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Unternehmen Merkur

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Vorlage:Schlacht Die Luftlandeschlacht um Kreta, auch Unternehmen Merkur genannt, war die erste große Luftlandeoperation der Geschichte. Nach der Einnahme Griechenlands durch die deutsche Wehrmacht im Verlauf des Balkanfeldzugs, versuchte man, die noch von den Alliierten kontrollierte Insel Kreta zu erobern.

Vorgeschichte

Nachdem Italien 1939 Albanien besetzt hatte, erklärte es am 28. Oktober 1940 Griechenland den Krieg. Doch die italienische Offensive lief sich unter hohen Verlusten fest. Im Gegenzug eroberten die griechischen Streitkräfte sogar Teile von Albanien. Den Achsenmächten drohte eine peinliche Niederlage auf dem Balkan. Die Situation der Achsenmächte verschlechterte sich weiter nach dem Militärputsch vom März 1941 gegen die amtierende jugoslawische Regierung, die der Achse hatte beitreten wollen.

Die unsichere Lage auf dem Balkan erschwerte außerdem den geplanten Russlandfeldzug, da man ständig Kräfte gegen einen möglichen britischen Angriff von Griechenland aus bereithalten musste. Die rumänischen Erdölfelder waren einer dauernden Bedrohung, u. a. auch durch mögliche Bombenangriffe, ausgesetzt. Eine Intervention auf dem Balkan bot dagegen die Möglichkeit, die britische Position im östlichen Mittelmeer zu beeinträchtigen.

Am 6. April begann der Balkanfeldzug. Die deutschen Verbände stießen schnell durch Jugoslawien vor, und bereits am 17. April kapitulierte Jugoslawien. Auch die griechische Armee auf dem Festland wurde in kurzer Zeit besiegt. Die langsam eintreffende britische Verstärkung war zu schwach, um ein Vordringen der Wehrmacht aufzuhalten, so dass zwischen dem 24. April und 29. April Griechenland in der Operation Demon von den Briten geräumt werden mußte. Dies verstärkte weiter den Blitzkrieg-Mythos der deutschen Armee.

Bis zum 30. April wurden das griechische Festland und die Ägäis-Inseln von den Achsenmächten besetzt. Nur Kreta wurde noch von britischen Truppen und etwa 10.000 griechischen Soldaten verteidigt.

Kreta stellte aber weiterhin eine Gefahr für die Achsenmächte dar, und die Ziele des Balkanfeldzuges wären ohne eine Eroberung Kretas nicht erreicht worden. So lagen die rumänischen Erdölgebiete immer noch in der Reichweite alliierter Bomber, die Royal Navy verfügte immer noch über Häfen für Operationen im östlichen Mittelmeer, und so drohte ständig die Gefahr einer erneuten Invasion von Kreta aus.

Militärische Lage und Planung vor dem Angriff

Deutscher Angriffsplan

Da die Royal Navy das Meer beherrschte, war eine Seelandung für die Wehrmacht praktisch unmöglich. Deshalb wurde eine Luftlandung geplant. Zwar setzten die Deutschen bereits in den vorherigen Feldzügen und auch bei der Eroberung des griechischen Festlands Fallschirmjäger und Gleitflugzeuge ein, aber nur in begrenztem, taktischen Umfang. So wurden wichtige Positionen, wie Brücken (in Holland) oder Forts (siehe Fort Eben-Emael, Belgien), eingenommen. Besonders Generaloberst Kurt Student, Kommandeur der einzigen deutschen Fallschirmjäger-Division, war überzeugt, daß Operationen ausschließlich mit luftbeweglichen Kräften durchführbar waren.

Die Fallschirmjäger sollten möglichst schnell ein Flugfeld auf Kreta besetzen, so dass weitere Verstärkung hätte eingeflogen werden können. Die Deutschen verfügten über 15.000 Fallschirmjäger der 1. Fallschirmjäger Division, die nach der Eroberung eines Flugfeldes von etwa 14.000 Gebirgsjägern unterstützt werden sollten. Weitere Verstärkung sollte dann auch über See angelandet werden.

Der deutsche Nachrichtendienst Abwehr meldete, dass auf der Insel rund 5.000 Soldaten aus dem britischen Empire, dagegen nur wenige griechische Truppen stationiert seien. Die Bevölkerung Kretas sei den Deutschen wohlgesinnt. Dort befänden sich viele antimonarchische Kräfte, welche die alte griechische Regierung abgelehnt hätten. Die Aufklärung der 12. Armee ging zwar von mehr Truppen aus, unterschätzte aber die tatsächlichen Zahlen ebenfalls stark.

