Zweiter Italienisch-Libyscher Krieg
Zweiter Italienisch-Libyscher Krieg | |||||
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![]() Libysche Mudschaheddin unter Scheich Omar Mukhtar | |||||
Datum | 26. Januar 1922 bis 24. Januar 1932 | ||||
Ort | Libyen | ||||
Ausgang | Sieg Italiens, erstmalige vollständige Besetzung Libyens durch italienische Truppen. | ||||
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Der Zweite Italienisch-Libysche Krieg (auch „Rückeroberung/Wiedereroberung/Pazifizierung Libyens“ genannt) war ein zehnjähriger bewaffneter Konflikt zwischen dem Königreich Italien und seinen beiden Kolonien Tripolitanien und Cyrenaika sowie der südlichen Region Fessan im heutigen Libyen. Er wurde am 26. Januar 1922 noch von der liberalen Regierung Italiens begonnen und von den Faschisten Benito Mussolinis nach ihrer Machtübernahme im Oktober 1922 bis zum Kriegsende am 24. Januar 1932 fortgeführt.
Die neue faschistische Regierung leitete 1923 eine militärische Generaloffensive gegen die nordafrikanischen Kolonien ein, die von Italien zwar zu großen Teilen bereits 1911 bis 1914 besetzt, aber im Laufe des Ersten Weltkrieges weitgehend seiner Kontrolle entglitten waren. Neben einer vollständigen Eroberung aller libyschen Landesteile zielte die faschistische Rückeroberung auch auf eine weitgehende Vertreibung der autochthonen Bevölkerung aus fruchtbaren Gegenden in Trockengebiete ab. Dadurch sollte der Weg für die Kolonisation Libyens durch italienische Siedler geebnet werden. Die Besetzung Tripolitaniens wurde bis 1924 abgeschlossen, die aufständischen Stämme im südlichen Fessan hingegen konnten von den italienischen Truppen erst 1930 unter Einsatz von Flächenbombardement, Giftgas und Massenhinrichtungen unterworfen werden. Die brutalsten Ausmaße nahm der Krieg in der Cyrenaika an, wo der Widerstand der islamischen Senussi-Bewegung unter Scheich Omar Mukhtar noch bis 1932 anhielt. Während des vom faschistischen Italien zwischen 1930 und 1933 verübten Genozids in der Cyrenaika wurde die Hälfte der nomadischen und halb-nomadischen Einwohner auf Todesmärsche geschickt und anschließend in den ersten faschistischen Konzentrationslagern der Geschichte interniert. Infolge der Zwangsumsiedlungen und KZ-Haft kam ein Viertel bis ein Drittel der cyrenäischen Gesamtbevölkerung um.
Bezogen auf ganz Libyen fielen dem ersten Krieg des faschistischen Italien rund 100.000 der insgesamt etwa 800.000 Libyer zum Opfer. Die hohen Verluste unter der autochthonen Bevölkerung sowie ihre Enteignung und Vertreibung kamen dem faschistischen Endziel der Gewinnung neuen Lebensraums (spazio vitale) für italienische Siedler weit entgegen. In den 1930er Jahren setzte eine italienische Masseneinwanderung in die zu Italienisch-Libyen zusammengefassten nordafrikanischen Gebiete ein, die spätestens ab 1938 als rassistisches Apartheidsystem verwaltet wurden. In der Forschung zum Krieg und Genozid wird das brutale Vorgehen Italiens als Beleg gegen den Mythos eines „moderaten“ italienischen Faschismus und Kolonialismus betrachtet, sowie als wichtiger Teil der Vorgeschichte zum späteren Abessinienkrieg. Die mangelnde Aufarbeitung des Konflikts belastete über Jahrzehnte die diplomatischen Beziehungen zwischen Libyen und Italien. Im Jahr 2008 kam es schließlich zum Abschluss eines Freundschafts- und Kooperationsabkommens zwischen beiden Ländern, bei welchem sich Italien für die Kolonialzeit entschuldigte und zu finanzieller Wiedergutmachung verpflichtete.
Bezeichnung des Konfliktes
Der in der Literatur oft unkritisch verwendete Terminus „Rückeroberung“ oder „Wiedereroberung“ (Riconquista) Libyens gibt Aram Mattioli (2005) zufolge die faschistische Sichtweise der Ereignisse wieder. Er spricht sich daher dafür aus, diese Bezeichnung sparsam und stets in Anführungszeichen zu verwenden.[1] Laut Giorgio Rochat (1981) hat der Begriff eine gewisse Grundlage bezogen auf Tripolitanien, da italienische Truppen 1913 bis 1914 bereits das gesamte Gebiet bis zum Fessan besetzt hatten. Im Hinblick auf die Cyrenaika sei die von der faschistischen Propaganda ausgegebene „Riconquista“ jedoch nicht zutreffend, da deren Hinterland immer unter Kontrolle der Senussi-Bewegung stand und diese auch die Staatsgewalt in diesem Gebiet ausübte. Daher müsse man im Falle der Cyrenaika von „Eroberung“ sprechen.[2] Alternativ wird der von 1922 bis 1932 dauernde Kolonialkrieg in der deutschsprachigen Geschichtswissenschaft auch als „Zweiter Italienisch-Libyscher Krieg“ bezeichnet, welchen man vom „Ersten Italienisch-Libyschen Krieg“ von 1911 bis 1917 abgrenzt.[3] In der englischsprachigen Geschichtsschreibung ist im Bezug auf den Krieg in der Cyrenaika von 1923 bis 1932 auch Second Italo-Sanussi War als alternative Bezeichnung üblich.[4] In Italien wird der Krieg weiterhin La Riconquista della Libia oder Pacificazione della Libia genannt, die arabische Bezeichnung lautet إخماد الثورة الليبية, wörtlich etwa Niederschlagung der libyschen Revolution oder الحرب الإيطالية-السنوسية الثانية, wörtlich Zweiter Italienisch-Senussischer Krieg.
Vorgeschichte
Italienischer Kolonialismus
Der italienische Kolonialismus nahm 1882 im ostafrikanischen Eritrea seinen Anfang. Er begann mit dem Kauf einiger Gebiete und weitete sich unter Ministerpräsident Francesco Crispi zu einem Kolonialfeldzug gegen Eritrea und das Kaiserreich Abessinien aus. 1896 wurden die italienischen Truppen von der Armee des abessinischen Kaisers Menelik II. in der Schlacht von Adua besiegt; damit endete der Feldzug. Diese Niederlage führte in der italienischen Politik zu einem verstärkten Interesse am osmanischen Tripolitanien, der letzten Regentschaft des schwächelnden Osmanischen Reiches in Nordafrika.[5] Am 28. September 1911 forderte das Königreich Italien unter Ministerpräsident Giovanni Giolitti vom Osmanischen Reich freie Hand bei der Besetzung Libyens. Sultan Mehmed V. wies das Ultimatum zurück. Tags darauf begann mit der Kriegserklärung Italiens der Italienisch-Türkische Krieg um Libyen. Italienische Truppen begannen am 30. September mit der Beschießung des Forts von Tripolis. In der ersten Phase der italienischen Kolonisierung gelang bis 1913 die Eroberung Tripolitaniens und 1914 die des Fessan. Im November 1914 begann im Fessan jedoch eine Rebellion, die sich auch auf Tripolitanien ausweitete. Truppen der Syrtica, Tripolitaniens, des Fessan und der Sanusiya gelang es, die italienische Armee zu besiegen, worauf diese sich an die Küste zurückzog. Die zweite Phase der Kolonisierung begann 1915 und dauerte bis 1922.[6]
Im Sommer 1915 beschränkte sich die italienische Herrschaft einzig auf die Hafenstädte Tripolis, Derna, Homs und Bengasi. Diese für die italienischen Großmachtambitionen demütigende Situation blieb bis nach dem Ersten Weltkrieg bestehen. Geschwächt durch den Eintritt in den Weltkrieg und bedrängt durch den libyschen Widerstand, hatte Italien Arabern und Berbern seit 1915 sogar manche Konzessionen machen müssen. 1917 räumte es ihnen Selbstverwaltungsrechte in Tripolitanien ein, 1918 folgte die Gründung der Tripolitanischen Republik durch die dortigen Stammesführer. 1919 gelang ihnen die Aushandlung eines Friedensvertrages mit den kolonialen Obrigkeiten, der Tripolitanien ein Parlament, Pressefreiheit und die Staatsbürgerschaft für die muslimische Bevölkerung gewährte. Im Jahr 1920 erkannte Rom Mohammed Idris as-Senussi, das Oberhaupt der Senussi-Bruderschaft, als erblichen Emir der Cyrenaika an.[7]
Regionale Staatenbildung
Am 9. Januar 1913 wurden die neuen italienischen Kolonien „Italienisch-Tripolitanien“ (Tripolitania italiana) und „Italienisch-Cyrenaika“ (Cirenaica italiana). Im gleichen Jahr proklamierten die Senussi in der Cyrenaika ihren unabhängigen Staat.[8]
Am 15. November 1918 wurde in der tripolitanischen Küstenstadt Msallata (Al Qasabat) bei einem Treffen der Stammesführer die „Tripolitanische Republik“ (arabisch: Jumhuriyah et-Trabulsiyya) verkündet. Diese stellte die erste formal demokratische Regierung in einem arabischen Land dar.[9]
Verlauf des Krieges
Feldzug des liberalen Italien (1922)

In Reaktion auf den Versuch der Tripolitanier, eine gegen Italien gerichtete Allianz mit der Cyrenaika unter Führung der Senussi zu schaffen, begann Gouverneur Volpi am 26. Januar 1922 den Feldzug zur Rückeroberung Tripolitaniens. Über den Seeweg landete eine 1.500 Mann starke italienische Truppe nahe dem Hafen von Misrata. Der von rund 200 Verteidigern gehaltene Hafen konnte von den Italienern erst nach siebzehn Tagen eingenommen werden. Innerhalb einer Woche nach dem Beginn der Kämpfe rief das tripolitanische Reformkomitee zum Angriff auf alle italienische Posten auf und verkündete den Dschihad. Die Eisenbahnverbindung nach Tripolis wurde unterbrochen und die eritreische Askari-Einheit der Italiener in al-ʿAzīzīya belagert – es folgten viele weitere kleinere Kampfaktionen. Ende Februar wurde ein Waffenstillstand vereinbart, der auf eine Regierungskrise in Rom und die Ernennung des neuen Kolonialministers Giovanni Amendola zurückging: Die Führung in Rom war über die weitere Vorgehensweise noch unentschlossen. Motivierend für die Tripolitanier wirkten sich die Entwicklungen im benachbarten Ägypten aus, das im März 1922 seine Unabhängigkeit von Großbritannien erklärte. Da Tripolitanien auf die Unterstützung der Senussi-Führung der Cyrenaika angewiesen war, nahmen tripolitanische Gesandte an der Versammlung der cyrenäischen Stammesführer in Adschdabiya teil, wo sie Idris as-Senussi die Herrschaft als Emir über Tripolitanien anboten. Am 22. Juni wurde Idris von der tripolitanischen Repräsentanz auch offiziell zum Emir ausgerufen, dieser nahm den Titel jedoch erst am 22. September kurz vor seinem Gang ins ägyptische Exil an.[10]
Nach dem Ende der Waffenruhe am 10. April 1922 war Gouverneur Volpi, der nun die volle Unterstützung der italienischen Regierung in Rom genoss, bereit für die „Wiederherstellung der Normalität“, wie die präfaschistische Bezeichnung für die Rückeroberung lautete. Seinen 15.000 Soldaten standen etwa 7.000 „Rebellen“ gegenüber, die die Italiener bei az-Zawiya angriffen. Dem jungen Oberst Rodolfo Graziani, den Volpi zusammen mit anderen kompetenten Offizieren um sich versammelt hatte, gelang es nun im Laufe von zehn Tagen den gesamten Küstenstreifen von Tripolis bis Zuwara zu besetzen. Unter der Oberaufsicht General Pietro Badoglios, einem kurz zuvor in Tripolis eingetroffenen Helden des Ersten Weltkrieges, marschierte Graziani am 30. April in der vom tripolitanischen Widerstand belagerten Stadt al-ʿAzīzīya ein. Bis Mitte Mai erlangen die Italiener die Kontrolle über die gesamte Ebene von al-Dschifara, und Ende Mai begann Graziani mit der „Pazifizierung“ des westlichen Dschabal Nafusa Gebirges, wobei am 5. Juni die Stadt Nalut fiel. Gouverneur Volpi, der zu keinen Verhandlungen mit den tripolitanischen Vertretern mehr bereit war, hatte mittlerweile über Tripolitanien das Kriegsrecht ausgerufen, was einer formalen Kriegserklärung entsprach. Mussolinis Marsch auf Rom im Oktober 1922 hatte zunächst noch keinen großen Effekt auf den Krieg. Der seit zehn Monaten andauernde Feldzug gegen Tripolitanien ging weiter. Am 31. Oktober meldete Graziani die Einnahme der Stadt Yafran, im November folgte die Eroberung der gesamten Gebirgsgegend von Nalut bis Gharyan.[11]
Neuausrichtung der Kolonialpolitik unter Mussolini

1923 begann die dritte Phase der Kolonisierung. Nach der Machtübertragung an Benito Mussolini, der in der Provinz Forlì zehn Jahre zuvor als junger Sozialistenführer einen Generalstreik gegen den Osmanisch-Italienischen Krieg organisiert hatte, stieg die militärische „Wiedereroberung Libyens“ zu einem vorrangigen Ziel des Regimes auf. Die von 1914 bis 1922 bestehende Politik der Autonomie und Selbstverwaltung wurde von den Faschisten verworfen. Den neuen Machthabern ging es dabei nicht ausschließlich um eine Unterwerfung der rebellischen Stämme. Ziel der imperialen Politik war es, dem italienischen Volk „Lebensraum“ zu verschaffen, den es zur Erfüllung seiner „historischen Sendung“ benötige.[12] In der Optik der Faschisten war die „Pazifizierung des Landes“ bloß die Grundvoraussetzung für die weitere Entwicklung der beiden nordafrikanischen Territorien. Der Besitz von Kolonien galt den Faschisten als ebenso notwendig wie legitim, da eine überbevölkerte Nation ohne Bodenschätze – wie sie Italien aus ihrer Sicht war – ein „natürliches Recht“ besitze, Kompensationen in Übersee zu suchen. Rund um die Große Syrte sollte ganz nach dem Vorbild des antiken Imperium Romanum mit seinen Städten Sabratha, Oea, Leptis Magna und Kyrene eine blühende Siedlungskolonie entstehen.[12]
Mussolini wollte Herr in den eigenen Besitzungen sein und diese dann konsolidieren, ehe er von dort aus weitere imperiale Aktionen starten konnte. Seine Pläne sahen den Vorstoß von Nordafrika durch die Sahara über Kamerun an den Atlantik vor und von dort eine Verbindung zum Horn von Afrika, so dass schließlich die ganze nördliche Hälfte Afrikas zu seinem Imperium zu zählen gewesen wäre. Italien war militärisch und wirtschaftlich viel zu schwach und viel zu abhängig von den internationalen Finanz- und Rohstoffmärkten, als dass es die Westmächte hätte offen herausfordern können. Der Expansionsdrang der neuen Regierung richtete sich deshalb anfangs auf die eigenen Kolonien in Nordafrika (Tripolitanien und Cyrenaika) und am Horn von Afrika (Eritrea und Somalia). Dem deutschen Historiker Hans Woller (2010) zufolge könne die Rückeroberung der Kolonien deshalb auch nicht als ein Akt der Innenpolitik angesehen werden, sondern „sie bildete den Auftakt eines gigantischen Eroberungsprogrammes, bei dessen Realisierung Mussolini zu denkbar radikalen Mitteln griff“.[13]
Rückeroberung Tripolitaniens (1923–1924)

