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Sezessionskrieg

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Der Sezessionskrieg (auch Amerikanischer Bürgerkrieg, Krieg zwischen den Staaten (War Between the States) oder Rebellionskrieg (War of the Rebellion) genannt) war der militärische Konflikt zwischen den Nordstaaten und den aus den Vereinigten Staaten (Union) ausgetretenen Südstaaten (Konföderation). Ursache war die Sklaverei und daraus resultierende Verfassungs- und Wirtschaftsprobleme. Der Krieg begann mit der Beschießung Fort Sumters am 12. April 1861 und endete mit der Kapitulation der letzten Armee der Konföderation im Juni 1865. Der Sezessionskrieg war der verlustreichste und blutigste aller Kriege der USA und neben der amerikanischen Revolution der einzige größere Krieg auf US-Staatsgebiet. Der Sezessionskrieg ist noch heute im kollektiven Gedächtnis der USA sehr präsent, besonders in den Südstaaten, deren Territorium viel stärker betroffen war.

Jefferson Davis, Präsident der konföderierten Staaten
Abraham Lincoln, Präsident der Vereinigten Staaten

Ursachen

Politische Gründe

Die Gegensätze gehen auf die Staatsgründung der Vereinigten Staaten zurück. Die Sklaverei wurde durch die Verfassung dort geschützt, wo sie bereits existierte. Wegen der Regelung, dass die Anzahl der Abgeordneten eines Bundesstaates zum Repräsentantenhauses von der Bevölkerungszahl abhing – Sklaven zählten nur zu drei/fünftel auf die Bevölkerungszahl an – gerieten die Südstaaten immer wieder in die Gefahr, ihren Einfluß im Kongress zu verlieren. Als 1820 Missouri und Maine in die Union aufgenommen werden sollten, einigten sich die Abgeordneten auf den Missouri-Kompromiss, nördlich der Mason-Dixon-Linie Sklaverei zu verbieten und südlich davon zu erlauben. Thomas Jefferson befürchtete, die Teilung des Landes durch die Mason-Dixon-Linie könnte zur Zerstörung der Union führen.

“...this momentous question, like a fire bell in the night, awakened and filled me with terror. I considered it at once as the knell of the Union.”[1] (…die augenblickliche Frage alarmierte und verängstigte mich wie eine Feuerglocke in der Nacht. Mir kam sofort der Gedanke, das sei die Totenglocke der Union.)

Der Konflikt spitzte sich wieder zu, als absehbar wurde, dass im Süden nur noch Florida im Norden jedoch drei weitere Staaten der Union beitreten würden. Als 1854 der Kansas-Nebraska Akt beschlossen und so der Missouri-Kompromiss verfassungswidrig wurde, schaukelte sich der Konflikt wieder in die Höhe. Der offene Krieg in Kansas (Bleeding Kansas), das Dred Scott Urteil 1857 und John Browns Raid 1859 polarisierte die Nation in Nord und Süd.

Der Konflikt fußte auf der These, dass ein Einzelstaat mit dem Beitritt zur Union seine Souveränität nicht aufgegeben hätte. Verfechter dieser These behaupteten, die Union könnte einem Einzelstaat nicht vorschreiben, welches Gesellschaftssystem dieser bevorzugen sollte. Dieser Konflikt um die Rechte der Einzelstaaten strebte ebenfalls einem Höhepunkt zu. Ein Bundesstaat hätte deshalb das Recht, ein gegen sein Interesse verstoßendes Bundesgesetz auf seinem Territorium zu annullieren. Verweigerte der Bund die „Nichtigkeitserklärung“ blieb dem Staat die Sezession. Gälte das nicht, wären die Südstaaten 1787 niemals der Union beigetreten. Deshalb hatte die Verfassung das Eigentumsrecht auf Sklaven ausdrücklich garantiert. Aus Sicht der Südstaaten verstießen demnach die Nordstaaten mit den Angriffen auf die Sklaverei fortlaufend gegen den Geist der Verfassung und gefährdeten so den Bestand der Union. Wie weit die Polarisierung 1860 fortgeschritten war, zeigte, dass in zehn Südstaaten buchstäblich niemand für Abraham Lincoln gestimmt hatte.

Wirtschaftliche und soziale Gründe

Die Industrialisierung der Nordstaaten setzte sich immer weiter fort. Mit der Lohnarbeit verschaffte sich der Norden eigene Märkte, die durch Sklaven nicht gehalten werden könnten. Gleichzeitig standen die Lohnarbeiter in scharfen Wettbewerb mit Sklaven und wurden deshalb leicht zu Anhängern des Abolitionismus. Die Südstaaten, besonders im tiefen Süden, produzierten billige Rohstoffe, die mit Lohnarbeit nicht mehr absatzfähig gewesen wären. Die fortschreitende Technisierung der weiterverarbeitenden Industrie zwang die Plantagenbesitzer immer mehr Sklaven für die arbeitsintensive Plantagenwirtschaft einzusetzen.

Der Norden schützte sich durch Importzölle vor der Einfuhr billiger industrieller Erzeugnisse. Der Süden produzierte 1860 fast ⅔ aller Exporte und befürchtete, seine Absatzmärkte könnte ebensolche Zölle erheben. Trotz dieser gegensätzlichen wirtschaftlichen Interessen benötigten sich beide für das Wirtschaftwachstum. Was der Süden nicht exportierte, ging in den Norden und der Norden versorgte die Bewohner der Südstaaten mit den Erzeugnissen aus industrieller Fertigung. Auch in wirtschaftlichen Belangen entschied letztlich die Mehrheit des Kongresses.

