Görlitz
Wappen | Karte |
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Wappen von Görlitz | Karte Görlitz in Deutschland |
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Dresden |
Kreis: | Stadtkreis |
Fläche: | 67,22 km2 |
Einwohner: | 60.994 (September 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 908 Einwohner/km2 |
Höhe: | 199 m ü. NN |
Postleitzahlen: | 02801-02829 (alt: 89xx) |
Vorwahlen: | 03581 |
Geografische Lage: | 51° 10' 0" n.Br. 15° 0' 0" ö.L. |
Kfz-Kennzeichen: | GR
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Amtlicher Gemeindeschlüssel: | 14 2 63 000 |
Gliederung des Stadtgebiets: | 9 Stadt- und 7 Ortsteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Untermarkt 6/8 02826 Görlitz |
Webseite: | www.goerlitz.de |
E-Mail-Adresse: | online@goerlitz.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Rolf Karbaum |
Görlitz,(Polnisch - Zgorzelec) die östlichste Stadt Deutschlands, ist nach Leipzig, Dresden, Chemnitz, Zwickau und Plauen die sechstgrößte Stadt und eines der 6 Oberzentren des Bundeslandes Sachsen, geografisch gehört sie zu Niederschlesien. Sie hat den Status einer kreisfreien Stadt und liegt im äußersten Osten des Regierungsbezirks Dresden. Die Grenzstadt zu Polen diesseits der Neiße gehört - historisch gesehen - zur Lausitz und ist heute Sitz eines evangelischen und eines katholischen Bischofs. Die Nachbarstadt jenseits der Neiße auf polnischer Seite heißt Zgorzelec; beide Städte verstehen sich als Europastadt.
Nächst größere Städte sind Cottbus, ca. 80 km nordwestlich und Dresden, ca. 87 km westlich von Görlitz. Die Einwohnerzahl der Stadt Görlitz überschritt 1949 die Grenze von 100.000, wodurch sie zur Großstadt wurde. Kurz danach sank die Einwohnerzahl jedoch wieder stark ab und liegt heute bei lediglich ca. 60.000. Die Stadt ist damit weit von der Großstadtgrenze entfernt.
Geografie
Görlitz liegt in der Oberlausitz am linken Ufer der Neiße, am Durchbruch des Flusses durch die Ausläufer des böhmisch-lausitzischen Grenzgebirges. Die ehemaligen Stadtteile am rechten Flussufer bilden seit der Grenzziehung zwischen der Sowjetischen Besatzungszone und Polen 1945 bzw. seit Festlegung der Staatsgrenze 1949 die polnische Stadt Zgorzelec.
Die höchste Erhebung des Görlitzer Stadtgebiets, die so genannte "Landeskrone" liegt 420 m über N.N., die niedrigste Stelle der Stadt befindet sich an der Neiße bei 185 m über N.N.
Im Winter gehen die Görlitzer Uhren astronomisch richtig, denn der 15. Meridian östlicher Länge, an dem sich die MEZ orientiert, durchquert die Stadt.
siehe dazu auch: Liste der Landschaften in Sachsen, Liste der Gewässer in Sachsen
Nachbargemeinden
Die nachfolgenden Gemeinden grenzen an die Stadt Görlitz. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Osten genannt:
Zgorzelec in Polen (jenseits der Neiße), Ostritz und Schönau-Berzdorf (beide Landkreis Löbau-Zittau), Markersdorf, Schöpstal und Neißeaue (alle Niederschlesischen Oberlausitzkreis)
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet von Görlitz ist in 9 Stadtteile und 7 Ortsteile gegliedert. Bei den Stadtteilen handelt es sich um die im Laufe der Entwicklung der Stadt entstandenen Gebiete bzw. die bis 1952 eingegliederten ehemaligen Gemeinden oder Gemarkungen. Bei den 7 Ortsteilen handelt es sich um die erst bei der jüngsten Gemeindereform der 1990er Jahre eingegliederten Gemeinden, die räumlich vom eigentlichen Stadtgebiet getrennt sind.