Nach ihrer Machtübernahme in Italien begannen die Faschisten in Libyen unter der Losung La Riconquista Fascista della Libia („Die faschistische Wiedereroberung Libyens“) eine breit angelegte militärische Offensive zur umfassenden Besetzung aller Landesteile – Tripolitaniens, des Fessan und der Cyrenaika – sowie der Unterwerfung von Libyens Bevölkerung. Ziel dieser Militäroperation war einerseits eine vollständige „Befriedung“ des Landes und andererseits eine weitgehende Vertreibung der autochthonen Bevölkerung, um den Weg für die Kolonisation Libyens durch italienische Siedler zu ebenen.[14] Dabei konzentrierten sich die Faschisten zunächst ganz auf Eroberung und „Pazifizierung“ Tripolitaniens, wo vier Fünftel des fruchtbaren Bodens lagen.[15] Die Generaloffensive in Tripolitanien begann am 29. Januar 1923, und bereits am 5. Februar nahmen die Italiener die Stadt Tarhuna ein. Es folgte ein Vorstoß über Zliten nach Misrata, das am 26. Februar 1923 besetzt wurde.[16]
Mit der Besetzung von Dschabal Nafusa und Misrata im Februar 1923 war die Einnahme des sogenannten „nützlichen Tripolitaniens“ abgeschlossen. Bei der Ausdehnung der Militäraktionen in Richtung des östlichen und südlichen Tripolitanien traten zunächst Schwierigkeiten auf. Konflikte zwischen den tripolitanischen Stammesführern im Hinblick auf die Zusammenarbeit mit der Senussi-Bewegung schwächten jedoch den Widerstand. Während der tripolitanische Aufstandsführer Ahmad Sayf al-Nasr mit den Senussi zusammenarbeitete, stellten sich andere Aufstandsführer wie Abt al-Nabi Bilkhayr und Ramadan al-Suwayhli gegen die Präsenz der Senussi in Tripolitanien. Ab Frühling 1923 wurde die „Rückeroberung“ Tripolitaniens zusehends brutal gegenüber den aufständischen Stämmen. Einige entkamen in die Wüste der Syrtica, einige Stammesführer flohen nach Tunesien und Ägypten. Im Dezember 1923 fiel Bani Walid in italienische Hand, im Februar 1924 wurde Ghadames erobert. Mit der Einnahme von Mizda im Mai 1924 war die faschistische „Pazifizierung“ Tripolitaniens vollendet.[17] Rodolfo Graziani wurde als „Held“ des Feldzuges zum General befördert.[18]
Im Kern zielte die faschistische Eroberungspolitik auf eine Neuverteilung des bebaubaren Bodens und die Zerstörung der traditionellen Stammesgesellschaften. Teil dieses Programms war die Vertreibung der indigenen Bevölkerung aus den fruchtbaren Küstengebieten, die nun in die Trockengebiete ausweichen musste, wenn sie nicht für Hungerlöhne in den Dienst der Kolonialmacht treten wollte, um Repräsentationsbauten und Straßen zu errichten. Schon unter Gouverneur Giuseppe Volpi kam es zu einer Welle von Landenteignungen, die das traditionelle Wirtschafts- und Gesellschaftssystem Tripolitaniens zersetzte. 1923 erließ der Gouverneur ein Dekret, das die Beschlagnahme aller Ländereien vorsah, das sogenannten „Rebellen“ oder Leuten gehörte, die den Widerstand unterstützten. Überantwortet wurde das Land in der Regel nicht kleinen Kolonisten, sondern Agrargesellschaften, Latifundisten oder verdienten Faschisten. Allein Gouverneur Volpi erhielt für seine „Verdienste“ zwei Millionen Hektar Land geschenkt und wurde auf diese Weise zum nordafrikanischen Großgrundbesitzer, bevor er im Sommer 1925 als neugeadelter Finanzminister in das Kabinett Mussolini berufen wurde. Der Schweizer Historiker Aram Mattioli fasst diesen Teil der italienischen Kolonialpolitik als „einen gigantischen Landraub“ zusammen, da seit 1923 Jahr für Jahr zehntausende von Hektar fruchtbaren Bodens den Besitzer wechselten.[15]
Verlagerung in den Fessan
Zum Zufluchtsort für den Großteil der Widerstand leistenden tripolitanischen Stämme wurde nun die südliche Region Fessan. Zusammen mit dem fessanischen Stamm der Awlad Sulayman führten sie einen Guerillakrieg gegen die italienischen Armeen.[19] Sie bekämpften die Italiener in Kleingruppen, vermieden grundsätzlich offene Feldschlachten und ließen sich bloß auf kurze Gefechte und Scharmützel ein. Vor allem bei Nacht verübten sie Sabotageakte und griffen Konvois und Militärstationen an.[20] 1925 übernahm Emilio De Bono die Nachfolge Volpis als Generalgouverneur Tripolitaniens. Unter De Bono, einem hochdekorierten Weltkriegsgeneral und einem der Faschistenführer beim Marsch auf Rom, verschärfte sich die Unterdrückungspolitik und auch der militärische Vormarsch gegen Süden setzte sich unvermindert fort. Die Italiener reagierten auf die Guerillataktik der Mudschahedin mit einem immer brutaler werdenden Kleinkrieg: Es kam zu Säuberungen und Entwaffnungsaktionen, zu Festnahmen und zahlreichen Exekutionen. Italien war den „Gotteskriegern“ sowohl numerisch als auch technologisch überlegen. Die von kampferprobten italienischen Offizieren befehligten Einheiten bestanden zu drei Vierteln aus eritreischen Askaris, die für ihre besondere Grausamkeit gefürchtet waren.[21]
Guerillakrieg der Senussi (1923–1927)

Im Unterschied zu Tripolitanien, wo traditionelle Rivalitäten und alte Konflikte zwischen den Stämmen die Bildung einer einheitlichen Widerstandsfront verhindert hatten, traten die Aufständischen in der Cyrenaika geschlossen auf. Hier stützte sich der Widerstand ganz auf die Senussi-Bewegung, eine 1833 in Mekka gegründete Bruderschaft, die sich für die Erneuerung des Islams und für eine Befreiung der arabischen Länder von jedem europäischen Einfluss einsetzte. Seit der Flucht ihres Oberhauptes Mohammed Idris as-Senussi nach Ägypten (1922) stand die Senussi-Bruderschaft unter der Führung von Scheich Omar Mukhtar.[22]
1923 kündigten die italienischen Faschisten alle Vereinbarungen mit den Sanussi auf und begannen ihre militärische Operation mit der Eroberung von Adschdabiya, der Hauptstadt des Senussi-Staates.[23] 1924 gründete Omar Mukhtar einen vereinigten Militärrat sowie zahlreiche Basislager der einzelnen Stämme, genannt adwar. Jeder Stamm beteiligte sich freiwillig mit einer gewissen Anzahl von Kämpfern, Waffen und Verpflegung. Für den Fall ihres Todes sagten die Stämme zu, diese wieder zu ersetzen.[24] Die islamische Religion und vor allem die orthodoxe sufistische Lehre der Senussi-Bewegung waren die ideologisch-kulturelle Basis der Widerstandsbewegung. Die religiösen Vorschriften ihres Begründers Mohammed Idris as-Senussi bildeten den Kern einer eigenständigen nationalen Kultur, aus der der antikoloniale Kampf seine Motivation und Legitimation schöpfen konnte.[25]
Die Senussi-Bruderschaft unterhielt ein feinmaschiges Netz von Zǎwiyas und war dadurch in der Cyrenaika gesellschaftlich verankert. Zǎwiyas waren Wohn- und Versammlungsorte, die sowohl dem Glauben dienten, als auch wichtige Funktionen im sozialen Leben erfüllten. So umfassten diese Zentren der islamischen Kultur neben Moschee und Koranschule oft auch Hospitäler, Läden und Unterkünfte für Reisende. Meist an Karawanenstraßen gelegen, spielten sie überdies im Handel und im Austausch eine wichtige Rolle. Omar Mukhtar gebot über rund 2.000 bis 3.000[26] Wüstenkrieger, die den Kolonialtruppen an Zahl, Schnelligkeit und Feuerkraft weit unterlegen waren. Entscheidungsschlachten vermeidend, versetzten die in kleinen, tribalen Kampfgruppen organisierten Kämpfer der Kolonialmacht immer wieder empfindliche Schläge, bevor sie sich im Schutz der Dunkelheit in ihre Verstecke zurückzogen. Über die Jahre kam es zu hunderten von Gefechten und Sabotageakten. Ihre numerische und technologische Unterlegenheit machten die Gotteskrieger durch ihre Guerillataktik, ihre Geländekenntnisse und ihre gesellschaftliche Verankerung wett. Die Beduinen der Cyrenaika lehnten jede Form der kolonialen Fremdbestimmung ab, die ihre traditionelle Lebensweise als Hirtennomaden von Grund auf bedrohte.[27]
Bis zum Ende des Jahres 1927 reichte die Herrschaft Italiens in der Cyrenaika noch immer nicht über die Küstenzone hinaus.[28] Im April 1926 besuchte Mussolini jedoch die Stadt Tripolis, was den Beginn eines neuen Programms der faschistischen Politik im Mittelmeer-Raum und in Afrika andeutete.[29] In den Jahren 1927 und 1928 machte Italien größere militärische Anstrengungen: Die Eroberung und Besetzung der Oase al-Dschaghbub – in der sich eine bedeutende Niederlassung der Senussi-Bruderschaft befand – erwies sich jedoch nicht als großer Triumph. Die Araber hatten den Ort rechtzeitig verlassen und ihr Widerstand blieb ungebrochen.[30]
Eroberung des Fessan (1928–1930)
Ab Herbst 1927 bereitete sich die italienische Armee auf die Herstellung einer Landverbindung zwischen Tripolitanien und der Cyrenaika vor, was durch die Eroberung aller südlichen Gebiete bis zum 29. Breitengrad erreicht werden sollte. Dadurch wollte man einerseits die Gefahr beseitigen, die von den aufständischen Stämmen der Mogarba und der Awlad Sulaiman aus der Syrtica Wüste ausging.[31] Andererseits beabsichtige General Graziani damit einen Keil zwischen die fessanischen und cyrenäischen Widerstandsgruppen zu treiben, um einen freien Rücken für Eroberung des südlichen Fessan zu haben. Am 1. Januar 1928 startete seine tripolitanische Kolonne 50 Kilometer westlich von Syrte, während die cyrenäische Kolonne aus Adschdabiya losmarschierte. Beide Einheiten trafen sich an der Mittelmeerküste bei der Ortschaft Ras Lanuf. Die libyschen Widerstandskämpfer zogen sich dabei zurück und vermieden eine direkte Konfrontation. Den ersten Erfolg konnte die Offensive schon am zweiten Tag verzeichnen, als Mohammad Rida, der den Widerstand von seinem Hauptquartier in Jalu aus koordinierte, den Italienern in Adschdabiya seine bedingungslose Unterwerfung anbot.[32]
Anfang Februar wurden die fessanische Oase al-Dschufra sowie die beiden cyrenäischen Oasen Dschalu (Jalu) und Audschila von italienischen Truppen besetzt. Zu einem siebenstündigen Kampf mit Stammeskriegern kam es am 25. Februar nördlich der Oase Zalla. Die Eroberung des Fessan verlief nun in drei Phasen: Das erste italienische Ziel war die Einnahme des Tales von Wadi asch-Schati’, wo sich die Siedlungen des aufständischen Stammes der Zintan befanden. Danach rückten die Italiener nach Wadi al-Adschal vor – hier versammelten sich die Krieger des Stammes der Warfalla. Die letzte Phase bestand in der italienischen Besetzung von Murzuk, wo der libysche Widerstand unter der Führung von Ahmad Sajf an-Nasr stand. Die Operation begann Ende November 1929. Am 5. Dezember fiel die Stadt Brak in italienische Hand, neun Tage später folgte Sabha und Mitte Januar 1930 eroberten die Italiener Murzuk. Am 15. Februar 1930 wurde schließlich die italienische Trikolore über dem besetzten Ghat gehisst.[33] Den Widerstand leistenden Stämmen der Awlad Sulayman, Warfalla, Guededfa, Zintan, Awlad Busayf und Mashashiya gelang es bis 1930, die italienischen Vorstöße in den Fessan abzublocken, bis sie von Flugzeugen und Giftgas bezwungen wurden.[34]
Luftkrieg, Giftgaseinsatz und Massaker

Wie die anderen Kolonialmächte setzte auch Italien modernste Kriegstechniken ein: Telefon und Radio zur Koordination der Aktionen; schnelle, leicht gepanzerte Einheiten und vor allem Flugzeuge, denen die berittenen oder zu Fuß kämpfenden Mudschahedin nichts Gleichwertiges entgegenzusetzen hatten. Für die Regia Aeronautica, die Luftwaffe des Königreichs Italien, die erst seit 1923 als eigenständige Teilstreitkraft neben Heer und Marine existierte, entwickelte sich der koloniale Eroberungsfeldzug in Nordafrika zum ersten Ernstfall überhaupt. Neben Aufklärungs- und Versorgungsaufgaben griff die italienische Luftwaffe natürlich auch in die Kampfhandlungen ein. Nicht nur Kämpfer, sondern auch die Lager der Stämme wurden von ihr bombardiert oder unter automatisches Feuer genommen. Auch Trecks von Flüchtenden mit ihrem Vieh, die sich nach Ägypten oder Algerien durchzuschlagen versuchten, verschonten die Tiefflieger mit ihren Angriffen nicht.[35] Die italienische Luftwaffe bediente sich dabei als Mittel auch des Flächenbombardements, der sogenannten „fliegenden Gerichte“.[36]
Wie Spanien in seinem Protektorat Marokko setzte auch die italienische Luftwaffe in Libyen – wenn auch noch sporadisch[37] – Giftgas ein. Hauptbefürworter dieser Art der Kriegsführung war Gouverneur Emilio De Bono, der die tödliche Wirkung von Giftgas im Ersten Weltkrieg als Frontkommandeur kennengelernt hatte.[38] Die verwendeten Kampfstoffe waren Yperit und Phosgen. Schätzungen gehen davon aus, dass zwischen 1922 und 1930 in Libyen insgesamt 50 mit Chemikalien gefüllte Bomben verschiedenen Kalibers abgeworfen wurden. Diesen Angriffen fielen laut groben Schätzungen mindestens hundert Männer und Frauen und zirka 2.000 Tiere zum Opfer.[39] So wurde der tripolitanische Stamm der Zintan 1925 bei seinem Lager in al-Tabunia mit Giftgas bombardiert und im Februar 1928 der fessanische Stamm der Mogarba er Raedat mit Yperit überzogen. Am 31. Juli 1930 bombardierte die italienische Luftwaffe die Cyrenaika-Oase von Tazerbo, in der „Rebellen“ vermutet wurden, mit 24 Yperit-Bomben von je 21 Kilogramm Gewicht. Mit diesen Aktionen verstießen Mussolini und seine Generäle gegen das von Italien mitunterzeichnete Genfer Protokoll über das Verbot von erstickenden, giftigen oder ähnlichen Gasen von 1925.[40]
Weit mehr Tote als der Giftgaseinsatz forderten die herkömmlichen Repressionsmaßnahmen wie willkürliche Massenerschießungen und öffentliche Exekutionen. Ihr Zweck bestand in der Abhaltung der Zivilbevölkerung von einer Kollaboration mit den Widerstandsgruppen. Über diese Massaker und die unzähligen Todesurteile, die von Militärtribunalen ausgesprochen und vollzogen wurden, sind heute kaum mehr Archivalien vorhanden, was die Rekonstruktion der Ereignisse sehr erschwert.[41]
Genozid in der Cyrenaika (1930–1933)

Am 18. Dezember 1928 wurde Marschall Pietro Badoglio von Mussolini zum ersten Generalgouverneur von Tripolitanien und der Cyrenaika ernannt, Emilio De Bono wurde stattdessen neuer Kolonialminister. Im Gegensatz zu De Bono war Badoglio kein altgedienter Faschist, sondern ein treu zum Königshaus stehender Nationalkonservativer. Dennoch erhielt die italienische Kriegsführung gerade unter ihm eine genozidiale Dimension.[42] Seinen Untertanen, die schon bei kleinsten Widersetzlichkeiten oder harmlosen Akten zivilen Ungehorsams mit dem Schlimmsten zu rechnen hatten, verkündete Badoglio: „Kein Rebell wird mehr Frieden haben, weder er noch seine Familie, weder seine Herden noch seine Erben. Ich werde alles zerstören, Menschen und Dinge.“[43]
Gleichzeitig setzte Badoglio zu Beginn – gegen die repressive Tendenz der vorausgegangenen Jahre – auf eine beschwichtigende Politik.[44] In einer am 9. Februar 1929 veröffentlichten Proklamation versprach Badoglio eine volle Begnadigung für jeden, der sich den folgenden drei Bedingungen fügte: Abgabe der Waffen, Respektierung des Gesetzes und Abbruch des Kontaktes mit den Mudschahedin. Im Juni 1929 wurde ein zweimonatiger Waffenstillstand zwischen den italienischen Autoritäten und den Rebellen vereinbart. Diese Beschwichtigungspolitik blieb jedoch rein formal und bezweckte eine Abwälzung der Verantwortung für weitere Leiden der Bevölkerung auf die Rebellen. Nachdem die Verhandlungen zwischen den beiden Parteien bis August nicht zur Entwaffnung der Bevölkerung und der Auflösung der adwar geführt hatten, wurden sie von den Italienern abgebrochen.[45]
Da bis 1930 auch Badoglio die Guerilla in der Cyrenaika nicht in den Griff bekommen hatte, ernannte Mussolini auf Vorschlag von Kolonialminister De Bono General Rodolfo Graziani zum neuen Vizegouverneur der Cyrenaika, der am 27. März 1930 in den Gouverneurspalast von Bengasi einzog. Berüchtigt für seine faschistische Prinzipienfestigkeit, hatte sich Graziani im jahrelangen Kleinkrieg in Libyen bereits einen Namen als „Araberschlächter“ gemacht.[46] In wörtlicher Auslegung der faschistischen Parolen verstand Graziani die Pazifizierung des Landes als eine Unterwerfung von „Barbaren“ durch „Römer“.[47] De Bono und Badoglio traten nun in dem von Mussolini abgesteckten Handlungsrahmen als Vordenker und Strategen einer genozidialen Kriegsführung in Erscheinung, während Graziani die Rolle des Vollstreckers erfüllte. Sie waren zu der Überzeugung gelangt, dass sich die „Rebellen“ mit den bisher angewandten Methoden der Konterguerilla nicht dauerhaft unterwerfen ließen. Kolonialminister De Bono hielt im Blick auf eine weitere „Pazifizierung“ der Unruheregion eine zunehmende Eskalation der Gewalt für unumgänglich. Neben einer strengen Überwachung der Märkte und einer Abriegelung der Grenze zu Ägypten regte er weitere Bombardements mit Giftgas und insbesondere die Errichtung von Konzentrationslagern an.[48]

