Donau
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Die Donau ist mit etwa 2.857 Kilometern ab Donaueschingen beziehungsweise rund 2.890 ab ihrer Quelle am Rande des Schwarzwaldes nach der Wolga der zweitlängste Strom in Europa. Nach Deutschland durchfließt der Fluss noch neun weitere europäische Staaten und mündet im ausgedehnten Donaudelta in das Schwarze Meer.
Allgemeines
Etymologie
Der rumänische Name der Donau lautet Dunărea, auf bulgarisch, serbisch und kroatisch heißt sie Dunav, auf ungarisch Duna, slowakisch Dunaj und englisch Danube. Alle diese Namen stammen vom lateinischen Danubius, dem Namen eines römischen Flussgottes, ab. Die Endung au entstammt dem germanischen ouwe (Aue, Fluss). Daneben gab es vor allem für die untere Donau die Bezeichnung lat. Hister, Ister von griechisch Ἴστρος (Ístros).
Geografie

Die Donau ist der einzige große europäische Fluss, der von Westen nach Osten fließt. Die Nebenflüsse, die im Verhältnis am stärksten zur Wassermenge der Donau beitragen sind:
- Die Iller, die an der Mündung selbst durchschnittlich 30% mehr Wasser aufweist als die Donau selbst an dieser Stelle
- Der Inn, der 10% mehr Wasser als die Donau einbringt
- Der Lech, der an der Mündung durchschnittlich 60% des Wassers der Donau führt
- Die Isar mit 45% der Wassermenge der Donau
- Die Drau mit 40% der Wassermenge
- Die Save, die 35% zur Wassermenge beiträgt und zugleich der wasserreichste Nebenfluss ist
Die Donau durchquert bzw. streift folgende 10 Länder (in der Reihenfolge von Quelle zur Mündung):
Deutschland, Österreich, Slowakei, Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien, Bulgarien, Moldawien und Ukraine.
Die Donau fließt nach 2.852 km in Rumänien und der Ukraine ins Donaudelta, welches in das Schwarze Meer mündet. Im Gegensatz zu anderen Flüssen werden die Kilometer von der Mündung bis zu Quelle hochgezählt, offizieller Nullpunkt ist der Leuchtturm von Sulina am Schwarzen Meer. Die Donau hat einen Einzugsbereich von ca. 817.000 km2.
Geologie

Obgleich die Oberläufe der Donau heutzutage verhältnismäßig kleiner sind, ist die Donau geologisch viel älter als der Rhein, mit dem sein Einzugsgebiet im heutigen Süddeutschland konkurriert. Dies führt zu einigen Besonderheiten.
Der Rhein ist der einzige Fluss der Alpen, der nördlich in Richtung zur Nordsee fließt. Dabei nimmt er die nördlich abfliessenden Wasser der Europäischen Wasserscheide auf. Diese teilt heute wie eine unsichtbare Linie Teile von Süddeutschland.
Noch vor der letzten Eiszeit jedoch, im Pleistozän, begann der Rhein erst an der südwestlichen Spitze des Schwarzwaldes. Das Wasser der Alpen, das heute in den Rhein fließt, wurde damals in der sogenannten Urdonau nach Osten getragen, die bis zur Rißeiszeit weiter nördlich im Tal der heutigen Altmühl und des Wellheimer Trockentals entlang der Linie Wellheim - Dollnstein - Eichstätt - Beilngries - Riedenburg floß. Die (heute wasserlosen) Schluchten in der heutigen Landschaft der Schwäbischen Alb sind Teile des Bettes dieses früheren Flusses, der erheblich größer war als die heutige Donau. Nachdem die Oberrheinische Senke gleichsam abgefressen worden war, änderte der größte Teil des Alpenwassers seine Richtung und speist heute den Rhein.
Es fließen bis heute Teile des Donauwassers durch den porösen Kalkstein der Schwäbischen Alb in den tiefer liegenden Rhein. Da diese große Menge unterirdischen Wassers sich zugleich mehr und mehr in den umgebenden Kalkstein frisst, wird angenommen, dass die obere Donau eines Tages völlig zugunsten des Rheins verschwindet.
Bei Immendingen kommt es im Flusslauf zur sogenannten Donauversickerung, hier versickert ein großer Teil des Donauwassers im Boden und gelangt über unterirdische Höhlen im Karststein zum über 14km entfernten Aachtopf, von wo aus das Wasser in den Bodensee und später in den Rhein gelangt. Bei sehr wenig Wasser kann es zeitweise auch zur kompletten Versickerung kommen, die Donau wird dann nur noch von den Flüsschen Krähenbach und Elta gespeist. Da dieses Trockenfallen des Flusses in den letzten Jahrzehnten rapide zugenommen hat, wird ein Teil des Donauwassers durch einen Stollen an der Versickerungsstelle vorbeigeleitet. Der Stollen und das zugehörige Wehr befinden sich hinter dem Ortsausgang von Immendingen, der Stollen selbst führt nach Möhringen.
Bis kurz hinter Wien hat der Strom eher Gebirgsflusscharakter, erst danach wandelt er sich allmählich zu einem Tieflandfluss. Faktoren wie etwa Schneeschmelzen und starke Niederschläge im Alpenraum begünstigen dabei das rapide Anschwellen des Flusses und die Entstehung von Hochwassern. Durch die zunehmende Regulierung des Flusses und die teilweise Zerstörung von Auen wurde dieser Effekt noch gesteigert und das Ausmaß der Hochwasser nahm in der Neuzeit zu. Die Höchststände der letzten hundert Jahre waren die Hochwasser von 1954, 1988 und 2002.
