Paul Klee (* 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern, Schweiz; † 29. Juni 1940 in Muralto) war ein deutscher Maler und Grafiker, dem postum die Schweizer Staatsbürgerschaft zuerkannt wurde.[1]


Klees Werk wird verschiedenen Kunstrichtungen zugeordnet, dem Expressionismus, Konstruktivismus, Kubismus, Primitivismus und dem Surrealismus; er befasste sich ebenfalls mit Studien des Orientalismus.[2] Klee stand im engen Kontakt zu der Redaktionsgemeinschaft Der Blaue Reiter, dem er sich 1911 anschloss. Wie sein Freund, der russische Maler Wassily Kandinsky, lehrte er ab 1920 am Bauhaus in Weimar und später in Dessau. Ab 1931 war er Professor an der Kunstakademie Düsseldorf. Nach der Machtergreifung durch die Nationalsozialisten ging er ins Exil nach Bern, wo während der letzten Jahre ab dem Jahr 1934 trotz wachsender Belastung durch eine schwere Krankheit ein umfangreiches Spätwerk entstand. Neben seinem künstlerischen Werk verfasste er kunsttheoretische Schriften wie beispielsweise „Schöpferische Konfession“ (1920) und „Pädagogisches Skizzenbuch“ (1925). Paul Klee gehört zu den bedeutendsten bildenden Künstlern des 20. Jahrhunderts.
Leben
Kindheit und Schulzeit
Paul Klee wurde als Ernst Paul Klee am 18. Dezember 1879 in Münchenbuchsee bei Bern als zweites Kind des deutschen Musiklehrers Hans Wilhelm Klee (1849–1940) und der schweizerischen Sängerin Ida Marie Klee, geb. Frick (1855–1921) geboren. Seine Schwester Mathilde († 6. Dezember 1953) kam am 28. Januar 1876 in Walzenhausen zur Welt. Der Vater stammte aus Thann in der Rhön und studierte am Stuttgarter Konservatorium Gesang, Klavier, Orgel und Violine. Dort lernte er seine spätere Frau Ida Frick kennen. Bis 1931 wirkte Hans Wilhelm Klee als Musiklehrer am Bernischen Staatsseminar in Hofwil bei Bern. Diesem Umstand war es zu verdanken, dass Klee durch sein Elternhaus seine künstlerischen Fähigkeiten musisch entwickeln konnte und die Musik eine ständige Quelle der Anregung und Inspiration wurde, bis an sein Lebensende.[3]
Im Jahr 1880 zog die Familie nach Bern, wo sie 1897 nach mehreren Wohnungswechseln ein eigenes Haus im Kirchenfeldquartier bezog.[4] Von 1886 bis 1890 besuchte Klee die Primarschule und erhielt mit sieben Jahren Geigenunterricht bei Carl Jahn, dem Violinlehrer der Städtischen Musikschule. Das Geigenspiel beherrschte er bald so meisterhaft, dass er bereits als Elfjähriger als außerordentliches Mitglied bei der Bernischen Musikgesellschaft spielen durfte.
Weitere Interessen lagen im Zeichnen und Dichten. In seinen Schulbüchern und -heften finden sich zahllose Karikaturen. Mit dem Zeichenstift erfasste er schon früh die Silhouetten der umliegenden Städte wie Bern, Fribourg und die sie umgebende Landschaft.[5][6] Sein zeichnerisches Talent wurde jedoch nicht gefördert, da seine Eltern ihn zum Musiker ausbilden lassen wollten. 1890 wechselte Klee an das Progymnasium in Bern. Im April 1898 begann er ein Tagebuch zu führen, das er bis zum Dezember 1918 ergänzte; er redigierte es im selben Jahr und ließ es mit der Überschrift „Erinnerungen an die Kindheit“ beginnen.[7] Im September 1898 schloss er die Schulausbildung mit der Matura am Literargymnasium in Bern ab. Zur weiteren Ausbildung verließ er die Schweiz und zog nach München.
Studium
Klees Doppelbegabung machte es ihm nicht leicht, sich zwischen der Ausbildung in Musik oder Malerei zu entscheiden; seine Wahl fiel auf die Kunst – er opponierte damit gegen den Wunsch seiner Eltern –, daher studierte er in München zuerst Grafik an einer Privatschule bei Heinrich Knirr (1862–1944), da er an der Akademie der Bildenden Künste München abgewiesen worden war und bildete sich 1899 bei Walter Ziegler (1859–1932) in der Technik des Radierens und Ätzens aus. Klee genoss das lockere studentische Leben und hatte zahlreiche Affären mit jungen Modellen, „um ‚eine verfeinerte Sexualerfahrung‘“[8] zu erlangen. Im Februar 1900 bezog Klee ein eigenes Atelier in München und wechselte am 11. Oktober 1900 an die Kunstakademie in die Malklasse von Franz von Stuck, in der gleichzeitig Wassily Kandinsky studierte.[8] Die beiden begegneten sich jedoch nicht, da Klee nur sporadisch am Unterricht teilnahm und im März 1901 die Akademie wieder verließ, da er dem Unterricht wenig abgewinnen konnte. Wie sich später herausstellen sollte, hatten Klee und Kandinsky in München in derselben Straße gewohnt – in der Ainmillerstraße, nur einige Häuser voneinander entfernt – Klee von 1906 bis 1921 im Haus Nr. 32 und Kandinsky von 1908 bis 1914 im Haus Nr. 36. Im Zeichnen und Radieren hatte Klee sich in dieser Zeit fortgebildet, die Malerei blieb ihm noch verschlossen.
Im Juli 1901 kehrte Klee nach Bern zurück. Während einer gemeinsamen sechsmonatigen Studienreise vom 22. Oktober 1901 bis 2. Mai 1902 mit dem Bildhauer Hermann Haller nach Italien, die über Mailand, Genua, Livorno, Pisa, Rom, Porto d’Anzio, Neapel, Pompei, Sorrento, Positano, Amalfi, Gragano und Florenz führte, wurden drei Erlebnisse für seine künstlerisches Ausdrucksvermögen entscheidend, „einmal die Renaissance-Architektur in Florenz, die Paläste der Kirchen, die die Stadt der Medici zu einem Gesamtkunstwerk machen, ihr konstruktives Element, die baulichen Zahlengeheimnisse, die Proportionsverhältnisse“, zweitens hatte Klee erstmals im Aquarium von Neapel „die Imagination und Phantastik der Naturformen, deren Farbenpracht, das Märchenhafte der Meeresfauna und -flora erlebt“ sowie drittens „die spielerische Sensibilität der gotischen Tafelmalereien von Siena“.[9]
Nach seiner Rückkehr aus Italien 1902 lebte Klee bis 1906 in seinem Elternhaus und verdiente seinen Lebensunterhalt als Geiger bei der Bernischen Musikgesellschaft[10], an deren veranstalteten Abonnementkonzerten er gleichfalls als Rezensent und Substitut wirkte,[11] und setzte durch Belegung anatomischer Vorlesungen und eines anatomischen Kurses seine künstlerische Ausbildung fort. 1903 entstanden die ersten der zehn bis 1905 geschaffenen Radierungen, die im Zyklus Inventionen zusammengefasst sind.[12] Im Jahr 1904 studierte Klee im Kupferstichkabinett in München die Illustrationen von Aubrey Beardsley, William Blake und Francisco de Goya, die ihn, wie das grafische Werk von James Ensor, in dieser Zeit nachhaltig beeindruckten.[13]
Im Mai und Juni des Jahres 1905 unternahm Klee zusammen mit seinen Jugendfreunden, dem angehenden Künstler Louis Moilliet und dem Schriftsteller Ernst Bloesch (1878–1945), eine Reise nach Paris, wo er sich dem Studium der älteren Kunst im Louvre und in der Galerie des Palais du Luxembourg widmete. In diesem Jahr nahm Klee zum ersten Mal den Impressionismus wahr und begann sich im Herbst mit der Hinterglasmalerei zu befassen.[14] 1906 besuchte Klee Berlin und sah dort die Jahrhundertausstellung deutscher Kunst; im September desselben Jahres zog er endgültig nach München und heiratete am 15. September die Pianistin Lily Stumpf (1876–1946), die er 1899 bei einer Kammermusik-Soirée in München kennengelernt hatte. Ein Jahr später, am 30. November 1907, wurde der Sohn Felix geboren. Klee übernahm zum großen Teil die Kindererziehung und den Haushalt in ihrer Wohnung in Schwabing, Lily Klee kam für den Lebensunterhalt auf, indem sie nicht mehr als Pianistin auftrat, sondern Klavierstunden erteilte.[11]
Im Mai 1908 wurde Klee Mitglied der Vereinigung Schweizerischer Graphiker „Die Walze“ und nahm im selben Jahr mit drei Werken an der Ausstellung der Münchner Secession, mit sechs Werken an der Berliner Secession sowie an der Ausstellung im Münchner Glaspalast teil. Über musikalische Darbietungen referierte Klee in der Schweizer Zeitschrift „Die Alpen“ in den Jahren 1911 und 1912.