Die Faschisten begannen die libysche Bevölkerung zu unterteilen in „Rebellen“ und „Kapitulationisten“, d. h. diejenigen, die sich nicht am bewaffneten Kampf beteiligten und in den Augen der Kolonialverwaltung kapituliert hatten. Damit wollten sie die Einheit des Volkes untergraben und effizienter gegen die bewaffneten Kämpfer vorgehen. Nach dem Scheitern der militärischen Offensive gegen die Widerstandsbewegung änderten die Italiener ihre Haltung. Die Kapitulationisten wurden nunmehr als gefährliches Potential eingestuft, da sie die Reproduktionsbedigungen des adwar-Systems gewährleisteten und die soziale Basis der Widerstandsbewegung bildeten, die von ihnen materiell und moralisch unterstützt wurde.[49]
Systematisch nahmen Badoglio und Graziani nun das soziale Umfeld der Guerilla ins Visier und machten die nichtkämpfende Bevölkerung zum Hauptleidtragenden ihrer Kriegsführung. Als erste Maßnahme ließen sie die Zâwiyas schließen, enteigneten deren Gebäude und Ländereien. Hunderte von Häusern und 70.000 Hektar besten Bodens wechselten den Besitzer. Die in den Zâwiyas tätigen Korangelehrten wurden gefangen gesetzt und Wochen später auf die Gefängnisinsel Ustica deportiert. In klar erkennbarer Absicht schlachteten die Kolonialtruppen viele Zehntausend Schafe, Ziegen, Rinder, Ochsen, Pferde und Kamele und zerstörten damit die Lebensgrundlagen der Menschen. Gleichzeitig setzte eine Massenflucht in die umliegenden Länder ein.[50]
Am 20. Juni 1930 hielt Badoglio gegenüber Graziani in einem Brief fest:
- „Man muss vor allem eine breite und präzise territoriale Trennung zwischen den Formationen der Rebellen und der unterworfenen Bevölkerung schaffen. Ich bin mir der Tragweite und Schwere dieser Maßnahme bewusst, die zur Vernichtung der sogenannten unterworfenen Bevölkerung führen muss. Aber nunmehr ist uns der Weg aufgezeigt und wir müssen ihn bis zu Ende gehen, auch wenn dabei die ganze Bevölkerung der Cyrenaika zugrunde gehen sollte.“[51]
Nach einer Besprechung mit Graziani ordnete Marschall Badoglio am 25. Juni 1930 die totale Räumung des Dschabal al-Achdar an. Konkret lief dieser Befehl auf die Zwangsumsiedlung von 100.000 Menschen und deren Internierung in Konzentrationslagern hinaus. Immerhin handelte es sich um die Hälfte der Gesamtbevölkerung der Cyrenaika – eine Maßnahme, die in der Kolonialgeschichte Afrikas nur wenige Vorbilder kannte und selbst Grazianis rabiate Methoden der Konterguerilla in den Schatten stellte. Anfang Juli 1930 begann die mehrere Wochen dauernde Zwangsräumung des Dschabal al-Achdar. Nach und nach wurden die Mitglieder der Stämme an Sammelplätzen zusammengetrieben, bevor sich die Kolonnen der Deportierten zu Fuß auf den Weg machen mussten.[52] Bewacht von eritreischen Askaris, zwang man Männer, Frauen, Kinder und alte Leute zusammen mit ihrer Habe und ihrem Vieh auf Todesmärsche, die manchmal 20 Wochen lang über hunderte von Kilometern führten. Erneut ging das frei werdende Land in Kolonistenhand über. Wer nach der Zwangsevakuierung noch auf dem Dschabal al-Achdar aufgegriffen wurde, musste mit der sofortigen Hinrichtung rechnen. Unter der sengenden Sommersonne überlebte ein Zehntel der Deportierten – gegen 10.000 Menschen – schon die Strapazen der Märsche nicht. Von den 600.000 Kamelen, Pferden, Schafen, Ziegen und Rindern, die mit auf den Weg genommen wurden, kamen nur etwa 100.000 Stück an. Wer erschöpft zu Boden fiel und nicht mehr weiter konnte, wurde von den Wachmannschaften erschossen. Die hohe Todesrate war eine beabsichtigte Folge der Märsche.[53]
Ziel der Deportationen war das Hinterland entlang dem Ostufer der Großen Syrte, wo die Besatzungsmacht innerhalb weniger Monate 15 Konzentrationslager errichtete, in denen zwischen 1930 und 1933 gegen 90.000 Gefangene in Zelten interniert wurden. Tagtäglich waren die Insassen der Konzentrationslager Gewalt, Hunger und Seuchen, aber auch Hitze und extremer Fremdbestimmung ausgesetzt. Die arbeitsfähigen Männer und Jungen verpflichtete man zur Zwangsarbeit: zum Bau von Straßen, Gebäuden und Brunnen. Vergewaltigungen von Frauen waren ebenso an der Tagesordnung wie öffentliche Exekutionen nach fehlgeschlagenen Fluchtversuchen.[54] Die langen Märsche bei den Umsiedlungsaktionen in die Konzentrationslager und die dortigen Lebensbedingungen forderten weit mehr Opfer unter der libyschen Bevölkerung als die Kämpfe zwischen dem italienischen Militär und den Widerstandskämpfern. Die genaue Anzahl der umgekommenen Libyer ist nicht bekannt,[55] jedoch stimmen Historiker darin überein, dass in den italienischen Lagern mindestens 40.000 Menschen durch Erschießungen, Erhängen, Krankheiten und Hunger starben.[56] Die Konzentrationslager wurden erst im Oktober 1933 aufgelöst.[57]
- Die faschistischen Konzentrationslager in der Cyrenaika
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Lage der 15 italienischen Konzentrationslager in der Cyrenaika
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Luftansicht auf das KZ El-Abiar, mit 1931 ca. 3.123 Häftlingen
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Eine Route im inneren des KZ Soluch, mit 1931 ca. 20.123 Häftlingen
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Essensrationen im KZ Sidi Ahmed el-Magrun, mit 1931 ca. 13.050 Häftlingen
Zerschlagung der Widerstandsbewegung (1931–1932)

Den Faschisten gelang es, durch das Internieren der Bevölkerung in den Konzentrationslagern die Freiheitskämpfer sozial und ökonomisch völlig zu isolieren. Damit wurde der Widerstandsbewegung die soziale Basis entzogen, Waffen, Geld sowie Nahrungsmittel blieben aus und das adwar-System zerbrach. Damit hatten sich die italienischen Streitkräfte die Voraussetzungen geschaffen, den Widerstand zu zerschlagen. Nun entschieden sich Badoglio und Graziani für die Einnahme der letzten unabhängigen Bastion der Senussi in Libyen: Die 800 Kilometer tief in der Wüste gelegenen Oasen von Kufra. Deren Eroberung ergab sich für die Italiener weniger aufgrund einer Gefahr für ihre militärische Übermacht, sondern war vor allem von Überlegungen ihres Prestige bestimmt. Die rund 600 Verteidiger Kufras vertrauten auf ihre durch die Sandwüste von der Außenwelt abgeschnittene Lage, aufgrund welcher sie für die italienische Armee bisher unerreichbar waren. Unter der Flagge der Senussi versammelten sich hier auch einige hundert geflüchtete Widerstandskämpfer aus Tripolitanien und Fessan. Für die Italiener stellte die Logistik zwar wie schon bei den Feldzügen gegen die Stadt Dschaghbub (Jaghbub) und den Fessan einen größeren Feind dar als die Verteidiger. Jedoch dominierten sie mittlerweile die Wüste mit ihrer technischen und organisatorischen Überlegenheit.[58]
Die italienische Offensive gegen Kufra begann im Juli 1930 mit über vier Monate anhaltenden Luftangriffen. Im Dezember setzte sich dann die von Graziani geführte Hauptkolonne aus Aschdabia in Bewegung, die über 3.000 Mann – davon die Hälfte auf Kamelen – und 300 motorisierte Fahrzeuge verfügte. Im Januar 1931 vereinigten sich dann die Haupteinheiten außerhalb von Kufra mit weiteren motorisierten Kolonnen aus Zalla und Waw al-Kabir. Graziani überwachte den Vormarsch aus der Luft. Am 19. Januar wurden die Verteidiger 20 Kilometer vor Kufra bei der Ortschaft al-Hawari von den italienischen Truppen geschlagen und erlitten infolge der italienischen Besetzung von al-Tag am 20. Januar eine vollständige Niederlage. Die Bevölkerung der Kufra-Oasen reagierte panisch auf die Ereignisse: Es setzte eine Massenflucht nach Ägypten, den anglo-ägyptischen Sudan oder das südliche Tibesti Gebirge ein. Dabei wurden die flüchtenden Einwohner – Männer, Frauen und Kinder – ohne militärische Notwendigkeit von der italienischen Luftwaffe bombardiert. Weitere starben in der Wüste an Dehydration, Hunger oder Erschöpfung.[59]
Die Besetzung Kufras bedeutete eine Ausdehnung der italienischen Kontrolle bis an die Südgrenze der Cyrenaika. Im nördlichen Dschabal Achdar Gebirge hielt der bewaffnete Widerstand unter Omar Mukhtar weiter an, während die nichtkämpfende unterworfende Bevölkerung – mittellos und verängstigt – vor der italienischen Terrorherrschaft zurückschreckte.[60] Um den Widerstand endgültig zu brechen, ließ Vizegouverneur Graziani in Absprache mit Badolgio und Kolonialminister De Bono entlang der Grenze zum Königreich Ägypten den Libyschen Grenzzaun errichten. Dabei handelte es sich um einen 270 bis 300 km langen und vier Meter breiten Stacheldrahtverhau mit befestigten Kontrollposten. Bereits seit Ende der 1920er Jahre war die Widerstandsbewegung dazu übergegangen, die dringend benötigten Waffen und Nahrungsmittel aus Ägypten nach Libyen zu schmuggeln. 2.500 Einheimische bauten von April bis September 1931 an dieser Grenzbefestigung, dem sogenannten „faschistischen Limes“. Dieser erstreckte sich, von Flugzeugen und motorisierten Patrouillen überwacht, von Bardia am Mittelmeer bis weit in die libysche Wüste hinein. Eine solche Grenzbefestigung war in Afrika bislang unbekannt. Sie unterband den grenzübergreifenden Handel und verhinderte die Infiltration von Kämpfern, schnitt die Aufständischen vom Nachschub mit Munition und Waffen ab und versperrte ihnen die Fluchtwege. Damit wurde die Möglichkeit, den Widerstand erfolgreich fortzusetzen, endgültig zerstört.[61]