Geschichte

Im siebten Jahrhundert vor Christus segelten die Griechen, die vom Schwarzen Meer her über die Stadt Tomis, das heutige Constanţa, kamen, flussaufwärts. Ihre Erkundungsreise endete am Eisernen Tor, einer felsigen Kataraktenstrecke voller Untiefen, deren gefährlicher Verlauf den griechischen Schiffen die Weiterreise unmöglich machte.
Unter den Römern bildete die Donau zwischen der Mündung und der Garnisonsstadt Drobeta am Eisernen Tor zeitweise die Grenze zu den heidnischen Völkern im Norden und war zugleich Route für den Truppentransport sowie die Versorgung der stromabwärts gelegenen Siedlungen mit Nachschub.
Auch für das türkische Heer war die Donau auf ihrem Feldzug durch Südosteuropa die zentrale Route für den Transport von Truppen und Nachschub. Der Fluss ermöglichte es ihnen, rasch vorzurücken, bereits 1440 führten sie 2000 km hinter der Mündung die ersten Schlachten um Belgrad. Die Eroberung allerdings gelang erst 1521 und nur wenige Jahre später, 1529, erreichte das Osmanische Heer mit Wien das Zentrum Mitteleuropas, wurde dort aber geschlagen. Obwohl die Osmanen so zwar gestoppt waren und ab der verlorenen Schlacht bei Mohacs 1687 allmählich wieder Land verloren, sollten sie doch bis zu ihrer endgültigen Vertreibung ab den russisch-türkischen Kriegen (1768 - 1774) bis zu den Balkankriegen 1912/13 der wohl bedeutendste politische Faktor Südosteuropas sein. Die Donau war dabei nicht nur die militärische und kommerzielle Hauptschlagader, sondern auch politische, kulturelle und religiöse Grenze zwischen Morgen- und Abendland.
Nach dem zweiten Weltkrieg wurde 1946 eine neue Regelung in Angriff genommen, die das Pariser Abkommen von 1921 ablösen sollte. Zur Belgrader Konferenz, die 1948 abgehalten wurde, waren alle Anrainerstaaten außer den Kriegsstaaten Deutschland und Österreich zugelassen. Mit Unterzeichnung des fertigen Übereinkommens wurde zugleich ein Anhang signiert, der Österreich anschließend in die Donaukommission aufnahm. Die Bundesrepublik Deutschland konnte dem Übereinkommen und der Donaukommission erst im März 1998 beitreten, fast 50 Jahre nach der Belgrader Konferenz.
Kulturgeschichte
Der zweitgrößte europäische Fluss hat in den Kulturen seiner Anrainerländer und teils darüber hinaus viele Spuren hinterlassen. Neben zahlreichen Sagen und Legenden haben sich auch Schriftsteller mit ihr auseinandergesetzt, von Ovid, der in der Tristia 3, 10 den starken Eindruck besang, den die zugefrorene Donau auf ihn machte, bis zu Claudio Magris und Peter Esterhazy, die sich am Ende des 20. Jahrhunderts mit dem Thema beschäftigten. Ihren berühmtesten kulturellen Widerhall fand sie jedoch in der Musik, im (ursprünglich mit einem anderen Text komponierten und uraufgeführten) Donauwalzer aus der Feder Johann Strauß'.
Wirtschaftsraum Donau
Wassernutzung
Trinkwasser
Die Donau ist entlang ihres Laufes für rund 10 Millionen Menschen eine bedeutende Trinkwasserquelle. In Baden-Württemberg beliefert der Zweckverband Wasserversorgung den gesamten Raum zwischen Stuttgart, Bad Mergentheim, Aalen und dem Alb-Donau-Kreis mit Trinkwasser, von dem gut 30% (2004: 30 Millionen Kubikmeter) aufbereitetes Donauwasser sind. Auch Städte wie Ulm oder Passau verwenden großteils noch Donauwasser als Trinkwasser.
Österreich dagegen bezieht zu 99% sein Trinkwasser aus Grund- und Quellwasser, nur sehr selten (z.B. während Hitzeperioden in Wien) wird Wasser aus der Donau entnommen, um daraus Trinkwasser zu gewinnen. Dasselbe gilt in Ungarn, das zu 91% Grundwasser verwendet. Auch die anderen Staaten entlang des Mittellaufs verzichten aufgrund der starken Verschmutzung auf die Verwendung von Donauwasser als Trinkwasser. Nur Orte an der Donau in Rumänien (wo der Strom wieder sauberer ist) versorgen sich noch weitgehend mit dem Wasser aus der Donau (Turnu-Severin, Donaudelta).
Wasserkraft
5 Anrainerstaaten der Donau beziehen nennenswerte Anteile ihrer Energie aus Wasserkraftwerken an der Donau, nämlich Deutschland, Österreich, die Slowakei, Serbien und Rumänien. Anderen Staaten fehlt zum Bau entweder die partielle territoriale Kontrolle über die Donau für autonome Bauten (Kroatien, Bulgarien und Moldawien verfügen jeweils nur über ein Ufer des Flusses) oder Wasserkraftwerksbauten sind politisch nicht durchsetzbar wie in Ungarn oder der Lauf der Donau gibt eine solche Verwendung schlicht nicht her, so in der Ukraine.
In Deutschland wurden bereits Ende des 19. Jahrhunderts erste Wasserkraftwerke gebaut, insbesondere in der Region der Oberen Donau, aber auch z.B. bei Ulm. Allerdings erlangte die Donau als Energielieferant niemals die Bedeutung wie weiter flußabwärts, da sie vergleichsweise schwach und energiearm ist.