Stadtteile: Altstadt, Biesnitz, Innenstadt, Klingewalde, Königshufen, Nikolaivorstadt, Rauschwalde, Südstadt und Weinhübel (bis 1937: Leschwitz)
Ortsteile: Hagenwerder (bis 1936: Nickrisch), Tauchritz, Schlauroth, Kunnerwitz, Klein Neundorf, Ludwigsdorf und Ober-Neundorf
Geschichte
Görlitz liegt an der Hohen Straße oder Via Regia, einem alten Handels- und Jakobsweg. Görlitz wurde 1278 erstmals als Stadt erwähnt. König Johann von Luxemburg und Kaiser Karl IV. statteten die Stadt mit zahlreichen Rechten aus (Münzrecht, Straßenrecht, Brau-, Salzgerechtigkeit etc.). Görlitz gehörte dem Markgraftum Oberlausitz und darin dem Oberlausitzer Sechsstädtebund an. Ab 1520 wurde schrittweise die Reformation eingeführt. 1547 war die Stadt vom Oberlausitzer Pönfall betroffen. Die Stadt litt im Dreißigjährigen und im Siebenjährigen Krieg. 1635 kam die Stadt zu Sachsen. Im 18. Jahrhundert wurde hier die "Oberlausitzische Gesellschaft der Wissenschaften" gegründet (später die größte bürgerliche Gesellschaft ihrer Art in Deutschland); ihre erlesenen Bestände sind erhalten und nach 1945 in die dafür neu gegründete "Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften" übertragen worden. 1815 kam Görlitz zur preußischen Provinz Schlesien. Hier wurde sie Sitz eines Landkreises innerhalb des Regierungsbezirks Liegnitz. Am 31. Dezember 1867 wurde die Eisenbahn nach Berlin (zum dortigen Görlitzer Bahnhof) eröffnet. 1873 wurde Görlitz eine kreisfreie Stadt, blieb aber weiterhin Sitz des Landkreises Görlitz.
Im Zuge der europäischen Neuordnung nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Görlitz geteilt (Oder-Neiße-Grenze). Der östlich der Neiße gelegene Teil der Stadt ist seitdem polnisches Staatsgebiet und heißt Zgorzelec. Die bei Deutschland verbliebene Stadt wurde dem Land Sachsen zugeordnet, das jedoch 1952 aufgelöst wurde. Danach gehörte die Stadt zum Bezirk Dresden. Nach der Wiedervereinigung beider deutschen Staaten 1990 wurde der Freistaat Sachsen wieder errichtet und Görlitz eine kreisfreie Stadt im neu gebildeten Regierungsbezirk Dresden. Im Zuge der Kreisreform 1994 ging der Landkreis Görlitz im neuen Niederschlesischen Oberlausitzkreis auf. Görlitz selbst blieb jedoch eine kreisfreie Stadt.
Eingemeindungen
Folgende Gemeinden und Gemarkungen wurden nach Görlitz eingemeindet:
- 1929: Moys und Rauschwalde
- 1949: Weinhübel und Klingewalde
- 1952: Biesnitz
- 1994: (1. Januar) Deutsch-Ossig
- 1994: (1. März) Hagenwerder/Tauchritz und Schlauroth
- 1999: (1. Januar) Kunnerwitz mit Klein Neundorf, Ludwigsdorf mit Ober-Neundorf sowie Gebietsteile der Gemeinde Schöpstal
Einwohnerentwicklung
Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Bis 1870 handelt es sich meist um Schätzungen, danach um Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter bzw. der Stadtverwaltung selbst.
