Bukarest
Bucureşti Bukarest | ||||
---|---|---|---|---|
| ||||
Basisdaten | ||||
Staat: | ![]() | |||
Historische Region: | Große Walachei | |||
Kreis: | ||||
Koordinaten: | 44° 26′ N, 26° 6′ O keine Zahl: 1.924.959 | |||
Zeitzone: | OEZ (UTC+2) | |||
Fläche: | 228 km² | |||
Einwohner: | 1,924,959 (2005) | |||
Agglomeration: | 2,600,000 (2005) | |||
Bevölkerungsdichte: | 0 Einwohner je km² | |||
Postleitzahl: | 000000 | |||
Struktur und Verwaltung (Stand: 2007) | ||||
Gemeindeart: | Stadt | |||
Gliederung: | 6 Sektoren | |||
Bürgermeister : | Adriean Videanu (PD-L) | |||
Website: |



Bukarest (rumän. Bucureşti [ ], engl. Bucharest, franz. Bucarest, dt. veralt. auch Freudenstadt) ist die Hauptstadt Rumäniens. Sie ist die sechstgrößte Stadt der Europäischen Union und die größte urbane Einheit in Mittel- und Südosteuropa.
Nachdem Bukarest Târgovişte als Landeshauptstadt abgelöst hatte, wurde es zum politischen, wirtschaftlichen und auch kulturellen Mittelpunkt des Landes. Die Stadt verfügt über eine Universität, verschiedene andere Hochschulen, sowie zahlreiche Theater, Museen und weitere Kultureinrichtungen.
Geographie
Bukarest liegt im Zentrum der Walachischen Tiefebene. Die Flüsse Colentina und Dâmboviţa fließen durch Bukarest, zusätzlich befinden sich folgende Seen im Stadtgebiet oder in unmittelbarer Nähe; Buftea, Buciumeni, Mogoşoaia, Străuleşti, Griviţa, Băneasa, Herăstrău, Floreasca, Tei, Plumbuita, Colentina, Fundeni, Dobroeşti, Pantelimon, Dâmboviţa, Morarilor, Cişmigiu, Titan, Văcăreşti und weitere kleine Seen in den vielen Parks.
Stadtgliederung
Bukarest wurde in 6 administrative Sektoren (sectoare) unterteilt. Die Sektoren und ihre Distrikte sind:
- Sektor 1: Aviatorilor, Aviaţiei, Băneasa, Bucureştii Noi, Dămăroaia, Domenii, Dorobanţi, Gara de Nord, Griviţa, Victoriei, Floreasca, Pajura, Pipera, Primăverii
- Sektor 2: Pantelimon, Colentina, Iancului, Tei
- Sektor 3: Vitan, Dudeşti, Titan, Balta Albă, Centru Civic
- Sektor 4: Berceni, Olteniţei, Văcăreşti, Timpuri Noi
- Sektor 5: Rahova, Ferentari, Cotroceni
- Sektor 6: Drumul Taberei, Militari, Crângaşi, Giuleşti
Jeder dieser Sektoren verfügt über einen Rat mit 27 Sitzen, einem Rathaus und einen Bürgermeister.
Benachbarte Städte
Benachbarte Städte (im Umkreis von 120 km) sind:
- Alexandria (84 km SV)
- Buzău (110 km NNE)
- Călăraşi (108 km SE)
- Giurgiu (60 km S)
- Ploieşti (60 km N)
- Piteşti (108 km NV)
- Târgovişte (80 km NV)
- Slobozia (120 km SE)
Klima
Das Klima ist gemäßigt kontinental. Berüchtigt ist im Winter auch der Crivăţ, ein kalter kontinentaler Wind, der aus nordöstlicher Richtung weht (der Ursprung liegt in dem südlichen Ural-Gebirge) und Dauerfrost und Schneestürme mit sich bringt. Die Jahresniederschlagssumme liegt bei 579 mm. Im Jahresmittel liegt die Temperatur bei 11,1 ºC
Geschichte



Anfänge bis Erster Weltkrieg
Bukarest wurde einer Sage nach von einem Hirten namens Bucur gegründet. [1] Eine weitere Erzählung berichtete von dem getischen König Dromichaites der “Bucurie (Freudenstadt)” errichtete. Im heutigen Bukarest fanden Historiker Spuren von getisch-dakischen Wohnstätten (1800 bis 800 v. Chr.) und Römischen Siedlungen aus dem III bis X. Jahrhunderten. [2] Die erste urkundliche Erwähnung von Bukarest erfolgte am 20. September 1459. Sie wurde durch die Unterschrift von Vlad Ţepeş bezeugt.
