Merkendorf (Mittelfranken)
Wappen | Deutschlandkarte | |
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Basisdaten | ||
Koordinaten: | 49° 12′ N, 10° 42′ O | |
Bundesland: | Bayern | |
Regierungsbezirk: | Mittelfranken | |
Landkreis: | Ansbach | |
Höhe: | 438 m ü. NHN | |
Fläche: | 26,07 km2 | |
Einwohner: | 3099 (31. Dez. 2024)[1] | |
Bevölkerungsdichte: | 119 Einwohner je km2 | |
Postleitzahlen: | 91732 (alt 8828 und 8826) | |
Vorwahlen: | 09826 und 09875 (für Bammersdorf und Gerbersdorf) | |
Kfz-Kennzeichen: | AN, DKB, FEU, ROT | |
Gemeindeschlüssel: | 09 5 71 177 | |
Stadtgliederung: | 13 Stadtteile | |
Adresse der Stadtverwaltung: |
Marktplatz 1 91732 Merkendorf | |
Website: | www.merkendorf.de | |
Erster Bürgermeister: | Hans Popp (Bürgerforum Merkendorf und CSU[2]) | |
Lage der Stadt Merkendorf im Landkreis Ansbach | ||
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Merkendorf (ostfränkisch Mergadoff) ist eine Stadt im Landkreis Ansbach, Mittelfranken.
Die Stadt bezeichnet sich selbst als Tor zum Fränkischen Seenland[3] und ist durch ihren seit dem 18. Jahrhundert belegten Krautanbau weithin als Krautstadt bekannt[4]. Das Landstädtchen liegt in der Planungsregion 8 Westmittelfranken und ist ein Kleinzentrum.[5]
Geographie
Lage
Merkendorf liegt im Südosten des Landkreises Ansbach. Es ist die südlichste Gemeinde des Rangaus und befindet sich im östlichen Altmühltal und im nördlichen Fränkischen Seenland.
Nachbargemeinden sind (im Norden beginnend im Uhrzeigersinn): Lichtenau, Wolframs-Eschenbach (im Landkreis Ansbach), Muhr am See (im Landkreis Weißenburg-Gunzenhausen), Ornbau und Weidenbach (im Landkreis Ansbach).
Naturschutzgebiete
Innerhalb des Stadtgebietes von Merkendorf liegt das Naturschutzgebiet Heglauwasen. Es ist Teil des gemeindeübergreifenden Naturschutzgebietes Wiesmet, das sich von Ornbau über Hirschlach/Heglau bis zur Vogelinsel bei Muhr am See erstreckt. Im Heglauwasen brüten viele selten gewordene Vogelarten.
Stadtgliederung
Die Stadt Merkendorf gliedert sich in zehn Stadtteile,[6] einen Weiler, eine ehemalige Mühle und ein Gehöft:
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Geschichte
Merkendorf ist im 9./10. Jahrhundert aus einer slawischen Siedlung entstanden.[7] In diesem Zeitraum ließ sich wohl ein slawischer Siedler mit dem Namen Mbrk (Mirk) nieder. Aus dem Dorf eines Mbrk (Mirk) entwickelte sich im Laufe der Zeit der Siedlungsname Mirkindorf.[8]
Jungsteinzeitliche Funde in der Flur Wacholder belegen, dass das Gebiet um Merkendorf schon seit etwa 4500–1800 v. Chr. besiedelt war.[9]
Die erste urkundliche Erwähnung des Ortes datiert aus dem Jahre 1249. Bereits im Jahre 1398 erhielt Merkendorf die Stadtrechte durch König Wenzel. 1506 stattete Kaiser Maximilian I. der Stadt einen Besuch ab und wurde im heutigen Rathaus willkommen geheißen.[10]
Am 12. März 1648, am Ende des Dreißigjährigen Krieges, war die Stadt mit geflohenen Landbewohnern, schwedischen Reitern und Vieh überfüllt. Beim Abzug der Schweden entstand Feuer. Der Großteil des Städtchens, darunter die Stadtkirche, das Pfarrhaus und das Rathaus, brannte ab. 25 meist kleinere Häuser blieben vom Stadtbrand verschont.[11]