Anschluss an den „Blauen Reiter“ 1911
Im Januar 1911 lernte Klee Alfred Kubin in München kennen, der ihn in dem Vorhaben bestärkte, Voltaires Candide zu illustrieren. Zu diesem Zeitpunkt nahm Klees grafisches Werk einen großen Raum ein und seine frühe Neigung zum Sarkastischen und Skurrilen sowie Ironischen lag Kubin sehr. Er freundete sich mit Klee nicht nur an, er wurde zudem sein erster namhafter Sammler.[15] 1911 lernte Klee, durch Vermittlung Kubins, den Kunstkritiker Wilhelm Hausenstein kennen und war im Sommer desselben Jahres Gründungsmitglied der Münchner Künstlervereinigung „Sema“, dessen Geschäftsführer er wurde.[16] Im Herbst machte er die Bekanntschaft von August Macke und Wassily Kandinsky und schloss sich im Winter der Redaktionsgemeinschaft des Almanachs „Der Blaue Reiter“, begründet von Wassily Kandinsky und Franz Marc, an. Weitere Mitarbeiter waren unter anderem August Macke, Gabriele Münter und Marianne von Werefkin. Klee entwickelte sich in den wenigen Monaten seiner Mitarbeit zu einem wichtigen und eigenständigen Mitglied des „Blauen Reiters“, von einer vollkommenen Integration kann aber nicht gesprochen werden.[17]
Die Herausgabe des Almanachs wurde jedoch zugunsten einer Ausstellung aufgeschoben. Die erste der beiden Ausstellungen des „Blauen Reiters“ fand vom 18. Dezember 1911 bis zum 1. Januar 1912 in der Modernen Galerie Heinrich Thannhauser in München statt. Klee war in dieser Ausstellung nicht vertreten, in der zweiten Ausstellung, die vom 12. Februar bis zum 18. März 1912 in der Galerie Goltz stattfand, wurden 17 grafische Arbeiten von ihm gezeigt. Diese zweite Ausstellung hieß programmatisch „Schwarz-Weiß“, da sie ausschließlich Druckgrafik berücksichtigte.[18] Kandinsky und Marc gaben den bereits 1911 geplanten Almanach „Der Blaue Reiter“ im Mai 1912 im Piper Verlag heraus, in dem mehrere Werke Klees reproduziert worden waren. Gleichzeitig publizierte Kandinsky seine kunsttheoretische Schrift „Über das Geistige in der Kunst“.[19]
Parisreise 1912
Während eines zweiten Parisaufenthaltes vom 2. bis 18. April 1912 besuchte Klee mit seiner Frau Lily die Galerie von Daniel-Henry Kahnweiler sowie die Sammlung von Wilhelm Uhde, sah Werke von Georges Braque, André Derain, Henri Matisse, Pablo Picasso, Henri Rousseau und Maurice de Vlaminck, trafen Henri Le Fauconnier und Karl Hofer sowie am 11. April Robert Delaunay in dessen Pariser Atelier. In Köln wurden vom 25. Mai bis zum 30. September 1912 auf der Internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler zu Cöln 1912 vier Zeichnungen von Klee gezeigt. Im Dezember 1912 erhielt Paul Klee Robert Delaunays Aufsatz „Über das Licht“ („La Lumière“) zur Übersetzung für Herwarth Waldens Kunstzeitschrift „Der Sturm“ in Berlin, den Franz Marc für ihn aus Paris mitgebracht hatte und der im Januar des folgenden Jahres in Herwarth Waldens Kunstzeitschrift „Der Sturm“ in Berlin erschien.[20] Klee hatte während seines Parisaufenthalts Delaunays Fensterbilder kennengelernt und bei ihm „den Typus eines selbständigen Bildes, das ohne Motive aus der Natur ein ganz abstraktes Formdasein führt …“ erkannt, wie er in einer Ausstellungskritik 1912 schrieb.[21] Nach der Bekanntschaft mit Delaunay änderte sich Klees Verständnis von Licht und Farbe grundlegend, indem er versuchte, die gewonnenen Anregungen durch Delaunay in seinen Bildern und Blättern bildlich umzusetzen, ihnen mehr Farbe gab und die Effekte rein durch Kontraste und Tonunterschiede erzielte.[22]
Tunisreise 1914
Für Klee war es die Reise vom 3. bis 25. April 1914, die er zusammen mit August Macke und Louis Moilliet nach Tunis unternahm, die den Durchbruch zur Malerei brachte. Die Reise führte von Bern über Lyon und Marseille, mit Abstechern nach Saint-Germain, Sidi-Bou-Said, Karthago, Hammamet, Kairouan und zurück über Palermo, Neapel, Rom, Mailand, Bern nach München. Klee führte als einziger der drei Maler Tagebuch, so beschrieb er die Einfahrt nach Tunis:
- „Die Sonne von einer finsteren Kraft. Die farbige Klarheit am Lande verheißungsvoll. Macke spürt das auch. Wir wissen beide, dass wir hier gut arbeiten werden.“
Die Aquarelle von Klee neigten zu größerer Abstraktion, Macke bevorzugte kräftigere Farben, während Moilliet sehr viel großflächiger malte. Jedoch gab es gegen Ende der Reise eine gegenseitige Beeinflussung, wie ein Vergleich der früher entstandenen Arbeiten der drei Künstler zeigt. Ein Beispiel ist Kairouan III von Macke, Klees Ansicht von Kairouan und Moilliets Kairouan.[23] Klee malte, sensibilisiert durch das Farbverständnis Delaunays für das intensive Licht und die Farben des Südens, mehrere Aquarelle, denen er selbst für sein weiteres Kunstschaffen große Bedeutung zumaß. So schrieb er am 16. April in sein Tagebuch:
- „Die Farbe hat mich. Ich brauche nicht nach ihr zu haschen. Sie hat mich für immer, ich weiß das. Das ist der glücklichen Stunde Sinn: ich und die Farbe sind eins. Ich bin Maler.“[24]
Im Mai 1914 war Klee Gründungsmitglied und Schriftführer der aus dem Zusammenschluss von Künstlern der Münchner Secession, der Neuen Künstlervereinigung sowie der „Sema“ und der „Scholle“ gegründeten „Neuen Münchner Secession“. Im folgenden Jahr begegnete er dem Dichter Rainer Maria Rilke, der über einige Monate hindurch etwa vierzig Blätter Klees „in seinem Zimmer haben durfte.“[25]
Als „Kunstmaler“ im Krieg
Am 5. März 1916 erhielt Klee seinen Einberufungsbehl als Landsturmsoldat. Als Sohn eines deutschen Vaters, der sich nie um eine Einbürgerung seines Sohnes in die Schweiz bemüht hatte, war Klee während des Ersten Weltkriegs wehrpflichtig. Nachdem er am Tage seiner Einberufung erfahren hatte, dass sein „Freund Franz Marc bei Verdun“[26] gefallen war – Marc starb bei einem Erkundungsritt in Barquis, nachdem er von einem Granatsplitter an der Schläfe getroffen wurde[27] – erhielt Klee ab dem 11. März 1916 in Landshut seine Ausbildung zum Rekruten und wurde danach hinter die Front eingesetzt. Am 20. August kam Klee zur Flieger-Ersatzabteilung nach Oberschleißheim, wo er als „Kunstmaler“ die Tarnbemalung der Flugzeuge ausbessern musste. Am 17. Januar des Jahres 1917 wurde er an die Königlich Bayerische Fliegerschule nach Gersthofen versetzt, wo er bis zum Ende des Krieges als Schreiber des Kassenwarts tätig war, daher blieb ihm ein Fronteinsatz erspart, und er konnte in einem außerhalb der Kaserne gelegenen Zimmer die Malerei im Krieg fortführen.[28]
In Herwarth Waldens Galerie „Der Sturm“ gab es im März 1916 eine erste Ausstellung seiner abstrakten Aquarelle, eine zweite folgte im Februar 1917. Der Verkauferfolg war gut, und Walden forderte neue Werke an, da der Kunstmarkt positiv reagierte. Paradoxerweise hatte Klee, als er einberufen wurde, mit den Bildern Erfolg, die gerade seine Abkehr vom Krieg dokumentieren sollten.[29] 1918 erreichte Klee den künstlerischen und kommerziellen Durchbruch in Deutschland. So konnte er allein an Walden Bilder für 3.460 Mark verkaufen[28] Im gleichen Jahr erschien das „Sturm“-Bilderbuch „Paul Klee“, herausgegeben von Herwarth Walden.
Im Juni 1919 reichten die Stuttgarter Akademiestudenten Willi Baumeister und Oskar Schlemmer den Vorschlag beim zuständigen Ministerium ein, Paul Klee als Nachfolger Adolf Hölzels zum Professor an die Akademie der bildenden Künste in Stuttgart zu berufen. Paul Klee stand diesem Vorschlag im Juli positiv gegenüber, er scheiterte jedoch im Herbst des Jahres an der ablehnenden Haltung der Akademie unter Direktor Heinrich Altherr.[30]
Erste Einzelausstellung in München 1920
Durch die Vermittlung von Alexej von Jawlensky trafen sich 1919 Klee und die Galeristin Galka Scheyer, die ab 1924 die Künstlervereinigung „unter dem Gruppennamen Die Blaue Vier/The Blue Four in den Vereinigten Staaten vertritt und die Verbreitung deren künstlerischer Ideen durch Ausstellungen und Vorträge fördern will.“[31] Am 12. April 1919 wurde er Mitglied des Rats bildender Künstler und des Aktionsausschusses Revolutionärer Künstler. In Zürich, wohin er nach der Niederschlagung der Münchner Räterepublik am 11. Juni flüchten musste, traf sich Klee mit Künstlern der DADA-Gruppe, unter anderem mit Tristan Tzara, Hans Arp, Marcel Janco, Hans Richter sowie mit dem Komponisten Ferruccio Busoni, bei dem er sich für eine Klavierprofessur zugunsten von Gottfried Galston am Zürcher Konservatorium einsetzte. Am 1. Oktober 1919 schloss Klee mit dem Münchner Kunsthändler Hans Goltz einen Generalvertretungsvertrag ab, der nach mehreren Verlängerungen bis 1925 Bestand hatte.[32][33] Die erste retrospektive Einzelausstellung Paul Klees wurde am 17. Mai 1920 in der Galerie Goltz in München eröffnet. Sie umfasste 371 Werke an Gemälden, Aquarellen, Plastiken, Zeichnungen und Grafik-Blättern. Der Ausstellungskatalog enthält eine „biographische Skizze nach eigenen Angaben des Künstlers.“[34]
Am Bauhaus in Weimar
Von 1919 bis 1925 war er das „Werkstattgebäude des Staatlichen Bauhauses Weimar“.
Am 29. Oktober 1920 wurde Klee von Walter Gropius als Werkstattmeister für Buchbinderei an das Staatliche Bauhaus in Weimar berufen und begann, zunächst im Rhythmus von zwei Wochen, seine Lehrtätigkeit am 10. Januar 1921[35]. Seine Ernennung war eine konsequente kulturpolitische Entscheidung, da sich Klee nach der Novemberrevolution in München nach anfänglichem Zögern zur politischen Linken bekannt hatte. Die Maler des Bauhauses kannten Klees Werk, sie vertraten die Richtung der modernen Malerei, die in der Galerie „Der Sturm“ in Berlin gezeigt wurde. Im September desselben Jahres übersiedelte er mit seiner Familie endgültig nach Weimar.[33] Sein Sohn Felix wurde, kaum vierzehnjährig, der jüngste Bauhausschüler.
Im März 1921 beteiligte sich Klee an der Gruppenausstellung 14th Exhibition, der von Katherine Sophie Dreier und Marcel Duchamp gegründeten Künstlerorganisation Société Anonyme Inc. in New York, bei der das Werk Paul Klees zum ersten Mal in den USA vorgestellt wurde. Dreier, die im September 1920 den ersten Kontakt mit Klee aufnahm, besaß etwa 21 seiner Werke, die sich seit 1953 in der Sammlung der Yale University in New Haven befindet, die seit dieser Zeit deren Nachlass in der Beinecke Rare Book and Manuscript Library verwahrt.[36]
Am Bauhaus übernahm Klee 1922 die Werkstätte für Gold-, Silber- und Kupferschmiede und zudem ab der zweiten Jahreshälfte die Werkstatt für Glasmalerei – Wassily Kandinsky folgte ihm am 1. Juli 1922. Im Februar 1923 veranstaltete die Nationalgalerie in Berlin im Kronprinzenpalais die mit 270 Werken bisher zweitgrößte Einzelausstellung mit Werken des Künstlers. Nachdem sich das Bauhaus durch die Übernahme László Moholy-Nagys für den sogenannten „Vorkurs“ (Grundlagenausbildung) im Jahre 1923 umstrukturierte, wurde Paul Klees Unterricht in der „Formlehre“ fester Bestandteil dieser Grundausbildung und übernahm darüber hinaus die Werkstatt für Weberei.[37]
„Die Blaue Vier“ 1924
Am 7. Januar 1924 wurde in New York die erste Einzelausstellung Klees in den USA eröffnet, die von der Société Anonyme Inc. organisiert worden war. Die 16th Exhibition of Modern Art in den Galleries der Société Anonyme umfasste 27 Werke des Künstlers, darunter Rosenbaum, 1920, Herbstblume, 1922, Blumen im Wind, 1922, Kleines Regattabild, 1922 und Der Hügel, 1922.