Danach war Bukarest abwechselnd mit Tergovischt die Hauptstadt der Walachei. [3] Als 1594 Mihai Viteazul (Michael der Tapfere) von der Hohen Pforte abfiel, wurde Bukarest 1595 nach der Schlacht bei Kalugareni von dem Großwesir Mohammeds III., Sinan Pascha erobert. Nach dem Überfall durch die Osmanen kam es zu einem Stadtbrand. Ein Jahr später fiel die Stadt wieder in die Hände Michaels. Während der Herrschaft von Gheorghe Ghica wurde Bukarest 1659 erneut Hauptstadt der Walachei.
Im 17. Jahrhundert, unter dem Fürsten Matth. Bassarab, gab es in Bukarest 6000 Häuser und 100.000 Einwohner. Fürst Konstantin Brankowan verlegte 1698 die Residenz von Tergovischt definitiv nach Bukarest. In den Wirren der folgenden Jahre kam der Fürst gewaltsam Tode. Auch Bukarest blieb nicht verschont. 1713 zähle Bukarest nur noch 50.000 Einwohner. Drei Jahre (1716) später wurde die Stadt von 1200 Serben unter Dettin überfallen und geplündert. 1738 wurde sie von einer großen Pest heimgesucht. Am 30. Oktober 1771 siegten die Russen unter v. Essen bei Bukarest über die Türken, welche infolge dessen die Moldau und Walachei räumen mussten und erst durch den Friedensschluss vom 16. Juli 1774 diese Länder zurückerhielten. Unter Alexander Ypsilanti (1774-1782) wurde die Stadt wesentlich verschönert.
Am 10. November 1789 wurde die Stadt von den Österreichern unter dem Prinzen Friedrich Josias von Sachsen-Koburg eingenommen und erst im Frieden vom 4. August 1791 wieder herausgegeben. Verschiedenes Missgeschick, wie Erdbeben (1793 und 1802), Pest (1794 und 1812), Feuersbrünste (1804), Überschwemmugen (1805 und 1806), traf in den nächsten Jahren die Stadt.
Am 28. Mai 1812 wurde der Friede von Bukarest zwischen Rußland und der Pforte geschlossen. Seit 1829 begann das rapide Wachstum der Bevölkerung und die Verschönerung der Stadt. Nachdem die beiden Fürstentümer Moldau und Walachei eine gemeinsame Vertretungskörperschaft (Divan ad hoc) gebildet hatten, einigte man sich auf einen erblichen Fürsten. Fürst Alexandru Ioan I. wurde anschließend von Oberst Alexandru Ioan Cuza proklamiert. Nach der Vereinigung der Walachei und Moldau zum Fürstentum Rumänien wurde Bukarest am 24. Dezember 1861 zur Residenz- und Regierungshauptstadt des vereinigten Rumäniens erhoben. Das Erzbistum Bukarest (lat. Archidioecesis Bucarestiensis) entstand am 27. April 1883 durch die Erhebung des Apostolischen Vikariates der Walachei zum Erzbistum. 1886 wurde der Krieg zwischen Serbien und Bulgarien durch den Frieden von Bukarest beendet. Durch Unterzeichung des Friedensvertrag von Bukarest 1913 zwischen Serbien, Griechenland und Rumänien auf der einen Seite und Bulgarien auf der anderen Seite wurde auch der Zweite Balkankrieg beendet.
Erster Weltkrieg bis Neuzeit
Während des Ersten Weltkrieges marschieren am 6. Dezember 1916 Truppen der Mittelmächte in die Stadt ein. Am 7. Mai 1918 wurde in Bukarest der Friedensvertrag zwischen Rumänien und den Mittelmächten geschlossen.
Im Zweiten Weltkrieg verbündet sich Rumänien zunächst mit dem Deutschen Reich und gegen Ende des Krieges am 23. August 1944 mit den Alliierten. In der Zeit vom 12. Februar 1935 bis zum 31. Dezember 1944 hat der Schriftsteller Mihail Sebastian hauptsächlich in Bukarest gelebt. Das vom ihm geschriebene Tagebuch enthält anschauliche und detaillierte Schilderungen des Lebens in der Stadt bis zum Ende des zweiten Weltkriegs. 1944 kommt es zu Zerstörungen, durch Bombardierungen und die sowjetische Besetzung, in Bukarest.
Am 4. März 1977 erschüttert ein Erdbeben das Gebiet um Bukarest. Dabei sterben insgesamt über 1.500 Menschen. [4] Durch die Erschütterungen wurde auch die historische Bausubstanz und Teile von Bukarest zerstört. Ehrgeizige Neubauprojekte in Bukarest werden in den 80er Jahren auf Kosten der Zerstörung der Altbausubstanz vorangetrieben. 1989 beginnt der Volksaufstand gegen Nicolae Ceauşescu. Es kommt zum Brand des ehemaligen königlichen Palasts und der Universitätsbibliothek in Bukarest sowie zum Sturz des sozialistischen Regimes. Im Mai und Juni 1990 war der Universitätsplatz in Bukarest ein Schauplatz der Proteste gegen die Wahl von Ion Iliescu zum rumänischen Staatspräsidenten. Die Proteste wurden von den herbeigerufenen Bergarbeitern aus dem Jui-Tal gewaltsam aufgelöst.
