Germanen
Als Germanen werden eine Anzahl von Kulturen nördlich der Alpen zwischen dem Rhein im Westen bis östlich der Weichsel mit ähnlicher Sprache, Kultur, Abstammung und Lebensgewohnheiten bezeichnet. Dieser Artikel beschreibt die allgemeine Geschichte der germanischen Kulturen beginnend vor der Zeitenwende bis zur Spätantike. Die Geschichte einzelner Stämme und die germanische Mythologie sind Thema weiterer Artikel.
Begriffskritik: Germanen
Die historischen Überlieferungen über auch so bezeichnete Germanen beginnen mit den Berichten antiker Schriftsteller im 1. Jh. v. Christus. Der älteste Hinweis findet sich um das Jahr 80 v.Chr. bei Poseidonios von Apameia im 30. Buch. Dort schildert er, dass die Germanen als Hauptmahlzeit Glieder gebratenen Fleischs zu sich nähmen, Milch tränken und unvermischten Wein. Für die Leser der damaligen Zeit beschreibt diese Charakterisierung Barbaren. Dieser neue Begriff bei Griechen und Römern bezeichnete Völker, die zwischen Rhein, Donau und Weichsel bis hinauf nach Skandinavien siedelten. Bis dahin glaubte man, nördlich der Alpen würden im Westen die Kelten und im Osten die Skythen leben.
Kurze Zeit später prägte Julius Caesar in seinem Buch „Der gallische Krieg“ 51 v.Chr. den Begriff, indem er Gallien am Rhein enden ließ und alles Land östlich davon als Germanien bezeichnete. Eine tatsächliche Kulturscheide stellte der Rhein jedoch nicht dar, da sowohl östlich davon keltische wie westlich germanische Gruppierungen siedelten und Caesar dies auch bekannt war. Archäologisch lässt sich lediglich das Gebiet der oppida in nördlicher und östlicher Richtung abgrenzen. Diese Festschreibung Caesars wirkte sich jedoch fortan in ethnografischer Hinsicht differenzierend aus. Zugespitzt formuliert:
- Die Germanische Welt war vielleicht die größte und dauerhafteste Schöpfung des politisch-militärischen Genius Roms.[1]
Der römische Historiker Tacitus schreibt in seinem Buch „Germania“ im Jahre 98:
- Die ersten, die den Rhein überschritten und die Gallier vertrieben hätten, die jetzigen Tungrer, seien damals Germanen genannt worden. So habe der Name eines Stammes, nicht eines ganzen Volkes, allmählich weite Geltung erlangt: zuerst wurden alle nach dem Sieger, aus Furcht vor ihm, als Ger-manen bezeichnet, bald aber nannten auch sie selbst sich so, nachdem der Name einmal aufgekommen war.
Tacitus zufolge wurden alle rechtsrheinischen Stämme zuerst von den Galliern als Germanen im umfassenden Sinn bezeichnet. Eine mögliche gemeingermanische Wortbedeutung von "Ger" ist bisher weder überliefert noch erschlossen. Die etymologische Erklärung „ger-mann“ - zu „ger“ wie „Wurfspieß“ oder „Speer“- war lange weit verbreitet, ist jedoch nicht haltbar.
Anfänglich waren es die Sueben, deren Tradition und Erscheinung bestimmend für die ethnografische Wahrnehmung und Beschreibung zahlreicher Stämme in der antiken Welt wurde. Später lag diese Dominanz bei den gotischen Stämmen. In der Spätantike wurde der Germanenbegriff weiterhin für die auf germanischem Gebiet siedelnden Stämme gebraucht und die wandernden (ostgermanischen) Großstämme traten unter einer eigenen Identität auf (Goten, Vandalen usw.). Auch die Skandinavier wurden bereits nicht mehr zu den Germanen gezählt.[2]
Die germanischen Kulturen vor dem Kontakt mit dem Römischen Reich
Für die Forschung zur frühen Entwicklung der germanischen Stämme, werden archäologische, linguistische und historische Erkenntnisse genutzt. Für die Zeit vor 100 v.Chr. existieren nur wenige historische Zeugnisse. Konsequenterweise kann von Germanen auch erst ab dieser Zeit die Rede sein und der Begriff Proto- bzw. Frühgermanen soll dies zum Ausdruck bringen. Andererseits gilt diese Trennung für linguistische Untersuchungen nur zufällig, da hier an sich eine Kontinuität besteht und nur das Zusammenfallen der zunehmenden Differenzierung germanischer Dialekte mit der Kontaktaufnahme mit den Römern diese Differenzierung auch in sprachlicher Hinsicht rechtfertigt.
Archäologische und linguistische Untersuchungen
Eine indogermanische Ethnizität früher Kulturen wie etwa der bereits Ackerbau betreibenden Trichterbecherkultur (ca. 3500 - 2800 v.Chr.), einer Megalithkultur, gilt als nahezu ausgeschlossen. Eine Identität der so genannten Streitaxtleute (ca. 2800 - 2200 v.Chr.; auch Schnurkeramiker genannt) mit den Protogermanen bzw. ihren west-indogermanischen Vorfahren ist umstritten. Am ehesten waren die Träger dieser Kultur die Vorfahren mehrerer Zweige der indogermanischen Völker, darunter auch der Protogermanen. Die Zugehörigkeit der Protogermanen zum Nordischen Kreis (Nordische Bronzezeit, ca. 1800 - 500 v.Chr.) gilt als relativ sicher. Der Norden der Mark Brandenburg lässt sich dieser Kultur zuordnen und der Süden der Lausitzer Kultur, deren Zugehörigkeit umstritten ist (Illyrer bzw. Slawen). Die daran anschließende Ausbreitung der Jastorfkultur scheint die Expansion einer frühen germanischen Kultur und ihre Vermischung mit der einheimischen Bevölkerung widerzuspiegeln; z.B. geht die im Nordwesten Deutschlands gelegene früheisenzeitliche Nienburger Gruppe in der Jastorfkultur auf. Da eine Einwanderung in das Gebiet des protogermanischen Nordischen Kreises seit der Bronzezeit nicht nachweisbar ist, wird angenommen, dass dort bereits zu dieser Zeit (zumindest teilweise) germanisch gesprochen wurde. Nebenbei - eine Abwanderung in der Eisenzeit ist nachgewiesen.
Die Gruppierungen zwischen Nordsee und Weichsel waren Bauernkulturen der Urnenfelderkultur mit oft großen Friedhöfen. Nördlich des keltischen Gebiets der oppida lassen sich archäologisch mehrere frühgermanische Gruppen unterscheiden:
- im Westen die Harpstedter Gruppe - deren charakteristisches Merkmal die auch als Urnen genutzten Rauhtöpfe sind.
- in der Mitte die Jastorfer Gruppe
- die pomerellische oder pommersche Gesichtsurnengruppe im östlichen Gebiet - benannt nach ihren Urnen mit einem Gesichtsrelief
Obwohl in den Stammessagen germanischer Völker oft Skandinavien als mythische Urheimat angegeben wird, lässt sich eine entsprechende von Skandinavien ausgehende Siedlungsbewegung archäologisch nicht nachweisen.
Nach ihrem Herkunftsmythos[3] entstammen beispielsweise die Goten der Insel Scandza. Noch nach der älteren Forschung verließen die Goten um das Ende des 2. Jahrhunderts v.Chr. ihre vorgebliche Heimat in Südschweden und/oder auf der Insel Gotland (da „Scandza“ eben nicht genau zu lokalisieren ist). Sie zogen über das Meer und ließen sich auf dem Gebiet des heutigen Polen nieder; archäologisch lässt sich eine Herkunft aus Schweden oder Gotland jedoch nicht verifizieren, in der neueren Forschung wird von dieser These auch Abstand genommen [4][5] Möglich ist auch eine Bildung der Goten als polyethnischer Verband erst auf dem Boden des heutigen Polen.
