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Sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche nach Ländern

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Das Thema sexueller Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche erhält seit Mitte der neunziger Jahre größere öffentliche Aufmerksamkeit. Es umfasst sowohl die Fälle von sexuellem Missbrauch insbesondere an Schutzbefohlenen und Untergebenen durch Priester, Ordensleute und angestellte Erzieher innerhalb der römisch-katholischen Kirche als auch den Umgang kirchlicher Stellen mit den Tätern und Opfern.

Einführung

Nach den Skandalen in Irland und den USA wurden seit Anfang 2010 auch in Deutschland weitere Sexualdelikte aus der Vergangenheit bekannt. Zum großen Teil fand keine Strafverfolgung der Täter durch die Staatsanwaltschaft oder die Polizei statt. Opfer erhielten keinen oder unzureichenden Schutz. Daher steht das Verhalten kirchlicher Institutionen in der Kritik, auch wenn diese Delikte von höchster kirchlicher Stelle wiederholt öffentlich verurteilt wurden.

Juristisch werden Sexueller Missbrauch von Kindern und Sexueller Missbrauch von Jugendlichen durch die jeweilige gesetzliche Festlegung des Schutzalters voneinander abgegrenzt. Zu den Formen zählen unmittelbar geschlechtliche Handlungen mit und ohne Geschlechtsverkehr, und auch das Zeigen pornographischer Medien. Die Missbrauchshandlung kann sich über Jahre erstrecken. Opfer sexuellen Missbrauchs können auch geistlich Untergebene sein, etwa Nonnen und Seminaristen oder im Rahmen des Beichtsakramentes Pönitenten. Eine weitere Gruppe von Opfern können hilfsbedürftige Menschen in Einrichtungen sein. Zu den in Frage kommenden Delikten zählt auch Vergewaltigung.

Täter entstammen nicht nur der Gruppe der Kleriker, sondern auch der Laien wie zum Beispiel Lehrer und weiteres Personal, in Heimen auch Mitzöglinge.

Bei der Diskussion des Hintergrunds werden allgemein Sexualität, sexuelle Orientierung sowie wie Verdrängung von Sexualität und der Zölibat angesprochen, im engeren Rahmen auch

Empirische Daten für Missbrauch durch katholische Geistliche oder andere Mitarbeiter der katholischen Kirche gibt es kaum; die vorhandenen Schätzungen aus verschiedenen Ländern kommen zu unterschiedlichen Ergebnissen, die besagen, dass zwischen 1 und 5 % der Kleriker durch Missbrauch aufgefallen sind. Zum Teil wird dabei davon ausgegangen, dass überdurchschnittlich viele Kleriker pädophil veranlagt sind, zum Teil, dass der Anteil unter dem Durchschnitt der Gesamtbevölkerung liegt.

Die Dunkelziffer bei Taten sexuellem Missbrauchs wird allgemein als sehr hoch eingeschätzt.

Entwicklung in einzelnen Staaten

Deutschland

19. Jahrhundert

Vorwürfe sexuellen Missbrauchs durch Geistliche und Ordensleute machen einen Großteil des Pfaffenspiegels aus, eines weit verbreiteten antikatholischen Pamphlets, das nach seinem Erscheinen 1845 bis ins 20. Jahrhundert hinein immer neue Auflagen erlebte.[1] In der Tradition der europäischen Aufklärung bemüht sich der Verfasser Otto von Corvin, die katholische Kirche als vernunftfeindlich und bigott zu entlarven. Zu diesem Zweck breitet er über lange Strecken die Topik des „geilen Pfaffen“, der die intime Situation der Beichte sexuell ausnutze, wie sie etwa in zahlreichen Schwänken und Mären des Spätmittelalters und der Frühen Neuzeit immer wieder erzählt und variiert wurde.[2][3][4] Anders als der Diskurs der frühneuzeitlichen Dichtung, in dem Pädokriminalität nicht vorkommt,[5] ergeht sich Corvin auch in der Schilderung von angeblichen „schändlichen Verführungen, die unter Leitung der Mönche stehenden Knaben ausgesetzt sind, und ein jeder Vater wird daraus erkennen können, wie höchst gefährlich es für seine Kinder ist, wenn er diese in Klosterschulen unterrichten lässt.“[6]

Die Historikerin Irmtraud Götz von Olenhusen untersucht in einer sozialhistorischen Arbeit von 1994 den badischen Klerus im 19. Jahrhundert und kommt dabei auch auf mehrere Fälle zu sprechen, in denen Priestern Vergewaltigung oder Unzucht mit Minderjährigen vorgeworfen wurde.[7]

NS-Zeit

Tatsächliche oder imaginierte Fälle von sexuellem Missbrauch in der Kirche wurden zur Zeit des Nationalsozialismus zu antikatholischen Polemiken und juristischer Verfolgung genutzt. Die Verbreitung des Pfaffenspiegels wurde vom Regime gefördert.[8] In den Jahren 1936 und 1937 kam es zu einer Serie von rund 250 sogenannten „Sittlichkeitsprozessen“ gegen katholische Priester und Ordensleute.[9] In den Prozessen ging es um sexuellen Missbrauch von Kindern, Unzucht mit Schutzbefohlenen und in ihrer Mehrzahl um homosexuelle Handlungen (der § 175 StGB war im Gefolge der Röhm-Krise erst 1935 verschärft worden).[10] Zur Vorbereitung hatten Beamte der Geheime Staatspolizei in einer großangelegten Aktion zielgerichtet Geistliche, Schüler, Lehrlinge und Bewohner der katholischen Kinderheime und Pflegeeinrichtungen verhört. Über die folgenden Prozesse wurde in der Presse auf Anweisung des Reichsministeriums für Volksaufklärung und Propaganda ausführlich und oft hämisch berichtet.[11] Dadurch sollte die katholische Kirche diskreditiert und Geistliche allgemein als Sittenlose und Verderber der Jugend hingestellt werden. Langfristiges Ziel der Nationalsozialisten war es, die im Reichskonkordat von 1933 garantierten Konfessionsschulen aufzulösen, das Vermögen der Kirche einzuzuziehen, den Zugang zum Theologiestudium zu erschweren und den Zölibat abzuschaffen.[12]

Die Kampagne wurde während der Olympischen Spiele in Berlin im August 1936 unterbrochen, danach aber sofort wieder aufgenommen. Der Heilige Stuhl protestierte gegen diesen nationalsozialistischen Kirchenkampf mit der Enzyklika Mit brennender Sorge vom März 1937, die aber nicht zu einem Ende der Kampagne führte. Ihr Höhepunkt war eine Rede, die Propagandaminister Joseph Goebbels am 28. Mai 1937 in der vollbesetzten Berliner Deutschlandhalle hielt. Die Rede wurde von allen Rundfunksendern übertragen und erschien am folgenden Tag unter der Überschrift „Letzte Warnung!“ in allen Zeitungen des Deutschen Reichs. Goebbels bezeichnete die Geistlichen als „vertierte und skrupellose Jugendschänder“ und forderte, dass „diese Sexualpest mit Stumpf und Stiel ausgerottet werden“ müsse. Er zeigte sich erfreut und dankbar, dass Hitler „als der berufene Beschützer der deutschen Jugend mit eiserner Strenge gegen die Verderber und Vergifter unserer Volksseele“ vorgehe.[13] Erst im Sommer 1937 wurde die Prozessserie ohne ersichtlichen Anlass abgebrochen, wohl weil die erhoffte propagandistische Wirkung in der Bevölkerung ausblieb.[14]

Bundesrepublik Deutschland

Rechtliche Lage

Sexueller Missbrauch von Jugendlichen ist nach deutschem Strafrecht (§ 182) je nach Situation ein Offizialdelikt, das von Amts wegen verfolgt wird, oder ein Antragsdelikt.[15] Dabei muss der Geschädigte den Antrag auf Strafverfolgung stellen.

Der sexuelle Missbrauch von Kindern wird in § 176 StGB und § 176a StGB als Straftat (Offizialdelikt) definiert, muss also nach erfolgter Anzeige von der Staatsanwaltschaft stets von Amts wegen verfolgt werden.

Verjährung

In Deutschland verjährt sexueller Missbrauch von Kindern strafrechtlich zehn Jahre nach der Vollendung des 18. Lebensjahres des Opfers. In besonders schweren Fällen beträgt die Frist 20 Jahre, gerechnet ab dem gleichen Zeitpunkt. Der Anspruch auf Schadensersatz verfällt bereits drei Jahre nach dem 21. Geburtstag.[16]

Eine von Norbert Denef eingereichte Petition zur Aufhebung der Verjährungsfristen im Zivilrecht für sexuellen Missbrauch von Kindern wurde vom Deutschen Bundestag noch im Dezember 2008 mit der Begründung abgelehnt, „der Rechtsverkehr benötigt klare Verhältnisse und soll deshalb vor einer Verdunkelung der Rechtslage bewahrt werden, wie sie bei späterer Geltendmachung von Rechtsansprüchen auf Grund längst vergangener Tatsachen zu befürchten wäre.“

Seit 2010 mehren sich allerdings Forderungen, die zivilrechtliche Verjährung zu verlängern, damit die Finanzierung von Therapien zukünftig nicht mehr von Verhandlungen und freiwilligen Zusagen abhängig ist. So berichtete Denef, der jahrzehntelang missbraucht worden war, zunächst sei von ihm verlangt worden, im Gegenzug für die Entschädigung über die Tat zu schweigen. Er gilt als das erste Missbrauchsopfer, das bei der römisch-katholischen Kirche in Deutschland eine Entschädigung durchsetzen konnte. Sie betrug 25.000 Euro.[16]

Anzeigepflicht

Es gibt derzeit in Deutschland keine allgemeine Anzeigepflicht bei sexuellem Missbrauch, weder bei bereits begangenen noch bei geplanten Straftaten. 2003 legte die damalige Bundesjustizministerin Brigitte Zypries einen Gesetzentwurf vor, der den sexuellen Missbrauch von Kindern, die sexuelle Nötigung und Vergewaltigung und den sexuellen Missbrauch widerstandsunfähiger Personen in die Vorschrift über die Nichtanzeige geplanter Straftaten - § 138 des deutschen Strafgesetzbuchs (StGB) - aufnehmen sollte (Anzeigepflicht). Jeder sollte danach mit Strafe bedroht werden, der Kenntnis von einem geplanten oder andauernden Missbrauch erlangt hat und diesen nicht anzeigt.[17] Dieser Entwurf wurde wegen Kritik aus therapeutischen Fachkreisen wieder zurückgezogen.[18] So berichtet der Psychiater Norbert Leygraf aus seiner Tätigkeit als Gutachter bei Verdacht des sexuellen Missbrauchs in der Kirche, dass ein Teil der Opfer das Einschalten der Strafverfolgungsbehörden nicht wünsche und ablehne.[18][19] Zentrales Dilemma der Geschädigten bleibt die Beweisfähigkeit für Beschuldigungen beim Fehlen von Zeugen.[20]

Entwicklung in der Bundesrepublik Deutschland bis Ende 2009

1993 richtete der Bund der Deutschen Katholischen Jugend ein Schreiben an die Gremien der Deutschen Bischofskonferenz, in dem die Integration des Themas Sexuelle Gewalt in die Lehrpläne für die Aus- und Fortbildung, die Einrichtung von kirchlichen Beratungsstellen für die Opfer und die Bereitstellung von Therapieplätzen für die Täter gefordert wurde.[21]

Anlässlich des Erscheinens der deutschen Übersetzung der US-amerikanischen Fallsammlung von Elinor Burkett und Frank Bruni unter dem Titel Das Buch der Schande. Kinder, sexueller Mißbrauch und die katholische Kirche im Jahr 1995 berichtete der Spiegel von drei Gerichtsverfahren wegen sexuellen Missbrauchs in den Jahren 1993 bis 1995 und kritisierte in Bezug auf einen Fall im Bistum Augsburg, in dem ein Diözesanpriester zu vier Jahren Haft verurteilt wurde, das Verhalten von Bischof Josef Stimpfle und Generalvikar Eugen Kleindienst.[22] Allgemein wertete der Artikel die Versetzungspraxis als „Nachsicht für die Täter, Gleichgültigkeit gegenüber den Opfern und vorsätzliches Vertuschen“.[23]

Im Jahre 1995 leitete die Staatsanwaltschaft Kassel Ermittlungsverfahren gegen Weihbischof Johannes Kapp und Erzbischof Johannes Dyba ein, um die Praxis der Versetzung ohne Amtsenthebung pädokrimineller Priester zu überprüfen.[24] Das Verfahren wegen Verletzung der Fürsorgepflicht wurde bereits im November 1996 wegen geringer Schuld wieder eingestellt.[25]

Das Verfahren gegen den Mainzer Weihbischof Franziskus Eisenbach wegen des Verdachts sexuellen Missbrauchs im Rahmen eines seelsorgerischen Betreuungsverhältnisses wurde im November 2001 eingestellt. Im Jahre 2000 war Eisenbach von einer Mainzer Professorin beschuldigt worden, an ihr unerlaubt einen Großen Exorzismus sowie sexuelle Handlungen vorgenommen zu haben.[26] Die Staatsanwaltschaft Mainz stellte im April 2001 das Verfahren gegen Eisenbach mangels Tatverdacht ein.[27] Ein von der Klägerin angestrengtes Klageerzwingungsverfahren beim OLG Koblenz wurde im November 2001 abgewiesen.[28] Auch eine Voruntersuchung des Heiligen Stuhls, u.a. wegen des Vorwurfs der Verletzung des Beichtgeheimnisses, führte nicht zu einem Strafverfahren. Allerdings musste Eisenbach, entgegen seinen Erwartungen, nach einem Gespräch mit dem damaligen Präfekten der Glaubenskongregation Josef Kardinal Ratzinger auf sein Amt verzichten.[29][30] Eisenbach trat am 16. April 2002 als Weihbischof in Mainz zurück und ist heute Pfarrer von Bad Wimpfen.[31]

Für die Dokumentation Tatort Kirche: Sexueller Missbrauch durch Priester des Südwestrundfunks, die am 1. September 2002 gesendet wurde, hatten mehr als die Hälfte der 27 deutschen Bistümer dem Filmemacher Thomas Leif gegenüber mindestens 47 Fälle sexuellen Missbrauchs in den vergangenen 30 Jahren schriftlich eingeräumt. Während einige Diözesen konkrete Angaben verweigert hätten, seien insbesondere die Bistümer Hildesheim und Rottenburg-Stuttgart offen mit dem Thema umgegangen.[32]

Im September 2007 distanzierte sich die Bischofskonferenz erneut von Priestern, die des sexuellen Missbrauchs schuldig werden. Karl Kardinal Lehmann betonte, dass jeder Fall von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche „ein Fall zu viel“ sei und die Kirche alles tun wolle, um diese „mit allen Kräften aufzudecken“. Wenn jemand „schuldig geworden ist, darf er auf gar keinen Fall in der normalen Seelsorge beschäftigt werden.“ Lehmann äußerte sich damit erstmals zu dem mutmaßlichen Missbrauchsfall in der Diözese Regensburg, wo entgegen den Richtlinien von 2002 ein bereits einschlägig vorbestrafter Geistlicher in einer Gemeinde eingesetzt wurde und dort im August unter dem Verdacht verhaftet wurde, jahrelang einen Ministranten missbraucht zu haben.[33]

2006 erschien das Buch Schläge im Namen des Herrn; es dokumentierte Ausbeutung, Misshandlung und sexuellen Missbrauch in Kinderheimen in der Zeit zwischen 1945 und 1970, darunter auch in kirchlich geführten. Die Bedingungen waren infolge der Heimkampagne der APO Ende der 1960er Jahre verbessert worden. 2008 fand eine Anhörung vor dem Petitionsausschuss des deutschen Bundestages statt.[34]

Zur Aufarbeitung wurde deswegen Anfang 2009 der Runde Tisch Heimerziehung eingerichtet. Seitens der katholischen Kirche gehören ihm Johannes Stücker-Brüning als Geschäftsführer der Caritaskommission der Deutschen Bischofskonferenz und Mario Junglas, Direktor des Berliner Büros des Deutschen Caritasverbandes an. Berichtet wurden von den ehemaligen Heimkindern sexuelle Übergriffe und sexuelle Gewalt unterschiedlichster Formen sowie unterschiedlicher Dauer – bis hin zu schwerer und sich jahrelang wiederholender Vergewaltigung. In den Jahren 1945 bis 1975 unterstanden etwa 60 % der rund 3000 Heime den beiden großen kirchlichen Konfessionen; als Täter wurden dort auch Ordensleute und Geistliche benannt.[35] Berichtet wurden auch sexuelle Übergriffe durch Mitzöglinge.[36]

2010 öffentlich bekannt gewordene Missbrauchsfälle in katholischen Einrichtungen

Nachdem der Rektor des Canisius-Kollegs Berlin, der Jesuit Klaus Mertes, wegen mehrerer ihm bekannt gewordener Missbrauchsfälle an Kindern und Jugendlichen aus den 1970er und 1980er Jahren[37][38][39] einen Brief[40] an die Absolventen der betroffenen Jahrgänge gerichtet hatte, um damit „beizutragen, dass das Schweigen gebrochen wird“, wurde dieser Brief am 28. Januar 2010 über die Medien der Öffentlichkeit bekannt.[41] Aufgrund des mit dem Brief verbundenen Aufrufs, sich zu melden, wurden kurz darauf auch Fälle an den ebenfalls von den Jesuiten geleiteten Gymnasien Kolleg St. Blasien im Schwarzwald und Aloisiuskolleg in Bonn bekannt.[42] Am 18. Februar 2010 stellte die Anwältin Ursula Raue, die seit 2005 Beauftragte des Jesuitenordens für sexuellen Missbrauch ist, einen Zwischenbericht vor. Demnach wurden ihr 115 bis 120 sexuelle Übergriffe gegen Schüler gemeldet. Die „[…] Akten, die im Vatikan über eventuell länger bekannte Verfehlungen von Priestern und Ordensleuten geführt werden“, habe sie nicht einsehen können. „Frau Raue äußerte Erstaunen, dass in den Akten des Ordens zwar ‚Fürsorge für Mitbrüder‘ erkennbar werde, aber keine ‚Befassung mit der Seelenlage der anvertrauten Kinder und Jugendlichen‘“.[43] In ihrem Abschlussbericht stellte Raue im Mai 2010 fest, dass in den Einrichtungen über Jahrzehnte systematisch sexuelle und körperliche Gewalt gegen Kinder vertuscht wurde und die Täter in mehreren Fällen von ihren Oberen gedeckt und versetzt wurden.[44]

Im Februar 2010 berichtete Der Spiegel, dass 24 von 27 von der Zeitschrift befragten Bistümern angaben, dass seit 1995 insgesamt mindestens 94 Verdachtsfälle von Missbrauch durch Kleriker und Laien bekannt geworden seien, in 30 Fällen kam es zu Verurteilungen. Keine Angaben machten die Bistümer Limburg, Regensburg und Dresden-Meißen.[42]

Am 15. Februar 2010 wurde bekannt, dass es auch im Erzbistum Paderborn mehrere Missbrauchsfälle gab. Ein betroffener Priester und Internatsleiter hatte im Juli 2002 mit dem damaligen Paderborner Erzbischof Johannes Joachim Degenhardt über einen Vorfall aus dem Spätherbst 1980 gesprochen und wurde daraufhin kurzfristig entpflichtet. Die Öffentlichkeit wurde damals nicht informiert und der Priester auch nicht angezeigt, was das Bistum mit dem Wunsch des damaligen Opfers begründet.[45][46] Ein gegen diesen Priester eingeleitetes Ermittlungsverfahren in einem weiteren Fall wurde Anfang April 2010 wegen Verjährung eingestellt.[47]

Am 18. Februar 2010 machten die Pallottiner Fälle sexuellen Missbrauchs in dem früheren, 1967 geschlossenen Konvikt Sankt Albert in Rheinbach bei Bonn bekannt, wonach 2008 ein ehemaliger Schüler angegeben hatte, er und zwei weitere Jungen seien Anfang der 1960er Jahre von einem Pater missbraucht worden. Der beschuldigte Pater sei in den 1960er Jahren aus dem Orden ausgeschieden.[48]

Am 20. Februar 2010 veröffentlichte Spiegel online die Namen von weiteren sechs Einrichtungen, gegen die Vorwürfe erhoben wurden:[49]

  • Bei zwei genannten Einrichtungen handelt es sich um ehemalige Heime der Salesianer Don Boscos in Augsburg und Berlin. Die Rhein-Zeitung hatte am Tag zuvor an einen Fall 1994 im Don-Bosco-Internat der Salesianer Don Boscos in Bendorf erinnert, bei dem der Internatsleiter den betroffenen Erzieher sofort freigestellt und die Kriminalpolizei eingeschaltet hatte.[50] Die Salesianer Don Boscos richteten daraufhin eine Arbeitsgruppe aus internen und externen Personen ein, die regelmäßig Zwischenberichte veröffentlichte. Der dritte Zwischenbericht nennt 62 Meldungen von Betroffenen ab dem Zeitraum der 1950er Jahre; 28 davon bezogen sich auf sexuelle Übergriffe unterschiedlicher Schwere. Unter den gemeldeten Fällen sind auch solche, die bereits bekannt und strafrechtlich abgeurteilt waren. Der dritte Zwischenbericht enthält auch bereits einige Konsequenzen für die Arbeit in den Einrichtungen.[51]
  • Im Fall des genannten Kinderheims der Vinzentinerinnen im oberschwäbischen Oggelsbeuren richteten sich die Vorwürfe nicht gegen die Vinzentinerinnen, die das Heim bis 1992 lediglich mitführten, sondern gegen einen im Auftrag des eigentlichen Trägers, der Stiftung Piuspflege, dort seelsorgerisch tätigen Pfarrer, der wegen Demenz nicht mehr belangt werden kann.[52][53] Die vom betroffenen Bistum Rottenburg-Stuttgart eingerichtete Kommission berichtete am 18. März 2010 für ihren Bereich, dass bislang 14 Priester unter Verdacht stünden.[54]
  • Bezüglich des genannten Maristen-Internats im bayerischen Mindelheim richtete sich später der Vorwurf gegen die Informationspolitik der Ordensgemeinschaft. 2007 war der langjährige Internatsleiter von seiner Aufgabe entbunden worden, ohne dass man alle Eltern darüber informiert hatte, dass gegen ihn ermittelt wurde, weil er sich an mindestens 10 bis 15 Jungen vergangen haben sollte. Er wurde mittlerweile wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt.[55]
  • Die fünfte genannte Einrichtung war das frühere Franziskaner-Internat in Großkrotzenburg bei Hanau; es wurde in der weiteren Berichterstattung nicht mehr aufgegriffen.
  • Der sechste Vorwurf des Artikels richtete sich gegen das in der Essener Franz Sales Haus, in dem man 1.500 Menschen mit Behinderung betreut. Dort sollen in den 1960er Jahren Schutzbefohlene sexuell missbraucht worden sein.[56] Zugleich wurden auch sadistische Taten berichtet.[57]

Außerdem wurden Mitte Februar 2010 erste Vorwürfe gegen das Internat des Benediktinergymnasium Ettal im oberbayerische Kloster Ettal laut, die Fälle betrafen, die zeitlich unter Meldepflicht standen. Nachdem sich die Vorwürfe offenbar erhärteten, bat das zuständige Erzbistum München und Freising Abt Barnabas Bögle, die Verantwortung zu übernehmen und zurückzutreten, was dieser auch tat.[58] Wenige Tage später trat auch der Schulleiter zurück.[59] Am 2. März 2010 wurde im Einvernehmen mit den Patres durch die Staatsanwaltschaft München II mit dem oberbayerischen Kloster Ettal erstmals ein Kloster durchsucht, nachdem 20 mutmaßliche Opfer von sexuellen Übergriffen oder körperlicher Züchtigung berichtet hatten und Verdachtsfälle aus den Jahren 2003 bis 2005 nicht ordnungsgemäß gemeldet worden waren.[60] Am 14. März 2010 meldete sich der Berater der Deutschen Bischofskonferenz in Fragen des Missbrauchs, Manfred Lütz, in der Frankfurter Allgemeinen Zeitung zu Wort, dass das Erzbistum Abt und Schulleiter zu Unrecht zum Rücktritt gedrängt habe, da für den konkreten Fall sogar ohne Vorliegen eines Missbrauchsvorwurfes ein Gutachten von Friedemann Pfäfflin eingefordert wurde, das keine Diagnose auf Pädophilie erbrachte.[61] Am 12. April 2010 wurde ein Bericht vorlegt, der über Gewalt, Missbrauch und Sadismus berichtet.[62]

Anfang März 2010 wurden Missbrauchsfälle im Studienseminar der Kapuziner in Burghausen öffentlich diskutiert, die 1991 zwar juristisch verfolgt wurden, aber wegen Verjährung ohne Ergebnis blieben. Der verdächtigte Direktor des Studienseminars wurde nach mehreren Versetzungen 2009 von allen priesterlichen Aufgaben entbunden.[63]

Gegen zwei leitende Geistliche des Knabenchors Regensburger Domspatzen mussten in der Vergangenheit Maßnahmen ergriffen werden: Der erste wurde 1958 aus dem Dienst am Domspatzen-Gymnasium entfernt, der andere Geistliche wurde 1971 verurteilt.[63] Im März 2010 wurde öffentlich bekannt, dass es mindestens noch bis ins Jahr 1992 sexuellen Missbrauch gegeben haben soll.[64]

Der sexuelle Missbrauch an der Abtei Königsmünster in Meschede hatte offenbar größere Dimensionen als zunächst bekannt geworden. Die Staatsanwaltschaft Arnsberg geht von 19 Geschädigten aus.[65]

Im März 2010 berichtete die New York Times[66] von einem wegen Kindesmissbrauchs vorbelasteten Pfarrer namens Peter H., der nach seiner Versetzung Anfang der 1980er Jahre in psychiatrischer Behandlung war. Der Psychiater hatte das Erzbistum München und Freising eindringlich davor gewarnt, diesen wieder mit Kindern arbeiten zu lassen. Dem Priester wurde jedoch erneut der Kontakt zu Kindern ermöglicht. Fünf Jahre später wurde er wegen sexuellen Missbrauchs von Kindern zu 18 Monaten Freiheitsstrafe auf Bewährung und 4000 Mark Geldstrafe verurteilt.[67] Daraufhin erfolgte erneut eine Versetzung und er konnte 21 Jahre lang weiter mit Kindern und Jugendlichen arbeiten. Gespräche von Eltern, die sich wegen des Küssens von Kindern besorgt zeigten, seien von Mitgliedern des Pfarrgemeinderats abgeblockt worden. Im September 2008, nachdem ein Missbrauchsopfer ihn aufgespürt hatte, wurde gegen den verurteilten Sexualstraftäter ein Ermittlungsverfahren eingeleitet, ein forensisch-psychiatrisches Gutachten erstellt und ihm strikt untersagt, Kinder-, Jugend- und Ministrantenarbeit auszuüben. Danach wurde er abermals versetzt. Er übernahm jedoch in Vertretung weiter Jugendgottesdienste in Bad Tölz. Aufgrund von Recherchen der Süddeutschen Zeitung suspendierte das Erzbistum München Anfang März 2010 den Pfarrer.[68][69] Der Seelsorgereferent des Bistums, Prälat Josef Obermaier, trat zurück.[70] Der damals zuständige Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Gerhard Gruber, übernahm die volle Verantwortung.[71]

Im April 2010 wurde der Fall einer 40-jähriger Patientin mit Hirnschädigungen bekannt, die in einer Einrichtung der Caritas in Limburgerhof offenbar vergewaltigt wurde und im fünften Monat schwanger war.[72]

Das Erzbistum Freiburg hat im April 2010 einen Seelsorger beurlaubt, dem sexueller Missbrauch vorgeworfen wird[73]. Nach Angabe der Erzdiözese ermittelt die Staatsanwaltschaft in Irland gegen den Pfarrvikar. Auch die Staatsanwaltschaft Waldshut-Tiengen hat daraufhin Ermittlungen aufgenommen. Als Mitglied des Ordens der Legionäre Christi[74] war der in Manila (Philippinen) geborene Ordensmann in Irland, Schottland und England in der Betreuung von Jugendlichen tätig, bevor er in Mexiko, Brasilien, Venezuela und Peru missionierte. 1995 wurde er von Erzbischof Oskar Saier in den Dienst des Erzbistums aufgenommen und war als Diakon und Priester in Achern, Freiburg, Karlsruhe, Offenburg und Tiengen-Lauchringen tätig[75].