Siehe auch: Rumänische Revolution 1989
Religionen

96,1% der Einwohner bekennen sich zum rumänisches orthodoxen Glauben. 1,2% sind der Bevölkerung sind römisch-katholisch und 0,5% moslemisch. 0,4% der Bevölkerung bekennt sich zur rumänischen griechisch-katholische Kirche.
Einwohnerentwicklung
Die Stadt hat im Jahr 2005 1.924.959 Millionen Einwohner. Sie wird manchmal auch Kleines Paris genannt – allerdings bei annähernd gleicher Einwohnerzahl wie die französische Hauptstadt. Das durchschnittliche jährliche Bevölkerungswachstum beträgt -0,7%. 11,6 % der Bevölkerung sind unter 15 Jahre alt, 5,9% sind über 75 Jahre. 97% der Einwohner sind Rumänen, 1,4% Roma, 0,3% Ungarn, sowie je 0,1% Deutsche, Russen, Türken, Griechen, Juden und Chinesen. Weitere insgesamt 0,4% gehören anderen Ethnien (vor allem Bulgaren, Armenier, Albaner, Italiener, Ukrainer, Polen).
Politik
Bei den Kommunalwahlen 2004 wurde der 52-jährigen Amtsinhaber Traian Băsescu von der Partei Allianz für Gerechtigkeit und Wahrheit mit 54,9 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt. Sein Gegenkandidat von der PSD, Ministerpräsident Adrian Năstase, landete abgeschlagen bei 29,7 Prozent.
Nur wenige Wochen später wird Băsescu zum Staatspräsidenten gewählt. Nach einer Interimslösung kam es 2005 zu Neuwahlen, bei denen Adriean Videanu (Partidul Democrat) mit 53,0 Prozent der Stimmen zum Bürgermeister gewählt wurde.
Städtepartnerschaften
Amman (Jordanien), seit 1999
Ankara (Türkei)
Athen (Griechenland), seit 1993
Atlanta (USA), seit 1994
Beijing (Volksrepublik China), seit 2005
Budapest (Ungarn), seit 1997
Chişinău (Moldau)
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Stadtbild


Das Stadtbild von Bukarest ist geprägt von einer erstaunlich vielfältigen Architektur. In kaum einer anderen europäischen Hauptstadt findet man auf engstem Raum ein derart buntes Stilgemisch. Gebäude im k.u.k-Stil stehen neben Palästen im französischen Neo-Barockstil des ausgehenden 19. Jahrhunderts, Villen im neorumänischen Brâncoveanu-Stil des beginnenden 20. Jahrhunderts (der orientalische und italienische Baumotive in sich vereinigt) und kleine ländliche Häuschen ducken sich zwischen Blöcken im modernistischen Stil der 30er Jahre des 20. Jahrhunderts und typischen sozialistischen Plattenbauten aus den 1960er und 1970er Jahren. Hinzu kommt der protzige Zuckerbäckerstil, den der Ex-Diktator Nicolae Ceauşescu der Stadt in seinen letzten Amtsjahren aufgezwungen hat. Ein Fünftel der Altstadt wurde abgerissen, um Platz für das neue sozialistische Zentrum, das Centrul Civic, zu schaffen. Kilometerlange Boulevards (vor allem der Boulevard Unirii, der länger als die Champs-Élysées sein musste - um 60 Meter), gesäumt von neostalinistischen Wohnblöcken für die Nomenklatura, prägen hier das Bild, sowie übermäßig verzierte Springbrunnenanlagen, die allerdings die meiste Zeit trocken bleiben. Zentrum dieses neuen und immer noch nicht fertiggestellten Stadtteils ist das ehemalige „Haus des Volkes“, von den Bukarestern damals spöttisch als „Haus des Sieges über das Volk“ bezeichnet. Heute befinden sich in dieser gigantischen Stufenpyramide, die nach dem Pentagon das zweitgrößte Gebäude der Welt ist, das rumänische Parlament, Tagungszentren und ein Museum. Nebenan soll die größte orthodoxe Kathedrale Rumäniens errichtet werden.
