Hubert Lampert
Hubert Lampert (* 28. März 1953 in Götzis) ist ein österreischischer Bildhauer und Konzeptkünstler. Er lebt und arbeitet in Götzis.
Leben
Foto 2 Klangmaschine Hubert Lampert wird als 5. von 6 Kindern in Götzis geboren, das Elternhaus ist römisch-katholisch geprägt, der Vater ist Maurer, die Mutter Hausfrau und seine jüngste Schwester ist stumm. 1968 Werkzeugmacherlehre; erste, im verborgenen gefertigte Objekte entstehen, danach Wanderjahre und autodidaktische Studien, Reisen nach Andalusien und Marokko, längere Aufenthalte in Amsterdam, Malmö und Köln, von 1977 bis 87 arbeitet er als Prototypenbauer in einer technisch – mechanischen Entwicklungswerkstatt, während dieser Zeit entstanden Mobiles, Installationen und Klangmaschinen. Einige temporäre öffentliche Arbeiten wie die „Autostatische Untergansszenerie“ mit der Künstlergruppe „Fiat & Robot“ oder seine Klingelinstallation in einem Stadt-Wäldchen wurden durch Besucher zerstört oder gestohlen. Mit der Ausstellung „Provokation & Schmeichelei“ und der Dokumentation „Das Gelächter im Kabinett der obskuren Objekte“ beendet er die Serie der sinnlos agierenden Maschinen. Seit 1987 freischaffender Künstler.
Werk
Foto 3 3-teiliger Würfel Nach einer Zeit der Zäsur entwickelt er eine klare, geometrisch definierte Formensprache, die mit einem radikalen Materialwechsel einhergeht. Für die Ausstellung „OBJEKTE – TEILE – FARBEN“ im „Haus für konstruktive und konkrete Kunst Zürich“ schreibt Beatrix Ruf: „Hubert Lamperts Würfelkonstruktionen und Dekonstruktionen sind ein eigentliches Unternehmen zur Wiedereinsetzung von Form. Sie fungieren als Lehrstücke plastischen Gestaltens mit den Möglichkeiten des bekannten Gegenstandes. Verstehen, was Formzustand und Formwirkung bedeuten ist ein Ziel, die Erweiterung des Vokabulars ein anderes.“ Die reduzierte Sprache mit den konkreten Formen der Geometrie, der Einsatz von reinen Grundfarben – bzw. deren ersten Mischfarben und die Überlegungen zu Linie, Fläche und Volumen führen zu einer Objektivierung von Form und Farbe. Es entstehen zahlreiche Werkgruppen wie z.B.: die „Fibonacci-Arbeiten“ (Zeichnungen, Installationen, Skulpturen), die „Elementarscheiben“ (Arbeiten in Beton), „Der Klangwürfel“ (eine konzeptionelle Auslegearbeit mit sechs Stationen), die „Informationsbänder“ (dies sind eigentlich Texte, Gedichte, Zitate u.s.w. die meist in reliefartigen, farbig angelegten Objekten ausgeführt sind und mit der Lampertschen Chiffrierscheibe enträtselt werden können, das Objekt wird lesbar) und „Arbeiten im öffentlichen Raum“, wo er standortbezogene Objekte und raumspezifische Plastiken schafft. Im Spiel von Zufall und Notwendigkeit, stets auf Basis konkreter Überlegungen, gelingt Lampert ein Gesamtwerk von Heterogenität und Variabilität.
Orientierung Quintessenz
Foto 4 Installation
Das kreative Spiel um die Fragen der Wahrnehmung von Oberfläche ist Ausdruck einer konstanten Suche nach Räumlichkeit durch Konstruktion und Linie. Die Objekte sind Versuchsanordnungen zur Erfahrung von realem und illusionistischem Raum, von Tiefenwirkung und Plastizität. Das zweidimensionale Bild revoltiert und strebt in den Raum, die Zeichnung fordert Tiefe und mutiert zum Konstrukt. Alles ist in Bewegung und das Heute ist nichts anderes als eine Zwischenform.