Nach und nach versetzte die genozidiale Kriegsführung des faschistischen Italien dem Widerstand Schläge, von dem er sich nicht mehr erholte. Entscheidend getroffen wurde er im September 1931. Während eines Gefechts strauchelte Omar Mukhtars Pferd und warf den über siebzigjährigen Guerillaführer ab. Einer italienischen Einheit gelang es, den Verletzten gefangen zu nehmen. Der alte Mann wurde in Ketten gelegt und an Bord des Zerstörers Orsini nach Bengasi gebracht. Dort verurteilte ihn ein militärisches Schnellgericht in einem Schauprozess zum Tod durch Erhängen. Generalgouverneur Badoglio hatte von den Richtern die Todesstrafe wegen „Hochverrats“ gefordert. Am 16. September 1931 wurde Omar Mukhtar im Konzentrationslager Soluch als „Bandit“ vor den Augen von 20.000 Gefangenen öffentlich hingerichtet.[62]
Das Todesurteil hatte eine zweifelhafte legale Basis, da der Anführer der Senussi-Kämpfer laut einigen Rechtsanwälten als Kriegsgefangener zu behandeln gewesen wäre. Im Gegensatz zum faschistischen Italien verzichtete das ebenfalls für seine repressive Kolonialpolitik berüchtigte Frankreich auf die Hinrichtung gefeierter Aufstandsführer wie Abd el-Kader in Algerien oder Abd al-Karim in Marokko. Das Bestehen der faschistischen Führung auf ihrem „Racheakt“ machte den siebzigjährigen Omar Mukhtar zu einem legendären Märtyrer für die arabische Unabhängigkeit und den islamischen Glauben. Die ohnehin bereits geschwächte Guerilla erhohlte sich von diesem Schlag nicht mehr. Durch den Verlust ihres charismatischen Anführers ins Mark getroffen, brach der Widerstand innerhalb weniger Wochen zusammen. Am 24. Januar 1932 meldete Generalgouverneur Badoglio nach Rom, dass das Überseeterritorium nach über 20 Jahren zum ersten Mal vollständig besetzt und „pazifiziert“ sei. Der Krieg war damit offiziell zu Ende.[63]
Folgen und Politische Aufarbeitung
Opferzahlen von Krieg und Genozid
Bei den Schätzungen über die genaue Opferzahl während des Zweiten Italienisch-Libyschen Krieges (1922–1932) bestehen beträchtliche Schwankungen.[64] Aram Mattioli (2004) geht für die Zeit der faschistischen „Wiedereroberung“ ab 1923 bis zum Ende des Genozids in der Cyrenaika 1933 von insgesamt 100.000 getöteten Libyern aus. Die libysche Gesamtbevölkerung schätzt er dabei auf 800.000 Menschen.[65] Andere Angaben nennen oft Opferzahlen bezogen auf den gesamten italienischen Eroberungsprozess von 1911 bis 1932 bzw. die gesamte italienische Kolonialzeit 1911 bis 1943. Das Gaddafi-Regime sprach nach seiner Machtübernahme 1969 routinemäßig davon, dass während des italienische Kolonialismus die Hälfte der libyschen Bevölkerung umgekommen sei. Gaddafi selbst nannte zu einem Zeitpunkt bis zu 750.000 getötete Libyer.[66] Der kritische italienische Historiker Angelo Del Boca (2003) geht hingegen für die Zeitspanne des gesamten Eroberungsprozesses von 1911 bis 1932 von mindestens 100.000 Toten und einer libyschen Gesamtbevölkerung von 800.000 aus.[67] Zu diesen müsse man laut Del Boca (2005) jedoch für die spätere Kolonialzeit noch die libyschen Minenopfer während des Zweiten Weltkrieges hinzurechnen.[68] Auch Hans Woller (2010) nennt rund 100.000 libysche Tote, die während der italienischen Eroberung insgesamt umgekommen seien.[69] Dirk Vandevalle (2012) geht für die gesamten Kolonialzeit bis 1943 von 250.000 bis 300.000 libyschen Opfern aus, die libysche Gesamtbevölkerung schätzt er auf 800.000 bis 1.000.000. Die meisten der Opfer seien dabei während der faschistischen Ära zu beklagen gewesen.[70] Der US-amerikanisch-libysche Historiker Ali Abdullatif Ahmida (2006) nennt für die gesamte Kolonialzeit 500.000 umgekommene Libyer, setzt die libysche Gesamtbevölkerung aber mit 1,5 Millionen deutlich höher an.[71]
Beim Genozid in der Cyrenaika zwischen 1930 und 1933 stimmen Historiker darin überein, dass in den italienischen Konzentrationslagern mindestens 40.000 Menschen durch Erschießungen, Erhängen, Krankheiten und Hunger starben. Jedoch gibt es auch deutlich höhere Schätzungen von bis zu 70.000 Opfern.[72] Die größte und offenkundigste Schwierigkeit bei der Feststellung der genauen Opferzahl stellt dabei die Frage nach der cyrenäischen Gesamtbevölkerung und ihrer Verluste während der italienischen Eroberung dar. Nach einer osmanischen Volkszählung im Jahr 1911, direkt vor Beginn der italienischen Invasion, zählte die Cyrenaika (ohne Kufra) 198.300 Einwohner, und bei einer italienischen Schätzung 1921 kam man ebenfalls auf 180.000 bis 200.000 Menschen. Die erste sorgfältige Studie wurde 1922/23 von Oberst Enrico de Agostini durchgeführt, der eine autochthone Bevölkerung in Höhe von 185.400 zählte. Der britische Forscher Evans-Prichard ging jedoch von insgesamt 200.000 Autochthonen aus, und nach einer offiziellen italienischen Zählung von 1928 betrug die autochthone Bevölkerung der Cyrenaika 225.000 Menschen.[73] Bei der nachfolgenden Volkszählung von 1931 – der ersten mit moderner Technologie durchgeführten und das gesamte Territorium umfassenden Recherche – sank die Anzahl der autochthonen Bevölkerung dann abrupt auf 142.000. Diese Daten wurden durch die Volkszählung von 1936 mit 142.500 erfassten Personen großteils bestätigt. Damit kam es zu einem signifikanten Rückgang der cyrenäischen Bevölkerung, der unter Berücksichtigung von natürlichem Bevölkerungswachstum sowie den rund 20.000 zwischen 1930 und 1931 ins benachbarte Ägypten geflohenen Menschen mindestens 40.000 Einwohner umfasst, und der sich auf 60.000 bzw. 80.000 Menschen erhöht, wenn die Angaben von Evans-Prichards bzw. die Volkszählung von 1928 zu Grunde gelegt werden.[74]
Eine weitere Problematik stellt die Frage nach der genauen Höhe der deportierten Bevölkerung dar. In einem Bericht Grazianis an De Bono vom 2. Mai 1931 werden insgesamt 78.300 Häftlinge in sechs Konzentrationslagern angeführt, jedoch wird diese Zahl von Historikern als zu niedrig betrachtet. So berücksichtigt Graziani in seinem Report einerseits nicht die vielen kleineren Lager, die in seinem Buch Cirenaica pacificata belegt sind, andererseits umfassen diese Angaben nicht die während der Todesmärsche und den ersten acht Monaten KZ-Haft umgekommenen Menschen.[75] Giorgio Rochat (1981) und Aram Mattioli (2004) gehen daher bei einer cyrenäischen Gesamtbevölkerung von 200.000 Menschen von 100.000 Deportierten aus, von denen 10.000 während der Todesmärsche und 40.000 während der KZ-Haft umkamen.[76] Der libysche Historiker al-Barghati (1983) geht basierend auf Archivmaterialien in Libyen insgesamt von 110.832 Deportierten aus, von denen zusammengenommen 50.000 bis 70.000 während Todesmärschen und der KZ-Haft starben. Ahmida (2006) geht unter Berücksichtigung von al-Barghatis Deportiertenzahl von insgesamt mindestens 60.000 Todesopfern aus.[77] Damit war innerhalb von drei Jahren durch Zwangsumsiedlungen und KZ-Haft ein Viertel bis ein Drittel[78] der Gesamtbevölkerung der Cyrenaika umgekommen, wobei noch jene 6.500 Senussi-Kämpfer zu addieren sind, die laut italienischen Aufzeichnungen zwischen 1923 und 1931 bei Feldschlachten getötet wurden.[79]
Die Viehherden, die ökonomische Basis der (semi-)nomadischen Bevölkerung, wurden im Laufe der kolonialen Eroberung immer kleiner: 1910, vor der Besetzung, 411.800 Stück Vieh – 1933: 139.000.[80]
Faschistische „Lebensraum“-Politik
Das Massensterben in Nordafrika kam dem Endziel des faschistischen Kolonisationsprozesses, neuen spazio vitale („Lebensraum“) zu gewinnen, weit entgegen. Bis 1939 ließen sich rund 100.000 italienische Siedler in Libyen nieder, was ziemlich genau der Opferzahl entsprach, die die Errichtung des Kolonialregimes unter der indigenen Bevölkerung nach Mattiolis Schätzung gekostet hatte.[81] Der Besiedlungsplan sah eine Ansiedlung von insgesamt 500.000 Italienern bis Mitte des 20. Jahrhunderts im terra promessa („gelobten Land“) vor.[82] Die Faschisten dachten damit Libyen die gleiche Rolle zu, wie sie Algerien für Frankreich besaß. Die libyschen Besitzungen sollten zu einem Stück Italien in Nordafrika werden: 1939 wurde Libyens Koloniestatus aufgehoben und die vier nördlichen Provinzen ohne das Saharagebiet vollständig in das Königreich Italien eingegliedert.[83]
Da der kultivierbare Boden bei der Kolonialisierung eine zentrale Rolle einnahm, stand seine Beschlagnahmung durch die koloniale Verwaltung im Vordergrund. Die Landenteignung führte zur Zerstörung des seit Jahrhunderten bestehenden sozioökonomischen Systems Libyens, da mit ihr die Vertreibung der einheimischen Bevölkerung in die unfruchtbaren Gebiete einherging. Die enteigneten Stämme wurden in die für Landwirtschaft kaum oder nicht geeigneten Landesteile verdrängt. Dadurch wurden massenhaft Arbeitskräfte freigesetzt, die entweder bei den italienischen Siedlern zu Hungerlöhnen arbeiteten oder von der Kolonialverwaltung zum Straßen- und Hausbau sowie der Verbesserung des Bodens eingesetzt wurden. Für die in raschem Tempo durchgeführten umfangreichen Bauarbeiten im Rahmen der Masseneinwanderung in den späten 1930er Jahren waren die libyschen Arbeitskräfte, ca. 23.000 Bauarbeiter im Jahr 1938, eine tragende Kraft. Auch in anderen Bereichen der Infrastruktur, wie dem Bau der ca. 310 km langen Eisenbahn oder der Häfen von Tripolis, Bengasi, Darna und Tobruk, wurden einheimische Arbeitskräfte eingesetzt.[84] Somit vollzog sich ein sozialökonomischer Wandel, nämlich die Formierung der libyschen Arbeiterschaft, wenn auch in einer embryonalen Phase. Der Ausbau der Infrastruktur und die landwirtschaftliche Entwicklung kamen jedoch ausschließlich den italienischen Siedlern zugute.[85] Somit schuf die koloniale Wirtschaft Libyens im Gegensatz zu jener im benachbarten Ägypten, Algerien und Tunesien keine einheimische vermögende kapitalistische Klasse.[86]
Die weitere Entwicklung in den libyschen Territorien wurde von Italo Balbo geprägt, der ab 1934 Gouverneur der Kolonie Italienisch-Libyen wurde.[87] Nach der Kapitulation der deutsch-italienischen Truppen im Tunesienfeldzug wurde Libyen im Mai 1943 unter britische und französische Militärverwaltung gestellt. Im Jahr 1951 wurde es als Königreich Libyen und erster saharischer Staat unabhängig.[88]
- Libyen nach der italienischen Eroberung
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Parade libyscher Truppen beim Besuch König Viktor Emanuels III. (1932)
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Häuser italienischer Kolonisten mit der Dekorationsschrift „W (Viva) il Duce“
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Wappen von Italienisch-Libyen (1934–1943)
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Mussolini bei seinem Besuch in Tobruk (1937)
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Begrüßung Mussolinis durch die autochthone Bevölkerung (1937)
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Gouverneur Balbo begrüsst italienische Kolonisten in Tripolis (1938)
Apartheidsystem in Italienisch-Libyen
Schon seit den 1920er Jahren betrieb das faschistische Regime eine Politik, die das Ziel einer allmählichen Einschränkung jener Freiheiten verfolgte, welche der libyschen Bevölkerung noch unter der liberalen Regierung gewährt worden waren. Das Bestreben des Faschismus nach Unterordnung und Hierarchisierung zeigte sich nicht nur an der brutalen Niederschlagung von Aufständen, sondern auch an der Tatsache, dass die eigene libysche Vollbürgerschaft, wie sie mit gewissen Grundrechten, eigener Verwaltung und eigenem Parlament seit Beginn der italienischen Herrschaft bestanden hatte, seit 1927 Schritt für Schritt abgebaut wurde. Bis 1934 bestand zwar noch eine – wenn auch bezüglich der bisherigen Rechte nicht vergleichbare – eigene Staatsbürgerschaft für die nördlichen Provinzen, jedoch waren das bisherige Recht auf freie Berufsausübung in Italien und die rechtliche Gleichstellung von Italienern und Libyern in der Kolonie selbst ebenso außer Kraft gesetzt wie die Presse- und Meinungsfreiheit.[89]
Nach dem Ende des Zweiten Italienisch-Libyschen Krieges zeigte sich eine im Vergleich zu den ostafrikanischen Kolonien privilegierte Stellung der Libyer, die vom faschistischen Regime mit einem unterschiedlichen Zivilisationsniveau begründet worden war.[90] Auch nach der 1936 verkündeten Eroberung Äthiopiens hielt das faschistische Regime an einer Differenzierung des rechtlichen Status zwischen Libyern und Ostafrikanern fest, das erste koloniale Rassengesetz von 1937 galt nur für Italienisch-Ostafrika. Allerdings wurden Nord- und Ostafrikaner Ende der 1930er Jahre vom rechtlichen Gesichtspunkt her immer stärker angeglichen.[91] Die erste einschneidende Veränderung stellte das Rassengesetz von 1938 mit dem Verbot der „Gemischtehe“ dar, das die libysche Bevölkerung ausdrücklich einschloss. Die Verbindung zwischen Italienern und Afrikanern galt nun als „Schädigung der italienischen Rasse“. Im Jahr 1939 folgte das zweite koloniale Rassengesetz. Damit wurden nun auch „eheähnlicher Beziehungen“ verboten sowie zahlreiche weitere Bestimmungen verabschiedet, die sich alle auch auf Libyen erstreckten.[92]
Die Erwerbung der vollen italienischen Staatsbürgerschaft war nun nicht mehr möglich, und die neueingeführte „spezielle italienische Staatsbürgerschaft“ stand nicht allen Libyern offen. Die Antragsteller mussten beim Militär, der Kolonialpolizei oder in der Zivilverwaltung tätig sein. Außerdem konnte nur die moslemische Bevölkerung die spezielle Staatsbürgerschaft erhalten, womit die jüdischen und schwarzafrikanischen Libyer ausgeschlossen blieben. Zwar erhielten die Libyer weiterhin mehr Rechte als die Ostafrikaner, jedoch galten sie nur in den Kolonien und nur solange, wie sie die Stellung von Italienern nicht berührten. Daher konnten Libyer in der Militär- und Zivilverwaltung nur Positionen inne halten, in denen sie nicht in der Lage waren über einem Italiener zu befehlen. Andererseits wurde mit dem Gesetz von 1939 die Libyer zum Militärdienst verpflichtet.[93] Für die ländlichen Gebiete wie für die Städte galt die Politik der Rassentrennung gleichermaßen, womit sich der rassistisch geprägte italienische Siedlerkolonialismus in einem Apartheidsystem manifestierte.[94] Damit – so Aram Mattioli (2005) – hat sich das faschistische Italien ab 1938 als „offen rassistisches Regime“ schon lange vor der deutschen Besatzung aus eigenem Antrieb zu einem Apartheidsstaat entwickelt, der neben seinen slawischen und jüdischen auch die afrikanischen Untertanen in Nord- und Ostafrika schwer diskriminierte und zu einer „menschenverachtenden Sonderexistenz“ zwang. Mussolinis Italien habe klar hinter dem „Dritten Reich“, aber auf einer Stufe mit Südafrika und den amerikanischen Südstaaten „zu den im 20. Jahrhundert am meisten rassistisch geprägten Staaten der Welt“ gehört.[95]
Erste Verhandlungen über Reparationen und Kriegsverbrecher

Infolge seiner Unabhängigkeit 1951 kam im Königreich Libyen das Thema der Kriegsschäden und Zwangsenteignungen auf, und die libysche Regierung ersuchte Italien um eine gleichwertige Entschädigung. Die Regierung Italiens vertrat hingegen während der Verhandlungen von 1953 bis 1955 den Standpunkt, dass sie für Kriegsschäden in Libyen während des Zweiten Weltkrieges nicht verantwortlich gemacht werden könne, weil Libyen während dieser Zeit ein integraler Bestandteil des italienischen Staates gewesen war. Die während der italienischen kolonialen Besetzung Libyens entstandenen Schäden wurden nicht diskutiert, weil keine andere ehemalige europäische Kolonialmacht Zahlungen in dieser Höhe vorgenommen hatte. Letzten Endes einigte man sich in der Vereinbarung von Oktober 1956 auf die sehr bescheidene Summe von 2,75 Milliarden libyschen Sterling bzw. 4,8 Milliarden italienischen Lire. Im Vereinbarungstext fanden auf die Forderung Italiens hin die Schäden während des Zweiten Weltkrieges wie auch jene der Kolonialzeit keine Erwähnung, die Gelder flossen unter der Rubrik „Beiträge zur wirtschaftlichen Wiederherstellung Libyens“. Durch diese Formulierung versuchte sich das demokratische Italien von den Verbrechen der Kolonialzeit abzusetzen, jedoch ermöglichte gerade dieser unspezifische Wortlaut erneute libysche Forderungen nach Reparationszahlungen.[96]
Das Königreich Libyen forderte auch die Auslieferung der italienischen Generäle Pietro Badoglio und Rodolfo Graziani, dies wurde aber von Italien – mit Zustimmung der USA und Großbritanniens – ignoriert und kein einziger als Kriegsverbrecher angeklagter Italiener wurde jemals ausgehändigt.[97] Pietro Badoglio wurde nach dem Sturz Mussolinis 1943 der neue italienische Ministerpräsident und verhandelte mit den Alliierten einen Waffenstillstand, welche im Gegenzug seine strafrechtliche Verfolgung verhinderten. Nach seinem Tod 1956 wurde Badoglio in seinem Heimatort Grazzano mit allen Ehren beigesetzt. Rodolfo Graziani wurde nach dem Zweiten Weltkrieg der Prozess gemacht, jedoch nicht wegen der Massenmorde in Libyen (und Äthiopien), sondern aufgrund seiner von 1943 bis 1945 aktiven Zusammenarbeit mit NS-Deutschland als Verteidigungsminister der faschistischen Kollaborationsregierung in Norditalien. Er saß nur vier Monate in Haft. Nach seiner Begnadigung engagierte er sich im neofaschistischen Movimento Sociale Italiano und wurde dessen Ehrenvorsitzender, 1955 starb er in Rom. Zu Grazianis 130. Geburtstag wurde 2012 in Affile, wo er seine letzten Jahre verbracht hatte, ein Denkmal inklusive Museum errichtet. Die Finanzierung um 130.000 Euro wurde dafür aus den Mitteln der Kommune, der Region Latium und Spenden aufgebracht.[98]
Während die Alliierten nach 1945 mit den Regimen Deutschlands und Japans in zahlreichen Prozessen abrechneten, blieben die Kriegsverbrechen des faschistischen Italien ungesühnt. Besonders bei der Strafverfolgung von ehemaligen Spitzenmilitärs, die krimineller Handlungen während des Krieges verdächtigt wurden, zeigte sich die Republik Italien wenig kooperationsbereit. Nach der vom kommunistischen Justizminister Palmiro Togliatti schon am 22. Juni 1946 verfügten Amnestie unternahmen die italienischen Regierungen alles, um Prozesse gegen eigene Kriegsverbrecher – ob in Abessinien, Libyen oder auf dem Balkan – zu verhindern. Es sollte der Eindruck erweckt werden, dass die italienische Armee selbst als Bündnispartner des »Dritten Reiches« einen sauberen Krieg geführt und sich in den besetzten Gebieten nie etwas habe zuschulden kommen lassen.[99] Auch zeigten sich die ersten Nachkriegsregierungen nicht bereit, wirklich Abschied von den Kolonien zu nehmen. So hoffte die Koalition des christdemokratischen Regierungschefs De Gasperi noch jahrelang, wenigstens den vorfaschistischen Überseebesitz zurückzuerhalten. Bezeichnenderweise bestand das Afrika-Ministerium in Rom bis 1953 fort, obwohl bereits der Vertrag von Paris 1946 einen Schlussstrich unter die 60-jährige Kolonialherrschaft Italiens gezogen hatte.[100]
Diplomatische Spannungen und Aussöhnungsprozess unter Gaddafi