Es wird also als frühes Zentrum der Protogermanen das Gebiet des heutigen Dänemark sowie Südschweden und Norddeutschland angenommen. Von hier aus haben sie sich seit Mitte/Ende des 2. Jahrtausends v.Chr. vor allem nach Süden und Südosten ausgebreitet. Begründet wird diese Hypothese:
- mit dem Fehlen einer frühgermanischen Schicht an Toponymen (Ortsnamen) in diesem Gebiet
- mit der archäologisch nachweisbaren Ausbreitung typisch germanischer Funde im späten 2. und im 1. Jahrtausend v.Chr. in Richtung Süden.
Der Schwerpunkt germanisch einzuordnender Gewässer- und Ortsbezeichnungen weist jedoch nach dem Onomastiker Prof. Jürgen Udolph in den südniedersächsischen Raum, an den Nordrand der deutschen Mittelgebirge. Diese noch junge Hypothese hat in letzter Zeit an Zustimmung gewonnen, wird aber von der Mehrheit der Wissenschaftler (bislang) nicht geteilt.
Ein direktes "Rückrechnen" und die Suche nach frühgeschichtlichen Ur-Germanen der Kupfer- und Bronze- und frühen Eisenzeit war in der archäologischen Forschung früher zeitweilig üblich. Diese mit dem Namen von Gustaf Kossinna verbundene Methode wurde nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland zeitweilig ganz verworfen. Heute wird mit der gebotenen wissenschaftlichen Vorsicht wieder versucht, archäologische und linguistische Befunde der prähistorischen Zeit zu einem widerspruchslosen Gesamtbild zusammenzuführen.
Die frühe germanische Sprache
- Hauptartikel: Germanische Ursprache und Germanische Sprachen
Die germanischen Sprachen zählen zur indogermanischen Sprachfamilie. Die Sprachwissenschaftler des 19. und 20. Jahrhunderts gingen davon aus, dass sich die germanische Sprache ca. 500 v.Chr. durch die germanische Lautverschiebung (siehe Grimmsches Gesetz und Vernersches Gesetz) von anderen indoeuropäischen Kentum-Sprachen löste. Zwei Beispiele für die Verschiebung: lat. pater → dt. Vater bzw. lat. kentum → dt. hundert. Zur Zeit wird diese Datierung jedoch hinterfragt. Auch die Unterteilung in Kentum- und Satem-Sprachen entspricht nicht mehr der aktuellen Systematik.
Heutzutage geht man davon aus, dass das frühe Germanische mit den Vorläufern der baltischen und slawischen Sprachen eine Dialektgruppe innerhalb der indoeuropäischen Sprachen bildet. Die germanischen Sprachen lösten sich dann aus dieser Gruppe, wobei sie vermutlich von uralischen Sprachen beeinflusst wurden. Der germanische Wortschatz enthält viele Lehnwörter nicht-indoeuropäischen Ursprungs vor allem in den Bereichen sozialer Organisation sowie Navigation und Schifffahrt.
Jedoch hat es um die Zeitenwende im Bereich des niederländischen und nordwestdeutschen Flachlands - also innerhalb des durch die Germanen besiedelten Gebiets - auch Gruppen einer anderen Sprachwelt (siehe Nordwestblock) gegeben, die ebenso den Germanen zugerechnet wurden. Auch lässt sich nicht erkennen, dass eine gemeinsame Sprache der germanischen Stämme identitätsstiftend gewirkt hat.
Erste historische Quellen
Von Germanen auch im archäologischen Sinne kann erst zu der Zeit gesprochen werden, in denen sie in den schriftlichen Quellen erscheinen und auch so genannt werden. Älteste historische Berichte über germanische Kulturen stammen von Begegnungen mit den Griechen und dem Römischen Reich; eigene Schriftzeugnisse wie z.B. die Runen finden sich erst nach der Zeitenwende.
Bereits der griechische Reisende Pytheas aus Marseille berichtete um 330 v.Chr. über die Länder um die Nordsee und die dort lebenden Völker. Die ostgermanischen Bastarnen drangen ab ca. 200 v.Chr. nach Südosten in das heutige Ostrumänien vor und wurden ab 179 v.Chr. in Kämpfe der Makedonen und anderer Völker auf dem Balkan verwickelt.
Die Germanen während der älteren römischen Kaiserzeit
Die germanischen Stämme
- Siehe auch: Liste der germanischen Stämme
Wesentliches Element der politischen und sozialen Ordnung auf germanischem Gebiet waren die Stämme. Ein Stamm verfügte als Siedlungsgemeinschaft über ein bestimmtes Siedlungsgebiet, auf dem auch Angehörige anderer ethnischer Gruppierungen leben konnten, wie beispielsweise in eroberten Gebieten. Der Stamm besaß eine einheitliche politische Führung bzw. stellte eine Rechtegemeinschaft dar. Ebenso gab es natürlich eine gemeinsame Sprache, religiöse Riten und ein Identitätsbewusstsein, dessen deutlichster Ausdruck ein Mythos der gemeinsamen Abstammung war. Tatsächlich waren jedoch auch Stämme keine homogenen und stabilen Gebilde, sondern immer von Durchmischung, Neubildung, Abwanderung, Untergang etc. betroffen.
Erstmals detaillierte Beschreibungen der Germanen finden sich bei Tacitus. Er beschreibt eine relativ einheitliche germanische Kultur auf einem Gebiet ungefähr vom Rhein im Westen bis zur Weichsel im Osten und von der Nordsee im Norden bis zu Donau und Moldau im Süden. Hinzu kommen die - von Tacitus nicht beschriebenen - germanischen Siedlungsgebiete in Skandinavien. Tacitus legt dar, dass sich die germanischen Stämme in drei Gruppen gliedern und dass es zahlreiche Stämme gibt, die nicht in diese Gliederung passen. Nach Tacitus unterscheiden sich die einzelnen Stämme nach ihren Kultorten. Die germanischen Stämme zur Zeitenwende waren also vermutlich vor allem Kultgemeinschaften. Dieser Unterteilung lassen sich auch archäologischen Gruppierungen zuordnen.

Legende:
Blau: Wielbarkkultur / Weichselmündungsgermanen
Dunkelgrün: Przeworskkultur
Orange: Elbgermanen
Gelb: Nordseegermanen
Hellgrün: Nordgermanen
Braun: Odermündungsgermanen
Rot: Rheinwesergermanen
Hellblau: Römisches Reich
Die Siedlungsgebiete der Germanen im ersten Jahrhundert (siehe Karte) lassen sich unterteilen in (keine vollständige Auflistung):
- die Nordseegermanen (bei Tacitus Ingaevonen) - Angeln, Chauken, Friesen, Sachsen, Warnen: Sie bildeten später den Großstamm der Sachsen.
- die Rhein-Weser-Germanen - Angrivarier, Bataver, Brukterer, Chamaven, Chatten, Chattuarier, Cherusker, Sigambrer, Sugambrer, Tenkterer, Ubier, Usipeter: Aus ihnen ging im 3. Jahrhundert der Großstamm der Franken hervor. (siehe auch Nordwestblock)
- die swebischen bzw. elbgermanischen Gruppen - Hermunduren, Langobarden, Markomannen, Quaden, Semnonen: Aus denen im 3. Jahrhundert vor allem der Großstamm der Alamannen hervorging.
- die Nordgermanen bzw. Ostseegermanen auf der jütischen Halbinsel und im südlichen Skandinavien - Ästier, Suionen (Schweden) - Zu den Nordgermanen zählen die skandinavischen Stämme. Aus ihnen gingen später die Dänen, die Schweden, die Norweger und die Isländer hervor (siehe auch: Skandinavier). Archäologisch werden die Nordgermanen in die Ost- und Westnordische Gruppe aufgeteilt.