Vier Fünftel der Altstadt blieben allerdings unangetastet: chaotisch gewachsene Viertel mit krummen Straßen, kleinen, alten (teilweise auch verfallenden) Häusern und viel Grün. Von wenigen großen Achsen abgesehen, an denen die Adligen früher ihre Paläste und Repräsentationsbauten errichteten und Bukarest zu seinem Spitznamen „Paris des Ostens“ verhalfen, strahlt die Stadt einen ländlichen Charme aus. Nicht selten hört man Hähne krähen aus den wild zugewachsenen Gärten, manchmal sieht man Hausschweine zwischen kleinen, verspielten Villen. Dicke Baumwurzeln durchbrechen den Asphalt der Gehsteige oder das uralte Kopfsteinpflaster der Nebenstraßen.
Bauwerke

Der Arcul de Triumf (Triumphbogen) wurde zu Ehren des Triumphes im Ersten Weltkrieg errichtet. Bukarests Triumphbogen ist 1922 als Denkmal des Sieges rumänischer Truppen im Ersten Weltkrieg begonnen worden. Von 1933 bis 1936 vollendete ihn Petre Antonescu zu einem riesigen Bauwerk nach klassisch-römischer Art. Wie in Paris strömt auch hier der Verkehr von einer Reihe großer Straßen sternförmig auf den mächtigen Bogen zu.
Das Rumänische Athenäum wurde vom Architekten Albert Galleron entworfen und nach seinen Plänen in den Jahren 1885 bis 1888 erbaut. Mächtig wachsen die ionischen Säulen der von einem Dreiecksgiebel abgeschlossenen Vorhalle vor dem Betrachter in die Höhe. Dahinter erhebt sich als kuppelgedeckter Rundbau das eigentliche Konzerthaus, das inzwischen Sitz der Staatsphilharmonie George Enescu ist. Zwischen den Säulen blinken auf nachträglich hinzugefügten runden Goldmosaiken Porträts bedeutender Fürsten der Geschichte hervor. Vor dem Portal blickt ein bronzener Mihai Eminescu (Rumäniens Dichterfürst) auf die Menschen herunter.
Das Bukarester Königschloss (Palatul Regal) hat einen U-förmigen Grundriss. Das Gebäude wurde von 1927 bis 1937 nach Plänen von Nicolae Nenciulescu im neuklassizistischen Stil errichtet. Der rumänische König Mihai wohnte hier bis 1947. Seit 1950 ist in einem Teil das bedeutendste Kunstmuseum des Landes untergebracht. Über 70000 Exponate zeigen die reichste Sammlung rumänischer Malerei von Nicolae Grigorescu bis Camil Ressu, Meisterwerke italienischer, holländischer, spanischer und russischer Künstler sowie spätbyzantinische Ikonen und Plastiken der Moderne. Im anderen Teil der monumentalen Schlossanlage bezogen nach 1947 die kommunistischen Herrscher Rumäniens Quartier. Von einem Balkon des riesigen Komplexes aus versuchten am 21. Dezember 1989 die Ceauşescus, noch einmal das Ruder herumzureißen. Doch sie mussten sich schnell vom Dach aus per Hubschrauber in die Lüfte flüchten - durch TV-Übertragung weltbekannte Szenen.
In der Seitenstraße Strada Iuliu Maniu stößt man auf die Überreste des ersten Bukarester Fürstenhofs Curtea Veche (Alter Hof) aus dem 15. und 16. Jh. Die Überreste bestehen aus ein paar Ruinen und der gut vierhundertjährige Dreikonchenanlage Alte Hofkirche (Biserica Curtea Veche). Auch an diese Anlage beeindruckt die Blatt- und Blütenornamentik des später hinzugefügten Brâncoveanu-Portals.
Das Hanul lui Manuc ist eine gut erhaltene mittelalterliche Schänke (heute Hotel und Restaurant). Das Hanul lui Manuc ist die einzige in der Stadt erhalten gebliebene ehemalige Karawanserei vom Anfang des 19. Jahrhunderts. Bukarest war lange Zeit Handelszentrum des walachischen Fürstentums. In Gasthöfen wie diesem des Armeniers Manucbey machten die Pferdekarawanen der Kaufleute Halt, als Eisenbahnen und Autos noch nicht erfunden waren.
Der Parlaments-Palast (rumän. Palatul Parlamentului), auch bekannt als "Haus des Volkes" (rumän. Casa Poporului) ist nach dem Pentagon das zweitgrößte Gebäude der Welt. Seine Grundfläche beträgt 65.000 m², die verbaute Fläche 265.000 m². Der größte Saal des Gebäudes ist 16 Meter hoch und 2200 Quadratmeter groß.
Die Stavropoleoskirche ist eine griechische Stiftung aus der ersten Hälfte des 18. Jh. Ihre von zarten Blüten- und Blätterornamenten bedeckten Fassaden passen sich bestens der Umgebung an. Im Inneren überrascht, ebenfalls mit pflanzlichen Motiven, eine kostbare holzgeschnitzte Ikonostase im Brâncoveanu-Stil.