Nach der Absetzung der libyschen Königs Idris durch Muammar al-Gaddafi im Jahr 1969 erhielten Libyens Reparationsforderungen gegenüber Italien wieder Nachdruck. Als Italien die libyschen Forderungen ablehnte, nutzte Gaddafi die weitverbreiteten antiitalienischen Ressentiments der libyschen Bevölkerung zur Konsolidierung seiner Herrschaft. Schon in seinem ersten Herrschaftsjahr wies Gaddafi die verbliebenen 20.000 Italiener aus und ließ deren Besitz entschädigungslos enteignen. Nach diesem Unterfangen machten die italienisch-libyschen Beziehungen ab 1970 für die nächsten dreißig Jahre keine Fortschritte. Gaddafi forderte weiterhin regelmäßig finanzielle Entschädigung von Italien, während die italienische Regierung auf dem Standpunkt beharrte, Italien habe mit dem Abkommen von 1956 alle seine Verpflichtungen gegenüber Libyen erfüllt. Außerdem stand ab den 1980er Jahren auch die vom Gaddafi-Regime betriebene Unterstützung des internationalen Terrorismus einer Aussöhnung im Weg.[101]
Erst nachdem Gaddafi 1998 zwei mutmaßliche Attentäter auslieferte, die ein vollbesetztes Flugzeug über Schottland in die Luft gesprengt hatten, setzten die Vereinten Nationen ihre Sanktionen gegen das ölreiche Libyen aus. Im gleichen Jahr flog der italienische Außenminister Lamberto Dini als erster westlicher Spitzenpolitiker nach Tripolis, um die bilateralen Beziehungen auch im Hinblick auf den libyschen Markt zu verbessern. In einer gemeinsamen Erklärung gestand die italienische Regierung nun erstmals in einem kurzen und allgemeinen Text eine gewisse Verantwortung für Kolonialverbrechen in Libyen ein. Dini stellte Libyen eine technische Hilfe bei der Räumung von Minen aus dem Zweiten Weltkrieg in Aussicht, nicht jedoch Reparationszahlungen. Diesem ersten Akt der Reue folgte 1999 die Staatsvisite des linken Ministerpräsidenten Italiens Massimo D'Alema in Tripolis. Fast 90 Jahre seit Beginn der Kolonisierung Libyens im Jahr 1911 gedachte D'Alema als erster italienischer Ministerpräsident bei seinem Staatsbesuch in Libyen vor dem Denkmal von Shara Shiat öffentlich der Opfer der Unterdrückungspolitik des liberalen Italiens und des Faschismus. Außerdem restituierte D'Alema bei dieser Gelegenheit eine entwendete Statue der Venus von Leptis Magna.[102]

Der Aussöhnungsprozess erlebte jedoch auch Rückschläge, insbesondere durch revisionistische Äußerungen italienischer Politiker. Im September 2003 erklärte Berlusconi in einem Interview gegenüber zwei britischen Journalisten, die ihn nach einem Vergleich zwischen dem Faschistenführer Mussolini und dem gestürzten irakischen Diktator Saddam Hussein befragten, der italienische Faschismus sei „weitaus gutartiger“ gewesen als das Regime Saddam Husseins. Mussolini habe „niemanden getötet“, sondern die Menschen „in Zwangsurlaub geschickt“, so Berlusconi.[103]
Im Sommer 2008 schlossen Italien und Libyen überraschend während des Staatsbesuchs Berlusconis ein „Freundschafts- und Kooperationsabkommen“, in welchem sich Italien offiziell für die Kolonialzeit 1911 bis 1943 entschuldigte. Bei der Vertragsunterzeichnung erklärte Ministerpräsident Berlusconi in Anwesenheit von 300 Angehörigen nach Italien deportierter Libyer: „Im Namen des italienischen Volkes fühle ich mich verpflichtet, um Entschuldigung zu bitten und unseren Schmerz zu zeigen für das, was geschehen ist und viele eurer Familien gezeichnet hat.“ Im Vertrag verpflichtete sich Italien auch dazu, 5 Milliarden US-Dollar (3,4 Milliarden Euro) an Wiedergutmachung zu zahlen. Das Geld soll innerhalb der nächsten 20 Jahre unter anderem in den Bau einer 1.600 Kilometer langen Küstenautobahn investiert werden, die von der tunesischen bis an die ägyptische Grenze reicht. Der Vertrag sieht überdies weitgehende Zusammenarbeit auf dem Gebiet von Wirtschaft, Handel und Immigrationsabwehr vor. Libyen versprach, Italien bei Mineralöl- und Ergaslieferungen zu privilegieren, und auch bei den Bauprojekten sollen auch italienische Firmen profitieren.[104]
Das „Freundschafts- und Kooperationsabkommen“ trat am 2. März 2009 in Kraft, woraufhin die Beziehungen zwischen beiden Länden mit dem Gegenbesuch Gaddafis in Italien im Juni 2009 gefestigt wurden. Berlusconi lobte dabei Gaddafi als „Führer von großer Weisheit“. Umgekehrt bezeichnete Gaddafi seinen Gastgeber als „ausgezeichneten Freund des libyschen Volkes“ und nannte Italien eine „befreundete Nation“. Der Schweizer Historiker Aram Mattioli (2010) würdigt die italienisch-libysche Aussöhnungspolitik beider Staatschefs als „historisch“, kritisiert sie jedoch gleichzeitig aufgrund des dabei praktizierten politischen Kalküls als „modernen Ablasshandel“.[105]
Rezeption und historische Beurteilung
Zeitgenössische Deutungen

Der breiten italienischen Öffentlichkeit wurden Informationen über die von den Kolonialtruppen in Nordafrika begangenen Gräuel aufgrund der herrschenden Zensur vorenthalten. Das Entstehen einer kritischen Gegenöffentlichkeit wurde damit schon im Ansatz unmöglich gemacht. Vom Ausmaß des genozidialen Akts in der Cyrenaika wusste nur ein eingeweihter Kreis von Offizieren. In der arabischen Welt griff die Presse das in Italien zensierte Thema mit Empörung auf, in Europa jedoch überwog die Gleichgültigkeit.[106] Enzo Santarelli (1981) hebt bei der hinter der „Rückeroberung“ Libyens stehenden italienischen Berichterstattung die Rolle einer Gruppe italienischer Journalisten hervor, die infolge des Ersten Weltkriegs und des aufkommenden Faschismus ihre Bedeutung in den Städten erheblich vergrößern konnten. In deren Propaganda habe sich Libyen schon in den 1920er Jahren als „Schüler eines ultranationalistischen politischen Klassenzimmers“ erwiesen.[107]
Von General Rodolfo Graziani wurden die Aussiedlungen in seinem 1932 in Mailand erschienenen Buch Cirenaica pacifita als rein strategische Maßnahmen dargelegt, um den Kern der letzten Senussi-Rebellen um Omar Mukhtar endlich zu zerschlagen.[108] Eine hochgradig kritische Beschreibung der italienischen Methoden lieferte der dänische Reisende Knud Holmboe. Auf seiner 1930 von Marokko bis ins libysche Darna unternommenen Wanderung, die er in seinem Reisebericht Desert Encounter festhielt, beschrieb er den italienischen Giftgaseinsatz sowie die Zustände in einem Konzentrationslager nahe der Stadt Barke.[109] Holmboe, der schließlich von Italienern verhaftet und eingekerkert wurde, urteilte:
- „Während der Zeit, in der ich in der Cyrenaika war, fanden täglich dreißig Hinrichtungen statt, was bedeutet, dass jährlich etwa zwölftausend Araber hingerichtet wurden, diejenigen nicht mitgezählt, die im Krieg oder von den an italienischer Seite importierten eriteischen Truppen getötet wurden. Das Land schwamm im Blut.“[110]
Holmboe berichtet auch davon, die Italiener hätten festgenommene Widerstandskämpfer zur Strafe aus Flugzeugen geworfen oder mit Panzern überfahren lassen. Diese Angaben bewertet Wright (2012) jedoch als „stark übertrieben“ und auch Giorgio Rochat (1981) hält fest, dass dieses „weitverbreitete Gerücht“ nicht mit Dokumenten bestätigt werden konnte.[111] In seinem 1937 erschienenen Buch Italien in der Welt beschrieb der österreichische Journalist und Zeitzeuge Anton Zischka die faschistischen Deportationen. Laut Zischka hat Italien dabei in der Cyrenaika „eine der größten Völkerwanderungen unserer Zeit“ organisiert.[112]
Die Oral History der libyschen Häftlinge und Dichtung der Beduinen hat mehrere Aspekte des Völkermords aufgezeichnet. Eines der bekanntesten Gedichte ist das Epos von Rajab Bu-Huwaysh al-Manifi, Dar al-'Agayla, welches das Leiden und die Agonie der Opfer des Kolonialismus festhält:
- „Oh es ging mir gut, aber jetzt bin ich krank im El Agheila Lager
Unser Stamm weggesperrt von unserem Heimatland
ich bin krank vor Heimweh in diesem höllischen Sommer
nach Akrama’Adam und Saiqif [das Heimatland seiner Stämme]
und den Regenzeiten
ich bin krank davon gnadenlose fluchende Wächter zu sehen
die unsere nackten Frauen aufschlitzen
Oh ich bin krank.“[113]
Bewertung in Libyen

Der Islamgelehrte und Guerillachef Omar Mukhtar, der den Widerstand in der Cyrenaika angeführt hatte und 1931 von den Italienern im KZ Soluch gehängt worden war, wurde sowohl im libyschen Königreich unter Idris (1951–1969) wie auch im späteren revolutionären Libyen Muammar al-Gaddafis (1969–2011) zu einem verehrten National- und Volkshelden, und wird auch solcher auch im gegenwärtigen Libyen nach dem Sturz Gaddafis im Jahr 2011 respektiert. Schon unter König Idris wurden Hauptstraßen in Tripolis, Bengasi und Baida nach Omar Mukhtar benannt sowie ein Mausoleum in Bengasi errichtet.[114] Das Regime Gaddafis setzte ab 1969 einen eigentlichen Kult um Omar Mukhtar in Szene und gedachte jahrelang am 7. Oktober mit dem „Tag der Rache“ der kolonialen Fremdherrschaft Italiens.[115]

1980 entstand das Filmepos Omar Mukhtar – Löwe der Wüste des syrischen Regisseurs Moustapha Akkad als britisch-libysche Koproduktion, der die Geschichte von Omar Mukhtar erzählt. Der Film, mit Anthony Quinn (Omar al-Mukhtar), Rod Steiger (Benito Mussolini) und Oliver Reed (Rodolfo Graziani) in den Hauptrollen,[116] wurde mit 30 Millionen US-Dollar vom Gaddafi-Regime finanziert.[117] In Italien war der Film lange Zeit verboten, da er als schädlich für die Ehre der Armee galt. Erst 2009 wurde er erstmals im italienischen Fernsehen ausgestrahlt, während des offiziellen Besuchs von Gaddafi in Italien – bei dem er ein Foto des 1931 von den italienischen Besatzern hingerichteten Omar Mukhtar an seiner Uniform trug.[118] Eine weitere Filmproduktion, die aus libyscher Perspektive den italienischen Kolonialkrieg thematisiert, ist der 1981 in Großbritannien und Tunesien gedrehte Kriegsfilm Tagrift - Aufstand der Verdammten (Ma'rakat Taqraft).[119] Im Jahr 2014 erschien in englischer Sprache der Roman Al-agaila: The Camp of Suffering: A Boy’s Tale. des libysch-irischen Journalisten und Schriftstellers Ali Hussein, der die Lebenssituation in einem der italienischen Konzentrationslager thematisiert.[120]
Erinnerungskultur in Italien
Die Erinnerungspolitik der 1946 gegründeten Republik Italien war davon bestimmt, die faschistische Vergangenheit „einfach zu ignorieren“ (Schieder 2006).[121] Für ein Verständnis des Sondercharakters des italienischen Erinnerungsdiskurses müsse laut Schieder Folgendes berücksichtigt werden: Einerseits war das faschistische Italien der engste Verbündete des nationalsozialistischen Deutschland. Der Vergleich mit der (west-)deutschen Erinnerungskultur nach 1945 wäre damit naheliegend. Andererseits war Ober- und Mittelitalien von Oktober 1943 bis April 1945 deutsches Besatzungsgebiet. Dies wiederum legt den Vergleich mit anderen europäischen Ländern nahe, die unter der nationalsozialistischen Besatzung zu leiden hatten, z. B. Norwegen. Es sei „diese doppelte Erfahrung mit faschistischer Gewaltherrschaft einerseits und nationalsozialistischer Unterdrückung andererseits, welche den Umgang der Italiener mit ihrer faschistischen Vergangenheit so schwierig machte“.[122] Bis in die 1990er Jahre, teilweise sogar bis in die Gegenwart, habe so in Italien keine bewusste Auseinandersetzung mit der langen Ära des Faschismus stattgefunden. Die historische Identitätsfindung des republikanischen Italien hat sich nahezu ausschließlich über die Erinnerung an den antifaschistischen Kampf der Resistenza gegen die deutsche Besatzung vollzogen.[123]
Im Jahr 2006 urteilte Wolfgang Schieder, in Italien interessiere man sich bisher noch wenig für die Opferbilanzen in den italienischen Besatzungs- und Annexionsgebieten. Dennoch zeige die Veröffentlichung eines Buches von Gianni Oliva über die italienischen Kriegsverbrechen 1940 bis 1943, dass „das unangenehme Thema irgendwie gesellschaftsfähig geworden ist“. Für noch bemerkenswerter hält Schieder die Veröffentlichung mehrerer ganzseitiger Artikel durch die linksliberale Tageszeitung La Repubblica im März 2006, in denen schonungslos die italienischen Kriegsverbrechen in Libyen dokumentiert wurden. Dies sei „vor kurzer Zeit noch unmöglich gewesen“.[124]
Libyen als „Schule der Gewalt“