In Österreich hingegen ist die Situation bereits gänzlich anders, wenn auch der erste Bau eines Donaukraftwerkes erst relativ spät begann, nämlich 1953 bei Ybbs-Persenbeug. Heute hat Österreich in Europa nach Island und Norwegen den höchsten Anteil an Wasserkraft überhaupt, auch im Donauraum ist Österreich führend, insgesamt erzeugt die Donaukraft rund 25% der öffentlichen Elektrizitätsgewinnung in Österreich. Diese Entwicklung ist allerdings nur auf den ersten Blick positiv. Die reine Wasserkraft-Monokultur, die sich in Österreich insbesondere an der Donau konzentriert, die von der deutschen Grenze an bis nach Wien mit Laufkraftwerken besetzt ist, verändert ihren Lauf und die Fließgeschwindigkeit und beeinträchtigt die reguläre Überflutung der ökologisch wertvollen Auwälder. Auch bilden die Staustufen Barrieren für Fische und andere Lebewesen, die sich nicht mehr frei im Fluß bewegen können.
In der Slowakei ist die Wasserkraft mit gut 16% Anteil am Energiemix die zweitwichtigste Energiequelle nach der Braunkohle. Der größte Anteil davon, nämlich 11% der Gesamtproduktion der elektrischen Energie entstammt dem ursprünglich in Kooperation mit Ungarn geplanten Wasserkraftwerk Gabčíkovo-Nagymaros, aus dessen Bau sich Ungarn allerdings später zurückzog und das daraufhin von der Slowakei allein vollendet wurde (s. u.).
Das bis heute das größte Wasserkraftwerk Europas am Eisernen Tor wurde 1972 nach achtjähriger Bauzeit gemeinsam von Jugoslawien (heute Serbien) und Rumänien in Betrieb genommen. Bis heute stellt dadurch die Wasserkraft mit 37,1% (Serbien) bzw. 27,6% (Rumänien) eine der bedeutendsten Energiequellen der beiden Länder dar.
Schifffahrt


Die Donau ist erst ab Kelheim, rund 450 Kilometer hinter der Quelle, über eine Gesamtstrecke von 2415 km bis zur Mündung für die Binnenschifffahrt befahrbar. Durch den Main-Donau-Kanal bei Regensburg ist auch eine durchgehende Wasserstraße von der Nordsee bis ins Schwarze Meer gegeben.
Aus der Sicht der Donauschifffahrt wird die Donau in drei Bereiche eingeteilt:
- Obere Donau von Kelheim bis Komárom/Komárno
- Mitteldonau von Komarom/Komarno bis Turnu Severin
- Untere Donau von Turnu Severin bis zur Mündung
Die Donau ist eine der ältesten und bedeutendsten europäischen Handelsrouten. Bereits in frühgeschichtlicher Zeit diente sie als Transportweg für Handelswaren wie zum Beispiel Pelze, die meist noch mit einfachen Flößen den Fluss entlang transportiert wurden. Im Mittelalter wurden Boote, die nach dem langen und damals noch sehr gefährlichen Weg ihren Zielhafen erreicht hatten, häufig demontiert und als Feuerholz verkauft, um den beschwerlichen und langsamen Rückweg zu vermeiden.
Über die Jahrtausende konnten Boote stromaufwärts nur über Treideln vorankommen. Dabei wurden die Boote von Menschen oder Zugtieren, später auch Lokomotiven stromaufwärts gezogen. Dies endete im Jahr 1812, als in Wien das erste Donaudampfschiff in Betrieb genommen wurde. Dadurch wurden die Schiffe schneller, trotzdem dauerte die Reise allein von Wien nach Linz mit dem Schiff noch immer zwei bis drei Wochen. Kurze Zeit später, im Jahre 1829, wurde die erste Donaudampfschifffahrtsgesellschaft ins Leben gerufen. Mitte bis Ende des 19. Jahrhunderts war auch die Blüte der Kettenschiffe, die sich an einer zuvor fest in der Fahrrinne des Flusses verlegten Kette mit Dampfmaschinenkraft den Fluss "hinaufzogen". Solche Ketten wurden zuerst für die Strecke Wien - Bratislava verlegt, 1891 aber auch bei Regensburg.
Ursprünglich war die Donau ein offener Handelsfluss, nutzbar für jedermann. Im Pariser Frieden 1836 wurde dieses Recht auch erstmals kodifiziert. 120 Jahre später, am 18. August 1948, wurde auf der Belgrader Konferenz in der „Konvention über die Regelung der Schifffahrt auf der Donau“ dieses Recht erneut festgeschrieben, das Befahren der Donau ist Schiffen aller Flaggen erlaubt, nur Kriegsschiffen fremder Flagge ist das Befahren der Donau untersagt.
Fischerei
Die Bedeutung der Fischerei, von der an manchen Orten im Mittelalter die ganze Bevölkerung lebte, ist im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts stark zurückgegangen. In Deutschland ist nur noch ein einziger Donaufischer zwischen Straubing und Vilshofen aktiv. In Österreich hingegen wird in bescheidenem Maß noch um Linz und Wien gefischt, von erheblicherer Bedeutung jedoch ist die Fischerei noch immer im Donaudelta.

Weinbau
In zwei (streng genommen drei) Staaten ist die Donau auch ein Weinanbaugebiet. Das qualitativ hochwertigste ist dabei die Wachau in Österreich, eines der besten mitteleuropäischen Weinbaugebiete überhaupt, dort werden hauptsächlich Grüner Veltliner, Riesling und Chardonnay angebaut.
In Ungarn wird Wein fast überall entlang der Donau zwischen Visegrad und der Südgrenze des Landes kultiviert, die Hauptstadt des ungarischen Weins war Vác. In der sozialistischen Ära verloren die früher berühmten ungarischen Weine stark an Qualität, seit den neunziger Jahren des 20. Jahrhunderts jedoch erlebt der ungarische Weinbau eine Renaissance.
