Altes Südarabien

Als Altes Südarabien oder Sayhad-Kultur bezeichnet man die Gebiete des heutigen Jemen, Oman und des äußersten Südens Saudi-Arabiens von der Gründung der Reiche Saba, Ausan, Qataban und Hadramaut vermutlich um das 10. Jahrhundert v. Chr. bis zur Einführung des Islam im Jahre 632. Die Zentren der altsüdarabischen Reiche lag rund um die Wüste Ramlat es-Sayhad (heute Ramlat es-Sabatain). Das südliche und westliche Hochland und die Küste waren politisch weniger bedeutend, die Küstenstädte waren aber schon seit der Frühzeit für den Handel sehr bedeutend. Außerhalb des heutigen Jemen dehnten sich die Reiche auch in den Oman, in die nordarabische Oase Dedan (heute al-Ula), nach Abessinien sowie entlang der ostafrikanischen Küste bis an die Küste des heutigen Tansania aus.
Forschungsgeschichte

Die Sabäistik, die Wissenschaft vom alten Südarabien, gehört zu den jüngeren Zweigen der Altertumswissenschaft, da der südliche Teil Arabiens in Europa länger als andere Gebiete des Orients kaum bekannt war; erst 1504 gelang einem Europäer, nämlich dem Italiener Lodovico di Varthema, ins Landesinnere vorzustoßen. Zwei dänische Expeditionen, bei denen u.a. Johann David Michaelis (1717-1791) und Carsten Niebuhr mitwirkten, trugen erstmals, wenn auch in bescheidener Weise, zur wissenschaftlichen Erforschung des Jemen bei. In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts brachten weitere Reisende über hundert altsüdarabischen Inschriften nach Europa. Einen Höhepunkt erreichte diese Phase der Erforschung durch die Reisen des Franzosen Joseph Halévy 1869/70 und des Österreiches Eduard Glaser 1882-1894, die zusammen etwa 2500 Inschriften kopierten oder nach Europa brachten. Auf Basis dieses umfangreichen epigraphischen Materials erforschten insbesondere Glaser und Fritz Hommel die altsüdarabische Sprache und Geschichte. Nach dem Ersten Weltkrieg wurden erstmals Grabungen im Jemen durchgeführt, ab 1926 beteiligten sich auch Syrer und Ägypter an der Erforschung Südarabiens. Der Zweite Weltkrieg leitete ebenfalls eine neue Phase in der wissenschaftlichen Beschäftigung mit dem antiken Südarabien ein: 1950-1952 unternahm die von Wendell Phillipps gegründete American Foundation for the Study of Man größere Grabungen in Timna und Marib, bei denen u.a. W. Foxwell Albright und Albert Jamme, der die zahllosen Inschriftenfunde veröffentlichte, mitwirkten. Die erste systematische Bestandsaufnahme der archäologischen Objekte im damaligen Aden-Protektorat wurde ab 1959 von Lankester Harding durchgeführt. In dieser Zeit machte sich insbesondere Hermann von Wissmann um die Erforschung der Geschichte und antiken Geographie Südarabiens verdient. Daneben sind u.a. auch die französischen Grabungen 1975-1987 in Schabwa und an einigen anderen Orten, italienische Untersuchungen der steinzeitlichen Hinterlassenschaften und einige weitere größere Grabungen zu nennen.
Quellen
Die Quellenlage Alt-Südarabiens ist sehr dürftig. Neben einzelnen Nennungen in assyrischen, persischen, römischen und arabischen Quellen sowie im Alten Testament, die sich vom 8. Jahrhundert v. Chr. bis zur islamischen Zeit erstrecken, bilden die altsüdarabischen Inschriften die Hauptquelle. Diese sind jedoch zu einem großen Teil sehr kurz und daher oft kaum aussagekräftig. Die meisten Inschriften stammen dabei aus Saba und dessen Nachfolger, dem sabäo-himjarischen Reich, die wenigsten aus dem nur zeitweise bestehenden Ausan.
Chronologie
Zwar erscheint das Reich Saba schon im 8. Jahrhundert v. Chr. in assyrischen Quellen, doch genügt dieser Fixpunkt nicht, die Frühgeschichte Südarabiens zu datieren, erst mit dem Feldzug des Aelius Gallus 25 v. Chr. und der Nennung des Königs Ilasaros ist ein absoluter Punkt in der altsüdarabischen Geschichte gegeben. Für die frühere Zeit muss die chronologische Einordnung aufgrund des Vergleichs altüdarabischer Funde mit Funden aus anderen orientalischen Gebieten, der Paläographie, der rekonstruierten Abfolge der Könige und C14-Datierungen erfolgen. Hierbei haben sich im Wesentlichen zwei Lehrmeinungen herausgebildet: die „Kurze Chronologie“ und die „Lange Chronologie“. Zu Ende des 19. Jahrhunderts datierten Eduard Glaser und Fritz Hommel den Beginn der altsüdarabischen Zivilisation in das späte 2. Jahrtausend v. Chr., diese Datierung blieb so lange Zeit erhalten. 1955 veröffentlichte Jaqueline Pirenne einen Vergleich der altsüdarabischen Kunst mit der griechischen und gelangte dabei zu dem Schluss, dass die südarabische Zivilisation erst im 5. Jahrhundert v. Chr. unter griechischen Einfluss entstanden sei. Diese neue „Kurze Chronologie“ untermauerte sie zusätzlich durch die altsüdarabischen Buchstabenformen, also durch die Paläographie. Auf Grundlage der amerikanischen Ausgrabungen in Timna und Marib 1951-52 entstand etwa zur gleichen Zeit eine weitere Chronologie, die „Vermittelnde Chronologie“, die jedoch lediglich den Beginn von Qataban und Ma'in später ansetzte als in der früheren „Langen Chronologie“. Auf Grund der Untersuchung einer Felsinschrift bei Marib (Glaser 1703) datierten A. G. Lundin und Hermann von Wissmann den Beginn Sabas wieder ins 12. bzw. 8. Jahrhundert v. Chr. zurück. Auch wenn sich ihre Deutungen später teilweise als falsch erwiesen, ist die „Kurze Chronologie“ nicht bewiesen, stattdessen wurden in jüngerer Zeit zahlreiche Gegenargumente vorgebracht. Inzwischen scheint die Mehrheit der Sabäisten der „Langen Chronologie“ von Wissmanns zuzustimmen, daher sind die Datierungen in diesem Artikel an ihr ausgerichtet.
Vorgeschichte
Die Erforschung der südarabischen Vorgeschichte steht erst am Anfang, jedoch sind bereits aus der Altsteinzeit einzelne Lagerstätten bekannt. Aus der Jungsteinzeit stammen Tumuli und megalithische Anlagen. Unmittelbar den historischen Reichen voran gehen zwei bronzezeitliche Kulturen aus dem Nordjemen und der Küste des Indischen Ozeans.
Geschichte
Die Entstehungszeit der großen südarabischen Reiche ist bisher noch nicht eindeutig zu bestimmen, die Schätzungen schwanken (im Rahmen der Langen Chronologie) vom 12. bis 8. Jahrhundert v. Chr.