- die Oder-Warthe-Germanen - Burgunden, Lugier, Vandalen: Archäologisch wird die Przeworskkultur (im südlichen Polen) zugeordnet.
- die Weichselgermanen - Bastarnen, Gepiden, Gotonen, Rugier, Skiren: Archäologisch wird die Wielbarkkultur (Willenbergkultur) zugeordnet, deren Vorgänger die Oksywiekultur (Oxhöftkultur) war. Nachdem die Wielbarkkultur in den Raum südlich der Ostssee expandierte, hat sie sich nach Südosten verlagert, wo sie in die Tschernjachowkultur des 2. bis 5. Jahrhunderts übergeht. Diese archäologischen Funde spiegeln sicherlich die Wanderung der Goten wider.
Lebensweise der Germanen

Die Germanen wohnten in relativ kleinen Siedlungen. Aus den Bestattungsplätzen der Germanen schließen Archäologen, dass die Größe von Siedlungen bei etwa zweihundert Menschen lag. Die Siedlungen entwickelten sich selten planmäßig: Dort, wo bereits ein Germane siedelte, kamen bald weitere hinzu. Ein Erbe dieser Siedlungsweise sind bis heute die so genannten Haufendörfer in Deutschland und anderen Ländern des germanischen Kulturkreises. Häufig wurden die Dörfer von einer Art Zaun, selten durch eine richtige Palisade umgeben. Nur in den Grenzregionen zum Römischen Reich wurden mit Beginn der Feindseligkeiten und gegenseitigen Übergriffe die Dörfer mit Wällen oder Palisaden geschützt und bewacht.
Aus Ausgrabungen ist bekannt, dass die Germanen in Holzhäusern in Skelettbauweise wohnten. Da im Gegensatz zu Steinhäusern das Holz mit der Zeit verrottet, geben lediglich die archäologisch nachweisbaren Pfostenlöcher einen Aufschluss über den genauen Aufbau der Häuser. Die verbreitetste Art war das germanische Langhaus, das aufgrund seines Verhältnisses von Länge und Breite so bezeichnet wird. Unter seinem Dach beherbergte es sowohl die Familie als auch alle Halbfreien und Sklaven sowie die Tiere, die lediglich durch eine Wand getrennt waren. Dies hatte vor allem den Vorteil, dass die Tiere dazu beitrugen, das Haus in den kalten Wintermonaten mitzuheizen. Der Wohnraum besaß keine weiteren Trennwände, in seiner Mitte befand sich eine Feuerstelle. Der Rauch konnte über eine Öffnung im Dach abziehen. Fenster besaßen die germanischen Häuser nicht.
Obwohl die wichtigste Bestattungsmethode zur Zeitenwende die Verbrennung mit anschließender Urnenbestattung war, sind auch zahlreiche Moorleichen bekannt, die mit sehr unterschiedlichen Todesumständen verknüpft sind. Ab etwa 300 nimmt der Anteil der Körpergräber stark zu, wenn auch die Verbrennung bei einigen Stämmen weiterhin üblich bleibt.
Wirtschaft
Die Germanen waren hauptsächlich sesshafte Bauern und gingen, im Gegensatz zu einer weit verbreiteten Vorstellung, nur selten zur Jagd. Sie lebten hauptsächlich von der Eigenproduktion, aber neben der Landwirtschaft gab es auch Handwerker wie Schmiede, Töpfer und Tischler. Das Rad war bereits seit indoeuropäischer Zeit bekannt, es gab im Germanischen sogar zwei Wörter dafür. Geld kannten die Germanen nicht, ihr Handel beschränkte sich auf reine Naturalienwirtschaft. Hauptwertgegenstand war wie bei den Römern das Vieh. Davon zeugt bis heute die Bedeutung des englischen Wortes fee = Gebühr (ursprünglich eben: Vieh!).
Unter den Feldfrüchten kam der Gerste eine besondere Rolle zu. Verschiedene Weizenarten, Roggen, Hafer und Hirse kamen - regional unterschiedlich - hinzu. Vor allem im Nordseeküstengebiet wurde die Ackerbohne angebaut. Ansonsten auch die Erbse, der Flachs und etwas Hanf. Gartenbau wurde ebenso betrieben; Obstbau wahrscheinlich nicht. Auch Wildfrüchte wurden nicht gesammelt.
Gezüchtet wurden hauptsächlich Rinder, ebenso Schafe, Schweine, Ziegen und Geflügel sowie Pferde, Hund und Katze. Außerdem war den Germanen die Bienenzucht ebenso wie die Webkunst bekannt. Ebenfalls wussten die Germanen, wie Käse zubereitet wird. Die germanische Sprache kannte ein eigenes Wort für Weichkäse, das in den skandinavischen Sprachen im Wort "Ust" bzw. "Ost" (= Käse) fortlebt. Für Hartkäse entlehnten sie das lateinische Wort caseus (= Käse).
Der einfache Pflug war lange bekannt, vereinzelt wurde auch ein Scharpflug genutzt. Ebenso war die Egge bekannt, sowie der Spaten, die Hacke, die Harke, die Sichel und die Sense. Die Äcker ließen sie regelmäßig brach liegen, und sie wussten um den Nutzen der Düngung. Getreide wurde hauptsächlich in Form von Brei gegessen, Brot konnte sich bis ins Mittelalter nur die Oberschicht leisten.

Die ländlichen Siedlungen waren ebenso der Raum handwerklicher Tätigkeiten. Die Verarbeitung von Leder oblag den Männern, während Textilien (Spinnen und Weben) von Frauen produziert wurden. Spezialisierte Personen - die immer auch noch Bauern waren - waren als Zimmerer, Tischler, Drechsler oder Schnitzer tätig. Ebenso wurde Eisen, Buntmetall, Bein sowie Ton verarbeitet. Überörtliche Manufakturen bzw. Handwerksbetriebe waren selten. Es gibt keine Hinweise auf ein ausgebautes Straßennetz, Warenverkehr auf Rädern oder mit Schiffen. Jedoch sind römische Luxusgüter überall auf germanischem Gebiet zu finden. Umgekehrt wurden vermutlich Bernstein, Pelze und von Römerinnen sehr geschätztes blondes Frauenhaar exportiert. Römisches Geld war in Besitz von vielen, diente jedoch nicht dem Geldverkehr. Eine eigene Münzprägung ist erst aus nachantiker Zeit bekannt.
Nach neuesten Erkenntnissen soll sich in der Nähe des heutigen Berlin bereits eine Art Hütten"industrie" entwickelt haben. Der dort produzierte Stahl soll von hoher Qualität gewesen und vor allem in das Römische Reich exportiert worden sein. Auch der Schiffbau (Hjortspringboot, Nydam-Schiff) war bereits hoch entwickelt.
Die Produktivität war wesentlich geringer als bei den Römern. Es gab Hungersnöte und viele Germanen litten an Unternährung, was zu einer deutlich verringerten Lebenserwartung führte. Der Gesundheitszustand der Germanen war oft schlecht; Gelenkerkrankungen und Bandscheibenschäden waren verbreitet.
Mythologie
- Artikel: Kontinentalgermanische Mythologie, Nordische Mythologie und Arianismus
Der Zusammenhalt der germanischen Stämme wurde vor allem durch gemeinsamen Götterkult und Opferhandlungen begründet. Teilweise kamen auch verschiedene Stämme zu gemeinsamen Riten zusammen und bekräftigten so ihr Bündnis. Allgemein waren die religiösen Handlungen der germanischen Kulturen jedoch sehr vielfältig. Unter den Göttern sind Odin (Wotan), Donar (Thor) und Freyja die bekanntesten Namen, die sich auch in unseren heutigen Wochentagsnamen widerspiegeln. Tempelbauten wie bei den Römern sind nicht bekannt. Die Göttern wurden auf Waldlichtungen, in heiligen Hainen und an heiligen Gewässern bzw. Mooren verehrt - teilweise mit Menschen- und Tieropfern. Auch Waffen und andere militärischen Ausrüstung (vermutlich von besiegten Feinden) wurden an Seen geopfert. Entsprechend den weiblichen Gottheiten gab es Priesterinnen und Seherinnen.