Das Gros der Bevölkerung bestand im Norden aus Kleinbauern im Westen und Lohnarbeitern im Osten. Dann gab es eine kleine Mittelschicht und wenige Alteingesessene und Neureiche der Oberschicht. Das öffentliche Bildungssystem war gut ausgebaut, da man qualifizierte Menschen in allen Bereichen benötigte. Zugang zu den Hochschulen hatten aber meist nur Privilegierte. Im Süden gab es die verarmten weißen Tagelöhner und Bauern, eine kleine Mittelschicht aus Handwerkern und kleinen Plantagenbesitzern mit wenigen Sklaven und die kleine, alteingesessene Oberschicht der großen Plantagenbesitzer. Das öffentliche Bildungssystem gab es nur in rudimentären Ansätzen, die Angehörigen der Oberschicht wurden an Privatschulen für ihre Aufgaben bestens ausgebildet.

In den Südstaaten herrschte ein das allgemeine amerikanische Maß überschreitender Individualismus, bei dem sich der Einzelne durch niemanden hineinreden lassen wollte. Trotz der enormen Vermögensunterschiede kam es in der weißen Gesellschaft des Südens kaum zu Spannungen – egal wie tief man sank, immer gab es noch einen Niedrigeren, über den man auf Grund seiner Hautfarbe erhaben war.

Als Abraham Lincoln als republikanischer Kandidat am 6. November 1860 zum Präsidenten der USA gewählt wurde, kam es zur Spaltung (Sezession). Zwischen der Präsidentschaftswahl und dem Amtsantritt des neuen Präsidenten lagen 1860 etwa vier Monate. Es entwickelte sich ein Machtvakuum, weil der noch amtierende Präsident James Buchanan nicht zu energischen Maßnahmen zum Erhalt der Union bereit war. Lincoln hatte in der Frage der Sklaverei immer wieder betont, diese Entscheidung sei Sache der Einzelstaaten.

Ein gespaltenes Land

Innerhalb von drei Monaten nach der Wahl Abraham Lincolns im November 1860 traten sieben Staaten aus der Union aus:

Bundesstaat Sezession am Beitritt zu den CSA
South Carolina 20. Dezember 1860 Gründungsstaat
Mississippi 9. Januar 1861 Gründungsstaat
Florida 10. Januar 1861 Gründungsstaat
Alabama 11. Januar Gründungsstaat
Georgia 19. Januar 1861 Gründungsstaat
Louisiana 26. Januar 1861 Gründungsstaat

Diese sechs Staaten, in denen die mit Sklavenarbeit betriebene Plantagenwirtschaft (Erdnüsse, Zuckerrohr, Tabak, Baumwolle) der wichtigste Wirtschaftsfaktor war, gründeten am 4. Februar 1861 einen von den USA unabhängigen Staatenbund, die Konföderierten Staaten von Amerika (CSA). Die Verfassung war mit Ausnahme der ausdrücklichen Erlaubnis der Sklaverei der US-amerikanischen sehr ähnlich. Mit dem Kampf um Fort Sumter begannen die Konföderierten den Krieg und besetzten diesen und andere Stützpunkte des US-Militärs auf ihrem Gebiet. Als Reaktion mobilisierte Lincoln die Streitkräfte, um die Stützpunkte zurückzuerobern. Vier weitere Bundesstaaten traten aus der Union aus. Texas hatte sich der Konföderation bereits früher angeschlossen.

Bundesstaat Sezession am Beitritt zu den CSA
Texas 1. Februar 2. März 1861
Virginia 17. April 1861 7. Mai 1861
Arkansas 6. Mai 1861 18. Mai 1861
Tennessee 6. Mai 1861 16. Mai 1861
North Carolina 13. Mai 1861 16. Mai 1861

Vier „Sklavenhalterstaaten“ verblieben in der Union; in Virginia spalteten sich die nordwestlichen Counties von der Konföderation ab. Diese fünf Staaten bildeten die „Grenzstaaten“ (Border States).

In Delaware hatte nach den Präsidentschaftswahlen Lincolns demokratischer Gegenkandidat John C. Breckinridge die Mehrheit der Stimmen erhalten. Am 3. Januar 1861 entschieden sich die Abgeordneten des Staates gegen eine Sezession.

Auch in Maryland hatte Breckinridge den Wahlkampf gewonnen. Marylands Repräsentantenhaus lehnte am 27. April 1861 die Sezession ab. Milizverbände marschierten nach Washington D.C. und Baltimore. Dort kam es zu ernsthaften Unruhen und Ausschreitungen. Diese Ereignisse sowie die Angst vor einer Invasion der Hauptstadt selbst veranlassten die US-Regierung, Truppen in Maryland zu stationieren und das Kriegsrecht auszurufen. Hätte Maryland die Union noch verlassen, so wäre dies für die US-Regierung eine Katastrophe gewesen, da Washington D.C. zwischen Maryland und Virginia zu einer isolierten Exklave geworden wäre. Die psychologischen Auswirkungen auf die Bevölkerung hätten das Erreichen der Kriegsziele der Union in Frage stellen können. Selbst mit Maryland auf Unionsseite grenzte die Hauptstadt der Nordstaaten unmittelbar an feindliches Territorium. Richmond, Virginia, die Hauptstadt der CSA, war nur 100 Meilen entfernt.