In der historischen Beurteilung des Zweiten Italienisch-Libyschen Kriegs wird dessen Bedeutung als Vorgeschichte zum späteren italienischen Angriffs- und Eroberungskrieg auf das Kaiserreich Abessinien 1935 betont.[125] So urteilt der Schweizer Historiker Aram Mattioli (2004), dass „der erste große Krieg, den das faschistische Italien führte“, für die oberste politische und militärische Führung des Landes zu einer Schlüsselerfahrung wurde. Ein harter Kern von Karriereoffizieren habe hier eine „Schule der Gewalt“ durchlaufen, in der „ihre zivilisatorischen Standards vollends deformiert wurden“. Die Saat der nordafrikanischen Gewalterfahrung sei dann während des Abessinienkrieges wieder aufgegangen, in dem sich alte Libyen-Kämpfer in den allerhöchsten Kommandopositionen unrühmlich hervortaten: Emilio De Bono, Pietro Badoglio und Rodolfo Graziani an erster Stelle.[126]
Ebenso urteilt die Schweizer Historikerin Giulia Brogini Künzi (2006), dass der italienische Expansionsschub in Nordafrika für den Abessinienkrieg in mancherlei Hinsicht ein Testfeld für neue Kriegsmethoden und Waffen beziehungsweise ein wichtiges Trainingslager für Kombattanten darstellte. „Ohne die Kriegserfahrung in Nordafrika“, so Brogini Künzi, „wäre der Abessinienkrieg niemals so radikal ausgefallen und er hätte sich vermutlich auch wesentlich länger hingezogen“.[127] John Wright (2012) bezeichnet den italienischen Krieg um Libyen als von Mussolini beabsichtigte „Kampfschule“, die sowohl auf dem italienischen Festland als auch darüber hinaus „gutes Propagandamaterial für den militanten Faschismus“ geliefert habe. Die offenkundige Rücksichtslosigkeit, die später für den Abessinienkrieg charakteristisch wurden, sei in Libyen jedoch erst in der letzten Kriegsphase zu Tage getreten.[128]
Kolonialpolitik zwischen „Brava Gente“ und „Megatötungsregime“
Darüber hinaus wird das brutale Vorgehen Italiens auch als Beweis gegen den Mythos eines „gutartigen“ italienischen Faschismus[129] und „anständigen Italienern“[130] angeführt. Zu diesem Brava-Gente-Mythos erklären die italienischen Historiker Enzo Santarelli et al. (1981):
- „Wenn es darum geht, moralische und historische Urteile über die Ursprünge, die Bedeutung und die Natur des Faschismus in Europa zu fällen, wird im Großen und Ganzen eine unterschiedliche Betonung auf die gemäßigte italienische Form und die totalitäre Form des Nazismus gelegt. Unserer Ansicht nach unterscheidet sich die erstere von der letzteren jedoch einfach dadurch, dass sie strukturell rückständiger war und sich in einem Gebiet und in einer Zeit entwickeln und durchsetzen konnte, die im Wesentlichen durch koloniale Unternehmungen und repressive Maßnahmen gekennzeichnet war.“[131]
Laut dem deutschen Historiker Hans Woller (2010) zeigte der Faschismus in Afrika schon in den 1920er-Jahren sein „wahres Gesicht“. Zu dieser „Fratze“ hätten ein „penetrantes Sendungsbewusstsein, ein maßloses Überlegenheitsgefühl und eine gehörige Portion Rassismus“ gehört.[132] Ähnlich schreibt auch Stanley Payne (2006) in seinem Standardwerk Geschichte des Faschismus, dass sich das „grausamste Gesicht des Faschismus“ im Ausland viel offener gezeigt habe als in der inländischen Politik. Libyen sei als wichtigstes koloniales Besitztum Italiens schließlich befriedet worden, aber nur um den Preis „einer gegen die Zivilbevölkerung gerichteten rücksichtslosen Militärpolitik“.[133] In seiner Studie zum Abessinienkrieg hält Aram Mattioli (2005) fest, dass Libyen im ersten Jahrzehnt der faschistischen Kolonialherrschaft mit seinen rund 100.000 Opfern weit mehr Tote zu beklagen hatte, als der von deutschen Schutztruppen begangene Völkermord an den Herero und Nama im kolonialen Namibia forderte.[134] Zur historischen Einordnung der italienischen Politik in Afrika führt Mattioli weiter aus:
- „[...] die Tatsache, dass Mussolinis Diktatur nicht frei von ‚verbrecherischem Massenmord‘ war und sich schon zu einem ‚Megatötungsregime‘ entwickelt hatte, als der deutsche Reichskanzler Adolf Hitler den deutschen Lebensraumkrieg im Osten und die damit verbundene Vernichtung ganzer Völker nur plante, [hat] nie einen Niederschlag in den europäischen Erinnerungskulturen gefunden. Fast vollends in Vergessenheit geriet, dass die ersten Menschen, welche die Schergen der späteren Achsenmächte im großen Stil ermordeten, Afrikaner waren. Nur schon deshalb, aber auch der hohen Opferzahlen wegen müssen Italiens Eroberungs- und Pazifizierungskriege in Nord- und Ostafrika künftig als wichtige Wegmarken in einer vergleichenden Gewaltgeschichte des 20. Jahrhunderts Beachtung finden. Jedenfalls überstiegen sie in ihrer Brutalität das, was die anderen Kolonialmächte nach dem Ersten Weltkrieg zur Niederringung afrikanischer Widerstands- oder Unabhängigkeitskämpfer sonst militärisch zu unternehmen bereit waren.“[135]
Unterschiedlich gewertet wird die faschistische Kolonialpolitik im Vergleich zu jener der anderen europäischen Kolonialmächte. Während sich beispielsweise nach Del Bocas (2004) Einschätzung das Vorgehen Italiens in seinen unter direkter Herrschaft stehenden Kolonien weder in der Zeit der liberalen Demokratie noch während der 20 Jahre des faschistischen Regimes von dem der anderen Kolonialmächte unterschied,[136] urteilt Woller (2010), dass die Italiener und ihre italienischen Hilfskräfte in Libyen und Somalia mit einer Brutalität zu Werke gingen, die das europäische Normalmaß im Umgang mit unterworfenen Kolonialvölkern weit übertraf und zugleich eine deutliche Zäsur des Kolonialismus des liberalen Italien markierte.[137] Auch Enzo Santarelli (1981) zufolge war das „extremistische Gesicht“ des Faschismus in Libyen „schrecklicher und weitreichender“ als die vergleichbaren repressiven Maßnahmen anderer europäischer Regierungen in Nordafrika, dem Nahen Osten oder anderswo.[138]
Dem libyschen Historiker Abdulhakim Nagiah (1995) zufolge kann die koloniale Parole einer „zivilisatorischen Mission“ angesichts der auf libyschem Boden verübten Greueltaten und ihren verheerenden Folgen „nur als Zynismus aufgefasst werden“. Nicht nur sei der Ausbau von Infrastruktur und Landwirtschaft allein den italienischen Siedlern zugutegekommen. Das libysche Volk habe auch gezahlt mit der Deformation seines sozioökonomischen Systems, der Ausschaltung seiner Administration, der Zwangsvertreibung in unfruchtbare Ländereien, der rassistischen Segregation, der Verhinderung von qualifizierter Ausbildung und einer ungeheuren Anzahl von Opfern unter der Bevölkerung. Die Kolonialherrschaft Italiens habe in keiner Weise zu einer Entwicklung der libyschen Gesellschaft geführt, vielmehr seien die bereits vorhandene Unterentwicklung noch vertieft und die vorhandenen Entwicklungspotentiale außer Funktion gesetzt worden.[139]
Völkermord und Parallelen zum NS-Regime

Die historische Bedeutung des Rückeroberungsfeldzuges sieht Mattioli (2004) vor allem darin, dass „das faschistische Italien zu keiner anderen Zeit und in keinem anderen Gebiet den Tatbestand des Völkermords so eindeutig erfüllte, wie während der ‘Wiedereroberung Libyens’ zwischen 1923 und 1932“.[140] Für Mattioli trifft dieser Befund mit Sicherheit auf die „Schreckensherrschaft in der Cyrenaika“ zu. Dabei argumentiert er, dass obschon die Konzentrationslager der Cyrenaika nicht mit den Vernichtungsfabriken vergleichbar sind, wie sie die Deutschen im Zweiten Weltkrieg betrieben, es sich um „eigentliche Todeslager“ handelte. Das Massensterben der Insassen habe die Kolonialmacht billigend in Kauf genommen. Denn durch Enteignung, Deportation, Inhaftierung und Massenmord der indigenen Bevölkerung sei auch Platz für italienische Siedlerfamilien geschaffen worden.[141] Im Jahr 2003 hielt Mattioli in einem Artikel für Die Zeit fest: „Italien war das erste faschistische Regime, das ganze Volksgruppen deportierte und in Todeslagern zugrunde gehen ließ.“[142]
Die Einschätzung, dass sich der italienische Kolonialkrieg zu einem Genozid an der libyschen Bevölkerung entwickelte, vertreten libysche Historiker wie Ali Abdullatif Ahmida, Yusuf Salim al-Burghati, Muhammad T. Jerary oder Abdulhakim Nagiah[143], aber auch italienische Historiker wie Angelo Del Boca, Nicola Labanca, Giorgio Rochat und Enzo Santarelli sowie der historische Journalist Eric Salerno.[144] Ebenso beurteilen die beiden Genozidforscher Samuel Totten und Paul R. Bartrop (2007) in ihrem zweibändigen Dictionary of Genocide das italienische Vorgehen in Libyen ab 1929 als Völkermord.[145] Der kanadische Historiker David Atkinson (2012) zieht bezogen auf die Ereignisse in der Cyrenaika die gleiche Schlussfolgerung: Es sei ein „Genozid an ihren nomadischen und halb-nomadischen Völkern in einem System von Konzentrationslagern“ realisiert worden.[146] Die Konzentrationslager in der libyschen Syrtica – die ersten faschistischen Konzentrationslager der Geschichte[147] – werden von Del Boca (2004)[148] und Ahmida (2009) als „Vernichtungslager“ bezeichnet.[149] Der italienische Althistoriker Luciano Canfora sprach 1988 im Kontext der faschistischen Politik in Afrika sogar von einem „vergessenen Holocaust“.[150]
In ähnlicher Weise äußert sich auch Ahmida (2009), demzufolge es kein großer Fehler sei, den italienischen Faschismus mit dem deutschen Nationalsozialismus zu vergleichen, da auch in den italienischen Kolonien und insbesondere in Libyen ein „italienischer Holocaust“ stattgefunden habe.[151] Ahmida beklagt ein „Schweigen der meisten vergleichenden Faschismusforscher“ zum Völkermord in Libyen und diagnostiziert einen „erschreckenden Fall historischer Amnesie“. Diese sei Mitverantwortlich für den Mythos eines italienischen Faschismus, der anders als das NS-Regime nicht in Massenmorde verwickelt und daher „ein moderates, weniger böses oder sogar gutartiges Regime“ gewesen sei.[152] Auch kritisiert Ahmida (2006) eine unterschiedliche Gewichtung von Opfern der deutschen Nationalsozialisten in Europa und Opfern der italienischen Faschisten in den afrikanischen Kolonien. Diese aufgrund kultureller Unterschiede vorgenommene Unterscheidung sei „eurozentristisch“.[153]
Wolfgang Schieder (1985) betont in diesem Zusammenhang, dass zwischen dem faschistischen Italien und dem nationalsozialistischen Deutschland ein deutlicher Unterschied bezogen auf die Massenvernichtung der Juden bestehe. Dieser Unterschied spreche jedoch vor dem Hintergrund der „faschistischen Vernichtungspolitik in Afrika“ nicht gegen einen „Vergleich des Vernichtungswillens“ der beiden Regime: „Vielmehr ist festzuhalten, dass sich das Deutschland Hitlers und das Italien Mussolinis auf der Ebene der Verfolgung ihrer Opfer zwar in der Konsequenz und Unerbittlichkeit der Unterdrückung unterschieden, jedoch im Ansatz ähnlich waren.“[154] Die amerikanische Historikerin Ruth Ben-Ghiat (2004) erkennt einerseits an, dass es den italienischen faschistischen Verbrechen im Vergleich zu denen der Nazis an Ausmaß und „kritischer Masse“ fehle. Andererseits hält sie diese „Post-Holocaust-Argumenation“ für problematisch, da sie „uns lediglich zu Vorstellungen von den Deutschen als Bannerträger des Bösen zurück“ bringe. Angesichts des von den Italienern verübten Völkermords in Libyen, ihrer Beteiligung an ethnischen Säuberungen auf dem Balkan, des massenhaften Giftgaseinsatzes in Äthiopien und weiterer Verbrechen sieht Ben-Ghiat hingegen die Notwendigkeit, den bildlichen Ausdruck vom „kleineren Übel“ des italienischen Faschismus einer kritischen Überprüfung zu unterziehen.[155]
Forschungsgeschichte
Laut Abdulhakim Nagiah (1995) ist die italienische Kolonisierung Libyens bislang nur unzureichend dargestellt worden. Die vorhandenen Publikationen würden der Situation der Kolonisierten so gut wie keine Beachtung schenken, während im Gegensatz zu dieser „eurozentristischen Haltung“ in der arabischen Literatur die Opferrolle der Kolonisierten verständlicherweise überbetont werde. Bei dieser Literaturlage werde kein analytischer Zusammenhang zwischen italienischer Innen- und Kolonialpolitik einerseits und der spezifischen Form des italienischen Kolonialismus und seinen Auswirkungen andererseits hergestellt.[156] Im Hinblick auf den vom italienischen Faschismus verübten kolonialen Genozid urteilt Ahmida (2009), dieser bleibe – mit Ausnahme von einigen couragierten Forschern – ein „obskures Ereignis für alle außer dem libyschen Volk und seinen mündlichen Überlieferungen“.[157] Eine frühe Analyse der brutalen faschistischen Politik in der Cyrenaica bietet Edward E. Evans-Pritchard (The Sanusi of Cyrenaica, Oxford 1949), der 1945 Geheimdienstberichte für die britische Armee schrieb.[158]
Italienische Forschung
In Italien wurde über Jahrzehnte hinweg der ganz überwiegenden Teil der Zeithistoriker von der politischen Linken auf das Forschungsprogramm um den antifaschistischen Widerstandskampf der Resistenza verpflichtet. Dies wurde auch durch das Lager der bürgerlichen Rechten erleichtert, das zunächst nicht das geringste Interesse daran hatte, sich mit der Geschichte des Faschismus auseinanderzusetzen. Ähnlich wie nach dem Ende der Franco-Diktatur in Spanien waren große Teile der christdemokratischen und liberalen Führungseliten zuvor schon im Faschismus politisch aktiv gewesen (z. B. der mehrfache italienische Ministerpräsident Amintore Fanfani). Um nicht von der eigenen Vergangenheit eingeholt zu werden, wurde diese daher nur zu gern in stillschweigender Handlungseinheit mit der Linken auf die Zeit der Resistenza verkürzt.[159]
Alle Versuche, eine landesweite historische Debatte über den italienischen Kolonialismus zu eröffnen, wurden laut Angelo Del Boca (2004) bekämpft. Außerdem hätten sich staatliche Institutionen um die Bewahrung eines Monopol über einige Archive bemüht, um „zu verhindern, dass die Wahrheit zutage tritt“. Gleichzeitig sei eine revanchistische Historiographie damit beschäftigt gewesen, offen die Verdrängung der kolonialen Schuld zu befördern. Man habe ein unvergängliches Denkmal errichten wollen „für den Italiener, der Zivilisation und Wohlstand bringt, Städte und beeindruckende Verkehrsnetze baut und ein Modellkolonisator und Vorbild für die nach Fortschritt dürstenden autochthonen Bevölkerungen ist“. Exemplarisch nennt Del Boca für diese Geschichtsschreibung die fünfzig dicken Bände der Reihe Italien in Afrika, hervorgebracht vom 1952 gegründeten Comitato per la documentazione dell'opera dell'Italia in Africa („Komitee für die Dokumentation der Errungenschaften Italiens in Afrika“). Von den 24 Mitgliedern des Komitees waren 15 ehemalige Gouverneure von Kolonien oder hohe Beamte der Kolonialverwaltung. Und auch die übrigen seien Del Boca zufolge „Afrikanisten mit ausgesprochen kolonialistischen Überzeugungen“ gewesen.[160]