Ende März 1924 gründete Klee – im Andenken an den Blauen Reiter – in Weimar, zusammen mit Lyonel Feininger, Wassily Kandinsky und Alexej von Jawlensky die bereits 1919 geplante Künstlergruppe „Die Blaue Vier“. Hierfür reiste Galka Scheyer für zehn Tage nach Weimar, um die Modalitäten der Gründung zu regeln sowie den am 31. desselben Monats geschlossenen Vertrag zwischen ihr und den vier Künstlern zu unterzeichnen. Der somit als „freie Gruppe der Blaue Vier“ formell bestätigte Zusammenschluss, der außer im Bauhaus-Umfeld vor allem in den USA ausstellte, musste erst durch Ausstellungen und Vorträge bekannt gemacht werden. Galka Scheyer setzte das Vorhaben bis zu ihrem Todesjahr 1945 um, zunächst in New York, dann in Kalifornien, unter weitaus schwierigeren Bedingungen als erwartet, denn der amerikanische Kunstmarkt wartete nicht auf die kaum bekannte europäische Avantgarde. 600 Universitäten und 400 Museen habe sie angeschrieben und um eine Ausstellung der „Blue Four“ geworben, mit zunächst geringem Erfolg, berichtete die Agentin in den zwanziger Jahren.[38][39]
Surrealistenausstellung 1925
Klee reiste 1925 nach Paris und hatte vom 21. Oktober bis zum 14. November in der Galerie Vavin-Raspail, wo 39 Aquarelle gezeigt wurden, seine erste Einzelausstellung in Frankreich. Der die Ausstellung begleitende Katalog wurde eingeleitet von Louis Aragon; Paul Éluard steuerte ein Gedicht mit Titel „Paul Klee“ bei.[40] Ebenfalls im November, vom 14. bis 25., wurden auf der ersten Ausstellung der Surrealisten in der Galerie Pierre, neben Arbeiten von Künstlern wie Hans Arp, Giorgio de Chirico, Max Ernst, André Masson, Joan Miró, Man Ray, Pierre Roy und Pablo Picasso, zwei Bilder von Klee gezeigt. In die Gruppe der Surrealisten ist er jedoch nie als Mitglied aufgenommen worden.[41][42]
Umzug nach Dessau 1926
Nach dem Umzug des Bauhauses nach Dessau im Juli 1926 zog Paul Klee um und bezog mit seiner Frau eines der drei von Walter Gropius erbauten Doppelhäuser für Bauhausmeister, deren andere Hälfte das Ehepaar Kandinsky bewohnte.[43] Er und Kandinsky leiteten im Bauhaus Dessau eigene und vor allem freie Malklassen. Die Lehre von den bildnerischen Elementarmitteln (Bildnerische Formlehre, Farbenlehre) bildet den Ausgangspunkt von Klees System. Sein zentrales Anliegen war die grundlegende Erfassung der Beziehungen zwischen Linie, Form (Fläche) und Farbe im Bildraum oder innerhalb eines vorgegebenen Musters. Trotz eines rationalistischen Ansatzes erkannte er auch die Rolle des Unbewussten an und verstand Kunst als Schöpfungsakt parallel zur Natur.[44] Weitere Bauhausmeister waren unter anderem: László Moholy-Nagy (Metallwerkstatt), der Architekt Walter Gropius (Architektur, Tischlerei), Josef Albers, Johannes Itten (Glasmalerei), Lyonel Feininger (Druckerei), Oskar Schlemmer (Wandmalerei, Bühne), Mies van der Rohe (Architektur) und Georg Muche (Weberei). Von August bis September bereiste Klee mit Ehefrau und Sohn Felix die Insel Capraia bei Elba, daneben Florenz, Ravenna und Mailand.[43] Am 4. und 5. Dezember wurde das Bauhaus in Dessau eröffnet und eingeweiht.
Ägyptenreise 1928–1929
Seit der Tunisreise 1914 hatte Klee keine größere Reise mehr unternommen. Seine zweite Reise in den Orient führte ihn vom 17. Dezember 1928 bis zum 17. Januar 1929 durch Ägypten, wo er unter anderem Alexandria, Kairo, Luxor und Assuan besuchte. Das Land beeindruckte ihn durch sein Licht, seine Landschaft und durch seine epochalen Denkmäler und deren Proportions- und Konstruktionsgesetze; diese Eindrücke sollten sich in seinen Bildern niederschlagen. Ein Beispiel ist das Ölgemälde Necropolis aus dem Jahr 1929, das mehrere monumentale Pyramiden in starkfarbig gebänderten Schichten übereinander gesetzt, abbildet. Die 1925 von Otto Ralfs gegründete Klee-Gesellschaft hatte ihm diese zweite Reise in den Orient ermöglicht, doch empfing er nicht so viele Impulse wie auf seiner ersten Orientreise. So schrieb er an seine Frau Lily: „Ich hatte von Tunis andere Eindrücke mitgebracht und bin überzeugt, daß Tunis viel reiner ist.“[45] Im August 1929 verbrachten Paul und Lily Klee die Sommerferien mit dem Ehepaar Kandinsky in Hendaye-Plage an der südfranzösischen Atlantikküste.[46]
Querelen am Bauhaus
Am 1. April 1928 trat Gropius als Direktor des Bauhauses zurück, da es Konflikte mit den städtischen Behörden gab. Auf seinen Vorschlag wurde der Schweizer Architekt Hannes Meyer neuer Direktor, der für das Bauhaus nicht nur die Devise „Volksbedarf statt Luxusbedarf“ ausgab, sondern auch die Zusammenarbeit mit der Industrie intensivierte. Der daraus entstehende politische Druck durch den aufkommenden Nationalsozialismus und Streit zwischen den „angewandten“ und den „freien“ Künstlern wie Klee spitzte sich zu.
Da Klees Familie noch in Weimar lebte, hielt er seinen Unterricht nur vierzehntäglich ab, was Unverständnis bei Kollegen und Studenten hervorrief. Seine persönlichen Lebens- und Arbeitsvorstellungen konnte er nicht mehr mit den Zielen des Bauhauses in Einklang bringen. In einem Brief vom 24. Juni 1930 an seine Frau Lily resümierte Klee: „Es wird einer kommen müssen, der seine Kräfte eleganter spannt als ich.“ Das Angebot vom Bauhaus, ihm erleichterte Arbeitsbedingungen zu gewähren, lehnte er ab, da dies nicht mit dessen Zielen vereinbar sei.[47]
An der Kunstakademie Düsseldorf 1931–1933
Im Jahr 1931, erschöpft von den Querelen am Bauhaus, trat Klee am 1. Juli den im Frühjahr des vorherigen Jahres erfolgten Ruf auf eine Professur an der Kunstakademie Düsseldorf an, die ihm Walter Kaesbach angeboten hatte. Im Wintersemester nahm Paul Klee die Arbeit in Düsseldorf mit einem Kurs über Maltechnik auf, wobei er seine Wohnung in Dessau beibehielt. In Düsseldorf mietete Klee ein möbliertes Zimmer in der Mozartstraße, später in der Goltsteinstraße, pendelte jedoch zwischen beiden Städten in vierzehntägigem Rhythmus, da er ein Atelier im Gebäude der Akademie und eines in Dessau in seinem Wohnhaus, das er weiterhin nutzte, besaß.[48]
Im Oktober 1932 reiste Klee für neun Tage nach Venedig und Padua, nachdem er zuvor die Picasso-Ausstellung im Kunsthaus Zürich besuchte, die er in einem Brief aus Bern an seine Frau in Dessau als „eine neue Bestätigung“[49] beschrieb. Es seien „die letzten stark farbigen Bilder eine große Überraschung“ gewesen, auch Henri Matisse sei einbezogen worden, die „Formate meist größer als man denkt. Viele der [Bilder] gewinnen durch zarte Malerei. Alles in Allem: der Maler von heute. […]“[50] Anfang 1933 fand er in Düsseldorf eine geeignete Wohnung für die Familie, die am 1. Mai bezogen werden konnte, jedoch am 23. Dezember desselben Jahres bereits geräumt war. Das Ehepaar Klee emigrierte noch am selben Tag in die Schweiz und zog Heiligabend 1933 in Klees Elternhaus in Bern ein.[51]
Aus der Düsseldorfer Zeit stammt eines der größten Bilder Klees, der sonst eher kleinformatig arbeitete, das Gemälde Ad Parnassum aus dem Jahr 1932. Klee, der nur mit vier Schülern arbeitete, hatte nun wieder, wie zu Zeiten des Bauhauses, ein gesichertes Einkommen, aber weniger Verpflichtungen, sodass er seinen künstlerischen Intentionen nachgehen konnte. Seine Düsseldorfer Professorenkollegen waren Ewald Mataré und Heinrich Campendonk.