Missouri blieb ebenfalls in der Union. Der mit der Konföderation symphatisierende Gouverneur Claiborne F. Jackson berief die Miliz ein. Unions-Brigadegeneral Nathaniel Lyon griff Jackson am 14. Juni 1861 an und verfolgte ihn und die Reste der Miliz in die Südwestecke des Staates. In das entstandene Vakuum hinein rekonstituierte sich die gewählte Versammlung und bildete die provisorische Regierung.

Karte der Vereinigten Staaten 1864
blau: Staaten der Union
hellblau: Unionsstaaten mit Sklaverei
rot: Konföderierte Staaten

Die Sezessionisten proklamierten die Sezession Missouris. Die Konföderation erkannte diese Regierung am 30. Oktober 1861 an. (siehe die Missouri secession).

Kentucky erklärte sich neutral. Als Südstaatentruppen im Süden und Osten Kentuckys einmarschierten, organisierten Anhänger der Konföderation eine Versammlung, die einen konföderierten Gouverneur wählte. Als jedoch Truppen der Konföderation Columbus, Kentucky besetzten, schwenkte die öffentliche Meinung wieder auf Unionskurs um. Die konföderierte Regierung wurde abgesetzt und Kentucky blieb loyal zur Union.

In Virginia wollten die Menschen in den nordwestlichen Counties bei der Union bleiben. Die „Wiederhergestellte Regierung Virginias“ (“Restored Government of Virginia”) erklärte den Austritt Virginias aus der Union am 11. Juni in Wheeling für ungültig. Diese Gebiete traten am 20. Juni 1863 als 35. Bundesstaat (West Virginia) der Union bei.

New Mexico war damals noch kein Bundesstaat, sondern lediglich Territorium. Die südliche Hälfte schloss sich der Sezession an. Die Konföderation nahm sie als Arizona-Territorium mit Mesilla als Hauptstadt auf. Diese Gegend war von Weißen nur wenig bevölkert und spielte im Krieg nur eine untergeordnete Rolle.

Kalifornien war seit dem Eintritt in die Union 1850 ein Staat ohne Sklaverei gewesen. Lincoln hatte hier eine relative Mehrheit. Es gab etliche Sympathisanten der Südstaaten und ihres Präsidentschaftskandidaten John C. Breckenridge, der 28% der Stimmen gewonnen hatte. Kalifornien galt als „nördlicher“ Staat. Die kalifornischen Soldaten waren nicht der US-Regierung unterstellt, Kalifornien selbst sandte sie in den Kampf gegen die Südstaaten. Darüberhinaus finanzierte das neu entdeckte Gold Kaliforniens zum Teil den Krieg.

Nach der Gründung der Konföderation gab es einige Versuche, die Nordstaaten zu einer friedlichen Anerkennung zu bewegen. Alle blieben ergebnislos. Der konföderierte Kongress, am 6. Februar 1861 in Montgomery, Alabama konstituiert, wählte am 9. Februar 1861 Jefferson Davis zum vorläufigen Präsidenten und genehmigte die Einrichtung des Kriegsministeriums am 21. Februar 1861.

Der neugewählte Präsident der Nordstaaten Abraham Lincoln versuchte bis zu seinem Amtsantritt am 4. März 1861 immer wieder beschwichtigend auf die Südstaatler einzuwirken. Die Fronten waren jedoch so verhärtet, dass es keine andere Lösung als eine kriegerische Auseinandersetzung zu geben schien. Dabei machte Lincoln in seiner Antrittsrede klar, dass die Nordstaaten den Krieg nicht beginnen würden[2].

Ausgangslage

Die Armee der Vereinigten Staaten bestand vor Kriegsbeginn aus ca. 16.000 Mann. Viele Soldaten, deren Heimat in den Südstaaten lag, waren bereits aus der Armee ausgetreten und häufig in die Milizen der südlichen Bundesstaaten eingetreten. Zudem lagen die Garnisonen fast alle im Westen und entlang der kanadischen Grenze. Einige Einheiten waren in Forts an der Atlantik- und Golfküste stationiert.

Der konföderierte Kongress genehmigte die Aufstellung der provisorischen Armee am 28. Februar und die der regulären Armee der konföderierten Staaten mit einem Umfang von 15.015 Soldaten am 6. März. Am selben Tag bewilligte der Kongress die Einberufung von 100.000 Freiwilligen und Milizangehörigen.

Auf dem Territorium der Konföderation gab es nur zwei Marinehäfen – Norfolk, Virginia und Pensacola, Florida, beide von den Nordstaatlern besetzt. Über Schiffe verfügte die Konföderation nicht. Trotzdem wurde am 21. Februar 1861 das Marineministerium eingerichtet.

Einige Garnisonen der Nordstaaten lagen auf dem Territorium der Konföderation. Besondere Bedeutung sollten Fort Sumter im Hafen von Charleston, South Carolina und Fort Monroe, Virginia an der Spitze der Virginia-Halbinsel erhalten. Nach dem Fall Fort Sumters forderte Präsident Lincoln die Bundesstaaten der Union am 15. April auf, 75.000 Mann für drei Monate einzuberufen, mit denen der Aufstand der Südstaaten niedergeschlagen werden sollte.

Die US Navy verbrannte ihre Schiffe in Norfolk am 20. April, damit sie nicht in die Hände der Konföderierten fielen.