Jahr | Einwohnerzahlen |
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1415 | ca. 7.800 |
1500 | ca. 8.000 |
1641 | ca. 5.000 |
1717 | ca. 5.500 |
1781 | ca. 7.600 |
1815 | 8.785 |
1858 | ca. 25.000 |
1867 | 36.689 |
1. Dezember 1875 ¹ | 45.310 |
1. Dezember 1890 ¹ | 62.135 |
1. Dezember 1900 ¹ | 80.932 |
1. Dezember 1905 ¹ | 83.766 |
1. Dezember 1910 ¹ | 85.806 |
1. Dezember 1919 | 80.362 |
16. Juni 1925 ¹ | 85.920 |
16. Juni 1933 ¹ | 94.182 |
17. Mai 1939 ¹ | 83.808 |
29. Oktober 1946 | 85.686 |
31. August 1950 | 100.147 |
31. Dezember 1960 | 89.909 |
31. Dezember 1972 | 86.421 |
30. Juni 1981 | 81.000 |
1986 | 78.800 |
30. Juni 1991 | 71.400 |
30. Juni 1997 | 64.100 |
September 2003 | 60.994 |
¹ Volkszählungsergebnis
Religionen
Görlitz gehörte anfangs zum Bistum Meißen. Die Reformation fasste um 1525 Fuß. Seit dem letzten Drittel des 16. Jahrhunderts war Görlitz eine rein protestantische Stadt. Wie alle Lausitzer Protestanten gehörten die Görlitzer keiner Landeskirche an, sondern die Stadt verwaltete ihre Kirchenangelegenheiten selbst. Die evangelische Frömmigkeit in Görlitz wurde Ende des 17. Jahrhunderts stark vom Pietismus beeinflusst. Ab 1815 gehörte die Stadt zu Preußen und ihr Kirchenwesen wurde in die unierte evangelische Kirche Preußens eingeordnet. Die Stadt war Teil der schlesischen Provinzialkirche, deren Sitz sich seinerzeit in Breslau befand. Infolge der Grenzziehung nach dem 2. Weltkrieg ("Oder-Neiße-Grenze") verblieb nur noch ein kleiner Teil des Gebiets der schlesischen Provinzialkirche bei Deutschland und kam zur Sowjetische Besatzungszone. Die Kirchenleitung musste 1946 Breslau verlassen und siedelte nach Görlitz um. So wurde Görlitz 1947 Sitz einer Landeskirche, die zunächst den Namen "Evangelische Kirche von Schlesien" erhielt, 1968 jedoch ihren Namen in "Evangelische Kirche des Görlitzer Kirchengebiets" ändern musste und 1992 ihren zuletzt bekannten Namen Evangelische Kirche der schlesischen Oberlausitz erhielt. Zum 1. Januar 2004 ging diese Landeskirche in der Evangelischen Kirche in Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz auf. Seither ist Görlitz Sitz des (vierten) Sprengels dieser neuen Landeskirche. Innerhalb dieses Sprengels gehören die Kirchengemeinden der Stadt Görlitz zum gleichnamigen Kirchenkreis.
Zu Beginn des 19. Jahrhunderts zogen vermehrt wieder Katholiken in die Stadt und gründeten ab 1853 wieder eigene Pfarrgemeinden. Sie gehörten zum Erzbistum Breslau. Als dessen Gebiet nach dem Zweiten Weltkrieg infolge der Grenzziehung geteilt wurde, bildete der westlich der Neiße bei Deutschland verbliebene Teil des Bistums Breslau zunächst das "Erzbischöfliche Amt Görlitz". Hieraus entstand über die 1972 gebildete "Apostolische Administratur Görlitz" zum 8. Juli 1994 das heutige Bistum Görlitz innerhalb der neu errichteten Kirchenprovinz Berlin, dessen Kathedrale die 1898 erbaute St. Jakobuskirche wurde. Innerhalb des Bistums Görlitz gehören die Pfarrgemeinden der Stadt Görlitz zum gleichnamigen Dekanat.
Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Görlitz auch noch Gemeinden der Baptisten, des Bundes Freikirchlicher Pfingstgemeinden, der Methodisten, der Mormonen und der Neuapostolischen Kirche.