Bewaffnung der deutschen Soldaten

Die Fallschirmjäger besaßen beim Absprung nur leichtere Waffen, da größeres Gerät in besonderen Behältern abgeworfen wurde. Dies sollte den Absprung aus dem Flugzeug erleichtern. Die Fallschirme der Waffenbehälter waren farbig markiert. Die Deutschen setzten auf Kreta mit der LG40 eine neue Panzerabwehrwaffe ein, die leichter und weitreichender war als die bisherigen Waffen. Außerdem waren rund 25% der Truppen mit MP40-Maschinenpistolen ausgerüstet, und für alle 8 bis 12 Soldaten war ein MG34-Maschinengewehr vorgesehen. Dadurch erhielten die Fallschirmjäger-Einheiten bei voller Entwicklung eine enorme Feuerkraft.

Prominente Teilnehmer an der Landung

Unter den deutschen Truppen befanden sich auch Boxweltmeister Max Schmeling und der spätere Politikwissenschaftler und einzige Brigadegeneral der Reserve der Bundeswehr, Friedrich August Freiherr von der Heydte. Beide überstanden die Landung und den Krieg. Außerdem drei Nachkommen des berühmten preußischen Generalfeldmarschalls Gebhard Leberecht von Blücher, die alle während der ersten zwei Tage der Landungsoperation getötet wurden.

Alliierte Truppen

Es befanden sich etwa 9.000 griechische Soldaten der 5. Kreta Division auf der Insel, die bei der deutschen Invasion nicht aufs Festland verlegt worden waren. Daneben waren noch Reste aufgeriebener Divisionen vorhanden, die von den Briten nach dem Verluste des Festlands auf die Insel evakuiert worden waren. Unterstützt wurden diese noch von der Kreta Gendarmerie. Zusammen befanden sich so etwa 10.000 griechische Soldaten auf Kreta. Viele der griechischen Truppen gehörten aber zu rückwärtigen Diensten an, und die Gendarmerie-Kräfte waren auch nicht für militärische Operationen geeignet.

Die griechischen Soldaten waren schlecht ausgerüstet, da zu Beginn des Balkankrieges alle neueren und schweren Waffen aufs Festland geschafft worden waren. Die meisten Gewehre waren deutscher und österreichischer Herkunft (im Rahmen des Versailler Vertrags beschlagnahmt). Weiter waren zwölf veraltete Saint Etienne-Maschinengewehre und weitere Maschinengewehre unterschiedlicher Fabrikate und Kaliber vorhanden. Außerdem herrschte Munitionsmangel, die Briten hatten keine entsprechende Munition in ihren Beständen.

Lieutenant General Sir Bernard Freyberg VC.

Die alliierte Garnison bestand aus der neuseeländischen 2. Division, der australischen 19. Brigade Group und der britischen 14. Brigade.

Am 30. April war der neuseeländische General Bernard Freyberg zum Oberkommandierenden der Insel ernannt worden.

Großbritannien und das Empire hatten neben der britischen Garnison weitere 25.000 Soldaten zur Verfügung, die zuvor ebenfalls vom griechischen Festland evakuiert worden waren. Durch die Evakuierung waren die britische Einheiten auf der Insel stark vermischt und mußten neu geordnet werden. Schwere Waffen mangelten. 85 Artillerie-Geschütze konnten aus eroberten italienischen Beständen aufgeboten werden. Nur 16 veraltete Crusier Mk I-, neun Matilda- und 16 leichte Mark VI-Panzer standen bereit. Für die Panzer stand aber hauptsächlich panzerbrechende Munition zur Verfügung, deren Einsatz gegen Infanterie wenig sinnvoll ist. Außerdem gab es kaum Ersatzteile für die Panzer, und das Gelände erschwerte ihren Einsatz. So wurden einige Panzer in befestigte Stellungen eingebaut. Der bei Fallschirmjäger-Anlandungen angezeigte bewegliche Einsatz von Panzerkräften wurde dadurch zusätzlich behindert.

Insgesamt befanden sich 41.840 alliierte Soldaten auf der Insel.