In der Frühzeit war offenbar das Reich Saba, dessen Zentrum östlich von Sanaa in Sirwah und Marib lag, vorherrschend; der Rest Südarabiens bestand einerseits aus den Reichen Ausan, Qataban und Hadramaut und andererseits aus einer Vielzahl an Kleinstaaten, die zumeist Sabas Vasallen waren. Unter Karib'il Watar, der wohl um 685 v. Chr. regierte, scheint Saba den Höhepunkt seiner Macht erreicht zu haben und beherrschte das Gebiet von Nadschran im Süden Saudi-Arabiens bis zum Bab al-Mandab. Im späten 5. und frühen 4. Jahrhundert lösten sich Sabas Vasallen aus der Vorherrschaft; das erst im 6. Jahrhundert entstandene Reich Ma'in entriss Saba sogar die Vorherrschaft über die Weihrauchstraße, die Südarabien mit dem fruchtbaren Halbmond verband, während Qataban von nun an den für den Seehandel bedeutsamen Bab al-Nadab kontrollierte. Zu Beginn des 1. Jahrhunderts v. Chr. entstand ein neues Reich, Himjar, während Ma'in und Qataban geschwächt und schließlich vernichtet wurden. Im frühen dritten Jahrhundert existierten somit nur noch Saba, Himjar und Hadramaut. Ohne Folgen blieb hingegen ein römischer Feldzug nach Südarabien 25/24 v. Chr. Im späten 2. Jahrhundert tauchte mit dem Reich von Aksum, ursprünglich eine südarabische Kolonie, eine neue, für Saba und Himjar gefährliche Macht auf, die Saba wechselnd friedlich und militärisch zurückzudrängen suchte. 248/49 konnte Saba Himjar zwar schwächen, doch bald ging Himjar aus dem Machtkampf mit Saba als Sieger hervor. Zwar sah sich das sabäo-himjarische Reich als Nachfolger Sabas, doch wurde es vom himjarischen Raidan aus regiert. Im späten 3. Jahrhundert besiegte der himjarische König Schammar Yuhar'isch den Hadramaut endgültig und einigte damit Südarabien. In seiner Titulatur taucht erstmals die Bezeichnung „Jemen“ (altsüdarabisch Jamanat) auf. Aufgrund der himjarischen Christenverfolgung 517 griff 523 der aksumitische Negus Ella Asbeha mit byzantinischer Hilfe im Jemen ein und eroberte des sabäo-himjarische Reich, das jedoch unter dem aksumitischen Heerführer Abraha seine Unabhängigkeit wieder erlangte, bis perserfreundliche Kreise das Sassanidenreich zu Hilfe riefen, welches 575 im Jemen einmarschierte und die Aksumiten vertrieb. Nach dem Tod des sassanidischen Königs Chosrau II. konvertierte der persische Satrap in Südarabien zum Islam, jedoch wurde der Jemen erst 632 dem islamischen Reich eingegliedert.
Kunst und Architektur
Da sich die Sabäistik lange auf die philologische Erschließung der altsüdarabischen Inschriften konzentrierte, blieben die Zeugnisse der materiellen Kultur Südarabiens lange wenig erforscht, sodass die Fundlage immer noch dürftig ist. Zwar konnten für einige Einzelbereiche chronologische Muster erarbeitet werden, doch ist bislang keine allgemeine Periodisierung der altsüdarabischen Kunst möglich. Aus diesem Grund werden die verschiedenen altsüdarabischen Kunsterzeugnisse nicht unter chronologischen, sondern nur nach äußerlichen Gesichtspunkten aufgeführt. Eine allgemeine Einteilung der südarabischen Kunst in drei Phasen unternahm J. Schmidt: Demzufolge lassen sich drei Phasen unterteilen: die Phase, in der sich eine eigenständige Formensprache herauszubilden beginnt, das Stadium, in der eigenständige künstlerische Formen ausgebildet und kanonisiert werden, sowie die Epoche der Überlagerung der eigenen künstlerischen Ausdrucksmittel durch fremde, d.h. vor allem griechische, Einflüsse.
Architektur

Im Gegensatz zu Mesopotamien war im antiken Südarabien die Steinbauweise vorherrschend. Lediglich in der Küstenebene wurde daneben auch in größerem Maße die Bauweise mit getrockneten Ziegeln angewendet. In Monumentalbauten wurden große behauene Steinquader benutzt, die ohne Mörtel übereinander gestellt wurden, lediglich unbehauene Steine mussten vermörtelt werden. Neben Kalkmörtel wurden auch Schlamm und Asphalt als Bindemittel verwendet. zur Festigung hoher Mauern konnten darüber hinaus senkrechte Bleistreben und waagerechte Zapfen und Klammern eingesetzt werden. Lediglich die Außenseite der Steine wurde poliert, stärkere Mauern waren oft doppelschalig, wobei innen die rohen Seiten der Steine aneinander stießen. Vielleicht auch aus ästhetischen Gründen wurden Mauern bei Monumentalbauten geböscht, auch Stützpfeiler und kleine Bastionen erhielten die Stabilität der Mauer. Im 5. Jahrhundert v. Chr. kam eine neue Art der Steinbearbeitung auf: die Ränder wurden poliert, die Innenfläche dagegen gepeckt. Im Laufe der Zeit veränderte sich dieser Randbeschlag, wodurch eine chronologische Einordnung des so behandelten Mauerwerks möglich ist.[1] Innenwände wurden entweder einfach verputzt - teilweise mit Wandmalereien - oder mit steinernen Wandplatten, deren Aufmalung das Mauergefüge und teilweise sogar dreidimensionale Friese nachahmten, verdeckt. Über Deckenkonstruktionen ist wenig bekannt, Gewölbe sind in den Pillbox-Gräbern erhalten, einfache Giebeldächer werden durch Abbildungen belegt. Als Fensterrahmen dienten ca. 3 cm dicke, durchscheinende Marmor- oder Alabasterscheiben, die teilweise eingeritzte Verzierungen aufwiesen. Ein sehr wichtiges Bauelement bildeten Säulen. Bis zum 5. Jahrhundert v. Chr. waren sie schmucklose Monolithe mit rechteckigem oder quadratischem Querschnitt; solche Säulen finden sich u.a. in der Eingangshalle des Awwam-Tempels bzw. Haram-Bilqis (DMG Vorlage:Unicodearam-BilqVorlage:Unicodes) in Marib. Ab dem 5. Jahrhundert wurden die Säulen durch Abflachung der Kanten schrittweise zu Rundsäulen. Seit dem 5. Jahrhundert trugen die Säulen auch Kapitelle, zunächst einfache Plinthen, aus denen sich dann verschiedene Formen entwickelten.[2] Diese Formen wurden seit dem 2. Jahrhundert vor allem durch hellenistische Einflüsse verdrängt, daneben sind aber auch sassanidische Einflüsse erkennbar.
Profanarchitektur
Wie die Inschriften zeigen, existierten im vorislamischen Südarabien zahlreiche befestigte Städte (hagar), jedoch ist umstritten, inwiefern es sich bei einem hagar wirklich um eine Stadt handelte oder ob in Südarabien eine echte Urbanisierung noch gar nicht eingesetzt hatte. Die Siedlungsarchäologie hat in Südarabien bislangfast nur Stadtanlagen erfasst, unbefestigte Siedlungen dagegen wurden bislang archäologisch nicht untersucht. Die Städte lagen oft im Talboden auf einer natürlichen oder künstlichen Erhebung, die sie vor Hochwasser schützte. Daneben finden sich auch Städte, die auf einem Hochplateau oder unter einer Burg gegründet wurden, darunter die himjarische Hauptstadt Zafar. Die meisten altsüdarabischen Städte waren rechteckig oder annähernd rechteckig, darunter Marib und Schabwa. Ein besonderes Beispiel eines rechteckigen Stadtgrundrisses bildet die minäische Hauptstadt Qarnawu[3], deren regelmäßiger Stadtplan mit einer mittig durchlaufenden Hauptstraße und davon in regelmäßigen Abständen rechtwinklig abzweigenden Nebenstraßen eine Planung entweder bei Stadtgründung oder nach einer Zerstörung verrät. Daneben finden sich aber auch ovale oder ganz unregelmäßige Grundrisse. Verglichen mit anderen altorientalischen Städten bedeckten die altsüdarabischen Städte ein relativ geringes Gebiet, die größte Stadt Südarabiens, Marib, umfasste gerade 110 ha.