Das angesprochene dritte Weinbaugebiet liegt in Deutschland bei Bach an der Donau zwischen Regensburg und Straubing und ist eine wirtschaftlich unbedeutende Kuriosität, zugleich aber ein letztes Relikt der bis auf die Römer zurückgehenden, ursprünglich lebendigen Kultur des sogenannten Baierweins an der deutschen Donau.
Tourismus
Neben vielen berühmten und sehenswerten Einzelzielen entlang der Donau sind zahlreiche Donaulandschaften und Nationalparks von touristischer Bedeutung, so zum Beispiel der Naturpark Obere Donau in Deutschland, die Wachau sowie der Nationalpark Donau-Auen in Österreich, das Eiserne Tor in Rumänien und das transnationale Donaudelta.
Insbesondere auf der nicht schiffbaren und daher verkehrsfreien oberen Donau gibt es die Möglichkeiten zu Kanu-, Paddel- und Bootstouren, in Deutschland und Österreich ist die Donau darüberhinaus hervorragend mit langen Radwegen gesäumt, die hervorragend für Radwanderungen geeignet sind.
Auch der Flusskreuzfahrttourismus ist bedeutend, neben der vielbefahrenen Strecke von Wien nach Budapest fahren einzelne Schiffe auch von Passau bis in das Donaudelta und zurück. Zur Hochsaison befahren über 70 Kreuzfahrtschiffe die Donau.
Der Lebensraum Donau
Über ihre vielen tausend Kilometer hinweg passiert die Donau viele Landschaften und Klimazonen und verändert so mehrmals ihren Charakter, entsprechend vielfältig ist ihre Flora und Fauna. Trotz zahlreicher, teils schwerer menschlicher Eingriffe, ist die Donau in vielen Abschnitten noch immer außerordentlich artenreich, dazu haben insbesondere Unterschutzstellungen einiger besonders sensibler Lebensräume beigetragen.
Fauna der Donau
Insgesamt sind über 230 Vogelarten an der Donau bezeugt, darunter auch seltene Arten wie Uhu, Eisvogel, Seeadler, Schwarzstorch, Schwarzmilan und Steppenfalke.
Typische Donaufische sind Barbe, Nase, Blaunase, Aitel, Hasel, Brachse, Karpfen, Güster, Hecht, Zander, Barsch, Aal, Schied, Huchen, Sterlet und Welse, sowie Bitterling, Gründling, Schleimpeitzger, Schrätzer, Zingel und Streber, wobei die Störartigen anders als früher durch den Bau der Staustufe am Eisernen Tor nicht mehr bis Wien gelangen können. Einige Arten sind gar in der Donau bzw. ihren Nebenflüssen endemisch, so z.B. das Donaubachneunauge. Begünstigt durch verstärkten Landschaftsschutz und Renaturierungen von Donaueinzugsgebieten konnten seltenere Fischarten vor allem in Deutschland und Österreich wieder etabliert werden, so wurde der eigentlich seit 1975 ausgestorben geglaubte Hundsfisch (Umbra krameri), ein Hechtverwandter, 1992 wiederentdeckt und konnte im Rahmen von Nachzuchtprogrammen wieder angesiedelt werden.
Aber auch Säugetierarten wie Steinmarder, Edelmarder, Wiesel, Dachs oder gar Wildkatze, Biber und Otter sind hier ebenso heimisch wie Reptilien wie die Äskulapnatter, Smaragdeidechse, Mauereidechse, Ringelnatter, Glattnatter, Zauneidechse.
Flora der Donau
Wichtige Baumarten der Weichholz-Auen sind die Silberpappel (Populus alba), am Oberlauf auch die Grau-Erle (Alnus incana) und natürlich auch die Silberweide (Salix alba). Für die Hartholz-Au ist die Schmallblättrige Esche (Fraxinus angustifolia) erwähnenswert, die von Wien abwärts vorkommt. Sonst wären hier noch Feld- und Flatter-Ulme und Stieleiche erwähnenswert.

Bedeutende Nationalparks und Reservate
Naturpark Obere Donau
Die landschaftlich attraktiven Felsen im Donaudurchbruch gehören zu den wenigen, natürlich unbewaldeten Pflanzenstandorten in Deutschland. Da dieser Untergrund sehr trocken ist und die Temperaturen stark schwanken, konnten sich viele sehr lichthungrige Pflanzen, teils als eiszeitliche Relikte, hier erhalten. So kommt es im Nationalpark zur ungewöhnlichen Kombination von mediterraner, alpiner und tundrischer Flora. Mit fast 750 Pflanzenarten, darunter einigen bedrohten oder vom Aussterben bedrohten, ist die Region, die von menschlichen Einflüssen weitgehend verschont blieb, eine der artenreichsten Baden-Württembergs.
Naturschutzgebiet Donauleiten
Das Naturschutzgebiet Donauleiten ist donauabwärts zwischen Passau und Jochenstein auf der linken, nördlichen Donauseite gelegen. Es handelt sich um eine sehr steile Abbruchkante, an der sich der Bayrische Wald gegenüber der Molassesenke des Alpenvorlandes um über hundert Meter gehoben hat. Durch die Exponierung gegen Süden wärmen sich Granit und Gneis dieser Donauhänge auf und sorgen für ein fast mediterranes Klima. Daher haben auf dieser Klimainsel viele Arten die Klimaverschlechterung der letzten nacheiszeitlichen Wärmeperiode überlebt. So gelten die Donauleiten in Deutschland als bedeutendstes Vorkommen der bis zu zwei Meter langen schwärzlich-grünen Äskulapnatter. Die Vielfalt an Insekten ist bemerkenswert: Schwalbenschwanz, Segelfalter und großer Schillerfalter können häufig beobachtet werden. Sogar weißer und schwarzer Apollofalter kommen noch vereinzelt vor. Aufgrund der Mischung von mageren, eher sauren Trockenstandorten an den Steilhängen und feuchteren Laub- und Eichenwäldern auf humosen Felsterassen existiert eine abwechslungsreiche Flora: Zu nennen sind etwa Alpenveilchen, Graslilie, roter und gelber Fingerhut, Seidelbast und Orchideen wie das Mannsknabenkraut und Waldvögelein. Allerdings ist die intensive land- und forstwirtschaftliche Bewirtschaftung für einen starken Rückgang dieser Arten verantwortlich zu machen.