Politik
An der Spitze der Stadt ist seit 1282 ein Bürgermeister bezeugt. Später gab es auch einen Rat. Der Bürgermeister wechselte jährlich. Nach dem Übergang an Preußen wurde die preußische Städteordnung eingeführt. Neben dem Rat gab es weiterhin einen Bürgermeister, der ab 1873 den Titel Oberbürgermeister erhielt.
Während der Zeit des Dritten Reiches wurde der Oberbürgermeister von der NSDAP eingesetzt und nach dem 2. Weltkrieg bildete die sowjetische Besatzungszone den "Rat der Stadt" bzw. die Stadtverordnetenversammlung, die ebenfalls vom Volk gewählt wurde.
Nach der Wiedervereinigung Deutschlands wurde das zunächst als Stadtverordnetenversammlung, nunmehr als Stadtrat bezeichnete Gremium wieder frei gewählt. Vorsitzender dieses Gremiums war zunächst ein besonderer Vorsitzender. Heute ist der Oberbürgermeister Vorsitzender des Stadtrats. Der Stadtrat wählte anfangs auch den Oberbürgermeister. Seit 1994 wird der Oberbürgermeister jedoch direkt vom Volk gewählt.
Gegen den amtierenden Oberbürgermeister Rolf Karbaum laufen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft wegen des Verdachts der Untreue.
Im Stadtrat sind zur Zeit folgende Fraktionen/Parteien vertreten:
- Bürger für Görlitz - 12 Sitze
- CDU - 10 Sitze
- PDS - 8 Sitze
- SPD - 3 Sitze
- FDP - 2 Sitz
- DSU - 2 Sitz
- Bündnis 90/Die Grünen - 1 Sitz
Bürgermeister bzw. Oberbürgermeister von Görlitz seit 1844:
- 1844 - 1846: Gottlob Ludwig Demiani
- 1847 - 1856: Gottlob Jochmann
- 1857 - 1866: Hugo Leopold Wilhelm Sattig
- 1866 - 1871: Karl Eduard Maximilian Richtsteig
- 1871 - 1881: Friedrich Carl Johannes Gobbin
- 1881 - 1893: Clemens Theodor Reichert
- 1894 - 1906: Paul Büchtemann
- 1907 - 1927: Georg Snay
- 1928 - 1931: Dr. Georg Wiesner
- 1931 - 1934: Wilhelm Duhmer
- 1934 - 1938: Konrad Jenzen
- 1938 - 1941: Dr. Georg Hans Damrau
- 1941 - 1944: Ernst Leichtenstern
- 1944 - 1945: Dr. Hans Meinshausen
- 1945: Alfred Fehler
- 1945: Walter Oehme
- 1946 - 1950: Kurt Prenzel
- 1950 - 1954: Willi Ehrlich
- 1954 - 1960: Bruno Gleißberg
- 1960 - 1962: Charlotte Umlauf
- 1962 - 1964: Gerhard Simon
- 1964 - 1979: Werner Dietrich
- 1979 - 1989: Kurt Butziger
- 1989 - 1990: Gerhard Eichberg
- 1990 - 1998: Matthias Lechner (CDU, abgewählt)
- 1998: Ulf Großmann (CDU), nach der Abwahl Lechners im Februar bis Juli amtierender Oberbürgermeister
- 1998 - heute: Rolf Karbaum (parteilos)
Wappen
Das Wappen der Stadt Görlitz zeigt in von Gold und Rot gespaltenem Schild, vorn ein doppelköpfiger schwarzer Adler, hinten auf silbernem Schildfuß stehend ein doppelschwänziger silberner Löwe mit goldener Krone, der Löwe mit der rechten Vorderpranke, der linksgewendete Kopf des Adlers mit dem Schnabel eine goldene Kaiserkrone, halb im goldenen, halb im roten Feld haltend. Die Stadtflagge ist weiß-rot mit aufgelegtem Wappen.
Das Wappen wurde 1433 von Kaiser Sigismund der Stadt Görlitz verliehen. Damit erhielt die Stadt eine besondere Auszeichnung, weil die Verleihung eines Wappens seinerzeit mit ungewöhnlichen Kosten verbunden war. Der Adler steht für Brandenburg, der Löwe für Böhmen. Beides waren ehemalige Landesherren der Stadt, bevor Görlitz im 17. Jahrhundert zu Sachsen und 1815 zu Preußen kam.