Bei Kriegsbeginn waren 283 Absolventen der US-Militärakademie in West Point, New York in die Armee der Südstaaten übergetreten. 642 Absolventen verblieben in der Unionsarmee. Viele der zukünftigen Südstaatenoffiziere brachten jedoch mehr Erfahrung mit – sie waren Regimentskommandeure oder Abteilungsleiter im Ministerium gewesen.

In der Konföderation gab es keinen Oberbefehlshaber der Armee und der Marine. Die Armee führte Präsident Jefferson Davis selbst – er war Offizier, West Point Absolvent und Kriegsminister der Union gewesen, die Marine führte der Marineminister.

Präsident Abraham Lincoln war Oberbefehlshaber aller Streitkräfte der Union. Die Führung der Streitkräfte überließ er Brevet-Generalleutnant Winfield Scott, der weitgehend unabhängig vom Kriegsministerium handelte.

1861

Die Einteilung in Kriegsschauplätze ergab sich aus der geografischen Struktur der Vereinigten Staaten. Von der Atlantikküste bis zu den Appalachen erstreckte sich der ostwärtige, zwischen den Appalachen und dem Mississippi lag der westliche Kriegschauplatz und das Gebiet westlich des Mississippi ausschließlich der der an den Pazifik grenzenden Staaten bildete den Kriegsschauplatz Trans-Mississippi. Die an der Westküste liegenden Staaten und Territorien bildeten den Kriegsschauplatz Pazifikküste und die Küsten der Südstaaten inklusive der Mississippimündung bildeten den Kriegsschauplatz Untere Küste und Golfzugänge.

Strategische und politische Entwicklung

Den nördlichen Südstaaten und Arkansas gab die Forderung Lincolns nach 75.000 Soldaten den Anlass, aus der Union auszutreten. Beide Kriegsparteien rechneten jedoch mit einer kurzen Kriegsdauer – der Süden hatte die Soldaten für ein Jahr, der Norden sogar nur für drei Monate verpflichtet.

Scotts Anacondaplan
Cartoon 1861

Die ersten strategischen Gedanken entwickelte General Scott mit dem sogenannten Anacondaplan. Scott wollte das Land der Südstaaten nicht zerstören, weil es später wieder aufgebaut werden müsste. Der Plan sah vor, durch Blockaden der Seehäfen und des Mississippis die Konföderation von Nachschub aus Übersee und dem Westen abzuschneiden und zur Aufgabe zu zwingen.

Die Konföderierten rechneten mit der diplomatischen Anerkennung durch Frankreich und England und bestellten Kriegsschiffe in England. Kriegsziel war die Sicherung der Unabhängigkeit. Die Südstaaten schlossen einen gewaltsamen Gebietszuwachs auf Kosten der Union aus, ließen aber zu, dass sich weitere Staaten der Konföderation anschlossen. Dazu unterstützten sie die Sezessionsbemühungen der Einwohner von Missouri und Kentucky. Wegen der Forderungen der örtlichen Politiker entstanden überall Milizen und reguläre Truppenteile.

In der Union entstand ein Gerangel um Posten. Erfahrene militärische Ausbilder waren rar und Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft mit einflußreichen politischen Freunden bewarben sich um Offizierspatente. Nach ersten militärischen Erfolgen im Nordwesten Virginias spalteten sich die nordwestlichen Counties unter dem “Restored Government of Virginia” von der Konföderation ab und beantragten die Aufnahme in die Union. Der US-Kongress stimmte am 4. Juli der vom Präsident Lincoln beantragten Einberufung von weiteren 500.000 Freiwilligen zu und beschloß am 22. Juli, das die Abschaffung bestehender Institutionen nicht das Ziel des Konflikts mit dem Süden sei.

Nach den ersten Siegen nahm der Süden Missouri und Kentucky in die Konföderation auf. Präsident Jefferson Davis ernannte Botschafter in England, Frankreich und Spanien. Die Konföderation ging davon aus, dass England die Royal Navy zum Schutz des Handels mit der dringend benötigten Baumwolle einsetzen würde. Der Präsident bot bewaffneten Privatschiffen Kaperbriefe an, um sie als Hilfskreuzer gegen die US-Handelsmarine einzusetzen. Die Bevölkerung wählte bei den Wahlen am 6. November den einzigen Kandidaten Jefferson Davis zum regulären Präsidenten der Konföderierten Staaten.

Der US Navy gelang es, zwei der ernannten Botschafter auf einem englischen Schiff gefangen zu nehmen. Großbritannien verhängte daraufhin ein Exportverbot und verstärkte seine Truppen an der kanadischen Grenze. General Scott reichte seinen Abschied ein und wurde am 1. November entlassen. Ihm folgte Generalmajor George B. McClellan als Oberbefehlshaber der US-Streitkräfte.

Im Süden wurde gegen Ende des Jahres klar, dass die Logistik eines der größten Probleme war. Dafür standen nur ca. 8.500 Meilen Schienen im Gegensatz zu ca. 22.500 Meilen im Norden zur Verfügung, ein trotz des Vorteils der inneren Linien nicht zu vernachlässigender Nachteil. Ein zweites Problem entstand durch die Menschen – im Herbst verließen immer mehr Soldaten ihre Einheiten, um zu Hause nach dem Rechten zu sehen und im Frühjahr zum Kämpfen zurück zu kehren.