Die bis Mitte März 2010 gemeldeten Fälle verteilten sich wie folgt[76]:

Bistum Einrichtung/Ort (sofern bekannt) Anzahl möglicher Täter Anzahl möglicher Opfer Zeitraum der Anschuldigungen Bemerkung
Berlin Canisius-Kolleg 2 61 1970-1990 -
Rottenburg-Stuttgart Pius-Pflege in Oggelsbeuren 1 - - Priester ist dement
- 13 - - 4 Verdächtige bereits verstorben
Freiburg - 1 17 1991 Täter nahm sich 1995 das Leben
Regensburg Domspatzen Regensburg 2 mehrere Schüler - beschuldigte Priester bereits verstorben
Metten 1 mehrere Schüler - -
München und Freising Kloster Ettal - - - -
Erzabtei St. Ottilien, - - - -
Bad Tölz - - - Fall Peter H.
Passau Burghausen (Studienseminar) 1 mehrere Seminaristen 1980-1990 -
Eichstätt Ansbach 1 1 1971 -
Bamberg Aufseesianum 2 mehrere Übergriffe - beide Beschuldigte verstorben
Ottonianum 1 10 1976 - 1991 Am 30.07.2008 wird bekannt, dass ein Bamberger Domkapitular, der gleichzeitig auch Personalchef des Bistums war, während seiner Zeit als Rektor des Internates mehrfach Jugendliche sexuell missbraucht hat.
Augsburg Maristen-Internat (Mindelheim) 1 10-15 2007 -
Heim der Salesianer Don Boscos (Augsburg) - - - -
Augsburg - 1 1 1999 Priester zeigte sich auf Druck des Bistums selber an
Würzburg Bonner Internat der Franziskaner-Minoriten 1 - 1970-1980 Ordensbruder soll Kinder unsittlich berührt haben
- 1 - - -
- - - - mehrere weitere Vorwürfe werden geprüft
Fulda Großenlüder 1 6 1990 Täter wurde 1995 verurteilt
Limburg u. a. Königstein, Westerwald 2 10 1990-2000 Verfahren gegen den Priester eingestellt, zweiter Beschuldigter ist ein Kirchenmitarbeiter, der 2007 entlassen wurde
Mainz Knabenkonvikt in Bensheim 1 3 1973-1979 Soll ein Fall von Misshandlung sein
Speyer Johanneum in Homburg 2 - - Hilturper Missionare betroffen
- 2 - - Täter schon verstorben
- 1 mehrere Messdiener 2009 Franziskaner zeigte sich selbst an
Trier - 1 3 1985-1987 Abschlussbericht steht noch aus, Verfahren der Staatsanwaltschaft Koblenz wurde wegen Verjährung eingestellt
Köln Aloisius-Kolleg (Bonn) - - - wird vom Jesuitenorden aufgearbeitet
- 1 - - Täter ist Hausmeister, wurde suspendiert und hat Hausverbot
- 1 - - Täter lebt im Pflegeheim
Aachen Haus Overbach mehrere Ordensleute 3 1950-1960 -
- 1 - 1990 -
Münster - 15 50 "frühe Fälle" -
- 13 (beschuldigt) - 2002-2010 nach Prüfung wird gegen 5 Personen ermittelt
niedersächsischer Teil des Bistums - 7 (noch in Prüfung) 1930-1980 -
Essen - - über ein Dutzend Menschen meldeten sich (noch in Prüfung) - -
Paderborn Collegium Aloysianum (Werl) 1 2 - -
Hildesheim Wolfsburg 1 - - Täter suspendiert
- 1 - - Täter im Ruhestand
2 - - - Teil der Fälle am Berliner Canisius-Kolleg
- mindestens ein Dutzend - - Fälle verstorbener Priester
Osnabrück Internatschule der Maristen in Meppen 1 mehrere Opfer Ende der 1960 Jahre staatsanwaltschaftliches Verfahren gegen einen Ordensmann eingestellt
Hamburg Sankt-Ansgar-Schule - 4 - zwei Verdachtsfälle wurden an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet
Dresden-Meißen - - - - -
Görlitz - - - - -
Erfurt - - - - -
Magdeburg - - - - -
Reaktionen in der Kirche in Deutschland

Pater Klaus Mertes SJ, Rektor des Berliner Canisius-Kollegs, kritisiert: „Die Kirche leidet an Homophobie. Homosexualität wird verschwiegen. Kleriker mit dieser Neigung sind unsicher, ob sie bei einem ehrlichen Umgang mit ihrer Sexualität noch akzeptiert werden.“[77] Mit Blick auf die Täterseite erklärte Mertes in einem Interview der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung vom 7. Februar 2010: „Mich interessiert nicht der individualpsychologische Blick, ich bin am systemischen Blick interessiert. Der geht auf den zweiten Aspekt der Tat, das Vertuschen. Warum wird vertuscht? Doch nicht, weil die Vertuscher pädophil sind! Weil das vertuschende System Interessen hat und Ängste.“[78]

Der Vorsitzender der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Robert Zollitsch, sprach Anfang Februar den Missbrauchsopfern sein Mitgefühl aus und kündigte an, dass sich die katholischen Bischöfe auf ihrer bevorstehenden Vollversammlung Ende Februar mit dem Missbrauchsskandal bei den Jesuiten beschäftigen werden.[79]

Anfang Februar 2010 nahm der Bischof des Bistums Hildesheim, Norbert Trelle, in einem offenen Brief, der in der Kirchenzeitung abgedruckt und am 7. Februar 2010 als Hirtenbrief in allen Gottesdiensten verlesen wurde, Stellung zu den Ende Januar bekannt gewordenen Missbrauchsfällen in seinem Bistum. Die Fälle erfüllten ihn „mit Scham und Empörung“. Das Bistum werde alles daran setzen, für Aufklärung zu sorgen, und alles unternehmen, um solche Taten zu verhindern. Er rief eventuell weitere Geschädigte auf, sich zu melden, bot allen Opfern Begleitung und Hilfe an, bat aber auch, vom Einzelfall nicht auf einen ganzen Berufsstand zu schließen.[80] Der frühere Bischof des Bistums Hildesheim, Josef Homeyer, gab zu, dass die Missbrauchsfälle von der Kirchenleitung eindeutig unterschätzt worden seien. Einer der beiden beschuldigten Jesuiten sei nach seinem Austritt aus dem Orden als Diözesanpriester ins Bistum Hildesheim inkardiniert worden. Als dort Vorwürfe gegen ihn erhoben worden waren, habe die Bistumsleitung dies nicht in ausreichender Weise ernst genommen. Das aufgrund einer Beschwerde ausgesprochene Verbot der Jugendarbeit habe „das Bistum nicht konsequent durchgehalten“ und nach weiteren Vorwürfen wegen Belästigung sei der betroffene Priester 1997 erneut nur versetzt worden.[81]

Der Beauftragte für sexuellen Missbrauch im Bistum Dresden-Meißen, Prälat Armin Bernhard, vertritt die Auffassung, man habe das Thema Pädophilie zu lange tabuisiert: „Früher hat man den Fehler gemacht, dass man diejenigen versetzt hat. Dann kann es immer weitergehen.“[82]

Der damalige Bischof des Bistums Augsburg, Walter Mixa, sagte in einem Interview vom 15. Februar 2010: „Die sogenannte sexuelle Revolution, in deren Verlauf von besonders progressiven Moralkritikern auch die Legalisierung von sexuellen Kontakten zwischen Erwachsenen und Minderjährigen gefordert wurde, ist daran sicher nicht unschuldig.“[83] Der Beauftragte der Deutschen Bischofskonferenz für Missbrauchsfälle Bischof Stephan Ackermann dagegen sagte Anfang April 2010, dass die Kirche nicht die sogenannte sexuelle Revolution für den Missbrauch an Kindern und Jugendlichen verantwortlich machen könne: „Verantwortlich sind die Täter. Vielleicht kann man es so sagen: Päderasten finden in jeder Moral ihre Wege, um zum Ziel zu kommen.“ Darüber hinaus fordert er eine Verschärfung der kirchlichen Leitlinien und forensische Gutachten für jeden Täter unabhängig von der Verjährung.[84]

Der Bischof des Bistums Osnabrück Franz-Josef Bode, vertrat am 17. Februar 2010 als Vorsitzender der Jugendkommission der Deutschen Katholischen Bischofskonferenz die Ansicht, der Skandal um sexuellen Missbrauch an katholischen Jesuiten-Kollegs dürfe nicht heruntergespielt werden. Die Kirche könne sich nicht damit herausreden, „dass andere es auch tun“. Da die Kirche eine Instanz mit hohen moralischen Anforderungen sei, sei dies eine besondere Herausforderung.[85] Bode sah bereits am 3. Februar 2010 einen gewaltigen Vertrauensverlust für die katholische Kirche durch den Missbrauchs-Skandal. Die Kirche habe in der Vergangenheit Fehler im Umgang mit Geistlichen gemacht, die sexuell auffällig geworden seien.[86]

Im März 2010 beklagte der Regensburger Bischof Gerhard Ludwig Müller, die Medien betrieben eine „Kampagne gegen die Kirche“ vor, die ihn an die NS-Zeit erinnere.[87] Der Kurienkardinal Walter Kasper, der sich zu dieser Zeit im Rahmen der Landessynode der Evangelischen Kirche in Weiden aufhielt, distanzierte sich von dieser Medienschelte.[88]

Kardinal Karl Lehmann bezeichnete Anfang März 2010 den Vorwurf, die Kirche betreibe bei diesem Thema ein geradezu „systematisches Vertuschen“, als Verleumdung, zumal die römisch-katholische Kirche die erste gesellschaftliche Gruppe gewesen sei, die sich im Jahr 2002 Leitlinien für den Umgang mit Tätern und Opfern gegeben und diese seither zweimal mit Experten überprüft habe. Eine Verharmlosung oder gar Verniedlichung von Fällen sei heute in jedem Fall unerlaubt und eine lückenlose Aufklärung ohne Ansehen der Person verpflichtend. Umgekehrt gehöre es aber zum Schutz der Person, keine Verurteilung ohne eindeutigen Beweis vorzunehmen.[89] Anfang Februar hatte er in einem Interview im WDR erklärt: „Es gibt ja von der medizinischen, psychiatrischen Seite her auch die Situation, dass es Täter gibt die, ich sag’s mal etwas banal, einmal ausrutschen, die man aber nicht, auf ein Leben lang, einfach jetzt aus der beruflichen Aktivität ausschließen kann.“[90]

Anlässlich einer Pressekonferenz am 30. März 2010 dankte Bischof Ackermann Mertes dafür, dass er mit seinem Vorgehen „eine Tür geöffnet und eine bisher vorherrschende Sprachlosigkeit überwunden“ habe.[91]

Reaktionen von Laien und Laienverbänden

Martin Lohmann, Jesuitenschüler und Sprecher des Arbeitskreises Engagierter Katholiken in der CDU, äußerte am 4. Februar 2010 seine persönliche Anwiderung über die enthüllten Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche und stellte klar: "Es geht um Aufklärung. Vertuschen und Verdrängen dürfen keine Chance haben." Das Bestreben, die bekanntgewordenen Missbrauchsfälle nur im "System Kirche" oder im Bereich der katholischen Sexuallehre zu suchen, sei für ihn jedoch auch eine Form der Vertuschung; diese verhöhne die Opfer zusätzlich und lenke von den Ursachen letztlich ab. "Wer sich seine Erklärungsmuster so simpel zurechtlegt, hat von der Sexuallehre der Kirche ebenso wenig verstanden wie vom Zölibat." Einen Generalverdacht dürfe es nicht geben "weder gegen die Kirche noch gegen den Jesuitenorden noch gegen Homosexuelle."[92]

Alois Glück, Politiker der CSU und Vorsitzender des Zentralkomitees der deutschen Katholiken beklagt hinsichtlich des sexuellen Missbrauchs das „Fehlverhalten Einzelner, aber auch das Schweigen und Wegsehen Vieler“.[93] Er plädiert für eine Aufhebung des Zölibats für Priester.[94]

Die Initiative Kirche von unten bemängelte Anfang Februar 2010:[95]

„Das autoritäre und streng hierarchische Kirchenbild fördert soziale, psychische und selbstverständlich auch sexuelle Formen von Gewalt.“

Schüler des Aloisius-Kollegs in Bonn beschrieben am 25. Februar 2010 die Darstellung ihrer Schule als Ort massenhaften sexuellen Missbrauchs als unangemessen. Auch die Fixierung auf den Zölibat oder die Jesuiten im Zuge der Missbrauchsdebatte hielten sie für falsch. Sie bekräftigten die Notwendigkeit der Auflärung der bestehenden Verdachtsmomente und plädierten für die Einrichtung unabhängiger Vertrauensstellen.[96] Ähnlich positionierten sich auch ehemalige Schüler des Canisius-Kollegs zu Ostern 2010: "Es muss mal ein Statement geben, dass es sich nur um Einzelfälle handelt – so bedauerlich sie auch sind.".[97]

Albert Link äußerte am 13. März 2010 in der BILD-Zeitung sein Unverständnis über die Fixierung auf Rom und den Papst. Außerdem kritisierte er die immer wieder geäußerte Meinung, das Problem des Missbrauchs sei nur durch verstärkten Einsatz der Staatsanwaltschaft zu lösen.[98]

Am 15. März 2010 meinte Wolfgang Thierse, Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, dass "die "Kirche" aufgrund ihres Anspruches an sich und andere "mit sich ehrlicher und strenger sein" müsse. Zur Frage einer Entschädigung der Opfer meinte Thierse: "Ehrliche Aufklärung tut den Opfern eher gut, als dass man sagt, ihr kriegt 5.000, 10.000 oder welche Summe auch immer". Den Opfern sei demnach mehr durch einen radikal offenen Umgang der Gesellschaft mit diesen Verbrechen gedient. Auch Thierse sah die Katholische Kirche in einer tiefen Krise.[99]

Schwere Kritik am Verhalten anderer Laienorganisationen übte die Generation Benedikt. In einer Presseerklärung vom 15. März 2010 äußerte sie insbesondere ihr Unbehagen gegen die Vermischung der Missbrauchsdebatte mit allgemeinen kirchenpolitischen Themen. So bezeichnete sie die Aufnahme der Zölibatsdebatte durch das Zentralkomitee der deutschen Katholiken als unverantwortlich, da so der Generalverdacht gegen Priester gefördert werde und äußerte den "traurig stimmenden Eindruck, dass viele an der Debatte über die Missbrauchsfälle beteiligten Personen und Organisationen zunehmend die eigentlichen Opfer aus dem Auge verlieren und in der öffentlichen Empörung über die tatsächlich erschütternden Missbrauchsfälle eine Gelegenheit für (kirchen-) politische Debatten sehen." Die Generation Benedikt forderte daher: "Aufklärung statt Politik!".[100]

Andreas Theyssen, Kolumist bei der Financial Times Deutschland und gläubiger Katholik, schrieb am 21. März 2010: "Etwas ist faul in meiner Kirche". Der Umgang der Katholischen Kirche mit diesem Thema bringe ihn "zum Kotzen". Nach seiner Meinung "druckse" die Kirche herum. Er forderte ein rigoroses Eingreifen der Staatsanwalschaft. Trotz allem erklärte er unter Bezug auf das Buch Genesis und die Offenheit, mit der Bischof Stephan Ackermann die Probleme benannt habe, Mitglied der Katholischen Kirche bleiben zu wollen.[101]

Der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) begrüßte die klaren Worte von Papst Benedikt XVI. über die Missbrauchsfälle in Irland, er wünschte ausdrücklich eine ähnliche Reaktion des Papstes auch für Deutschland. [102] [103]

Der Spiegel-Autor Matthias Matussek äußerte am 27. März 2010 ebenfalls sein Unbehagen über die immer stärkere Vermischung der Missbrauchsdebatte mit zahlreichen anderen kirchenpolitischen Themen. Er plädierte für Besonnenheit und meinte: "Wir Katholiken sollten uns nicht von den Hysterikern des Tages überrollen lassen. Die Kirche ist in einer ernsten Krise, das ja, aber nicht jeder Vorwurf ist damit gerechtfertigt." Einen Kirchenaustritt lehnte er für sich persönlich ab, sagte aber auch: "Die katholische Kirche sollte alles unternehmen, um die Missbrauchsfälle aufzudecken und die Unruhe unter den Gläubigen - auch meine - ernst zu nehmen. Und sie tut es." Ein erneutes Papstwort, wie es der Bund der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) forderte, lehnte Matussek ebenfalls ab; der Papst habe sich mehr als deutlich geäußert. [104]

Der Theologe Hans Küng forderte im März 2010 ein Mea culpa des Papstes.[105]

Christa Nickels, Grüne und Mitglied im Zentralkomitee der deutschen Katholiken, sprach im April 2010 vom „größten Vertrauensverlust der katholischen Kirche seit der Hitler-Zeit“.[106]

Am 2. August 2010 befragte die Süddeutsche Zeitung Ministranten im Zuge der Ministrantenwallfahrt nach Rom zu den Missbrauchsfällen. Ein genereller Missbrauchsverdacht gegen die Kirche wurde dabei abgelehnt ("Die Leute denken, ein fauler Apfel verdirbt den ganzen Korb") und auf die konkrete Situation in der jeweiligen Gemeinde verwiesen ("Würde ich wegen eines schlechten Karate-Trainers mit dem Karate aufhören? Eigentlich nicht. Solange es mir Spaß macht, solange es mir gefällt, bin ich dabei."). [107]

Reaktionen und Forderungen der Politik in Deutschland

Am 22. Februar 2010 warf die Bundesjustizministerin Leutheusser-Schnarrenberger der Kirche in einem Interview mit den Tagesthemen vor, Fälle des sexuellen Missbrauchs in ihren Reihen zu vertuschen und mit den staatlichen Strafverfolgungsbehörden nicht konstruktiv zusammenzuarbeiten.[108] Sie unterstellte der Katholischen Kirche Strafvereitelung[109][110], was rechtlich jedoch eine Anzeigepflicht bei sexuellem Missbrauch voraussetzt, die, wie Leutheusser-Schnarrenberger kurz darauf selbst einräumte, so damals nicht bestand[111]. Der Vorsitzende der Bischofskonferenz, Robert Zollitsch, warf der Ministerin daraufhin falsche Tatsachenbehauptungen vor und verlangte eine Entschuldigung der Ministerin sowie eine Korrektur dieser Behauptungen binnen 24 Stunden.[112][113]
Nach einem Telefonat von Zollitsch mit Bundeskanzlerin Angela Merkel und einem Gesprächsangebot durch die Justizministerin nahm Zollitsch das Ultimatum zurück. Die Teilnahme an einem Runden Tisch mit dem Justizministerium lehnte Zollitsch aber ab: „Sexueller Missbrauch von Kindern ist kein spezifisches Problem der katholischen Kirche.“[114]
Kurz darauf erhob Leutheusser-Schnarrenberger weitere schwere Vorwürfe gegen die katholische Kirche und behauptete, dass die 2001 erlassene Richtlinie De delictis gravioribus eine direkte Anweisung zur Vertuschung von Missbrauchsfällen in der Kirche sei.[115] In der Folge wurden ihr vom katholischen Forum Deutscher Katholiken und von der evangelischen Kirchlichen Versammlung um Bibel und Bekenntnis in Bayern unter Verweis auf ihre Mitgliedschaft in der Humanistischen Union und die dort in der Vergangenheit diskutierten Streichungen pädophiler Handlungen im Strafgesetzbuch sowie vorhandene Bezüge zum Skandal um sexuellen Missbrauch in der Odenwaldschule weltanschauliche Motiviertheit und Unaufrichtigkeit vorgeworfen.[116] Auch in der Tagespresse wurde durch Tissy Bruns festgestellt: "Bei Leutheusser-Schnarrenberger ist der antikatholische Reflex kaum zu übersehen".[117]
Diese Kritiken wurden auch von mehreren Bundestagsabgeordneten von SPD und CDU unterstützt. So meinte die SPD-Generalsekretärin Andrea Nahles in Richtung von Leutheusser Schnarrenberger "nicht so zu tun, als müsse nur in der katholischen Kirche nach Schuldigen gesucht werden. Sie wird sonst bald von anderen Einsichten überholt." [118] Der CDU-Fraktionsvizevorsitzende Günter Krings äußerte sich ähnlich: "Wer das Problem aber auf die katholische Kirche beschränkt, der hat das Problem nicht voll erfasst." Norbert Geis von der CSU ging noch weiter: "Ihr geht es nicht mehr um Aufklärung".[119]
In der Sache wurde auf die Kritik Leutheusser-Schnarrenbergers durch die Deutsche Bischofskonferenz in einer Pressemitteilung widersprochen, die die Darstellung Leutheusser-Schnarrenbergers als sachlich falsch zurückwies.[120]
Die von mehreren Seiten, darunter von Bildungsministerin Annette Schavan und vom Deutschen Kinderschutzbund, geforderte Verlängerung oder Abschaffung strafrechtlicher Verjährungsfristen für sexuellen Missbrauch lehnte Leutheusser-Schnarrenberger ab.[121]

Die FDP verlangte Ende Februar 2010 die Einrichtung eines Entschädigungsfonds.[122]

Anfang März 2010 äußerte Bundeskanzlerin Angela Merkel, sie sei mit der bisherigen Reaktion der katholischen Kirche auf die Vorfälle zufrieden. Die Kirche sei einen „sehr wichtigen Schritt“ gegangen, habe Offenheit im Umgang mit den Skandalen gezeigt und ihre Verantwortung wahrgenommen.[123] Am 9. März 2010 dankte der Vatikansprecher Federico Lombardi Angela Merkel für ihre Anerkennung der Bemühungen der Kirche als ernsthaft und konstruktiv und übermittelte die Haltung des Heiligen Stuhls bezüglich eines Runden Tisches zum Kindesmissbrauch. Dieser trete für einen solchen Runden Tisch ein, weil so vielleicht die schmerzhafte Erfahrung der Kirche eine nützliche Lehre auch für andere sein könne. Die Kirche habe sicherlich eine besondere erzieherische und moralische Verantwortung, dennoch dürfe sich die Frage nicht „nicht nur auf die Kirche konzentrieren“.[124]

Alexander Dobrindt, Generalsekretär der CSU forderte am 13. März 2010 "rückhaltlose Aufklärung und Transparenz" als "der einzig richtige Weg, nicht nur für die katholische Kirche". Weiterhin sagt er, dass "Wenn wir den Opfern helfen und echte Vorsorge für die Zukunft treffen wollen, dürfen wir den Runden Tisch nicht auf die Kirche verengen." Ähnlich hatte sich zum selben Zeitpunkt auch die Generalsekretärin der SPD, Andrea Nahles geäußert. So dürfe es "keine systematische Vertuschung mehr geben". Kindesmissbrauch sei aber ein "breites gesellschaftliches Phänomen".[125]

Nach der Rückkehr von Bischof Zollitsch aus Rom ließ die Bundeskanzlerin Angela Merkel durch den stellvertretenden Regierungssprecher verlauten, sie begrüße, „dass der Heilige Vater die Notwendigkeit einer vollständigen Aufklärung dieser abscheulichen Taten ausdrücklich unterstrichen hat“ und somit die Bemühungen der katholischen Kirche in Deutschland „ausdrücklich die Rückendeckung des Vatikans haben“.[126]

Im Rahmen einer Presseerklärung vom 24. März 2010 beraumte die Bundesregierung den Runden Tisch gegen Kindesmissbrauch an. Er steht unter dem gemeinsamen Vorsitz der Justizministerin, der Familienministerin Kristina Schröder und der Bildungsministerin Annette Schavan. Erster Tagungstermin ist der 23. April 2010. Zugleich setzte das Kabinett die frühere Familienministerin Christine Bergmann (SPD) als unabhängige Beauftragte zur Aufarbeitung der Problematik des sexuellen Missbrauchs ein. Die Einrichtung dieser Stelle und die Berufung Bergmanns wurden von Bischof Zollitsch ausdrücklich begrüßt.[127]

Die Politikerin Renate Künast verlangte Anfang April 2010 „eine unabhängige Kommission des Bundestags und ein Entschädigungsfonds“.[128]

Bundespräsident Horst Köhler plädierte am 13. Mai 2010 dafür, die Kirchen nicht auf die Missbrauchsskandale zu reduzieren. Von den Kirchen forderte er, dass diese den Missbrauch in ihrem Verantwortungsbereich "ehrlich und schonungslos" aufarbeiten. Missbrauch selbst sah er insbesondere als ein "tiefgehendes gesellschaftliches Problem" und meinte: "Dem müssen wir uns widmen, anstatt die derzeitige Situation auszunutzen, um alte Vorurteile über der Kirche oder über reformpädagogischen Konzepten auszukippen". [129]

Maßnahmen der Katholischen Kirche in Deutschland

Für die katholische Kirche sind seit längerem Psychologen und Psychiater zur Beurteilung einzelner Geistlicher tätig, mit Stand Anfang 2010 namentlich Norbert Leygraf, Hans-Ludwig Kröber, Max Steller, Renate Volbert und Friedemann Pfäfflin, ausgewählt vom Kölner Theologen und Psychiater Manfred Lütz.[130]

Nachdem die deutschen Bischöfe beim Ständigen Rat in Würzburg vom 22. April 2002 nationale Regelungen noch ablehnten,[131] setzten sie bei der Herbstvollversammlung der Deutsche Bischofskonferenz in Fulda am 27. September 2002 einheitliche Leitlinien Zum Vorgehen bei sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Geistliche im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz in Kraft, nach denen Priester, die auffällig geworden sind, nicht wieder in der Seelsorge eingesetzt werden, wo sie mit Kindern und Jugendlichen zu tun haben. Darin wurde die Meldepflicht bei schweren Delikten bei der Kongregation für die Glaubenslehre in Rom übernommen.[132]

Am Ende dieser Frühjahrs-Vollversammlung vom 22. bis 25. Februar 2010 in Freiburg stand eine Zusatzerklärung, in der die Bischöfe ihr weiteres Vorgehen festhielten: Neben der Aufklärung sollen vor allem die Leitlinien von 2002 überprüft und präventive Maßnahmen ergriffen werden. Um eine bessere Verortung der Verantwortlichkeiten zu erreichen, wurde der Bischof von Trier Stephan Ackermann als besonderer Beauftragter ernannt.[133]

Am 30. März 2010 richtete die Deutsche Bischofskonferenz in Zusammenarbeit mit der Lebenshilfe im Bistum Trier eine Telefonhotline für Missbrauchsopfer und deren Angehörige ein, durch die diese mit Beratern und Seelsorgern in Kontakt treten können. Ferner wurde eine mit SSL gesicherte Online-Beratung im Internet eingerichtet.[134][135][136][137]