Nationalpark Donau-Auen
Eines der größten Auengebiete in Mitteleuropa sind die Donauauen nahe Wien bei Hainburg, dort erstreckt sich von der Lobau (noch auf Wiener Stadtgebiet) bis zur Einmündung der March der Nationalpark Donau-Auen, in dem rund 70 Fisch-, 30 Säugetier- und 100 Vogelarten leben.
Der Nationalpark Donau-Auen wurde nicht durch die Regierung Österreichs initiiert, sondern dieser wurde 1983 / 1984 durch Bürgerproteste vor dem beabsichtigen Bau eines Donaukraftwerks gerettet, der die Auen zerstört hätte. Dabei kam es zur spektakulären Besetzung der Hainburger Au durch mehrere tausend Menschen und einem von über 350.000 Menschen unterzeichneten Volksbegehren. Diese Bürgerbewegung gilt als die Geburtsstunde der österreichischen Grünen. 1996 wurden die Auen zum Nationalpark erklärt.

Biosphärenreservat Donaudelta
Das Donaudelta, über 2000 km später in Rumänien, ist das Mündungsgebiet der Donau am Schwarzen Meer und -nach dem Wolgadelta- das zweitgrößte Flussdelta Europas. Das weltweit einmalige Ökosystem ist Europas größtes Feuchtgebiet und 5.000 km2 groß, es besteht aus 3 Haupt- sowie unzähligen Seitenarmen, Röhrichten, schwimmenden Inseln, Altarmen und Seen, aber auch Auwäldern sowie extremen Trockenbiotopen auf Dünen, es gilt als der vermutlich größte Schilfrohrbestand der Erde.
Zahlreiche Vogelarten (z.B. Pelikane, Reiher, Adler) finden dort ebenso Brut-, Rast- und Nahrungsplätze wie über 150 Fischarten, etwa Stör, Hansen, Karpfen, Wels, Zander, Hecht und Barsch. Die Flora besteht aus über 1.200 Spezies von Bäumen und Pflanzen, darunter seltene Arten wie die Wasserfalle (Aldrovanda vesiculosa).
1991 erklärte die UNESCO das Delta zu einem Teil des Weltnaturerbes, seitdem ist es Biosphärenreservat. Am 5. Juni 2000 verpflichteten sich die Regierungen Rumäniens, Bulgariens, Moldawiens und der Ukraine zum Schutz und der Renaturierung der Feuchtgebiete entlang der etwa 1.000 Kilometer langen unteren Donau. Dieser so genannte Grüne Korridor wurde damit zum größten grenzüberschreitenden Schutzgebiet Europas.
Im Jahr 2004 entwickelte sich das Gebiet zunehmend zum Touristenziel. Allein zwischen Mai und Juli 2004 kamen fast 54.000 Gäste, was eine Steigerung von fast 50 Prozent gegenüber dem Vorjahr bedeutet.
Schwerere menschliche Eingriffe
Wie viele andere Flüsse hat die Donau seit dem Beginn der Industrialisierung zahlreiche schwere Eingriffe durch Menschenhand erfahren. Nur 20% der Überschwemmungsgebiete, die im 19. Jahrhundert existierten, sind heute noch vorhanden und nur noch die Hälfte des Flusslaufs kann heute noch als zumindest "naturnah" bezeichnet werden.
Neben der zunehmenden Verschmutzung durch Industrie, Landwirtschaft, Tourismus und der Zuleitung von Abwässern sowie der Regulierung durch Wehre, Dämme, Staustufen und Kanäle (letzteres vor allem in Deutschland und Österreich) sind es vor allem Großprojekte, die dem Lebensraum Donau stark zusetzen. Da gleich 10 Staaten, darunter einige der ärmsten Lander Europas (z.B. Moldawien, Rumänien, Ukraine, Bulgarien) ihre vor allem wirtschaftlichen Interessen am Fluss wahrnehmen und von seiner Lage profitieren wollen, ist ein grenzüberschreitender Schutz schwierig.
Das Kraftwerk "Eisernes Tor"
Im Jahr 1964 begannen das ehemalige Jugoslawien und Rumänien mit dem gemeinsamen Bau eines Wasserkraftwerks, das 1972 eröffnet wurde. Die Talsperre mit zwei Schleusen ließ einen 150 Kilometer langen Stausee entstehen, der Wasserspiegel wurde um 35 Meter gehoben. Neben der Energiegewinnung wurde auch die Wasserstraße Donau ausgebaut und die Schiffdurchfahrt durch die Sprengung der Katarakten im Fluss erleichtert.
Für den Stausee, dessen Ausläufer bis Belgrad reichen, mussten unter anderem die Stadt Orsova und fünf Dörfer weichen und die seit 1669 von Türken bewohnte Insel Ada Kaleh wurde überflutet. Die meisten Türken verliessen Rumänien und gingen in die Türkei. Insgesamt mussten 17.000 Menschen umgesiedelt werden, ihre angestammten und teils kulturell bedeutenden Wohnorte wurden vom Wasser begraben. Auch für die Umwelt hat die Errichtung des Damms Folgen gehabt, so können seither Störe nicht mehr zum Ablaichen die Donau hinaufschwimmen.