1830 erhielt Merkendorf den Status einer Landgemeinde. 1873 wurde die Friedenseiche am Gänswasen zur Erinnerung an die gefallenen Merkendorfer Soldaten im Deutsch-Französischen Krieg gepflanzt. Ein Jahr darauf wurde die Freiwillige Feuerwehr Merkendorf ins Leben gerufen und 1875 der Kriegerverein als Kampfgenossenverein gegründet. 1880 wurde eine Gendarmeriestation eingerichtet, 1888 die Sparkasse eröffnet und 1891 eine Postagentur und Telegraphenanstalt errichtet. Ein Jahr darauf wurde das erste Fotoatelier im weiten Umkreis von Johann Linck eröffnet. 1902 wurde der Friedhof erweitert und eine Leichenhalle gebaut. 1910 erfolgte der Anschluss an das Stromnetz des Fränkischen Überlandwerkes.[12]
1914 zogen viele Merkendorfer in den Ersten Weltkrieg. Die Kriegsbegeisterung war in der Stadt wie auch im ganzen Deutschen Reich sehr hoch. Viele Soldaten Merkendorfs fielen im Krieg.[13]
1933 musste der gesamte Stadtrat aufgrund des Gleichschaltungsgesetzes vom 7. April 1933 zurücktreten. Es gab nur zwei Listen für die Neuwahl des Stadtrates, andere Parteien wurden nicht zugelassen. Die NSDAP erhielt sieben Sitze und die Kampffront Schwarz-weiß-rot einen Sitz. Bürgermeister blieben Wilhelm Hellein und Johann Buchner. Im selben Jahr wurde der Marktplatz in Hindenburg-Platz, der Sportplatz in Adolf-Hitler-Platz, die Hauptstraße vom Oberen Tor bis zur Reichsstraße in Adolf-Hitler-Straße und die Adlerstraße in Ritter-v.-Epp-Straße umbenannt. Da in der Stadt keine Juden lebten, gab es keine antisemitischen Ausschreitungen.[14] 1939 wurden viele junge Männer Merkendorfs zum Kriegsdienst einberufen.[15] Von den 142 Merkendorfer Soldaten verloren im Zweiten Weltkrieg 41 ihr Leben.[16]
Am Mittwoch, den 18. April 1945, am Ende des Zweiten Weltkrieges, beschossen heranrückende Amerikaner die Stadt. Einige Gebäude gingen dabei in Flammen auf, darunter auch die Stadtkirche, die vollständig ausbrannte.[17]
Mit der Gemeindegebietsreform in Bayern vom 1. Juli 1972 kam die Stadt Merkendorf mit den eingemeindeten Altgemeinden vom aufgelösten Landkreis Gunzenhausen zum neu gebildeten Groß-Landkreis Ansbach. Die Stadt Merkendorf verlor 1978 ihre Verwaltungseigenständigkeit und wurde mit weiteren fünf Gemeinden zur Verwaltungsgemeinschaft Triesdorf zusammengeschlossen. Der damalige Bürgermeister Heinrich Helmreich jedoch kämpfte für die Eigenständigkeit Merkendorfs vor diversen Gerichten, die es 1980 schließlich wieder erlangte.[18]
2003 schlossen sich in der Kommunalen Allianz Altmühl-Mönchswald-Region folgende Städte und Gemeinden zusammen, um gemeinsame Verwaltungsaufgaben zu meistern und den Tourismus weiter auszubauen: die Stadt Merkendorf, die Gemeinde Mitteleschenbach, die Stadt Ornbau, der Markt Weidenbach und die Stadt Wolframs-Eschenbach.
Hoheitszugehörigkeiten
Die Stadt gehörte bis zur Aufhebung des Klosters Heilbronn im Jahre 1578 zum Gebiet des Klosters. Danach kam sie zum Fürstentum Ansbach und gehörte diesem bis 1792. Von 1792 bis 1806 gehörte Merkendorf zum Gebiet des Fürstentums Ansbach.
Mit der Rheinbundakte fiel das preußische Verwaltungsamt durch Tausch 1806 an Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt die heutige Gemeinde.

Bevölkerung
Einwohnerentwicklung
Stadt Merkendorf mit eingemeindeten Ortsteilen:
Jahr | 1939 | 1950 | 1961 | 1979 | 2004 | 2008 |
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Einwohnerzahl | 1.501 | 2.442 | 1.931 | 2.162 | 2.991 | 2.767 |
Stadt Merkendorf ohne eingemeindete Ortsteile:
Jahr | 1910[19] | 1933 | 1939[20] |
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Einwohnerzahl | 830 | 813 | 758 |
Religion
Die Mehrheit der Einwohner von Merkendorf (ca. 75 %) sind evangelischen Bekenntnisses. Ca. 15 % sind katholisch und nach Wolframs-Eschenbach gepfarrt. Etwa 10 % gehören einer anderen oder keiner Glaubensgemeinschaft an.