Rückkehr in die Schweiz als Emigrant im Jahr 1933
Nach Hitlers Machtübernahme 1933 sollte Klee einen „Ariernachweis“ erbringen. Er war in dem nationalsozialistischen Blatt „Die rote Erde“ als „galizischer Jude“ beschimpft worden, und sein Haus in Dessau wurde durchsucht. Er verzichtete jedoch auf ein Dementi, da er sich nicht um die Gunst der Machthaber bemühen wollte. An seine Schwester Mathilde schrieb er am 6. April 1933:
- „In der Blutsfrage habe ich bisher unterlassen, etwas zu tun. Felix wird […] sein Christentum nachweisen. Wenn es von mir offiziell verlangt wird, dann muss ich es auch tun. Aber von mir aus etwas gegen so plumpe Angriffe zu unternehmen, scheint mir unwürdig. Denn: Wenn es auch wahr wäre, daß ich Jude bin und aus Galizien stammte, so würde dadurch an dem Wert meiner Person und meiner Leistung nicht ein Jota geändert. Diesen meinen persönlichen Standpunkt, der meint, daß ein Jude und ein Ausländer an sich nicht minderwertiger ist als ein Deutscher und Inländer, darf ich von mir aus nicht verlasen (sic?), weil ich sonst ein komisches Denkmal für mich setze. Lieber nehme ich Ungemach auf mich, als daß die tragigkomische Figur eines sich um die Gunst der Machthaber Bemühenden darstelle.“[52]
Klee besorgte sich den Nachweis; er wurde aber von den Nationalsozialisten als „entarteter Künstler“ und „politisch unzuverlässig“ bezeichnet und fristlos aus seinem Amt entlassen. Sein Nachfolger wurde Franz Radziwill, der anderthalb Jahre später unter der Anklage, „entartete Kunst“ geschaffen zu haben, ebenfalls seine Stellung aufgeben musste. Klee verabschiedete sich von seiner Arbeitsgruppe mit den Worten: „Meine Herren, es riecht in Europa bedenklich nach Leichen“.[53][54] Er kehrte am 23. Dezember 1933 nach Bern zurück. Schon im Frühling 1934 reichte Klee ein Einbürgerungsgesuch ein, das aufgrund des Berliner Abkommens vom 4. Mai 1933 abgelehnt wurde: Deutsche Staatsbürger durften sich erst um das Schweizer Bürgerrecht bewerben, wenn sie sich seit fünf Jahren ununterbrochen in der Schweiz aufgehalten hatten. Nachdem die Familie zunächst von Januar bis Juni in einer möblierten Zweizimmer-Wohnung wohnten, bezogen sie im Juni, nachdem die zurückgelassenen Möbel und Bilder aus Düsseldorf in Bern eingetroffen waren, eine Dreizimmer-Wohnung im Elfenauquartier.[55]
Letzte Jahre
Die Kunsthalle Bern eröffnete am 23. Februar 1935 eine Retrospektive Klees, in Kombination mit Werken von Hermann Haller, die später in reduzierter Form in der Kunsthalle Basel gezeigt wurde. Im August des Jahres 1935 erkrankte Klee zunächst an einer Bronchitis, die sich zu einer Lungenentzündung ausweitete, und im November an Sklerodermie, einer unheilbaren Krankheit. Diese Krankheitsbezeichnung erschien in der Fachliteratur erstmals 14 Jahre nach seinem Tod. Die Diagnose ist jedoch hypothetisch, da medizinische Unterlagen fehlen.[56]. Aufgrund der Erkrankung stagnierte seine Arbeit in den nächsten beiden Jahren. Trotz der Einschränkungen durch die zunehmende Verhärtung der Haut hatte er ab Frühjahr 1937 noch einmal eine sehr produktive Schaffensphase. Er improvisierte viel und bediente sich verschiedener Ausdrucksformen, darunter Bleistift-, Kreide- und Tuschezeichnungen. Dabei thematisierte er seinen sich verschlechternden Gesundheitszustand durch Darstellungen leidender Figuren und verwendete größere Pinsel, die ihm die Arbeit erleichterten. Ein Beispiel ist der später so genannte Todesengel aus dem Jahr 1940.[57]
Am 19. Juli 1937 wurde in München die Ausstellung „Entartete Kunst“ eröffnet, in der Klee mit 17 Werken vertreten war und die als Wanderausstellung im weiteren Verlauf in Berlin, Leipzig, Düsseldorf und Salzburg gezeigt wurde. Ab August desselben Jahres wurden die ersten zeitgenössischen Kunstwerke beschlagnahmt, darunter die bereits in der Münchner Ausstellung als „entartet“ diffamierten Werke Klees.[58] Im weiteren Verlauf wurden weitere 102 Werke von Paul Klee in deutschen Sammlungen als „entartete Kunst“ beschlagnahmt und ins Ausland verkauft.[55] Eine Vielzahl der beschlagnahmten Kunstwerke gelangte über den Berliner Kunsthändler Karl Buchholz, Eigentümer der New Yorker Buchholz Gallery, auf den US-amerikanischen Markt. Buchholz war größter Abnehmer der „Kommission zur Verwertung der Produkte entarteter Kunst“, denn er konnte mit den entsprechenden Devisen bezahlen. Er schickte die Werke ausschließlich an seine Filiale in New York, da sie nur außerhalb des Deutschen Reiches verkauft werden sollten.[59]
Im April 1939 stellte Klee einen zweiten Antrag auf Einbürgerung. Sein Gesuch wurde von der Polizei kritisch überprüft, denn in der Öffentlichkeit wurde die moderne Kunst als eine Begleiterscheinung linker Politik angesehen. Trotz des Polizeiberichts erhielt Klee am 19. Dezember 1939 die Bewilligung seines Einbürgerungsantrags. Nach weiteren Anhörungen wollte der Gemeinderat der Stadt Bern am 5. Juli 1940 endgültig über die Einbürgerung entscheiden. Sein Gesuch wurde jedoch nicht mehr bearbeitet, da sich Anfang April 1940 sein Gesundheitszustand verschlechterte, weshalb er am 10. Mai einen Kuraufenthalt in einem Sanatorium in Locarno-Muralto begann. Er starb am 29. Juni 1940, eine Woche vor der Sitzung in der Clinica Sant’Agnese in Muralto. Erst im Jahr 1942 wurde ihm postum die Schweizer Staatsbürgerschaft zuerkannt.[60][61]
Klees Biografin, Carola Giedion-Welcker, hatte den Künstler kurz vor seinem Tod in seiner Berner Wohnung besucht. Sie berichtet, dass Klee über die Angriffe der Presse, die im Zusammenhang mit einer großen Zürcher Ausstellung seines Spätwerks standen, erregt und verärgert war, drohten sie doch sein Ersuchen auf Einbürgerung empfindlich zu stören oder sogar zu vereiteln. Die Kritik bezog sich auf die monumentale Zeichen- und Runensprache der Arbeiten seiner letzten Jahre, hatte man ihn doch auf den „Maler der minutiösen Bilder“ festgelegt.[62]
Auf der Grabplatte seines Vaters auf dem Berner Schosshaldenfriedhof ließ Felix Klee (1907–1990) im Jahr 1946 einen programmatischen Text Klees aus dem Jahr 1920 einmeißeln:
- „Diesseitig bin ich gar nicht fassbar
Denn ich wohne grad so gut bei den Toten
Wie bei den Ungeborenen
Etwas näher dem Herzen der Schöpfung als üblich
Und noch lange nicht nahe genug.“[63]
Klees Nachlass
Klees Witwe Lily blieb in Bern und verwaltete dort den künstlerischen Nachlass ihres Mannes. Das Washingtoner Abkommen der alliierten Mächte, dem die Schweiz kurz zuvor beigetreten war, forderte jedoch die Liquidation aller Vermögenswerte von Deutschen in der Schweiz.
Um den Ausverkauf des Klee-Nachlasses zu verhindern, erwarben befreundete schweizerische Bürger zwei Tage vor dem Tod von Lily Klee am 20. September 1946 den gesamten künstlerischen Nachlass des Künstlers und überführten die Sammlung in die Klee-Gesellschaft. Diese gründete ein Jahr später die Paul-Klee-Stiftung und deponierte die Sammlung im Kunstmuseum Bern.
Im Jahr 1946 zurückgekehrt aus russischer Kriegsgefangenschaft, übersiedelte Felix Klee mit seiner Familie ebenfalls nach Bern. Dort machte der Alleinerbe seine Rechte am gesamten Nachlass geltend. Ein vierjähriger Rechtsstreit zwischen ihm und der Klee-Gesellschaft wurde Ende 1952 durch eine außergerichtliche Vereinbarung beigelegt. Der Nachlass wurde aufgeteilt. Beide Sammlungen blieben in Bern und konnten aufgrund der Initiative der Erben von Felix Klee († 1990) – Livia Klee-Meyer, die zweite Frau von Felix Klee, und Alexander Klee, der Sohn von Felix Klee aus erster Ehe – der Paul-Klee-Stiftung und der Berner Behörden mit der Eröffnung des Zentrums Paul Klee im Jahr 2005 wieder zusammengeführt werden.[64]
Werk
„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern Kunst macht sichtbar.“
Paul Klee ist ein Einzelgänger und Individualist gewesen, obwohl er wie andere Künstler seiner Zeit mit neuen künstlerischen Darstellungen verbunden war. Er unterschied sich daher von den Kubisten des Bateau-Lavoir in Paris, den Futuristen in Mailand oder der späteren surrealistischen Bewegung, die sich auf einer breiteren gemeinschaftlichen Basis entwickelten.[66] Wie beispielsweise Miró und Picasso verwendete Klee Motive kindlichen Zeichnens und primitiver Kunst der Naturvölker in seinem Werk. Der Primitivismus gehört zu den wichtigen Phänomenen der Kunst des 20. Jahrhunderts. Die Strichmännchen, vereinfachte Umrisse, Kritzeleien und die Perspektive des wie verwundert, neugierig auf die Menschen und ihre Welt Blickenden erklärt er mit seiner Disziplin, auf wenige Stufen reduzieren zu wollen. Der primitive Eindruck gehe also auf „letzte professionelle Erkenntnis“ zurück, was „das Gegenteil von wirklicher Primitivität“ sei.[67]
Die Grafik spielt im Werk Paul Klees eine besondere Rolle, denn vom Gesamtwerk des Œuvrekatalogs sind mehr als die Hälfte grafische Werke. Damit kann Klee als einer der wichtigsten Grafiker des frühen 20. Jahrhunderts gelten.[68] Seine Gemälde schuf Paul Klee häufig mit unterschiedlichen Maltechniken, so gebrauchte er Ölfarben, Wasserfarben, Tinte und anderes mehr, die er oft miteinander kombinierte, wobei ihm die Struktur des Untergrundes ein wichtiger Bestandteil war. Seine Werke sind mehreren Kunstformen zugeordnet worden, so dem Expressionismus, Kubismus und dem Surrealismus, doch sind sie schwierig zu klassifizieren und spielen auf Träume, Dichtung und Musik an, und gelegentlich sind Wörter oder Musiknoten eingebettet. Klees Gemälde aus dem Jahr 1934, The One Who Understands, erinnert wie einige andere Arbeiten an ein Mandala und ist damit dem Orientalismus verwandt. Die späteren Arbeiten sind zum Teil durch hieroglyphenartige Symbole gekennzeichnet, deren Linien Klee als „einen Spaziergang nehmen um seiner selbst willen, ohne Ziel“ umschrieb.[69]
Als Klee am 29. Juni 1940 starb, hinterließ er ein Œuvre von etwa 9000 Werken, 1000 davon schuf er in den letzten fünf Lebensjahren. Seine Kompositionen haben in der Öffentlichkeit eine erstaunliche Popularität erlangt, obwohl sie sich einer einfachen Deutung entziehen.
Das Frühwerk
Klees frühe Kinderzeichnungen, zu denen seine Großmutter den jungen Paul ermuntert hatte, sind erhalten, einige von ihnen hat Klee in sein Werkverzeichnis aufgenommen. Aus den Berner Jahren stammen insgesamt 19 Radierungen, zehn davon sind im zwischen 1903 und 1905 entstandenen Zyklus der Inventionen, mit dem Klee im Juni 1906 bei der „Internationalen Kunstausstellung des Vereins bildender Künstler Münchens ‚Secession‘“ erstmals als Künstler an die Öffentlichkeit trat[14], enthalten.[12] Die Invention Nr. 11, die Pessimistische Allegorie des Gebirges, wurde von Klee bereits im Februar 1906 aus dem Zyklus herausgenommen.[70] Die satirischen Radierungen des Zyklus, beispielsweise die Jungfrau im Baum/Jungfrau (träumend) von 1903 und Greiser Phoenix von 1905, wurden als „surrealistische Vorposten“ gewertet, wie Klee später in seinem Tagebuch schrieb. Jungfrau im Baum knüpft an das Motiv Le cattive madri (1894) von Giovanni Segantini an. Die Gestaltung zeigt eine Steigerung ins Bizarre, wie sie literarisch in den Werken Alfred Jarrys, Max Jacobs und – in Deutschland – Christian Morgensterns auftrat, dessen groteske Lyrik einen direkten Einfluss auf Klee hatte.[71] Sie weist einen Kulturpessimismus auf, der an der Wende zum 20. Jahrhundert in den Werken der Symbolisten eine Entsprechung findet.
