbH (Outdoor-Ausrüster)
  • SnapScouts GbR (Internet Community für Görlitz und Umgebung mit Verbundenheit zur Region)
  • Haustechnik Schöpstal GmbH (Sanitär / Heizung / Schwimmbadtechnik)

Medien

In Görlitz erschien als Tageszeitung ab 3. Mai 2004 die Görlitzer Allgemeine (GA). Bereits am 16. Juni musste die Ausgabe wieder eingestellt werden. Damit bleibt die Sächsische Zeitung (SZ) die einzige Tageszeitung in der Stadt. Die SZ unterhält eine Lokalredaktion in Görlitz.

Ein lokales Fernsehprogramm sendet Euroregional TV. Mit Studios sind die Hörfunksender Lausitz107Punkt6 und MDR1 Radio Sachsen vertreten.

Als Anzeigenblätter erscheinen der Wochenkurier und der Niederschlesische Kurier.

Bis Juni 2004 erschien im Neißeverlag Soda - Das Kulturmagazin im Dreiländereck. Im gleichen Verlag erscheint seit 2004 die deutsch/polnische Zeitschrift SILESIA NOVA.

Journalisten aus der Region gründeten im Oktober 2003 den deutsch-polnischen Presseclub Görlitz/Zgorzelec.

Bildung

Hochschulen

Am 13. Juli 1992 wurde Görlitz mit Gründung der Hochschule Zittau/Görlitz (FH), auch University Of Applied Sciences, Hochschulstadt. Es haben sich internationale Netzwerke gebildet, womit Görlitz als internationaler Bildungsstandort weit über seine Grenzen hinaus wirkt.

Ferner gibt es in Görlitz eine „Hochschule für Kirchenmusik“, die 1927 in Breslau und 1947 in Görlitz als Evangelische Kirchenmusikschule neu gegründet wurde. Sie befand sich bislang in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz und wurde durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst staatlich anerkannt. Die Schließung der Kirchenmusikschule im Jahre 2008 zugunsten der Berliner Kirchenmusikschule ist beschlossen.

Bildungseinrichtungen

Der Berufsschulkomplex Ossietzkystraße ist eines der modernsten Zentren der beruflichen Bildung in Sachsen und kann bis zu 3000 Schüler aufnehmen. Daneben gibt es in Görlitz das Fortbildungszentrum für Handwerk und Denkmalpflege und die private Bildungseinrichtung MultiMediaPark, die im November 2001 mit Unterstützung des Arbeitsamts gegründet wurde und Angebote zum Umgang mit Neuen Medien macht.. Außerdem gibt es in Görlitz alle üblichen Arten von allgemeinbildenden und beruflichen Schulen, darunter zwei Gymnasien und zwei berufliche Schulzentren.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Die Stadt Görlitz hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Liste ist möglicherweise nicht vollständig. Sie folgt chronologisch dem Verleihungsjahr.