Politik
Bürgermeister der Stadt Merkendorf seit 1923
Bürgermeister | Partei | Amtszeit | Anmerkung |
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Wilhelm Hellein | 1923–1935 | ||
Wilhelm Linck | 1935–1945 | Kriegsdienst 1941–1945 | |
Georg Zippel | 1941–1945 | Er führte in dieser Zeit als Erster Beigeordneter die Amtsgeschäfte Lincks. | |
August Schuler | 1. Mai – 31. August 1945 | ||
Johann Winkler | 1945–1946 | ||
Johann Sichart | 1946–1966 | Kreisrat des Landkreises Gunzenhausen, Inhaber des Ehrentellers des Landkreises Gunzenhausen | |
Heinrich Helmreich | CSU | 1966–1984 | Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande, Inhaber der Kommunalen Verdienstmedaille in Bronze, Ehrenbürger der Stadt Merkendorf |
Karl Huber | CSU | 1984–2002 | Kreisrat des Landkreises Gunzenhausen von 1966 bis 1972 und des Großkreises Ansbach von 1972 bis 2008, Inhaber der Goldenen Landkreismedaille des Landkreises Ansbach, seit 2011 Ehrenbürger der Stadt Merkendorf |
Hans Popp | CSU | seit 1. Mai 2002 | Seit 2008 Kreisrat des Landkreises Ansbach |
Die Stadt Merkendorf hat seit der Kommunalwahl 2008 drei Bürgermeister (davor zwei Bürgermeister):
- Erster Bürgermeister: Hans Popp (CSU)
- Zweiter Bürgermeister: Herbert Argmann (Bürgerforum Merkendorf)
- Dritter Bürgermeister: Hans Fleischner (CSU)
(Stand: Kommunalwahl und Wahl des Zweiten und Dritten Bürgermeisters im Merkendorfer Stadtrat 2008)
Stadtrat
Der Stadtrat von Merkendorf hat 15 Mitglieder einschließlich des hauptamtlichen Ersten Bürgermeisters.
CSU | Bürgerforum Merkendorf/überparteiliche Wählergemeinschaft | Altbürger | Gesamt | |
2008 | 5 | 8 | 2 | 15 Sitze |
(Stand: Kommunalwahl am 2. März 2008)
Wappen

Das Wappen von Merkendorf zeigt in Silber einen durchgehenden roten Schragen (Andreaskreuz), belegt mit einem gesenkten schwarzen Anker.
Das älteste Merkendorfer Stadtsiegel datiert aus dem Jahr 1473 und zeigt den Großbuchstaben M in abgerundeter Form, überlagert von einem Andreaskreuz. Im Laufe der Zeit wurden die beiden runden Schenkel des Buchstabens M mit Pfeilspitzen versehen, sodass man später das M als Anker deutete.
Es gibt verschiedene Deutungsversuche: Einmal wurde das Andreaskreuz als Schwedenkreuz angesehen. Der Anker wurde in Verbindung mit dem Fontänenwappen des Klosters Heilsbronn gebracht, da dieses einst viele Besitzungen in Merkendorf hatte.
Die wahrscheinlichste Deutung ist, dass der Anker früher einmal den Anfangsbuchstaben des Stadtnamens darstellte. Das Andreaskreuz ist dem Stammwappen der Grafen von Oettingen, einer früheren Ortsherrschaft, entnommen.[21]
Städtefreundschaften
Merkendorf unterhält freundschaftliche Beziehungen zu anderen Orten im deutschsprachigen Raum mit demselben Namen. Die folgenden Orte mit dem Namen Merkendorf haben sich mit dem mittelfränkischen Merkendorf zum Verein Europäische Merkendorfs e. V. zusammengeschlossen:
Merkendorf bei Zeulenroda-Triebes in Thüringen
Merkendorf bei Coburg in Oberfranken
Merkendorf bei Bamberg in Oberfranken
Merkendorf bei Eutin in Schleswig-Holstein
Merkendorf bei Feldbach in der Steiermark
Alle zwei Jahre findet ein Treffen in einem anderen Merkendorf statt, um sich auszutauschen und sportliche und kulturelle Veranstaltungen durchzuführen. 2010 war die Stadt Merkendorf Ausrichter dieses Treffens.