Die Goten waren die ersten, die ab dem 3. Jahrhundert an der unteren Donau und auf der Krim mit dem Christentum in Form des Arianismus in Berührung kamen. So kamen die Vorfahren Wulfilas - einer der ersten Bischöfe der Terwingen (Westgoten) und bekannt für die Wulfilabibel - wohl 257 als Gefangene aus Kappadokien zu den Goten. Die Verdrängung der heidnischen Religion wurde auch Bedrohung der sozialen Ordnung gesehen und es kam 350 bzw. 370 zu Christenverfolgungen. Mit der Westwanderung christianisierter Germanen (Goten, Vandalen, Burgunden, Langobarden) und den Reichsgründungen verbreitete sich der Arianismus auch in der - ansonsten katholischen - westlichen Hälfte des römischen Reiches. Jedoch wurden längst nicht alle Germanen christanisiert, sodass mit dem Zusammenbruch des römischen Reiches auch die Verbreitung des Christentums einen Rückschlag bekam.
Die Germanen und das Römische Reich

Die den Germanen benachbarten keltischen Kulturen hatte der Kontakt mit den Römern an die Schwelle zur Hochkultur geführt, bevor sie erobert und romanisiert wurden. Die Romanisierung war z.T. so umfassend, dass z.B. die keltischen Sprachen auf dem Gebiet des heutigen Frankreichs verschwanden.
Die Germanen bildeten keine gemeinsame kulturelle Einheit zu dem Zeitpunkt, als sie die Kelten bzw. Gallier in der Rolle der nördlichen Nachbarn des römischen Reichs beerbten. Sie bewahrten ihre Eigenständigkeit, obwohl es auch zwischen Römern und Germanen einen intensiven Austausch gab.
Die Konfrontation mit den Römern verhalf den Germanen zu „germanischer“ Identität. In der Folgezeit gab es unterschiedliche Bestrebungen, an der römischen Kultur teilzuhaben. Oft ging es nur um den Erwerb materieller Güter, die friedlich durch Handel oder Geschenke oder kriegerisch durch Raub und Plünderung angeeignet wurden. Später kam die Teilhabe an der Macht und die Aneignung römischen Territoriums hinzu. Diese Bestrebungen waren von Stamm zu Stamm unterschiedlich, jedoch waren alle germanischen Kulturen bestrebt, ihre ursprüngliche barbarische Existenz hinter sich lassen und eine höhere Stufe der gesellschaftlichen und staatlichen Ordnung zu erreichen. Dies lief in der konkreten historischen Situation auf eine permanente Auseinandersetzung zwischen Römern und Germanen hinaus und sie endete im Westen mit einem Erfolg der Germanen, während der Osten des römischen Reiches diese Bedrohung abwenden konnte.
Der Marsch der Kimbern, Teutonen und Ambronen

Um 120 v.Chr. brachen Kimbern, Teutonen und Ambronen in Richtung Süden auf. Die Ursache ist nicht eindeutig geklärt: Die historischen Quellen berichten von einer Sturmflut in Jütland, aufgrund derer die Einwohner ihre Heimat verließen. Allerdings vermutet man heute, dass vielmehr Hungersnöte aufgrund klimatischer Veränderungen dafür verantwortlich waren.
Um 113 v.Chr. trafen die Germanenstämme auf die Römer. Bei der folgenden Schlacht (auch als „Schlacht von Noreia“ bezeichnet) entgingen die Römer der völligen Vernichtung ihrer Truppen nur durch ein plötzlich einsetzendes Gewitter, welches die Germanen als ein warnendes Omen (Grollen) ihres Wettergottes Donar interpretierten.
Um 109 v.Chr., 107 v.Chr. und 105 v.Chr. kam es noch weitere Male zu Kämpfen zwischen den Römern und den Germanen, bei denen die Römer jedes Mal eine Niederlage erlitten. Erst nachdem sich die germanischen Stämme in zwei Gruppen aufgeteilt hatten, gelang es den Römern 102 v.Chr., die Teutonen und Ambronen zu besiegen, 101 v.Chr. die Kimbern.
- Ausführliche Beschreibung: Kimbern
Ariovist und Caesar
Der Durchbruch der Kimbern und Teutonen durch das damals noch keltische Mittelgebirge führte zur Erschütterung der keltischen Macht in Mittel- und Süddeutschland, sodass später auch andere Germanen, insbesondere suebische Stämme, in Hessen und das Maingebiet eindringen konnten. Unter ihrem Führer Ariovist ließen sie sich ab 71 v.Chr. teilweise am Oberrhein nieder. Andere Gruppen drangen in Gallien ein, wurden jedoch durch Caesar 58 v.Chr. geschlagen und hinter den Rhein zurückgeworfen.
Im 1. Jahrhundert v.Chr. machte die römische Eroberung Galliens durch Caesar die Germanen zu direkten Nachbarn des Römischen Reiches. Dieser Kontakt führte in der darauffolgenden Zeit zu ständigen Konflikten: Immer wieder kam es zu Übergriffen der Germanen auf die Römer. Im Gegenzug führte Caesar in den Jahren 55 und 53 v.Chr. Strafexpeditionen gegen die Germanen durch, bei denen er in spektakulärer Weise eine Rheinbrücke in nur zehn Tagen errichten ließ. Diese Expeditionen hatten vor allem demonstrativen Charakter und führten zu keiner dauerhaften rechtsrheinischen Präsenz der Römer. Caesar erkannte den Rhein als Grenzlinie zwischen Germanen und Römern an.
Vorstoß des Augustus bis zur Elbe
Auch in der Folgezeit kam die Rheingrenze nicht zur Ruhe. Der römische Kaiser Augustus beschloss deshalb die Verlagerung von Truppen an den Rhein, die bisher in Gallien stationiert waren.
Die Rheingrenze blieb dennoch unsicher, woraufhin Augustus seine Taktik änderte: Er beabsichtigte, das Römische Reich bis an die Elbe auszudehnen. Zwischen 12 v.Chr. und 9 v.Chr. führte Drusus, Stiefsohn von Augustus, mehrere Feldzüge gegen die Germanen durch und unterwarf die Friesen, Chauken, Brukterer, Marser und Chatten. Trotz der Feldzüge des Drusus gerieten aber die wenigsten Germanenstämme wirklich in dauerhafte römische Abhängigkeit. Nachdem Drusus beim Rückzug bei einem Sturz von seinem Pferd gestorben war, setzte sein Bruder Tiberius 8 v.Chr. die Feldzüge fort. Im Jahre 4 n.Chr. gelang es ihm, die bis dahin aufständischen Cherusker zu unterwerfen. Nun galt Germanien bis zur Elbe als unterworfen, es wurden repräsentative römische Städte östlich des späteren Limes gegründet, beispielsweise im heutigen Waldgirmes in Hessen. Der lateinische Name dieser Siedlung ist so wenig bekannt wie etwa die lateinischen Namen der Kastelle in Haltern, Anreppen oder Marktbreit am Main.