Kriegsschauplatz Trans-Mississippi

Operationen zum Erlangen der Kontrolle über Missouri
BoonvilleCarthageWilson's CreekDry Wood Creek1st  LexingtonLibertyFredericktown1st Springfield

blau: Sieg der Union   rot: Sieg der Konföderation

Missouri war der in sich zerstrittenste Staat. Im Mai kam es zu Unruhen in St. Louis. Nach den Siegen über die Unionstruppen bei Wilson’s Creek und Lexington, Missouri gelang es denen, die Südstaatler in die Südwestecke des Staates zu vertreiben. Während der Schlacht von Lexington wurden zum ersten Mal Landminen eingesetzt. Gegen Ende des Jahres wurde Missouri in die Konföderation aufgenommen, obwohl fast der gesamte Staat von einem unionstreuen Gouverneur regiert wurde.

Operationen im Indianerterritorium
Round MountainChusto-TalasahChustenahlah

rot: Sieg der Konföderation

Die im Indianerterritorium lebenden Indianer waren von beiden Seiten heftig umworben. Der Süden schloß am 12. Juli einen Beistandspakt mit Choctaws und Chickasaws, die Cherokee schloßen sich dem Süden an. Upper Creek und Seminolen unterstützten den Norden. Viele Indianer wurden in Regimentern auf beiden Seiten eingesetzt. Im November und Dezember versuchten die Südstaatler die mit den Nordstaaten verbündeten Indianer aus dem Indianerterritorium zu vertreiben, um Unentschiedene auf ihre Seite zu bringen. Die drei Gefechte, an denen auf Seiten der Südstaaten nicht nur Indianer, sondern auch reguläre Truppen beteiligt waren, entschieden die Konföderierten für sich.

Im New Mexico Territorium organisierten Südstaatler den Aufbau von Truppenteilen. Im Juli kam es zu ersten Scharmützeln mit Unionstruppen. Am 1. August erklärten die Südstaaten das Territorium von New Mexico südlich des 34. Breitengrades zum konföderierten Territorium Arizona.

Westlicher Kriegsschauplatz

Kentucky hatte sich unter einem die Sezession befürwortendem Gouverneur und einem unionstreuen Kongress als neutral erklärt. Diese Neutralität verletzte als erster Generalmajor Leonidas Polk, der kämpfende Bischof genannt, der mit Südstaatentruppen Columbus, Kentucky am Mississippi besetzte. Als Antwort besetzten die Nordstaatler unter Brigadegeneral Ulysses S. Grant Paducah, Kentucky an der Mündung des Tennessee in den Cumberland River. Von diesem Zeitpunkt an beachtete keine der Kriegsparteien die Neutralität Kentuckys.

Oberbefehlshaber der konföderierten Streitkräfte war General Albert S. Johnston. Ihm unterstanden die Streitkräfte der Konföderation vom Cumberland Gap bis zum Mississippi. Diese Streitkräfte waren denen der Union unterlegen, besaßen jedoch den Vorteil guter Verbindungslinien und einheitlicher Führung. Im Westen war Polk, im Osten Generalmajor William J. Hardee verantwortlich.

Operationen im ostwärtigen Kentucky
BarbourvilleCamp Wild CatIvy MountainRowlett's Station

blau: Sieg der Union   rot: Sieg der Konföderation

Die Organisation der Streitkräfte der Nordstaaten war dreigeteilt und hatte keinen Oberbefehlshaber. Angriffe über den Mississippi fanden in einem jeweils anderen Organisationsbereich und nicht mit diesem koordiniert statt. Durch die Besetzung Paducahs war es der Union gelungen, die eventuelle Sezession Kentuckys zu verhindern.

Beide Kriegsparteien versuchten nun durch militärischen Druck, die Bevölkerung Kentuckys für ihre Seite zu gewinnen. Brigadegeneral Felix K. Zollicoffer führte im Oktober einen Feldzug aus den ostwärtigen Tennessee mit dem Ziel durch, entlang der Wilderness Road ins Bluegrass Country vorzustoßen und Lexington, Kentucky zu erobern. Der Feldzug scheiterte und Zollicoffer musste am Cumberland River südlich Somerset, Kentucky überwintern.

Operationen am Zusammenfluß von Mississippi und Ohio
Belmont

blau: Sieg der Union

Grant beabsichtigte im November, mit einem Angriff auf Columbus die unionstreuen Missourier zu entlasten. Es gelang ihm, die konföderierten Truppen Polks zu vertreiben, die auf das Missouri-Ufer übergesetzt hatten – der Angriff auf Columbus musste aber abgebrochen werden. Diese Aktion zu einer Zeit, als die Union an allen Fronten tatenlos war, wurde als Erfolg gewertet.

Die Südstaaten besetzten Bowling Green, Kentucky und bestimmten es zur Hauptstadt des konföderierten Kentucky, das in die Konföderation aufgenommen wurde.

Ostwärtiger Kriegsschauplatz

Beim ersten Vordringen der Bundestruppen unter Brigadegeneral Irvin McDowell gegen die Stellung der Konföderation bei Manassas Junction erlitten die Nordstaaten in der ersten Schlacht von Bull Run eine vollständige Niederlage (21. Juli 1861). Der nun zum Oberbefehlshaber des Nordens ernannte General George B. McClellan schlug am Potomac River ein Lager auf und nutzte Herbst und Winter dazu, die von den Staaten gestellten Freiwilligen und Milizen - über 500.000 Mann - auszubilden.