Soziale Einrichtungen
- Evangelisch-lutherischer Kindergarten Pusteblume (ehemals Am Grenzbuck) in der Straße Am Grenzbuck (67 Kinder, Stand 2010)
- Evangelisch-lutherischer Kindergarten Weidachstrolche (ehemals Im Weidach) in der Lindenstraße (38 Kinder, Stand 2010)
- Grundschule Merkendorf in der Bammersdorfer Straße (98 Kinder, Stand 2010)[22]
Kultur, Sehenswürdigkeiten und Freizeit

Museen
- Heimat- und Krautlandmuseum in der Zehntscheune am Marktplatz
Das Museum zeigt einen Querschnitt über die Lebens- und Arbeitswelt einer kleinen Ackerbürgerstadt vom Schulleben Anfang des 20. Jahrhunderts bis hin zum lange währenden Krautanbau.[23]
- Bürger- und Trachtenstube um 1900 in der Adlerstraße
Dort sind viele alte fränkische und Merkendorfer Trachten ausgestellt, die zu unterschiedlichen Anlässen getragen wurden, beispielsweise bei der Kindstaufe und bei der Trauerfeier.
Bauwerke
Die Altstadt liegt innerhalb der spätmittelalterlichen Stadtmauer und hat einen annähernd quadratischen Grundriss mit vielen denkmalgeschützten Bauwerken. Dominierend ist die spätgotische Stadtkirche Zu unserer Lieben Frau(en) in der Schulstraße. Sie stammt aus dem Jahr 1473 und brannte sowohl im Dreißigjährigen Krieg als auch im Zweiten Weltkrieg aus.
Die Stadtverwaltung hat ihren Sitz im historischen Rathaus am Marktplatz. Das Bauwerk diente zuerst als Rathaus, wurde dann an die örtliche Brauerei verkauft und nach einer umfassenden Renovierung 1991 wieder von der Stadtverwaltung genutzt. Vor dem Rathaus steht der Merkendorfer Krautbrunnen. Er wurde 1991 aufgestellt und soll an die Zeit des Krautanbaus erinnern. Ebenfalls am Marktplatz befindet sich die Zehntscheune. Sie diente als Getreidespeicher für das Fürstentum Ansbach. Direkt daneben liegt das Amtshaus. Dort hatte der Amtmann des Fürstentums Ansbach seinen Sitz und verwaltete von dort aus unter anderem viele kleinere Orte, besonders im Gunzenhäuser Raum, da Merkendorf ein wichtiges Verwaltungszentrum war.
Vor dem Amtshaus steht das Kriegerdenkmal. Es erinnert an die gefallenen Merkendorfer Soldaten des Ersten und Zweiten Weltkriegs. In der Nachbarschaft der Zehntscheune steht das Steingruberhaus in der Schulstraße. Es wurde von Johann David Steingruber als Amtshaus errichtet und dient heute der Stadt Merkendorf für repräsentative Zwecke. Etwas weiter nördlich, ebenfalls in der Schulstraße, befinden sich das erste und das zweite Pfarrhaus. Es sind barocke Gebäude, die den ursprünglich zwei Pfarrern der Pfarrei Merkendorf als Wohngebäude dienten. Im ersten Pfarrhaus sind die Pfarrwohung und das Pfarramt untergebracht. Im zweiten Pfarrhaus befinden sich die Wohnung des Gemeindediakons und Räume der örtlichen Diakoniestation.
Die Altstadt beginnt am Oberen Tor. Es ist ein barockisierter Torbau aus dem Spätmittelalter, genauso wie das Untere Tor am südlichen Ende der Altstadt. Beide Tore stehen in der Hauptstraße. Neben dem Unteren Tor befindet sich das Torwachhaus. Es steht an der Ecke Haupt-/Ringstraße und war eines von ursprünglich drei Torchwachhäusern der Stadt. Dort wurde noch bis 1932 der Pflasterzoll erhoben.[24] Die östliche Begrenzung der Altstadt bildet das Taschentor in der Adlerstraße. Es ist ebenfalls ein barockisierter Torbau aus dem Spätmittelalter. Vom Unteren Tor bis zum Stadtmauerturm (Gerberstraße 3a) verläuft ein wassergefülltes Stadtgrabenstück in der Ringstraße. Ursprünglich umlief dieser Graben die gesamte Stadtbefestigung.