Ein letzter großer Feldzug im Jahre 6 n.Chr. sollte das Reich des Markomannenkönigs Marbod in Böhmen zerschlagen. Er war kein Gegner Roms, legte jedoch Wert auf seine Unabhängigkeit. Eine Zerschlagung seines Reiches wäre wahrscheinlich der Schlussstein der römischen Unterwerfung der Germanen gewesen. Von Mainz mainaufwärts und dem Raum Wien Richtung Nordwesten bewegten sich zwei große römische Marschsäulen. Doch die Operation musste wegen eines überraschenden, großen Aufstandes in Pannonien, dem heutigen Ungarn, abgebrochen werden. Dennoch galt Germanien bis zur Elbe weiterhin als römische Provinz.
Die Varusschlacht
- Hauptartikel: Varusschlacht
Nachdem der Widerstand der Germanen gebrochen schien, wurde Publius Quinctilius Varus damit beauftragt, in den Gebieten rechts des Rheins römisches Recht einzuführen und Steuern zu erheben. Als Statthalter war er gleichzeitig Oberbefehlshaber über die rheinischen Legionen. Varus, der sich zuvor in der römischen Provinz Syrien den Ruf eines brutalen und korrupten Verwaltungsfachmanns erworben hatte, brachte die Germanen bald gegen sich auf. Gegner der Besatzung ließ er mit aller Härte des römischen Rechts bestrafen. Die von ihm eingeführten Steuern wurden von den Germanen zudem als zutiefst ungerecht empfunden, da sie eine solche Abgabe nur für Unfreie kannten.
Unter diesen Umständen gelang es dem Cheruskerfürst Arminius, der die römischen Bürgerrechte und Ritterwürden besaß, mehrere germanische Stämme zu einen. Arminius nutzte das Vertrauen, das ihm Varus entgegenbrachte aus und lockte diesen in einen Hinterhalt. In der darauffolgenden Schlacht ("Varusschlacht" oder "Schlacht im Teutoburger Wald" genannt) verloren die Römer drei Legionen (etwa 18.000 Legionäre, plus etwa 2-3.000 zusätzliche Truppen). Laut den Überlieferungen des Sueton soll Augustus daraufhin ausgerufen haben: "Quinctili Vare, legiones redde!" ("Quintilius Varus, gib mir die Legionen zurück!"). Der römische Eroberungsversuch scheiterte damit im Jahre 9 n.Chr. Germanien blieb danach bis zur Völkerwanderung von der römischen Kultur wenig beeinflusst.
Die Römisch-Germanischen Beziehungen nach der Varusschlacht
Unter Germanicus unternahmen die Römer zwischen 14 und 16 n.Chr. weitere Vorstöße über die Rheingrenze hinweg. Ob es sich dabei um Strafexpeditionen oder die Fortsetzung der römischen Expansionspläne handelte, ist umstritten.
In den Folgejahren kam es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzungen zwischen Germanen und Römern: Im Jahr 29 schlugen die Römer einen Aufstand der bis dahin römerfreundlichen Friesen nieder. Im Jahr 69 mussten sogar Truppen aus Spanien und Britannien für Verstärkung herangezogen werden, um die Revolte der Bataver (Bataveraufstand) unter Führung des Iulius Civilis niederzuschlagen.
Im Jahre 83 entschloss sich Kaiser Domitian, die römische Grenze zwischen Rhein und Donau weiter gegen Norden zu verschieben. Nach Beendigung der Chattenkriege begannen die Römer mit dem Bau des Limes, der im Süden durch die so genannte Sibyllenspur, den Lautertal-Limes, mit dem Alblimes verbunden war, um die Grenzen zwischen Germanien und dem römischen Reich zu sichern. Im selben Zeitraum entstanden die Provinzen Germania Superior (Obergermanien) und Germania Inferior (Untergermanien).
Neueste Forschungen (ab etwa 1995) deuten allerdings darauf hin, dass der Neckar-Odenwald-Limes nicht schon um 83/85 unter Domitian, sondern erst um das Jahr 98 unter Kaiser Trajan angelegt wurde. Vor allem fehlt bis heute auch nach über hundertjähriger Forschung ein zuverlässig datierter römischer Fund von der Neckar-Odenwald-Linie vor dem Jahre 98, sei es eine Inschrift, ein Militärdiplom oder ein dendrochronologisch datierbarer Holzfund. Außerdem passt der Neckar-Odenwald-Limes militärtechnisch zu anderen Anlagen aus der Zeit Kaiser Trajans, während für die Zeit Domitians ähnliche Parallelen fehlen.
Um das Jahr 122 wurde die römisch-germanische Grenze unter Kaiser Hadrian zwischen dem mittleren Neckar und der Donau bei Eining um etwa 20 bis 40 Kilometer nach Norden verschoben. Die letzte römische Expansion in Germanien, die Verschiebung des Neckar-Odenwald-Limes um rund 25 Kilometer nach Osten unter Kaiser Antoninus Pius, ist inzwischen recht sicher auf das Jahr 159 datierbar.
Die Markomannenkriege
- Hauptartikel: Markomannenkriege

Im 2. Jahrhundert n.Chr. fanden zwei entscheidende Veränderungen rechts des Rheins statt: Zum einen schlossen sich die germanischen Stämme zu Großstämmen zusammen, zum anderen drückten die Germanen immer stärker gegen die römischen Grenzen.
Im Jahre 167 fielen die Markomannen, Quaden, Langobarden, Vandalen, Jazygen und weitere Stämme in die römische Provinz Pannonien ein und lösten damit die Markomannenkriege (167 bis 180) aus. In insgesamt vier Feldzügen schlug der römische Kaiser Marc Aurel die Germanen vernichtend. Man vermutet, dass die Römer planten, zwei neue Provinzen einzurichten. Nach dem Tod Marc Aurels 180 kehrte sein Sohn Commodus jedoch wieder zur Defensivpolitik zurück und schloss Friedensverträge mit den Germanen.
Viele Historiker sehen die Markomannenkriege als die Vorboten der großen Völkerwanderung. Ausgelöst wurde der zunehmende Bevölkerungsdruck auf die römischen Grenzen durch die Wanderungen der Goten zum Schwarzen Meer und der Vandalen in Richtung Donau. Die Ursachen für diese aufkommende Wanderbewegung germanischer Stämme konnten bisher nicht geklärt werden, denkbar wären z.B. Hungersnöte.
Zwischen Markomannenkriegen und Völkerwanderung
Mit den Markomannenkriegen 166-180 unter Mark Aurel hatten die Konflikte zwischen Germanen und Römern eine neue Qualität bekommen. Die Markomannen des Jahres 166 waren bereits ein Großstamm, in dem Langobarden eine führende Rolle spielten. Ebenso wie die Wanderung der Goten über die Weichsel zum Schwarzen Meer waren diese innergermanischen Veränderungen den Römern jedoch nicht bewusst. Als Mark Aurel 180 starb, waren die Germanen vernichtend geschlagen und zwei neue Provinzen „Sarmatia“ und „Marcomannia" nördlich der Donau waren angeblich geplant. Damit wäre das Vorfeld der italienischen Halbinsel auch in nordöstlicher Richtung nach gallischem Vorbild gesichert worden. Aurels Sohn Commodus kehrte jedoch zur Defensivpolitik Augustus' zurück. Auch die Kräfte des Römischen Reiches waren erschöpft und die verwüsteten Provinzen mussten restauriert werden.
Der Verzicht auf eine expansive Politik gegen Germanien unter Augustus, die sich auf die Grenzsicherung des Römisches Reiches konzentrierte, war den neuen Anforderungen nicht mehr gewachsen. Die Bündnisse mit einzelnen Stämmen waren nicht von Bestand, da ein stabiles Königstum als zuverlässiger Ansprechpartner noch nicht existierte. Auch der Limes reichte als Kontrollinstrument nicht aus, um die sich oft jährlich wiederholenden Einfälle gewaltiger Völkermassen zu stoppen. Die nötige Trennung die Heeres in einen Teil zur Grenzsicherung und eine weitere mobile Eingreiftruppe erfolgte erst um 260 unter Gallienus. Hauptmotiv der Germaneneinfälle war Ansiedlung im Römischen Reich, doch das Imperium konnte bzw. wollte diesen Wunsch nicht erfüllen. Es kam zum Wechselspiel von Einfällen, Plünderungen, Landnahme und später Usurpationen.