Am 31. März 2010 wurde der Vorschlag Bischof Ackermanns bekannt gemacht, im Rahmen der traditionellen Großen Fürbitten der Karfreitagsliturgie eine Bitte für die Missbrauchsopfer einzufügen. Die Fürbitte enthält drei Teilbitten: eine erste Bitte „für die Kinder und Jugendlichen, denen inmitten des Volkes Gottes, in der Gemeinschaft der Kirche, großes Unrecht angetan wurde, die missbraucht und an Leib und Seele verletzt wurden; … Sei mit deiner Liebe, deinem Trost und deiner Kraft allen nahe, denen großes Unrecht geschehen ist und die tiefe seelische Verletzungen erlitten haben; richte sie auf, heile ihre Wunden und stärke ihren Glauben“; eine zweite Bitte für „diejenigen, die schuldig geworden sind und sich schwer versündigt haben an jungen Menschen, die ihrer Sorge und Obhut anvertraut waren. … den Schuldigen aber gib Einsicht und Reue, die Bereitschaft zur Umkehr und den festen Willen, vergangene Untaten gut zu machen“; eine dritte Bitte um den Beistand des Heiligen Geistes für alle Christen, damit sie „auf dem Weg deiner Gebote bleiben, dem Bösen widerstehen und entschiedener das Gute tun.“ Bischof Ackermann hat dazu alle Mitglieder der Deutschen Bischofskonferenz eingeladen, diese Fürbitte für ihre Bistümer zu übernehmen.[138] 21 von 27 Bistümern haben diesen Vorschlag unverändert an ihre Priester für die Gottesdienste weitergegeben. In sechs Bistümern wurden entweder eigene Texte verwendet (Augsburg, Essen, Würzburg), eigene Fürbitten an den Osterfeiertagen empfohlen (Regensburg)[139]) oder darauf verzichtet, weil schon eigene Gebetsinitiativen in der Karwoche stattgefunden hatten (Mainz, Rottenburg-Stuttgart).[140]

Am 31. August 2010 veröffentlichte[141] die Deutsche Bischofskonferenz überarbeitete, präzisierte Leitlinien für den Umgang mit sexuellem Missbrauch Minderjähriger durch Kleriker, Ordensangehörige und andere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Bereich der Deutschen Bischofskonferenz[142]. Diese regeln die Frage des Vorgehens nach Kenntnisnahme eines Hinweises.[143] Verdachtsfälle werden an die Staatsanwaltschaft weitergeleitet[144], außer des Opfer wünscht dies explizit anders, dann könne darauf verzichtet werden, wenn dem keine gesetzlichen Regelungen entgegenstehen. Kirchenrechtliche Verfahren würden laut Bischof Ackermann ebenfalls eröffnet,[145] diese seien aber nicht dem staatlichen Prozess vorgeordnet.[145] In der Frage der Prävention verlangen diese für haupt- und nebenberufliche kirchliche Mitarbeiter ein erweitertes polizeiliches Führungszeugnis verlangen[146], wenn die Sorge vorliege, "dass bei einer Person Tendenzen zu sexuellem Fehlverhalten vorliegen, werde eine forensisch-psychiatrische Begutachtung angeordnet"[142], der Bereich der Aus- und Fortbildung enthält "die offene Auseinandersetzung mit Fragen der Sexualität, vermittelt Kenntnisse über sexuelle Störungen und gibt Hilfen für den Umgang mit der eigenen Sexualität"[142], die Aus- und Fortbilder haben Sorge zu tragen, dass Personen mit auffälligem Verhalten auf Schwierigkeiten angesprochen und Hilfen angeboten werden, zudem werden regelmäßige Fortbildungen der für die Aus- und Fortbildungen Verantwortlichen und der Ansprechpartner der Diözesen in der Missbrauchsproblematik eingerichtet.[142] Im Gegensatz zur ersten Version aus dem Jahr 2002 gelten die Leitlinien auch für ehrenamtliche Mitarbeiter.[143] Die Frage finanzieller Entschädigung wird nach Aussage von Bischof Stephan Ackermann am Runden Tisch der Bundesregierung geklärt werden.[146]

Kirchenaustritte

Im März 2010 wurde ein signifikanter Anstieg der Kirchenaustritte beobachtet, bei dem man einen Zusammenhang mit den Missbrauchsskandalen vermutete. Quellen für diese Beobachtung waren Standesämter [147] und eine Umfrage von Forsa.[148].

Österreich

Rechtliche Lage

Das Delikt des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen (§ 207b StGB) verjährt in Österreich nicht so schnell wie in Deutschland, weil die Fristen erst zu laufen beginnen, wenn das Opfer das 28. Lebensjahr erreicht hat. Bei einem schweren Missbrauch an einem Unmündigen (bis 14) mit Geschlechtsverkehr mit körperlichen oder seelischen Verletzungsfolgen ist Haft von fünf bis 15 Jahren möglich, was eine Verjährungsfrist von 20 Jahren nach sich zieht. Der Täter könnte also in diesen Fällen strafrechtlich verfolgt werden, bis das Opfer 48 Jahre alt ist. Bei sexuellem Missbrauch mit Geschlechtsverkehr (aber ohne Verletzungen) startet die Verjährung aufgrund der Strafdrohung von ein bis zehn Jahren nach zehn, bei sexuellem Missbrauch ohne Geschlechtsverkehr aufgrund der Strafdrohung von sechs Monaten bis fünf Jahren nach fünf Jahren.[149]

Entwicklung in Österreich

Der Erzbischof von Wien, Hans Hermann Groër, trat im April 1995 zurück, nachdem Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Jugendlichen gegen ihn erhoben wurden. Die Vorwürfe wurden im Februar 1998 kirchlich als zutreffend bestätigt.[150]

Dieser Anlass führte 1996 zur Gründung einer Ombudstelle der Erzdiözese Wien für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche.[131] Deren Leiter war anfangs Helmut Schüller, der selber Schüler bei Groër war und zunächst die Vorwürfe nicht glaubte. In seiner Amtszeit formulierte er Regeln für den Umgang mit sexuellem Missbrauch in der Kirche, die aber im Sinne einer gesamtösterreichischen kirchlichen Vorgangsweise nicht umgesetzt wurden. 2005 gab Schüller diese Funktion zurück, weil sein Ziel immer gewesen sei, dass ein Nicht-Priester die Ombudsstelle leite. Laut eigener Aussage sei seine Ernüchterung bezüglich der Realität der Kirche in diesen Jahren größer geworden.[151] Am 28. Februar 2010 äußerte er in einem Interview mit dem Voralberger Kirchenblatt Zweifel, ob die Ombudsstellen auch überall von den Verantwortlichen offensiv gewollt sind, und forderte klare und einheitliche gesamteuropäische Regeln wie in Deutschland durch die Bischofs- und die Ordensobernkonferenz.[152] Von 2005 bis Ende 2008 leitete der Wiener Kinder- und Jugendpsychiater Max Friedrich und seit Anfang 2009 der psychiatrische Facharzt und Hochschullehrer Johannes Wancata die Ombudsstelle.[153]

Im Jahr 2003/2004 führte das dramatische Hör- und Kammerspiel Die Beichte von Felix Mitterer kurzzeitig zu Diskussionen über den sexuellen Missbrauch von Kindern in Obhut der Kirche. Das Stück wurde mit dem ORF-Hörspielpreis und dem Prix Italia ausgezeichnet.

Am 3. März 2010 räumte der Generalvikar des Erzbistums Wien ein, dass auch die römisch-katholische Kirche in Österreich zumindest bis 2001 Fehler im Umgang mit Missbrauchstätern gemacht habe, indem sie in der Hoffnung, dass es sich um einmalige Taten handle, einfach nur versetzt worden seien.[154] Die österreichische Bischöfe bestätigte diese Einschätzung bei ihrer Frühlingsvollversammlung in St. Pölten und versprachen, neue Maßnahmen gegen Missbrauch zu ergreifen.[155]

Unter anderem wurde eine österreichweit einheitliche Regelung in Auftrag gegeben, eine österreichweite Vernetzung und Zusammenarbeit der diözesanen Ombudsstellen und die offizielle Einbindung der Männer- und Frauenorden in deren Arbeit sowie eine verstärkte Aus- und Fortbildung der kirchlichen haupt- und ehrenamtlichen Mitarbeiter beschlossen. Eine Projektgruppe soll dafür bis Juni 2010 ein detailliertes Gesamtkonzept entwerfen.[156]

Zur Opferbeauftragten wurde im März 2010 Waltraud Klasnic bestimmt.[157]

Am 8. März 2010 bot Erzabt Bruno Becker des Klosters St. Peter in Salzburg dem Vorsitzenden der Benediktinerklöster in Österreich, Abtpräses Christian Haidinger vom Kloster Altenburg, seinen Rücktritt an, nachdem er eingestehen musste, dass er 1969 in Grödig einen Buben missbraucht hatte. Der Erzabt bot dem Opfer 5.000 Euro im November 2009 an. Der Erzbischof von Salzburg, Alois Kothgasser, sagte, es habe sich um ein Angebot von Schmerzensgeld gehandelt. Der Rücktritt des Erzabtes wurde am 2. April 2010 angenommen.[158] Dasselbe Opfer berichtete, von zwei weiteren Mönchen sechs Jahre lang sexuell missbraucht worden zu sein und berichtete von Übergriffen auch gegenüber weiteren Jugendlichen. Einer der beiden Haupttäter sei Mitte der siebziger Jahre aus dem Orden ausgetreten, der zweite habe in der Pfarrseelsorge gearbeitet. Laut Staatsanwaltschaft Salzburg wurden beide im Jahr 2005 als Sextouristen in Marokko festgenommen und wegen sexuellen Missbrauchs an minderjährigen Marokkanern verurteilt.[159][160]

2009 und 2010 seien insgesamt 12 Fälle bekannt geworden. Die Vorwürfe sexuellen Missbrauchs betreffen unter anderem das Internat eines Privatgymnasiums des Bregenzer Zisterzienser-Klosters Mehrerau in den 80er Jahren.[161] Der Pater, der damals wegen Missbrauchs suspendiert und von der Schule entfernt worden war, sei für weitere Missbrauchsfälle verantwortlich. Ein 2004 gegen ihn angestrengtes Verfahren wurde wegen Verjährung eingestellt.[162]

Seit 11. März 2010 wird ein Fall aus der Diözese Graz-Seckau diskutiert, bei der die Diözese und der Vatikan Missbrauchsfälle vertuscht haben sollen, die in den achtziger Jahren von einem Pfarrer begangen worden sein sollen. Nach ersten konkreten Vorwürfen Ende der neunziger Jahre und einer einjährigen Beurlaubung wurde der Pfarrer von Bischof Johann Weber lediglich versetzt, weil die Staatsanwaltschaft die Ermittlungen wegen sexuellen Missbrauchs in zwei Fällen wegen Beweismangels und Verjährung eingestellt hatte. Drei Jahre nach den ersten Ermittlungen wurde der Pfarrer erneut verdächtigt, mindestens 13 Burschen im Alter von 5 bis 18 Jahren wiederholt und schwer sexuell missbraucht zu haben. Das Verfahren wurde abermals wegen Verjährung eingestellt. Nach weiteren Interventionen von Opfern wurde der Pfarrer vom neuen Bischof Egon Kapellari vom Dienst freigestellt und unter Zustimmung der römischen Glaubenskongregation das erste Kirchengerichtsverfahren wegen Missbrauchs in Österreich eingeleitet, das mit einem Schuldspruch für den Pfarrer endete. Obwohl sich der Verfahrensleiter des Erzbischöflichen Metropolitan- und Diözesangerichts in Salzburg wegen der Verjährung im Vorhinein abgesichert hatte, hob die Glaubenskongregation 2006 das Urteil wegen Verjährung der Tatbestände wieder auf.[163]

Im März 2010 machte das Internat im Stift Kremsmünster Schlagzeilen mit Missbrauchsvorwürfen aus den 1970er bis in die späten 1990er Jahren, die aktuell Gegenstand polizeilicher Ermittlungen sind. Mehrere Patres wurden von ihren Ämtern suspendiert, darunter der langjährige Leiter des Internats.

In Wien räumte Kardinal Christoph Schönborn Fehler der Kirche ein: „Leider wurden in der Vergangenheit zu Unrecht in der Kirche die Täter oft mehr geschützt als die Opfer.“[63]

Schweiz

In Schweiz ist die Straftat unter Artikel 187 des Schweizerischen Strafgesetzbuchs definiert.

Die Schweizer Bischofskonferenz gründete 2002 das Gremium „Sexuelle Übergriffe in der Pastoral“.[164]

Am 21. Februar 2010 wurden 60 Verdachtsfälle in der Schweiz publik.[165]

In der Schweiz wurde im März 2010 über eine „Schwarze Liste für pädophile Priester“ gestritten, ein Zentralregister in Rom. Martin Werlen, Abt des Klosters Einsiedeln, war dafür. Bischof Norbert Brunner, Präsident der Schweizer Bischofskonferenz, war dagegen: „Es ist Aufgabe eines jeden Bistums, zu prüfen, ob eine Person den fachlichen und moralischen Ansprüchen entspricht, bevor sie eingestellt wird.“[164]

Weitere europäische Staaten

Irland

Auch in der römisch-katholischen Kirche in Irland wurden Misshandlung und Missbrauch in kirchlichen Einrichtungen bekannt:

Vorlauf

Aufsehen erregte in den 1990er Jahren der Fall des Priesters Brendan Smyth, der über 40 Jahre lang Kinder vergewaltigen und misshandeln konnte. Im Jahr 2010 geriet der heutige Vorsitzende der irischen Bischofskonferenz, Kardinal Sean Brady unter Druck, da er als Priester anwesend war, als zwei von Brendan Smyth missbrauchte Jugendliche dazu gebracht wurden, ein Schweigegelübde abzulegen und er nichts unternahm.[166]

Im Oktober 2002 sendete Raidió Teilifís Éireann den Fernsehbeitrag „Cardinal Secrets“ über verschwiegene Missbrauchsfälle in Dublin, der zu weiteren Untersuchungen veranlasste.

Im Fall von Sean Fortune, der acht Opfer missbrauchte, ist bekannt, dass Gemeindemitglieder Delegationen zu Bischof Donal Herlihy und später an seinen Nachfolger Brendan Comiskey und schließlich einen Brief an den Apostolischen Nuntius in Irland sandten. Ihre Gesuche blieben erfolglos.[167] Über diesen und andere Fälle berichtete der Dokumentationsfilm Suing the Pope der BBC, ausgestrahlt am 19. März 2002.[168]

Ferns-Report

Der im Oktober 2005 veröffentlichte Ferns Report über das Bistum Ferns berichtet über 100 Fälle von Kindesmissbrauch in den Jahren 1962 bis 2002 durch 21 Priester. Der Bericht übt Kritik an Bischof Donal Herlihy.[169]

Ryan-Bericht

Der im Mai 2009 veröffentlichte Ryan-Bericht für die Erzdiözese Dublin belegt den systematischen Missbrauch in katholischen Schulen und Heimen zwischen 1914 und 2000.[170][171][172] In den Fokus gerieten unter anderem die Christian Brothers und die Sisters of Mercy. Im Zuge der Anhörungen trugen von den ca. 25.000 Menschen, die eine der in Rede stehenden Einrichtungen besucht hatten, etwa 1.500 Anschuldigung bei der Kommission vor. Darunter waren 474 Vorwürfe wegen physischer Misshandlung und 253 wegen sexuellen Missbrauchs, die von männlichen Personen erhoben wurden. [173] Von Frauen wurden insgesamt 383 Vorwürfe physischer Misshandlung und 128 Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs vorgetragen. Die Vorfälle ereigneten sich zu einem großen Teil in Industrial Schools, kirchlich geführten Kinderheimen, und den Magdalen Asylums, Besserungsanstalten für gefallene Mädchen, wie eines in dem als authentisch geltenden Film „Die unbarmherzigen Schwestern“ aus dem Jahre 2002 geschildert wird.

Murphy-Bericht

Der Murphy-Bericht wurde im November 2009 veröffentlicht. Er untersuchte die Art und Weise, wie die Kirche mit Anschuldigungen von sexuellem Missbrauch von Kindern durch Priester umging. Der Bericht stellt fest, dass es „keinen Zweifel daran gibt, dass sexueller Missbrauch von Kindern in den Jahren 1975 bis 2004 vertuscht wurde.“[174][175] Der Erzbischof von Dublin Diarmuid Martin unterstützte die Untersuchungkommission besonders, indem er Tausende von vertraulichen Dokumenten veröffentlichte.[176] Die Untersuchungskommission stellte schließlich insgesamt eine Zahl von 320 missbrauchten Opfer zwischen 1975 und 2004 fest und weitere 120 ab Mai 2004. Weiterhin wurde festgestellt, dass den vier Erzbischöfen John Charles McQuaid, Dermot Ryan, Kevin McNamara und Desmond Connell die Anschuldigungen bekannt waren und sie Beschwerden kaum nachgingen. Zusammen mit den Geistlichen wird die Polizei in dem Bericht für den Skandal verantwortlich gemacht, da auch sie bei vorliegenden Anschuldigungen keine Ermittlungen aufnahm.[177][178][179][180][181]

Entschädigung

Seit 2002 werden Opfer von physischer Misshandlung oder sexuellem Missbrauch in den staatlichen und kirchlichen Einrichtungen Irlands in organisierter Form entschädigt. Dazu wurde das Residential Institutions Redress Board eingerichtet. Diese Einrichtung verwaltet die von Staat und Kircheninstitutionen bereitsgestellten Gelder und regelt ihre Verteilung. Nach einer Prüfung erhalten die Antragsteller je nach Schwere der Misshandlung oder des Missbrauchs eine Entschädigung in Höhe bis zu 300.000 Euro. Bis 2010 wurden 14.753 Anträge auf Entschädigung eingereicht. Die Mehrzahl der Opfer wurde mit bis zu 100.000 Euro entschädigt.[182]

Rücktritte von Bischöfen

Die Bischöfe Brendan Comiskey, Donal Brendan Murray, Eamonn Oliver Walsh und Raymond Field traten Ende 2009 zurück, nachdem sie im Murphy-Bericht beschuldigt worden waren, nicht ausreichend gegen die Täter vorgegangen zu sein.[183][184] Nach Berichten vom 12. August 2010 wurden die Rücktritte von Eamonn Oliver Walsh und Raymond Field, beides Weihbischöfe in der Erzdiözese Dublin, von Papst Benedikt XVI. nicht angenommen. Eine Erklärung dazu wurde vom Vatikan nicht abgegeben. Allerdings hatten Eamonn Oliver Walsh und Raymond Field stets die gegen sie vorgebrachten Vorwürfe zurückgewiesen, sich jedoch bei den Opfern entschuldigt.[185]

Reaktion des Vatikans

Am 20. März 2010 wurde ein Hirtenbrief von Papst Benedikt XVI. an die Kirche in Irland veröffentlicht.[186][187][188]

Wie in diesem Hirtenbrief angekündigt ordnete der Papst im Mai 2010 apostolische Visitationen in einigen Bistümern, Orden und Ausbildungsstätten in Irland an.[189] Im Herbst 2010 sollen die ersten Visitationen beginnen. Ziel der neun Visitatoren ist es zu untersuchen, wie vor Ort mit Missbrauchsfällen umgegangen und wie Opfern geholfen wurde. Gleichzeitig sollen dabei die Richtlinien der Bischöfe überprüft und gegebenenfalls verbessert werden.

Die Apostolische Visitation in den Seminaren und im Irischen Kolleg in Rom wird von der Bildungskongregation koordiniert. Zum Visitator wurde der New Yorker Erzbischof Timothy Dolan ernannt.

Die Überprüfung der Ordensgemeinschaften soll federführend von der Ordenskongregation koordiniert werden. Zunächst werden Fragebögen zur Bestandsaufnahme an alle Ordensoberen verschickt; anschließend sollen Joseph Tobin (Redemptoristenober) und Gero McLaughlin (Jesuit) die Männerorden überprüfen und die Oberinnen Shoaron Holland IHM und Mairin McDonagh RJM die Frauenorden.[190]

Frankreich

Der Priester René Bissey wurde im Oktober 2000 wegen sexuellen Missbrauchs von Minderjährigen zu 18 Jahren Haft verurteilt. Die elf Opfer waren zum Zeitpunkt der Tat unter 15 Jahre alt gewesen. Im September 2001 wurde der Bischof von Bayeux-Lisieux, Pierre Pican, zu einer dreimonatigen Gefängnisstrafe auf Bewährung verurteilt worden, weil er vom Kindesmissbrauch Bisseys aufgrund der Priesterbeichte unmittelbare Kenntnis besessen, aber keine Strafanzeige erstattet hatte.[191] Im April 2010 wurde ein Brief vom September 2001 bekannt, in dem der Präfekt der Kongregation für den Klerus, Kardinal Darío Castrillón Hoyos, Pican dankte, dass er „das Gefängnis dem Verrat an einem Priesterbruder vorgezogen“ habe.[192] Vatikan-Sprecher Federico Lombardi distanzierte sich vom Inhalt dieses Briefes und machte Uneinigkeiten innerhalb der Kleruskongregation sowie zwischen Klerus- und Glaubenskongregation dafür verantwortlich. Vor 2001 seien die gemeldeten Fälle an die Kleruskongregation weitergeleitet worden, wo einige Verantwortliche die Auffassung vertreten hätten, dass sie nur nach dem Kirchenrecht verhandelt werden sollten. Dieser Missstand sei aber durch den 2001 approbierten Text abgestellt worden, indem die Fälle bei der Kongregation für die Glaubenslehre gebündelt wurden.[193] Kardinal Hoyos gab an, der Brief sei vom damaligen Papst Johannes Paul II. genehmigt gewesen.[194]

Die französische katholische Bischofskonferenz erklärte 2001, dass 19 französische Priester wegen Vergewaltigung oder Missbrauch Minderjähriger angeklagt seien, sieben von ihnen befanden sich in Untersuchungshaft. Dreißig Priester hatten in den zurückliegenden Jahren Strafen erhalten, elf von ihnen Gefängnisstrafen.[195]

Zu den bekannteren Fällen zählen François Lefort, der für den Missbrauch von sechs senegalesischen Minderjährigen zu acht Jahren Gefängnis veurteilt wurde,[196] Pierre Dufour, der für Missbrauch und sexuelle Nötigung 15 Jahren Gefängnis erhielt,[197][198] Henri Lebras, der zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt wurde, weil er einen zwölfjährigen Jungen zwischen 1995 und 1998 sexuell missbraucht hatte,[199] Denis Vadeboncoeur, der zwischen 1989 und 1992 Minderjährige sexuell missbraucht hatte und dafür zu zwölf Jahren Gefängnis verurteilt wurde.[200] sowie Jean Luc Heckner, der 16 Jahre Gefängnis erhielt, weil er sieben elf bis vierzehn Jahre alte Jungen zwischen 1992 und 1998 sexuell missbraucht hatte.[201]

Insgesamt scheint die französische katholische Kirche derzeit noch am wenigsten von den Skandalen betroffen zu sein. In der Presse wird dies vor allem auf die besondere Struktur der kirchlichen Einrichtungen in Frankreich zurückgeführt. So seien diese im Vergleich zu anderen Ländern weniger zahlreich und nicht mehr so geschlossen organisiert wie früher, auch die Personalstruktur unterscheide sich deutlich.[202]

Polen

Der polnische Bischof Juliusz Paetz im Erzbistum Posen wurde wegen sexueller Übergriffe suspendiert. Eine von der Kurie berufene Untersuchungskommission fand im Herbst 2001 die Vorwürfe bestätigt.[203]

Im Bistum Plock ergaben Untersuchungen Anfang 2007, dass der ehemalige Bischof Stanisław Wielgus, später ernannter Erzbischof von Warschau, darüber Kenntnis hatte, dass mehrere Priester in seinem Bistum Minderjährige sexuell missbrauchten.[204]

Großbritannien

John Aloysius Ward, Bischof des Erzbistums Cardiff, musste 2001 nach der Aufforderung durch Papst Johannes Paul II. seinen Rücktritt einreichen. Im Jahr zuvor hatte Bischof Ward zwei pädokriminelle Priester gedeckt. 1998 war er selbst inhaftiert worden, nachdem er fälschlicherweise von der Polizei beschuldigt wurde, vor dreißig Jahren ein siebenjähriges Mädchen missbraucht zu haben. Ward nahm dies zum Anlass, sich für Menschen einzusetzen, die fälschlicherweise des sexuellen Missbrauchs beschuldigt wurden.
Im Jahre 1998 lag auch der erste Fall in dem John Ward schließlich Versagen gegenüber sexuell übergriffigen Priestern vorgeworfen wurde. In diesem Jahr wurde der ehemalige Sprecher des Bischofs, John Lloyd, wegen Missbrauchs verurteilt (Er saß zu diesem Zeitpunkt bereits wegen Übergriffen auf ein dreizehnjähriges Mädchen im Gefängnis).
Der zweite Fall war der des Priesters und Lehrers John Jordan. Jordan war während seiner Zeit als Lehrer von gegen ihn bestehenden Vorwürfen wegen sexuellen Missbrauchs freigesprochen worden. Danach begann er sein Theologiestudium. In dieser Zeit wollte der damals zuständige Bischof von Plymouth, Christopher Budd, unter Berufung auf die kirchlichen Kinderschutzrichtlinien den Fall von Jordan noch einmal genauer untersuchen. Jordan entzog sich dieser Prozedur durch Wechsel in die Diözese von Ward. Budd schrieb daraufhin vertraulich an Ward und bat ihn eindringlich, Jordan einer genaueren Untersuchung zu unterziehen. Ward ging darauf jedoch nicht ein und weihte Jordan im Jahre 1998 zum Priester. Im Jahre 2000 wurde Jordan schließlich wegen sexuellen Missbrauchs verurteilt. Zwei der Fälle bezogen sich auf seine Zeit nach seiner Weihe. [205]

Patrick Raggett, der angab, im Preston Catholic College in Lancashire missbraucht worden zu sein, reichte eine Schadensersatzklage über 5 Millionen £ ein, die im Mai 2009 vor Gericht zugelassen wurde. Damit wurde eine neue Größenordnung für Schadensersatzforderungen geschaffen.[206]

Italien

In einer Studie von Associated Press wurden 73 Fälle von sexuellem Missbrauch durch Priester mit mindestens 235 Opfern dokumentiert.[207]

67 ehemalige Schüler des Antonio Provolo Instituts für Taubstumme in Verona unterzeichneten eine Erklärung, dass sie, von Priestern und Brüdern ausgeübt, sexuellen Missbrauch, pädophile Übergriffe und körperliche Misshandlungen in den 1950er bis 1980er Jahren erdulden mussten.[207]

Ende März 2010 kündigte der Vorsitzende der italienischen Bischofskonferenz Angelo Kardinal Bagnasco angesichts der zuvor bekannt gewordenen Fälle aus den Diözesen Bozen, Ferrara, Florenz und Rom, man wolle künftig Priesteranwärter einer noch genaueren Prüfung unterziehen, denn schon ein pädophiler Geistlicher sei „einer zu viel“.[208]

Kroatien

In Kroatien wurden der Öffentlichkeit Mitte Juni 2005 Fälle von Missbrauch in einem Kinderheim der Caritas in Brezovica nahe Zagreb bekannt. Betroffen waren unter anderem Waisen und Menschen mit Behinderungen. Die stellvertretende Generalstaatsanwältin Bozica Cvjetko und zwei Staatsanwältinnen wurden suspendiert, weil sie weitere Vorkommnissen in Brezovica gekannt, aber vertuscht haben sollen. Die Chefin der Caritas, Jelena Brajsa, galt als sehr einflussreich. Bischof Josip Bozanic nahm dazu öffentlich Stellung und würdigte auch „alle guten Taten, welche die Caritas unter der Leitung von Jelena Brajsa in schwierigen Jahrzehnten gemacht“ habe. Brajša wurde später vom Vorwurf, vom Missbrauch gewusst zu haben, freigesprochen, obwohl in ihrem Haus ein Tagebuch des Kochs Mijo Penić versteckt gewesen war, in dem er die Vergewaltigung eines Mädchens beschrieben hatte.[209]