Jede Stadt war durch eine, im Falle von Schabwa sogar durch zwei, Stadtmauer geschützt, in denen sich mindestens zwei Tore befanden, welche durch eigene Türme bewacht werden konnten. Der Verlauf der Stadtmauern, die entweder gerade oder durch Bastionen gegliedert waren, musste besonders in gebirgigen Gebieten an das Gelände angepasst werden, wodurch unregelmäßige Stadtgrundrisse entstanden.
Über das Stadtinnere sind wir aufgrund der geringen Zahl an archäologischen Forschungen nur ungenügend unterrichtet. Im qatabanischen Timna befand sich hinter dem Südtor ein großer Platz, von dem die Straßen in verschiedene Richtungen abgingen. Neben den normalen Wohnbauten lassen sich in verschieden Städten Zitadellen, Paläste und Tempel im Stadtinnern nachweisen. Lediglich in Schabwat wurden größere Ausgrabungen unternommen.
Neben den Stadtbefestigungen gab es noch weitere Befestigungsanlagen, die an wichtigen Straßenknotenpunkten oder auch an Knotenpunkten der Wasserverteilung angelegt wurden. Zwar sind noch große Ruinen solcher Burgen erhalten[4], jedoch wurden in keiner Ausgrabungen unternommen. Jedoch lässt sich immerhin sagen, dass sich in diesen Burgen neben Wohnräumen auch Tempel und Brunnen befanden. Zur Sicherung von Gebieten dienten Sperrmauern, die Pässe und ähnliche schwer zu umgehende Straßen blockierten.
Aufgrund der klimatischen Verhältnisse waren im südlichen Arabien Bewässerungsbauten für die Landwirtschaft unerlässlich. Die einfachsten Bewässerungsbauten waren verschiedenartige Brunnen und Zisternen; größere Zisternen konnten bis zu 12.800 m³ fassen. Wesentlich effizienter als Brunnen und Zisternen waren aber die Bewässerungsanlagen, die das Wasser der Wadis während der Regenzeit auffingen und speicherten. Das berühmteste Beispiel dieser Stauanlagen bildet der Staudamm von Marib, der das Wadi Dhana an einer fast 600 m breiten Stelle aufstaute und sein Wasser über zwei Schleusenanlagen auf zwei Primärkanäle überleitete, die es über ein Kanalnetz auf die Felder verteilten. Auch anderorts wurden derartige Anlagen entdeckt oder sind durch Inschriften belegt. In Nadschran wurden darüber hinaus Aquädukte in den Fels gehauen, um das Wasser herzuleiten.
An verschiedenen Stellen in Südarabien, meist an Passstraßen (manqal), wurden gepflasterte Straßen angelegt, die teilweise mehrere Kilometer lang und 4 Meter breit waren.
Sakralarchitektur

Verglichen mit den profanen Bauten ist die Forschungslage bei den Tempeln wesentlich besser, sodass hier schon die Ausarbeitung einer Typologie bzw. Entwicklungsgeschichte versucht wurde. Im Folgenden wird die Gliederung von J. Schmidt und - detaillierter - M. Jung dargestellt, die sowohl die Grundrissformen als auch funktionale Gesichtspunkte berücksichtigt (im Gegensatz zu A. Grohmanns Einteilung, die lediglich verschiedene Grundsrisstypen unterscheidet[5]).
Die ältesten, noch vorgeschichtlichen, südarabischen Heiligtümer waren einfache stelenartige Monolithen, die durch Steinsetzungen oder Trockenmauern eingefriedet werden konnten. In einer zweiten Phase wurde die Schwelle zum eigentlichen Tempel überschritten. Diese Tempel waren einfache, zumeist rechteckige hypäthrale Steinbauten, deren Innenaufteilung zunächst sehr vielfältig war. Einige Kultbauten auf dem Dschebel Balaq al-Ausat (DMG Ǧabal Balaq al-Ausaṭ) südwestlich von Marib, die aus einem Hof und einer dreigeteilten Cella bestehen, bilden das Bindelglied zu einem offenbar nur in Saba verbreiteten Tempeltyp, der einen rechteckigen Grundriss und ein Propylon aufweist und in zwei Teile, einem an drei Seiten mit Pfeilern umstandenen Innenhof und eine ebenfalls dreiteilige Cella, aufgeteilt ist. Hierzu rechnet Schmidt den um 700 v. Chr. erbauten Tempel des Wadd Dhu-Masmaʿ (DMG Wadd Vorlage:Unicode-Masmaʿ) zwischen Marib und Sirwah sowie den von Yada'il Dharih errichteten Tempel von Masadschid, der von einer rechteckigen Mauer umgeben ist. Jüngere Beispiele dieses Schemas finden sich auch in Qarnawu (5. Jahrhundert v. Chr.) und al-Huqqa (1. Jahrhundert v. Chr.). Möglicherweise gehört auch die Eingangshalle des großen Awwam-Tempels bei Marib in diese Gruppe. In den anderen Reichen steht diesem Typ der hypostyle „Vielstützentempel“, der eine quadratische, rechteckige oder auch asymetrische Grundform hat, die durch regelmäßig angeordnete Säulen gegliedert wird, im Gegensatz zu den eben genannten sabäischen Tempeln haben diese Bauten aber keine Orientierung zu einer Cella, einem Alter etc. Anfangs hatten diese Tempel sechs oder acht, später bis zu 35 Pfeiler. Schippmann stellt noch einen weiteren Typ daneben: den hadramitischen „Terrassentempel“[6], zu dem bisher sieben Beispiele bekannt sind. Alle diese Tempel sind über eine große Treppe zugänglich, die auf eine eingefriedete Terrasse führt, auf der sich eine Cella mit Podium befindet. Es darf jedoch nicht vergessen werden, dass nur wenige Tempel ausgegraben wurden, weshalb sich das Bild altsüdarabischer Kultbauten stark wandeln kann.
Plastik
Die bemerkenswertesten Kunstwerke außerhalb der Architektur hat das vorislamische Südarabien in der Plastik hervorgebracht. als Werkstoffe diente neben Bronze und sehr selten Gold und Silber sowie Kalkstein vor allem Alabaster und Marmor. Typische Merkmale altsüdarabischer Plastik sind kubische Grundformen, ein plumpes Gesamtbild und die starke Betonung des Kopfes; die restlichen Körperteile dienten meist nur als schematisches und stark verkürztes Bindeglied zum Sockel oder sind nur bis zum Oberkörper dargestellt. Auch die geringe Beachtung der Proportionen, die sich in zu großen Ohren und einer zu schmalen und langen Nase äußert, kennzeichnet viele südarabische Plastiken. In den meisten Fällen wurden Vollplastiken und Reliefs direkt auf den Betrachter ausgerichtet, in Reliefs findet sich selten auch die typisch ägyptische Frontalperspektive, bei der Kopf und Beine von der Seite, der Oberkörper aber von vorne dargestellt ist. Die Pupillen wurden mit farbigem Material in Löcher eingelegt. Der Faltenwurf wurde anfangs nicht dargestellt, dann durch tiefe Rillen oder Schichten angedeutet. In der Haltung von Armen und Beinen lassen sich keine allgemeinen gemeinsamkeiten feststellen.