Seekrieg

Die Industrie der Südstaaten war weit weniger vorangeschritten als die des Nordens. Allein die Fabriken des Staates Massachusetts produzierten mehr Güter als die des gesamten Südens [3]. Die neu gegründete Konföderation war deswegen darauf angewiesen, für die Kriegsführung wichtige Güter aus dem Ausland zu importieren und dafür Baumwolle zu exportieren. Um die Südstaaten von dieser wichtigen Nachschub- und Geldquelle abzuschneiden, verhängte die USA, entsprechend den Plänen von General Winfield Scott, bereits im späten Frühjahr 1861 eine Blockade der südstaatlichen Küste. Dies stellte die US-Navy aber vor eine große Herausforderung, da sie mit ihren wenigen Schiffen eine Küste von rund 3.500 Meilen mit zehn großen Seehäfen blockieren musste [4] Neben der anfänglich unzureichenden Stärke stand die Marine außerdem vor dem Problem, nur wenige Stützpunkte im Süden zu haben. Die Blockade im ersten Kriegsjahr war deswegen nicht besonders effektiv: Von zehn Schiffen, die sie zu durchbrechen versuchten, kamen 1861 noch rund neun durch. [5] Um die Lage der Blockadeflotte zu verbessern und ihre Arbeit einfacher zu machen, beschloss die Marine deswegen, weitere Stützpunkte und Häfen im Süden zu erobern, beziehungsweise für Blockadebrecher zu verschließen. Ende August eroberte eine amphibische Kampfgruppe die Forts Hatteras und Clark in North Carolina und verschloss damit den Blockadebrechern den Pamlico Sund. Dasselbe Schicksal widerfuhr drei Monate später dem Port Royal Sund in South Carolina: Eine US-Flotte unter dem Befehl von Samuel DuPont zwang Fort Beauregard und Fort Walker zur Aufgabe und ermöglichte die Besetzung des Hafens Port Royal und seiner Umgebung. Im Golf von Mexiko wurde außerdem Ship Island in der Mississippimündung erobert.

1862

Strategische und politische Entwicklung

Lincoln erließ am 22. September 1862 eine Proklamation, welche alle Sklaven - allerdings nur in den Landesteilen unter Kontrolle der Konföderation - vom 1. Januar 1863 an für frei erklärte.

Kriegsschauplatz Trans-Mississippi

Der Versuch der Konföderation, mittels der von General Henry H. Sibley geführten New Mexico-Offensive den Südwesten und die kalifornischen Pazifikhäfen zu erobern, scheiterte nach einigen kurzen Anfangserfolgen im April 1862.

Westlicher Kriegsschauplatz

Mathew Brady, Soldatenfrauen an der Front 1862

Im Bürgerkrieg kam es 1862 besonders im Westen zu wichtigen Entscheidungen. Nachdem es 1861 gelungen war, Missouri der Union zu erhalten - die Bevölkerung war im Verhältnis ca. 2:1 für den Norden - besetzten die Generäle George H. Thomas und Ulysses S. Grant im Februar 1862 auch Kentucky und Tennessee und rückten den Mississippi River abwärts vor.

Ostwärtiger Kriegsschauplatz

In Virginia brach McClellan nach langem Zögern im März 1862 zum Halbinsel-Feldzug, der eine Landung an der Mündung des York Rivers und einen Vormarsch gegen die Konföderierten-Hauptstadt Richmond von Süden her vorsah. Zahlreiche blutige Gefechte, darunter die Sieben-Tage-Schlacht am Chickahominy (25. Juni bis 2. Juli), erbrachten kein entscheidendes Resultat, so dass McClellan gegen den Willen von Präsident Lincoln den Rückzug befahl.

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Afro-Amerikaner, die in Cold Harbor, Virginia, die Skelette nach einer Schlacht bergen

General John Pope wurde in der Zweiten Schlacht von Bull Run (29./30. August) geschlagen und zog sich nach Washington zurück. Der konföderierte Oberbefehlshaber Lee versuchte nun einen Einfall in Maryland und Pennsylvania, und überschritt am 4. September den Potomac mit seiner Nord-Virginia-Armee. Am 17. September wurde er bei Antietam von McClellan nach verlustreichem Kampf gestoppt und zum Rückzug nach Virginia gezwungen.

Da McClellan die Übermacht der Nordstaaten während der Schlacht von Antietam nicht nutzten konnte, um den Südstaaten eine entscheidende Niederlage zuzufügen, wurde er am 17. November durch General Ambrose E. Burnside ersetzt. Er unternahm einen erneuten Vorstoß auf Richmond, erlitt aber am 13. Dezember bei Fredericksburg eine empfindliche Niederlage.

Seekrieg

Admiral Farragut konnte währenddessen die Einfahrt in die Mississippimündung erzwingen und New Orleans am 1. Mai 1862 besetzen.

1863

Strategische und politische Entwicklung

Diese Niederlage und die gleichzeitige Eroberung Vicksburgs bildeten den Wendepunkt des Krieges. Es war der Konföderation nicht geglückt, Washington und einige Nordstaaten zu erobern. Im Westen hatte sie dagegen große Verluste erlitten und es machte sich bei ihr eine Erschöpfung an Geld und Menschenkräften bemerkbar. Die industrialisierte Wirtschaft des Nordens konnte die Verluste besser ausgleichen.