Weitere sehenswerte Gebäude sind der Cretzulescu Palace, die Patriarchalkirche (Catedrala Patriarhală), der Patriarchenpalast, der Justizpalast, Schloss Mogoşoaia sowie Schloss Cotroceni.
Museen

Im ehemaligen Postpalast (Bukarest) befindet sich das nationale Museum für die Landesgeschichte Rumäniens, mit Sammlungen und Ausstellungen von der Urgeschichte bis zum 20. Jahrhundert. Berühmt ist unter anderem die umfangreiche Schatzkammer mit kostbaren Objekten aus allen Epochen.
Das Muzeul Naţional de Artă al României (Nationales Kunstmuseum von Rumänien) befindet sich im ehemaligen königlichen Palast in Bukarest, der 1937 fertiggestellt wurde.
Das Zambaccian-Museum (rumänisch: Muzeul Zambaccian) in Bukarest ist ein Museum im ehemaligen Wohnhaus Krikor Zambaccians (1889 - 1962), eines armenischen Geschäftsmannes und Kunstsammlers.
Außerhalb des direkten Zentrums liegt das Dorfmuseum (Muzeul satului). Es unterhält unzählige gut erhaltene Häuser unterschiedlicher Epochen.
In Bukarest befinden sich darüber hinaus noch das Museum George Enescu, das Museum Cercul Militar National, das Naturgeschichtliches Museum Grigore Antipa, das Museum Gheorghe Tattarascu, das Museum Theodor Pallady sowie das Jüdische Museum (zentrumsnah in der ehemaligen Schneider-Synagoge eingerichtet).
Seit 2005 hat Bukarest eine Kunstbiennale, die Bucharest Biennale. 2006 kuratierte der Budapester Zsolt Petranyi die Ausstellung, die das Thema "Chaos: The age of confusion" hat.
Parks
Bukarest hat verschiedenen Parks, so z.B. der 18 ha große Cişmigiu (amtlich: "Gradina Cişmigiu", also Cismigiu-Garten), 1910 von F. Rebhuhn nördlich des Rathauses angelegt, oder der im Norden gelegene Herăstrău.
Theater

In Bukarest gibt es mehrere sehr gute Theater. Das Nationaltheater wurde 1852 erstmals geöffnet. Seit 1973 ist das Theater in einem modernen Gebäude, mit einer 10.000 qm Fläche am Nicolae Balcescu Boulevard untergebracht. Ende der 40er Jahre wurde das Teatrul Bulandra gebaut. Das Theater Bulandra befindet sich in der Jean Louis Calderon Straße.
1946 wurde das Teatrul Odeon gegründet. Der Majestic Saal in dem Theater verfügt über eine in Europa einzigartige geleitende Decke.
Unter dem Namen "Armeetheater" wurde 1947 das heutige Nottara Theater gegründet. Der rumänischen Schauspieler Radu Beligan gründet 1961 das in der Sfântu Dumitru Straße liegende Komödientheater.
Straßen, Orte

Der Boulevard Unirii (Boulevard der Einheit) ist der heutige Name des früheren "Boulevard des Sieges des Sozialismus", den der rumänische Diktator Nicolae Ceausescu in den 1980er Jahren in Bukarest hat anlegen lassen.
Die Lipscani-Zone ist eine Straße und ein Bezirk in der Nähe der Plaza Unirii, der im Mittelalter als wichtigste Handelszone galt. Die mittelalterliche Architektur ist noch bis heute erhalten. Zur Zeit werden dort immer noch neue archäologische Funde gehoben. Nirgends in Bukarest gibt es eine solche Konzentration von Cafes und Bars, wie in der Lipscani-Zone.
Kulinarische Spezialitäten
Traditionelle Küche
Eines der am weitesten verbreiteten Gerichte ist das Mămăligă, ein Maisbrei, der lange Zeit als "Arme-Leute-Essen" galt. Von den Griechen stammt die Mousakas; von den Bulgaren eine große Vielfalt an Gemüsegerichten wie die zacuscă ein Eintopf aus Tomaten, Auberginen und Pilzen; von den Österreichern übernahm man das "şniţel" (Wiener Schnitzel) und die covrigi, heiße Bretzeln, von den Ungarn stammen eine beliebter Backwaren. Aus römischer Zeit existiert ein Kuchen der Recipes plăcintă(nach lat.: placenta) genannt wird und die Türken brachten eine Art Fleischbällchen, mit Knoblauch, schwarzem Pfeffer und Bohnenkraut, mit in die rumänische Küche, fritiert heißen sie 'mititei' in einer Suppe 'ciorba'.