Die Royal Air Force zog nach deutschen Luftangriffen ihre Flugzeuge von Kreta ab, während die Royal Navy weiter die See kontrollierte.

Aliierter Verteidigungsplan

Da die Briten die deutsche Verschlüsselungsmaschine Enigma entschlüsseln konnten, waren sie über die Angriffspläne im groben informiert. General Freyberg liess daraufhin die Verteidigung der Flugfelder verstärken. Er musste jedoch einsehen, dass die schlechte Ausbildung von Teilen und die schlechte Ausstattung aller seiner Truppen eine effektive Verteidigung erschwerten.

Freyberg plante daher, die Flugfelder so zu beschädigen, dass diese unbenutzbar geworden wären. Doch wurde ihm dies vom Middle East Command der Alliierten untersagt. Das Middle East Command ging davon aus, dass allein das Wissen über den Angriffsplan reichen würde, um den Angriff abzuwehren und eine Zerstörung der Flugfelder nur eine schnelle Ausstattung der Insel mit eigenen Flugzeugen verhindert hätte. Bis heute ist diese Entscheidung umstritten und gilt als ein Grund für den deutschen Sieg. Die deutschen Transportflieger nahmen allerdings teilweise bewußte Bruchlandungen auf Stränden und Feldern in Kauf. Einige Historiker glauben, dass für die deutsche Führung der Verlust einer beträchtlichen Anzahl von Flugzeugen nachrangig war bzw. einkalkuliert wurde. Im Vordergrund hätte allein der Erfolg des Angriffs gestanden, der somit auch ohne die Eroberung von Flugfeldern gelungen wäre.

Operationsverlauf

1. Tag: 20. Mai

Am 20. Mai startete das Unternehmen Merkur. Zunächst zeichnete sich eine Katastrophe für die Deutschen ab. Viele Fallschirmjäger wurden bereits in der Luft verwundet oder getötet. Selbst wenn sie es schafften zu landen, mussten sie sich, nur leicht bewaffnet, erst zu den Waffenbehältern durchkämpfen. Landegleiter wurden von Granatwerfern kurz nach der Landung beschossen. Die Royal Navy fing Schiffe ab, die weitere Truppen zur Unterstützung hätten anlanden sollen. Die einzelnen Einheiten der Fallschirmjäger waren teilweise weit verstreut, und es gab keinen Kommunikationsweg zum Hauptquartier, da alle Funkgeräte beschädigt waren. Die Luftlandetruppen wurden durch die große Anzahl feindlicher Truppen überrascht, da die Aufklärung weit geringeren Widerstand prognostiziert hatte.

Die Einnahme des Flugfeldes Maleme war deshalb aussichtlos. Jedoch wurden viele Fallschirmjäger vom Wind weit von ihren Landezielen abgebracht und in landeten weit in der Landschaft verteilt. Sie konnten sich dann am Boden neu gruppieren und bereits einzelne Verteidigungsstellungen ausheben.

Die Bevölkerung Kretas griff mit Knüppeln, Messern und anderen Waffen die teilweise zerstreut gelandeten Fallschirmjäger an. Ein älterer Einwohner soll sogar einen Fallschirmjäger nur mit seinem Gehstock totgeschlagen haben.

Die zweite Welle von Luftlandungen gegen 16:15 Uhr bei Réthymnon und um 17:30 Uhr bei Iráklion erlitt ebenfalls schwere Verluste. Gegen Ende des Tages hatten die Deutschen keines ihrer Ziele erreicht. Dennoch zeigten sich auf britischer Seite erste Probleme. Es mangelte an Fahrzeugen und richtig bewaffneten Panzern, aber vor allem an Kommunikation, um wenigstens die wenigen Fahrzeuge gegen die einzelnen von den Deutschen eingerichteten Widerstandsnester einzusetzen. Dadurch konnten die deutschen Fallschirmjäger den ersten Tag auf der Insel überstehen.

2. Tag: 21. Mai

Am 2. Tag begingen die neuseeländischen Truppen, die das Flugfeld bei Maleme kontrollierten, den Fehler, der für den deutschen Sieg verantwortlich gemacht wird. Das Flugfeld bei Maleme lag neben einem Hügel (Hill 107), von dem es einsehbar und kontrollierbar war. Wer diesen Hügel kontrollierte, kontrollierte das Flugfeld. Wegen eines Kommunikationsfehlers zogen sich die neuseeländischen Einheiten aber von diesem Hügel in der Nacht zum 21. Mai zurück. Als am Morgen die Deutschen ansetzten, den Hügel anzugreifen, stellten sie fest, dass dieser unbesetzt war. Aus dieser Position aus konnten die deutschen Truppen dann das Flugfeld von Maleme einnehmen.