Kriegsschauplatz Trans-Mississippi

Westlicher Kriegsschauplatz

Der Kampf konzentrierte sich im Westen um das von der Konföderation stark befestigte Vicksburg, das nach einer langen, seit dem 18. Mai 1863 andauernden Belagerung am 4. Juli 1863 von Grant erobert wurde. Mit der Kontrolle über den Mississippi hatte die Union die Südstaaten von Texas und Arkansas abgeschnitten.

Nach dem Ulysses S. Grant durch einen Sieg in der Schlacht von Chattanooga im November 1863 die Vormachtstellung der Nordstaaten-Armee im westlichen Kriegsschauplatz festigen konnte.

Ostwärtiger Kriegsschauplatz

Sein Nachfolger Joseph Hooker drang im April 1863 über den Rapidan vor, wurde aber in der Schlacht bei Chancellorsville (2. - 5. Mai) ebenfalls von Lee besiegt. Lee versuchte einen zweiten Einfall über Maryland und weiter nach Norden, wurde aber in der blutigsten Schlacht des ganzen Krieges bei Gettysburg (1. - 3. Juli) von General George G. Meade über den Potomac zurückgeworfen. Die Schlacht von Gettysburg halten viele Experten für die entscheidende Schlacht des Amerikanischen Bürgerkrieges. Sie ereignete sich zwischen dem 1. und dem 3. Juli 1863 bei der Kleinstadt Gettysburg in Pennsylvania, nur wenige Meilen nördlich der Grenze zu Maryland.

Schlacht von Gettysburg

Ursprünglich sollte sie laut den föderierten Kommandeuren am kleinen Flüsschen Pipe Creek (30 km entfernt) stattfinden. Eine Division des Konföderiertengenerals A. P. Hill wollte sich und ihrem III. Korps Schuhe aus dem Örtchen Gettysburg „organisieren“ (die Südstaatenarmee litt chronisch an Schuhwerkmangel). Die morgendliche Attacke geriet aus dem Ruder. Die größte Schlacht des „Civil War“ fand an einem Ort und zu einem Zeitpunkt statt, den keiner der Kommandeure auf beiden Seiten so haben wollte. Sie endete mit der Niederlage der Südstaatenarmee unter General Robert E. Lee und beendete die letzte Offensive der Südstaaten auf dem Territorium der Nordstaaten.

Zunächst nur als Sicherungs- und Hilfstruppen eingesetzt, stellten afroamerikanische Einheiten ihre hohe Moral und Kampfkraft beim Angriff auf Fort Wagner am 18. Juli 1863 unter Beweis. Zum Ende des Krieges stellten diese Einheiten einen bedeutenden Anteil der Nordstaaten-Armee – ihr Einsatz war kriegsentscheidend. Infolgedessen formulierte der Norden nun offen die Aufhebung der Sklaverei und die völlige Niederwerfung der Rebellion als Ziele des Krieges.

Seekrieg

1864

Politische Entwicklung

Gleichzeitig machte sich auch im Norden eine allgemeine Kriegsmüdigkeit bemerkbar, die sich mitunter durch offene Anfeindungen gegenüber den Afroamerikanern äußerte, die als Sündenbock dienten. Zeitweise war auch die Armee der Nordstaaten mit dem Problem konfrontiert, nicht genügend Rekruten zu haben, um die bisherigen Verluste zu ersetzen. Die Aufstellung schwarzer Einheiten („Buffalo Soldiers“) bot für die Einzelstaaten des Nordens eine bequeme Möglichkeit, ihre Soll-Kontingente aufzustellen, und die Problematik bei der Aushebungsfrage zu lindern. Dies bot sich umso mehr an, als viele Afroamerikaner bereits seit Kriegsbeginn darauf drängten, rekrutiert zu werden. Dies wurde jedoch zunächst abgelehnt, um Sklavenhalterstaaten, die in der Union verblieben waren, nicht zu verprellen. Im Kriegsverlauf trat diese Frage immer weiter in den Hintergrund.

Bei der Präsidentschaftswahl 1864 siegte Lincoln über den Kandidaten der Demokratischen Partei, George B. McClellan; zum Vizepräsidenten wurde Andrew Johnson gewählt.

Kriegsschauplatz Trans-Mississippi

Westlicher Kriegsschauplatz

Gleichzeitig drang General William T. Sherman vom Westen her in Georgia ein. Dabei kam es zu zahlreichen Kriegsverbrechen, weil gezielt Zivilisten von Unionstruppen attackiert wurden. Er besetzte im September 1864 Atlanta (siehe auch Atlanta-Feldzug) und marschierte von dort nach Savannah am Atlantischen Ozean, wo er am 21. Dezember einzog und die Verbindung mit der Unionsflotte herstellte.

Ostwärtiger Kriegsschauplatz

Anfang 1864 wurde Ulysses S. Grant von Präsident Lincoln zum vom Kongress neu geschaffenen Rang eines Generalleutnant befördert und zum Oberbefehlshaber aller Nordstaaten-Truppen an den westlichen und östlichen Kriegsschauplätzen ernannt. Bis dato hatte in der Geschichte der USA lediglich der erste Präsident George Washington diesen militärischen Rang inne. Er übergab sein westliches Kommando an seinen Vertrauten William T. Sherman, während George Meade das Kommando über die Army of the Potomac im Osten behielt; jedoch unter strategischen Führung Grants. Anfang Mai 1864 setzte Grant den Vormarsch Richtung Richmond fort und lieferte Lee in der „Wildnis“ (Wilderness) und bei Spotsylvania eine Reihe blutiger Gefechte mit wechselndem Erfolg. Nach einer Niederlage beim Versuch, den Chickahominy River zu überqueren, versuchte er Petersburg anzugreifen, das er nach einem vergeblichen Überrumpelungsversuch belagerte. Gemeinsam mit dem im Shenandoah-Tal operierenden Generalmajor Philip Sheridan gelang es ihm schließlich im Herbst, Lees Defensivstellung bei Richmond zu durchbrechen und sich am rechten Ufer des James River zu behaupten.