Dänemark

Die Verjährungsfrist wegen sexuellen Missbrauchs beträgt in Dänemark 15 Jahre ab dem 18. Geburtstag eines minderjährigen Opfers. Im Frühjahr 2010 erhoben zunächst 15 Personen Missbrauchsvorwürfe gegen katholische Priester und bezogen sich dabei auf den Zeitraum der 1960er und 1970er Jahre. Der katholische Bischof von Kopenhagen, Czeslaw Kozon, lehnte Anfang März 2010 eine eingehende Untersuchung von Missbrauchsfällen zunächst ab.[210]

Norwegen

Am 7. April 2010 wurde bekannt, dass der aus der Eifel stammende frühere Bischof der Prälatur Trondheim Georg Müller zu Beginn der 90 Jahre einen Messdiener sexuell missbraucht hatte. Dies war auch der Grund für seinen Rücktritt im Jahr 2009. In der Öffentlichkeit wurden jedoch Differenzen in der Zusammenarbeit mit der Glaubenskongregation als Grund für den Rücktritt angegeben. Der Vatikan war jedoch bereits über die wahren Gründe unterrichtet.[211][212] Laut Aussage des Bischofs Bernt Ivar Eidsvig gibt es vier weitere potenzielle Fälle sexueller Übergriffe von katholischen Pfarrern auf Kinder in Norwegen.[213]

Belgien

Fälle von sexuellem Missbrauch in der römisch-katholischen Kirche von Belgien wurden erstmals 1997 in größerem Ausmaß öffentlich diskutiert und führten in diesem Jahr zur Einrichtung von Beratungstelefonen für Opfer durch die Bischöfe.[131]

Die Diskussion in Belgien über die Missbrauchsfälle innerhalb der römisch-katholischen Kirche wurde durch den 1996 beginnenden Fall Dutroux und die Aufdeckung eines weltweit agierenden Kinderpornorings 1998 durch Marcel Vervloesem überlagert.[214] Vervloesem wurde später selbst des Kindesmissbrauchs beschuldigt und 2006 verurteilt.[215]

André Vanderlyn, der frühere Pfarrer von Saint-Gillis im Erzbistum Mecheln-Brüssel wurde am 20. Juni 1997 verhaftet und bekannte sich zu sieben Missbrauchsfällen zwischen 1968 und 1997.[216] Er wurde zu sechs Jahren Haft verurteilt; außerdem wurden die zuständigen Kirchenverantwortlichen, Kardinal Godfried Danneels und der Bischof Paul Lanneau, dazu verurteilt, jeweils umgerechnet etwa 12.500 Euro Geldbuße an ein zwölfjähriges Opfer zu zahlen. Im Oktober 1998 sprach ein Berufungsgericht Danneels vom Vorwurf zivilrechtlicher Verantwortung frei, mit der Begründung, dass zwischen einem Bischof und einem Pfarrer kein Abhängigkeitsverhältnis bestehe, das eine Verurteilung begründen könne.[217][218]

André Louis, Priester in Ottré im Bistum Namur, wurde am 25. Oktober 2000 zu 30 Jahren Gefängnis verurteilt, weil er 26 Kinder über einen langen Zeitraum missbraucht hatte.[219][220]

Im Herbst 2005 wurde der Fall der siebzigjährigen Belgierin Eva Dubuisson bekannt, die als Vierzehnjährige von einem Genter Priester und drei weiteren Männern vergewaltigt worden war. Die Kommission zur Aufklärung von Fällen sexuellen Missbrauchs sprach ihr 55 Jahre nach der Tat ein Schmerzensgeld von 50.000 Euro zu.[221][222]

Im November 2005 wurden zwei frühere Ordensbrüder der Kongregation der Fratres Van Dale zu jeweils zehn Jahren Gefängnis verurteilt. Einer von ihnen hatte über 16 Jahre hinweg 20 geistig behinderte Personen sexuell missbraucht.[223]

Im April 2010 bot Roger Vangheluwe dem Vatikan an, als Bischof von Brügge zurückzutreten. Gleichzeitig gab er zu, dass die gegen ihn erhobenen Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs zutreffen.[224] Am 23. April 2010 nahm Papst Benedikt XVI. das Rücktrittsgesuch gemäß can. 401 § 2 CIC (Krankheit oder ‚andere schwerwiegende Gründe‘) an;[225] laut Medienberichten außergewöhnlich schnell, nämlich eine Stunde nach Bekanntwerden des Rücktrittsgesuchs. Der Vorsitzende der Belgischen Bischofskonferenz, Erzbischof André-Joseph Léonard, sagte am Tag des Rücktritts, dass die belgischen Bischöfe beim Vatikan ein Amtsenthebungsverfahren gegen Vangheluwe beantragt hätten, wenn der Bischof seinen Rücktritt nicht angeboten hätte.[226] Es ist das erste Rücktrittsgesuch eines Bischofs, das offiziell mit selbst begangenem Kindesmissbrauch begründet wurde. Vangheluwe war zur Zeit seines Rücktritts der dienstälteste Bischof Belgiens.

Niederlande

Rechtliche Lage

Die Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch von Kindern beträgt in den Niederlanden bislang 20 Jahre ab Volljährigkeit des Opfers. Aufgrund des Bekanntwerdens zahlreicher Fälle von Sexualstraftaten gegen Kinder in den fünfziger und sechziger Jahren kündigte Justizminister Ernst Hirsch Ballin eine Gesetzesinitiative zur Aufhebung der Verjährungsfrist für solche Taten an.[227]

Entwicklung

1995 eröffneten die katholischen Bischöfe der Niederlande im Secretariaat Rooms-Katholiek Kerkgenootschap die Kommission Hulp en Recht (Hilfe und Recht) für Opfer sexuellen Missbrauchs in der Kirche. Sie bietet unter anderem eine Telefon-Hotline für Opfer an.[131]

Ende Februar 2010 wurden drei Salesianer Don Boscos beschuldigt, in ihren Juvenat Don Rua in ’s-Heerenberg in den sechziger Jahren mindestens drei Jungen sexuell missbraucht zu haben. Der Bischof von Rotterdam Adrianus Herman van Luyn, selbst Salesianer Don Boscos und von 1975 bis 1981 Provinzial der niederländischen Ordensprovinz, plädierte für eine gründliche Untersuchung.[228] Die Vorwürfe waren bereits 1967 innerhalb der Ordensgemeinschaft untersucht, aber nie öffentlich gemacht oder angezeigt worden. Der Pater schied damals aus der Ordensgemeinschaft aus, auch die betroffenen Ordensbrüder sind nicht mehr Mitglied der Ordensgemeinschaft.[229]

Mitte März 2010 wurden Vorwürfe laut, katholische Geistliche hätten im Blindeninstitut Sint Henricus in Grave in den sechziger Jahren regelmäßig blinde und schlecht sehende Kinder sexuell missbraucht.[230]

Am 24. März 2010 gab die kirchliche Meldestelle "Hulp & Recht" (Hilfe & Recht) bekannt, in den vergangenen Wochen seien etwa 1.100 Meldungen über mögliche Fälle sexuellen Missbrauchs eingegangen.[231]

Schweden

Das Bistum Stockholm entschuldigte sich auf Verlangen eines Missbrauchsopfers im Juni 2007 öffentlich in zwei Zeitungen. Obwohl das Kind, das in den späten fünfziger Jahren missbraucht wurde, sich innerhalb der Verjährungsfrist gemeldet hatte, wurde der Priester von der Kirche geschützt. Im Dezember 2005 berichtete das Opfer den Missbrauch abermals an die Diözese und verlangte dabei diese öffentliche Entschuldigung.[232] Im April 2010 übernahm Bischof Anders Arborelius die Verantwortung für die bisherige Geheimhaltung der vier bis fünf bislang bekannt gewordenen Fälle in der 93.600 Mitglieder zählenden römisch-katholischen Kirche Schwedens.[233]

Nordamerika

Vereinigte Staaten

Vorlauf

Stephen Joseph Rossetti benennt als ersten öffentlichkeitswirksamen Fall denjenigen des Priesters Gilbert Gauthe im Bistum Lafayette, Louisiana. 1983 wurde gegen das Bistum unter Bischof Gerard Louis Frey geklagt, nicht adäquat auf den Fall reagiert zu haben. Die Klagen wurden eingestellt gegen die Zahlung einer Gesamtsumme von über 10 Millionen Dollar.[234]

Als weitere Fälle bekannt wurden, bildete sich ein Expertengremium mit Pater Thomas Doyle, Kirchenrechtler in der Nuntiatur der die Korrespondenz zum Fall Gauthe zu überwachen hatte, Ray Mounton, Gauthes Anwalt, und Pater Michael Peterson, Gründer des Saint Luke Institute in Silver Spring, einer psychischen Klinik, die sich vor allem um Priester und Odensleute kümmerte. Als Mouton Doyle das erste Mal traf, wusste dieser nichts über Pädophilie, wurde aber innerhalb kurzer Zeit zu einer der führenden Autoritäten und war der einzige von zwei ihm bekannten Priestern, welche furchtlos das Problem ansprachen und mit ihm ehrlich umgingen, was sich auf seine weitere Karriere nicht positiv auswirkte.[235] Von Januar bis Mai 1985, mit Erweiterungen bis Juni erarbeiteten sie gemeinsam ein 92-seitiges Papier, welches sich auf über 100 Prozesse bezog. Es gilt als erster Versuch, das Thema des sexuellen Kindesmissbrauchs in der katholischen Kirche ausführlicher zu behandeln. Es behandelte zivilrechtliche, kanonische und psychologische Aspekte.[235] Darin wurde bereits als oberstes Ziel benannt, die Glaubwürdigkeit der Kirche als christliche Gemeinschaft zurückzuerlangen, wozu ein sorgender und verantwortlicher Umgang mit den Opfern notwendig sei und die No comment-Haltung gegenüber der Öffentlichkeit aufgegeben werden müsse.[236] Das Papier wurde in der Bischofskonferenz unter der Führung von Bernard Francis Law bei ihrem Treffen im Juni 1985 in der Saint John's Abbey in Collegeville (Minnesota) besprochen. Ein gewünschtes Ad-Hoc-Komitee wurde nicht gebildet. Es schien sich einfach nichts zu tun, die Autoren des Berichts wurden nicht um weitere Hilfe gebeten.

Im Juni 1985[237] berichtete auch der National Catholic Reporter erstmals und als einzige us-amerikanische Zeitschrift größer über den Missbrauch. Lange Zeit waren sie die einzige Zeitschrift, umfassend darüber berichtete. Den Autoren Thomas Fox und Jason Berry wurde ein Jahr lang vorgeworfen, sie wollen die katholische Kirche zerstören, bis Berry mit seinem Buch Lead Us Not Into Temptation (1992) für den Pulitzer-Preis nominiert wurde. Ein Jesuiten-Pater im Direktorium der Zeitung wollte Fox per Misstrauensantrag kündigen, fand aber keine Unterstützung bei den anderen Direktoriumsmitgliedern.[238][239]

Karl Cannon schrieb 1987 in der lokalen San Jose Mercury News eine preisgekrönte Serie über den Kirchenskandal. 2002 war er Präsident der White House Correspondents Association und sagte über damals: „Vor 20 Jahren hatten die Medien Schwierigkeiten, Stories zum Thema Vergewaltigung von Chorknaben zu bringen. Heute ist das anders, weil vor allem die Opfer inzwischen eine andere Haltung haben. Früher glaubten die meisten von ihnen noch, die Kirche werde sich des Problems schon annehmen …“[238]

1988 wurde von Opfern selbst die erste Organisation für Missbrauchsopfer, Survivors Network of those Abused by Priests (SNAP), gegründet.

Nach dem Bekanntwerden des Falls von Pater James Porter im Jahre 1992 folgten 79 Strafanzeigen durch ehemalige Opfer. Gegen den Pater wurde ein Verfahren eröffnet.[240] Die Journalisten Elinor Burkett und Frank Bruni sammelten und dokumentierten daraufhin zwei Jahre lang weitere Fälle der Kirche und veröffentlichten sie 1995, im gleichen Jahr auf Deutsch erschienen mit dem Titel Das Buch der Schande.[241]

Eine Untersuchung aus dem Jahre 1993 bezüglich der St. Anthony Schule in Kalifornien ergab, dass im Zeitraum 1964 bis 1987 11 Täter mindestens 34 Opfer in Alter zwischen 7 und 14 Jahren missbraucht hatten.[242] Der Bericht wies auch auf die seelischen Auswirkungen für die jungen und kirchengläubigen Opfer hin.[243]

1994 wurde durch die benediktinische Saint John's Abbey und Saint John's University in Collegeville das Interfaith Sexual Trauma Institute gegründet. Der Institutsleiter Stephen Joseph Rossetti, der bereits 1990 die einschlägige Studie Slayer of the soul: child sexual abuse and the Catholic Church publiziert hatte, legte 1996 eine umfangreiche Studie unter dem Titel A tragic grace the Catholic Church and child sexual abuse vor. Darin forderte er den Heiligen Stuhl auf, eine Führungsrolle in der Aufklärung über sexuellen Kindesmissbrauch zu übernehmen.[244]

Bostoner Skandal

Ein neuer Skandal wegen sexueller Übergriffe katholischer Priester gegenüber Kindern kam 2002 im Erzbistum Boston auf. Die Kirchenführung ging Hinweisen nicht konsequent nach, sondern versetzte die Priester in andere Gemeinden.[245] Der Erzbischof von Boston, Bernard Francis Law, musste zurücktreten. Er hatte den Priester John Geoghan, der mehr als 100 Kinder missbraucht haben soll, zu zehn Jahren Freiheitsstrafe verurteilt und 2003 von einem Mithäftling ermordet wurde, mehrfach in andere Gemeinden versetzt. Law gab im Februar 2002 auf öffentlichen Druck hin 90 Namen von Priestern preis, die des sexuellen Missbrauchs von Kindern beschuldigt waren.[246]

John-Jay-Studie

Eine von der Katholischen Bischofskonferenz der USA beim John Jay College of Criminal Justice in Auftrag gegebene Studie “The Nature and Scope of the Problem of Sexual Abuse of Minors by Catholic Priests and Deacons in the United States” untersuchte das vermutliche Ausmaß des sexuellen Missbrauch durch Priester und Diakone.[247] Die im November 2005 veröffentlichte Studie kam zu dem Schluss, dass es sich um ein „weit verbreitetes Problem“ handele: 95 % aller Diözesen und 60 % aller Ordensgemeinschaften waren demnach betroffen. 188 von 195 Dözesen und 110 von 140 Ordensgemeinschaften berichteten mindestens einen Fall einer Anschuldigung wegen sexuellen Missbrauchs gegen einen Priester.[248]

Nach Auswertung der American Society of Criminology wurden für die Jahre 1950 bis 2002 insgesamt 4.392 Fälle von tatverdächtigen Priestern mit 10.667 möglichen Fällen von sexuellem Missbrauch registriert.[249] Dies entsprach auf den Zeitraum von 1950-2010 etwa 4 % der katholischen Priesterschaft in den USA von 1950 bis 2002 (insgesamt 109.694 Priester). Unter den allein lebenden Gemeindepriestern beträgt der Anteil 4,3 %, unter den in Gemeinschaft lebenden Ordenspriestern hingegen 2,7 %. Die Werte schwankten von Diözese zu Diözese (2,5 % - 7 %) und verteilten sich außerdem sehr ungleich auf der Zeitachse. So erreichte der Wert an Priestern, gegen die Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs vorlagen, seinen Höhepunkt mit 10 % im Jahr 1970 und fiel danach auf 8 % 1980 und unter 4 % nach 1990.[250] Dieser Niedergang ist nach Analyse des John-Jay-Colleges nicht auf eine Abnahme der gemeldeten Fälle, sondern auf eine Abnahme der Missbrauchsfälle generell zurückzuführen.[251]

Von den 10.667 vorliegenden Anschuldigungen gegen Priester fanden in 9.281 Fällen Nachforschungen statt. Diese wurden in 6.696 Fällen abgeschlossen und führten in 5.681 Fällen zu einem klaren Ergebnis. Danach waren 4.570 Anschuldigungen gegen 1.872 Priester substantiiert, also begründet. 1.028 Anschuldigungen gegen 824 Priester konnten nicht weiter untermauert werden und in 83 Fällen wurden die Anschuldigungen als falsch bewertet. [252][253][254]

Die ca. 3.300 Fälle von Anschuldigungen, in denen keine Nachforschungen stattfanden bzw. nicht abgeschlossen wurden, waren Fälle, in denen der betreffende Priester zum Zeitpunkt der Anschuldigungen bereits verstorben war.[252] Die Anschuldigungen gegen 1.671 Priester wurden dabei für glaubhaft gehalten, während die Anschuldigungen gegen 345 Priester als unglaubwürdig bewertet wurden.[255]

Die Polizei wurde in den Fällen von 1.021 Priestern eingeschaltet. In 384 Fällen kam es dann zur Anklageerhebung. Davon wurden 252 Priester verurteilt, von denen 100 Haftstrafen verbüßen mussten.[255][256]

Als Vergleichswert verwies die Studie auf die offizielle Kriminalstatistik nach denen Fälle sexuellen Missbrauchs in den USA ihren Höchstwert 1992 mit 149.800 Fällen im Jahr hatte. Seitdem ist der Wert auf 89.355 Fälle im Jahre 2000 gefallen.[257].

Reaktionen und Wiedergutmachungen

Im September 2005 wurde bekannt, dass in den 229 römisch-katholischen Priesterseminaren in den USA Fragebögen verteilt worden waren, die nach Anzeichen von Homosexualität fragten.[258] Die Organisation Dignity kritisierte an dieser Aktion, dass schwule Priester nicht die Ursache der Krise des sexuellen Missbrauchs in der Kirche seien.[259]

Das Erzbistum Los Angeles einigte sich im Juli 2007 außergerichtlich mit 500 klagenden mutmaßlichen Opfern sexuellen Missbrauchs durch Geistliche auf Entschädigungszahlungen in Höhe von 660 Millionen US-Dollar. Teilweise datieren die Missbrauchsfälle bis in die 1940er Jahre zurück. Über die Vorfälle berichtet der Dokumentarfilm Deliver Us from Evil. Im Film wird dargelegt, dass der Erzbischof von Los Angeles, Roger Mahony, von den Vergehen von Priester Oliver O’Grady, der später zu zehn Jahren Haft verurteilt wurde, Kenntnis hatte. Gegen Mahony wird auch der Vorwurf erhoben, er habe seit den 1980er Jahren die Taten des 2007 wegen Missbrauchs zu zehn Jahren Haft verurteilten Priesters Michael Baker verschwiegen.[260]

Die Diözese von Scranton im US-Bundesstaat Pennsylvania erkannte im November 2007 für ein Missbrauchsopfer einen Schadensersatz in Höhe von 3  Millionen US$ an.[261]

Im November 2007 wurde im Rahmen einer Schadensersatzklage von 110 Opfern bekannt, dass 15 Geistliche der Jesuiten zwischen 1961 und 1987 in Alaska eine Vielzahl von Internatsschülern sexuell missbraucht hatten, ohne jemals angeklagt worden zu sein.[262]

Anfang Januar 2010 beklagte der Priester und Kirchenrechtler Thomas Doyle, dass kein einziger der Bischöfe in den USA, die durch die Versetzung von missbrauchenden Priestern in andere Gemeinden zu weiterem Missbrauch beitrugen, vom Vatikan zur Rechenschaft gezogen wurde.[263]

Die römisch-katholische Kirche in den Vereinigten Staaten verzeichnet die Klagen von etwa 10.000 Opfern.[264] Bisher wurden mehr als zwei Milliarden Dollar Schadenersatz an die Opfer gezahlt.[265] Eine Reihe amerikanischer Bistümer meldeten Insolvenz an, weil die Schadensersatzforderungen der Opfer nicht mehr bedient werden konnten, darunter das Bistum Davenport in Iowa, Bistum Fairbanks in Alaska, das Erzbistum Portland in Oregon, das Bistum San Diego in Kalifornien, das Bistum Spokane in Washington, das Bistum Tucson in Arizona und das Bistum Wilmington in Delaware.[266]

Ein Gesetzesentwurf in Connecticut zur Aufhebung der zivilrechtlichen Frist für Schadensersatzforderungen von 30 Jahren nach dem 18. Geburtstag (House Bill 5473) stieß im April 2010 auf heftigen Widerstand unter anderem der drei Bischöfe des Bundesstaats, Henry J. Mansell, Hartford, William E. Lori, Bridgeport, und Michael R. Cote, Norwich. Der Entwurf wurde im Hirtenbrief als diskriminierend bezeichnet, da er entsprechende Ansprüche nur gegenüber katholischen und anderen nicht-öffentlichen Einrichtungen zulasse. Zudem seien Schadensersatzansprüche nach über fünfzig Jahren unmöglich angemessen vor Gericht zu erwidern und stellten ein erhebliches finanzielles Risiko für katholische Einrichtungen in Connecticut dar.[267][268][269] Konkreter Anlass der Gesetzesvorlage sind der Fall George Reardon und mindestens 135 Klagen gegen das Krankenhaus St. Francis Hospital und die Erzdiözese Hartford.[270] Connecticut wäre der erste Bundesstaat ohne zeitliche Begrenzung bezüglich sexueller Vergehen gegen Minderjährige.

Reaktionen auf die Debatte in Deutschland im Frühjahr 2010

In den Fällen von Lawrence C. Murphy und Stephen Kiesle werden seit März bzw. April 2010 auch dem ehemaligen Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre und heutigen Papst Benedikt XVI. Vorwürfe gemacht, nicht energisch genug eingeschritten zu sein.[271][272]

Kanada

1988/89 erschienen die ersten Schlagzeilen über sexuellen Kindesmissbrauch in der kanadischen römisch-katholischen Kirche. Am 1. Juni 1989 führte eine Königliche Kommission eine Untersuchung im Mount-Cashel-Waisenhaus in Neufundland durch. Etwa zeitgleich fand eine kirchliche Untersuchung gegen weitere sieben Priester ebenfalls aus Neufundland statt. Im August 1989 wurden insgesamt 23 kanadische Priester und Ordensleute öffentlich angeklagt. Im Juni 1990 bestätigte die vom Erzbischof eingesetzte Kommission, dass die Bistumsleitung seit Mitte der siebziger Jahre Kenntnis von den abweichenden oder sexuell ungeeigneten Verhaltensweisen einiger Kleriker hatte. Ausdrücklich wurde festgehalten, dass das ungenügend energische Vorgehen durch den Erzbischof weiteren Kindesmissbrauch ermöglicht hatte.[273]

Bis in die 1980er Jahre wurden die Kinder der Inuit und der Indianer in etwa 17.000 christliche Staatsinternate geschickt.[274] Von 1874 bis in die 1960er Jahre waren es etwa 150.000 Kinder, die Sterblichkeitsrate war hoch – in einzelnen Schulen bis zu 69 %.[274] Das letzte Internat wurde 1996 geschlossen. Die Vorwürfe erstrecken sich bis zu „Mord, Vergewaltigung, Misshandlungen, Sterilisation und medizinische Versuche.“ Der ehemalige Priester Kevin Annett verlangt eine Untersuchung durch den Internationalen Gerichtshof.[275][276]

Bischof Hubert Patrick O’Connor trat 1991 zurück. Er wurde im November 1996 wegen sexuell motivierter Straftaten in seiner Zeit als Priester zu zweieinhalb Jahren Gefängnis verurteilt.[277]

Im August 2008 bekannte sich Priester Charles Sylvestre schuldig, zwischen 1954 und 1984 insgesamt 47 Opfer sexuell missbraucht zu haben.[278] Unter anderem missbrauchte er ein Mädchen im Alter von sieben Jahren bis zu ihrem 14. Lebensjahr. Lou Ann Soontiens erhielt im Mai 2009 für ihr Leid 2 Millionen Kanadische Dollar.[279] Das Bistum London beteiligte sich öffentlich an der Aufklärung.[280]

Im April 2009 verurteilte der Papst in Kanada die sexuellen Übergriffe an den Schülern.[278]

Im September 2009 trat der Bischof des Bistums Antigonish, Raymond Lahey von seinem Amt zurück - wegen Besitzes von Kinderpornographie - und stellte sich den Behörden. Bereits in den 1980er Jahren hatte es Vorwürfe gegeben, er habe Jungen solches Material gezeigt.[281]

Mexiko

Ein Mexikaner hat zwei katholische Kardinäle verklagt, weil sie nicht gegen sexuellen Missbrauch vorgegangen seien. Demnach sollen die Beschuldigten einen pädophilen Priester geschützt haben. Jener soll 1988 aus den USA zurück nach Mexiko versetzt worden sein. Neun Jahre später verging er sich an dem Mann, der nun Klage eingereicht hat. Die Klage wird gegen den US-Kardinal Roger Mahony und seinen mexikanischen Kollegen Kardinal Norberto Rivera geführt, die vorsätzlich die Missbrauchsvorwürfe gegen den früheren Priester vertuscht haben sollen.[282]

Legionäre Christi

Der Missbrauch von unzähligen minderjährigen Jungen in mehreren ordenseigenen Apostolischen Schulen und durch mehrere Ordensmitglieder gilt heute als erwiesen. Die Ausmaße dieses Missbrauchsskandals bekommen zusätzlich eine besondere Dimension[283] dadurch, dass auch nach Einschätzung des Heiligen Stuhls ein "Machtsystem" im Orden etabliert wurde, das den Missbrauch strukturell gestützt hat.

Seit den 1960er Jahren gibt es schwere Missbrauchsvorwürfe gegen den Gründer der Kongregation Marcial Maciel Degollado, die inzwischen von den Legionären und vom Heiligen Stuhl bestätigt wurden. Demnach hat er mit mehreren Frauen Kinder gezeugt und sie teilweise auch missbraucht. Außerdem heißt es er soll mindestens 20 (wahrscheinlich um die 100) minderjährige Jungen in den ordenseigenen "Apostolischen Schulen" (Knabenseminare) missbraucht haben[284]. Die Jungen erhielten von ihm, nach den gemeinsam begangenen Taten, in der Beichte die Absolution. Die Bewertung des Heiligen Stuhls fällt ungewohnt deutlich aus: "Das extrem schwerwiegende und objektiv unmoralische Verhalten von P. Maciel, das durch unumstößliche Beweise bestätigt worden ist, besteht bisweilen in wirklichen Straftaten und offenbart ein skrupelloses Leben ohne echten religiösen Sinn."[285]

Die Vorwürfe richten sich aktuell nicht mehr nur gegen den Gründer, sondern der Papst kritisiert die Strukturen des Ordens selbst. Auch Missbrauch durch andere Ordensmitglieder wurde mittlerweile aufgedeckt. Insgesamt sind Apostolische Schulen in verschiedensten Ländern, auch außerhalb Mexikos betroffen (bekannt: Chile, Italien, Spanien, USA)[286][287]. Nach Einschätzung Roms habe der Gründer in den 54 Jahren seiner Leitungstätigkeit ein Machtsystem[288] aufgebaut, das die Gemeinschaft in ihren Wurzeln bedroht"[289]. Das hat sich in einer Apostolischen Visitation (2009/2010) durch 5 unabhängige Bischöfe herausgestellt. Der Heilige Stuhl kommt zum Ergebnis, dass der Orden einer "Reinigung" (wörtlich) bedarf und in seinen Strukturen völlig erneuert werden muss. Um dies zu gewährleisten hat der Papst dem Orden auf unbestimmte Zeit die Leitung entzogen und einen externen päpstlichen Delegaten ernannt, der dem Orden seit Juni 2010 vorsteht. Begünstigend für die Missbrauchsfälle war offenbar das Sondergelübde des Ordens, genannnt "Nächstenliebe", das es Ordensmitgliedern verbot, Kritik an den Oberen nach außen zu tragen. Dieses Gelübde zur Verschwiegenheit wurde vom Papst 2006 verboten. Ebenso wurde die gängige Praxis im Orden aufgehoben, dass die Oberen zugleich geistliche Begleiter und Beichtväter sind.[290].