Um den kulturellen und ökologischen Schaden zu begrenzen, sind Objekte der Flora und Fauna, ebenso wie geomorphologische, archäologische und kulturhistorische Artefakte in zwei Nationalparks und Museen bewahrt worden, in Serbien im Djerdap Nationalpark (seit 1974, 63.608 ha) und in Rumänien im Portile de Fier Nationalpark (seit 2001, 115.655 ha).
Gabčíkovo-Nagymaros
Im Budapester Vertrag vom 16. September 1977 vereinbarten die Tschechoslowakei und Ungarn in Budapest den Bau eines riesigen Staustufenverbunds zwischen Gabcíkovo nahe Bratislava (Preßburg) und Nagymaros in Ungarn zur Energiegewinnung, erste Planungen für das Projekt reichten zurück bis in das Jahr 1946.
Von dem Bau wurden von internationalen und zunehmend auch ungarischen Experten zerstörerische Auswirkungen auf die nahen österreichischen Donauauen, die Landschafts- und Siedlungsräume entlang der slowakisch-ungarischen Grenze sowie die Budapester Wasserversorgung befürchtet. Nachdem bereits seit 1983 die Arbeiten daran verlangsamt wurden, gründete sich 1984 in Budapest Duna Kör, der "Donau-Kreis". Diese Umweltbewegung, die vielfach als Keim der "samtenen Revoloution" in Ungarn angesehen wird, fand starken Rückhalt in der Bevölkerung, 140.000 Menschen unterzeichneten ihre Petition gegen den Staudamm und 1988 kam es zu einer Demonstration mit rund 40.000 Teilnehmern vor dem ungarischen Parlament. Im Rahmen der politischen Erschütterungen des Ostblocks 1989 zog sich Ungarn dann unter dem Druck der Bevölkerung von dem Projekt zurück.
Die Tschechoslowakei sowie ab 1993 die Slowakei betrieben jedoch nicht nur den Weiterbau des Kraftwerks, sondern verklagten Ungarn 1993 und erneut 1997 beim Internationalen Gerichtshof auch auf die Erfüllung des Budapester Vertrages von 1977. Durch diese Situation sind die Beziehungen zwischen Ungarn und der Slowakei bis in die Gegenwart schwer belastet, zumal Ungarn der Slowakei im Zusammenhang mit dem Bau Grenzverschiebungen vorwirft.
Hafen Giurgiulesti

1995 gründete die moldawische Regierung Terminal S.A., ein Joint-Venture mit griechischer Beteiligung zur Errichtung eines Hafens mit angeschlossener Ölraffinerie an ihrem Uferstück bei Giurgiulesti. 1996 gewährte die Europäische Bank für Wiederaufbau und Entwicklung einen Kredit über 19 Millionen Dollar und erhielt damit einen Anteil von 20%. 41% hält die moldawische Tirex-Petrol und 39% die griechische Technovax. Der Grundstein für den Bau wurde im November 1998 gelegt, seither kommt das Projekt allerdings nur sehr mäßig voran. Gegenwärtig versucht die moldawische Regierung ihren Anteil zu verkaufen, seit 2003 werden vor allem Interessenten aus Russland und Aserbaidschan genannt.
Da das Donaudelta sehr nahe ist, würden Einträge belastenden Materials insbesondere im Falle von Havarien schnell und unverdünnt dorthinein gelangen und das Schutzgebiet stark gefährden. Entsprechend führten diese Pläne zwar zu Protesten durch Umweltschutzverbände, von der moldawischen Regierung aber werden sie konsequent weiterverfolgt.
Bystre-Kanal
Am 27. August 2004 wurde in der kleinen ukrainischen Stadt Wylkowe der Bystre-Kanal wiedereröffnet. Da er mitten durch das Naturreservoir des Donaudeltas führt und durch eine Senkung des Wasserspiegels eine irreparable Schädigung der einzigartigen Flora und Fauna nach sich ziehen könnte, protestierten zuvor unter anderem Umweltverbände, die rumänische Regierung und das EU-Umweltkommissariat gegen den Kanal. Die ukrainische Regierung entgegnete, dass hinter den Vorwürfen vor allem wirtschaftliche Interessen Rumäniens steckten, da dieses bisher eine Art Monopol auf den Schifffahrtsverkehr zum Schwarzen Meer hätte, verbat sich die "Einmischung in innere Angelegenheiten" und begann ungeachtet aller Aufforderungen mit den Arbeiten.
Der Verlauf der Donau

Die Quelle
Der Ursprung der Donau liegt nicht in der eher symbolisch zu verstehenden Donauquelle in Donaueschingen, sondern etwas weiter östlich in ihrem Zusammenfluss mit den beiden Bächlein Brigach und Breg am Rande des Schwarzwaldes, gemäß dem Merksatz "Brigach und Breg bringen die Donau zu Weg".
Zwischen Immendingen und Ertingen durchquert sie den Naturpark Obere Donau, wo es nahe Immendingen zur sogenannten Donauversickerung kommt, bei sehr wenig Wasser kann es dort zeitweise zur kompletten Versickerung kommen, die Donau wird dann nur noch von den Flüsschen Krähenbach und Elta gespeist.