Als sich dann Mitte der 1960er Jahre in Italien eine Gruppe eher rechtsliberal orientierter junger römischer Historiker als Erste der Erforschung des Faschismus zuwandte, habe dort dennoch eine politische Tendenz bestanden.[161] Von Wolfgang Schieder (2006) und Aram Mattioli (2010) wird unter diesen Historikern insbesondere Renzo De Felice kritisiert – Mattioli bezeichnet De Felice als „Stichwortgeber des Geschichtsrevisionismus“. Als Autor einer monumentalen Mussolini-Biographie, die am Ende acht Bände von jeweils über tausend Seiten umfasste, hatte sich De Felice in- und außerhalb Italiens als führender Faschismusforscher einen Namen gemacht. Kein Historiker habe Mattioli zufolge von 1975 bis 1996 über eine ähnlich hohe Medienpräsenz verfügt wie De Felice. Mit seiner ganzen wissenschaftlichen Autorität sei De Felice jedoch öffentlich immer stärker als Anwalt revisionistischer Thesen in Erscheinung getreten.[162]
So habe es nach De Felice im faschistischen Italien keine autochthone Rassenideologie gegeben und auch keine systematische Massengewalt gegen Oppositionelle, die den Vergleich mit dem nationalsozialistischen Terrorregime aushalte. De Felice habe in seinen Werken Mussolinis Diktatur als autoritäres, wenig gewalttätiges, ja paternalistisches Regime, nicht aber als totalitäre und damit dem nationalsozialistischen Deutschland vergleichbare Diktatur gezeichnet. Dabei habe er weder Mussolinis brutalen Eroberungskriegen noch den blutigen Besatzungsherrschaften in Libyen, Äthiopien und auf dem Balkan eine entscheidende Bedeutung beigemessen. Für Felice habe das faschistische Italien, dem Völkermord vollkommen fremd gewesen sei, „außerhalb des sengenden Lichtkegels des Holocaust“ gestanden. Es sei „vor der Anklage des Genozids geschützt“.[163] Mittelfristig wirkten sich De Felices Thesen laut Mattioli wie ein Dammbruch aus:
- „Wenn der führende Faschismusexperte des Landes aufgrund intensiver Archivstudien zu solchen Ansichten kam, dann musste man das Mussolini-Regime nicht mehr – wie die doktrinären Antifaschisten – in Bausch und Bogen verdammen.“[164]
Noch im Jahr 1981 beklagte Enzo Santarelli kritisch zum allgemeinen Forschungsstand in Italien, dieser sei die faschistische Kolonialpolitik nur in sehr geringem, nicht vertiefendem Maße angegangen.[165] Zu den frühesten umfangreichen Arbeiten der kritischen italienischen Forschung über den Kolonialismus und Genozid in Libyen gehören die Arbeit von Giorgio Rochat (Il colonialismo italiano, Turin 1973), das Standardwerk von Angelo Del Boca (Gli italiani in Libia. Bd. 2: Dal fascismo al Gheddafi, Rom/Bari 1988) sowie die vorgelegte Studie des Journalisten Eric Salerno (Genocidio in Libia, Mailand 1979). Im Jahr 1981 veröffentlichten Enzo Santarelli et al. eine Essay-Sammlung über den libyschen Widerstand und die Konzentrationslager zwischen 1929 und 1939, die 1986 auch ins Englische übersetzt wurde (Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya, London 1986).[166] Einen knappen kritischen Überblick über die italienische Kolonialgeschichte liefern mittlerweile Silvana Palma (L'Italia coloniale, Rom 1999) sowie Nicola Labanca (Storia dell'Italia coloniale, Mailand 2000).[167]
Nach dem teilweisen Schuldeingeständnis für die in der Kolonialzeit verursachten Schäden in Libyen durch die italienische Regierung 1998, kam es zu einer neuen Entwicklung der Zusammenarbeit zwischen italienischen und libyschen Historikern des Istituto Italiono per l'Africa e l'Oriente und des Libyan Studies Center in Tripolis. Diese Kooperation führte zur Abhaltung dreier wissenschaftlicher Tagungen; die Ergebnisse von zwei davon wurden Anfang der 2000er Jahre veröffentlicht. Die italienische Regierung versprach auch Libyen mit der Bereitstellung von Karten mit Ortsangaben über die im Staat verbliebenen Landminen, sowie Informationen über das Schicksal vieler zwischen 1911 und 1943 ins Exil verbannter Libyer.[168]
Libysche Forschung
Der Krieg und und die Kolonialzeit wurden geschichtspolitisch sowohl in der Ära des monarchischen Libyen wie auch des revolutionären Libyen politisch genutzt. Der libysche Nationalismus nach der Unabhängigkeit schöpfte seine Grundlagen aus Helden, Märtyrern und Legenden des antikolonialen Widerstands. Darin liegt laut Ahmida (2005) eine Ursache dafür, das die Frage der Kollaboration während der italienischen Besetzung einen kaum untersuchten Aspekt in der bisherigen postkolonialen Historiographie Libyens darstellt. Quellen zur Kollaboration wie Memoiren und andere Dokumente würden von betroffenen Familien immer noch zurückgehalten. Die postkoloniale libysche Forschung tendiere dazu, die Motive der mutalinin (der „italienisch gewordenen“ Kollaborateure) auf einen mangelhaften moralischen Charakter zu reduzieren.[169]
Als ein bedeutendes Forschungsinstitut, das sich mit der Thematik des Krieges in Libyen beschäftigt, gilt das 1978 gegründete Libyan Studies Center mit Sitz in Tripolis. Zu seinen Aufgaben gehören die Quellensammlung sowie die Ausbildung wissenschaftlicher Kader für das Studium des gesammelten Materials zur libyschen Geschichte von 1900 bis 1950. Das Institut verfügt über eine Bücherei mit arabischer und fremdsprachiger Literatur, Zeitungen, Dokumente wie auch historische Manuskripte und ein fotografisches Archiv mit über 75.000 Fotos aus dem untersuchten Zeitraum. Eines der wichtigsten vom Libyan Studies Center unternommenen Projekten war die Einrichtung einer Sektion für Oral History, welche libysche Zeitzeugenberichte als Primärquellen sammelt. Die Libyer selbst zeichneten ihre Erinnerung zwischen 1900 und 1950 nur selten auf – das meiste schriftliche Material wurde von italienischen, französischen, deutschen oder britischen Beobachtern verfasst. Das Oral History Projekt soll bei dieser Lücke eine Abhilfe schaffen. Zur Minimalisierung der bei Oral History aufkommenden methodologischen Schwierigkeiten absolvierten die zugeteilten Forscherteams einen einjährigen Vorbereitungskurs unter der Oberaufsicht des international anerkannten Forschers Jan Vansina an der University of Wisconsin. Anschließend wurde ein Fragenkatalog erstellt, der Verhältnisse wie Alter, Familie und Stammesbeziehungen, politische Bedingungen, persönliche Gefühle und psychologische Unterschiede berücksichtigte.[170]
Basierend auf dem Fragenkatalog wurden fünf wissenschaftliche Missionen in allen Teilen Libyens durchgeführt, die insgesamt mehr als zehntausend Stunden Interview-Material auf mehr als 7.500 Tonbändern sammelten. Diese wurden zusammengefasst und schriftlich indexiert, sodass die libyschen Aussagen auch zu konkreten Themen untereinander wie auch mit ausländischen Perspektiven verglichen werden können. Es werden auch Anstrengungen unternommen, das gesammelte Material online zur Verfügung zu stellen.[171] Auf Grundlage gesammelter Interviews mit libyschen KZ-Überlebenden legte der libysche Historiker Yusuf Salim al-Barghathi mit seiner Monographie Al-Muʿtaqalat al-fashistiyah bi-Libiya: Dirasah tarikhayah („Die faschistischen Konzentrationslager in Libyen: Eine historische Studie“, 1985) eine wesentliche Arbeit zum Thema vor.[172] Eine zusammenfassende Rekonstruktion der Deportationen und Konzentrationslager mit Fokus auf libysche Zeitzeugenberichte bietet Ali Abdullatif Ahmida in seinem 2006 erschienen Essay When Subaltern Speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. Darin geht Ahmida auch der Frage nach, warum in öffentlichen Medien und wissenschaftlichen Studien das Bild eines im Vergleich zum deutschen Nationalsozialismus „gutartigen“ italienischen Faschismus weiterbestehe.[173]
Weblinks
- Aram Mattioli: Libyen, verheißenes Land. In: www.zeit.de, 15. Mai 2003, abgerufen am 30. März 2015.
- Julius Müller-Meiningen: Italien und Libyen: Sühne für die Verbrechen der Kolonialzeit. In: Süddeutsche Zeitung. 17. Mai 2010, abgerufen am 15. Mai 2015.
- Libyen erhält Milliarden-Entschädigung von Italien. In: www.diepresse.com, 31. August 2008, abgerufen am 15. Mai 2015.
Literatur
Monographien und Aufsätze
- Ali Abdullatif Ahmida: Genocide in Libya: Shar, a Hidden Colonial History. Routledge, London 2020.
- Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190.
- Ali Abdullatif Ahmida: State and Class Formation and Collaboration in Colonial Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. Palgrave Macmillian, New York 2005, ISBN 978-0-230-60636-4, S. 59–72.
- Angelo Del Boca: Mohamed Fekini and the Fight to Free Libya. Palgrave Macmillan, New York 2011, ISBN 978-0-230-10886-8. (Übersetzt von Anthony Shugaar)
- John Gooch: Re-conquest and Suppression: Fascist Italy's Pacification of Libya and Ethiopia, 1922–39. In: Journal of Strategic Studies, Band 28, Nr. 6, 2005, S. 1005–1032. (DOI: 10.1080/01402390500441024)
- Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-593-37282-7, S. 203–226.
- Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Deutsches Orient-Institut, Hamburg 1995, ISBN 3-89173-042-X, S. 67–85.
- Marella Nappi: La « pacification » italienne de la Cyrénaïque (1929–1933). In: Revue d’Histoire de la Shoah, 2008/2 (N° 189), S. 465–496. (online bei cairn.info, französisch)
- Giorgio Rochat: Der Genozid in der Cyrenaika und die Kolonialgeschichtsschreibung. In: Sigrid Faath, Hanspeter Mattes (Hg.): Wuqûf: Beiträge zur Entwicklung von Staat und Gesellschaft in Nordafrika. Nr. 3, 1988, S. 205–219.
- Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. Darf Publishers, London 1986 [1981], ISBN 1-85077-095-6, S. 35–116.
- Eric Salerno: Genocidio in Libia. Le atrocità nascoste dell’avventura coloniale italiana (1911–1931). [= Der Genozid in Libyen. Die unentdeckten Gräuel des italienischen kolonialen Abenteuers (1911–1931)]. Manifestolibri, Rom 2005, ISBN 88-7285-389-3. (italienisch)
- Enzo Santarelli: The Ideology of the Libyan „Reconquest“ (1922–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. Darf Publishers, London 1986 [1981], ISBN 1-85077-095-6, S. 9–34.
Historischer Überblick
- Ali Abdullatif Ahmida: Forgotten Voices: Power and Agency in Colonial and Post-Colonial Libya. Taylor & Francis Group/Routledge, New York 2005, ISBN 978-0-415-94987-3.
- Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. 2. Auflage. State University of New York, New York 2009 [1994], ISBN 978-1-4384-2891-8.
- Anna Baldinetti: The Origin of the Libyan Nation. Colonial legacy, exile and the emergence of a new nation-state. Rouledge, New York 2010, ISBN 978-0-415-47747-5.
- Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Nakladatelství Lidové noviny, Prag 2015, ISBN 978-80-7422-363-1. (tschechisch)
- Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36. Kolonialkrieg oder Totaler Krieg? (= Krieg in der Geschichte. Bd. 23). Schoeningh, Paderborn 2006, ISBN 3-506-72923-3 (Zugleich: Bern, Universität, Dissertation, 2002) (Volltext). (Darin enthaltenes Kapitel „Die Eroberung Tripolitaniens und der Cyrenaika“, S. 145–151)
- Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935–1941 (= Kultur – Philosophie – Geschichte. Band 3). Mit einem Vorwort von Angelo Del Boca. Orell Füssli, Zürich 2005, ISBN 3-280-06062-1. (Rezension). (Darin enthaltenes Kapitel „Libyen – Schule der Gewalt“, S. 41–54)
- Ronald Bruce St John: Historical Dictionary of Libya. 5. Ausgabe, Rowman & Littlefield, Maryland 2014, ISBN 978-0-8108-7875-4.
- Dirk Vandevalle: A History of Modern Libya. 2. Auflage, Cambridge University Press, New York 2012, ISBN 978-1-107-61574-8.
- Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. Verlag C.H. Beck, München 2010, ISBN 978-3-406-60174-3.
- John Wright: A history of Libya. Columbia University Press, New York 2012, ISBN 978-0-231-70167-9. (Darin enthaltene Kapitel „La Riconquista“, S. 131–152 und „Fourth Shore“, S. 153–168)
Rezeption, Aufarbeitung, Forschung
- Angelo Del Boca: The Obligations of Italy Toward Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. Palgrave Macmillian, New York 2005, ISBN 978-0-230-60636-4, S. 195–202.
- Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-593-37282-7, S. 193–202.
- Angelo Del Boca: The Myths, Supressions, Denials, and Defaults of Italian Colonialism. In: Patrizia Palumbo (Hg.): A Place in the Sun. Italian Colonial Culture from Post-Unification to the Present. University of California Press, Berkeley/Los Angelos/London 2003, S. 17–36.
- Muhammad T. Jerary: Damages Caused by the Italian Fascist Colonization of Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. Palgrave Macmillian, New York 2005, ISBN 978-0-230-60636-4, S. 203–208.
- Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn u. a. 2010, ISBN 978-3-506-76912-1.
- Wolfgang Schieder: Die Verdrängung der faschistischen Tätervergangenheit im Nachkriegsitalien. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. (= Italien in der Moderne. Bd. 13) SH-Verlag, Köln 2006, ISBN 978-3-89498-162-4.
- Wolfgang Schieder: Das Deutschland Hitlers und das Italien Mussolinis. Zum Problem faschistischer Regimebildung. In: Gerhard Schulz (Hrsg.): Die große Krise der dreißiger Jahre. Vom Niedergang der Weltwirtschaft zum Zweiten Weltkrieg. Verlag Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 1985, ISBN 3-525-36189-0, S. 44–71.
Weiterführende Literatur
- Aram Mattioli: Das faschistische Italien – ein unbekanntes Apartheidregime. In: Fritz Bauer Institut (Hrsg.): Gesetzliches Unrecht: Rassistisches Unrecht im 20. Jahrhundert. Campus Verlag, Frankfurt am Main/New York 2005, ISBN 3-593-37873-6, S. 155–178.
- Helmut Mejcher: Umar al-Mukhtar: Seine Person und sein Wirken im Spiegel zeitgenössischer deutscher Berichterstattung. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Deutsches Orient-Institut, Hamburg 1995, ISBN 3-89173-042-X, S. 86–107.
- Stanley Payne: Geschichte des Faschismus. Aufstieg und Fall einer europäischen Bewegung. Tosa Verlag, Wien 2006.
- Gabriele Schneider: Mussolini in Afrika. Die faschistische Rassenpolitik in den italienischen Kolonien 1936–1941. (= Italien in der Moderne. Band 8). SH-Verlag, Köln 2000, ISBN 3-89498-093-1. (Darin enthaltenes Kapitel „Libyen: Ein Beispiel differenzierter Kolonial- und Rassenpolitik“, S. 186–193.)
- Gabriele Schneider: Das Apartheidregime in Italienisch-Ostafrika. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941 (= Italien in der Moderne, Band 13). Köln 2006, ISBN 3-89498-162-8, S. 127–152.
Anmerkungen
- ↑ Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935–1941. Zürich 2005, S. 35 u. 198; Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 56; Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Campus Verlag, Frankfurt am Main 2004, ISBN 3-593-37282-7, S. 15.
- ↑ Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 41.
- ↑ Zur Verwendung dieser Bezeichnung siehe Udo Steinbach, Rüdiger Roberg (Hrsg.): Der Nahe und Mittlere Osten: Gesellschaft, Wirtschaft, Geschichte, Kultur. Springer Fachmedien, Wiesbaden 1988, ISBN 3-322-97179-1, S. 256; Hanspeter Mattes: Bilanz der libyschen Revolution. Drei Dekaden politischer Herrschaft Mu’ammar al-Qaddafis. (= Wuqûf-Kurzanalyse. Nr. 11–12). Hamburg 2001. (PDF); Walter M. Weiss: Die arabischen Staaten: Geschichte, Politik, Religion, Gesellschaft, Wirtschaft. Palmyra 2007, S. 179.
- ↑ Vgl. John Wright: A History of Libya. London 2012, S. 137.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 105.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 105 f.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 106; Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 209.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 98–102; Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 85. (tschechisch)
- ↑ Angelo Del Boca: Mohamed Fekini and the Fight to Free Libya. New York 2011, S. 4 u. 69.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. New York 2009, S. 133; Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 89 f. (tschechisch); John Wright: A History a Libya. London 2012, S. 129 u. 132f.
- ↑ Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 90. (tschechisch); John Wright: A History a Libya. London 2012, S. 134 ff.
- ↑ a b Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 105; Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 91 (tschechisch); Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 209; Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 132.
- ↑ Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 132.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 75.
- ↑ a b Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 210.
- ↑ Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Nakladatelství Lidové noviny, Prag 2015, S. 91. (tschechisch)
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 106 u. 152; Anna Baldinetti: The Origin of the Libyan Nation. Colonial legacy, exile and the emergence of a new nation-state. New York 2010, S. 43 u. 46; Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Nakladatelství Lidové noviny, Prag 2015, S. 91. (tschechisch); Ronald Bruce St John: Historical Dictionary of Libya. Maryland 2014, S. 291.
- ↑ Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 91. (schechisch); John Wright: A History of Libya. New York 2012, S. 147.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 46 u. 107.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 211.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 210 f. u. 213.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 216.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 136.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 138.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Deutsches Orient-Institut, Hamburg 1995, S. 77.
- ↑ Anna Baldinetti: The Origin of the Libyan Nation. Colonial legacy, exile and the emergence of a new nation-state. New York 2010, S. 46.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 216.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 212 f.
- ↑ Anna Baldinetti: The Origin of the Libyan Nation. Colonial legacy, exile and the emergence of a new nation-state. New York 2010, S. 46.
- ↑ Helmut Mejcher: Umar al-Mukhtar: Seine Person und sein Wirken im Spiegel zeitgenössischer deutscher Berichterstattung. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 94 f.
- ↑ John Wright: A History of Libya. New York 2012, S. 142.
- ↑ Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 92 f. (tschechisch); John Wright: A History of Libya. New York 2012, S. 142 f.
- ↑ Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 92 f. (tschechisch); John Wright: A History of Libya. New York 2012, S. 142 f.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 46 u. 107.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 211 f.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 75.
- ↑ Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 194.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 212.
- ↑ Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36. Kolonialkrieg oder Totaler Krieg? Paderborn u. a. 2006, S. 149.