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Ohne Titel, um 1892, Aquarell und Bleistift auf Aquarellpapier, Privatbesitz, Schweiz
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Inventionen Nr. 3: Jungfrau im Baum, Radierung, 1903, Museum of Modern Art, New York
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Inventionen Nr. 6: Zwei Männer, einander in höherer Stellung vermutend, begegnen sich, Radierung 1903, Zentrum Paul Klee, Bern
Eine neue Technik entwickelte Klee ab 1905, indem er Einkratzungen mit einer Nadel auf geschwärzten Glasscheiben begann; es entstanden auf diese Weise 57 Hinterglasbilder, darunter die 1905 entstandene Gartenszene und das Porträt des Vaters aus dem Jahr 1906, mit denen er Malerei und Radierung zu verbinden suchte.[72] Klees einzelgängerisches Frühwerk kam zum Abschluss, als er im Jahr 1910 auf den Grafiker und Illustrator Alfred Kubin traf, der ihn künstlerisch inspirierte. Weitere wichtige Kontakte zur malerischen Avantgarde sollten folgen. Im Februar des Jahres 1911 begann Klee, seine bisherigen Arbeiten in einem handschriftlichen Œuvrekatalog niederzulegen und führte dies bis kurz vor seinem Tod fort.
Inspiration durch Delaunay und den „Blauen Reiter“
Im März 1912 schloss Paul Klee die Illustration des Romans „Candide“ ab, der 1920 unter dem Titel Kandide oder die Beste Welt. Eine Erzählung von Voltaire mit 26 Illustrationen des Künstlers im Verlag Kurt Wolff erschien.[73]
Zur farbigen Gestaltung gelangte Paul Klee über die Beschäftigung mit der Farbtheorie von Robert Delaunay, den er im April 1912 in Paris in seinem Atelier besuchte. Die Auseinandersetzung mit den Werken und Theorien Delaunays, dessen Werk dem „orphischen“ Kubismus, auch Orphismus genannt, zugerechnet wird, bedeutet die Hinwendung zur Abstraktion und der Autonomie der Farbe. Ferner wurden die Künstler des „Blauen Reiters“ – vor allem August Macke und Franz Marc – durch die Malerei Delaunays wesentlich beeinflusst, und Klee als assoziiertes Mitglied der Redaktionsgemeinschaft des „Blauen Reiters“ wiederum ließ sich später durch ihre Gemälde inspirieren, da er seinen künstlerischen Schwerpunkt zu dieser Zeit noch nicht gefunden hatte. Er beteiligte sich jedoch an den Ausstellungen und erhielt wichtige Impulse für sein späteres Werk. Es gelang ihm zu dieser Zeit jedoch noch nicht, seine Vorstellungen vom Umgang mit der Farbe in seinen Bildern umzusetzen. Er sah selbst seine Versuche als konstruiert an. Während seiner Zeit beim „Blauen Reiter“ galt er als hervorragender Zeichner; den endgültigen Durchbruch zur farbigen Malerei brachte jedoch erst die Tunisreise im Jahr 1914 für den Künstler, die ihn zum eigenständigen malerischen Werk führte.[74]
Mystisch-abstrakte Periode 1914–1919
Auf der gemeinsam mit Macke und Moilliet geplanten zwölftägigen Studienreise nach Tunis im April 1914 entstanden Aquarelle, die die starken Licht- und Farbreize der nordafrikanischen Landschaft in der Art von Paul Cézanne und die kubistische Formauffassung Robert Delaunays umsetzen. Es ging nicht darum, die Natur nachzuahmen, sondern Gestaltungen analog den Formprinzipien der Natur hervorzubringen, beispielsweise in den Werken In den Häusern von Saint-Germain und Straßencafé. Dabei übertrug Klee die Landschaft in ein Rasterfeld, sodass sie in farbliche Harmonie aufgelöst wird. Gleichzeitig entstanden gegenstandslose Arbeiten wie Abstract und Farbige Kreise durch Farbbänder verbunden.[75] Eine endgültige Trennung vom Gegenstand ergab sich in seinem Werk jedoch nicht. Klees über zehn Jahre dauernde Versuche und Auseinandersetzungen mit der Farbe hatten ihn nun zum eigenständigen malerischen Werk geführt, wobei ihm die farbenprächtige orientalische Welt zur Grundlage seiner Gestaltungsideen wurde.
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Das gelbe Haus, 1914, Aquarell auf Papier auf Karton, Kunstmuseum Bern, Bern
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Fenster und Palmen, 1914, Aquarell auf Grundierung auf Papier auf Karton, Kunsthaus Zürich
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In den Häusern von St. Germain, 1914, Aquarell auf Papier auf Karton, Zentrum Paul Klee, Bern
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Föhn im Marc’schen Garten, 1915, Aquarell auf Papier auf Karton, Lenbachhaus, München
Nach den Aquarellen, die auf der Tunisreise entstanden, folgte beispielsweise 1915 das Aquarell Föhn im Marc’schen Garten, es lässt deutlich seine neue Beziehung zur Farbe und die Anregungen durch Macke und Delaunay erkennen. Obwohl Elemente des Gartens eindeutig zu identifizieren sind, ist eine weitere Hinwendung zur Abstraktion wahrnehmbar. In seinem Tagebuch schreibt Klee zu dieser Zeit: „In der großen Formgrube liegen Trümmer, an denen man noch teilweise hängt. Sie liefern den Stoff zur Abstraktion. […] Je schreckensvoller diese Welt, desto abstrakter die Kunst, während eine glückliche Welt eine diesseitige Kunst hervorbringt.“[76]
Unter dem Eindruck seines Militärdiensts entstand das Bild Trauerblumen aus dem Jahr 1917, das mit seinen grafischen Zeichen, pflanzlichen und fantastischen Formen seine späteren Werke vorausahnen lässt, die Grafik, Farbe und Gegenstand harmonisch vereinen. Da Klee in Gersthofen fliegende und vor allem abstürzende Flugzeuge sah und er in seiner Freizeit Fliegerabstürze fotografieren sollte, erschienen in seinen Bildern erstmals Vögel, die wie Papierflugzeuge abstürzten, so in Blumenmythos aus dem Jahr 1918.
In dem Aquarell Einst dem Grau der Nacht enttaucht aus dem Jahr 1918, ein kompositorisch umgesetztes Gedicht, das er vermutlich selbst verfasst hatte, nahm Klee Buchstaben in kleinen, farblich voneinander getrennten Quadraten auf und trennte die erste von der zweiten Strophe durch Silberpapier ab. Oben auf dem Karton, der das Bild trägt, sind die Verse handschriftlich eingetragen. Klee lehnte sich hier nicht mehr in der Farbe an Delaunay an, sondern an Franz Marc, gleichwohl die Bildinhalte beider Maler nicht korrespondierten. Unter anderen sah Herwarth Walden, Klees Kunsthändler, darin eine „Wachablösung“ seiner Kunst.[77] Ab dem Jahr 1919 verwandte er häufiger Ölfarben, die er mit Aquarellfarben und Buntstift kombinierte.
„Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar.“ Dieses Klee-Zitat gilt für das gesamte Schaffen des Künstlers. Die Villa R (Kunstmuseum Basel) von 1919 vereint sowohl sichtbare Realitäten wie Sonne, Mond, Berge, Bäume und Architekturen ebenso wie surrealistische Versatzstücke und Stimmungswerte.[78]
Tätigkeit am Bauhaus und an der Düsseldorfer Akademie
Am Bauhaus in Weimar und Dessau arbeitete Klee als Meister in den Jahren 1921 bis 1931; er war Formmeister der Buchbinderwerkstatt bis 1922 und der Werkstatt für Glasmalerei von 1922 bis 1924, leitete den Kurs „Elementare Gestaltungslehre der Fläche“ und unterrichtete seit 1927 Gestaltungslehre für die Weberei. Ab 1927 unterrichtete er eine eigene freie Malklasse und gab zeitweise Unterricht im Aktzeichnen. Klee war am Bauhaus nicht nur ein hoch geachteter Künstler, sondern gleichermaßen eine dominierende Persönlichkeit. Über seinen Gestaltungs-Unterricht nahm er direkten Einfluss vor allem auf das Formenvokabular der Weberei.[79] Seine Erkenntnisse veröffentlichte er in zwei kunsttheoretischen Abhandlungen: „Schöpferische Konfession“ (1920) und „Pädagogisches Skizzenbuch“ (1925).
Den Kunstmalern war bekannt, dass mit drei Grundfarben die Farbharmonie festzulegen ist. Neben dem Bauhausmeister Johannes Itten ging auch Paul Klee von den drei Grundfarben Rot, Gelb und Blau aus. Ein Normalsichtiger sei in der Lage, ein rot- und gelbfreies Blau auszuwählen sowie ein blau- und rotfreies Gelb und ein gelb- und blaufreies Rot. Aus diesen Grundfarben sollen alle anderen Farben des Farbkreises gemischt werden.
Zu seinen Werken dieser Zeit gehören beispielsweise das abstrakte, mit grafischen Elementen versehene Werk betroffener Ort (1922), Die Zwitscher-Maschine (1922), der Goldfisch aus dem Jahr 1925, Katze und Vogel 1928 sowie aus der Gruppe seiner Lagen- und Streifenbilder Hauptweg und Nebenwege 1929. Durch Variationen des Leinwanduntergrunds und aufgrund seiner kombinierten Maltechniken erreichte Klee immer neue Farbeffekte und Bildwirkungen.