Städtepartnerschaften
Görlitz unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:
- Wiesbaden, Hessen, seit 1990
- Amiens, Frankreich, seit 1971
- Molfetta, Italien, seit 1971
- Novy Jicin, Tschechien, seit 1981
- Zgorzelec, Polen, seit 1980
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Durch das nördliche Stadtgebiet von Görlitz führt die Bundesautobahn A 4 Erfurt-Dresden-Görlitz, die jenseits der Neiße nur wenige Kilometer in Polen endet. Ferner führen die Bundesstraßen B 6 und B 99 durch das Stadtgebiet.
Görlitz ist auch ein wichtiger Eisenbahnknoten. Die Stadt liegt an der Kreuzung der Bahnlinien Dresden-Breslau und Tschechien-Görlitz-Cottbus-Berlin.
Den Öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen mehrere Straßenbahn- und Buslinien der Verkehrsgesellschaft Görlitz GmbH.
Medien
In Görlitz erschien als Tageszeitung ab 3. Mai 2004 die Görlitzer Allgemeine. Bereits am 16. Juni musste die Ausgabe wieder eingestellt werden. Damit bleibt auch weiterhin die Sächsische Zeitung einzige Tageszeitung in der Stadt. Die SZ unterhält eine Lokalredaktion in Görlitz. Ein lokales Fernsehprogramm sendet Euroregional TV [1]. Mit Studios sind die Hörfunksender Lausitz107Punkt6 [2]und MDR1 Radio Sachsen [3] vertreten.
Ansässige Unternehmen
- Bombardier Transportation Germany GmbH & Co.KG (Waggonbau)
- Siemens AG Geschäftsbereich Power Generation (Turbinenbau)
- YETI-EXNER DESIGN Vertriebs-GmbH (Outdoor-Ausrüster)
- Görlitzer Fleece GmbH (Textilhersteller)
- Euro Digital Disc Manufacturing GmbH (CD-Presswerk)
- F.v. Müller Dachziegelwerke GmbH & Co. KG
- LausitzBahn GmbH
- studio-kremser.com (Leuchtenmanufaktur)
- Landskronbrauerei GmbH
- twenty4help (Callcenter)
- Süßwarenfabrik Rudolf Hoinkis GmbH (Erfinder der Liebesperlen)
- Papierverarbeitung Görlitz GmbH (Hersteller von Staubsauger-Beuteln)
- Electronic-Bauteile Görlitz GmbH (Kondensatorenbau)
Öffentliche Einrichtungen
Bildung
In Görlitz wurden 1992 die "Hochschule für Technik, Wirtschaft und Sozialwesen Zittau/Görlitz" [4]gegründet. Ferner gibt es in Görlitz eine "Hochschule für Kirchenmusik", die 1927 in Breslau und 1947 in Görlitz als Evangelische Kirchenmusikschule neu gegründet wurde. Sie befand sich bislang in Trägerschaft der Evangelischen Kirche der schlesischen Oberlausitz und wurde durch das Sächsische Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst staatlich anerkannt.
Einen guten Ruf als moderne, private Bildungseinrichtung hat sich der MultiMediaPark [5]erworben. Er vermittelt zahlreichen Zielgruppen Know how im Umgang mit Neuen Medien und wurde im November 2001 mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit gegründet. Pro MOnat nutzen etwa 1000 Menschen die Amgebote des MultiMediaParks.
Daneben gibt es in Görlitz das komplette Angebot an allgemein bildenden und beruflichen Schulen, darunter 2 Gymnasien und 2 Berufliche Schulzentren.
Vereine
esta e.V. (evangelische Stadtjugendarbeit e.V.) ist ein religiöser Verein mit Sitz im "Jugendhaus Wartburg". Er wurde am 16.04.1997 in das Vereinsregister der Stadt Görlitz eingetragen.