Die Alliierten beschossen daraufhin die Gegend mit Artillerie. Unterdessen landeten die ersten deutschen Transportflugzeuge, die Gebirgsjäger einflogen. Die Truppen wurden direkt aus den Flugzeugen in den Kampf geschickt. Die Artillerie beschädigte zwar zahlreiche Flugzeuge und tötete auch zahlreiche Insassen. Aber dennoch reichte die Unterstützung aus, um das Flugfeld endgültig zu sichern.

3. Tag: 22. Mai

In der Nacht zum 22. Mai sollten zwei neuseeländische Bataillone das Flugfeld zurück erobern. Aber die deutschen Truppen hatten es mittlerweile so stark gesichert, dass der Angriff abgewehrt werden konnte. Im Gegenzug schafften es die deutschen Truppen, unterstützt von Sturzkampfbombern (Stukas), aus dem Brückenkopf auszubrechen. Die Alliierten mussten sich daraufhin immer weiter in die östlichen Teile der Insel zurückziehen, um einem möglichen Flankenangriff zu entgehen.

Evakuierung der Alliierten vom 28. Mai bis zum 1. Juni

Am 28. Mai beschloss die Londoner Regierung, Kreta aufzugeben, da die Deutschen immer größere Teile Kretas kontrollierten. Von Sfakia aus, einer bergigen Region im Südosten, sollte die Royal Navy möglichst viele Truppen nach Ägypten bringen. Bis zum 1. Juni wurden mehr als 16.000 Soldaten nach Ägypten evakuiert.

Die deutschen und mittlerweile angelandete italienische Truppen versuchten, den fliehenden alliierten Truppen den Weg abzuschneiden. Gebirgsjäger und mit Motorrädern bewegliche Kräfte konnten sich wesentlich schneller in dem gebirgigen Gelände bewegen. Die erbitterte Gegenwehr der Alliierten verhinderte allerdings größere Einkreisungen, so dass nur Teile der Layforce eingekesselt werden konnten. Der britische Schriftsteller Brigade-Major Evelyn Waugh, der sich unter den eingekreisten Soldaten befand, konnte zusammen mit dem Kommandanten der Truppe Robert Laycock in einem Panzer die deutschen Linien durchbrechen und dann auch noch die Insel verlassen. Die übrigen Soldaten starben entweder im Kampf oder wurden gefangen genommen. Insgesamt gerieten etwa 5.000 Soldaten in deutsche Kriegsgefangenschaft.

Die deutsche Luftwaffe griff die an der Evakuierung beteiligten Schiffe der Royal Navy an und versenkte neun Kreuzer und Zerstörer. Als Generäle der Armee daraufhin die Befürchtung äußerten, dass die Royal Navy die Evakuierung stoppen würde, um die Schiffe zu retten, widersprach der britische Admiral Sir Andrew Browne Cunningham: „It takes three years to build a ship, it takes three centuries to build a tradition.“ (dt. Es braucht drei Jahre um ein Schiff zu bauen, es braucht drei Jahrhunderte um eine Tradition aufzubauen).

Viele griechische Soldaten tarnten sich als Zivilisten. Da die schweren Waffen fast vollständig zerstört oder bereits aufgegeben waren, wurde die Munition an Partisanen verteilt. Etwa 500 Soldaten des Empire versteckten sich in den umliegenden Bergen, nachdem der Hafen Chora Sfakion von den Deutschen erobert und die Evakuierung abgebrochen worden war.

Die Deutschen hatten nach offiziellen Angaben Verluste von 6.200 Soldaten zu beklagen, darunter 3.714 Gefallene und 2.494 Verwundete. 1945 schätzte jedoch die australische Kriegsgräberkommission die deutschen Verluste auf etwa 17.000 Mann.