Deutschland

In Deutschland fließt die Donau von ihrer Quelle bis zur deutsch-österreichischen Grenze, an ihren Ufern liegen als größte Städte Ulm, Ingolstadt, Regensburg, Straubing, Deggendorf und Passau. Rechtsseitig der Donau fließen in Ulm selbst die Iller, der Lech bei Donauwörth und die Isar bei Deggendorf zu; linkseitig hinter Kelheim die Altmühl, bei Regensburg Naab und Regen und die Wörnitz bei Donauwörth. Auch zahlreiche kleinere Flüsse münden in die Donau, so z.B. die Riß, die Rot, die Große Lauter, die Blau, die Günz, die Mindel, die Zusam, die Schmutter, die Paar und die Vils. Vervollständigt wird die Donau auf deutschem Boden in der "Drei-Flüsse-Stadt" Passau, wo Inn, Ilz und Donau zusammenfließen.
Bedeutende Bauwerke entlang der deutschen Donau sind insbesondere die unmittelbar am seichten Ufer der Donau errichtete Abtei Weltenburg und die Befreiungshalle, beide nahe Kelheim gelegen, sowie die Walhalla bei Donaustauf östlich von Regensburg. Zwischen der Abtei Weltenburg und Kelheim liegt der landschaftlich reizvolle und geologisch interessante Donaudurchbruch bei Weltenburg.
Österreich

Kaum ein Land wird so eng mit der Donau in Verbindung gebracht wie Österreich, das als Doppelmonarchie Österreich-Ungarn auch den volkstümlichen Namen „Donaumonarchie“ erhielt.
Um so überraschender ist es, dass Österreich mit rund 350 Kilometern nur einen sehr kleinen Anteil am Strom hat, unter den 10 Anrainern liegt es damit auf Platz 6. Wenige Kilometer hinter Passau liegt die deutsch-österreichische Grenze und nach etwas über 70 Kilometern folgt Linz, die drittgrößte Stadt Österreichs, zu beiden Ufern der Donau. Vorbei an Mauthausen, dem Synonym für die österreichischen Konzentrationslager des Nationalsozialismus, Enns (Zuflussort des gleichnamigen Flusses) und Grein, erreicht der Strom nach rund 90 Kilometern Melk und durchfließt auf den folgenden knapp 35 Kilometern eine der schönsten Donaulandschaften, die Wachau, die an Dürnstein vorüber bis Krems reicht, wo der Kamp in die Donau mündet.
Bereits nahe der Staatsgrenze zur Slowakei fließt die Donau durch die Hauptstadt Wien. Wien war über Jahrhunderte die größte (und bedeutendste) aller Donaustädte, hat diesen Rang allerdings mittlerweile an Belgrad und Budapest verloren. Der Fluss machte die Stadt zu einem bedeutenden Handelszentrum, bis heute ist die Donau eine wichtige Handelsroute zwischen Ost und West.
Wichtige Zuflüsse der Donau in Österreich sind Traun, Ybbs, Traisen, Wien, Schwechat und die historisch bedeutsame Leitha.
Slowakei
Nur knappe 45 km von Wien entfernt, unmittelbar hinter der österreichisch-slowakischen Grenze, passiert die Dunaj die slowakische Hauptstadt Bratislava (wo die Morava zufließt) und bildet von hier an über knapp 172 km, dem drittkürzesten Anteil eines Staates an der Donau überhaupt, die südwestliche Grenze der Slowakei, hauptsächlich zu Ungarn.
Wichtige slowakische Orte neben Bratislava entlang der Donau sind vor allem Komarno, das Zentrum der ungarischen Minderheit in der Slowakei, wo die Waag, der größte slowakische Fluss, in die Donau mündet und kurz vor der Staatsgrenze der letzte slowakische Donauort Štúrovo, wo noch die Hron in die Donau mündet.
Ungarn

Entlang der Donau als ungarisch-slowakischer Grenzfluss liegt im Dreiländereck mit Österreich als erste bedeutende Stadt Győr an ihren Ufern. Hier mündet die Rába in die Donau.
Nahe der Mündung des Ipoly passiert die Donau bei Esztergom gänzlich die Staatsgrenze und ist nun „rein“ ungarisch. Kurz darauf stößt sie auf das Borsony-Gebirge und wird von diesem zwischen die Geresce- und Pilisgebirge im Süden gedrängt. Der Lauf der Donau wendet sich hier in einem spektakulären Landschaftsabschnitt am sogenannten Donauknie bei Visegrád um rund 90° und sie fließt statt wie bisher von West nach Ost über rund 500 km strikt nach Süden.
Nach etwa 40 km durchfließt die Donau die mit 1,8 Millionen Einwohnern größte Stadt entlang ihres Laufs, die Hauptstadt von Ungarn, Budapest. Zugleich verlässt die Donau hier das ungarische Mittelgebirge und tritt ein in die Große Ungarische Tiefebene, deren westliche Grenze sie ist. Nachdem sie über knapp 200 km lang zahlreiche kleinere Städte wie Dunaújváros, Baja, Paks und Kalocsa passiert hat, verlässt sie kurz hinter Mohacs das ungarische Staatsgebiet.

Kroatien
Mit nur 137 km Gesamtlänge hat Kroatien den nach Moldawien kürzesten Anteil an der Dunav, der im Dreiländereck mit Ungarn und Serbien bei Batina beginnt. Der Fluss bildet die natürliche Grenze zwischen Kroatien und Serbien. Die bedeutendste kroatische Stadt an der Donau ist Vukovar, das im Krieg mit Serbien schwere Schäden davontrug, aber auch Osijek liegt donaunah, nur 20 km von der Mündung der Drau in die Donau.
Serbien
588 Kilometer fließt die Donau durch Serbien, nach Rumänien ist dies der zweitlängste Donauabschnitt eines Staates überhaupt. Bei Bačka Palanka macht die Donau dabei erneut einen Knick und durchquert dann das Land in westöstlicher Richtung, weg von der kroatischen hin zur rumänischen Grenze.