Ausstellungen und Beteiligungen (Auswahl)
- 1988 Theater im Saumarkt, Feldkirch, „Das Gelächter im Kabinett der obskure Maschinen“
Stadthalle Bludenz, „bludenzer tage zeitgemäßer musik“, „Klang & Bild“ mit Werken von Herbert Willi (Partituren), und Prof. Werner Otte (Klangbilder), „Autostatische Untergangsszenerie“, Stadtpark Dornbirn, Installation mit der Künstlergruppe „FIAT & ROBOT“
- 1991 Galerie am Lindenplatz, Schaan (FL) „Konkrete Kunst und poetische Abstraktion“, mit Max Bill, Roland Göschl, Heinz Mack, Richard Paul Lohse, Viktor Vasarely u.a.m.
Studio „allerArt“, Objekte und Installationen, Bludenz (Katalog: Neue Arbeiten, mit Texten von Franz Bertel, Dieter Reichl und Ingo Springenschmid) „KONZEPTE 1“, Künstlerhaus Palais Thurn & Taxis“, Bregenz, mit Kurt Matt, Christoph Lissy, Sigrun Appelt, Walter Kölbl, Gottfried Bechtold, Fridolin Welte, Alfred Graf, Hubert Matt, Christian Lutz, Franz Gassner u.a.m.
- 1992 Museum „Haus für konstruktive und konkrete Kunst“, Zürich (CH), mit Bruno Kaufmann (Katalog: „OBJEKTE - TEILE - FARBEN“ mit Texten von Margit Weinberg Staber und Beatrx Ruf)
- 1993 Galerie Zollgasse, Dornbirn „Konkrete Bilder und Skulpturen“ mit Hans Grosch
- 1996 „galerie denise rene“, Paris (F) mit Dr. Georg Malin, Bruno Kaufmann und Miriam Prantl (Ausstellungskatalog: „Malin Kaufmann Lampert Prantl“ mit Texten von den Künstlern und Dieter Reichl )
Galerie Zollgasse, Dornbirn, mit Miriam Prantl
- 1997 „Rhein – Art 97“, intern. Skulpturenausstellung, Widnau (CH) – Lustenau (A) mit Roman Signer, Herbert Meusburger, Timm Ulrichs, Bernard Tagwerker, Ernst Trawöger, Walter Kölbl, Kurt Matt u.a.m.
Galerie Zollgasse, „Vis a Vis“ Linear – Expressiv, Dornbirn, Objekte, Bilder, Installationen, mit Herman Nitsch, Arnulf Rainer, Siegfied Anzinger u.a.m.
- 1998 Künstlerhaus Palais Thurn & Taxis, Bregenz – Informationsbänder und Objekte
„Kunstpreis 3d“, Intern. Kunstausstellung, Kunstverein Hürt / Köln (D) Galerie c.art , 19 Positionen zur Farbe Weiß, Dornbirn
- 2001 Galerie am Lindenlatz, Vaduz (FL) Katalog – „7 Positionen österreichischer Kunst aus Vorarlberg“, mit Ilse Aberer, Tone Fink, Miriam Prantl, Karl-Heinz Ströhle, Franz Türtscher, Alexandra Wacker (Ausstellungskatalog)
Galerie „c.art“, „Kunstpacket ins 21. Jhdt. Dornbirn, mit David Murray, Miriam Prantl, Karl-Heinz Ströhle, Ingo Nussbaumer, Alexandra Wacker Stadtmuseum Weimar, NACHBARSCHAFTEN Kunsthalle am Goetheplatz, Weimar (D) mit Markus Prachensky, Georg Loewit, Miriam Prantl, Martin Frommelt und Bruno Kaufmann (Ausstellungkatalog)
- 2003 Galerie „c.art“, „OXYMORON“ Arbeiten aus der Konzeption „Informationsbänder“, Dornbirn
- 2005 Kunstverein A4, Feldkirch, „Von Angesicht zu Angesicht“, Oxymoron-Portrait-Serie