Es sind wenige Beispiele altsüdarabischer Großplastik erhalten, wobei die Inschrift auf einer überlebensgroßen Bronzestatue des Sohnes des himjarischen Königs [[Dhamar'ali Yuhabirr|DhamarVorlage:Unicodeali Yuhabirr]] von besonderem Interesse ist: Aus ihr geht hervor, dass die Statue von einem griechischen Künstler und seinem arabischen Assistenten angefertigt wurde. In weitaus größerer Zahl liegen kleinere Alabasterstatuen, -portäts und -reliefs vor, die zumeist Menschen, seltener Tiere oder Fabeltiere (Drachen und geflügelte Löwen mit Menschenköpfen) und - im Falle von Flachreliefs - ganze Szenen zeigen. Eine besonders beliebte Szene stellt eine Weinrebe mit Trauben und daran naschenden Säugetieren oder Vögeln und einen Mann, der eine Armbrust auf ein Tier anlegt, oder Variationen davon dar. Auch ganze Lebensszenen, wie Mahlzeiten, Kämpfe und Musikvorführungen sowie Szenen, die den Verstorbenen mit einer Gottheit zeigen, wurden auf Reliefs dargestellt.
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Alabasterkopf aus dem Louvre
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Alabasterkopf mit eingelegten Augen (British Museum)
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Grabstele (Alabaster) des ʿAmaʿalay dhu-Dharah'il
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Stele, wohl aus Timna
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Sabäische Grabstele (Alabaster) des Vorlage:UnicodeIglum, Sohn des SaVorlage:Unicodead Illat Qaryot mit Darstellung des Verstorbenen in zwei verschiedenen Szenen
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Steinbockstatuette (Bronze), um Christi Geburt
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Stierstatuette (Bronze)
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Hellenistisch beeinflusster Qatabanischer Bronzelöwe mit Reiter (1. Jahrhundert v. Chr.)
Kleinkunst

Neben den größeren Kunstwerken hat das alte Südarabien noch eine ganze Reihe an verschiedenen kleineren Kunsterzeugnissen hervorgebracht. Wie anderswo ist ein ausgesprochen großes Material an Keramik vorhanden, dennoch kann dieses Material bisher nicht typologisch oder chronologisch geordnet werden, weshalb die Keramik, im Gegensatz zum restlichen Alten Orient, die Datierung einzelner Schichten nicht ermöglicht. Einige allgemeine Aussagen sind aber schon jetzt möglich. Die Ausführung der Keramik war sehr einfach; nur ein Teil der Gefäße wurde auf der Töpferscheibe gedreht. An Keramikwaren lassen sich Krüge, Schalen und Schüsseln verschiedener Größe feststellen, als Dekoration überwiegen eingeritzte oder punktierte Motive, daneben finden sich aufgemalte Muster und aufgesetzte Wulste und Zacken oder sogar Tierköpfen. Neben diesen Gebrauchsgegenständen aus Ton wurden auch einige Tonfigürchen gefunden.
An kleineren Kunstgegenständen aus Stein sind zunächst Flaschen, Öllampen, Vasen und Gefäße mit Tierköpfen als Griff zu nennen. Darüber hinaus finden sich auch Gemmen und Nachahmungen ägyptischer Skarabäen. Hierher gehören auch die zahlreichen an Bauelementen angebrachten verschiedenen Friese, unter denen sich Zickzackmuster, Abtreppungen, Querriefelung, Zahnschnitt, Nischen, kleine Scheintüren, Mäander sowie pflanzliche und figürliche Elemente, darunter Reihungen von Steinbockköpfe und die im alten Südarabien sehr beliebten Weinreben, befinden. An weiteren künstlerischen Elementen in Gebäuden sind die vielfältig ausgeführten Rosetten und Voluten, Ähren und Granatäpfel, vermutlich Symbole einer bäuerlichen Kultur, zu nennen. An zwei Fundorten kamen auch Wandmalereien zum Vorschein, nämlich geometrische Malereien im Tempel von al-Huqqa sowie figürliche Darstellungen bei den französischen Grabungen in Schabwa.
Holzschnitzarbeiten sind aufgrund der schlechten Haltbarkeit dieses Materials nicht erhalten, steinerne Nachbildungen von Möbeln lassen aber das Aussehen der Möbel erahnen.

Häufig sind dagegen kleine Kunstgegenstände aus Bronze und Kupfer: Vasen und andere Gefäße aus getriebenem Kupferblech oder Bronze, Lampen, kunstvoll gearbeitete Griffe und Tierfigürchen. Ebenfalls zahlreich sind Schmuckstücke, unter denen sich teilweise goldene Halsketten sowie Goldbleche mit Tierbildern und kleine goldene Skulpturen befinden.
Münzen
[[Image:'Amdan Bayyin coin.jpg|thumb|Himjarische Münze des [['Amdan Bayyin|Vorlage:UnicodeAmdan Bayyin]] aus Raidan (Typ 9)]] Wie auch in anderen antiken „Randkulturen“, die eine eigene Münzprägung besaßen, waren die altsüdarabischen Münzen zunächst Nachahmungen griechischer Münzen. Aus Südarabien sind hauptsächlich Silbermünzen bekannt, Bronze- und Goldmünzen sind dagegen sehr selten. Die folgende Typologie folgt im Wesentlichen der von G. Dembski 8siehe Literaturverzeichnis). Es ist anzumerken, dass die Nummerierung der Münztypen nur teilweise eine gesicherte Chronologie wiederspiegelt.
- Die ältesten südarabischen Münzen wurden wohl um 300 v. Chr. geprägt. Es handelte sich dabei um Nachahmungen der athenischen Tetradrachme alten Stils, die auf dem Avers den Kopf der Athene und auf dem Revers Eule, Mondsichel und Ölzweig. Im Gegensatz zu ihren Vorgängern wurde bei den südarabischen Prägungen aber der Münzwert markiert: ganze Münzen mit dem Buchstaben n, halbe mit einem g, Viertel mit einem t und Achtel mit einem s2.
- Etwas spätere Prägungen zeigen auf dem Revers zusätzlich verschiedene Monogramme und/oder Buchstaben, die sich jedoch noch nicht zufrieden stellend gedeutet wurden.
- Die dritte, qatabanische, Gruppe zeigt auf beiden seiten einen Kopf und auf dem Revers zusätzlich den Namen der Münzstätte Harb (DMG Vorlage:Unicodearib) bei Timna.
- Wohl ebenfalls qatabanisch ist die nächste Gruppe, die auf dem Revers wieder eine Eule zeigt, dazu den Namen Schahr Hilal, die Buchstaben Vorlage:Unicode und Vorlage:Unicode sowie das „Yanuf-Monogramm“.
- Etwa im 2. Jahrhundert v. Chr. ist der folgende Typ anzusetzen, der einerseits die athenische Tetradrachme neuen Stils nachahmt, andererseits aber Legende und Monogramme von früheren Münzen übernimmt.