Getränke
Pilsener braut man als deutsches Vermächtnis nach deutschem Reinheitsgebot. Bei den rumänischen Weinen bemüht man sich jetzt um mehr Qualität. Angebaute heimische Sorten sind 'Fetească', 'Grasă', 'Tamâioasa', aber auch international bekannte wie Riesling, Merlot, Sauvignon blanc, Cabernet Sauvignon, Chardonnay, Muscat Ottonel. Außerdem ist Rumänien der zweitgrößte Pflaumenproduzent der Welt. Aus den Pflaumen wird auch der bekannter Schnaps 'ţuică' gebrannt.
Sport
In Bukarest fanden 1953 die 20. Tischtennis-Weltmeisterschaft und 1967 die Ringer-Weltmeisterschaft statt.
Fußball
In Bukarest gibt es fünf große Fußballvereine. Der älteste dieser Fußballvereine ist Sportul Studenţesc. Der Verein wurde am 11. Februar 1916 vom Mathematiker Traian Lalescu gegründete. Seine Heimspiele finden im Stadionul Regie statt.
Rapid Bukarest (offiziell: Fotbal Club Rapid Bucureşti) wurde am 11. Juni 1923 von Eisenbahnern (siehe auch: CFR) gegründet. Rapid ist der einzige rumänische Vorkriegsverein, der aufgrund der Herkunft des ersten Generalsekretärs der rumänischen Kommunistischen Partei Gheorghe Gheorghiu-Dej aus dem Eisenbahnermilieu nicht von dem kommunistischen Nachkriegsregime aufgelöst wurde. Das Heimstadion von Rapid Bukarest ist das Stadion Giuleşti - Valentin Stănescu.
1944 wurde der Fußballverein National Bukarest (Fotbal Club Naţional Bucureşti) gegründet. Die Heimspielstätte, das Cotroceni-Stadion bietet Platz für 14452 Zuschauer. Im Verlauf seiner Geschichte hatte der Verein zahlreiche verschiedene Namen.
Der erfolgreichste osteuropäische Fußballverein Steaua Bukarest wurde 1947 gegründet. Steaua Bukarest war der erste osteuropäische Club, der den Europapokal der Landesmeister und den europäischen Supercup gewinnen konnte. Heimspielstätte ist das Stadion Ghence.
Der am 14. Mai 1948 gegründete Fußballverein Dinamo Bukarest (Fotbal Club Dinamo Bucureşti) ist ein erfolgreicher rumänischer Fußballverein der Divizia A. Die Heimspiele des Vereins werden im Dinamo-Stadion ausgetragen.
Rennsport
Im Mai 2007 wurde erstmals der Bukarest Ring eingerichtet. Die temporäre Rennstrecke ist 3.180 Meter lang. Sie führt in einem unregelmäßigen Viereck im Uhrzeigersinn um den Parlamentspalast.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bukarest ist eines der bedeutendsten Wirtschaftszentren Rumäniens. Die Region um Bukarest ist vor allem durch die Maschinenbau- und elektrotechnische Industrie geprägt. Seit 1970 findet in Bukarest die TIB (Internationale Technische Messe Bukarest) statt. Bukarest ist auch der Sitz der Fa. FAUR SA einem rumänischen Fahrzeug- und Maschinenhersteller.
Fast alle großen Dienstleistungsunternehmen Rumäniens, insbesondere Banken und Firmen des Finanzwesens, haben ihren Sitz in Bukarest. Seit den 1990er Jahren werden vermehrt Anstrengungen unternommen, multinationale Konzerne anzusiedeln.
Die Bukarester Börse (rumänisch: Bursa de Valori Bucureşti) ist die Wertpapierbörse Rumäniens. Die Börse wurde am 21. April 1995 im Gebäude der Bank von Rumänien gegründet.
Geplante Großprojekte
In Bukarest sind die nachfolgenden Großprojekte im Bau, in der Ausschreibung bzw. Vorbereitung.
Projekt | Wert | Stand 2006 | Anmerkung |
Karpaten-Autobahn, (Bukarest-Brasov) | rund 1,7 Mrd. Euro. | Ausschreibungen laufen; Bau von Anfang 2007 bis 2009 | Staatliche Finanzierung oder PPP |
Städtische Infrastrukturprojekte in Bukarest | circa 5,7 Mrd. Euro | Ausschreibungen bis 2008 | Städt. Eurobondanleihe, Bankkredite und private Finanzierungen |
Metro-Erweiterungsprojekt in Bukarest, Linie V | 1 Mrd. Euro | in Vorbereitung | EIB-Kredit von 370 Mio. Euro genehmigt |
Verkehr


Bukarest hat zwei zivile Flughäfen. Der Flughafen Bukarest Henri Coandă International in Otopeni ist der wichtigste Flughafen Rumäniens. Neben Henri Coandă ist in Bukarest auch noch der ältere und kleinere Flughafen Băneasa in Betrieb.