  • 1849: von Oertzen
  • 1855: Dr. Rösler, Oberlehrer
  • 1857: Steuerrat Guisehardt
  • 1857: Kreisgerichtsdirektor Koenig, Kreisgerichtsdirektor
  • 1871: Fürst Otto von Bismarck, Reichskanzler
  • 1871: Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke, Generalfeldmarschall
  • 1901: Regierungsrat Bethe, Justizrat
  • 1905: Otto Müller, Geheimer Kommerzienrat, Stifter der Stadtbibliothek
  • 1910: Bolko Graf von Hochberg (1843-1926), Gründer der schlesischen Musikfestspiele
  • 1918: Otto von Below, Regimentskommandeur
  • 1927: Georg Snay, Oberbürgermeister
  • 1933: Paul von Hindenburg, Reichspräsident
  • 1933: Adolf Hitler, Reichskanzler (die Ehrenbürgerwürde wurde 1990 wieder aberkannt)
  • 1971: Lisbeth Rösner, Widerstandskämpferin in der Gruppe Horstmann und Johannes Wüsten
  • 1971: Richard Rösner, Stadtverordneter der KPD 1932/33, Widerstandskämpfer, Kaderleiter Waggonbau
  • 1971: Kurt Prenzel, Görlitzer Oberbürgermeister 1946-1950, anschließend bis 1965 im Außenministerium
  • 1971: Hans Nathan, Jurist Professor & Dekan der Juristischen Fakultät der Humboldt Universität
  • 1971: Dorothea Wüsten, geb. Koeppen, Malerin, Kunstkeramikerin, zweite Frau von Johannes Wüsten
  • 1973: Wilhelm Senftleben, Vorsitzender des Rates des Kreises
  • 1973: Karl Würzburg, Mitbegründer von Rot-Sport, 2. Kreissekretär der SED in Görlitz
  • 1974: Max Reetz, baute von 1945 bis 1951 die Volkspolizei in Görlitz auf
  • 1974: Elsa Puschmann, SPD-Stadtverordnete 1919-1933, nach dem Krieg bis 1950 erneut Stadtverordnete und bis 1961 Leiterin der Volkssolidarität
  • 1974: Hans Böttger, Mitglied im Rotfront-Kämpferbund; Widerstandskämpfer, 1946/1947 Mitglied der SED-Kreisleitung Sachsen
  • 1987: Günter Hain, bekannter Görlitzer Zeichner und Karikaturist
  • 1987: Prof. Dr. med. Heinz Funke, Ärztlicher Direktor des Bezirkskrankenhauses Görlitz 1955-1980
  • 1989: Felix Wuttke, Ingenieur, entwickelte Schweißtechniken fort und publizierte auf seinem Fachgebiet
  • 1989: Prof. Ernst-Heinz Lemper, Kunsthistoriker, langjähriger Direktor der Städtischen Kunstsammlungen Görlitz
  • 1989: Martha Jakob, langjährige Direktorin des VEB Nordstern, Mitarbeit im Erzeugnisrat der Weinindustrie der DDR und Kammer der Technik
  • 1989: Elisabeth Neu, 31 Jahre lang Werkleiterin des Textilkombinates Zittau, Betriebsteil Görlitz, unter ihrer Leitung wurde 1970 die klassische Webtechnik durch die Düsentechnik abgelöst
  • 1989: Dr. Georg Klammt, Görlitzer Zahnarzt, Verdienste auf dem Gebiet der Kieferorthopädie
  • 1991: Franz Scholz, Pfarrer an der Bonifatiuskirche Görlitz (heute Zgorzelec) zu Kriegsende, gekannt durch sein „Görlitzer Tagebuch“ über jene Zeit
  • 1992: Else Levi-Mühsam, Tochter des Rechtsanwalts und Schriftstellers Paul Mühsam, um dessen Werk sie sich verdient machte, starb 2004 in Jerusalem.
  • 1995: Prof. Dr. Gottfried Kiesow, Präsident der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Initiator des Görlitzer Fortbildungszentrums für Handwerk und Denkmalpflege, Organisator von Studienfahrten nach Görlitz
  • 1995: Prof. Dr. Hans Nadler, setzte sich als Denkmalschützer für die Denkmalstadt Görlitz ein
  • 1996: Bernhard Huhn, römisch-katholischer Bischof von Görlitz
  • 1999: Dr. Georg Klammt, Sanitätsrat
  • 2000: Prof. Dr. Wolfram Dunger, langjähriger Direktor des Naturkundemuseums, entwickelte dieses zu einer international anerkannten Forschungseinrichtung; Verdienste durch Forschungsarbeiten in Bergbaufolgelandschaften
  • 2000: Achim Exner, OB der Partnerstadt Wiesbaden i.R.; Soforthilfe für Görlitz nach der politischen Wende; große Verdienste um die Städtepartnerschaft Wiesbaden-Görlitz
  • 2000: Hildebrand Diehl, OB der Partnerstadt Wiesbaden; Soforthilfe für Görlitz nach der politischen Wende; große Verdienste um die Städtepartnerschaft Wiesbaden-Görlitz

Internationaler Brückepreis

Die Europastadt Görlitz/Zgorzelec verleiht jährlich den mit 2.500 Euro dotierten Internationalen Brückepreis. Sie ehrt damit seit 1993 Persönlichkeiten, die sich mit ihrem Lebenswerk Verdienste bei der Völkerverständigung in Europa erworben haben. Bisherige Preisträger waren unter anderem :

Söhne und Töchter der Stadt

Folgende Persönlichkeiten sind in Görlitz geboren. Ob sie später ihren Wirkungskreis in Görlitz hatten oder nicht ist dabei unerheblich.

weitere Persönlichkeiten, die mit der Stadt in Verbindung stehen

  • Bartholomäus Scultetus (1540 - 1614), Bürgermeister von Görlitz, Astronom und Mathematiker; er zeichnete die erste Landkarte der Oberlausitz und befürwortete die Einführung des Gregorianischen Kalenders in seinem Heimatland.
  • Des weiteren besuchte der Barockdichter Andreas Gryphius das Gymnasium Augustum.
  • Der Unternehmer, Industriepionier und Stadtverordnete Johann Christoph Lüders (1803 - 1872) hat sich mit seinem Lebenswerk ein lebendiges Denkmal in Görlitz gesetzt.
  • Ferdinand Wilhelmy, Begründer der Farbglaswerke Schuster & Wilhelmy
  • Ferner besuchte von 1928 bis 1933 (Abitur) Arno Schmidt die Oberrealschule in Görlitz. Anschließend (bis 1934 ) besuchte er hier die Höhere Handelsschule.