Ziel des Vereins ist es, "Christen unterschiedlichen Alters zu verbinden, um sie zur Arbeit mit Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen zuzurüsten. Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene sollen auf der Grundlage der Botschaft von Jesus Christus das eigene Leben als sinnvoll und wertvoll erkennen, mit dieser Motivation Schwierigkeiten bewältigen lernen und bereit werden, sich für das Heil und wohl anderer Menschen einzusetzen." (aus der Satzung, §2)
Der Verein ist Mitglied im CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) Schlesische Oberlausitz. Er beschäftigt zwölf haupamtliche Mitarbeiter, deren Einkünfte hauptsächlich über Spenden und Zuschüsse finanziert werden und die von etwa 50 ehrenamtlichen Mitarbeitern unterstützt werden. Zu den besonderen Zielgruppen des Vereins zählen die Kinder, Jugendlichen und jungen Erwachsenen der Stadt Görlitz und Umgebung.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Theater
- Theater Görlitz GmbH (Oper, Operette, Musical, Ballett, Schauspiel); das Theater wurde 1851 erbaut und 1927 erweitert.
Museen
- Städtische Kunstsammlungen zu Görlitz
- Staatliches Museum für Naturkunde Görlitz
- Landesmuseum Schlesien e.V.
- Fotomuseum Görlitz
- Spielzeugmuseum Görlitz
- Rübezahl-Museum Görlitz
Bauwerke
Görlitz überstand den 2. Weltkrieg ohne größere Zerstörungen und besitzt eine sehr sehenswerte Altstadt mit zahlreichen historischen Bauwerken; hinzuweisen ist auf die Peterskirche, den schönen Marktplatz (Ober- und Untermarkt) und die Bauten bzw. Bauteile aus der Renaissancezeit. So befindet sich in Görlitz der Schönhof, erbaut 1526 - er ist damit das älteste deutsche Renaissancebürgerhaus. Neben der, in ihrer Gesamtheit erhaltenen Altstadt, sind die Stadtviertel aus der Gründerzeit sehenswert.
Besondere Bauwerke sind:
- Kirchen:
- St. Peter Datei:Http://www.expotecgmbh.de/web de/images/messen/goerlitz peterskirche.jpg, Wahrzeichen der Stadt
- Nikolaikirche
- Lutherkirche
- St. Jakobus-Kirche
- Heilig-Kreuz-Kirche
- Frauenkirche
- Nikolaiturm
- Dreifaltigkeitskirche
Kleine Chronik der Dreifaltigkeitskirche:
Um 1200 wird die Stadt Görlitz durch Siedler aus Franken und Thüringen gegründet. In der Ost-West-Ausdehnung reicht der Ort von der Neiße bis zur Einmündung der heutigen Brüderstraße auf dem Obermarkt.
1234 beginnen die Mönche des Franziskanerordens vor den Toren der Stadt mit dem Bau des Klosters und der Kirche. Grund und Boden stiftet das Adelsgeschlecht der Wirsynge.
21.08.1245, am Montag nach Maria Himmelfahrt (15.08), weiht Bischof Conrad von Meißen die Kirche zu Ehren der Jungfrau Maria und des Heiligen Franziskus von Assisi. Fortan soll die Feier der Kirchweihe (Kirmes) immer am Montag nach dem 18.08. stattfinden- bis in das 20.Jahrhundert hinein gleichzeitig der Beginn ders Görlitzer Kirmesmarktes.