In Großbreitenbronn befindet sich eine Turmruine, die zur Briccius-Kapelle gehörte.
Siehe auch Liste der Baudenkmäler in Merkendorf (Mittelfranken).
Regelmäßige Veranstaltungen
Die traditionelle Merkendorfer Kirchweih wird am ersten Wochenende im September gefeiert. Von Freitag bis Montag ist der Vergnügungspark in der Altstadt geöffnet; die Gastronomen beginnen die Kirchweih schon am Mittwoch (bis 2009 am Donnerstag) mit Gerichten aus Merkendorfer Kraut.
Jedes Jahr findet im September in Merkendorf die Merkendorfer Krautwoche mit der Merkendorfer Krautkönigin[25] statt. Im Ortsteil Heglau wird am dritten Sonntag im September das Krautfest gefeiert.[26]
Alle zwei Jahre mit gerader Jahreszahl findet im Juli das Merkendorfer Altstadtfest statt mit historischen Vorführungen, wie schmieden oder Seile drehen.
Seit 2002 findet Anfang August die Merkendorfer Sommerakademie statt, zu der viele Hobbykünstler in die Merkendorfer Altstadt kommen. Angeboten werden Bildhauer-, Aquarellmal- und Hochdrucktechnikkurse.[27]
Kulinarische Spezialitätem
Seit dem Krautanbau ist im weiten Umkreis das Merkendorfer Sauerkraut bekannt. Beliebt sind bei Festen in Merkendorf Merkendorfer Bratwürste mit Sauerkraut.
Sportvereine und Sportstätten
- Im TSV Merkendorf 1914 e. V. sind folgende Sparten besetzt: Faustball, Fußball, Gymnastik und Fitness, Tennis, Tischtennis, Turnen und Volleyball.[28]
- Der Schützenverein Merkendorf 1881 e. V. gehört zum Schützengau Hesselberg.
In Merkendorf existieren folgende Sportstätten:
- Naturfreibad Weißbachmühle
- Schulturnhalle in der Bammersdorfer Straße
- Sportanlage des TSV Merkendorf in der Heglauer Straße
- Schützenhaus des SV Merkendorf in der Heglauer Straße
- Fußballrasenplatz an der ehemaligen TSV-Turnhalle in der Straße Am Sportplatz
Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr
Merkendorf liegt an der Bundesstraße 13, nahe der Bundesautobahn 6 (Anschlussstelle 52 – Ansbach). Im Ortsteil Triesdorf Bahnhof hat Merkendorf Anschluss an die Bahnstrecke Treuchtlingen–Würzburg. Es verkehren außerdem ÖPNV-Busse des VGN und Schulbusse nach Ansbach, Heilsbronn, Mitteleschenbach, Neuendettelsau, Windsbach und Wolframs-Eschenbach.
Durch das Stadtgebiet verlaufen die Rad- und Fernwanderwege Europäische Wasserscheide, Krautlandradweg, Seenländer, Altmühltalradweg und Zwei-Städt-Weg Wolframs-Eschenbach.
Landwirtschaft
Die Gegend um Merkendorf ist wegen ihrer jahrhundertealten Nutzung für den Anbau von Gemüsekohl bekannt als fränkisches „Krautland“.[29][30] Die sandigen Böden um Merkendorf machen den Krautanbau möglich.
In jüngster Zeit wurde das Kraut durch den Massenanbau von Mais für Biogasanlagen ersetzt.
Im Stadtgebiet von Merkendorf stehen neun Biogasanlagen.
Ansässige Unternehmen
Die größten Arbeitgeber in der Stadt sind die Glaswerke Arnold, die 1993 von Gunzenhausen in die Neuseser Straße von Merkendorf zogen und die Firma agriKomp, die sich europaweit auf die Planung, den Bau und die Installation von Biogasanlagen spezialisiert hat.
Seit 2005 haben sich mittelständische Unternehmen, die sich mit erneuerbaren Energien, hauptsächlich Biogasanlagentechnologie, beschäftigen, im Gewerbegebiet Energiepark niedergelassen, das an der B 13 liegt.