Galerie „allerArt“ REM/SE Bludenz, Sommerausstellung mit Manfred Egender u. Christian Lutz Galerie A4, Feldkirch, „Kunstfenster oder die Leere als Inspiration“, mit Doris Fend Tenneale 05 – „Bergheimat“, Nenzing, mit Michael Mittermayer, Nikolaus Walter, Christoph Aigner, Silke Maier, Sarah Schlatter und Sunhild Wollwage Künstlerhaus Palais Thurn & Taxis, Bregenz, Unendliche Vielfalt, Arbeiten über Marchesa Luisa Casati
- 2006 ARTEFAKT (Palais Ferstel), Wien, „Codes“, Zeichnungen und Klangwürfel
Galerie „contemporary art, Bregenz „Terrain“, Polychrome Zeichnungen, Katalog: „Nachmittage mit Herma“
- 2007 Nächtens im Atelier, Götzis, Ateliergemeinschaft mit Gerald Futscher
„Variable Sphäre“, Kinetische Skulptur, Johanniterkirche Feldkirch (A), Katalog
- 2008 Ludwig Forum, Aachen (D), Installation “Variable Sphäre”, Sommerausstellung “across the borders“
Galerie Nothburga, Innsbruck (A), mit Gerhard Frömel, Podiumsgespräch mit Hellmut Bruch Galerie Birkhofer, Gottenheim/Freiburg (D), Homage an Fibonacci, mit Alfons Kunen, Anders Liden, Hellmut Bruch, Claudio d’India und Tamara Berdowska Euregio Skulptur, Zeppelin Museum Friedrichshafen (D)
- 2009 Galerie am Lindenplatz, SKULPTUR, Vaduz (FL)
- 2010 Kunsthalle Messmer, 2. internationalen André-Evard-Preis, Wettbewerbsausstellung, Riegel (D)
Galerie 365, , „Elementarscheiben“, Arbeiten in Beton, Schnepfau
- 2011 Artenne „Haus-Stall-Garten“ Installation (variable Horizontebene), mit Mirjan Droge, Sabine Marte, Michael Mittermyer, Carmen Müller u.a., Nenzing
Galerie c.art, „geometrisch-abstrakt“ mit max bill, Hellmut Bruch, Waltraud Cooper,Roland Göschl, Gottried Honegger, Ellsworth, Kelly,Viktor Vasarely, u. a. Dornbirn
- 2012 Palais Liechtenstein, MODELLMASS 1:4, mit Doris Fend, Hubert Matt und Fridolin Welte, Feldkirch
Kulturhaus Bruckmühle, Galerie 4230, mit Manfred Egender u. Edmunda Hartmann, Pregarten FLATZ Museum, SHORTLIST Vorauswahl Jubiläumsfounds Dornbirner Sparkasse, Dornbirn Galerie Birkhofer, „auf einer ebene“, mit Melanie Richter, Dirk Sommer, Uli Pohl u.a., Gottenheim (D) Kunstforum Montafon, LICHT – Wettbewerbsausstellung (Jury), Schruns
Publikationen
- 1988 „Provokation & Schmeichelei“, Klangmaschinen, Mobile u. Objekte, Texte: Jutta Rinner-Blum, Richard Gasser, Dieter Reichl. (ISBN 3-900851-00 6)
- 1991 „Neue Arbeiten“ Installationen, mit einem Textbild von Ingo Springenschmid, Texte: Franz Bertl, Dieter Reichl
- 1992 „Objekte –Teile – Farben “, mit Bruno Kaufmann, Texte: Kuratorin Margit Weinberg Staber, Beatrix Ruf, Hrsg. Galerie am Lindenplatz,( FL ) und Museum „Haus für konstruktive und konkrete Kunst, Zürich (CH)
- 1992 Künstler Symposium, Internationales Werktreffen, Hrsg. Kulturverein Widnau (CH) (ISBN 3-906143-03-1)