In der Düsseldorfer Zeit entstand im Jahr 1932 Ad Parnassum, mit 100 × 126 cm eines der größten Bilder Klees, der sonst meistens in kleinen Formaten arbeitete. In diesem mosaikähnlichem Werk, das im Stil des Pointillismus gearbeitet ist, vereinte er wiederum verschiedenen Techniken und Kompositionsprinzipien. In Erinnerung an die Ägyptenreise 1928/29 baute Klee ein Farbfeld aus einzelnen gestempelten Punkten auf, dem er mit wenigen ebenfalls gestempelten Linien einen gegenständlichen Rahmen gab, der an eine Pyramide erinnert. Über dem Dach des „Parnass“ scheint die Sonne zu leuchten. Der Titel identifiziert das Bild als den Sitz Apollons und der Musen.[80] Im letzten Jahr in Deutschland, 1933, entstanden zahlreiche Gemälde und Zeichnungen; das Werkverzeichnis umfasst 482 Nummern. Das Selbstporträt in diesem Jahr – mit dem programmatischen Titel von der Liste gestrichen – gibt Auskunft über sein Befinden: Klee hatte seine Professur verloren. Das in dunklen Farben gehaltene abstrakte Porträt weist geschlossene Augen und einen zusammengepressten Mund auf, durch den angedeuteten Hinterkopf läuft ein großes „X“ – seine Kunst galt nichts mehr in Deutschland.[81]
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Ur-Welt-Paar, 1921, Ölpause und Aquarell auf Ingrespapier, Bayerische Staatsgemäldesammlung, München
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An den Wassern zu Babel, 1918, Aquarell und Feder auf Papier auf Karton, Privatbesitz, Deutschland
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Katze und Vogel, 1928, Öl und Tusche auf Leinwand auf Holz, Museum of Modern Art, New York
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Hauptweg und Nebenwege, 1929, Ölfarbe auf Leinwand auf Keilrahmen, Museum Ludwig, Köln
Das Spätwerk in der Schweiz
Klees Gestaltung in dieser Zeit wandte sich großformatigen Bildern zu. Waren nach Ausbruch der Krankheit noch 25 Nummern im Werkverzeichnis für das Jahr 1936 aufgeführt, steigerte sich seine Produktivität 1937 erheblich auf 264 Arbeiten, 1938 auf 489, und 1939, seinem produktivsten Jahr, führte er 1254 Werke auf. Seine Werke befassen sich mit ambivalenten Themen, die sein persönliches Schicksal, die politische Situation und ebenso seinen Witz ausdrücken: Das Aquarell Musiker, ein Strichmännchengesicht mit teils ernstem, teils lächelndem Mund sowie die Revolution des Viadukts, das eines seiner bekanntesten Bilder ist und als Klees Beitrag zur antifaschistischen Kunst aufgefasst wird, seien als Beispiele genannt. In dem Viadukt aus dem Jahr 1937 treten die Brückenbögen aus der Reihe, sie weigern sich, nur ein Glied in der Kette zu sein und machen Revolution.[82] Ab 1938 arbeitete Klee noch intensiver mit hieroglyphenhaften Elementen. Das Gemälde Insula dulcamara aus diesem Jahr, das mit 88 × 176 cm zu seinen größten Bildern gehört, zeigt in der Mitte dieser Elemente ein weißes Gesicht, das mit seinen schwarz umrandeten Augenhöhlen den Tod symbolisiert. Bitterkeit und Trauer sind in vielen seiner Werke aus dieser Zeit erkennbar.
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geöffnet, 1933, Feder mit Tusche, Bleistift und Wasserfarbe, gewachst, auf Grundierung auf Nesseltuch auf Sperrholz, Privatbesitz, Schweiz
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Das Tor zur Tiefe, 1936, Feder und Wasserfarbe, gefirnisst, auf Grundierung auf Baumwolle auf Karton auf Keilrahmen, Privarbesitz, Schweiz
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Revolution des Viadukts, 1937, Öl auf Ölgrundierung auf Baumwolle auf Keilrahmen, Hamburger Kunsthalle
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Die Vase, 1938, Öl auf Jute, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel
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Heroische Rosen, 1938, Öl auf Leinwand, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
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Insula dulcamara, 1938, Öl- und Kleisterfarbe auf Zeitungspapier auf Jute auf Keilrahmen, Kunstmuseum Bern
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Ohne Titel (Der Todesengel), 1939/1940, Öl auf Leinwand auf Keilrahmen, Kunstmuseum Bern
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Tod und Feuer, 1940, Öl auf Papier, Kunstmuseum Bern
In der Schweiz wurde seine Kunstrichtung als „eine Beleidigung gegen die wirkliche Kunst und eine Verschlechterung des guten Geschmacks“ angesehen und ihm wurde in der Presse unterstellt, seine Kunst würde von jüdischen Händlern aus rein finanziellen Gründen gefördert.[83] Das 1939 fertiggestellte Bild, das sich von den vorhergehenden stark unterschied, hinterließ Klee vor seinem Tod unsigniert auf der Staffelei. Es war ein vergleichsweise realistisches Stillleben Ohne Titel, später genannt Der Todesengel, auf dem unter anderem Blumen, eine grüne Kanne, eine Skulptur und ein Engel abgebildet sind. Von diesen Gruppen getrennt erscheint auf dunklem Grund der Mond. Klee hatte sich vor diesem Bild anlässlich seines 60. Geburtstags fotografieren lassen. Es wird vermutet, ist aber nicht nachgewiesen, dass Klee dieses Werk als sein künstlerisches Vermächtnis angesehen hat.[84]
Kunsttheoretische Schriften, Tagebücher, Briefe und Gedichte
Nach der Heirat 1906 und der Übersiedlung nach München war Paul Klee außer als Künstler auch journalistisch tätig. So schrieb er von November 1911 bis Dezember 1912 für die Berner Zeitschrift „Die Alpen“ Beiträge über das Münchner Kunst- und Musikleben. Im Augustheft des Jahres 1912 veröffentlichte Klee einen Bericht über die vom 7. Juli bis 31. Juli stattfindende Ausstellung im Kunsthaus Zürich, bei der Werke des von Hans Arp, Walter Helbig und Oscar Lüthi gegründeten „Modernen Bundes“, einer Vereinigung von Schweizer Künstlern, zusammen mit Werken des Blauen Reiters gezeigt wurden. Klee verwendet in seinem Bericht den Begriff Expressionismus, jedoch anders als es seine Zeitgenossen taten. Für Klee war mit dem Expressionismus nicht nur die künstlerische Entwicklung weiter vorangetrieben worden, sondern wirklich Neuland für künstlerische Möglichkeiten im Sinne eines „erweiterten Kunstgebiets“ erschlossen worden.[85][86]
Nach 1912 beschränkte Klee seine schriftlichen Veröffentlichungen auf kunsttheoretische Aufsätze, die hauptsächlich zwischen 1920 und 1925 entstanden und auf Abhandlungen über „Wassily Kandinsky“ (1926) und „Emil Nolde“ (1927). 1957 wurden die „Tagebücher (1898–1918)“ postum veröffentlicht, 1960 „Gedichte“ (online abrufbar) und 1979 „Briefe an die Familie“. Die Kunsttheorien bedeuten neben den Tagebuchnotizen die wichtigsten Quellen und Wegweiser zu seinem Werk.[87][88]
Mit der Arbeit an der „Schöpferischen Konfession“ begann Klee bereits 1918 während des Ersten Weltkriegs, sie ist seine erste kunsttheoretische Auseinandersetzung. Veröffentlicht wurde sie 1920 in Berlin zusammen mit den Bekenntnissen anderer Maler und Dichter in „Tribüne der Kunst und der Zeit. Eine Schriftensammlung“, herausgegeben von Kasimir Edschmid. Der bekannte erste Satz daraus: „Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar“ zeigt Klees Gestaltungstendenz auf, die Sichtbarmachung einer inneren Welt der Vorstellungen in sein Werk einzufügen.[89] Ausgehend von Leonardo da Vinci, über Robert Delaunay und Wassily Kandinsky, löste sich Klee in dieser Schrift von der Auffassung der simultanen Bilderfassung. Der kleine Band wurde erstmals 1919 in Leipzig gedruckt und wird im Originalmanuskript von der Paul Klee Stiftung im Kunstmuseum Bern in einem Wachstuchheft zusammen mit autobiografischen Texten Klees verwahrt.[90]
Im Oktober 1920 erschien die Schrift „Farbe als Wissenschaft“. Dieser kurze Text, den Klee auf Anregung des Kunsthistorikers Hans Hildebrandt für das Farben-Sonderheft Das Werk. Mitteilungen des Deutschen Werkbundes verfasste, polemisiert nicht nur gegen die mathetische Farbenlehre des Chemikers und Physikers Wilhelm Ostwalds, „sondern enthält zwei grundlegende Hinweise: Es bedürfe keiner Farbenlehre und die Farbwerte seien relative Größen. Die Farbe wird hier erstmals expressis verbis als Absolutum verstanden.“[91]
Im ersten Band der Bauhausbücher erschien 1923 unter anderen Beiträgen Klees „Wege des Naturstudiums“, in der er die Natur als ein „sine qua non“ der künstlerischen Arbeit beschreibt und die trotz aller freien Umformung der Ausgangspunkt des Künstlers bleiben soll. Im Jahr 1925 erschien als Bauhausbuch Nr. 2 sein „Pädogogisches Skizzenbuch“, das auf die optische Erziehung des Schülers gerichtet ist und sich hauptsächlich mit den grafischen und farbigen Ausdrucksmitteln beschäftigt.[92]
Aus Anlass seiner am 19. Januar 1924 eröffneten Bilderausstellung im Jenaer Kunstverein im Prinzessinnenschlößchen hielt Klee am 26. Januar seinen bekannt gewordenen Jenaer Vortrag, den der Künstler in seiner Zeit am Bauhaus verfasste und der erstmals 1945 postum unter dem Titel „Über die moderne Kunst“ im Verlag Benteli, Bern-Bümplitz, veröffentlicht wurde.[93] Klee entwickelte darin das vergleichende Bild vom Baum, seinen Wurzeln und der Krone, der Künstler spielt darin den Stamm in der Rolle des Vermittlers, um „aus der Tiefe Kommendes zu sammeln und weiterzuleiten“. Nach Klee sollte die moderne Kunst im Verwandlungsprozeß „das veränderte umgeformte Abbild der Natur“ entstehen lassen. Was die Kubisten „Création et non imitation“ nannten, formulierte Klee als „Wiedergeburt der Natur im Bilde“.[94]
Rezeption
Zeitgenössische Sichtweisen von Paul Klee
„Klees Tat ist ganz wunderbar. In einem Minimum von Strich kann er seine ganze Weisheit offenbaren. Er ist alles; innig, zart, und vieles andere Beste, und dies vor allem: er ist neu“, so beschreibt Oskar Schlemmer, der spätere Künstlerkollege vom Bauhaus, die Bilder von Paul Klee in seinem Tagebuch im September 1916.[95]
Der Schriftsteller Wilhelm Hausenstein, Klees Freund, betont in seinem Werk „Über Expressionismus in der Malerei“ dessen musische Begabung und resümiert: „Vielleicht ist Klees Einstellung überhaupt nur dem musikalischen Menschen begreiflich – wie Klee selbst einer der köstlichsten Geiger von Bach und Händel ist, die je über die Erde gingen. […] Bei Klee, dem deutschen Klassiker des Kubismus, ist das Musikalische der Welt als Begleiter, vielleicht sogar Gegenstand einer Kunst geworden, die einer in Noten geschriebenen Komposition nicht unähnlich scheint.“[96]
Als Klee auf der Surrealistenausstellung 1925 in Paris weilte, spielte Max Ernst mit seiner frühen, distanzierten Begeisterung für ihn den Vorreiter unter den Surrealisten. […] Man war in Paris zu Beginn der zwanziger Jahre verzaubert von der etwas morbiden Handschrift und verzückt von Motiven, die das Malade, Grausige und Verachtete aufgreifen. Notfalls half André Breton dem Surrealen eigenhändig etwas nach und taufte Klees Zimmerperspektive mit Einwohnern aus dem Jahr 1912 in einem Katalog in chambre spirit um. In diesem Sinn konnte der Kritiker René Crevel den Künstler als „Träumer“ bezeichnen, „der aus geheimnisvollen Abgründen einen Schwarm kleiner lyrischer Läuse befreit.“ Bis Paul Klees Vertrauter Will Grohmann in den „Cahiers d’art“ dagegenhielt, dass Klee „durchaus gesund fest auf seinen Beinen steht. Er ist in gar keiner Weise ein Träumer; er ist ein moderner Mensch, der als Professor am Bauhaus lehrt.“ Worauf Breton, wie sich Joan Miró erinnert, Klee mit einem Bann belegt: „Masson und ich haben zusammen Paul Klee entdeckt. Auch Paul Éluard und Crevel interessieren sich für Klee, sie haben ihn sogar besucht. Doch Breton verachtet ihn.“[97]
Die Kunst der Geisteskranken hat Klee neben Kandinsky und Max Ernst inspiriert, nachdem Hans Prinzhorns Publikation „Bildnerei der Geisteskranken“ 1922 erschienen war. 1937 wurden einige Blätter aus Prinzhorns Sammlung in der nationalsozialistischen Propagandaausstellung „Entartete Kunst“ in München präsentiert, sie wurden den Werken von Kirchner, Klee, Nolde und anderen gegenübergestellt, um diese zu diffamieren.[98]
Im Jahr 1949 bemerkte Marcel Duchamp über Paul Klee: „Die erste Reaktion vor einem Gemälde von Paul Klee ist die sehr erfreuliche Feststellung, was jeder von uns hat oder hätte tun können, wenn wir versuchen, wie in unserer Kindheit zu zeichnen. Die meisten seiner Kompositionen zeigen auf den ersten Blick einen schlichten, naiven Ausdruck, wie wir ihn auch in Kinderzeichnungen finden. Doch das ist nur der erste Kontakt mit seinem Werk und ein recht einladender zugleich. Wenn wir näher schauen, entdecken wir sofort, wie unvollständig dieser erste Eindruck war, obwohl Klee die ‚kindliche‘ Technik oft benutzte. Bei einer zweiten Analyse entdeckt man eine Technik, der eine große Reife im Denken zugrunde liegt.