Kritiker gehen davon aus, dass die Mitteilungen des Vatikans lediglich die „Spitze des Eisbergs“ darstellen. Vieles bleibe verborgen (die Berichte der Visitatoren sind nicht-öffentlich). Auch nach den Veröffentlichungen von Vatikan und Kongregation werde immer noch nur das zugegeben, was nicht zu leugnen sei. Zehn Opfer, die von Maciel in den 1950er-Jahren im römischen Seminar missbraucht wurden, hatten den Vatikan schließlich schon vor 30 Jahren verständigt. Johannes Paul II. war seit 1983 auch über die Missbräuche informiert. Der Papst schätzte den Ordensgründer aber weiterhin und lobte noch 1994 öffentlich dessen «effiziente Führung für die Jugend». Bereits 1997 sagte die Gruppe der zehn Opfer vor Medien, dass Maciel hunderte Knaben missbraucht habe.[291] Weiteres zu der Kongregation unter: Legionäre Christi

Australien und Ozeanien

Australien

Die Organisation Broken Rites erfasst 71 wegen sexueller Straftaten verurteilte katholische Priester und Lehrer unter dem Begriff Black-Collar Crime.[292]

Die Kollegs in Ballarat, betrieben von den Christian Brothers, verzeichneten Fälle, in denen mehrere Priester wegen Kindesmissbrauch verurteilt wurden. Über Gerry Francis Ridsdale, zu dessen Opfern eine Vielzahl von Jungen und ein Mädchen zählten, hatte Bischof Ronald Austin Mulkearns Kenntnis besessen, ohne zu reagieren.

Während seines Aufenthalts in Australien im Rahmen des Weltjugendtages in Sydney im Juli 2008 sprach der Papst erneut von tiefer Beschämung über den sexuellen Missbrauch Minderjähriger in der katholischen Kirche Australiens. Er forderte, dass alle, die dieses Übel begangen hätten, vor Gericht gestellt werden müssten, während die Kirche die Opfer mit größtem Mitgefühl und Sorgfalt behandeln müsse. Hunderte Mitglieder der Organisation Broken Rites hatten während seiner Rede vor der Kathedrale protestiert und warfen der katholischen Kirche in Australien „jahrelange Vertuschungsversuche“ und ein Verzögern von Entschädigungsverfahren vor.[293][294] Kurz vor seiner Abreise traf Benedikt XVI. auch in Sydney Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester und erfüllte damit eine der Hauptforderungen der australischen Opferverbände. Broken Rites forderte Benedikt XVI. auf, er müsse die Bischöfe in Australien anweisen, sich nicht länger gegen eine zivilgerichtliche Verfolgung der Missbrauchsfälle zu stellen.[295]

Im Rahmen des Weltjugendtages kam es auch zu einer Auseinandersetzung in der Presse zwischen Bischof Anthony Fisher und Anthony Foster, dem Vater des Missbrauchsopfers Emma Foster. Foster wollte demnach auf dem Weltjugendtag ein Treffen mit Papst Benedikt XVI. und Kardinal George Pell, Erzbischof von Sydney, erreichen. Hintergrund war die Vergewaltigung von Emma (und vermutlich auch ihrer Schwester Katie) Foster durch Kevin O’Donnell als Schülerin der Sacred Heart Primary School in Oakleigh zwischen 1988 und 1993. O'Donnell wurde 1995 nach einem Schuldeingeständnis zu 39 Monaten Gefängnis (mit einer Ableistdauer von mindestens 15 Monaten) wegen Übergriffen auf 11 Jungen und ein Mädchen im Alter von 8 bis 14 Jahren im Zeitraum von 1946 und 1977 verurteilt. Er starb nach seiner Entlassung 1997. Emma Foster nahm sich 2008 im Alter von 26 Jahren das Leben.[296][297][298] Kardinal George Pell hatte das Verbrechen O'Donnells bei Bekanntwerden bestätigt und sich öffentlich entschuldigt. Im Nachgang jedoch verweigerten die Vertreter der Diözese Melbourne vor Gericht nach Aussage Fosters jedes Schuldeingeständnis und führten einen langwierigen, aufreibenden Prozess. Anthony Foster gibt diesem Vorgehen eine Mitschuld am Tod seiner Tochter Emma. Auf die Nachricht hin, dass Foster den Fall mit dem Papst und dem Kardinal erörtern wollte, äußerte Bischof Anthony Fisher, dass die Kirche bestrebt sei, den Opfern zuzuhören, meinte aber auch, dass er froh sei, dass die meisten Australier sich am Weltjugendtag erfreuen und nicht "griesgrämig auf alten Wunden herumreiten". Kardinal Pell gab an, dass er vom Verlauf des Prozesses Foster nichts gewusst habe und bekräftigte, seine Entschuldigung. [299]

Neuseeland

Am 22. Juni 2002 räumte die römisch-katholische Kirche in Neuseeland 38 Fälle von sexuellem Missbrauch durch Priester und andere Kirchenvertreter in den vergangenen 50 Jahren ein, nachdem eine Anfang der neunziger Jahre eingesetzte Kommission die entsprechenden Klagen geprüft hatte.[300] Am 30. Juni 2002 entschuldigte sich die Bischofskonferenz Neuseelands offiziell für sexuellen Missbrauch in ihrem Zuständigkeitsbereich.[131]

Besonderes Aufsehen erregten die Fälle von sexuellem Kindesmissbrauch an der von den Barmherzigen Brüdern vom hl. Johannes von Gott geführten Maryland's School in Christchurch. 2006 zahlte der australische Zweig der Ordensgemeinschaft 5,1 Millionen Dollar an die Opfer.[301] Insgesamt handelte es sich um 121 Vorwürfe von über achtzig früheren Schülern, die vor allem in den 70er Jahren stattgefunden hatten.[302] Die Taten wurden vor allem durch drei Ordensbrüder ausgeübt. Bernard McGrath wurde in 21 Fällen für schuldig befunden, von 22 weiteren freigesprochen. Er wurde zu fünf Jahren Gefängnis verurteilt.[303] Roger Maloney wurde im August 2008 in sieben Fällen für schuldig befunden, von 16 weiteren freigesprochen und zu zwei Jahren und neun Monaten verurteilt. Raymond Garchow wurde in acht Fällen angeklagt. Das Verfahren wurde ausgesetzt aufgrund des schlechten Gesundheitszustandes des Angeklagten und eines Beschwerdeführers.[304]

Südamerika

Argentinien

1994 wurde Erzbischof des Erzbistums Santa Fe de la Vera Cruz, Edgardo Gabriel Storni Gegenstand einer Untersuchung durch den Vatikan, die von Monsignore José María Arancibia durchgeführt wurde, nachdem 47 junge Seminaristen Vorwürfe äußerten, sexuell missbraucht worden zu sein. Im Februar 1995 reiste der Bischof nach Rom und erreichte bei Papst Johannes Paul II. eine Aufhebung der Untersuchung und eine Bestätigung im Amt. Als die argentinische Publizistin Olga Wornat im Jahre 2002 mit dem Buch „Nuestra Santa Madre“ für die Publizität des Falls sorgte[305] und einer der ehemaligen Seminaristen ihn anzeigte, gab der Erzbischof im Oktober 2002 sein Amt zurück. Ende 2009 wurde er im angezeigten Fall zu acht Jahren Gefängnis verurteilt, die er im Hausarrest verbüßt.[306]

Am 10. Juni 2009 wurde der argentinische Ordenspriester Julio Grassi SDB für den sexuellen Missbrauch eines Jungen in der von ihm gegründeten „Happy Children’s Foundation” zu 15 Jahren Gefängnis verurteilt. Grassis Anwalt legte Berufung ein.[307]

Brasilien

2010 wurde der 83jährige Priester Luiz Marques Barbosa nach einer parlamentarischen Anhörung festgenommen. 20 Zeugen erhoben Vorwürfe gegen ihn und zwei weitere Priester derselben Erzdiözese. Barbosa soll mehrere Jungen, darunter auch einen Zwölfjährigen, sexuell missbraucht haben. Die Ermittlungen gegen den Priester wurden eingeleitet, nachdem der brasilianische Sender SBT ein Video zugespielt bekommen hatte, das ihn im Bett mit einem 19jährigen Messdiener zeigt. Laut dem Vorgesetzten Bischof Valerio Breda des Bistum Penedo wurden die drei Priester vom Dienst suspendiert und ein Ermittlungsverfahren eingeleitet.[308]

Chile

In Chile wurde 2010 ein Priester angeklagt, da er Kinder in acht Fällen missbraucht hätte, darunter auch seine derzeit fünfjährige Tochter.[308] Die Fälle wurden publik, nachdem er auf Videoaufnahmen in einem Motel mit einer 16jährgen gesehen wurde.[309]

Afrika

Südafrika

Am 27. April 2001 beschlossen die Bischöfe von Südafrika einen Verhaltenskodex, der insbesondere bei der Ausbildung der Priesteramtskandidaten eine wichtige Rolle spielen sollte.[131]

Nigeria

Der Erzbischof von Benin City Richard Antony wird beschuldigt, sexuelle Beziehungen mit minderjährigen Mädchen unterhalten sowie im Konkubinat gelebt zu haben. Am 31. Mai 2010 hat Papst Benedikt 16. das Rücktrittsgesuch angenommen. Burke soll fünf Jahre lang mit der, Anfangs 14 jährigen, kanadischen Politikerin Dolores Attwood (40) sexuelle Kontakte gehabt haben.[310]

Asien

Philippinen

Am 9. Juli 2002 entschuldigte sich die philippinische Bischofskonferenz für Sexualmissbrauch in ihrem Zuständigkeitsbereich.[131] Laut der Stellungnahme des Vorsitzenden der Katholischen Bischofskonferenz, Erzbischof Orlando Quevedo, wiesen etwa 200 der 7.000 Priester im Lande in den letzten zwei Jahrzehnten sexuelles Fehlverhalten auf, darunter Kindesmissbrauch, Homosexualität und Verhältnisse.[311]

2003 wurden mindestens 34 Priester im Zuge des Missbrauchsskandals suspendiert, davon zwanzig in einer, vierzehn ihn einer weiteren Diözese.[312]

Anfang 2005 beschlossen die Bischöfe auf den Philippinen, dass Priester, die Kinder oder Jugendliche sexuell missbrauchten, nicht nur wie bisher suspendiert werden, sondern ihres Amtes verlustig gehen und hart bestraft werden sollen.[313]

Kirchenrecht

Regelungen

Bereits im Mittelalter wurden viele und vielfältige kirchenrechtliche Vorschriften zum Schutz von Kindern entwickelt.[314]

Die Canones 904 und 2368 § 1 des Codex Iuris Canonici von 1917 legten fest, dass sexueller Missbrauch durch Priester in der Beichte ein Verbrechen ist, das der betroffene Pönitent selbst innerhalb eines Monats dem zuständigen Ortsbischof oder der Heilige Kongregation des Heiligen Offizium anzeigen muss. Ein anderer Beichtvater, der von einem Fall Kenntnis erhält, muss den Pönitenten auf diese Pflicht hinweisen. Die fortgesetzte Nichtanzeige führt automatisch zur Exkommunikation. Wer ein derartiges Verbrechen begangen hat, ist von allen Rechten (Benefizien, Ränge, aktives und passives Wahlrecht) zu suspendieren, vor allem aber auch davon, die heilige Messe zu zelebrieren und weiterhin die Beichte zu hören. Wenn die Schwere des Verbrechens es erfordert, ist er für dauerhaft unwürdig zu erklären, Beichte zu hören, in sehr schweren Fällen müsse er in den Laienstatus zurückversetzt werden.

1961 wurden von der Kurie Vorschriften gegen die Ordinierung von Homosexuellen und Päderasten formuliert[315][316]

„Advancement to religious vows and ordination should be barred to those who are afflicted with evil tendencies to homosexuality or pederasty, since for them the common life and the priestly ministry would constitute serious dangers. (Deutsch: Zugang zu Ordensgelübden und der Ordination sollte für diejenigen gesperrt sein, die von bösartigen Neigungen zu Homosexualität oder Päderastie heimgesucht sind, da für diese das gemeinschaftliche Leben und der Priesterdienst eine ernsthafte Gefahr darstellen würde.)“

Diese Bestimmungen wurden zur Verdeutlichung des geltenden Kirchenrechtes 2005 mit einer eigenen römischen Instruktion ausgeweitet.

Das Dokument Crimen sollicitationis des Heiligen Stuhls aus dem Jahre 1922 enthält Verfahrensnormen für sexuellen Übergriff im Rahmen der sakramentalen Beichte. 1962 hatte der Heilige Stuhl in einem 69-seitigen Schreiben, verfasst durch Alfredo Kardinal Ottaviani und bestätigt durch Papst Johannes XXIII., die Canones zur Straftat der Sollizitation näher ausgeführt. Die Bischöfe wurden darin offiziell angewiesen, Fälle sexuellen Missbrauchs durch Priester vor, während oder nach der Beichte „mit größter Geheimhaltung“, aber auch „mit größter Strenge“ gemäß innerkirchlichen Rechts zu verfolgen. Opfern und Zeugen des Missbrauchs wurde weiterhin die Exkommunizierung für den Fall angedroht, dass sie den Vorfall nicht innerhalb eines Monats melden. Gleichzeitig wurden sie aber wie die am Verfahren beteiligten Priester zum Schutz des Beichtgeheimnisses zu „unverletzlichem Schweigen“ über während des Verfahrens erlangte Erkenntnisse gegenüber der Öffentlichkeit verpflichtet.[317][318] Ziel der Anordnung sei es gewesen, „Beschuldigte zu schützen, so wie dies heute bei Zivilverfahren der Fall ist.“[319] Das nicht mehr geltende Schreiben legte im einzelnen fest, wie innerkirchliche Untersuchungen in solchen Fällen zu führen und Priester gegebenenfalls zu bestrafen sind. Zusätzlich wurde festgelegt, dass die gleiche Verfahrensweise im Umgang mit Anzeigen homosexuellen, pädophilen oder zoophilen Verhaltens durch Kleriker anzuwenden seien.

Papst Paul VI. bestätigte in der Apostolischen Konstitution Regimini ecclesiae universae vom 15. August 1967 diese richterliche und administrative Zuständigkeit der Kurie für die Fälle, die in Crimen sollicitationis im Zusammenhang mit der heiligen Beichte festgelegt sind.

Papst Johannes Paul II. stellte am 28. Juni 1988 in der Apostolischen Konstitution Pastor Bonus fest, dass allein die Glaubenskongregation

„Straftaten gegen den Glauben sowie schwere gegen die Sittlichkeit oder bei der Feier der Sakramente begangene Straftaten, die ihr gemeldet worden sind, untersucht und, wenn es sich als notwendig erweist, erklärt und verhängt sie Kirchenstrafen nach den Vorschriften des allgemeinen und des Partikularrechtes.“

Nach der Approbation der Verfahrensordnung für die Lehrüberprüfung sah Papst Johannes Paul II. die Notwendigkeit, die „schweren Straftaten, die gegen die Sittlichkeit und bei der Feier der Sakramente begangen werden und für welche ausschließlich die Glaubenskongregation zuständig bleibt“, und die besonderen Vorschriften für die Strafverfahren „zur Erklärung beziehungsweise Verhängung von Kirchenstrafen“ deutlicher zu definieren. Nachdem er diese Neuregelung mit dem Motu proprio Sacramentorum sanctitatis tutela vom 30. April 2001 promulgiert hatte, wurde sie am 18. Mai 2001 durch das Schreiben Ad exsequendam des damaligen Präfekten der Kongregation für die Glaubenslehre, Joseph Kardinal Ratzinger, ausgeführt und damit unter anderem das Schreiben Crimen sollicitationis abgelöst. Das Schreiben ruft die der Glaubenskongregation vorbehaltenen schweren Straftaten in Erinnerung, darunter „die von einem Kleriker begangene Straftat gegen das sechste Gebot des Dekalogs mit einem noch nicht 18jährigen minderjährigen Menschen“.[320]

„Wenn ein Bischof oder Hierarch auch nur vage Kenntnis von einer derartigen Straftat hat, muss er sie nach abgeschlossener Voruntersuchung an die Glaubenskongregation weitermelden, die, wenn sie nicht wegen besonderer Umstände den Fall an sich zieht, durch Weitergabe der entsprechenden Vorschriften dem Bischof beziehungsweise Hierarchen gebietet, durch sein je eigenes Gericht das weitere Verfahren führen zu lassen. … Zu beachten ist, dass die Verjährungsfrist für eine Strafklage gegen Strafhandlungen, die der Glaubenskongregation vorbehalten sind, zehn Jahre beträgt. Die Verjährung läuft nach dem allgemeinen Recht ab; aber bei einer von einem Priester begangenen Straftat an einer minderjährigen Person beginnt die Verjährung erst mit dem Tag, an dem die Person das 18. Lebensjahr vollendet hat.“

Die Glaubenskongregation erhielt von Papst Johannes Paul II. am 7. November 2002 die Sondervollmacht, auf Grund eines begründeten Ansuchens einzelner Bischöfe die im Schreiben Ad exsequendam festgelegte Verjährung aufzuheben.[321]

Kontroverse um die Auswirkungen der Regelungen bei Missbrauchsfällen

Eine erste öffentlichkeitswirksame Diskussion über diese zwischen 1962 und 2001 gültigen Regelungen wurde im August 2003 durch die britische Wochenzeitung The Observer[322] eröffnet. Seither steht in der Kritik, ob das Schreiben von 1962 entgegen der darin ausgeführten Absichten nicht vielmehr dazu geführt habe, dass Täter sich einer weltlichen Strafe entziehen konnten.

Baptisten demonstrieren vor dem UN-Gebäude, in dem Papst Benedikt XVI. am 18. April 2008 eine Rede hielt.

Der irische Politiker Colm O’Gorman sah in seiner Dokumentation „Sex, crimes and the Vatican“, vom BBC ausgestrahlt am 1. Oktober 2006, auf Crimen sollicitationis und die Neufassung 2001 bezugnehmend, eine Mitverantwortlichkeit des Papstes und des Vorsitzenden der Glaubenskongregation, Joseph Ratzinger.[323][324] Dieser Dokumentation wurden jedoch im Folgenden, insbesondere durch den Reporter John L. Allen, Jr., schwere fachliche Fehler vorgeworfen:[325]

  • Crimen sollicitationis war entgegen der Filmaussage in der katholischen Kirche lange Zeit nahezu vergessen. Das Dokument wurde erst ab 2003 wieder bekannt, sodass die Behauptung, es habe die Reaktion der Katholischen Kirche auf Missbrauchsfälle wesentlich bestimmt, so nicht zu halten sei.
  • Außerdem wurde das Dokument bereits 1983 formell außer Kraft gesetzt. Stattdessen galt entgegen der Behauptungen im Film der Kanon 1395, § 2. Dieser legt explizit fest, dass sexueller Missbrauch durch Kleriker ein kanonisches Verbrechen ist, das bestraft werden muss.[326]
  • Schließlich ließe sich auch die Behauptung über die "päpstliche Geheimhaltung" als Mittel der Vertuschung nicht aufrecht halten. Denn die "päpstliche Geheimhaltung" ergäbe sich zum einen daraus, dass das Beichtgeheimnis betroffen ist und betrifft zum andern nur interne Prozeduren der Kirche. Insofern ließe sich hieraus auch kein Hindernis der Meldung von Missbrauchsfällen an staatliche Behörden ableiten.[327]

Der Mitautor der Dokumentation Thomas Doyle korrigierte später seine in dem Beitrag vorgebrachte Position im Sinne Allens.[328]

Im Zuge der allgemeinen Missbrauchsdiskussion in Deutschland hielt der Kirchenrechtler Alexander Pytlik fest, dass solche Vorwürfe mit einer schweren Ebenenverwechslung arbeiteten und einen direkten Einfluss des katholischen Kirchenrechtes auf staatliche und überstaatliche Gesetzeswerke behaupteten. Das Geheimnis verpflichte aber in erster Linie das Gerichtspersonal:[329]

„Auch wenn die von der Kongregation für die Glaubenslehre geregelten einzelnen Strafverfahren der traditionellen päpstlichen Geheimhaltung unterliegen, sind Medien und Interessierte in keiner Weise gehindert, öffentlich aufliegenden Informationen und Spuren nachzugehen und diese auch zu kommentieren. Zudem kann die Geheimhaltung unter Umständen auch ein gewünschter Schutz einzelner Opfer sexuellen Missbrauchs sein.“

Die kirchenrechtliche Debatte zeigte in den in den Medien vorgebrachten Anklagen gegen das Kirchenrecht auch an anderen Stellen immer wieder Missverständnisse und faktische Fehler auf. So behauptete Paolo Flores d’Arcais beispielsweise, dass Papst Paul VI. 1974 eine Instruktion erlassen hätte, die auch bekannt gewordene Missbrauchsfälle mit absoluter Geheimhaltung belegt hätte.[330] Demgegenüber enthält die Instruktion Secreta continere von 1974 jedoch keinen Hinweis auf den Umgang mit Missbrauchsfällen. Sie regelt stattdessen nur allgemein das "Päpstliche Geheimnis" als Rechtsbegriff des Kirchenrechts.[331]

Der Religionsphilosoph Klaus-Michael Kodalle vertritt die Ansicht, in dem kirchlichen Umgang mit überführten Tätern zeige sich der Anspruch, tendenziell über dem weltlichen Recht zu stehen. Das Klerikerprivileg, wonach Geistliche grundsätzlich dem staatlichen Strafrecht entzogen bleiben sollten, sei zwar seit 1983 nicht mehr Teil des Kanonischen Rechts. Dennoch zeige sich etwa in der Einrichtung des Beichtgeheimnisses die Tendenz, die Buß- und Gnadenpraxis der Kirche gegenüber der weltlichen Gerechtigkeit als höherwertig anzusehen.[332]

Sanktionierung und Wiedergutmachung

Eine Anfrage amerikanischer Bischöfe, selber einige Täter laisieren zu können, wurde im Frühjahr 1993 durch Erzbischof Geraldo Majella Agnelo ausdrücklich verneint. Allerdings wurden kurz darauf neue Sondervollmachten für die Kongregation für den Klerus herbeigeführt, sodass über dieses päpstliche Dikasterium in schweren Fällen auch Verwaltungsverfahren zur Zwangslaisierung von Klerikern seitens der Bischöfe geführt werden können. Dies geschah durch eine Intervention des Papstes, der eine Kommission aus Experten des Heiligen Stuhls und der Bischofskonferenz der Vereinigten Staaten einrichtete, um die bestmöglichste Anwendung des Kirchenrechts auf die amerikanische Situation zu prüfen. Dies führte im April 1994 zur Ausweitung der kirchenrechtlichen Kriterien und schon im September 1995 zur erweiterten Möglichkeit der Suspendierung durch den Ortsbischof selbst – unter Hinweis auf den vorliegenden psychischen Defekt.[333]

Schon zuvor bot das Kirchenrecht Möglichkeiten zur Sanktionierung und Wiedergutmachung, die stetig weiterentwickelt wurden.[334]

Im John-Jay-Report wurde für die USA untersucht, wie auf Gemeindeebene bei gegen Priester vorliegenden Anschuldigungen reagiert wurde[335]:

Substantiierte Anschuldigungen Nichtsubstantiierte Anschuldigungen Glaubhafte Anschuldigungen Nicht glaubhafte Anschuldigungen
Untersuchte Fälle 1872 824 1671 345
Priester gestorben oder außer Dienst zum Zeitpunkt der Anschuldigungen 206 (11%) 188 (22.8%) 47 (9%) 38 (19.9%)
Priester vom Dienst suspendiert 852 (45.5%) 171 (20.8%) 241 (45.9%) 17 (8.9%)
Priester entlassen oder in Ruhestand versetzt 545 (29.1%) 115 (14%) 128 (24.4%) 12 (6.3%)
Priester beantragte Laisierung 113 (6%) 16 (1.9%) 29 (5.5%)
Priester wurde aus dem Klerikerstand entfernt 115 (6.1%) 14 (1.7%) 115 (6.1%) 2 (1%)
Priester wurde verwarnt und in den Dienst zurück geschickt 172 (9.2%) 45 (5.5%) 60 (11.4%) 6 (3.1%)
Priester wurde zur Untersuchung geschickt 918 (49%) 286 (34.7%) 273 (52%) 41 (21.5%)
Priester wurde zeitweise beurlaubt 699 (37.3%) 195 (23.7%) 179 (34.1%) 41 (21.5%)
Priester wurde auf spirituelle Einkehr geschickt 143 (7.6%) 53 (6.4%) 43 (8.2%) 5 (2.6%)
Priester wurde in Behandlung geschickt 998 (53.3%) 229 (27.8%) 286 (54.5%) 24 (12.6%)
Priester wurde zeitweise krankgeschrieben 162 (8.7%) 36 (4.4%) 45 (8.6%) 3 (1.6%)
Priester wurde in seinen Orden zurückgeschickt bzw. der Ordensobere benachrichtigt 88 (4.7%) 41 (5%) 41 (7.8%) 9 (4.7%)
andere Maßnahme wurde ergriffen 444 (23.7%)) 226 (27.4%) 149 (28.4%) 52 (27.2%)
keine Maßnahme wurde ergriffen 49 (2.6%) 130 (15.8%) 22 (4.2%) 53 (27.7%)


Haltung der römisch-katholischen Kurie

Pontifikat Johannes Pauls II.

In den neunziger Jahren betrachtete der Heilige Stuhl – so im Sommer 1993 namentlich Joaquin Navarro-Valls und der Papst selbst im Rahmen seiner Reise zum Weltjugendtag in Denver – das Problem vor allem als ein moralisches Problem der Ortskirchen in den Vereinigten Staaten.[336] Dies änderte sich, als 1994 in Irland die Fälle des Ordenspriesters Brendan Smyth und des Priesters Liam Cosgrove bekannt wurden.[337]

Im Jahre 2001 musst nach einer Aufforderung durch Papst Johannes Paul II. der Bischof des Erzbistums Cardiff in Großbritannien, John Aloysius Ward, zurücktreten. Ward war nicht energisch genug gegen zwei übergriffige Priester eingeschritten (siehe auch Großbritannien). [338]

Am 22. November 2001 entschuldigte sich Papst Johannes Paul II. öffentlich bei jenen Ordenschwestern, die Opfer von sexuellem Missbrauch durch Priester geworden sind. Ein interner Bericht der Ordensschwester Maura O'Donohue, MMM, war im Februar 1995 der Kurie vorgelegt und von einer Arbeitsgruppe geprüft worden. Im März 2001 war der Bericht durch den National Catholic Reporter an die Öffentlichkeit gelangt. Der Bericht enthielt Hinweise, dass einige Priester und Missionare in 23 Ländern, darunter die USA, Philippinen, Irland und Papua-Neuguinea, Nonnen zu sexuellen Handlungen gezwungen hätten, in einigen Fallen sei es zu erzwungenen Abtreibungen gekommen. Darauf hin kam es im Juli 2001 in New York City vor dem Gebäude der Vereinten Nationen zu Protesten, die die Einsetzung einer unabhängigen Kommission verlangten.[339][340]

Im Frühjahr 2002 erschütterte das Bekanntwerden zahlreicher sexueller Missbrauchsfälle die amerikanische Kirche, woraufhin Papst Johannes Paul II. Mitte April 13 amerikanische Kardinäle nach Rom zitierte und die künftige „Null-Toleranz“ vorgab.[341]

Im April 2003 fand in Rom zum Thema „Pädophilie und Kirche“ ein Symposion statt, an dem unter anderem Stephen Joseph Rossetti und Wunibald Müller teilnahmen. Die Ergebnisse publizierten Robert Karl Hanson, Friedemann Pfäfflin und Manfred Lütz 2004 in dem Band „Sexual Abuse in the Catholic Church: Scientific and Legal Perspectives“ („Sexueller Missbrauch und die katholische Kirche. Wissenschaftliche und rechtliche Perspektiven“).[342]

Pontifikat Benedikts XVI.