- 1996 „Malin, Kaufmann, Lampert, Prantl - Ausstellungskatalog „galerie denise rené “, Paris (F), Hrsg. Galerie am Lindenplatz, Vaduz (FL)
- 1997 „Rhein Art 97 “, Ausstellungskatalog mit Texten von John Matheson und Künstlern,
- 1998 „Kunstpreis 3d “, Ausstellungskatalog, Hrsg. Kunstverein Hürt/Köln (D)
- 2001 7 Positionen österreichischer Kunst aus Vorarlberg, mit I. Aberer, T. Fink, M. Prantl, K.H. Ströhle, F. Türtscher, A. Wacker ; Hrsg. Galerie am Lindenplatz, Vaduz (FL),Text: Dr. philos. Helmut Swozilek
NACHBARSCHAFTEN 2001, Ausstellungskatalog Kunsthalle am Goetheplatz, Stadtmuseum Weimar (D), mit M. Frommelt, B. Kaufmann, G. Loewit, M. Prachensky, M. Prantl. Text: Fridolin Welte
- 2002 . „Projekt: Herma L.“, DVD/Video, Dokumentation 9:50 min. Text: Stephan Alfare, Komposition/Musik: Gerald Futscher, ALFA-Film
Objekt – Sammlerkarten ( 2. Serie, 10 Stück, Nr. 10 -19)
- 2006 „Nachmittage mit Herma“ Katalog mit Farbbildern und Texten von Stephan Alfare und Hubert Lampert
- 2007 „Der Klangwürfel“ Dokumentation des Projekts von 1997 – 2007
„Variable Sphäre“, Johanniterkirche Feldkirch , Kinetische Skulptur
- 2008 Ludwig Forum, „across the borders“, mit Peter Gabriel, Perterjan Ginkens u.a.m. Aachen (D)
HOLZ, Wettbewerbs-Ausstellung, Kunstforum Montafon, Schruns (ISBN 978-3-902612-85-4 Museum für Druckgrafik, farbe stein papier, Rankweil (ISBN 978-3-902612-59-5)
- 2010 2. internationalen André-Evard-Preis Kunsthalle Messmer, , Wettbewerbsausstellung, Riegel (D)
- 2011 Elementarscheiben, Galerie 365, Schnepfau
- 2012 LICHT, Ausgewählte Wettbewerbsarbeiten, Kunstforum Montafon, Schruns (ISBN 987-3-200-02935-4)
Arbeiten im öffentlichen Raum
- 1994 EHG - Kunstsponsoring, Dornbirn ( A ) - 10-teilige Stahl - Figurengruppe
- 1995 Kunst am Bau, Schule Blattur, Götzis ( A ) - 4 geometrische Formen
- 1998 „ einsplus “ Wirtschaftstreuhand, Hauptstrasse Götzis ( A ) - 5 Acrylglaskörper
Stadtspital Dornbirn ( A ) - 2 Formen „Duale Paarung “
- 2000 Kunst am Bau, Kulturbühne „AmBach“, Götzis ( A ) – Informationsband – Zeiträume für Inspirationen und Empfindungen
- 2001 „Millenniums – Kreisel, Kreisverkehr Sägerstraße , Lustenau (A) - Ensemble mit 3 Grundformen- u. farben – Integriert sind Photovoltaik – Anlage, Informationstafel und Wasser:
- 2003 Weiterführende Schulen Triesen, (FL), Informationsband auf Glas – Würde des Menschen, Recht auf Bildung, Freiheit von Kunst. (ASCII – Code)
- 2005 ALPLA – Werke, Informationsfeld, Hard
FOEN-X Festival, Würfelturm, Thaler-Areal Hard Haberkorn/Ulmer, Oxymoron – Bildobjekt, Lauterach
- 2007 Volksbank Rankweil, Code Nr. 28, Informationsfeld
- 2010 IAP-Sozialzentrum, Ludesch, Wasserlinie
- 2013 Erinnerungszeichen für Kriegsgefangene, Fontanella, „Das gequälte Kreuz“