Ein tiefes Verständnis im Umgang mit Aquarellfarben, eine persönliche Methode in Öl zu malen, angelegt in scheinbar dekorativen Formen, lassen Klee in der zeitgenössischen Malerei hervorstechen und machen ihn unvergleichlich. Andererseits wurde sein Experiment in den vergangenen 30 Jahren von vielen anderen Künstlern als Grundlage neuerer Entwicklungen in den unterschiedlichsten Bereichen der Malerei übernommen. Seine extreme Fruchtbarkeit zeigt niemals Anzeichen von Wiederholung, wie es gewöhnlich der Fall ist. Er hatte soviel zu sagen, dass ein Klee nie wie ein anderer Klee ist.“[99]
Walter Benjamin und der Angelus Novus
Klees Werk Angelus Novus, 1920 in Weimar entstanden, war einst in Walter Benjamins Besitz. Er hat dieses so flüchtig und durchscheinend wirkende Wesen mit den bohrenden, fordernden Augen berühmt gemacht, denn er sah in der Aquarellzeichnung den „Engel der Geschichte“ und schrieb in den Thesen „Über den Begriff der Geschichte“/These IX über den Angelus Novus im Jahr 1940:
- „Er hat das Antlitz der Vergangenheit zugewendet. Wo eine Kette von Begebenheiten vor uns erscheint, da sieht er eine einzige Katastrophe, die unablässig Trümmer auf Trümmer häuft und sie ihm vor die Füße schleudert. Er möchte wohl verweilen, die Toten wecken und das Zerschlagene zusammenfügen. Aber ein Sturm weht vom Paradies her, der sich in seinen Flügeln verfangen hat und so stark ist, dass der Engel sie nicht mehr schließen kann. Dieser Sturm treibt ihn unaufhaltsam in die Zukunft, der er den Rücken kehrt, während der Trümmerhaufen vor ihm zum Himmel wächst. Das, was wir den Fortschritt nennen, ist dieser Sturm.“[100]
Musikalische Werke, inspiriert durch Klee
So wie Klees musikalische Begabung seine Werke inspirierte, animierten seine Bilder Tonkünstler wie beispielsweise den Argentinier Roberto García Morillo 1943 mit Tres pinturas de Paul Klee sowie die amerikanischen Künstler David Hammond 1958 mit Welt von Paul Klee, einem vierteiligen Opus, und Gunther Schuller mit Sieben Studien über Klee’sche Bilder in den Jahren 1959/60; enthalten sind Alter Klang (Antique Harmonies), Abstraktes Terzett (Abstract Trio), Little Blue Devil, Zwitscher-Maschine (Twittering Machine), Arab Village, Ein unheimlicher Moment (An Eerie Moment) und Pastorale. 1950 wurde Giselher Klebes Orchesterwerk Die Zwitschermaschine mit dem Untertitel Metamorphosen über das Bild von Paul Klee bei den Donaueschinger Musiktagen aufgeführt.[101] 8 Pieces on Paul Klee ist der Titel des ersten Albums des Ensemble Sortisatio, das im Februar und März 2002 in Leipzig und im August 2002 in Luzern, Schweiz aufgenommen wurde.
Klees redigierte Tagebücher
Klees Biografin Susanna Partsch weist darauf hin, dass Klee, um ein in der Öffentlichkeit positives Bild zu erhalten, seine Tagebücher dementsprechend redigiert hatte. Der oben erwähnte Spruch auf seinem Grabstein „Diesseitig bin ich gar nicht fassbar“ charakterisiere den Künstler Klee so, wie er gern gesehen werden wollte und den er als sein Programm ansah. Dieser Text erschien zuerst im Katalog seiner ersten großen Einzelausstellung bei dem Kunsthändler Goltz im Jahr 1920 und anschließend in Klees erster Monographie von Leopold Zahn. Sein Freund und Biograf Will Grohmann, dessen Monographie erst 1954 erschien, habe Klee noch ohne kritische Distanz beschrieben. Es seien Jürgen Glaesemer und Christian Geelhaar gewesen, die Mitte der 1970er Jahre einen neuen Abschnitt in der Klee-Forschung eingeleitet hätten, die eine objektive Sicht auf den Maler erlaubten. Der in den USA lebende Kunsthistoriker Otto Karl Werckmeister hatte daraufhin unter Einbeziehung von Klees gesellschaftlichem und politischem Umfeld in mehreren Aufsätzen und einem Buch der neuen Forschung eine Grundlage gegeben. Eine kritische Edition der Tagebücher, von Wolfgang Kersten 1988 veröffentlicht, ergänzte die neue Sichtweise.[102] Es entstanden weitere Studien, die Klees Spätwerk unter der Diagnose seiner Krankheit Sklerodermie analysierten.
„Paul Klee trifft Joseph Beuys“
Schloss Moyland am Niederrhein zeigte im Jahr 2000 die Ausstellung „Paul Klee trifft Joseph Beuys – „Ein Fetzen Gemeinschaft“, sie wurde in leicht modifizierter Form im Frühjahr 2002 im Kurpfälzischen Museum in Heidelberg wiederholt. Die Ausstellungsmacher stellten ausgewählte Werke von Beuys und Klee gegenüber. Ein Fetzen Gemeinschaft – nach dem Titel eines Werkes von Paul Klee aus dem Jahre 1932 – verwies auf das Ausstellungskonzept, die künstlerische Nachbarschaft der beiden Künstler auch im Titel zu verdeutlichen. Zwar trafen sich Klee und Beuys (1921–1986) nie, jedoch sollte die Ausstellung den direkten Bezug ausgewählter Beuys’scher Zeichnungen zu Arbeiten von Klee aufzeigen. Beide Künstler setzten sich, jeder auf seine eigene Weise, mit Themen der Pflanze und des Spiralwachstums im Tier- und Pflanzenreich auseinander. Ebenso war die ganzheitliche Auffassung vom Wesen der Natur ähnlich, und Beuys stellte überrascht fest, dass Klee bereits 1904 ähnlich gearbeitet hatte wie er.[103]
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Schwangeres Mädchen sitzend: weiblicher Akt mit Andeutung des Beinkleids, 1905, Bleistift und Aquarell, Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern
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Blumen und Früchte, 1927, Feder auf Papier mit Leimtupfen auf Karton, Sammlung Berggruen, Berlin
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Bemerkungen zu einer Pflanze, 1934, Fettkreide und Kohle auf rotgrundiertem Nesseltuch auf Katon, Sammlung Klüser, München
Als Beuys im Jahre 1979 in der Städtischen Galerie im Lenbachhaus zeige deine Wunde aufbaute, fand gleichzeitig im Erdgeschoss eine große Ausstellung über das Frühwerk Paul Klees statt, die Werke aus dem Zeitraum von den frühen Kinderzeichnungen bis zum Jahr 1922 umfasste. Beuys, der mehrere Stunden durch diese Ausstellung gegangen war, so Armin Zweite, ging mit großer Geduld von Blatt zu Blatt, holte bei einigen Blättern seine Brille heraus, um sie genau zu betrachten, obwohl im Obergeschoss alle auf ihn warteten. Als jedoch die Candide-Illustrationen in sein Blickfeld fielen, erlahmte sein Interesse, und er murmelte so etwas wie „A ja, nun weiß der Klee wie’s weitergeht, jetzt ist es nicht mehr interessant für mich.“[104]
„Klee and America“
Unter dem Titel Klee and America fand von 2006 bis Anfang 2007 eine Wanderausstellung statt, die im März 2006 in der „Neuen Galerie“ in New York startete, ab Juni in der „Phillipps Collection“ in Washington, D.C. und von Oktober bis Mitte Januar 2007 in der „Menil Collection“ in Houston fortgesetzt wurde. Sie umfasste über 60 ausgestellen Werke mit Leihgaben von privaten und staatlichen Sammlern aus Amerika und dem Ausland.[105] Die Ausstellung erinnerte an die begeisterte Aufnahme von Klees Werk in den Vereinigten Staaten der 1930er und 1940er Jahre – er selbst war nie in den USA gewesen –, als sein Werk in Deutschland als „Entartete Kunst“ verfemt war und zahlreiche Stücke aus deutschen Sammlungen in die USA verkauft wurden. Der Kurator der Ausstellung, Josef Helfenstein, wies darauf hin, dass der Einfluss Klees auf die amerikanische Kunst noch nicht vollständig untersucht worden sei und diese Ausstellung erreichen wolle, die Geschichte der modernen Kunst um ein einflussreiches, aber oft vergessenes Kapitel zu ergänzen. Klee habe die jungen amerikanischen Künstler beeinflusst, die sich vom geometrischen, abstrakten Stil und vom Surrealismus befreien wollten. Klees kryptische Zeichen, die Möglichkeiten, die er bezüglich jeder Art von Komposition und jeder erdenklichen formalen Frage aufzeigte, habe der jungen Generation der abstrakten Expressionisten in der Zeit der 1940er und 1950er Jahre einen befreienden Weg gewiesen. Die bisher selten oder nie ausgestellten Werke stammten hauptsächlich von amerikanischen Sammlern, darunter so bekannte Persönlichkeiten wie Katherine Dreier und Walter und Louise Arensberg, von Künstlern wie Alexander Calder, Mark Tobey oder Andy Warhol, dem Schriftsteller Ernest Hemingway und den Architekten Walter Gropius und Philip Johnson.[106] Unter den ausgestellten Werken befand sich beispielsweise die Zwitscher-Maschine aus dem Jahr 1922.[107]
„Klee trifft Picasso“
Zum fünfjährigen Bestehen des Zentrums Paul Klee fand von Juni bis September des Jahres 2010 in Bern eine Sonderausstellung mit etwa 180 Exponaten statt: „Klee trifft Picasso“, die die Bezüge zwischen den beiden fast gleichaltrigen Antipoden herstellt. Beide Künstler haben ähnlich radikal mit künstlerischen Traditionen gebrochen. Sie waren sich in ihrem Leben nur zweimal begegnet: 1933 besuchte Klee Picasso in seinem Pariser Atelier, und 1937 erfolgte ein Gegenbesuch Picassos, der mit Verspätung im Berner Atelier eintraf und Klees Arbeiten lange, aber kommentarlos betrachtete. Die Angst, dem anderen zu viel Anerkennung und Einfluss zuzubilligen, tritt bei Paul Klee deutlicher auf. Die Auseinandersetzung mit Picasso war geprägt von Faszination einerseits und Abwehr andererseits, sie hat in Klees Werk Spuren hinterlassen und floss in seine Schriften zur Kunst ein. Sein Gemälde Hommage à Picasso aus dem Jahr 1914, gemalt im typisch kleinen Format, griff den Stil der neuen Kunstrichtung des Kubismus auf. Es entstand, nachdem Klee kurz zuvor seine ersten Picasso-Bilder bei dem Berner Sammler Hermann Rupf gesehen hatte. In Klees Œuvre ist es die einzige einem anderen Künstler gewidmete Arbeit. In einem Artikel in der Schweizer Zeitschrift „Die Alpen“ lobte er den Kubismus als Kunstrichtung der Zukunft.