Entwicklung der Schrift

- Hauptartikel: Runen
Erste eigene schriftliche Überlieferungen der Germanen setzen um 200 n.Chr. mit den ältesten urnordischen Runeninschriften ein. Die Runen wurden hauptsächlich als magische Zeichen benutzt. Längere Schriften sind selten, häufig wurden Runen in Waffen (Lanzenspitzen, Schwerter) oder Fibeln geritzt. Das einzig zusammenhängende schriftlich erhaltene Werk vor dem Ende der Völkerwanderung ist die Wulfilabibel aus dem 4. Jahrhundert. Da die Goten keine eigene Schrift besaßen, entwickelte Wulfila ein Alphabet, das sich aus griechischen, lateinischen und runischen Schriftzeichen zusammensetze.
- Siehe auch: Samnordisk runtextdatabas
Spätantike - Völkerwanderung
Die Bildung der germanischen Großstämme
Die regionalen Kultgemeinschaften der älteren Kaiserzeit wurden allmählich durch Gefolgsschaftverbände abgelöst, die keine Kultgemeinschaften mehr bildeten. Jedoch ergab sich daraus eine Neuordnung der sozialen Beziehungen und damit vermutlich auch der religiösen Bezüge. In der jüngeren Kaiserzeit wurden die sich bildenden Großstämme von Fürstengeschlechtern angeführt. Der erste historisch bekannte Heerkönig germanischer Völker ist Ariovist. Seine Herrschaft war nicht auf einen einzelnen Stamm beschränkt. Über die mit der germanischen Großstammbildung verbundenen sozialen Konflikte ist wenig bekannt und der Gegensatz von Arminius und Marbod kann lediglich als Beispiel dienen.
Arminius und Marbod
Der Cherusker Arminius (†21 n.Chr.) und der Markomanne Marbod (†36 n.Chr.) waren beide adliger Abstammung und verfolgten in Bezug auf Rom die gleichen Ziele - die Unabhängigkeit ihrer Stämme. Beide hatten die römische Kultur intensiv kennengelernt. Marbod war einige Jahre in Rom und stand in der Gunst Augustus. Nach seiner Rückkehr wurde er Stammesführer der Markomannen. Arminius und sein Bruder Flavus standen als Befehlshaber cheruskischer Einheiten in römischen Diensten und besaßen das römische Bürgerrecht. Arminius besaß den römischen Ritterstand; die Cherusker hatten sich freiwillig den Römern unterworfen. In der folgenden Zeit spaltete der Konflikt mit den Römern auch die cheruskische Führungsschicht. Arminius heiratete Thusnelda gegen den Willen ihres Vaters Segestes. Es kam zu gegenseitigen Belagerungen. Segestes paktierte mit Varus und Germanicus, Arminius' Onkel namens Inguimer mit Marbod.
Für beide Heerführer war die adlige Abstammung notwendige Voraussetzung für den Aufstieg zum Heerkönig, jedoch allein nicht ausreichend. In der gegebenen historischen Situation waren auch militärische Erfolge gegen die Römer erforderlich und beide besaßen die nötige Kenntnis römischer Militärorganisation. Arminius errang den militärischen Erfolg 9 n.Chr. durch einen Sieg über die drei römische Legionen des Varus und konnte sich auch gegenüber den Angriffen des Germanicus 14-16 n.Chr. behaupten. Auch Marbod verfügte über ein Heer von vermutlich 70000 Fußsoldaten und 4000 Reitern gegen das Tiberius 6 n.Chr. zwölf Legionen aufbot. Lediglich ein pannonischer Aufstand verhinderte die direkte Konfrontation. Nach Verhandlungen wurden ein Frieden „unter gleichen Bedingungen“ geschlossen, der das militärische Prestige Marbods ungemein stärkte.[6][7] Vor allem Arminius konnte nach Ende der römischen Bedrohung die monarchische Gewalt nur aufrechterhalten, wenn er gegen Marbod kämpfte. Im Jahre 17 n.Chr. kam es zur Schlacht, Marbod zog sich zurück, verlor sein militärisches Prestige, zwei Jahre später sein Königreich durch Katwalda und musste bei den alten Feinden um Asyl bitten. Dass es kein Konflikt zwischen Stämmen war, zeigt auch, dass Inguimer auf der Seite Marbods kämpfte. Arminius schließlich, dessen Macht zu groß wurde, brachten seine eigenen Verwandten um. [8]
Die Bildung der germanischen Großstämme vollzog sich für die Römer weitgehend unbemerkt. Die Vielfalt von über 40 Stämmen bei Tacitus reduzierte sich auf einige wenige, die zudem oft in der Antike nur als ein weiterer Stamm zu den bisherigen wahrgenommen wurden. Einen Großverband bildeten vermutlich bereits die Sueben zur Zeitenwende, der so auch von Tacitus beschrieben wurde.
Zu den Großstämmen zählen beispielsweise:
- die Markomannen
- die Franken, die sich aus einem lockeren Kampfverband der Chamanen, Salier, Chattuarier, Amisvarier, Brukterer und Teilstämmen der Chatten bildeten.
- die Sachsen
- die Alemannen
- die Burgunden
- die Goten, die aus den Gotonen (Gutonen) hervorgingen, nachdem sie sich aus vandalischer Abhängigkeit befreit hatten.
- die Langobarden
- die Bajuwaren
Durch den Einfall der Hunnen aus den Steppen Asiens und die verstärkte Ausbreitung der slawischen Völker aus der osteuropäischen Tiefebene wurden die Ostgermanen zunehmend gen Süden und Westen gedrängt, wo sie in Konflikt mit den dort ansässigen Stämmen gerieten. Letztendlich wurde zwischen Ostseeküste und Karpaten das gesamte Siedlungsgebiet der Ostgermanen geräumt. Auch die Elbgermanen waren bis auf einige Reste gegen Westen und Süden abgewandert. Mit dem Beginn des Mittelalters war das germanische Siedlungsgebiet östlich der Elbe nahezu unbewohnt.
Staat und Gesellschaft
Grabfunde weisen auf eine zunehmende soziale Differenzierung in den ersten Jahrhunderten n.Chr. hin. Angehörige der Adelsschicht wurden zunehmend unverbrannt mit reichen Beigaben bestattet, während sonst die Urnenbestattung weiterhin üblich blieb. Die Aristokratien beruhten auf Gefolgschaft und überdauerten politische Bündnisse und Heerkönige. Die halbnomadische Lebensweise ließ ein stabiles Königstum nicht zu.
Das Volk war in die Stände Freie, Halbfreie (Knechte) und rechtlose (Kriegsgefangene, Sklaven) gegliedert. Zu bestimmten Terminen fanden die Versammlungen der freien Männer (Volksthing) statt, bei denen wichtige Entscheidungen besprochen und getroffen wurden, so z.B. die Wahl des Königs. König und Gaufürsten hatten beim Volksthing nur das Vorschlagsrecht. Die Gesellschaft war patriarchalisch organisiert und das Haus hatte eine besondere Stellung in ihr. Die Macht des Königs reichte nur bis zum Hausherrn, aber alle im Haus lebenden unterstanden diesem, wobei die Aufsicht der Sippe einen Schutz vor Willkür bot.