- Von diesem Typ ist die sechste Gruppe abgeleitet, die keine Inschrift, sondern nur noch Symbole bzw. Monogramme zeigt.
- Vielleicht im Zusammenhang mit dem Feldzug des Aelius Gallus 25 v. Chr. gelangten Elemente römischer Münzen in die nun folgenden Prägungen, die ansonsten gleich blieben.
- Ganz anders sehen Münzen einer eindeutig hadramitischen Gruppe aus: Sie zeigen in verschiedenen Variationen einen Stier, der laut Beischrift den Gott Sin darstellt, den Namen des Palastes s2qr, einen strahlenden Kopf oder einen Adler.[7]
- Von besonderer Bedeutung für die Geschichte Südarabiens ist der nun folgende Typ, der auf dem Revers einen Kopf, einen Königsnamen sowie eine Münzstätte, meist Raidan und Monogramme zeigt.
- Isoliert sind einige Bronzemünzen, die auf dem Avers einen Kopf mit Buchstaben und auf dem Revers einen Adler abbilden. Sie sind möglicherweise hadramitisch.
Das genaue Datum des Endes der südarabischen Münzprägung ist unsicher, vermutlich ist es um 300 n. Chr. anzusetzen.
Wirtschaft

Grundlage der altsüdarabischen Wirtschaft war wie im Fruchtbaren Halbmond die Landwirtschaft. Aufgrund der klimatischen Situation waren für sie Bewässerungssysteme vonnöten, die archäologisch bislang in Marib, Timna und Schabwat nachgewiesen werden konnten. Auch inschriftlich sind vielerorts größere Anlagen belegt. Diese Bewässerungsanlagen bestanden sowohl aus Talsperren mit Schleusen als auch aus Terrassen und Kanälen, die das Wasser unter den Feldern aufteilten. Anbauprodukte waren Hirse, Weizen, Gerste, Mais, Datteln und Gemüse. Daneben gab es Palmenkulturen und eine weit verbreitete Viehhaltung, wobei das Vieh als Arbeitstier sowohl bei der Feldarbeit als auch für Warentransport genutzt wurde. Als Werkzeuge dienten ein von Tieren gezogener Pflug mit Dorn, die Hacke und die Scharre, ein mit Ketten versehenes Brett.
Während die Landwirtschaft nur die existentiellen Bedürfnisse decken konnte, ermöglichte der Handel den großen Reichtum der südarabischen Reiche. Dabei ist besonders der Handel mit Weihrauch und Myrrhe, die in Südarabien wuchsen, hervorzuheben, einerseits durch den direkten Verkauf, aber auch durch Zölle an der nach Norden führenden Weihrauchstraße. Einige königliche Marktordnungen aus Qataban und Ma'in geben leider kaum Hinweise auf den Fernhandel.[8]
Durch die Entdeckung des Monsuns wurde der Seehandel im indischen Ozean erheblich erleichtert, weshalb die Bedeutung der Weihrauchstraße um Christi Geburt erheblich zurückging. Wichtige südarabische Häfen waren nach römischen Quellen Muza am Roten Meer, Ocelis am Bab el-Mandab und Qana im Hadramaut; Aden verlor seine Bedeutung als Zwischenstation auf dem Weg nach Indien durch die Entdeckung des Monsuns. Während Südarabien zu Lande vorwiegend seine eigenen Güter exportierte, kontrollierten die süadarabischen Häfen jetzt auch den Schiffsverkehr von Ägypten nach Indien. Zwar hatte Saba schon einige Jahrhunderte vor Christi Geburt in Abessinien eine überseeische Niederlassung, doch war nun eine Expansion bis an die Küste des heutigen Tansania, wo sich im Markt Rhapta nach dem Periplus Maris Erythraei eine sabäische und himjarische Niederlassung befand.
Sprache und Schrift
Hauptartikel: Altsüdarabische Sprache und Altsüdarabische Schrift

Die Sprachen des alten Südarabien gehörten den südsemitischen Sprachen, einem Zweig der semitischen Sprachen, an. Sie gliedern sich dabei in den sabäischen, qatabanischen, hadramitischen, minäischen und ausanischen Dialekt. Am stärksten ist das Sabäische belegt, das auch in Himjar und im sabäo-himjarischen Reich verwendet wurde. Das Ausanische ist dagegen am schlechtesten überliefert, da es nach der Eroberung Ausans durch Saba im 8. Jahrhundert v. Chr. vom Sabäischen, Qatabanischen und Hadramitischen verdrängt wurde. Die altsüdarabischen Dialekte wurden in einer 29 Zeichen umfassenden alphabetischen Schrift, die von der phönizischen Schrift abstammte, niedergeschrieben. Schrift und Sprache wurden mit der Einführung des Islam zugunsten des Arabischen aufgegeben, jedoch blieben einige altsüdarabische Wörter im jemenitischen Arabisch des Mittelalters und der Neuzeit erhalten.
Recht und Staatsaufbau
An der Spitze aller altsüdarabischen Staaten stand ein Monarch, der in Saba, Qataban und Ausan sowie möglicherweise im Hadramaut zu Beginn den Titel „Mukarrib“ (altsüdarabisch mkrb) trug. Weder die Bedeutung dieses Titels noch die Aufgaben des Mukarribs sind genau festzulegen. Da die qatabanischen Mukarribe nachweislich kultische Aufgaben übernahmen wurde der Titel lange Zeit mit „Priesterfürst“ übersetzt. A.F.L. Beeston hat dieser Deutung widersprochen[9], weshalb man in jüngerer Zeit vorsichtiger geworden ist. Im 5. Jahrhundert v. Chr. wurde der Titel „Mukarrib“ von „König“ (altsüdarabisch mlk) abgelöst, nur in Da'amot, dem Vorgänger des Reiches von Aksum, und in Dofar war der Titel „Mukarrib“ länger verbreitet. Die genaue Unterscheidung zwischen König und Mukarrib ist noch unklar.
Im Gegensatz zum Rest des Alten Orients herrschten weder Mukarribe noch Könige absolut, sondern mussten bei der Gesetzgebung die Zustimmung einer Art Staatsrat einholen. In diesem Staatstrat, der vom König einberufen wurde, war die Oberschicht verschiedenen Stämme des Staates sowie in Ma'in auch Priester vertreten, die breite Masse blieb dagegen unberücksichtigt.[10]Andererseits wurden aber auch einige Gesetze, wie ihre Einleitung zeigt, vom König allein beschlossen. In Saba zeigt sich allerdings ab etwa Christi Geburt eine Veränderung der Verfassung: Der Staatsrat verschwand, stattdessen musste sich der König jetzt immer mehr auf die Zustimmung des Adels stützen, die Stämme wurden nicht mehr von einem königlichen Beamten, sondern von einem Vertreter des Adels (qail „Vogt“; altsüdarabisch qyl) regiert, schließlich wurden die Könige von acht „Vögten“ gewählt.
Die kleinste Einheit der Staatsgemeinschaft bildete das Dorf (byt), die zu Stämmen (s2ʿb) zusammengefasst waren. Aus diesen war der Staat zusammengesetzt, wobei offenbar ein Stamm die Führung der Stammeskonföderation übernahm. Besonders deutlich ist diese Gliederung in Qataban erkennbar: der König stammte aus dem Stamm Qataban, im Staatsrat waren darüber hinaus die Stämme Radman, Madhi, Almalik und Yahir vertreten, während die erst später eingegliederten Stämme Ausan, Kahad, Dahas und Tubanau, die aus dem ehemaligen Reichsgebiet von Ausan stammten, nicht an der Regierung beteiligt waren.