Der Hauptsektor der großen Merkendorfer Firmen liegt im Biogasanlagenbau und Solaranlagenbereich.
Brauereien
Neben dem jahrhundertelangen Krautanbau gab es in der Stadt Merkendorf auch eine lange Brautradition, die durch die Brauerei Hellein bis 1965 aufrechterhalten wurde. Insgesamt gab es einst drei Brauereien in der Stadt.
Medien
Im Gebiet der Stadt Merkendorf erscheinen die regionalen Tageszeitungen Fränkische Landeszeitung für den Ansbacher Raum und der Altmühl-Bote für den Altlandkreis Gunzenhausen.
Jeden letzten Donnerstag im Monat erscheint das städtische Amts- und Mitteilungsblatt.
Zudem werden die Wochenzeitungen WiB, WZ Ansbach, StadtZeitung Weißenburg und die 14-täglich erscheinenden HabewindNews aus Neuendettelsau kostenlos an jeden Haushalt verteilt.
Öffentliche Einrichtungen
Im Rathaus der Stadt gibt es das örtliche Standesamt, das für das Stadtgebiet zuständig ist. Standesbeamter ist der Erste Bürgermeister, der vom Stadtrat dazu bestellt wird.
Kommunale Einrichtungen
In der Stadt gibt es als kommunale Einrichtungen unter städtischer Trägerschaft den Wertstoffhof in der Bammersdorfer Straße und die Zentralkläranlage im Dürrnhöfer Weg. Der städtische Bauhof unterhält Gemeindestraßen und Flurwege.
Die Müllabfuhr sowie die Wasser- und Stromversorgung übernehmen auswärtige Unternehmen.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger der Stadt Merkendorf
- Leonhardt Weger (†, langjähriger Gemeindekassier)
- Karl Preis (†, Stadtpfarrer von 1915 bis 1930)
- Adolf Kirsch (†, Kirchenrat, Stadtpfarrer von 1931 bis 1940)
- Margarete Weglehner (†, Stifterin)
- Max Auernhammer (†, Hauptlehrer und Schulleiter, Organist)
- Ernst Klar (†, Ingenieur grad., Fabrikant)
- Heinrich Helmreich (†, Bürgermeister von 1966 bis 1984)
- Karl Huber (Bürgermeister von 1984 bis 2002; Ehrenbürger seit 2011)[31]
Persönlichkeiten mit Bezug zur Stadt Merkendorf
- Hermann Schmidt (1902–1993), deutscher Mathematiker und Hochschullehrer
- Friedrich Candidus (1904–1986), deutscher Heimatdichter und Oberlehrer
- Wilhelm Koch (* 1926), deutscher Beamter, Heimatforscher und Buchautor
Film
- Ehemalige Hoflieferanten – Die Merkendorfer Krautbauern, Dokumentation von Gabriele Mooser, 2008[32]
Literatur
- Wilhelm Koch und Heinrich Helmreich: Merkendorf – Historische Kleinstadt im Fränkischen Seenland, Herausgeber Stadt Merkendorf 1988
- Heinrich Helmreich: Merkendorf 1945 – 50 Jahre danach – Zeitzeugen erinnern sich, Herausgeber Heimatverein Merkendorf 1995
- Wilhelm Koch: 600 Jahre Stadt Merkendorf 1398–1998, Herausgeber Stadt Merkendorf 1998
- Wilhelm Koch: Krieg und Frieden – Merkendorf 1944–1949, Herausgeber Stadt Merkendorf 2006
- Arbeitsgruppe Ortschronik Großbreitenbronn: Mein Breitenbronn – Chronik von Großbreitenbronn, Herausgeber Arbeitsgruppe Ortschronik Großbreitenbronn 2007
- Wilhelm Koch: Merkendorfer Kraut in Vergangenheit und Gegenwart, Herausgeber: Stadt Merkendorf 2008
- Stadt Merkendorf: 800 Jahre Hirschlach-Neuses 1208–2008, Herausgeber Stadt Merkendorf 2008
Weblinks
- Offizielle Webseite von Merkendorf
- Wappen von Merkendorf in der Datenbank des Hauses der Bayerischen Geschichte
- Triesdorf, Residenz des letzten Markgrafen von Ansbach-Bayreuth
- Merkendorf (Mittelfranken): Amtliche Statistik des Bayerischen Landesamtes für Statistik
Einzelnachweise
- ↑ Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2024; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
- ↑ Wissenwerte von A bis Z
- ↑ Tourismus auf der Seite von Merkendorf
- ↑ Geschichte des Krautanbaus im Merkendorfer Land
- ↑ Regionaler Plaungsverband
- ↑ Bayerische Landesbibliothek
- ↑ Informationsflyer „Heimatmuseum Merkendorf in der Zehntscheune am Marktplatz“, Herausgeber: Heimatverein Merkendorf e. V. und Stadt Merkendorf 2011
- ↑ Wilhelm Koch: Merkendorfs Name und Wappen. In: 600 Jahre Stadt Merkendorf 1398 - 1998. Merkendorf 1998, S. 12.