Als größter Verkehrsknotenpunkt Rumäniens besitzt Bukarest den internationalen Bahnhof (Gara de Nord, Nordbahnhof). Der Bahnhof Gara de Nord ist der größte Bahnhof in Rumänien. Hier fahren sowohl Züge des Nahverkehrs (betrieben von Căile Ferate Române), als auch internationale Verbindungen. Fast alle Hauptlinien starten oder enden im Gara de Nord. In Bukarest gibt es darüber hinaus noch mehrere regionale Bahnhöfe (Progresul, Obor) und den allerdings schon teilweise stillgelegten Rangierbahnhof Bucureşti Triaj.
Die Stadt besitzt ein gut ausgebautes U-Bahn-, O-Bus-, Straßenbahn- und Busnetz. Das Busnetz wird derzeit stark ausgebaut. Dafür hat die Stadt Bukarest 500 Linienbusse bei Daimler Chrysler bestellt. Auch die anderen Verkehrsmittel wurden/werden modernisiert, so hat man auch neue O-Bus- und U-Bahnfahrzeuge angeschafft, und damit begonnen, einigen Straßenbahnlinien einen eigenen Bahnkörper zu spendieren (wird dort als "metrou uşor/Leichtmetro" -> Stadtbahn bezeichnet).
Für LKW über 7,5 Tonnen zulässiges Gesamtgewicht gilt in Bukarest zwischen 7.00 und 21.00 Uhr ein ganzjähriges Fahrverbot. Für den Zeitraum vom 15. September bis 15. Juni ist die Zufahrt mit Ausnahmegenehmigung erlaubt.
Bildung


In Bukarest befinden sich zahlreiche Akademien und Hochschulen. Die größte Universität ist die Wirtschaftsakademie Bukarest (rumänisch: Academia de Studii Economice din Bucuresti) kurz ASE. Sie ist eine staatliche wirtschaftswissenschaftliche Universität in der rumänischen Hauptstadt Bukarest mit insgesamt 49.000 Studenten und rund 2.000 wissenschaftlichen Angestellten. Die Universität Bukarest ist heute eine staatliche Universität mit 30.000 Studenten und 18 Fakultäten. Ihr Hauptgebäude befindet sich am Universitätsplatz. Die Polytechnische Universität Bukarest umfasst heute 13 Fakultäten mit insgesamt rund 15.000 Studenten und über 4.000 wissenschaftlichen Mitarbeitern. Die Technische Universität für Bauwesen Bukarest (rumänisch: Universitatea Tehnică de Construcţii Bucureşti) kurz UTCB - ist eine im Jahre 1864 gegründete technische Universität mit knapp 10.000 Studenten, 300 wissenschaftlichen Angestellten und 6 Fakultäten. Die Medizinische und Pharmazeutische Universität Carol Davila (rumänisch: Universitatea de Medicina si Farmacie "Carol Davila") mit 3 Fakultäten wurde 1857 gegründet. Die Landwirtschaftliche und Veterinärmedizinische Universität Bukarest (auch: Universität für Landwirtschaft und Veterinärmedizin Bukarest aus dem rumänischen: Universitatea de Stiinte Agronomice si Medicinã Veterinarã Bucuresti) ist eine staatliche Landwirtschaftliche und Veterinärmedizinische Universität. Die Nationale Universität der Künste Bukarest (rumänisch: Universitatea Nationala de Arte Bucuresti - oft abgekürzt als UNArte) ist die bedeutendste Kunsthochschule in Rumänien. Eine Privatuniversität ist die Universität Titu Maiorescu (rumänisch: Universitatea Titu Maiorescu) mit 6 Fakultäten. Die Rumänisch-Amerikanische Universität (rumänisch: Universitatea Romano-Americana; englisch: Romanian-American University) ist ebenfalls eine Privatuniversität. Darüber hinaus gibt es in Bukarest noch folgende Universitäten: Die Universität Crestina Dmitrie Cantemir, die Universität pro Humanitas, die Universität Spiru Haret, die Universität für Architektur und Stadtplanung sowie die Nationale Verteidigungsuniversität.