Aus den Inschriften lassen sich verschiedene, rechtlich unterschiedlich gestellte, Klassen oder Stände unterschieden: auf der einen Seite die adligen Grundbesitzer (ms3wd), auf der anderen Seite die Soldaten, die Händler, die freien Bauern, die Hörigen, welche als Pächter fremdes Land bewirtschafteten und die Sklaven (oder Diener).
Insbesondere durch qatabanische Texte ist auch Einiges über den Grundbesitz bekannt. Grund und Boden gehörte (theoretisch) dem Staat oder einem Gott, der es zur Bewirtschaftung an Pächter verlieh, die als Gegenleistung eine Pacht zu entrichten hatten.
Obwohl in den Inschriften immer wieder Beamtentitel erwähnt werden, bleibt die genaue Funktion der Beamten unklar. Ein sehr hoher Beamter war jedenfalls der Kabir, der verschiedene religiöse und politische Funktionen, insbesondere die Regentschaft eines Stammes, wahrnahm.[11] Offenbar unter den Kabiren stand der qain (Plural aqyan). Ein weiteres bedeutendes Amt war das des qail (Plural: aqyal).[12] Bei einigen weiteren Titeln ist die Funktion noch unsicherer.
Über das bürgerliche Recht ist nur sehr wenig bekannt, da keine umfassenden Gesetzestexte wie der Codex Hammurabi, sondern nur einzelne, spezielle Gesetze überliefert sind, die u.a. die Bestrafung von Mördern, aber auch Regeln zur Eheschließung festlegten. Als Strafen sind die Todesstrafe, Geldstrafe sowie die Erklärung als Vogelfreier belegt. Interessanterweise war die Rechtsprechung Privileg des Königs, die im Orient weit verbreitete Blutrache war also nicht vorgesehen. Modern wirken auch die sabäischen und qatabanischen Handelsgesetze, die u.a. Preiszwang, Schutz des Marktes vor Unterbietung und eine 20tägige Rückgabefrist vorschrieben.
Religion und Kult
Polytheismus
Pantheon

Wie alle anderen altorientalischen Religionen auch war die südarabische Religion polytheistisch, wobei der astrale Charakter der Götter deutlich erkennbar ist. Gewöhnlich wird versucht, die meisten Gottheiten auf eine Trias Sonne - Mond - Venus zurückzuführen, am extremsten hat diese Theorie D. Nielsen vertreten[13]. Nielsens Rekonstruktion einer aus drei Gottheiten bestehenden Götterfamilie wird schon lange weitgehend abgelehnt, doch ist hinsichtlich der Vereinfachung der Götterwelt auf eine Trias noch kein Konsens erreicht: besonders Maria Höfner[14] versuchte, seltenere Gottheiten als Erscheinungsformen einer der drei Triasgestalten zu deuten, während z.B. A.F.L. Beeston dieses Vorgehen für eine zu große Vereinfachung hielt.
An der Spitze des Pantheons stand in allen altsüdarabischen Reichen der Gott Athtar, der Repräsentant des Planeten Venus. Er war überdies sowohl für die überlebenswichtige Bewässerung zuständig als auch ein kriegerischer, den Feinden Tod bringender Gott. Die Sonne wurde in Qataban und Hadramaut unstrittig durch Schams repräsentiert, neben den vor allem in den anderen Reichen noch mehrere Göttinnen standen, die mit großer Sicherheit ebenfalls als Sonnengottheiten gedeutet werden können. Daneben hatte jedes Reich seinen eigenen Nationalgott, in Saba war dies Almaqah, der traditionell als Mondgott angesehen wird, daneben wurde er aber aufgrund seiner Symbole mit der Sonne in Verbindung gebracht.[15]. Der minäische und wohl auch ausanische Nationalgott hieß Wadd („Liebe“); er wird ausdrücklich als Mondgott bezeichnet. Möglicherweise stammte er aus Nordarabien. Sin („Mond“), der hadramitische Nationalgott, wird schon aufgrund seines Namens traditionell als Mondgott angesehen, doch aufgrund seiner Symbolik könnte er auch ein Sonnengott gewesen sein. Schließlich war der Nationalgott Qatabans 'Amm, vielleicht ebenfalls ein Mondgott.
Neben diesen wichtigen Gottheiten erwähnen die Inschriften viele weitere, meist regional eng begrenzte Götter, darunter Sama', der im Westen Sabas verehrt wurde und später von Ta'lab verdrängt wurde, die aus Nordarabien entlehnte Göttin 'Uzzayan und Dhu-Samawi, der Stammesgott der zwischen Ma'in und Nadschran ansässigen Amir.
Über die Mythologie ist nichts bekannt, lediglich die verschiedenen Göttern zugeordneten Symbole lassen Schlüsse auf die mythologische Stellung einzelner Götter zu, jedoch lassen sich kaum Symbole und Symboltiere sicher einer Gottheit zuordnen.[16]
Kulte
Wohnsitz und Kultort einer Gottheit war ihr Tempel, ein offenes Gebäude (haram oder mahram), dessen Zugang nur unter bestimmten rituellen Reinheitsgeboten erlaubt war. So durfte man Tempel nicht mit schmutzigen oder zerrissenen Kleidern betreten, Frauen war es verboten, ihn während der Menstruation zu besuchen.[17] Neben den reichen öffentlichen Tempeln gab es auch kleinere Heiligtümer, die „Burgkapellen“, in denen der Patron (schāyim) der Burgherrenfamilie verehrt wurde, sowie Hausheiligtümer (mas3wad „Feuerstelle“) und Gebetsplätze (madhqanat). Während sich die genannten Kultorte alle innerhalb der Siedlungen befanden, standen an markanten Punkten Stelen (qayf) isoliert in der Landschaft.

Wesentlich weniger ist über die Kulthandlungen selbst bekannt. Die wichtigste derartige Handlung war das auf verschiedenen Arten von Altären ausgeübte Opfer, wobei sich Schlachtopfer, Räucheropfer und möglicherweise auch Libationen unterscheiden lassen. Zu offiziellen Anlässen konnten durchaus bis zu 40 Tiere geopfert werden; als Opfertiere werden verschiedene Wildkatzenarten und Stiere erwähnt. Eine dem Schlachtopfer ähnliche Handlung bildete die sakrale Jagd[18], die ausschließlich vom Herrscher ausgeübt wurde. Die Jagdbeute stimmt offenbar mit den Opfertieren des Schlachtopfers überein. In bestimmten Teilen des Hadramaut wird dieser Ritus noch heute praktiziert.[19] Ob auch Menschen geopfert wurden, ist nicht sicher, bisher ist nur die rituelle Tötung von Feinden im Zusammenhang mit Kampfhandlungen überliefert. Die in der Frühzeit belegten Personendedikationen sind nur als Verpflichtung einer Person zu Arbeitsdienst im Tempel einer Gottheit zu verstehen. Eine weitere wichtige kultische Handlung war das Orakel (masʾal), das offenbar an bestimmten Orten praktiziert wurde, so war noch in islamischer Zeit der Tempel des Ta'lab in Riyam auf dem Dschebel Itwa als Orakelstätte bekannt. Inschriften aus einer Orakelstätte bei Naschq im Dschauf machen sogar die Rekonstruktion des Rituals möglich:[20] Die Befragung fand an festgelegten Tagen statt, der Fragende brachte auf bestimmten Altären Opfer dar oder stiftete eine Statuette und trug dann seine Frage vor. Der Orakelspruch wurde ihm von einem Priester übermittelt, bei einem negativen Spruch brachte der Fragende erneut ein Opfer dar und wiederholte die Befragung. Daneben sind auch das Losorakel (maqsam) und die Orakelübermittlung als Vision im Schlaf im Tempel belegt.