- ↑ Wilhelm Koch: Merkendorfer Chronik. In: 600 Jahre Stadt Merkendorf 1398 - 1998. Merkendorf 1998, S. 13.
- ↑ Wilhelm Koch: Merkendorfer Chronik. In: 600 Jahre Stadt Merkendorf 1398 - 1998. Merkendorf 1998, S. 14.
- ↑ Informationstafel „Die Stadt brennt“ am Zwei-Städte-Radweg Merkendorf – Wolframs-Eschenbach, gesehen im März 2011
- ↑ Wilhelm Koch: Merkendorfer Chronik. In: 600 Jahre Stadt Merkendorf 1398 - 1998. Merkendorf 1998, S. 16–17.
- ↑ Wilhelm Koch, Heinrich Helmreich: Der Erste Weltkrieg und seine Folgen. In: Stadt Merkendorf - Historische Kleinstadt im Fränkischen Seenland. Merkendorf 1988, S. 66.
- ↑ Wilhelm Koch, Heinrich Helmreich: Unter der Diktatur - 1933. In: Stadt Merkendorf - Historische Kleinstadt im Fränkischen Seenland. Merkendorf 1988, S. 72.
- ↑ Wilhelm Koch, Heinrich Helmreich: Der Zweite Weltkrieg. In: Stadt Merkendorf - Historische Kleinstadt im Fränkischen Seenland. Merkendorf 1988, S. 73.
- ↑ Wilhelm Koch: Abbildung im Kapitel Gefangen - Heimgekehrt - Gefallen. In: Krieg und Frieden - Merkendorf 1944−1949. Merkendorf 2006, S. 121.
- ↑ Wilhelm Koch: Merkendorfer Chronik. In: 600 Jahre Stadt Merkendorf 1398 - 1998. Merkendorf 1998, S. 19.
- ↑ Wilhelm Koch, Heinrich Helmreich: Die Gemeindegebietsreform. In: Merkendorf - Historische Kleinstadt im Fränkischen Seenland. Merkendorf 1988, S. 104–108.
- ↑ Einwohnerzahlen des Bezirksamtes Gunzenhausen um 1900
- ↑ Verwaltungsgeschichte des Landkreises Gunzenhausen
- ↑ Wilhelm Koch: Merkendorfs Name und Wappen. In: 600 Jahre Stadt Merkendorf 1398 - 1998. Merkendorf 1998, S. 12.
- ↑ Amts- und Mitteilungsblatt der Stadt Merkendorf, Ausgabe 12/2010: „Bürgerversammlung Merkendorf – Bericht aus dem Altmühl-Boten“, S. 3
- ↑ Informationsflyer „Heimatmuseum Merkendorf in der Zehntscheune am Marktplatz“, Herausgeber: Heimatverein Merkendorf e. V. und Stadt Merkendorf 2011
- ↑ Wilhelm Koch: Sehenswertes Merkendorf. In: Merkendorfer Kraut in Vergangenheit und Gegenwart. Merkendorf 2008, S. 19.
- ↑ Merkendorfer Krautköniginnen
- ↑ Merkendorfer Kraut
- ↑ Sommerakademie Merkendorf
- ↑ Sparten im TSV Merkendorf
- ↑ Geschichte des Merkendorfer Krautes
- ↑ Als das Kraut auszog, die Welt zu erobern. Beim Merkendorfer Krautfest wird die historische Bedeutung des Gemüses für die Region gefeiert. Nürnberger Nachrichten vom 17. September 2010
- ↑ Ein neuer Ehrenbürger für die „Krautstadt“
- ↑ Film „Ehemalige Hoflieferanten – Die Merkendorfer Krautbauern“ – Bayerischer Rundfunk, 2008