1865

Politische Entwicklung

Der 13. Verfassungszusatz schaffte die Sklaverei auf dem gesamten Bundesgebiet ab.

Kriegsschauplatz Trans-Mississippi

Edmund Kirby Smith, Kommandeur der konföderierten Truppen westlich des Mississippi, kapitulierte Anfang Juni.

Westlicher Kriegsschauplatz

Im Mai gaben Richard Taylor und Nathan Bedford Forrest in Alabama auf. Eine letzte Gruppe unter der Führung des indianischen Brigadegenerals Stand Watie legte Mitte Juni 1865 die Waffen nieder.

Ostwärtiger Kriegsschauplatz

Im Januar 1865 rückte er durch South und North Carolina nach Norden, zog am 22. März bei Goldsboro ein Unionsheer zusammen und vollendete Ende März die Einschließung Lees, der nur noch 60.000 Mann unter seinem Befehl hatte.

Am 3. April rückten die Bundestruppen in Petersburg und Richmond ein. Lee ergab sich am 9. April bei Appomattox Court House, Johnston und der Rest der konföderierten Tennessee-Armee am 26. April bei Durham Station, North Carolina.

Rekonstruktion

Im amerikanischen Bürgerkrieg kamen etwa 600.000 Menschen ums Leben. Die Kriegskosten überstiegen 8 Milliarden Dollar. Die Unionsarmee zählte am Ende des Kriegs über 1 Million Mann, die Flotte 671 Schiffe.

"Die alte föderative Republik, in der nur das Postamt den Durchschnittsbürger in Berührung mit der nationalen Regierung brachte, wich einem zentralisierten Gemeinwesen, das die Menschen direkt besteuerte und zur Erhebung dieser Steuern eine eigene Behörde einrichtete, das die Männer zur Armee einzog, die Zuständigkeit der Bundesgerichte ausweitete, eine nationale Währung und ein nationales Bankensystem schuf und die erste nationale Wohlfahrtsbehörde [...] einrichtete. Elf der ersten zwölf Zusätze zur amerikanischen Verfassung hatten die Vollmachten der nationalen Regierung beschnitten; sechs der nächsten sieben Zusätze, angefangen beim 13. Verfassungszusatz von 1865 dehnten diese Vollmachten auf Kosten der Einzelstaaten wieder aus.
Mit dieser Veränderung im föderativen Gleichgewicht ging eine Verschiebung der politischen Macht von Süden nach Norden einher." (McPherson, Für die Freiheit sterben, S. 845f.)

Verfilmungen

Folgende Filme und Fernsehserien handeln vom Sezessionskrieg:

Literatur

  • United States. War Dept.: The War of the Rebellion: a Compilation of the Official Records of the Union and Confederate Armies, Govt. Print. Off., Washington 1880 - 1901
  • SOUTHERN Historical Society Papers CD-Rom, H-Bar Enterprises 1st Edition, 1997 ISBN 0763900842
  • Robert Underwood Johnson: Battles and Leaders of the Civil War, Century Co, New York 1884 - 1888
  • William F. Fox: Regimental Losses in the American Civil War: A Treatise on the Extent and Nature of the Mortuary Losses in the Union Regiments, u.a. Ebooksondisk.com, 2002, ISBN 1932157077
  • Frederick Dyer: Compendium of the Civil War, Morningside Bookshop, 1978, ISBN 0890290466
  • James M. McPherson: Für die Freiheit sterben. Die Geschichte des amerikanischen Bürgerkrieges, List Verlag Berlin, ISBN 3-471-78178-1, auch Weltbild Verlag, Augsburg 2000; Der Autor erhielt hierfür den Pulitzerpreis. Die beste einbändige Darstellung des Krieges, die auch detailliert auf die Ursachen eingeht.
  • Shelby Foote, The Civil War. A Narrative, 3 Bde., New York 1958-1974, ISBN 0-7126-9812-4; Sehr gut geschriebene Darstellung des Krieges, wenn auch ohne fachwissenschaftlichen Apparat.
  • Bruce Catton: The Army of the Potomac Trilogy, u.a. bei Peter Smith Pub Inc
  • Bernd G. Längin: Der Amerikanische Bürgerkrieg. Eine Chronik in Bildern - Tag für Tag. Bechtermünz Verlag, 275 S., ISBN 3-86047-900-8, auch Weltbild Verlag, Augsburg 1998; reich bebildert, aber leider ohne Register.

Siehe auch

Quellen

  1. The Thomas Jefferson Papers Series 1. General Correspondence. 1651-1827 Brief Jeffersons an John Holmes vom 22.April 1820
  2. Horace Greeley: The Amarican conflict Lincolns Rede zur Amtseinführung Bd 1. Kap. 26. New York 1864, 1969 (Repr.), S.422-426. ISBN 0-8371-1438-1
  3. Shelby Foote: The Civil War, A Narrative, Band 1, S.60)
  4. James M. McPherson: Für die Freiheit sterben, S. 358)
  5. Ebenda.