Sonstige Kulte sind nur fragmentarisch überliefert, so der Umlauf um ein Heiligtum (tawāf / ṭwf), die Zuführung einer Frau zu einem Gott als Gattin, Bittprozessionen zum Tempel, kultische Reinigung der Waffen und das öffentliche Schuldbekenntnis, besonders das eines Verstoßes gegen Reinheitsvorschriften. In der „Mukarrib-Periode“ fand der Bundesschluss statt, über dessen Ablauf nichts bekannt ist.
Die Tempel wurden von verschiedenen Priestern und anderen Titelträgern[21] organisiert, deren genaue Funktion aber dunkel bleibt. Von großer Bedeutung waren einige Priester, die jährlich wechselten, die Kabīre, und deshalb als Eponyme für die Jahresdatierung benutzt wurden. Ob auch die Mukarribe Priester waren, ist unklar, immerhin trugen die qatabanischen Mukarribe priesterliche Titel.
Totenkult

Die Gräber hatten im vorislamischen Südarabien mannigfaltige Formen. In Feslwänden wurden künstliche Grabhöhlen (Grundfläche: ca. 3 x 3m, Höhe: 3m) mit Nischen in den Innenwänden, die wohl für Grabbeigaben oder kleine Statuetten bestimmt waren, eingehauen. Eine weitere, einfachere Bestattungsform bestand in in den Boden gegrabenen Löchern, in die der Leichnam gelegt wurde, und die mit einem Steinhaufen überdeckt und eventuell mit einem Steinkreis o.ä. markiert wurden. Vornehmeren Personen waren oberirdische Grabbauten vorbehalten. Eine häufige Art dieser Grabbauten waren mausoleenartige, würfelförmige Anlagen mit Kammern im Innern, in deren Wänden sich Nischen für die Aufnahme der Toten befanden. Ein besonders großer Bau, der neben dem Awwam in Marib befindet, enthielt ca. 60 Grabnischen und zusätzlich weitere Grabkammern unter dem Fußboden. Eine andere Art der oberirdischen Grabbauten bildeten die sogenannten Pillboxes, die offenbar ausschließlich auf Bergkämmen errichtet wurden. Ihre Außenwände waren meist rund, durch einen orientierungslosen Eingang gelangte man in den viereckigen Innenraum, welcher durch ein mit Geröll bedecktes Gewölbe abgedeckt wurde. Weiter sind auch runde, im Aufriss bienenkorbartig aussehende, Grabhäuser sowie Grabtürme belegt. Alle diese Grabtypen können sowohl einzeln als auch in verschieden großen Gruppen auftreten. Nahe vieler Gräber standen Grabstelen, die oft den Namen des Bestatteten nennen und ihn teilweise sowohl in einer diesseitigen Umgebung als auch im Jenseits zusammen mit einer Gottheit darstellen.
Über altsüdarabische Jenseitsvorstellungen ist sehr wenig bekannt, da keine eigentlichen religiösen Texte erhalten sind. Einen Hinweis auf derartige Vorstellungen liefern vor allem die leider oft geplünderten Grabbeigaben, zu denen Schmuck, Siegel, Amulette, Plastiken, Waffen und Keramik sowie auch - bisher nur einmal belegt - geschlachtete Tiere gehörten. Wie auch in anderen Kulturen dienten sie wohl der Versorgung des Toten im Jenseits. Auch das ausdrückliche Verbot, andere Personen in bereits belegten Gräbern zu bestatten, weist in diese Richtung. In einigen Fällen wurden die Toten auch mumifiziert.
Monotheismus
Seit der 2. Hälfte des 4. Jahrhundert n. Chr. werden in den Inschriften des sabäo-himjarischen Reiches nicht mehr die alten Götter, sondern der „Herr des Himmels“ und „der Barmherzige“ angerufen. Nach dem altsüdarabischen Wort Rahmanan „der Barmherzige“ wird diese Religion auch als „Rahmanismus“ bezeichnet. Zwar sind einige Inschriften eindeutig jüdisch, doch ist unklar, ob deshalb das gesamte Südarabien jüdisch war. Erst Yusuf Asar Yathar († 523/525) war eindeutig jüdischen Glaubens, vielleicht als Gegengewicht zum christlichen Konkurrenten Aksum, das 523 mit der Eroberung des Jemen das Christentum einführte, welches bis zur Einführung des Islam 632 herrschend war.
Einzelnachweise
- ↑ Gus W. Van Beek: Marginally Drafted, Pecked Masonry, in: Richard Le Baron Bowen Jr.; Frank P. Albright: Archaeological Discoveries in South Arabia (Publications of the Amercian Foundation for the Study of Man, Volume 2) Hopkins Baltimore, 1958, S. 287-299
- ↑ Zu diesen Formen: Grohmann, Arabien (siehe Literaturverzeichnis), S. 210-214
- ↑ Beschreibung bei Grohmann, Arabien (siehe Literatuverzeichnis), S. 143-144
- ↑ Siehe z.B. Wissmann/Höfner, zur historischen Geographie (siehe Literaturverzeichnis), S. 137-139 und Photographie 15, wo die Burgruine Husn el-ʿUrr (DMG Ḥuṣn el-ʿUrr) im Wadi Hadramaut beschrieben wird
- ↑ Arabien (siehe Literaturverzeichnis), S. 157 ff.
- ↑ Geschichte der alt-südarabischen Reiche (siehe Literaturberzeichnis), S.112
- ↑ Zu diesem Typ und seinen Varianten: S. C. H. Munro-Hay: The coinage of Shabwa (Hadhramawt), and other ancient South Arabian Coinage in the National Museum, Aden, in: Syria, Nr. 68. Paris 1991, ". 393-418
- ↑ zu den Marktordungen: A.F.L. Beeston: Qahtan, Fascicle 1, 1959; A.F.L. Beeston, in: Bulletin of the School of Oriental and African Studies, Nr. 41 1978, London 1978; A. Grohmann, Arabien (siehe Literaturverzeichnis), S. 139 sowie die Editionen der Texte
- ↑ A.F.L. Beeston, in: Proceedings of the Seminar for Arabian Studies, Nr. 7 (1977), London 1977
- ↑ Hierzu: C. Robin, in: Studies in the History of Arabia. Vol. II, Pre-Islamic Arabia. Proceedings of the 2nd International Symposium on Studies of Arabia, 13th-19th April 1979, Riyad 1984, S. 157
- ↑ Hierzu:J. Ryckmans, in: Proceedings of the Seminar for Arabian Studies, Nr. 2 (1971), London 1971, S. 24
- ↑ Hierzu: C. Robin: Les Hautes-Terres du Nord-Yemen avant l'Islam, tome 1, 1982, S. 79 ff.; A.F.L. Beeston: Qahtan. Studies in Old South Arabian Epigraphy, Fascicle 3, 1976, S. 4
- ↑ in: D. Nielsen (Hrsg.): Handbuch der altarabischen Altertumskunde, Band 1. Kopenhagen 1927, S. 227
- ↑ Gese/Höfner/Rudolph: die Religionen Altsyriens, Altarabiens und der Mandäer, siehe Literaturverzeichnis
- ↑ G. Garbini: Il deo sabeo Almaqah, in: RSO 48 (1974), S. 15-22; ebenso J. Ryckmans (siehe Literaturverzeichnis)
- ↑ Adolf Grohmann: Göttersymbole und Symboltiere auf südarabischen Denkmälern (Denkschriften der Akademie der Wissenschaften Wien, philosophisch-historische Klasse, Band 58, Abhandlung 1) Wien 1914 sowie S. 295-317 in Gese, Höfner, Rudolph: Die Religionen Altsyriens, Altarabiens und der Mandäer (siehe Literaturverzeichnis)
- ↑ Siehe dazu: G. Ryckmans: La confession publique des péchés en Arabie Méridionale préisplamique, in: Le Muséon, Nr. 58, 1945, S. 1-14
- ↑ Hierzu: A.F.L. Beeston: The Ritual Hunt, in: Le Muséon, Nr. 61, 1948, S. 183 ff.; Walter W. Müller, in: O. Kaiser (Hrsg): Texte aus der Umwelt des Alten Testaments, Band 2, Lieferung 3, S. 442 ff.