Darstellende Kunst

Die germanische Kulturwelt war arm an Bildern. Erst ab dem 5. Jahrhundert n.Chr. wurden Szenen und Gestalten der Mythologie auf goldenen Schmuckscheiben abgebildet. In der jüngeren Kaiserzeit wurden von römischen Vorbildern nach Tierformen gestaltete Fibeln übernommen. Besonders beliebt waren Eber und Hirsch. Bronzene vollplastische Rinderfiguren waren ebenso bekannt, wenn auch selten. Über die Holzschnitzerei kann natürlich wenig gesagt werden. Die Nachahmungen römischer Tierbilder wurden mit der Zeit zu einer eigenständigen germanischen Tierornamentik weiterentwickelt.
Wanderungen und Reichsgründungen

- Hauptartikel: Germanische Völkerwanderung und Spätantike
Die zur Zeit der Völkerwanderung weit wandernden germanischen Stämme gehörten vor allem zu den Ostgermanen - z.B. die Goten, Burgunden, Wandalen, Gepiden und Langobarden. Ihre Reichsgründungen hatten jedoch keinen dauerhaften Bestand; die ostgermanischen Sprachen sind heute ausgestorben. Die westlich der Elbe lebenden Stämme - z.B. die Franken, Sachsen und Angeln - waren vergleichsweise sesshaft. Ebenso die Nordgermanen, die erst im Mittelalter z.Z. der Wikinger unter anderen Bedingungen ausgedehnte Wanderungstätigkeiten entwickelten. Ihre Sprachen (westgermanische Sprachen und nordgermanische Sprachen) haben sich bis heute erhalten und weiterentwickelt.
In der Zeit der Völkerwanderung gründeten Germanenstämme Reiche in Nordafrika, in heutigen Frankreich, in Italien, auf der iberischen Halbinsel und wanderten nach Britannien. Die Germanen kannten meist kein Verwaltungsstaatswesen im römischen oder heutigen Sinne. Die Reiche der germanischen Stämme waren ähnlich dem Personenverbandsstaat organisiert. Die Staatsangehörigen schworen ihrem König Treue und waren damit an das Reich gebunden. Der Staat wurde nicht über eine räumliche Ausdehnung definiert, sondern über seine Menschen und deren Stellung zum Herrscher. Deshalb waren die Reiche stark mit dem jeweiligen König verbunden, und der Tod des Königs bedeutete oft auch den Untergang des Reiches.
Burgundenreich
- Hauptartikel: Burgunden
Nach dem Rückzug der Römer überschreiten ab 406 die Burgunden zusammen mit den Vandalen den Rhein und lassen sich als römische Bundesgenossen in Mainz, Alzey und Worms nieder. Das Gebiet wird ihnen vertraglich zugesichert. Nach einem Einfall in die römische Provinz Belgica 435 wird im darauffolgenden Jahr das Burgundenreich durch den weströmischen Heermeister Aetius mit Hilfe hunnischer Hilfstruppen zerstört - als Sage im Nibelungenlied beschrieben. Die verbliebenen Burgunden werden durch Rom ins Gebiet des Rhône-Tals umgesiedelt und gründen dort später ein neues Reich, das 532 im Fränkischen Reich aufgeht und dort neben Austrien und Neustrien einen eigenen Reichsteil bildet.
England
- Hauptartikel: Angelsächsische Eroberung Englands
Nach dem Zusammenbruch der Rheingrenze 406/407 wurden die Legionen aus Britannien abgezogen und die römische Präsenz auf der Insel erlosch vollständig. Die romano-britische Bevölkerung warb zum Schutz angelsächsische Söldner an. Gruppierungen der Angeln, Sachsen und Jüten siedelten sich im östlichen Teil der Insel an und vertrieben teilweise die keltische Bevölkerung, die im Laufe der Zeit im weiter nach Westen abgedrängt wurde. Bis zum Ende des 7. Jahrhunderts hatten die Angelsachsen den größten Teil der Insel unterworfen und konnten ihre Herrschaft auch gegen die späteren Wikingereinfälle behaupten, bis England 1066 durch die Normannen erobert wurde.
Frankenreich
- Hauptartikel: Fränkisches Reich
Bereits seit Beginn des 4. Jahrhunderts waren am nordöstlichen Ende Galliens Franken (später auch Salfranken) als Föderaten angesiedelt worden. Nach dem Tode des römischen Heermeisters Aëtius, der 434 das Burgundenreich zerstörte und 451 in der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern die Hunnen stoppte, wurde das Gebiet durch Westrom praktisch nicht mehr kontrolliert. Nach dem Zusammenbruch 476 existierte im Norden Galliens im Gebiet um Soissons ein römisches Restreich unter dem Statthalter Syagrius, dem Sohn des Heermeisters Aegidius. 486/487 besiegten die Salfranken unter dem Merowinger Chlodwig I. Syagrius in der Schlacht von Soissons. Dadurch verschob sich die Grenze des durch die Franken kontrollierten Gebiets bis an die Loire; das Salfränkische Reich wird nun Reich von Soissons genannt. Chlodwig, der zuerst nur einer von mehreren fränkischen Kleinkönigen war, beseitigte die anderen Teilkönigreiche. Er sah sich selbst in der Kontinuität römischer Herrschaft, übernahm die römischen Verwaltungsinstitutionen, trat zum katholischen Glauben über und sicherte sich seinen Einfluss auf die Kirche. Militärische Siege 496 und 506 gegen die Alamannen sowie 507 gegen die Westgoten in der Schlacht von Vouillé trugen zur weiteren Expansion fränkischer Herrschaft bei. Aus der Verschenkung eroberten Grundbesitzes durch den König entwickelte sich das Lehnswesen. Im frühen 6. Jahrhundert (nach 507) entstand die lateinische Sammlung des Volksrechts der Franken Lex Salica. Das Reich von Soissons wird als Neustrien Bestandteil des Fränkischen Reichs, das bis zu seiner Teilung 843 im Vertrag von Verdun die bestimmende Großmacht in Mittel- und Westeuropa war.
Reich der Wandalen
- Hauptartikel: Das Reich der Wandalen in Nordafrika
Im Jahre 406 fallen die Vandalen gemeinsam mit anderen germanischen Stämmen nach Gallien ein. Drei Jahre später haben sie die iberische Halbinsel erreicht. Unter König Geiserich dringen sie 429 zusammen mit Silingen und Alanen nach Nordafrika vor und erobern die dortigen römischen Provinzen. Hippo Regius - während der Belagerung stirbt Augustinus von Hippo - ist bis 439 Hauptstadt. Mit der Eroberung von Africa Proconsularis wird Karthago Hauptstadt und die dortige römische Flotte wird erbeutet. In der Folgezeit werden zahlreiche Mittelmeerinseln erobert und 455 Rom geplündert und besetzt. Der oströmische Kaiser Zenon erkennt die Herrschaft der Vandalen 474 an. Im Jahre 477 wird Hunerich der Nachfolger von Geiserich und es kommt ab 483 zu Verfolgungen der Katholiken durch die arianischen Vandalen. Erst 523 wird für kurze Zeit unter Hilderich die katholische Religion wieder zugelassen. 534 erobert der oströmische Feldherr Belisar im Auftrag Justinians das Vandalenreich und beendet deren Herrschaft.
Reiche der Goten
- Artikel: Theoderich der Große, Westgotische Besiedlungen und Tolosanisches Reich
Um 150 bis zur Mitte des 3. Jahrhunderts dehnten sich die Goten entlang Weichsel und Dnister bis zum Schwarzen Meer aus. Um 290 kam es zur Trennung der Goten in Terwingen und Greutungen; beide sind nicht völlig deckungsgleich mit den späteren West- und Ostgoten. In Südrussland errichteten die Greutungen ein Reich, über dessen Größe und inneren Aufbau wenig bekannt ist. Die Terwingen rückten in das von den Römern unter Aurelian aufgegebene Dakien ein und ließen sich dort nieder.