Reaktionen und Positionen des Papstes

Äußerungen

Im April 2008 äußerte sich Papst Benedikt XVI. noch vor seiner USA-Reise, er sei tief beschämt über die Serie von Missbrauchsfällen pädophiler Priester und wird zitiert mit der Aussage „Wir werden Pädophile vom Heiligen Dienst absolut ausschließen.“[343] Am 17. April 2008 traf er sich in Washington mit einer Gruppe von fünf Personen, die Opfer sexuellen Missbrauchs von Priestern geworden waren.[344]

Während seines Aufenthalts in Australien im Rahmen des Weltjugendtages in Sydney im Juli 2008 sprach der Papst erneut von tiefer Beschämung über den sexuellen Missbrauch Minderjähriger in der katholischen Kirche Australiens. Er forderte, dass alle, die dieses Übel begangen hätten, vor Gericht gestellt werden müssten, während die Kirche die Opfer mit größtem Mitgefühl und Sorgfalt behandeln müsse. Hunderte Mitglieder der Organisation Broken Rites hatten während seiner Rede vor der Kathedrale protestiert und warfen der katholischen Kirche in Australien „jahrelange Vertuschungsversuche“ und ein Verzögern von Entschädigungsverfahren vor.[345] Diese Rede wurde allgemein als erste offizielle Entschuldigung gewertet.[346] Kurz vor seiner Abreise traf Benedikt auch in Sydney Opfer sexuellen Missbrauchs durch Priester und erfüllte damit eine der Hauptforderungen der australischen Opferverbände. Broken Rites forderte Benedikt XVI. auf, er müsse die Bischöfe in Australien anweisen, sich nicht länger gegen eine zivilgerichtliche Verfolgung der Missbrauchsfälle zu stellen.[347]

Im April 2009 entschuldigte sich der Papst für den Missbrauch der Kinder der Inuit in Kanada.[348]

Im Dezember 2009 entschuldigte sich Papst Benedikt XVI. für den sexuellen Missbrauch von Kindern durch Priester in Irland. Er teile mit vielen Gläubigen in Irland „die Empörung, das Gefühl des Verrats und die Scham“ über die „abscheulichen Verbrechen“.[349][350]

Im Februar 2010 verurteilte Benedikt XVI. den Missbrauch von Internatsschülern durch Jesuiten in Deutschland und verknüpfte die Ankündigung, Verstöße gegen die Rechte von Kindern durch Vertreter der Kirche künftig zu verurteilen, mit der Behauptung, sie hätte dies in der Vergangenheit auch schon getan. Benedikt XVI. erinnerte auch an Jesu Lehre über die Kinder und „seine Zärtlichkeit im Umgang mit ihnen“ als Mahnung, „die Rechte und die Liebe der Kinder nicht herabzumindern.“[351] Beim nach der Frühjahrsversammlung üblichen Besuch des Papstes am 9. März 2010 in Rom besprach Zollitsch die Ergebnisse der Bischofskonferenz mit dem Papst.[352]

Seinen Besuch in Malta nutzte Papst Benedikt XVI. dazu, sich auch dort mit Missbrauchsopfern zu treffen und mit diesen gemeinsam zu beten. Er sagte bei dieser Gelegenheit zu, dass er alles unternehmen werde, um Vorwüfe aufzuklären und Schuldige zur Verantwortung zu ziehen. Er sprach bei dieser Gelegenheit auch davon, dass die Kirche "verletzt durch unsere Sünden" sei.[353] Nach Angaben des Missbrauchsopfers Joseph Magro hatte Papst Benedikt bei der Begegnung Tränen in den Augen.[354]

Am 12. Mai 2010 äußerte sich Benedikt XVI. aus Anlass einer Wallfahrt nach Fátima zu den Ursachen der Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche. Dabei setzte er sich deutlich von den bereits von anderen Mitgliedern der römischen Kurie gemachten Äußerungen ab und erklärte: „Heute sehen wir es auf wirklich erschreckende Art und Weise: Die größte Bedrängnis der Kirche kommt nicht von Feinden außerhalb. Sondern sie stammt aus der Sünde innerhalb der Kirche. Die Kirche hat also tiefen Bedarf, wieder Bußfertigkeit zu erlernen, die Reinigung anzunehmen und auf der einen Seite Vergebung zu lernen, aber andererseits auch die Notwendigkeit der Gerechtigkeit, Vergebung ersetzt nicht die Justiz.“ Diese Äußerungen wurden dahingehend verstanden, dass Benedikt XVI. die vorgebrachten Anschuldigungen gegen Kleriker im Gegensatz zu anderen Würdenträgern nicht als Angriff auf die Kirche verstand, sondern als Aufdeckung von "Unkraut in der Kirche". Obwohl nicht direkt ausgesprochen widersprach Benedikt XVI. damit auch Kardinal Angelo Sodano, der im Rahmen der Missbrauchsdebatte von "Geschwätz" und einer "Waffe gegen die Kirche" sprach.[355][356][357][358][359][360]

Im Juni 2010 setzte Benedikt XVI. diese Linie fort und bat zum Abschluss des Priesterjahres öffentlich um Vergebung. Er erklärte vor 15.000 Priestern, die sich zum Abschluss des Priesterjahres in Rom versammelt hatten: "Auch wir bitten Gott und die betroffenen Menschen inständig um Vergebung und versprechen zugleich, dass wir alles tun wollen, um solchen Missbrauch nicht wieder vorkommen zu lassen". Das Priesterjahr habe die "Sünden von Priestern" ans Licht gebracht, "vor allem den Missbrauch der Kleinen". Papst Benedikt begriff dies als "Auftrag zur Reinigung, der uns in die Zukunft begleitet". [361] Abschließend unterstrich er, dass es "kein Zeichen von Liebe" sei, wenn unwürdiges Verhalten von Priestern geduldet würde.[362] Der Theologe Wolfgang Beinert sprach angesichts dieser Worte von "einer neuen Dimension" im Umgang mit den Missbrauchsfällen.[363]

Umgang mit Missbrauchsfällen

Der erste dokumentierte Fall, bei dem Papst Benedikt XVI. mit dem Problem des sexuellen Missbrauchs in der römisch-katholischen Kirche konfrontiert wurde, war die Versetzung Peter H.s vom Bistum Essen ins Erzbistum München und Freising im Jahre 1980.[364] Im Zuge der Missbrauchsdebatte in Deutschland im Frühjahr 2010 wurde diskutiert, inwieweit Benedikt XVI. in seiner damaligen Funktion als Erzbischof am Wiedereinsatz H.s in der Seelsorge Anteil hatte. Nach dem derzeitigen Sachstand war Josef Ratzinger lediglich an der Zustimmung zur Aufnahme H.s im Erzbistum München und Freising zum Zwecke einer Therapie beteiligt.[365] Für die weiteren Schritte übernahm der damals zuständige Generalvikar der Erzdiözese München und Freising, Gerhard Gruber die Verantwortung.[366][367] Auch nach Aussage des für H. zuständigen Psychiaters Werner Huth war Josef Ratzinger bereits in Rom, als die weiteren Entscheidungen zu einem Wiedereinsatz H.s im aktiven Dienst fielen.[368]

Der nächste bekannte Fall, der Benedikt XVI. persönlich betraf, war der von Stephen Kiesle. Dieser wurde bereits 1978 wegen Kindesmissbrauchs verurteilt. 1981 und 1982 bat er zusammen mit John Cummins, Bischof von Oakland, in Rom um seine Entlassung aus dem Priesterstand. Ratzinger bat mit einem Schreiben von 1985 um mehr Bedenkzeit und stimmte der Entlassung 1987 schließlich zu.[369][370]

1995 erschütterte die Affäre Hans Hermann Groër die römisch-katholische Kirche in Österreich. Nach Aussagen von Kardinal Christoph Schönborn im Jahre 2010 wollte Ratzinger damals eine Untersuchungskommission zu dieser Affäre einsetzen, konnte sich damit aber innerhalb der Kurie offenbar nicht durchsetzen. Vor allem Kardinal Angelo Sodano soll damals ein entschiedener Gegner dieses Vorhabens gewesen sein und die Aufklärung der Affäre behindert haben.[371] Benedikt XVI. reagierte nach entsprechenden Unmutsäußerungen in der Kurie in Rom auf diese Äußerungen Schönborns, indem er ihn dahingehend rügte, dass nur der Papst Kardinäle beschuldigen dürfe. In der Sache widersprach er Schönborn jedoch nicht.[372]

1996 wurde Josef Ratzinger in seiner damaligen Funktion als Präfekt der Glaubenskongregation der Fall Lawrence C. Murphy überantwortet. Im Fall von Murphy bat der Bischof von Wisconsin, Rembert Weakland, gegen Murphy ein Verfahren zur Entlassung aus dem Priesterstand einzuleiten. Dieses Ansinnen wurde schließlich von Tarcisio Bertone mit Verweis auf das Alter Murphys abgelehnt. Nach Recherchen der ZEIT wurde der Vorgang vor allem von Bertone selbst bearbeitet und entschieden. Einen Hinweis darauf, dass Benedikt XVI. von ihm Kenntnis hatte, gibt es nicht. [373][374]

Nach einem Bericht der New York Times vom 1. Juli 2010 wurde bei Ratzinger ab 2000 eine Wandlung in seiner Wahrnehmung des Problems der Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche sichtbar. Entgegen der in Teilen der Kurie zu diesem Zeitpunkt immer noch verbreiteten Ansicht, dass das Problem des sexuellen Missbrauchs durch Angehörige der römisch-katholischen Kirche vor allem ein Problem der Ortskirchen und daher auch dort zu lösen sei, plädierte er gemeinsam mit den Ortsbischöfen dafür, dass auch in Rom zügig gehandelt werden müsse. Entsprechend sorgte Ratzinger zunächst für eine Klärung der Rechtslage. Er verfasste ein Begleitschreiben zu Sacramentorum sanctitatis tutela und stellte klar, dass das den Umgang mit Missbrauchsfällen regelnde Schreiben Crimen sollicitationis immer noch in Kraft war. Über diesen Punkt hatte es unter Kirchenrechtlern bis zu diesem Zeitpunkt keine einheitliche Meinung gegeben, was eine konsequente Anwendung des Kirchenrechtes praktisch unmöglich machte. (Nach Berichten von Bischöfen war auch Crimen sollicitationis erst Anfang der 1990er Jahre von einem Kirchenrechtsstudenten "wiederentdeckt" worden.) Weitere Verwirrung herrschte weil unklar war, welche römische Behörde für Missbrauchsfälle zuständig war. Ein Teil der Fälle ging an die Glaubens- ein anderer Teil an die Kleruskongregation. Eine Unterscheidung, die auch bedeutsam war, weil der Leiter der Kleruskongregation, Kardinal Darío Castrillón Hoyos, Vorwürfe wegen sexuellen Missbrauchs gegen Kleriker anders als Josef Ratzinger generell als Angriff auf die Kirche als solche abtat (vergleiche hierzu seine Rolle im Fall Pican). Diese und andere Verwirrungen wurden schließlich durch das von Ratzinger ausgearbeitete Schreiben De delictis gravioribus abschließend und einheitlich geregelt. Auch im Folgenden war Benedikt XVI. nach Aussagen der amerikanischen Bischöfe einer ihrer wichigsten Unterstützer, wenn es darum ging, im Vatikan eine Richtungsänderung hin zu einem einheitlichen Vorgehen gegen Missbrauchsfälle in der römisch-katholischen Kirche herbeizuführen.[375][376]

Gegen Marcial Maciel Degollado begann Kardinal Josef Ratzinger als Präfekt der Glaubenskongregation bereits 1999 eine Untersuchung. Diese brach er 2002 aber wieder ab. Erst in den Monaten vor dem Tod von Johannes Paul II. eröffnete er das Verfahren von neuem und veranlasste im Januar 2005 persönlich eine Untersuchung der Vergehen von Maciel. [377] Auf die im Ergebnis am 16. Mai 2006 erfolgte „Einladung der Glaubenskongregation“ an Maciel, die in Anbetracht seines gesundheitlichen Zustands auf ein kirchenrechtliches Verfahren verzichtete[378], musste er sich aus dem Orden zurückziehen und auf jeden weiteren öffentlichen Auftritt verzichten[379]. Eine andere Quelle benennt es deutlicher: 2006 schickte die vatikanische Glaubenskongregation Marcial Maciel in ein "zurückgezogenes Leben des Gebets und der Buße". Sein schlechter Gesundheitszustand rettete Maciel vor einem sicheren kirchenrechtlichen Verfahren.[380]. Diese Entscheidung wurde von Papst Benedikt XVI. am 26. Mai 2005 (also nur fünf Wochen nach seiner Wahl zum Papst) approbiert.

Im Fall des Mainzer Weihbischofs Franziskus Eisenbach nutzte Josef Ratzinger das kirchenrechtliche Verfahren gegen Eisenbach offenbar dazu, diesen nach Rom zu zitieren. Als Folge des Gespräches musste Eisenbach trotz Einstellung des kirchenrechtlichen Verfahrens sein Amt als Weihbischof 2002 aufgeben. Eisenbach selbst zeigte sich darüber enttäuscht und hatte offenbar eine andere Reaktion von Josef Ratzinger erwartet.[381][382]

Reaktionen und Positionen anderer Würdenträger

Nachdem am 22. September 2009 die Internationale Humanistische und Ethische Union die römisch-katholische Kirche vor den Vereinten Nationen des Bruchs der Artikel 3, 19, 34 und 44 des 1990 auch vom Heiligen Stuhl unterzeichneten Internationalen Übereinkommens über die Rechte des Kindes beschuldigt und ihr insbesondere Verschleierung und unzureichende Maßnahmen zur Verhinderung weiterer Fälle vorgeworfen hatte, erklärte Silvano Tomasi, der ständige Beobachter des Heiligen Stuhls bei der UN, in seiner Antwort, dass Studien zufolge 1,5 bis 5 Prozent aller katholischen Geistlichen in den letzten 50 Jahren in Missbrauchsfälle verwickelt gewesen seien. Die Situation in den Vereinigten Staaten sei nicht nur ein römisch-katholisches Problem, weil die meisten Anschuldigungen protestantische Kirchen beträfen und auch für die jüdischen Gemeinden so etwas ähnlich weit verbreitet sei. Die Wahrscheinlichkeit, Opfer von sexuellem Missbrauch zu werden, sei deutlich größer bei Familienmitgliedern, Babysittern, Freunden, Verwandten oder anderen Kindern.[383][384]

Der Pressesprecher des Vatikans, Federico Lombardi, äußerte sich am 13. März 2010 in einer Stellungnahme des Vatikans zu den bekanntgewordenen Missbrauchsfällen in Deutschland. Die Deutsche Bischofskonferenz habe die richtigen Akzente gesetzt: "die Wahrheit anerkennen und den Opfern helfen, die Prävention verstärken und konstruktiv mit den Behörden - auch mit den staatlichen Justizbehörden - zusammenarbeiten für das Wohl der Gesellschaft." Erzbischof Zollitsch habe "ohne Wenn und Aber die Meinung der Experten betont, wonach die Frage des Zölibats in keiner Weise mit der der Pädophilie vermengt werden darf." Zur Diskussion um die Wirkung der Normen des Kirchenrechtes meinte Lombardi, "dass diese Normen in keiner Weise ein Vertuschen solcher Vergehen beabsichtigt oder gefördert haben, sondern dass sie ganz im Gegenteil eine intensive Aktivität ausgelöst haben, um diese Vergehen im Rahmen des Kirchenrechts anzugehen, zu beurteilen und zu bestrafen." Die wesentlichen Fragen zum Fall des Peter H. im Erzbistum München und Freising waren nach Lombardis Meinung beantwortet. Das Beharren seitens einzelner Medien auf diesem Fall zeuge daher eher davon, dass mit "einer gewissen Verbissenheit" versucht werde, Papst Benedikt XVI. perönlich in die Verantwortung zu nehmen, was jedoch an den Fakten gescheitert sei.[385]

Der mit der Anklageführung in Missbrauchsfällen bei der Glaubenskongregation beauftragte Charles J. Scicluna betonte in einem Gespräch mit der Katholischen Nachrichten-Agentur, dass es keine kirchlichen Dienstvorschriften oder Geheimdokumente zur Vertuschung von Missbrauchsfällen gebe und kirchliche Stellen Strafanzeige stellen müssten, wenn dies nach dem staatlichen Recht verlangt werde. Außerdem ergebe sich aus den allgemeinen Prinzipien des Kirchenrechts eine moralische Pflicht, mit staatlichen Behörden zu kooperieren. Beim sogenannte „secretum pontificium“ gehe es um einen weitestgehenden Persönlichkeitsschutz für Kläger und Beschuldigte im kirchlichen Verfahren.[386][387]

Der persönliche Prediger des Papstes, Raniero Cantalamessa, zitierte in seiner Karfreitagspredigt aus dem Brief eines jüdischen Freundes, den „die Stereotypen und das Verschieben persönlicher Verantwortung und Schuld hin zu einer kollektiven Schuld … an beschämendste Aspekte des Antisemitismus“[388] erinnerten und machte sich dadurch diese Aussage zu eigen. Diesen Vergleich der Kritik am Papst und an der römisch-katholischen Kirche im Missbrauchskandal mit dem Antisemitismus bezeichnete der Generalsekretär des Zentralrats der Juden, Stephan Kramer, als „widerwärtig“ und warf Cantalamessa vor, aus den Tätern Opfer machen zu wollen. Der Sprecher des Vatikans, Federico Lombardi, erklärte, die Äußerungen Cantalamessas stellten nicht die offizielle Position des Vatikan dar.[389]

Während der Ostermesse vor dem Petersdom erklärte Kardinaldekan Angelo Sodano: „Heiliger Vater, mit Ihnen ist das Volk Gottes, das sich nicht vom Geschwätz des Augenblicks und nicht von den Prüfungen beeindrucken lässt, die zuweilen über die Gemeinschaft der Gläubigen hereinbrechen. Jesus hatte uns ja klar gesagt: ‚In der Welt seid ihr in Bedrängnis‘, doch Er fügte sofort hinzu: ‚Aber habt Mut: Ich habe die Welt besiegt.‘ (Joh 16,33)“.[390] Dies wurde vielfach so ausgelegt, als ob Sodano die Kritik an den Missbrauchsvorfällen in der römisch-katholischen Kirche pauschal als unbedeutendes Geschwätz abgetan habe. Der Papst selbst äußerte sich nicht zur Sache.[391][392][393] Mit seinen Äußerungen vom Mai 2010 in Fátima und im Juni 2010 in Rom zum Abschluss des Priesterjahres, zeigte Benedikt XVI. jedoch deutlich, dass diese Deutung der Geschehnisse nicht seiner eigenen entsprach. Nach seiner Auffassung stellten die Missbrauchsfälle vielmehr eine "Sünde innerhalb der Kirche" und von Priestern dar, die es zu heilen gelte und für die er um Vergebung bat.[394][395]

Kardinal Tarcisio Bertone, der Staatssekretär des Vatikan und nach Papst Benedikt höchster Amtsträger des katholischen Staates, bestritt Mitte April bei einem Besuch in Chile vor Reportern jeden Zusammenhang mit dem Zölibat und behauptete stattdessen einen Zusammenhang zwischen Missbrauch und Homosexualität. Dabei berief er sich auf angebliche Beweise von Psychologen und Psychiatern, ohne konkrete überprüfbare Quellen zu nennen. Für diese Aussage wurde er insbesondere im eigenen Land vielfach kritisiert.[396]

Kurz zuvor waren in den USA schwere Vowürfe gegen Kardinal William Levada erhoben worden. Dieser war Ratzinger bei dessen Wahl zum Papst auf den Posten des Präfekten der Glaubenskongregation nachgefolgt und vorher als Bischof der Erzdiözesen von Portland und San Francisco tätig. Diskutiert wurden in der New York Times die Fälle der Priester Gilbert Gauthe, Milton Walsh, Joseph B. sowie eines nicht näher genannten Geistlichen. Gegen diese lagen im Zeitraum von 1985 bis 2002 Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs vor. Da Levada die Geistlichen nach vollendeter Therapie wieder in den Dienst geschickt hatte, wurde ihm vorgeworfen, nicht ausreichend reagiert zu haben. Besonderes Aufsehen erregte dabei der Fall des Priesters John P. Conley. Dieser hatte Levada über einen Verdachtsfall sexuellen Missbrauchs bei einem anderen Priester informiert, wurde daraufhin vom Dienst suspendiert und nach erfolgreicher Klage vor Gericht wieder in den Dienst aufgenommen. Levada erklärte zu seinem damaligen Verhalten, er hätte "vieles besser machen können, als ich es getan habe". Weiterhin erklärte er, dass der Umgang mit Missbrauch ein gesamtgesellschaftlicher Lernprozess sei, der noch nicht abgeschlossen wäre. Zu seiner persönlichen Situation sagte er: "Ich kann Ihnen sagen, dass ich bis dahin noch nie davon gehört hatte, dass ein Priester ein Kind missbraucht. Das ging hinter verschlossenen Türen vor sich, darüber wurde nicht gesprochen. Wir brauchten viel Zeit, um zu verstehen, welche Schäden solches Verhalten bei den Opfern, den Kindern, anrichtet."[397][398]

Kardinal Julián Herranz sagte am 6. April 2010 in der Presse, dass die Missbrauchsfälle für Papst Benedikt XVI. "unsägliches, bitteres, tiefes Leiden" bedeuteten. [399]

Situation der Opfer

Norbert Denef wurde in den Jahren 1959 bis 1967 in seiner Heimatstadt Delitzsch als Messdiener vom 10. bis zum 16. Lebensjahr von einem Priester und vom 16. bis zum 18. Lebensjahr von einem Organisten missbraucht. Er erhielt 2003 vom Bistum Magdeburg eine Entschädigung für sein erlittenes Leid angeboten, jedoch in Verbindung mit einer Schweigeverpflichtung. Im Jahre 2005 erhielt er vom Bistum schließlich 25.000 Euro. Norbert Denef gilt als das erste Opfer in Deutschland, das von der römisch-katholischen Kirche eine Entschädigung erwirken konnte.[400] Er berichtet auch über Klageandrohungen: „habe ich von der Kirche noch zweimal eine Klageandrohung gekriegt, wenn ich nicht halt weiter schweige“[401] Norbert Denef reichte eine Petition zur Abschaffung der Verjährungsfristen für Vergehen bei Pädokriminaliät im Zivilrecht ein, die der Deutschen Bundestag im Dezember 2008 ablehnte. Denef kämpft nun vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte dafür, dass im Zivilrecht die Verjährungsfrist für sexuellen Missbrauch abgeschafft wird. [402][16] Bei der Missbrauchsdebatte auf dem Ökumenischen Kirchentag 2010 stürmte Denef während der Äußerungen von Pater Klaus Mertes, dem Rektor des Berliner Canisius-Kollegs, auf das Podium und forderte, die Opfer an der Debatte um sexualisierte Gewalt zu beteiligen. Bischof Stephan Ackermann, Missbrauchsbeauftragter der Deutschen Bischofskonferenz, sagte daraufhin: „Ich bin erschrocken über den Verlauf der Veranstaltung. Der Mann hat doch Recht: Wir sprechen über Institution. Ich habe das Gefühl, dass die Opfer aus dem Blick geraten.“[403][404][405][406] [407][408][409][410][411][412]


Michael Tfirst war von Schönborns Amtsvorgänger, Hans Hermann Groër, missbraucht worden[413] und erhielt eine Entschädigung in Höhe von 3700 Euro gegen die zu unterzeichnende Verpflichtung, „diese von ihm geschilderten Vorkommnisse auch nicht Dritten gegenüber oder in einer für Dritten wahrnehmbarer Weise zu erwähnen, insbesondere zu veröffentlichen.“[414] Trotz seiner Vorwürfe gegenüber Kardinal Schönborn bescheinigt Tfirst diesem, mit der Einrichtung der Klasnic-Kommission einen "mutigen Schritt" gesetzt zu haben. Tfirst hat demnach den Eindruck, dass "mit dieser Kommission uns Kirchenopfern wirklich geholfen werden soll".[415]

Einschätzungen aus Wissenschaft und Theologie

Es gibt keine empirischen Daten für sexuellen Missbrauch allgemein sowie Missbrauch durch Autoritätspersonen wie etwa von Geistlichen, die Dunkelziffer wird jedoch als hoch eingeschätzt.[416] Die bislang bekannt gewordenen Fälle geben insbesondere nach Meinung von Hans-Ludwig Kröber und Philip Jenkins keinen Anhaltspunkt dafür, dass Kleriker und männliche Mitarbeiter der katholischen Kirche häufiger als Täter in Erscheinung traten als andere Männer.[417]

Norbert Nedopil, Klaus Michael Beier und andere Forscher formulieren, dass pädophile Neigungen in pädagogischen und kinderbezogenen Berufen, in denen auch Geistliche arbeiten, verbreiteter seien als in den sonstigen Berufsgruppen, und beziehen sich auf die Tätertypisierung von Eberhard Schorsch.[418] Diskutiert wird auch der Einfluss des Zölibats.

Statistische Einschätzungen

Problematisch an statistischen Einschätzungen ist vor allem, dass oft keine genaue Begriffsklärung vorhanden ist, sodass oft sexueller Missbrauch und Pädophilie in eins gesetzt wird. Auch fehlen gesicherte Vergleichsstudien bzw. Vergleichszahlen. Für Deutschland gibt es zwar die Zahlen der „Berliner Männer-Studie“ aus dem Jahre 2005 von Klaus M. Beier, Charité, die zum Anteil der Pädophilie zeigte: „dass etwa ein Prozent der männlichen Bevölkerung sexuell auf den vorpubertären Kinderkörper reagiert. Bereits ein Drittel von ihnen hat einen Übergriff begangen.“[419] Allerdings beziehen diese sich auf Pädophilie als sexuelle Orientierung und nicht auf sexuelle Übergriffe gegenüber Kindern allgemein. Dies ist insofern problematisch, als dass die US-amerikanische Studie „Dangerous sex offenders. A Task-Force Report of the American Psychiatric Association.“ unter anderem zeigte, dass Täter, die Kindesmissbrauch verüben, mehrheitlich nicht pädophil sind.[420] Gesicherte Aussagen sind deshalb bisher kaum möglich, sodass vor allem Schätzungen abgegeben werden.