Sonstiges

Vereine

Görlitz hat ein lebendiges Vereinswesen. Mit über hundert eingetragenen Vereinen, kann hier nur auschnittsweise berichtet werden. Es ist beabsichtigt diese Liste weiterzuführen.

esta e.V. (evangelische Stadtjugendarbeit e.V.) ist ein religiöser Verein mit Sitz im "Jugendhaus Wartburg". Er wurde am 16. April 1997 in das Vereinsregister der Stadt Görlitz eingetragen.

Ziel des Vereins ist es, "Christen unterschiedlichen Alters zu verbinden, um sie zur Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zuzurüsten. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen auf der Grundlage der Botschaft von Jesus Christus das eigene Leben als sinnvoll und wertvoll erkennen, mit dieser Motivation Schwierigkeiten bewältigen lernen und bereit werden, sich für das Heil und wohl anderer Menschen einzusetzen." (aus der Satzung, §2)

Der Verein ist Mitglied im Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM) Schlesische Oberlausitz. Er beschäftigt zwölf haupamtliche Mitarbeiter, deren Einkünfte hauptsächlich über Spenden und Zuschüsse finanziert werden und die von etwa 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt werden. Zu den besonderen Zielgruppen des Vereins zählen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Stadt Görlitz und Umgebung.

Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V.

Der im Mai 2004 gegründete Förderkreis Görlitzer Synagoge e.V. setzt sich dafür ein, daß die Synagoge bald wieder geöffnet wird und sich mit neuem Leben erfüllt. Die neue Nutzung soll die Geschichte und ehemalige Bestimmung des Gebäudes respektieren und in Beziehung stehen zu dem Zweck, für den die Synagoge einst errichtet wurde.

Mit der Veranstaltungsreihe Synagoge im Apollo möchte der Förderkreis die Görlitzer Synagoge wieder verstärkt ins Bewußtsein der Görlitzer Bevölkerung und der Besucher der Stadt zurückholen. Der Titel der Veranstaltung soll an die Bedeutung des Wortes Synagoge anknüpfen: Versammlung. Vorträge und Diskussionen, die sich mit der Synagoge und ihrer Geschichte, Gegenwart und Zukunft beschäftigen, aber auch eng damit verbundene Themen wie Judentum oder die Auseinandersetzung mit dem Nationalisozialismus sollen angeboten werden.

Öffentliche Führungen sind beabsichtigt. Anläßlich des Holocaust-Tages 2005, findet eine öffentliche Führung am Sonntag, dem 30. Januar 2005 um 11 Uhr statt.

Altstadtmillion

Görlitz hat einen unbekannten Gönner, der seit 1995 jedes Jahr im März über einen Münchener Anwalt genau 1.000.000 DM überweisen ließ. Im Laufe der Jahre entstand in der Stadt der Begriff Altstadtmillion. Auch nach der Umstellung auf den Euro kam das Geld (jetzt 511.500 €) regelmäßig im März, nun schon zum 11. Mal. Aber der Begriff Altstadtmillion blieb ... Das Geld wird durch ein Gremium für Maßnahmen der Denkmalpflege an Bauherren und Institutionen vergeben. Seit 2004 werden die geförderten Objekte mit einer Plakette gekennzeichnet.

Literatur

  • Neumann, Geschichte von Görlitz, 1850.
  • Görlitz, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888/89, Bd.7, S.524.
  • "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band I Nordostdeutschland - Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1939
  • Ernst Heinz Lemper: Görlitz, Leipzig, 3. Aufl. 1972
  • Andreas Bednarek Die städtebauliche Entwicklung von Görlitz im 19. Jahrhundert, Schriftenreihe des Ratsarchivs der Stadt Görlitz Bd. 15, Verlag Gunter Oettel, 2004, ISBN 3-932693-31-0
  • Doris und Jürgen Sieckmeyer, Görlitz, Das Tor zum Osten, Wienand, Köln, 1995, ISBN 3-87909-474-8
  • Andreas Bednarek, Streifzüge durch Görlitz, Sutton Verlag, Erfurt, 2. Aufl. 2000, ISBN 3-89702-018-1
  • Amtsblatt der der Kreisfreien Stadt Görlitz, 14. Dezember 2004