In Bukarest gibt es auch einige Akademien. Die Technische Militärakademie Bukarest (rumänisch: Academia Tehnica Militara din Bucureşti) ist eine militärische Ausbildungsstätte für die rumänischen Streitkräfte. Des weiteren haben folgende Akademien ihren Sitz in Bukarest. Die Diplomatenakademie Bukarest, die Musikakademie Bukarest, die Akademie für höhere Militärstudien Bukarest, die Polizeiakademie Alexandru Ioan Cuza, die Akademie für Politik Alexandru Ioan Cuza, die Nationale Akademie für Leibeserziehung und Sport Bukarest, die Nationale Hochschule für Politik - und Verwaltungswissenschaften, die Akademie für Theater und Film Ion Luca Caragiale, die Veterinärmedizinische Akademie Bukarest, die Militärmedizinisches Institut Bukarest sowie die Otopeni-Institut für Staatssicherheit.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Adolf Albin, Schachmeister und Theoretiker aus Rumänien
- Nicoleta Alexandru, Popsängerin
- Irinel Anghel, Komponistin
- Alina Astafei, deutsche Leichtathletin rumänischer Abstammung
- Horst-Hans Bäcker, Dirigent und Komponist
- Maia Ciobanu, Komponistin
- Henri Marie Coandă, Physiker und Aerodynamiker
- Alina Cojocaru, Solistin beim Royal Ballet
- Marius Constant, französischer Komponist und Dirigent rumänischer Abstammung
- Dan Constantinescu, rumänischer Komponist
- Vladimir Cosma, Filmkomponist
- Michael Cretu, Musikproduzent
- Violeta Dinescu, rumänische Pianistin und Komponistin
- Lazar Edeleanu, rumänischer Chemiker
- Mircea Eliade, rumänischer Religionshistoriker, Essayist und Romancier
- David Esrig, rumänischer Regisseur
- Thanassis Fambas,(auch Fampas) griechischer Maler und Bildhauer (Lafkos/Pelion)
- Sergio Ferrero, Politikwissenschaft
- Raoul Gunsbourg, rumänischer Operndirektor, Schriftsteller und Komponist
- Haiducii, rumänische Sängerin
- Eliza Hansen, deutsche Klavierpädagogin, Pianistin und Cembalistin rumänischer Abstammung
- Clara Haskil, Pianistin
- Nicolae Herlea, Opernsänger
- Peter Herbolzheimer, deutscher Posaunist und Bandleader
- John Houseman, US-amerikanisch/britisch/rumänischer Schauspieler und Filmemacher
- Adrian Iorgulescu, Komponist, seit 2005 Kultusminister
- Vintila Ivanceanu, österreichischer Regisseur und Schriftsteller der Wiener Postmoderne
- Marcel Janco, rumänischer Künstler und Schriftsteller
- Mindru Katz, Pianist
- Alexandra Maria Lara, deutsche Schauspielerin
- Dinu Lipatti, Rumänischer Pianist und Komponist
- Myriam Marbe, Komponistin
- Gheorghe Marinescu, rumänischer Neurologe und Neuropathologe
- Radu Mihaileanu, rumänischer-französischer Filmregisseur
- Costin Miereanu, rumänisch-französischer Komponist
- Jakob Levy Moreno, Begründer des Psychodramas, der Soziometrie und der Gruppenpsychotherapie
- Maia Morgenstern, rumänische Schauspielerin
- Adrian Năstase, rumänischer Politiker
- Ilie Năstase, rumänischer Tennisspieler
- Julio Popper, Kartograph von Havanna, Freimaurer
- Marcel Răducanu, rumänischer Fußballspieler
- Hagen Rether, deutscher Kabarettist und Pianist
- Lia Roberts, rumänische Politikerin und Präsidentschaftskandidatin
- Edward G. Robinson, Schauspieler
- Theodor Rogalski, Komponist
- Petre Roman, erster demokratischer Ministerpräsident
- Doina Rotaru, Komponistin
- Angelica Adelstein-Rozeanu, rumänische Tischtennisspielerin
- Valentina Sandu-Dediu, Musikwissenschaftlerin
- Albert Streit, deutscher Fußballspieler
- Corneliu Vadim Tudor, rumänischer rechtsradikaler Politiker
- Alexandru Vona, Schriftsteller, Architekt
- Eugen Weber (1925-2007), US-amerikanischer Historiker, Professor an der UCLA
- Richard Wurmbrand, rumänischer lutherischer Pfarrer
-
Patriarchenkirche
-
Patriarchenpalast
-
Justizpalast
-
Cretzulescu Palace
Siehe auch
- Friede von Bukarest
- Liste der Städte in Rumänien
- Liste der größten Städte der EU
- Liste der Millionenstädte
- Politisches System Rumäniens
Literatur
- Axel Barner, Europa erlesen. Bukarest , Wieser Verlag (1999) ISBN 3851292847
- Ana G. Cast Branco dos Santos, Horia Georgescu, Pierre Levy, Moderne in Bukarest, Pustet Verlag (2001), ISBN 3702504303
- Joachim Vossen, Bukarest - Die Entwicklung des Stadtraums. Von den Anfängen bis zur Gegenwart, Reimer Verlag, (2004), ISBN 3496027533