Der katholische Theologe und Psychotherapeut Wunibald Müller geht so beispielsweise davon aus, dass etwa zwei bis vier Prozent aller Kleriker in Deutschland – also rund 350 bis 700 – Kinder oder Jugendliche sexuell missbrauchen.[421] Ähnliche Angaben machten auch Franz Grave, Weihbischof im Bistum Essen[422] und der Präfekt der Kleruskongregation, Kardinal Cláudio Hummes im Juni 2009 an.[423]. Hummes jedoch bezog sich im Gegensatz zu Müller beispielsweise auf den Begriff der Pädophilie.

Relativ gesichterte Zahlen lieferte die John-Jay-Studie. Danach waren ca. 4 % aller Priester in den USA zwischen 1950 und 2002 des sexuellen Missbrauchs beschuldigt worden. Allerdings waren diese Zahlen auf die USA beschränkt und nicht alle Anschuldigungen wegen sexuellen Missbrauchs begründet oder glaubwürdig. Auch hierzu gibt es keine gesicherten Vergleichszahlen zu anderen Berufs- oder Religionsgruppen.

Hans-Ludwig Kröber, Professor für Forensische Psychiatrie an der Charité Berlin kam 2010 nach einem Vergleich von Polizeiakten und Angaben von 24 Diözesen zu dem Ergebnis, dass sich in Deutschland katholische Geistliche statistisch seit 1995 deutlich seltener an Kindern und Jugendlichen vergingen als nicht zölibatär lebende Männer. Er stellte die seit 1995 in Deutschland etwa 210.000 polizeilich erfasste Fälle von Kindesmissbrauch denen vom Nachrichtenmagazin Spiegel in einer Umfrage ermittelte Anzahl von 94 Verdachtsfällen innerhalb der katholischen Kirche gegenüber. Daraus folgerte Kröber, dass bei nichtzölibatär lebenden Männern die Wahrscheinlichkeit Täter zu werden 36-fach höher sei als bei Priestern.[424] Diese Einschätzung wurde jedoch von Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung heftig kritisiert. So sei bei einem Vergleich von 94 kircheninternen Missbrauchsfällen mit der Gesamtstatistik der polizeilich erfassten Missbrauchsfälle nicht nur die „Datenlage höchst problematisch“, wie gbs-Sprecher Michael Schmidt-Salomon erklärte. [425] Allerdings hatte sich die Anzahl der Verdachtsfälle im Zuge der Bekanntwerdung von Missbrauchsfällen innerhalb der Kirche im Frühjahr 2010 zwar auf über 250 Fälle (einige jedoch auch vor 1995) mehr als verdoppelt [426], bewegte sich jedoch insgesamt immer noch im Bereich des von Körber geäußerten Verhältnisses. Ähnliche Vergleiche mit ähnlichen Ergebnissen wurden auch bereits in den USA angestellt: Den Zahlen aus der John-Jay-Studie, nach denen es in der Katholischen Kirche in den USA von 1950 bis 2002 vermutlich 10.667 Opfer gegeben hat, wurde so die amtliche Kriminalstatistik gegenüber gestellt, wonach es in den USA jährlich 89.355 bis 149.800 Opfer von Kindesmissbrauch gibt.[427] In den USA hatte der Christian Science Monitor im Frühjahr 2002 nach nationalen Studien von Christian Ministry Resources das folgende Fazit gezogen: "Despite headlines focusing on the priest pedophile problem in the Roman Catholic Church, most American churches being hit with child sexual-abuse allegations are Protestant, and most of the alleged abusers are not clergy or staff, but church volunteers. (Auch wenn sich die Schlagzeilen auf das Problem pädophiler Priester in der Römisch-Katholischen Kirche konzentrieren, so sind die meisten Kirchen, die in den USA von Fällen von Kindesmissbrauch betroffen sind, protestantisch. Die Beschuldigten sind außerdem nicht primär Pfarrer oder Kirchenangestellte, sondern vor allem ehrenamtliche Mitarbeiter.)"[428]

Nach einer Erklärung des Heiligen Stuhls gegenüber der UN-Menschenrechtskommission, vorgetragen von Erzbischof Silvano Tomasi, zeigen die verfügbaren Nachforschungen, dass in den letzten 50 Jahren 1,5 bis 5 % des römisch-katholischen Klerus in sexuelle Missbrauchsfälle verwickelt waren, davon 80 bis 90 % in Fällen, bei denen die Opfer männlich und zwischen 11 und 17 Jahren alt waren. Tomasi zeigte auch auf, dass Missbräuche durch katholische Geistliche seltener seien als bei anderen Konfessionen, und dass nach dem U.S. Department of Education Missbrauchsfälle an Schulen etwa hundertfach häufiger wären, als durch Priester. Tomasi unterstrich, dass man bei sexuellem Missbrauch also nicht von einem speziellen Problem der katholischen Kirche ausgehen könne, die Kirche gleichwohl aber sehr bewusst und ernsthaft das Problem angehe.[429]

Der Ankläger des Vatikans in der für Missbrauchsfälle zuständigen Glaubenskongregation, Monsignor Charles Scicluna, nannte der Öffentlichkeit am 13. März 2010 folgende Zahlen: Im Zeitraum von 2001 bis 2010 habe der Vatikan rund 3.000 Beschwerden über Fälle aus den vergangenen 50 Jahren erhalten. In rund 30 Prozent handelte es sich um heterosexuelle Kontakte, in 60 Prozent der Fälle um gleichgeschlechtliche Kontakte und in zehn Prozent der Fälle gehe es um pädophile Übergriffe Geistlicher. Etwa 300 von weltweit 400.000 Priestern seien der Pädophilie bezichtigt worden.

Einschätzungen zu den Ursachen und dem Zusammenhang mit dem Zölibat

Ein Zusammenhang zwischen Missbrauchsfällen und der Verpflichtung von Priestern zum Zölibat ist derzeit wissenschaftlich nicht zu begründen. Statistische Zahlen, die einen solchen Zusammenhang be- oder widerlegen, gibt es nicht.

Da pädophile Neigungen sich bereits in der Pubertät entwickeln und als Präferenzstörung später auch nicht mehr geändert werden können, wird ein Einfluss des Zölibats auf die Ausprägung oder die Auslebung pädophiler Handlungen allgemein als wissenschaftlich unwahrscheinlich angesehen.[430] Stattdessen wird in der Wissenschaft erörtert, ob der Zölibat von Menschen mit pädophilen Neigungen nicht eher als Möglichkeit ihre Sexualiät zu verleugnen begriffen wird.

Diese These wird beispielsweise von der Juristin und Psychotherapeutin Rotraud Perner vertreten.[431] Klaus Michael Beier, Direktor des Instituts für Sexualwissenschaften und Sexualmedizin an der Charité Berlin, mutmaßt dazu, dass dies den Priesterberuf für junge Männer mit gesellschaftlich geächteten sexuellen Neigungen attraktiv machen könnte.[432][433] Eine ähnliche Position vertritt auch der Psychiatrie-Professor Michael Osterheider.[434][435] Auch Wunibald Müller glaubt, dass sexuell unreife Menschen, insbesondere mit ephebophilen Neigungen, sich vom Zölibat angezogen fühlen könnten.[436][437] Den Verdacht, dass Pädophilie unter Klerikern eine Kompensation für institutionell verhinderte Sexualität sei, hält Konrad Hilpert, Lehrstuhlinhaber für Moraltheologie an der Ludwig-Maximilians-Universität München, durch die vorliegenden Zahlen zwar für widerlegt. Eine Wirkung des Zölibats im Sinne Perners, Müllers, Osterheiders und Beiers sieht jedoch auch er.[438]

Die römisch-katholische Kirche sähe sich nach dieser Theorie mit der Frage konfrontiert, ob sich im Priesterstand ein signifikanter Anteil von Menschen mit sexuellen Präferenzstörungen findet. Weiterhin stellt sich ihr damit die Frage, ob die Auswahlmechanismen zum Priesteramt in der Lage sind, eine Ergreifen des Priesterberufes aus sexuellen Motiven zu erkennen und entsprechend zu verhindern. Klaus Michael Beier kritisierte dazu bereits die Präventionsarbeit der Kirche.[432] Zahlenmäßige Hinweise für die These, dass sich vor allem Menschen mit sexuellen Präferenzstörungen vom Priesterberuf angezogen fühlen könnten, gibt es bisher jedoch nicht.

Der Theologe und Psychiater Manfred Lütz wies aufgrund des auszuschließenden Kausalzusammenhangs zwischen Zölibat und Missbrauch auch darauf hin, dass die Unterstellung eines solchen Zusammenhangs auch eine "gefährliche Desinformation, die Täter schützt" sein kann. So ist nach Lütz "der Hinweis auf den Zölibat nicht selten zu den verlogenen Entschuldigungsstrategien der Missbraucher" zu zählen.[439]

Der Theologe und Psychoanalytiker Eugen Drewermann sieht demgegenüber die Verantwortung für die Missbrauchsfälle in der Kirche und ihren Strukturen selbst.[440][441]

Einschätzungen zu den Auswirkungen der Diskussion 2010

Als im Frühjahr und Sommer 2002 einige Fälle bekannt wurden, sprachen Journalisten und Fachleute bereits vom Bröckeln der „Mauer des Schweigens“.[442] Dieser sowohl für Institutionen und Familien gültige Topos von der Mauer des Schweigens zielt gleichermaßen auf das Schweigen der Opfer aus Scham- und Schuldgefühlen und auf die Strategien der Täter und ihrer Unterstützer, die Taten zu verschleiern.[443] Eine längere Aufmerksamkeit fanden die Berichte in der Bundesrepublik Deutschland jedoch nicht.

Der Betroffene Norbert Denef erinnerte sich: „Da habe ich die ersten Erfahrungen gemacht, das heißt, wenn ich das öffentlich mach', es spricht einen niemand an.“[444] Jörg Schindler meinte, nach seinem Bericht über die nicht kirchlich getragene Odenwaldschule 1999 sei „de facto nach der Erstveröffentlichung irgendwie gar nichts passiert.“[444] Auch Franz Wittenbrink, Ex-Internatsschüler der Regensburger Domspatzen, berichtete „kein Echo, nichts“.[444]

Einen neuen Anstoß erhielt die öffentliche Wahrnehmung im Frühjahr 2010 offenbar insbesondere durch die zahlreichen Berichte in aus elitären Internaten, zum Beispiel aus dem Kloster Ettal und der nicht kirchlich getragenen Odenwaldschule. Peter Wensierski (Spiegel) kommentierte „Immer dann, wenn die Opfer auch in den Medien von solchen Fällen gelesen haben, haben andere Opfer den Mut gefasst, sich auch zu melden, und das erleben wir jetzt gerade.“[444] Frank Nordhausen resümierte dazu:„Die große Brisanz hat das Thema jetzt erst jetzt erhalten, als man gemerkt hat, das durchzieht die gesamte Gesellschaft (…) es betrifft auch die Oberschichten.“[444]

Unter diesem Aspekt wird der Zeitpunkt der Debatte im Frühjahr 2010 als nicht zufällig bewertet, da die Täter inzwischen krank, alt oder tot seien und somit ihre – realen oder auch nur informellen – Machtpositionen verloren haben.[445] Auch dass es sich nicht nur um vereinzelte sogenannte Anlassfälle handelt, sondern um eine Vielzahl habe zahlreiche weitere Opfer ermutigt, auch ihren eigenen Fall an die Öffentlichkeit zu bringen.[446]

Anders als im Jahr 2002 gehen Journalisten und Fachleute daher jetzt davon aus, dass die im Umfeld von sexuellem Missbrauch vorherrschende „Mauer des Schweigens“ nicht nur bröckelt oder Risse bekommen habe, sondern aufgrund der gesamtgesellschaftlichen Diskussion fällt bzw. fallen wird.[447]

Der Theologe Hermann Häring bleibt demgegenüber skeptisch, weil er weiterhin den katholischen Klerus von einen intensiven Korpsgeist geprägt sieht, der die Mechanismen der Geheimhaltung fördere und verhindere, die urdemokratischen Tugenden der Transparenz und Partizipation zu lernen.[448] Im März 2010 sah er den „Corpsgeist der Bischöfe“ angesichts der Verunsicherung sogar noch „so gestärkt, dass sich jetzt jeder hütet, etwas offen gegen den anderen etwas zu sagen.“[449]

Jeff Anderson, der als Anwalt eine Vielzahl amerikanischer Betroffener vertreten hat, urteilte: „Die Vertuschung sexueller Fehltritte ist derart tief in der klerikalen Kultur verankert, dass eine wirkliche Änderung nur von der Vatikan-Führung selbst kommen kann.“[450]

Medien- und Debattenkritik

Vor allem von Anhängern der Katholischen Kirche, aber auch von Seiten einzelner Journalisten und Wissenschaftler wurde immer wieder der Stil der Debatte über Fälle von sexuellem Missbrauch in der Katholischen Kirche kritisiert. Hauptkritikpunkte waren dabei:

  1. Die übermäßige Fokussierung auf die und teilweise Übertreibung der Geschehnisse in der Katholischen Kirche, die so nicht zu beobachten wäre, sobald es um andere Organisationen ginge, was wiederum den Verdacht weltanschaulicher Motiviertheit nahelege.
  2. Die konstante Vermischung der Debatte über sexuellen Missbrauch durch Angehörige der Katholischen Kirche mit kirchenpolitischen und gesellschaftlichen Debatten über die von der Katholischen Kirche vertretenen ethischen, religiösen oder politischen Positionen und Überzeugungen.
  3. Werden Medien auch Falschdarstellungen, Unwissenheit und Verzerrung vorgeworfen.

Der amerikanische Religionshistoriker Philip Jenkins von der Pennsylvania State University vertritt dazu die These, dass die statistische Häufigkeit von sexuellem Missbrauch innerhalb der katholischen Kirche in keinem Verhältnis stehe zur Häufigkeit der Berichterstattung in den Medien. Dadurch werde der Eindruck erweckt, als ob das Phänomen in der katholischen Kirche häufiger vorkomme als in anderen Religionsgemeinschaften, was nicht der Fall sei. Jenkins sieht in der breiten Medienberichterstattung über Missbrauchsfälle durch Priester eine Blüte antikatholischer Rhetorik.[417]

Auch Tom Hoopes, Executive director beim National Catholic Register, kritisierte die sehr unterschiedliche Medienaufmerkswamkeit für sexuellen Missbrauch: "during the first half of 2002, the 61 largest newspapers in California ran nearly 2,000 stories about sexual abuse in Catholic institutions, mostly concerning past allegations. During the same period, those newspapers ran four stories about the federal government’s discovery of the much larger — and ongoing — abuse scandal in public schools. (In der ersten Hälfte des Jahres 2002 wurden in den 61 größten Zeitungen Kaliforniens fast 2.000 Berichte über in der Vergangenheit liegende Fälle von sexuellem Missbrauch in katholischen Einrichtungen veröffentlicht. In denselben Zeitungen gab es jedoch nur vier Berichte über den zur selben Zeit durch die Bundesbehörden aufgedeckten Missbrauchskandal in öffentlichen Schulen, obwohl dieser sich nach wie vor entwickelt und ein viel größeres Ausmaß hat.)"[451]

Im Mai 2010, äußerte der ehemalige U. S. Senator von New York, Alfonse M. D'Amato, in der New York Times, "As a Catholic, I am appalled at the now-daily assaults by the liberal media against the church.... To simply reject out of hand the church’s extensive and intense program to heal and correct suggests the possibility of an anti-Catholic agenda more concerned with Catholic teachings than with child abuse. (Als Katholik bin ich entsetzt über die nun täglich stattfindenden Angriffe der liberalen Medien auf die Katholische Kirche ... Die Ignoranz gegenüber den vielfältigen Bemühungen der Katholischen Kirche, ihre Fehler zu korrigieren und zu heilen, spricht für eine eher antikatholische Agenda, der es eher um katholischen Überzeugungen als um Kindesmissbrauch geht.)"[452]

Auch in Deutschland wurde bereits Mitte März 2010 von Alexander Gauland kritisiert, dass sich die Missbrauchsdebatte anfangs ausschließlich in klischeehafter Weise auf die Katholische Kirche konzentriert hätte ("Der Zölibat war schuld, überholte Machtstrukturen und die ganze Sex- und Leibfeindlichkeit eines mittelalterlichen Ritus.") und erst nach (erneutem) Bekanntwerden der Opfer in der Odenwaldschule eine Verbreiterung der Debatte einsetzte. Er plädierte demgegenüber für eine sachlich orientierte Aufarbeitung durch die Justiz und meinte: "Nicht hilfreich sind dagegen eine Kultur des Verdachtes und ideologische Scheuklappen, die aus jahrhundertealten Kämpfen resultieren und geradezu reflexartig ausgefahren werden, wenn die alten Schützengräben wieder benutzbar erscheinen ... Ideologischer Honig lässt sich daraus nicht saugen, individuelle Maßregelung und Bestrafung allemal. Schon deshalb sollte man die Aufarbeitung auch besser der Justiz als palavernden runden Tischen überlassen.".[453]

Der Psychiater Hans-Ludwig Kröber beklagte Anfang März 2010 eine Einseitigkeit der Vorwürfe und Instrumentalisierung durch Kirchengegner: „Hier können Kirchengegner ihr Mütchen kühlen“. Ihn ärgere, dass hier „verstaubte Geschichten aus den 70er Jahren hervorgezerrt“ würden und verweist auf andere Organisationen: „Man muss nur einmal zum Deutschen Fußballbund gehen, die haben viele kleine Jungs.“[454]

An konkreter Medienarbeit wurde beispielsweise die BBC-Doumentation "Sex Crimes and the Vatican" von 2006 harsch kritisiert. Als fachliche Fehler wurden dabei folgende Punkte von John L. Allen, Jr. vorgebracht:[325]

  • Crimen sollicitationis war entgegen der Filmaussage in der katholischen Kirche lange Zeit nahezu vergessen. Das Dokument wurde erst ab 2003 wieder bekannt, sodass die Behauptung, es habe die Reaktion der Katholischen Kirche auf Missbrauchsfälle wesentlich bestimmt, so nicht zu halten sei.
  • Außerdem wurde das Dokument bereits 1983 formell außer Kraft gesetzt. Stattdessen galt entgegen der Behauptungen im Film der Kanon 1395, § 2. Dieser legt explizit fest, dass sexueller Missbrauch durch Kleriker ein kanonisches Verbrechen ist, das bestraft werden muss.[326]
  • Schließlich ließe sich auch die Behauptung über die "päpstliche Geheimhaltung" als Mittel der Vertuschung nicht aufrecht halten. Denn die "päpstliche Geheimhaltung" ergäbe sich zum einen daraus, dass das Beichtgeheimnis betroffen ist und betrifft zum andern nur interne Prozeduren der Kirche. Insofern ließe sich hieraus auch kein Hindernis der Meldung von Missbrauchsfällen an staatliche Behörden ableiten.[455]

Der Mitautor der Dokumentation Thomas Doyle korrigierte später seine in dem Beitrag vorgebrachte Position im Sinne Allens.[456]

Als Beispiel für eine zahlenmäßige Übertreibung kann auf die Berichterstattung des Magazins Der Spiegel verwiesen werden. Der Spiegel behauptete in seiner Berichterstattung über den Ryan-Bericht: „35.000 Kinder wurden demnach zwischen 1914 und 2000 in kirchlicher Obhut geschlagen, gepeinigt oder vergewaltigt.“[457] Faktisch finden sich im Bericht 25.000 Anhörungen, in denen 381 Anschuldigungen für sexuellen Missbrauch in katholischen Heimen Irlands vorgebracht wurden.[458]

Problematisch ist außerdem, dass bei entsprechenden Hinweisen mitunter auch unüberprüft skandalträchtige Meldungen über angebliches Fehlverhalten kirchlicher Stellen produziert werden, die sich als falsch herausstellen, jedoch im Folgenden nicht korrigiert werden. Im Juni 2010 tauchte so beispielsweise die Meldung auf, Juliusz Paetz (siehe auch Abschnitt zu Polen) sei durch den Vatikan rehabilitiert worden. Die polnische Zeitung Gazeta Wyborcza schrieb daraufhin:"Heute entschuldigt sich Benedikt XVI. für den Missbrauch in der katholischen Kirche, gleichzeitig aber lässt er zu, dass das Ansehen der Kirche weiter beschmutzt wird"[459] Im Vatikan hingegen wusste man nichts von einer derartigen Rehabilitierung. Bekannt war lediglich ein Schriftverkehr über die Erlaubnis einer Messzelebration durch Paetz. Auch Meldungen über einen angeblichen Rücktritt des Erzbischofs Stanislaw Gadecki ließen sich nicht bestätigen. [460][461][462] Eine Korrektur der Meldung durch die Tagesschau erfolgte nicht.

Ein ähnliches Beispiel ist der von Peter Wensierski verfasste Bericht des Spiegels über einen Missbrauchsfall im Bistum Aachen. Wensierski erhob im Bericht die Behauptung, dass das Bistum den Fall des Missbrauchs an einem zum Berichtszeitpunkt 19-Jährigen durch Pfarrer Georg K. vertuscht habe. Es hieß, die Katholische Kirche in Deutschland habe "Nichts gelernt". Zusätzlich wurde der Rücktritt Bischof Mussinghoffs gefordert.[463] Recherchen der Aachener Zeitung ergaben allerdings, dass das Bistum wegen dem Fall die Staatsanwaltschaft einschalten wollte. Der Vater des damals minderjährigen Opfers Christopher bat jedoch seinerseits das Bistum um Stillschweigen in der Sache. Dem folgte das Bistum, da gegen Georg K. bereits in Südafrika ein Prozess wegen Missbrauchs geführt wurde und diverse Vorwürfe aus seiner Zeit in Aachen der Staatanwaltschaft bereits vorlagen.[464] Auch hierzu erfolgte keine Korrektur seitens des Spiegels.

Daneben ist die in den Medien verwendete Sprache und Sachverhaltsdarstellung mitunter sehr missverständlich. So wurde in einem Artikel des Spiegels beispielsweise behauptet: "Ermittlungen der irischen Behörden haben ergeben, dass die Kirche jahrzehntelang Missbrauchsfälle vertuscht hat. Dabei geht es um Vergewaltigungen und Misshandlungen von Minderjährigen durch Geistliche, insgesamt ist von 14.500 Opfern die Rede."[465] Der erste Satz erweckt so den Bezug zu den Ryan- und Murphy-Berichten. Die 14.500 Opfer hingegen sind die Zahlen des Residential Institutions Redress Boards und erfassen die Antragsteller, die eine Entschädigung wegen physischer Misshandlung oder sexuellem Missbrauch beim Redress Board gestellt haben (siehe Irland). Die Zahl des Redress Boards umfasst staatliche und kirchliche Einrichtungen und unterscheidet nicht zwischen sexuellem Missbrauch und physischer Misshandlung. Weiterhin prüft das Redress Board die Aussagen der Antragsteller nicht im gerichtlichen Sinne. Die Begriffe sind stattdessen bewusst weit gewählt worden, um möglichst viele Menschen für die harten Arbeitsbedingungen in den staatlichen und kirchlichen Einrichtungen entschädigen zu können.[466] Die Darstellung des Spiegels nimmt hier allerdings nicht nur keine Differenzierung vor, sondern erweckt mit der Voranstellung von "Vergewaltigungen und Misshandlungen" den missverständlichen Eindruck von 14.500 Opfern schwerster kombinierter Übergriffe.

Eine besonders scharfe Kritik, insbesondere an der Medienberichterstattung über den Fall Lawrence C. Murphy, äußerte Frank W. Haubold im ef-Magazin. Die Berichterstattung sei aufgrund der völlig unhaltbaren Vorwürfe gegen Papst Benedikt XVI., die von der New York Times geäußert und von mehreren deutschen Zeitungen ungeprüft übernommen wurden, nur noch als "Verleumdung" zu bezeichnen.[467]

Theologische Verarbeitung

Der Versuch einer religiösen Ausdeutung der im Jahre 2010 bekanntgewordenen Missbrauchsfälle in der Katholischen Kirche versuchte P. Klaus Mertes im Zuge des Osterfestes 2010.[468]