- ↑ Ryckmans, Religion of South Arabia (siehe Literaturverzeichnis) S.174
- ↑ Es sind die Inschriften CIH 460-466, zu ihrem Inhalt siehe: A.F.L. Beeston: The Oracle Sanctuary of Jār al-Labbā, in: Le Muséon, Nr. 62, 1949, S. 209 ff.
- ↑ Ausfürhlich bei Gese/Höfner/Rudolf (siehe Literaturverzeichnis), S. 348-350
Literatur
Überblick
- Klaus Schippmann: Geschichte der alt-südarabischen Reiche, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1998 ISBN 3-534-11623-2
- C. Robin (Hrsg.): L'Arabie antique, 1991-1993
- Walter W. Müller: Südarabien im Altertum. Kommentierte Bibliographie der Jahre 1973 bis 1996 unter Mitarbeit von E.-M. Wagner hrsg. von N. Nebes. Marie Leidorf, Rahden/Westfalen 2001
Geschichte
- Walter W. Müller: Skizze der Geschichte Altsüdarabiens, in: Werner Daum (Hrsg.): Jemen, Pinguin-Verlag, Innsbruck / Umschau-Verlag, Frankfurt a.M. 1987 ISBN 3-7016-2251-6 , S. 50-56 (kurze Gesamtdarstellung mit Bibliographie im Anhang)
- Walter W. Müller (Hrsg.) / Hermann von Wissmann: Die Geschichte von Sabaʾ II. Das Grossreich der Sabäer bis zu seinem Ende im frühen 4. Jh. v. Chr. (Österreichische Akademie der Wissenschaften, Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte, Band 402) Verlag der österreichischen Akademie der Wissenschaften Wien, 1982 ISBN 3700105169 (behandelt in chronologischer Reihenfolge die historisch relevanten sabäischen Inschriften bis etwa 400 v. Chr.)
- K. A. Kitchen: The World of Ancient Arabia Series. Documents for Ancient Arabia. Part I. Chronological Framework & Historical Sources. Liverpool, 1994
- J. Pirenne: Le Royaume Sud-Arabe de Qataban et sa Datation d'après l_Archéologie et les Sources Classiques jusqu'an Périple de la Mar Erythree. (Bibliothèque du Muséon 48) Louvain, 1961
- Hermann von Wissmann: Zur Geschichte und Landeskunde von Alt-Südarabien (Sammlung Eduard Glaser, Nr. III = Österreichische Akademie der Wissenschaften, philosophisch-historische Klasse, Sitzungsberichte, Band 246) Böhlaus, Wien, 1964 (geographisch geordnete Sammlung zahlreicher wichtiger Einzeluntersuchungen)
Kunst
- Jaqueline Pirenne: La Grèce et Saba (siehe bei „Chronologie“) (Standardwerk zu den griechischen Einflüssen in der altsüdarabischen Kunst)
- Adolf Grohmann: Handbuch der Altertumswissenschaft, Kulturgeschichte des Alten Orients, Dritter Abschnitt, Vierter Unterabschnitt: Arabien. München 1963 (umfassende Kulturgeschichte des vorislamischen Arabien, die jedoch in einigen Bereichen durch jüngere Grabungen veraltet ist.)
- Jürgen Schmidt: Altsüdarabische Kultbauten, in: Werner Daum (Hrsg.): Jemen, Pinguin-Verlag, Innsbruck / Umschau-Verlag, Frankfurt a.M. 1987 ISBN 3-7016-2251-6, S. 81-101
- Günther Dembski: Die Münzen der Arabia Felix, in: Werner Daum (Hrsg.): Jemen, Pinguin-Verlag, Innsbruck / Umschau-Verlag, Frankfurt a.M. 1987 ISBN 3-7016-2251-6, S. 132-135
- Almut Hauptmann v. Gladiss: Probleme altsüdarabischer Plastik, in: Deutsches archäologisches Institut, Abteilung Baghdad (Hrsg.): Baghdader Mitteilungen, Band 10 (1979), Gebr. Mann, Berlin 1979 ISBN 3-7861-1231-2 ISSN 0418-9698, S.145-167
Wirtschaft
- Maria Höfner: Landwirtschaft im antiken Südarabien, in: B. Scholz (Hrsg): Grazer Morgenländische Studien 2, Der orientalische Mensch und seine Beziehungen zur Umwelt. Beiträge zum 2. Grazer Morgenländischen Symposion (2.-5. März 1989), Graz, 1989
Sprache und Schrift
Siehe auch Altsüdarabische Sprache#Literatur
- N. Nebes, P. Stein: Ancient South Arabian, in: Roger D. Woodard (hrg.): The Cambridge encyclopedia of the World's ancient languages Cambridge University Press, Cambridge 2004ISBN 0-521-56256-2 S. 454-487 (neuester grammatischer Überblick mit Bibliographie)
- A.F.L. Beeston, M.A. Ghul, W.W. Müller, J. Ryckmans: Sabaic Dictionary / Dictionnaire sabéen (Englisch-Französisch-Arabisch) Louvain-la-Neuve, 1982 ISBN 2-8017-0194-7
Religion
- Hartmut Gese, Maria Höfner, Kurt Rudolph: Die Religionen Altsyriens, Altarabiens und der Mandäer (Die Religionen der Menschheit, Band 10,2) Kohlhammer, Stuttgart / Berlin / Köln / Mainz 1970 (Südarabien: S. 234-353. Sehr umfangreiche und detaillierte, aber stellenweise veraltete Gesamtdarstellung)
- Jacques Ryckmans: Die Altsüdarabische Religion, in: Werner Daum (Hrsg.): Jemen, Pinguin-Verlag, Innsbruck / Umschau-Verlag, Frankfurt a.M. 1987 ISBN 3-7016-2251-6 , S. 111-115
- Jacques Ryckmans: Religion of South Arabia, in: D. N. Freedman (Hrsg.): The Anchor Bible Dictionary, Volume VI, S. 171-176. New York 1992 (umfangreiche Bibliographie im Anhang)