- Weltliche Bauwerke
- Lange Lauben mit Hallenhäusern
- Reichenbacher Turm
- Heiliges Grab, Nachbildung des Heiligen Grabs in Jerusalem
- Ochsenbastei, Teil der mittelalterlichen Stadtbefestigung
- Die "Oberlausitzische Bibliothek der Wissenschaften" in der Neißstraße
- Waid- und Renthaus
- Synagoge
- Theater
- Stadthalle
- Neißeviadukt
Weitere Sehenswürdigkeiten
- Landeskrone
Regelmäßige Veranstaltungen
- Juni: Jazztage
- Juli: Historienspiel "Der verräterischen Rotte Tor", Schlesischer Tippelmarkt
- Sommer: Oldtimer-Eisenbahn
- August: Altstadtfest
- September: Niederschlesische Kulturtage
- Dezember: Weihnachtsmarkt
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Die Stadt Görlitz hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Die Liste ist möglicherweise nicht vollständig. Sie folgt chronologisch dem Verleihungsjahr.
- 1849: von Oertzen
- 1855: Dr. Rösler, Oberlehrer
- 1857: Steuerrat Guisehardt
- 1857: Kreisgerichtsdirektor Koenig, Kreisgerichtsdirektor
- 1871: Fürst Otto von Bismarck, Reichskanzler
- 1871: Helmuth Karl Bernhard Graf von Moltke, Generalfeldmarschall
- 1901: Regierungsrat Bethe, Justizrat
- 1905: Otto Müller, Geheimer Kommerzienrat, Stifter der Stadtbibliothek
- 1910: Bolko Graf von Hochberg (1843-1926), Gründer der schlesischen Musikfestspiele
- 1918: Otto von Below, Regimentskommandeur
- 1927: Georg Snay, Oberbürgermeister
- 1933: Paul von Hindenburg, Reichspräsident
- 1933: Adolf Hitler, Reichskanzler (die Ehrenbürgerwürde wurde 1990 wieder aberkannt)
- 1971: Lisbeth Rösner, Widerstandskämpferin
- 1971: Richard Rösner, Stadtverordneter der KPD und Widerstandskämpfer
- 1971: Kurt Prenzel, Oberbürgermeister
- 1971: Hans Nathan, Jurist Professor & Dekan der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität
- 1971: Dorothea Wüsten, Kunstkeramikerin
- 1995: Prof. Dr. Gottfried Kiesow, Präsident der Deutschen Stiftung Denkmalschutz
- 1996: Bernhard Huhn, römisch-katholischer Bischof von Görlitz
- vor 1999: Dr. Georg Klammt, Sanitätsrat
- 2000: Prof. Dr. Wolfram Dunger
Söhne und Töchter der Stadt
Folgende Persönlichkeiten sind in Görlitz geboren. Ob sie später ihren Wirkungskreis in Görlitz hatten oder nicht ist dabei unerheblich.
- 1871, 21. Februar, Paul Cassirer, † 7. Januar 1926 in Berlin, Kunsthändler und Verleger (veröffentlichte zahlreiche unbekannte und z.T. auch verbotene Werke und förderte zeitgenössische Künstler)
- 1902, 2. Mai, Werner Finck, † 31. Juli 1978 in München, Schauspieler, Kabarettist, Autor
- 1922, 9. September, Hans Georg Dehmelt, Physiker (Nobelpreis 1989 für Hochpräzissionsmessungen, diese waren u.a. für den Bau von Atomuhren erforderlich)
- Bartholomäus Scultetus (1540 - 1614), Bürgermeister von Görlitz, Astronom und Mathematiker; er zeichnete die erste Landkarte der Oberlausitz und befürwortete die Einführung des Gregorianischen Kalenders in seinem Heimatland.
Der Theosoph Jakob Böhme verbrachte in Görlitz sein Leben. Ferner besuchte von 1928 bis 1933 (Abitur) Arno Schmidt die Oberrealschule in Görlitz. Anschließend (bis 1934 ) besuchte er hier die Höhere Handelsschule.
Literatur
- Neumann, Geschichte von Görlitz, 1850.
- Görlitz, in: Meyers Konversationslexikon, 4.Aufl. 1888/89, Bd.7, S.524.
- "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" Band I Nordostdeutschland - Im Auftrag der Konferenz der landesgeschichtlichen Kommissionen Deutschlands mit der Unterstützung des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1939
- Ernst Heinz Lemper: Görlitz, Leipzig, 3. Aufl. 1972