Nur 25 Kilometer nachdem die Donau von Ungarn her die Grenze und den Grenzrevisionspunkt Bezdan gegenüber von Batina passiert hat, liegt die bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges fast nur von Donauschwaben bewohnte Hafenstadt Apatin, die erste grössere serbische Stadt an der Donau.
Weiter stromabwärts passiert der Strom Novi Sad, dessen Brücken noch heute vom Krieg schwer beschädigt sind. Eine Pontonbrücke wickelt bis heute den Verkehr zwischen den beiden Stadthälften ab, da sie jedoch nur dreimal pro Woche geöffnet wird, stellt sie das bedeutendste Hindernis für den Schiffsverkehr entlang der Donau dar. Nach noch einmal 75 Kilometern erreicht die Donau Belgrad, die mit 1,8 Millionen Einwohnern größte Stadt an der Donau und mit 7.000 Jahren eine der ältesten ständig bewohnten Siedlungen an ihren Ufern überhaupt. Sie ist um den Zufluss der Save gebaut, ihr Kern ist die gewaltige Festung Kalemegdan auf einer Anhöhe über der Mündung.
Auf ihrem weiteren Weg durch Serbien fließt die Donau vorüber an den Industriestädten Pancevo und Smederevo (wo die Morava in die Donau mündet), bevor sie an der Ruine der serbischen Festung Golubac vorbei ins Eiserne Tor eintritt, das sie dann auf rein rumänischem Staatsgebiet wieder verläßt.
Rumänien
Auf rund einem Drittel ihrer Gesamtlänge, genauer 1.075 km, ist die Dunărea, wie sie in Rumänien heißt, rumänisch. Damit hat Rumänien den bei weitem größten Anteil am Strom. Die Donau ist für das Land anfangs Grenzfluss zu Serbien und Bulgarien, in der Gegend zwischen Baragan und Dobrudscha macht sie dann einen Knick nach Norden, um später als Grenze zur Ukraine ins Schwarze Meer zu fließen.
Noch vor dem spektakulären Eisernen Tor, vor der Entschärfung zu Beginn der 1970er Jahre der gefährlichste Teil der gesamten Strecke, beginnt ihr Verlauf südwestlich des Banater-Gebirges, dort fliesst bei Izlaz der Olt in die Donau. Nachdem sie Orşova erreicht hat, stößt sie durch den berühmten Donaudurchbruch und kommt nach Drobeta-Turnu Severin. Nun macht der Fluss einen Knick nach Süden vorbei an Gruia, Pristol, Cetate und Calafat. Dann beginnt sie ihre 400 Kilometer lange Reise gen Osten als Grenze zu Bulgarien. Dabei fließt sie an den Städten Dabuleni, Corabia, Turnu Magurele, Zimnicea, Giurgiu (direkt gegenüber auf bulgarischer Seite liegt die Stadt Russe), Oltenita (wo der Argeş in die Donau mündet) und Călăraşi vorbei. Nun begrenzt sie die Dobrudscha-Erhebung nach Westen hin, vorbei an Cernavoda, Topalu, Hirsova,Giurgeni und Gropeni, bis sie die beiden größeren Städte Brăila und Galaţi erreicht. Kurz dahinter wird sie wieder Grenzfluss zur Ukraine, um in Richtung Osten bald das Donaudelta zu erreichen, zuvor berührt sie aber noch die Städte Tulcea und Pardina.
Bulgarien
Moldawien
Der Anteil Moldawiens an der Donau ist der kleinste aller Anrainerstaaten. Nur auf einer Länge von 340 m stieß der südlichste Zipfel des Landes zwischen Rumänien und der Ukraine ursprünglich kurz hinter Galaţi bei Giurgiulesti am Zufluss der Pruth in die Donau. 1999 überließ die Ukraine in einem Gebietstausch Moldawien weitere 230 m, so dass die heutige Gesamtlänge des moldawischen Ufers 570 m beträgt. Moldawien beabsichtigt den Zugang zur Donau für den Bau eines Mehrzweckhafens zu verwenden.
Ukraine
Der ukrainische Abschnitt der Dunay ist rund 180 km lang, damit zählt er zu den kleineren Teilstücken der Donau. Kurz hinter dem Zufluss des Pruth wird das linke Donauufer ukrainisch und bildet die Grenze zwischen Rumänien und der Ukraine. Die bedeutendsten ukrainischen Städte an der Donau sind Ismail, Kiliia sowie Wylkowe, das am 27. August 2004 Ort der Eröffnung des von Naturschützern, der EU sowie Rumänien heftig bekämpften Bystre-Kanals war (siehe dazu auch unter Bystre-Kanal).
Literatur
- Dieter Maier: "Die Donau", Utting 2001, ISBN 3-89555-012-4
- Michael Weithmann, "Die Donau - Ein europäischer Fluss und seine dreitausendjährige Geschichte", Wien 2000, ISBN 3222128197
- Manfred Fiala, "Die Donau", 2004, ISBN 3900323798
- Günter Schödl (Hrsg.), "Deutsche Geschichte im Osten Europas - Land an der Donau", 1995, ISBN 3886802108
Siehe auch
- Die längsten Flüsse der Erde
- Donaukraftwerke in Österreich
- Donauturm
- Liste der Donaubrücken
- Liste der Flüsse in Deutschland
- Liste europäischer Flüsse
- Liste der Flüsse in der Slowakei
Weblinks
- Übereinkommen über die Regelung der Schiffahrt auf der Donau vom 18. August 1948 mit Anhängen und Zusatzprotokollen
- Internationale Touristische Werbegemeinschaft "Die Donau"
- Webprojekt Obere Donau
- "Die Flussgeschichte der oberen Donau" von Sebastian Martin
- Homepage zur Aachquelle
- Illustration der Versickerung