Militärische Bewertung der Operation

Nach dieser verlustreichen Luftlandeoperation soll Hitler weitere größere Luftlandeeinsätze untersagt haben, so dass auch die Vorbereitungen zur Einnahme Maltas (Unternehmen Herkules) gestoppt wurden, obwohl die Vorbereitung der Einnahme Maltas und die damit mögliche Bedrohung der britischen Besitztümer und Protektorate im Nahen Osten und in Ägypten mit die wesentlichen Gründe für die Besetzung Kretas gewesen waren. Ein weiterer Grund für die Entscheidung, nicht in Malta zu landen, war aber wohl auch der beginnende Russlandfeldzug (Unternehmen Barbarossa). So blieben die Befürchtungen der Alliierten, dass Deutschland nach dem Balkanfeldzug eine Entscheidung im Mittelmeerraum und in Afrika anstrebte, grundlos.

Der Verzicht auf weitere Luftlandeoperationen, vor allem im Russlandfeldzug, wird von vielen Militärhistorikern als Fehler angesehen, da besonders in Russland durch die große Fläche, schlechte Kommunikation und geringe Luftabwehrbewaffnung solche Einsätze wohl von großem Erfolg gewesen wären. Die Fallschirmjäger wurden aber nur noch als Elite-Infanterie eingesetzt.

Wegen des Sieges trotz der hohen eigenen Verluste über die zahlenmäßig überlegenen Verteidiger galt die Eroberung Kretas als Beweis des unerhörten Kampfwillens der deutschen Fallschirmtruppe. Auch in der Bundeswehr findet deswegen teilweise heute noch (mehr oder weniger inoffiziell) eine weitgehend ungebrochene Traditionspflege statt, die die soldatischen Leistungen der Fallschirmjäger auf Kreta würdigt.

Die Alliierten waren von der Effektivität der Fallschirmjäger entsetzt. Sir Winston Churchill befahl darauf den Aufbau von britischen Luftlandeeinheiten. Die Alliierten unternahmen im Verlaufe des Krieges große Luftlandungen während der Landung auf Sizilien, der Landung in der Normandie und die größte Luftlandung während der Operation Market Garden.

Folgen

Während der Kämpfe hatten sich auch Teile der Bevölkerung Kretas bewaffnet und vereinzelnd gelandete Fallschirmjäger getötet, gefoltert und verstümmelt. Der Widerstand gegen die Besatzung war entgegen den deutschen Vermutungen hoch. Nach der Eroberung befanden sich noch zahlreiche griechische Truppen, die sich als Zivilisten getarnt hatten, und weitere 500 Soldaten des Commonwealth, die sich der Gefangennahme durch die Deutschen entziehen konnten, auf der Insel. Operationen durch Partisanen erforderten eine Stationierung von bis zu 50.000 Mann Truppen auf der Insel.

Bereits nach der Besetzung der Insel kam es am 2. Juni zu Erschießungen einer umstrittenen Anzahl von Zivilisten, die von General Kurt Student persönlich angeordnet wurden.

Das Oberkommando der Wehrmacht (OKW) meldete am 30. Mai

„Bei den Kämpfen auf Kreta sind deutsche Soldaten nach ihrer Verwundung in so tierischer Weise verstümmelt worden, wie es im Verlaufe dieses Krieges bisher nur im Feldzug gegen Polen vorgekommen ist. Die deutsche Wehrmacht wird mit allen Mitteln dafür Sorge tragen, dass die Anständigkeit und Ritterlichkeit des Kampfes gewahrt bleibt. Mit dem härtesten Strafgericht wird sie daher die für diese barbarischen Verstümmelungen verantwortliche Truppe oder die schuldigen Einwohner treffen.“

Student erlies am 31. Mai folgenden Befehl.

„Es kommt nun darauf an, alle Maßnahmen mit größter Beschleunigung durchzuführen, unter Beseitelassung aller Formalien und unter bewußter Ausschaltung von besonderen Gerichten. Bei der ganzen Sachlage ist dies Sache der Truppe und nicht von ordentlichen Gerichten. Sie kommen für Bestien und Mörder nicht in Frage.“

So kam es immer wieder zu sogenannten Repressalien nach Angriffen von Partisanen.

Siehe: Deutsche Besatzungszeit Kretas

Weiterführende Quellen

Literatur

  • Peter Antill: Crete 1941: Germany's Lightning Airborne Assault., o.O. 2005, ISBN 1841768448
  • G C Kiriakopoulps: The Nazi Occupation of Crete 1941-1945: 1941-1945., o.O. 1995, ISBN 0275952770

TV-Dokumentationen

  • Andrew Thompson, BBC, Hitler, Churchill und die Fallschirmjäger (Weblink)