- ↑ Aram Mattioli: Libyen, verheißenes Land. In: Die Zeit. 15. Mai 2003, abgerufen am 30. März 2015; Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 212; John Wright: A History of Libya. New York 2012, S. 142.
- ↑ Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36. Kolonialkrieg oder Totaler Krieg? Paderborn u. a. 2006, S. 149.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 212 f.
- ↑ Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935–1941. Zürich 2005, S. 45; Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 133 f.
- ↑ Anna Baldinetti: The Origin of the Libyan Nation. Colonial legacy, exile and the emergence of a new nation-state. New York 2010, S. 47.
- ↑ Anna Baldinetti: The Origin of the Libyan Nation. Colonial legacy, exile and the emergence of a new nation-state. New York 2010, S. 46 f.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 215.
- ↑ John Wright: A history of Libya. New York 2012, S. 150.
- ↑ Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien. S. 217.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 78.
- ↑ Zitiert nach Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 217 f.
- ↑ Zitiert nach Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 218.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 218.
- ↑ Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 203–226, hier S. 15; Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36. Kolonialkrieg oder Totaler Krieg? Paderborn u. a. 2006, S. 150; Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 218.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 218 f.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 78.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies 61. 2006, Nummer 2, S. 183.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 219 f.
- ↑ Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 95 (tschechisch); Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 79; Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 84 f; John Wright: A history of Libya. New York 2012, S. 149 f.
- ↑ Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 95 (tschechisch); Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 84 f; John Wright: A history of Libya. New York 2012, S. 149 f.
- ↑ John Wright: A history of Libya. New York 2012, S. 150.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 219 f; Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 79; Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 86 f.
- ↑ Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 201; Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 96 (tschechisch); Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 220.
- ↑ Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 201; Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 96 (tschechisch); Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 220; Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 93.
- ↑ Dirk Vandevalle: A History of Modern Libya. 2. Auflage, New York 2012, S. 30 f.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 205.
- ↑ Dirk Vandevalle: A History of Modern Libya. 2. Auflage, New York 2012, S. 217.
- ↑ Angelo Del Boca: The Myths, Supressions, Denials, and Defaults of Italian Colonialism. In: Patrizia Palumbo (Hg.): A Place in the Sun. Italian Colonial Culture from Post-Unification to the Present. University of California Press, Berkeley/Los Angelos/London 2003, S. 17–36, hier S. 26.
- ↑ Angelo Del Boca: The Obligations of Italy Toward Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. New York 2005, S. 195–202, hier S. 198.
- ↑ Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 135.
- ↑ Dirk Vandevalle: A History of Modern Libya. 2. Auflage, Cambridge University Press, New York 2012, S. 31.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 189.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 183; Angelo Del Boca: Mohamed Fekini and the Fight to Free Libya. New York 2011, S. 5; Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 67–85, hier S. 78; Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 96.
- ↑ Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 96.
- ↑ Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 96.
- ↑ Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 100.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 203–226, hier S. 218 f; Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 100.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 183.
- ↑ Für die Zeit von 1930 bis 1933 geht Mattioli (2004) von einem Viertel und Woller (2010) von einem Viertel bis einem Drittel aus. Nagiah (1995) spricht bezogen auf den gesamten Zeitraum der faschistischen „Rückeroberung“ von 1923 bis 1931 von einem Drittel der cyrenäischen Gesamtbevölkerung, vgl. Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 219; Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 80; Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 135.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 219 f; Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 97.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 81.
- ↑ Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. S. 53 f.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 80.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 209 f, Gabriele Schneider: Mussolini in Afrika. Die faschistische Rassenpolitik in den italienischen Kolonien 1936–1941. SH-Verlag, Köln 2000, S. 189.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 73 f.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 81.
- ↑ Dirk Vandevalle: A History of Modern Libya. 2. Auflage, New York 2012, S. 40.
- ↑ Anna Baldinetti: The Origin of the Libyan Nation. Colonial legacy, exile and the emergence of a new nation-state. New York 2010, S. 48.
- ↑ Aram Mattioli: Libyen, verheißenes Land. In: Die Zeit. 15. Mai 2003, abgerufen am 30. März 2015.
- ↑ Gabriele Schneider: Mussolini in Afrika. Die faschistische Rassenpolitik in den italienischen Kolonien 1936–1941. SH-Verlag, Köln 2000, S. 186; Dies.: Das Apartheidsregime in Italienisch-Ostafriika. S. 128.
- ↑ Gabriele Schneider: Mussolini in Afrika. Die faschistische Rassenpolitik in den italienischen Kolonien 1936–1941. SH-Verlag, Köln 2000, S. 186 f.
- ↑ Gabriele Schneider: Mussolini in Afrika. Die faschistische Rassenpolitik in den italienischen Kolonien 1936–1941. SH-Verlag, Köln 2000, S. 186 f.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 74 f; Gabriele Schneider: Mussolini in Afrika. Die faschistische Rassenpolitik in den italienischen Kolonien 1936–1941. SH-Verlag, Köln 2000, S. 186 ff.
- ↑ Gabriele Schneider: Mussolini in Afrika. Die faschistische Rassenpolitik in den italienischen Kolonien 1936–1941. SH-Verlag, Köln 2000, S. 190.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 74 f.
- ↑ Aram Mattioli: Das faschistische Italien – ein unbekanntes Apartheidregime. In: Fritz Bauer Institut (Hrsg.): Gesetzliches Unrecht: Rassistisches Unrecht im 20. Jahrhundert. Frankfurt am Main/New York 2005, S. 166 f u. 172 f.
- ↑ Angelo Del Boca: The Obligations of Italy Toward Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. New York 2005, S. 195–202, hier S. 198 f.
- ↑ M. Cherif Bassiouni: Crimes Against Humanity in International Law. 2., überarbeitete Auflage. Kluwer Law International, The Hague/ London/ Boston 1999, ISBN 90-411-1222-7, S. 549.
- ↑ Karl Hoffmann: Italiens Scheinheiligkeit im Umgang mit dem Völkermord. In: deutschlandfunk, 13. Juni 2016, abgerufen am 5. April 2020; Aram Mattioli: Kriegsverbrechen: Der unrichtbare Dritte. In: Die Zeit. 31. Dezember 2005, abgerufen am 5. April 2015; Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 189; Berthold Seewald: Mussolinis Vizekönig verwüstete halb Äthiopien. In: welt.de, 16. August 2012, abgerufen am 5. April 2020.
- ↑ Karl Hoffmann: Italiens Scheinheiligkeit im Umgang mit dem Völkermord. In: deutschlandfunk, 13. Juni 2016, abgerufen am 5. April 2020; Aram Mattioli: Kriegsverbrechen: Der unrichtbare Dritte. In: Die Zeit. 31. Dezember 2005, abgerufen am 5. April 2015; Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 189.
- ↑ Aram Mattioli: Kriegsverbrechen: Der unrichtbare Dritte. In: Die Zeit. 31. Dezember 2005, abgerufen am 5. April 2015.
- ↑ Angelo Del Boca: The Obligations of Italy Toward Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. New York 2005, S. 195–202, hier S. 198 f; Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 138 f.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 183; Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 209; Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 138 f; Libya denounces terrorism. In: BBC. abgerufen am 10. Juli 2015.
- ↑ Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 139 f; Empörung in Italien: Berlusconi nimmt Mussolini in Schutz. In: FAZ. 11. September 2001, abgerufen am 23. Juli 2015.
- ↑ Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 140 f; Julius Müller-Meiningen: Italien und Libyen: Sühne für die Verbrechen der Kolonialzeit. In: Süddeutsche Zeitung. 1. September 2008, abgerufen am 15. Mai 2015.
- ↑ Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 141.
- ↑ Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36. Kolonialkrieg oder Totaler Krieg? Paderborn u. a. 2006, S. 150; Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 203–226, hier S. 221.
- ↑ Enzo Santarelli: The Ideology of the Libyan „Reconquest“ (1922–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 9–34, hier S. 18.
- ↑ Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36. Kolonialkrieg oder Totaler Krieg? Paderborn u. a. 2006, S. 150.
- ↑ John Wright: A History of Libya. London 2012, S. 148f u. 150f.
- ↑ Zitiert nach John Wright: A History of Libya. London 2012, S. 150f.
- ↑ Giorgio Rochat: The Repression of Resistence in Cyrenaica (1927–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 35–116, hier S. 70; John Wright: A History of Libya. London 2012, S. 150.
- ↑ Zitiert nach Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 67–85, hier S. 78.
- ↑ Zitiert nach Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 139.
- ↑ Eduard Gombár: Dějiny Libye [= Geschichte Libyens]. Prag 2015, S. 96 (tschechisch); Aram Mattioli: Libyen, verheißenes Land. In: Die Zeit. 15. Mai 2003, S. 3, abgerufen am 30. März 2015; Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 138.; John Wright: A History of Libya. London 2012, S. 151.
- ↑ Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 138.
- ↑ Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 201 u. 202, Anm. 11.
- ↑ Ein Epos über die Italiener. In: www.orf.at, abgerufen am 8. Juli 2015.
- ↑ Wolf Jahnke: Omar Mukhtar – Löwe der Wüste (Moustapha Akkad). In: www.getidan.de, abgerufen am 8. Juli 2015.
- ↑ Eintrag zum Film auf filmdienst.de, abgerufen am 11. April 2020.
- ↑ Ali Hussein: Al-agaila: The Camp of Suffering: A Boy’s Tale. Original Writing Ltd., Dublin 2014, ISBN 978-1-78237-674-3.
- ↑ Wolfgang Schieder: Die Verdrängung der faschistischen Tätervergangenheit im Nachkriegsitalien. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. Köln 2006, S. 184.
- ↑ Wolfgang Schieder: Die Verdrängung der faschistischen Tätervergangenheit im Nachkriegsitalien. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. Köln 2006, S. 184.
- ↑ Wolfgang Schieder: Die Verdrängung der faschistischen Tätervergangenheit im Nachkriegsitalien. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. Köln 2006, S. 185.
- ↑ Wolfgang Schieder: Die Verdrängung der faschistischen Tätervergangenheit im Nachkriegsitalien. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. Köln 2006, S. 194 ff.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 204.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 222.
- ↑ Giulia Brogini Künzi: Italien und der Abessinienkrieg 1935/36. Kolonialkrieg oder Totaler Krieg? Paderborn u. a. 2006, S. 146 f.
- ↑ John Wright: A History of Libya. London 2012, S. 137.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 146.
- ↑ Vgl. die Bezugnahme auf die italienischen Gewaltverbrechen bei Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 198 ff.
- ↑ Enzo Santarelli: The Ideology of the Libyan „Reconquest“ (1922–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 9–34, hier S. 12 f.
- ↑ Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 135.
- ↑ Stanley Payne: Geschichte des Faschismus. Aufstieg und Fall einer europäischen Bewegung. Tosa Verlag, Wien 2006, S. 289.
- ↑ Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935–1941. Zürich 2005, S. 35 f.
- ↑ Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935–1941. Zürich 2005, S. 189.
- ↑ Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 194.
- ↑ Hans Woller: Geschichte Italiens im 20. Jahrhundert. München 2010, S. 135.
- ↑ Enzo Santarelli: The Ideology of the Libyan „Reconquest“ (1922–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 9–34, hier S. 12.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 81.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 205.
- ↑ Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 205 u. 219.
- ↑ Aram Mattioli: Libyen, verheißenes Land. In: Die Zeit. 15. Mai 2003, abgerufen am 30. März 2015.
- ↑ Zur Beurteilung der genannten libyschen Historiker, die die Ereignisse in der Cyrenaika als Völkermord beurteilen, vgl. Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 145, Muhammad T. Jerary: Damages Caused by the Italian Fascist Colonization of Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. New York 2005, S. 203–208, hier S. 206; Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 80.
- ↑ Zur Einordnung als Genozid durch italienischen Historiker vgl. die Aufzählungen bei Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 223, Anm. 7 und die Aufzählung bei Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 145 sowie zu Enzo Santarelli ders.: The Ideology of the Libyan „Reconquest“ (1922–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 9–34, hier S. 29.
- ↑ Samuel Totten, Paul R. Bartrop: Dictionary of Genocide. Volume 1. ABC-CLIO, 2007, S. 259.
- ↑ David Atkinson: Encountering Bare Life in Italian Libya and Colonial Amnesia in Agamben. In: Marcelo Svirsky, Simone Bignall (Hrsg.): Agamben and Colonialism. Edinburgh University Press, Edinburgh 2012, ISBN 978-0-7486-4925-9, S. 155–177.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 79.
- ↑ Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 196.
- ↑ Amida schreibt im Englischen von „genocidial camps“, die von Aram Mattioli ins Deutsche mit „Vernichtungslager“ übersetzt werden, vgl. Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 139 und Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 203–226, hier S. 226.
- ↑ Zitiert nach Aram Mattioli: Experimentierfeld der Gewalt. Der Abessinienkrieg und seine internationale Bedeutung 1935–1941. Zürich 2005, S. 181.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 135.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 146; Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 179.
- ↑ Vgl. Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 176.
- ↑ Wolfgang Schieder: Das Deutschland Hitlers und das Italien Mussolinis. Zum Problem faschistischer Regimebildung. In: Gerhard Schulz (Hrsg.): Die große Krise der dreißiger Jahre. Vom Niedergang der Weltwirtschaft zum Zweiten Weltkrieg. Göttingen 1985, S. 57.
- ↑ Vgl. Ruth Ben-Ghiat: A Lesser Evil? Italian Fascism in/and the Totalitarian Equadation. In: Helmut Dubiel, Gabriel Motzkin (Hg.): The Lesser Evil. Moral Approaches to Genocide Practices. Routledge, London/New York 2004, ISBN 0-7146-8395-7, S. 137–153, hier S. 148 und die Anmerkungen zu Ben-Ghiats Studie bei Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 180.
- ↑ Abdulhakim Nagiah: Italien und Libyen in der Kolonialzeit: Faschistische Herrschaft und nationaler Widerstand. In: Sabine Frank, Martina Kamp (Hrsg.): Libyen im 20. Jahrhundert. Zwischen Fremdherrschaft und nationaler Selbstbestimmung. Hamburg 1995, S. 67.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. New York 2009, S. 146.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 180.
- ↑ Wolfgang Schieder: Die Verdrängung der faschistischen Tätervergangenheit im Nachkriegsitalien. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. Köln 2006, S. 187.
- ↑ Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 200 f.
- ↑ Wolfgang Schieder: Die Verdrängung der faschistischen Tätervergangenheit im Nachkriegsitalien. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. Köln 2006, S. 188.
- ↑ Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 31 u. 34; Wolfgang Schieder: Die Verdrängung der faschistischen Tätervergangenheit im Nachkriegsitalien. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. Köln 2006, S. 188–192.
- ↑ Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 34 f; Wolfgang Schieder: Die Verdrängung der faschistischen Tätervergangenheit im Nachkriegsitalien. In: Asfa-Wossen Asserate, Aram Mattioli (Hrsg.): Der erste faschistische Vernichtungskrieg. Die italienische Aggression gegen Äthiopien 1935–1941. Köln 2006, S. 191.
- ↑ Aram Mattioli: »Viva Mussolini!« Die Aufwertung des Faschismus im Italien Berlusconis. Paderborn u. a. 2010, S. 35.
- ↑ Enzo Santarelli: The Ideology of the Libyan „Reconquest“ (1922–1931). In: Enzo Santarelli et al.: Omar Al-Mukhtar: The Italian Reconquest of Libya. London 1986 [1981], S. 9–34, hier S. 11.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 180 f.
- ↑ Angelo Del Boca: Faschismus und Kolonialismus. Der Mythos von den „anständigen Italienern“. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 202; Aram Mattioli: Die vergessenen Kolonialverbrechen des faschistischen Italien in Libyen 1923–1933. In: Fritz-Bauer-Institut (Hrsg.): Völkermord und Kriegsverbrechen in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Frankfurt am Main 2004, S. 223.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, 2006, Nummer 2, S. 175–190, hier S. 190.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: State and Class Formation and Collaboration in Colonial Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. New York 2005, S. 59–72, hier S. 64.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 184; Muhammad T. Jerary: Damages Caused by the Italian Fascist Colonization of Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. New York 2005, S. 203–208, hier S. 204f.
- ↑ Muhammad T. Jerary: Damages Caused by the Italian Fascist Colonization of Libya. In: Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. New York 2005, S. 203–208, hier S. 205.
- ↑ Vgl. die Ausführungen von Ali Abdullatif Ahmida: The Making of Modern Libya. State Formation, Colonization and Resistance, 1830–1932. State University of New York, New York 2009 [1994], S. 150; sowie die Literaturangabe zu Yusuf Salim al-Barghathi bei Ruth Ben-Ghiat, Mia Fuller (Hg.): Italian Colonialism. New York 2005, S. 246.
- ↑ Ali Abdullatif Ahmida: When the Subaltern speak: Memory of Genocide in Colonial Libya 1929 to 1933. In: Italian Studies. Band 61, Nummer 2, 2006, S. 175–190, hier S. 175 u. 184.