Die Goten lagen häufig mit den Römern im Konflikt, wurden jedoch nie unterworfen und besiegten 252 n.Chr. sogar ein ganzes römisches Heer. Durch den Einfall der Hunnen aus den asiatischen Steppen um 375 n.Chr. wurde das Reich der Greutungen zerstört bzw. fiel an die Hunnen. Die Greutungen zogen nach Westen und siedelten im Raum des heutigen Ungarn. Fortan standen sie unter Waffengefolgschaft der Hunnen und zogen 451 n.Chr. bei der Schlacht auf den Katalaunischen Feldern gegen die Westgoten (u.a. Burgunder) zu Felde.
488 n.Chr. zog der ostgotische König Theoderich mit den sich nun formierten Ostgoten nach Italien und besiegte den dortigen germanischen Herrscher Odoaker. Theoderich gründete daraufhin ein neues ostgotisches Reich in Italien, welches aber bald nach seinem Tod unterging.
Die Terwingen hingegen hatten sich dem hunnischen Zugriff entzogen und sich 376 über die Donau ins römische Reich abgesetzt. Dort wurden sie angesiedelt, rebellierten aber bald darauf, was zur Schlacht von Adrianopel 378 führte, in der Kaiser Valens und der Großteil des römischen Bewegungsheeres im Osten untergingen. Erst Theodosius I. schloss 382 einen Vertrag, der ihnen weitgehende Rechte einräumte. Nach dem Tod des Theodosius im Jahre 395, plünderte der Gote Alarich I. mit seinem Heer die römischen Provinzen; 410 eroberte er sogar Rom. Im Jahre 418 wurden die Terwingen, die sich nun endgültig zu den Westgoten formiert hatten, in Aquitanien angesiedelt, wo sie das Tolosanische Reich - begründeten, das später als Toledanisches Reich bis zur Eroberung durch die Mauren im Jahre 711 bestand.
Die Langobarden
- Hauptartikel: Langobarden und Langobardenfeldzug
Nach der Eroberung des Gepidenreichs 567 wurden die Langobarden durch die Awaren verdrängt und eroberten unter König Alboin Norditalien mit der Hauptstadt Pavia und weitere Gebiete in Mittel- und Süditalien. Die anderen Regionen blieben unter Kontrolle des oströmischen Reiches. Diese Landnahme gilt als Abschluss der spätantiken Völkerwanderung. König Authari (584-590) trat vom arianischen zum katholischen Glauben über. Erst 662 verdrängt der Katholizismus den Arianismus offiziell - gleichzeitig mit dem Vordringen des Islam. Karl der Große eroberte 774 Pavia unter dem letzten Langobardenkönig Desiderius und ließ sich selbst zum König der Langobarden krönen. Im Süden blieb das Herzogtum Benevent bis zur Eroberung durch die Normannen im 11. Jahrhundert selbstständig. Der Name „Langobarden“ ist in der Bezeichnung Lombardei (ital. Lombardia), für eine norditalienische Region, bis heute erhalten geblieben.
Nordeuropa
- Hauptartikel: Geschichte_Skandinaviens
Quellenangaben
- ↑ Patrick Geary (1996): Die Merowinger. Europa vor Karl dem Großen, München, S. 7
- ↑ Jordanes, Getica 24
- ↑ Jordanes, Getica
- ↑ Peter J. Heather (1996): The Goths, Oxford, S. 11ff.
- ↑ Artikel Goten, in: Reallexikon der germanischen Altertumskunde, 2. Aufl., Bd. 12 (1998), S. 402–443, speziell S. 412
- ↑ Velleius Paterculus II
- ↑ Tacitus, Annalen II 46
- ↑ Tacitus, Annalen II 88
Literatur
- Publius Cornelius Tacitus Germania (De origine et situ Germanorum liber), Reclam, Stuttgart 2000, Lateinisch/Deutsch ISBN 3-15-009391-0
- Heinrich Beck/Dieter Geuenich/Heiko Steuer/Dietrich Hakelberg (Hrsg.): Zur Geschichte der Gleichung "germanisch-deutsch". Sprache und Namen, Geschichte und Institutionen. Ergänzungsbände zum Reallexikon der germanischen Altertumskunde 34, Berlin u.a., 2004. ISBN 3110175363. Inhaltsverzeichnis, Rezension von Gregor Hufenreuter in H-Soz-u-Kult, 22.07.2004.
- Döbler, Hannsferdinand: Die Germanen. Legende und Wirklichkeit von A–Z. Lexikon zur europäischen Frühgeschichte, München: Orbis, 2000. ISBN 3-572-01157-4 (Hierbei handelt es sich um eine Neuauflage des Buches von 1975. Das Buch entspricht in vielen Fällen nicht mehr dem aktuellen Forschungsstand.)
- Rudolf Simek: Götter und Kulte der Germanen. Beck'sche Reihe 2335, München, 2004.
- Frühe Völker Europas. Thraker, Illyrer, Kelten, Germanen, Etrusker, Italiker, Griechen, Stuttgart, 2003. ISBN 3806217580.
- Maureen Carroll-Spillecke: Römer, Kelten und Germanen. Leben in den germanischen Provinzen Roms, Darmstadt, 2003. ISBN 3534174267.
- Uta von Freeden / Siegmar von Schnurbein (Hrsg.): Spuren der Jahrtausende. Archäologie und Geschichte in Deutschland, Stuttgart, 2002. ISBN 3-8062-1337-2
- Wilfried Menghin / Dieter Planck (Hrsg.): Menschen, Zeiten, Räume. Archäologie in Deutschland, Stuttgart, 2002. ISBN 3886094677.
- Walter Pohl: Die Germanen. Enzyklopädie deutscher Geschichte Bd. 57, München: Oldenbourg, 2000. ISBN 348655705X. (weitere Arbeiten des Autors zu diesem Thema)
- Allan A. Lund: Die ersten Germanen. Ethnizität und Ethnogenese, Heidelberg, 1998. ISBN 3825306852.
- Hrsg. Heinrich Beck unter Mitwirkung zahlreicher Fachgelehrter und red. Leitung von Rosemarie Müller, Germanen, Germania, germanische Altertumskunde. Studienausgabe des Artikels aus dem Reallexikon der Germanischen Altertumskunde, Walter de Gruyter, Berlin 1998. ISBN 3110163837.
- Krierer, Karl R.: Antike Germanenbilder, Archäologische Forschungen 11, Denkschr. phil.-hist. Kl. 318, Wien: Österreichische Akademie der Wissenschaften, 2004. ISBN 3-7001-3239-5. [1]
- Erich Röth: Mit unserer Sprache in die Steinzeit - Mitteldeutschen Wortgut erhellt die Ur- und Frühgeschichte, Verlag Rockstuhl, Bad Langensalza, 2004. ISBN 3-937135-47-2.
- Jürgen Udolph: Namenkundliche Studien zum Germanenproblem, DeGruyter, Berlin 1994, ISBN 3-11-014138-8 (In dieser namenkundlichen Untersuchung über Gewässer-, Flur- und Ortsnamen auf mehr als 1000 Seiten versucht der Autor sich der Urheimat und Ethnogenese der Germanen zu nähern.)
Weblinks
- Tacitus: Germania (lateinisch und deutsche Übersetzung)
- Germanen: Unterwegs zu höherer Zivilisation von Hermann Ament, 1997
- - Germanen-Bibliographie
- Germanen - Blonde Bestien oder nette Naturburschen? Welt der Wunder Special zum Thema Germanen
- Planet Wissen: Germanen (Aufrufen des Artikels über das Suchfeld)
- ZDF Mediathek: Völkerwanderung - Sturm über Europa
- Darstellung der Germanen anhand von A. Krause u.a.
- Germanen - Die Erben Roms
- Näheres zum Häuserbau der Germanen
- Interview mit Jürgen Udolph