Literatur

  • Stephen Joseph Rossetti: Slayer of the soul: child sexual abuse and the Catholic Church. (Deutsch: Abschlachten der Seele: Sexueller Missbrauch von Kindern und die Haltung der Katholischen Kirche) 1990. ISBN 978-0-89622-452-0
  • Elinor Burkett, Frank Bruni:, A gospel of shame: children, sexual abuse and the Catholic Church. 1993; (2)2002. ISBN 978-0-06-052232-2; deutsch: Das Buch der Schande: Kinder, sexueller Missbrauch und die katholische Kirche. 1995. ISBN 3-203-51242-4
  • Stephen Joseph Rossetti: A tragic grace: the Catholic Church and child sexual abuse. (Deutsch: Tragische Gnade: die Katholische Kirche und sexueller Missbrauch von Kindern) Interfaith Sexual Trauma Institute (Collegeville, Minnesota). 1996. ISBN 978-0-8146-2434-0
  • Stephen Joseph Rossetti, Wunibald Müller (Hrsg.): Sexueller Mißbrauch Minderjähriger in der Kirche. Psychologische, seelsorgliche und institutionelle Aspekte. Mainz 1996. ISBN 978-3-7867-1920-5
  • Stephen Joseph Rossetti, Wunibald Müller (Hrsg.): Auch Gott hat mich nicht beschützt. Wenn Minderjährige im kirchlichen Milieu Opfer sexuellen Missbrauchs werden, 1998. ISBN 978-3-7867-2099-7
  • Philip Jenkins: Pedophiles and Priests: Anatomy of a Contemporary Crisis (Deutsch: Pädophile und Priester: Anatomie einer zeitgenössischen Krise), New York: Oxford University Press 2001. ISBN 0-19-514597-6.
  • F. Benedict Groeschel: From Scandal to Hope (Deutsch: Vom Skandal zur Hoffnung), OSV 2002, ISBN 978-1-931709-69-9
  • George Weigel: The Courage To Be Catholic. (Deutsch: Der Mut ein Katholik zu sein) Basic Books 2002, ISBN 0-465-09261-6
  • Philip Jenkins: The New Anti-Catholicism: The Last Acceptable Prejudice. (Deutsch: Neuer Anti-Katholizismus: Das in keiner Weise akzeptierbare Vorurteil) New York: Oxford University Press 2003, ISBN 978-0-19-514597-7
  • Herbert Ulonska, Michael J. Rainer (Hrsg.): Sexualisierte Gewalt im Schutz von Kirchenmauern. Anstöße zur differenzierten (Selbst-)Wahrnehmung. 2003, (2., erw.)2007 - ISBN 978-3-8258-6353-1
  • Wilhelm Rees, Sexueller Missbrauch von Minderjährigen durch Kleriker. Anmerkungen aus kirchenrechtlicher Sicht. In: Archiv für katholisches Kirchenrecht, 172 (2003), S. 392–426
  • Robert Karl Hanson, Friedemann Pfäfflin, Manfred Lütz: Sexual abuse in the Catholic Church: scientific and legal perspectives (Deutsch: Sexueller Missbrauch in der Katholischen Kirche: Wissenschaftliche und rechtliche Perspektiven). Pontificia Academia pro vita 2004.
  • Paul R. Dokecki: The clergy sexual abuse crisis: reform and renewal in the Catholic community. (Deutsch: Die Missbrauchskrise des Klerus: Reform und Erneuerung in der Katholischen Gemeinde) 2004. ISBN 978-1-58901-006-2
  • Marie M. Fortune, W. Merle Longwood, Sexual abuse in the Catholic Church: trusting the clergy? (Deutsch: Sexueller Missbrauch in der Katholischen Kirche: Dem Klerus trauen?) 2004. ISBN 0-7890-2464-0
  • Thomas G. Plante: Sin against the innocents: sexual abuse by priests and the role of the catholic church. (Deutsch: Sünde gegen die Unschuldigen: Sexueller Missbrauch durch Priester und die Rolle der Katholischen Kirche) 2004. ISBN 978-0-275-98175-4
  • Lisa Rene Reynolds: Coming Out & Covering Up: Catholic Priests Talk About Sex Scandals In The Church? (Deutsch: Coming-out und Verdecken: Sprechen Katholische Priester über Sexskandale innerhalb der Kirche?). 2004, ISBN 978-0-9748410-3-8
  • Donald L. Boisvert, Robert Goss, Gay Catholic priests and clerical sexual misconduct: breaking the silence. (Deutsch: Schwule katholische Priester und sexuelles Fehlverhalten des Klerus: Brechen des Schweigens) 2005. ISBN 978-1-56023-537-8
  • Michael Burleigh: Sacred Causes: The Clash of Religion and Politics, from the Great War to the War on Terror. (Heilige/Unantastbare Beweggründe: Zusammenstoß von Religion und Politiken, vom Ersten Weltkrieg zum Krieg gegen den Terror) HarperPress 2006, ISBN 978-0-06-058096-4
  • Jean Bartunek, Mary Ann Hinsdale, James F. Keenan: Church ethics and its organizational context: learning from the sex abuse scandal in the catholic church. (Deutsch: Kirchliche Sittenlehre im Kontext ihrer Organisation: Konsequenzen aus dem sexuellen Missbrauchsskandal innerhalb der Katholischen Kirche) 2006. ISBN 978-0-7425-3248-9
  • Barry Michael Coldrey: Religious life without integrity: the sexual abuse crisis in the Catholic Church? (Religiöses Leben ohne Integrität: Die sexuelle Missbrauchskrise innerhalb der Katholischen Kirche). 1999 (online)
  • Thomas P. Doyle, A. W. Richard Sipe, Patrick J. Wall: Sex, priests, and secret codes: the Catholic Church’s 2000-year paper trail (Deutsch: Sex, Priester und Geheimcodes: Die 2000 Jahre lange Datenspur der Katholischen Kirche). 2006. ISBN 978-1-56625-265-2
  • David Ranan: Double Cross: The Code of the Catholic Church. (Gekreuzte Finger: Der Kode der Katholischen Kirche) Theo Press Ltd. 2007. ISBN 978-0-9554133-0-8.
  • Rotraud A. Perner: Die Wahrheit wird euch frei machen. Sexuelle Gewalt im kirchlichen Bereich und anderswo, Gezeiten, Wien 2002, ISBN 978-3-9502272-0-8
  • Massimo Introvigne: Attacco a Benedetto XVI. Il papa, la pedofilia e il documentario «Sex, crimes and the Vatican» (Deutsch: Angriff auf Benedikt XVI. Der Papst, die Pädophilie un die Dokumentation «Sex & Crime & Vatikan»), Verona, Fede & Cultura [2007], ISBN 88-89913-48-7
  • Mary Gail Frawley-O'Dea: Perversion of power: sexual abuse in the Catholic Church? (Deutsch: Perversion der Macht: Sexueller Missbrauch innerhalb der Katholischen Kirche), 2007. ISBN 978-0-8265-1547-6
  • Mary Gail Frawley-O'Dea, Virginia Goldner: Predatory priests, silenced victims: the sexual abuse crisis and the catholic church. (Deutsch: Raubtier-Priester, gestummte Opfer: Sexuelle Missbrauchskrise und Katholische Kirche) 2007. ISBN 978-0-88163-424-2
  • Geoffrey James Robinson, Donald Cozzens: Confronting power and sex in the Catholic Church: reclaiming the spirit of Jesus?. (Konfrontation von Macht und Sex in der Katholischen Kirche: Berufung auf den Geist Jesu?) 2008. ISBN 978-0-8146-1865-3
  • Nicholas P. Cafardi: Before Dallas: the U.S. Bishops' response to clergy sexual abuse of children. (Vor Dallas: Die Reaktion der US Bischöfe auf den sexuellen Missbrauch von Kindern durch den Klerus) 2008. ISBN 978-0-8091-0580-9
  • Rotraud A. Perner (Hrsg.): Missbrauch: Kirche - Täter - Opfer, Lit Verlag 2010, ISBN 978-3-643-50163-9
  • Wunibald Müller: Verschwiegene Wunden: Sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche erkennen und verhindern. Kösel-Verlag 2010. ISBN 978-3-466-37000-9

Ansprechpartner bei Fällen von sexuellem Missbrauch in Einrichtungen der römisch-katholischen Kirche

Kirchliche Ansprechpartner

Nichtkirchliche Ansprechpartner

Hinweis: Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und beinhaltet keine Aussage über die Wertigkeit oder Arbeitsqualität der Vereine und Stellen!

Dokumentationen

Einzelnachweise

  1. Hans Schleier, Geschichte der deutschen Kulturgeschichtsschreibung: Bd. 1: Vom Ende des 18. bis Ende des 19. Jahrhunderts, Reprint, Spenner, Kamen 2002, S. 875–879.
  2. Hertha Busemann, Der Jesuit und seine Beichttochter Die Faszination eines Sittenskandals in drei Jahrhunderten, Oldenburg 1987, S. 98–105
  3. Ralph Tanner, Sex, Sünde, Seelenheil. Die Figur des Pfaffen in der Märenliteratur und ihr historischer Hintergrund, Königshausen und Neumann, Würzburg 2005, S. 556 ff.
  4. Tilmann Walter, Unkeuschheit und Werk der Liebe. Diskurse über Sexualität am Beginn der Neuzeit in Deutschland, de Gruyter, Berlin und New York 1997, S. 172–185
  5. Tilmann Walter, Unkeuschheit und Werk der Liebe. Diskurse über Sexualität am Beginn der Neuzeit in Deutschland, de Gruyter, Berlin und New York 1997, S. 262
  6. Otto von Corvin: Der Pfaffenspiegel. Historische Denkmale des christlichen Fanatismus. 43. Auflage, Rudolstadt, 1927, S. 267 (online).
  7. Irmtraud Götz von Olenhusen, Klerus und abweichendes Verhalten. Zur Sozialgeschichte katholischer Priester im 19. Jahrhundert. Vandenhoeck und Rupprecht, Göttingen 1994, ISBN 3-525-35769-9, S. 247–271 (online).
  8. Till Kössler, Zwischen Milieu und Markt. Die populäre Geschichtsschreibung der Arbeiterbewegung 1890–1933. In: Wolfgang Hardtwig und Erhard Schütz (Hrsg.), Geschichte für Leser. Populäre Geschichtsschreibung in Deutschland im 20. Jahrhundert, Franz Steiner Verlag, Stuttgart 2005, S. 277.
  9. Auch zum Folgenden Hans Günter Hockerts: Die Sittlichkeitsprozesse gegen katholische Ordensangehörige und Priester 1936/1937. Eine Studie zur nationalsozialistischen Herrschaftstechnik und zum Kirchenkampf. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1971
  10. Burkhard Jellonnek: Homosexuelle unter dem Hakenkreuz. Die Verfolgung von Homosexuellen im Dritten Reich. Schöningh, Paderborn 1990, S. 195
  11. Hans-Ulrich Thamer, Verführung und Gewalt. Deutschland 1933–1945. Siedler Verlag, Berlin 1994, S. 442 f.
  12. Hans Mommsen, Der Nationalsozialismus als säkulare Religion. In: Gerhard Besier (Hrsg.), Zwischen „nationaler Revolution“ und militärischer Aggression. Transformationen in Kirche und Gesellschaft 1934–1939, Oldenbourg, München 2001, S. 48.
  13. Völkischer Beobachter vom 30. Mai 1937, zit. nach Ralf Georg Reuth (Hrsg.), Joseph Goebbels. Die Tagebücher, Bd. 3: 1935–1939, Piper, München und Zürich, 1992, S. 1083 f., Anm. 73
  14. Hans Günter Hockerts: Die Sittlichkeitsprozesse gegen katholische Ordensangehörige und Priester 1936/1937. Eine Studie zur nationalsozialistischen Herrschaftstechnik und zum Kirchenkampf. Matthias-Grünewald-Verlag, Mainz 1971, S. 208.
  15. § 182 StGB (online)
  16. a b c Barbara Hans: Scham fressen Seele auf. In: Spiegel online, 12. Februar 2010 (online). Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „barbarahans“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  17. Rede von Frau Bundesministerin der Justiz Brigitte Zypries in der Plenarsitzung des Bundestages am 30. Januar 2003 (pdf-Datei)
  18. a b Christian Rath: Strafverfolgung: Keine Anzeigepflicht bei Missbrauch. In: die tageszeitung, 24. Februar 2010 (online).
  19. Harald Biskup: Missbrauch-Skandal: Berührungsängste der Kirche In: Kölner Stadt-Anzeiger, 24. Februar 2010 (online).
  20. Katja Goedelt: Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Untersuchung der Strafverfahrenswirklichkeit. (online)
  21. Gott würde es billigen. In: Der Spiegel. Nr. 11, 1995 (online).
  22. Gott würde es billigen. In: Der Spiegel. Nr. 11, 1995 (online).
  23. Gott würde es billigen. In: Der Spiegel. Nr. 11, 1995 (online).
  24. Jede Menge Pornos. In: Der Spiegel. Nr. 42, 1995 (online).
  25. Die Sünden des Bischofs Dyba – Mißbrauchte Meßdiener, verantwortungslose Kirchenfürsten. In: Panorma vom 5. Dezember 1996 (online).
  26. Vgl. STERN 36/2001 vom 30. August 2001, S. 40 ff.: „Im Namen des Herrn?“, sowie STERN 44/2000, S. 66 vom 26. Oktober 2000: „Das Kreuz mit dem Trieb“
  27. Pressemitteilung Staatsanwaltschaft Mainz vom 11. April 2001
  28. PUBLIK-FORUM, Heft 4/2002, Februar 2002: „Die böse Frau …?“
  29. FAZ, 30. Mai 2003, „Früherer Weihbischof versucht Neubeginn fern des Mainzer Doms“)
  30. Welt, 17. April 2002, „Mainzer Weihbischof Eisenbach tritt zurück“)
  31. Früherer Weihbischof versucht Neubeginn fern des Mainzer Doms. In: FAZ, 30. Mai 2003 (online)
  32. SWR-Umfrage: Nur sechs Bistümer ohne Missbrauchsfälle. Pressemitteilung des Südwestrundfunks, 30. August 2002 (online)
  33. Sexueller Missbrauch: Jeder Fall ein Fall zu viel. In: Hessischer Rundfunk, 28. September 2007 (online)
  34. Anhörung vor dem Petitionsausschuss des Deutschen Bundestages. Beschluss vom 26. November 2008 (online).
  35. RTH Zwischenbericht. Berichte Betroffener an die Infostelle des Runden Tisches, S. 12 (online).
  36. Missbrauch im Heim. Herr Focke will Wiedergutmachung. In: taz, 4. Februar 2009 (online)
  37. Claudia Keller: Der Mythos Canisius-Kolleg hat etwas so Lächerliches In: Tagesspiegel, 7. Februar 2010 (Interview mit Klaus Mertens) (online)
  38. Regina Einig: „Leitlinien setzen letztlich das Vertrauen des Opfers in die Institution voraus“ - Interview mit Klaus Mertes, Tagespost, 6. Februar 2010 Online bei wir-sind-kirche.at
  39. Antje Schmelcher: Missbrauch an Jesuitenschulen - „Die Kirche hat nicht zugehört“. In: FAZ, 6. Februar 2010 (online)
  40. Dokumentiert: Der Brief des Canisius-Rektors. In: Tagesspiegel, 29. Januar 2010 (online)
  41. Susanne Vieth-Entus: Schüler an Jesuiten-Gymnasium jahrelang missbraucht. In: Tagesspiegel, 28. Januar 2010 (online)
  42. a b Katholische Kirche in Deutschland. Bistümer melden Dutzende Verdachtsfälle auf Kindesmissbrauch. In: Spiegel Online, 6. Februar 2010 (online)
  43. Zwischenbericht über den Missbrauch in Jesuitenschulen. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 19. Februar 2010, Seite 7
  44. Jesuiten haben systematisch Missbrauch gedeckt. Die Welt, 27. Mai 2010
  45. Missbrauchsskandal weitet sich aus. In: Spiegel Online, 12. Februar 2010 (online)
  46. Pädophiler Geistlicher: Missbrauchsfälle auch im Erzbistum Paderborn. In: Stern Online, 12. Februar 2010 (online).
  47. Sexueller Missbrauch: Verfahren eingestellt. In: Soester Anzeiger vom 1. April 2010 (online).
  48. Immer neue Missbrauchsfälle: Eine Chronologie. In: heute.de vom 5. März 2010 (online).
  49. Regierung verlangt von Bischöfen Aufklärung. In: Spiegel Online, 20. Februar 2010 (online)
  50. 1994 Fall in Bendorf: Erzieher im Don-Bosco-Internat verurteilt. In: Rhein-Zeitung, 19. Februar 2010 (online)
  51. Dritter Bericht der Arbeitsgruppe der Salesianer Don Boscos zur Aufklärung von Vorwürfen des sexuellen Missbrauchs und der Misshandlung. vom 31. März 2010 (online)
  52. Kindsmissbrauch: Oggelsbeurer Opfer spricht. In: Schwäbische Zeitung online, 23. Februar 2010 (online)
  53. Beschuldigter Pfarrer ist dement ‎. In: Kanal 8 vom 18. März 2010 (online).
  54. Bislang 14 Priester unter Missbrauchs-Verdacht. In: SWR-Nachrichten, 18. März 2010 (online).
  55. Liste des Schreckens. In: Spiegel Online, 20. März 2010 (online)
  56. Missbrauchsfälle in den NRW-Bistümern. In: WDR, Panorama, 12. März 2010 (online).
  57. Heim-Leiter will Missbrauchs-Vorwürfe aufklären. In: WAZ, Lokalteil Essen, 24. Februar 2010 (online).
  58. Ettaler Abt tritt zurück. In: FAZ.NET vom 24. Februar 2010 (online).
  59. Auch Schulleiter von Kloster Ettal tritt zurück. In: FAZ.NET vom 26. Februar 2010 (online).
  60. Fahnder ermitteln im katholischen Kloster Ettal. In: Spiegel Online, 2. März 2010 (online)
  61. Manfred Lütz: Kollateralschäden in Kloster Ettal. In: FAZ.NET vom 14. März 2010 (online).
  62. Untersuchungsbericht Kloster Ettal 180-Seiten-Protokoll über Prügel, Missbrauch und Sadismus. In: Spiegel online, 12. April 2010 (online)
  63. a b c Missbrauchsskandal auch bei Regensburger Domspatzen. In: Financial Times Deutschland, 5. März 2010 (online)
  64. Neue Missbrauchsvorwürfe bei Regensburger Domspatzen. In: Spiegel Online, 13. März 2010 (online)
  65. Benediktinerbruder soll 19 Opfer missbraucht haben. In: derwesten.de, 18. März 2010 (online)
  66. Nicholas Kulish, Katrin Bennhold: Doctor Asserts Church Ignored Abuse Warnings. In: The New York Times,18. März 2010 (online)
  67. Psychiater warnte vor Phädophilem – vergebens. In: Süddeutsche Zeitung, 19. März 2010 (online)
  68. Julia Jüttner: Er predigte Wasser und trank Wein. In: Spiegel Online, 17. März 2010 (online)
  69. Julia Jüttner: Wie eine Gemeinde missbraucht wurde. In: Der Spiegel, 15. März 2010 (online)
  70. Ein Rücktritt - die Kirche greift durch. In: Süddeutsche Zeitung, 16. März 2010 (online).
  71. Missbrauchsskandal in der Kirche Papst sollte „aus der Schusslinie“ genommen werden. In: Spiegel Online, 17. April 2009 (online)
  72. Caritas-Einrichtung. Schwerbehinderte wird von Vergewaltiger schwanger. In: Spiegel Online, 1. April 2010 (online)
  73. Erzbistum Freiburg beurlaubt Seelsorger: Meldung vom 28. April 2010: http://www.erzbistum-freiburg.de/html/aktuell/aktuell_u.html?t=e586c87b7b219974c27cb9ece31df3db&&cataktuell=955&m=19718&artikel=5998&stichwort_aktuell=&default=true
  74. Südkurier vom 21. August 2010: "Beschuldigter Pfarrer geht: http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/waldshut-tiengen/Beschuldigter-Pfarrer-geht;art372623,4441870
  75. Südkurier vom 21. September 2008: http://www.suedkurier.de/region/hochrhein/waldshut-tiengen/Louis-Collantes-will-Alemannisch-lernen;art372623,2885120
  76. Spiegel Online: Liste des Schreckens, 20. März 2010 online (abgerufen am 23. August 2010)
  77. Canisius-Kolleg. Jetzt will der Jesuitenorden Aufklärung. In: Tagesspiegel, 31. Januar 2010 (online)
  78. „Die Kirche hat nicht zugehört. In: FAS, 7. Februar 2010 online
  79. Bischöfe machen Missbrauch zum Thema ihrer Vollversammlung., In: Domradio online, 3. Februar 2010 (online).
  80. Begleitung und Hilfe - Bischof Norbert Trelle ist bedrückt über die sexuellen Übergriffe im Bistum Hildesheim. In: Glaube aktuell online, 5. Februar 2010 (online).
  81. D: Bistum hat Missbrauch nicht ernst genug genommen. In: Radio Vaticana online, 3. Februar 2010 (online).
  82. Seelsorger: Pädophilie zu lange tabuisiert. In: Sächsische Zeitung, 5. Februar 2010 (online).
  83. Interview im Wortlaut. Bischof Mixa: Sexuelle Revolution mitschuldig an Missbrauch. In: Augsburger Allgemeine, 16. Februar 2010 (online).
  84. „Wir konkurrieren nicht mit der Justiz.“ In: Tagesspiegel, 3. April 2010 (online)
  85. Bischof: Die Kirche kann sich nicht herausreden. In: Die Welt online, Newsticker vom 17. Februar 2010 (online).
  86. Gewaltiger Vertrauensverlust für die Kirche! In: Vechte Kurier, 3. Februar 2010 (online).
  87. Bischof von Regensburg zieht NS-Vergleich. In: Focus, 21. März 2010 (online).
  88. Kurienkardinal geht auf Distanz zu Bischof Müller. In: Merkur online, 22. März 2010 (online)
  89. Gastkommentar von Karl Kardinal Lehmann zur gegenwärtigen Missbrauchsdebatte. In: Allgemeine Zeitung Mainz vom 2. März 2010 (online).
  90. Kardinal Lehmann gegenüber dem WDR (online).
  91. Daniel Deckers: Katholische Beratungsstelle für Missbrauchsopfer. In: FAZ, 31. März 2010, S. 4.
  92. http://www.tagesspiegel.de/meinung/kommentare/die-kirche-der-missbrauch-und-der-verdacht/1675200.html, abgerufen am 15. August 2010
  93. Alois Glück - Pressemitteilung des ZdK, 8. Februar 2010 (online).
  94. Vatikan sieht Papst als Opfer einer Kampagne. In: Spiegel online, 13. März 2010 (online)
  95. IKvu fordert eigene Regelung des Umgangs mit sexueller Gewalt im Bereich der DBK. Pressemitteilung der Initiative Kirche von unten. 4. Februar 2010 (online).
  96. http://www.zeit.de/2010/08/C-Interview-Aloisiuskolleg?page=all, abgerufen am 4. August 2010
  97. http://www.tagesspiegel.de/berlin/ostern-in-st-canisius-das-geschehene-nicht-totreden/1783572.html, abgerufen am 4. August 2010
  98. http://www.bild.de/BILD/news/standards/kommentar/2010/03/14/kommentar/kommentar.html, abgerufen am 4. August 2010
  99. http://www.focus.de/politik/deutschland/missbrauchsskandal-thierse-sieht-kirche-in-tiefer-krise_aid_489732.html, abgerufen am 15. August 2010
  100. http://www.generation-benedikt.de/aktuelles_pressemitteilungen.php, abgerufen am 4. August 2010
  101. http://www.ftd.de/politik/deutschland/:kolumne-andreas-theyssen-zum-teufel-mit-dem-klerus/50091387.html, abgerufen am 15. August 2010
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  103. http://www.swr.de/wissen/missbrauch-katholische-kirche/-/id=253126/nid=253126/did=6197696/nqhyyg/index.html, abgerufen am 4. August 2010
  104. http://www.spiegel.de/kultur/gesellschaft/0,1518,686008,00.html, abgerufen am 4. August 2010
  105. Theologe Küng fordert „mea culpa“ des Papstes. In: DiePresse.com, 17. März 2010 (online).
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  127. Missbrauch: Kirche begrüßt Berufung von Christine Bergmann. In: Liborius vom 25. März 2010 (online).
  128. Künast nennt Runden Tisch zu Missbrauchsfällen „Verkleisterung.“ In: Zeitong.de, 3. April 2010 (online).
  129. http://www.goslarsche.de/Home/welt/thema-des-tages_arid,127029.html, nicht mehr online abrufbar
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  133. Erklärung aus Anlass der Aufdeckung von Fällen sexuellen Missbrauchs an Minderjährigen im kirchlichen Bereich
  134. Katholische Kirche: Telefon-Hotline für Missbrauchsopfer startet. In: Frankfurter Rundschau, 30. März 2010 online)
  135. Start der Hotline 0800-1201000. In: Domradio, 30. März 2010 (online).
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  137. Website der Hotline der Deutschen Bischofskonferenz
  138. Besondere Fürbitte am Karfreitag für Missbrauchsopfer. In: Pressemeldung der Deutschen Bischofskonferenz vom 31. März 2010 (online) mit Text der Fürbitte
  139. Fürbittgebet im Bistum Regensburg für die Opfer von Gewalt und Missbrauch. In: News auf bistum-regensburg.de
  140. Karfreitags-Fürbitte zu Missbrauch in fast allen Bistümern. In: Sächsische Zeitung, 1. April 2010 (online)
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  400. Peter Wensierski: Verirrte Hirten. In: Der Spiegel, 5. Dezember 2005 (online)
  401. „Es waren die schlimmsten Jahre“. Norbert Denef im Gespräch mit Katrin Heise. In: Deutschlandradio, 22. Februar 2010 (online).
  402. Antje Hildebrandt: „Er hat meine Seele getötet.“ In: Stuttgarter Zeitung, 5. Februar 2010 (online)
  403. Barbara Hans: Missbrauchsopfer zum Kirchentag „Wir wollen endlich gehört werden“. In: Spiegel online, 14. Mai 2010 (online)
  404. Ein-Mann-Demo bei Diskussionsrunde. Missbrauchsopfer provoziert Eklat auf Kirchentag. In: Spiegel online, 14. Mai 2010 (online)
  405. Kirchentag: Eklat bei Missbrauchsdebatte. In: Mittelbayerische Zeitung, 15. Mai 2010 (online)
  406. Matthias Kamann: Missbrauch ist ungewollt das Thema Nummer 1. In: Die Welt, 14. Mai 2010 (online)
  407. Heftiger Streit um Missbrauch. In: Rheinische Post, 14. Mai 2010 (online)
  408. Missbrauchsopfer stürmt Podium. In: Hamburger Abendblatt, 15. Mai 2010 (online)
  409. ARD Brisant: Eklat auf dem Kirchentag. In: ARD, 14. Mai 2010 (online)
  410. ARD Tagesschau: Missbrauchsdebatte auf dem Kirchentag. In: ARD, 14. Mai 2010 (online)
  411. Das unverschämte Opfer. In: Süddeutsche Zeitung, 14. Mai 2010 (online)
  412. Kritik an Geistlichen gilt noch immer als Majestätsbeleidigung. In: Die Welt, 15. Mai 2010 (online)
  413. Blogg von Michael Tfirst: [5]
  414. Michael Tfirst: Über mich als Opfer. (online) hier: Aktenvermerk vom 19. Januar 2004
  415. Aussage Tfirsts in seinem Blog, abgerufen am 4. August 2010, http://michaeltfirst.blogspot.com/2009/08/hinweis-zu-anderen-blogs-von-mir.html
  416. Katja Irle: Die Macht zum Missbrauch Frankfurter Rundschau vom 20. Februar 2010 (online).
  417. a b Philip Jenkins: The New Anti-Catholicism. The Last Acceptable Prejudice. Oxford University Press, 2004, S. 133–157
  418. Norbert Nedopil: Forensische Psychiatrie: Klinik, Begutachtung und Behandlung zwischen Psychiatrie und Recht. 3. Auflage, Georg Thieme Verlag, 2007, S. 201.
  419. Sexuelle Abweichungen. Die dunkle Seite des Sex. In: Focus, 19. November 2008 (online).
  420. Dangerous Sex Offenders: A Task Force Report of the American Psychiatric Association. American Psychiatric Publishing, Washington DC, Juni 1999, ISBN 978-0-89042-280-9
  421. Die Kirche kämpft mit ihrer Sexualmoral. In: Die Zeit, 6. Februar 2010 (online).
  422. Bis zu 300 pädophile Priester in Deutschland. In: Der Spiegel, 22. Juli 2002 (online).
  423. Vatikan: Kirche verschließt die Augen nicht vor Pädophiliefällen, Radio Vatikan, 27. Juni 2009
  424. Reinhold Michels: Missbrauch. Entsetzen bei Jesuiten. In: RP Online vom 9. Februar 2010 (online, Zugriff am 9. Februar 2010)
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  430. Irene Jung: Pädophilie: Begünstigt der Zölibat den Missbrauch? In: Hamburger Abendblatt, 4. Februar 2010 (online).
  431. „Viele hungern nach Berührung.“ In: ZDF - ML Mona Lisa vom 21. Februar 2010 (online).
  432. a b Interview mit Klaus Michael Beier: „Die katholische Kirche zieht Pädophile an.“ In: Stern.de, 10. Februar 2010 (online).
  433. Sönke Wiese: Die Herde der schwarzen Schafe. In: Stern.de, 6. Februar 2010 (online).
  434. „Osterheider: Zölibat zieht Pädophile an.“ In: Mittelbayerische Zeitung, 16. März 2010 (online).
  435. Experte: Zölibat begünstigt Missbrauch. In: Nürnberger Nachrichten, 16. März 2010 (online).
  436. http://www.zeit.de/2002/20/Suender_im_Talar?page=all, abgerufen am 4. August 2010
  437. „Meine Sexualität ist eine Grauzone“ In: Die Zeit, 12. Februar 2010 (online).
  438. Christian Schuele: Sünder im Talar. In: Die Zeit 20/2002, 20. September 2007 (online).
  439. Manfred Lütz: Die Kirche und die Kinder. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. Februar 2010 (online) verweist auf Hans-Ludwig Kröber, einen Experten in Deutschland, der keinerlei Hinweis darauf sieht, dass zölibatäre Lehrer häufiger pädophil seien als andere.
  440. Im Interview mit der dpa, zitiert nach Strukturen für Missbrauchskandale mitverantwortlich. Drewermann fordert Kirchen-Reform. In: Wiener Zeitung online, 16. Februar 2010 (online).
  441. Missbrauchsskandal. Entschädigung und Ursachen. In: Financial Times Deutschland, 16. Februar 2010 (online).
  442. Sex-Skandale schocken die Kirche. Die Mauer des Schweigens. In: Hamburger Abendblatt, 19. Juli 2002 (online)
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  444. a b c d e Der Missbrauch und die plötzliche Medienwucht. In: ZAPP, NDR, 18. März 2010 (online).
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  462. Vatikansprecher: Alterzbischof Paetz wurde nicht rehabilitiert – kath.net
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