Die Kuratorin der Ausstellung, Christine Hopfengart, geht davon aus, dass Picasso sich von den ironischen, karikaturhaften Motiven in Klees Werk beeinflussen ließ. Beide Maler arbeiteten in den 1930er Jahren mit deformierten Figuren. Klee schien sich stärker gegen das ungeliebte Vorbild wehren zu müssen. Einige Zeichnungen, die Klee nach Picassos Besuch in Bern schuf, sind – psychologisch interessant – als Parodien auf den Konkurrenten erkennbar. Malte der vitale Picasso Mirotaurusmotive wie 1933 die Bacchantenszene mit Minotaurus, wurde bei Klee aus dem gewaltigen Stier ein „Urch“, ein eher friedliches, schwerfälliges Wesen. Das Wort ist zusammengesetzt aus „Ur“ und „Ochse“. Die gegensätzlichen Künstler erscheinen fast wie künstlerische Zwillinge, die sich nur durch extreme Temperamente voneinander unterscheiden. Klee bezeichnete Picasso als den „Spanier“, während Picasso seinen Schweizer Kollegen mit dem Namen „Blaise Napoléon“ bedacht haben soll. „Napoléon“ zielt auf die straffe Haltung Klees, während „Blaise“ für Blaise Pascal steht; Picasso, als kraftgeladener Mann, spielte damit auf das Vergeistigte in Klee an.[108][109]
Archiv, Museen und Schulen mit Bezug zu Klee
Das „Paul Klee-Archiv“ der Friedrich-Schiller-Universität in Jena beherbergt seit 1995 innerhalb des von Franz-Joachim Verspohl aufgebauten Kunsthistorischen Seminars der Universität eine umfangreiche Sammlung zu Paul Klee. Sie umfasst die in mehr als dreißig Jahren zusammengetragene Privatbibliothek des Buchsammlers Rolf Sauerwein mit annähernd 700 Titeln, bestehend aus Monographien über Klee, Ausstellungskatalogen, umfangreicher Sekundärliteratur sowie original illustrierten Ausgaben, einer Postkarte und einem signierten Fotoporträt Klees.[110][111]
Im Juni 2005 wurde das vom Architekten Renzo Piano geplante Kulturzentrum und Museum Zentrum Paul Klee in Bern eröffnet. Aus der Sammlung von etwa 4000 Werken werden jeweils etwa 200 Arbeiten in Wechselausstellungen präsentiert. Im San Francisco Museum of Modern Art befindet sich die umfangreiche Klee-Sammlung von Carl Djerassi. Ebenfalls bekannt sind die Klee-Abteilungen der Sammlung Rosengart in Luzern, der Albertina in Wien und der Sammlung Berggruen in Berlin.
In Gersthofen, Lübeck (Hochschulstadtteil), Klein-Winternheim, Overath, Münchenbuchsee und Düsseldorf wurden nach ihm Schulen benannt.
Ausstellungen (Auswahl)
- Einzelausstellungen und Retrospektiven
- 1920: Paul Klee, Kunstverein Jena, Jena
- 1920: Paul Klee, 60. Ausstellung, Galerie Neue Kunst Hans Goltz, München (Retrospektive)
- 1923: Paul Klee, Nationalgalerie Berlin, Galerie der Lebenden, Kronprinzenpalais, Berlin
- 1924: Paul Klee, 16th Exhibition of Modern Art, Galleries of the Société Anonyme Inc., New York
- 1924: Prinzessinnenschlösschen, Kunstverein Jena, Jena
- 1925: 39 aquarelles de Paul Klee, Galerie Vavin-Raspail, Paris
- 1940: Gedächtnisausstellung Paul Klee, Kunsthalle Bern, Bern; Paul Klee, Buchholz Gallery, Willard Gallery, New York
- 1941: Gedächtnisausstellung Paul Klee, Kunsthalle Basel, Basel
- 1979: Paul Klee. Das Werk der Jahre 1919–1933. Gemälde, Handzeichnungen, Druckgrafik, Kunsthalle Köln, Köln
- 1989: Paul Klee. Die Sammlung Berggruen, Metropolitan Museum of Art, New York
- 1990: Paul Klee. Spätwerk, Württembergischer Kunstverein, Stuttgart
- 1995: Paul Klee – im Zeichen der Teilung, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- 1999: Paul Klee in Jena 1924. Die Ausstellung, Stadtmuseum Göhre, Jena
- 2000: Paul Klee – die Sammlung Bürgi, Kunstmuseum Bern, Bern; Hamburger Kunsthalle, Hamburg; Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh
- 1987/88: Paul Klee, Museum of Modern Art, New York, Cleveland Museum of Art, Kunsthalle Bern
- 1996: Paul Klee. Bilder träumen, Kunsthalle Mannheim, Mannheim
- 2003: Paul Klee im Rheinland, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn
- 2003/04: Paul Klee 1933, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München; Kunstmuseum Bern, Bern; Schirn Kunsthalle Frankfurt, Frankfurt/Main; Hamburger Kunsthalle, Hamburg
- 2003/04: Paul Klee – Lehrer am Bauhaus, Kunsthalle Bremen, Bremen
- 2003/04: Paul Klee – Tod und Feuer – Die Erfüllung im Spätwerk, Sprengel Museum Hannover, Hannover
- 2006/07: Paul Klee – Kein Tag ohne Linie, Museum Ludwig, Köln
- 2008/09: Paul Klee – Bewegung im Atelier, Paul-Klee Zentrum, Bern
- 2008/09: Das Universum Klee – der Kult des Künstlers, Neue Nationalgalerie, Berlin
- 2010/11: Paul Klee. Grafik, Graphikmuseum Pablo Picasso in Münster, 28. November 2010 bis 11. März 2011
- Gruppenausstellungen
- 1906: Internationale Kunstausstellung des Vereins bildender Künstler Münchens ‚Sezession‘, Königliches Kunstausstellungsgebäude, München
- 1908: Zeichnende Künste. 16. Ausstellung der Berliner Sezession, Ausstellungshaus am Kurfürstendamm, Berlin
- 1910: Erste Kollectivausstellung, Kunstmuseum Bern, Bern
- 1912: Zweite Ausstellung der Redaktion der Blaue Reiter. Schwarz-Weiß, Kunsthandlung Hans Goltz, München
- 1912: Internationalen Kunstausstellung des Sonderbundes Westdeutscher Kunstfreunde und Künstler zu Cöln 1912, Am Aachener Tor, Köln
- 1913: Erster Deutscher Herbstsalon, Galerie Der Sturm, Berlin
- 1916: Paul Klee und Albert Bloch, 39. Ausstellung der Galerie Der Sturm, Berlin
- 1917: Paul Klee und Georg Muche, 49. Ausstellung der Galerie Der Sturm, Berlin
- 1917: Sturmgraphik, Kunstverein Jena, Jena
- 1917/1918: Albert Bloch, Paul Klee, Kunstverein Jena, Jena
- 1918: Sturmgraphik. Rudolf Bauer, Heinrich Campendonk, Marc Chagall, Jacoba van Heemskerck, Paul Klee, Oskar Kokoschka, Georg Schimpf, Fritz Stuckenberg, Maria Uhden, William Wauer, Kunstverein Jena, Jena
- 1920: Paul Klee, Johannes Molzahn, Fritz Stuckenberg, Kunstverein Jena, Jena
- 1920: In Memoriam Lehmbruck. Paul Klee, Walter Tanck, Galerie Alfred Flechtheim, Düsseldorf
- 1921: 14th Exhibition, Société Anonyme Inc., New York
- 1925: La peinture surrealiste, Galerie Pierre, Paris
- 1930: Paul Klee, Museum of Modern Art, New York
- 1936: International Surrealist Exhibition, New Burlington Galleries, London
- 1942: Art of This Century, New York
- 1955: documenta 1, Kassel
- 1959: documenta II, Kassel
- 1964: documenta III, Kassel
- 2002: Paul Klee trifft Joseph Beuys – Ein Fetzen Gemeinschaft, Schloss Moyland (2000) und Kurpfälzisches Museum, Heidelberg
- 2006/07: Klee and America, Neue Galerie, New York City; The Phillipps Collection, Washington, D.C.; The Menil Collection, Houston
- 2009: Paul Klee und Feininger, Gustav-Lübcke-Museum, Hamm
- 2010: Klee trifft Picasso. Zentrum Paul Klee, Bern
- 2010: Paul Klee – Franz Marc: Dialog in Bildern, Franz-Marc-Museum, Kochel am See, 27. Juni bis 3. Oktober 2010; Stiftung Moritzburg, Halle, 22. Oktober bis 31. Dezember 2010; Zentrum Paul Klee, Bern, 28. Januar bis 30. April 2011
Ausgewählte Werke
- 1903: Invention 3: Jungfrau im Baum/Jungfrau (träumend), Radierung auf Zink, 23,7 × 29,7 cm, Museum of Modern Art, New York Abb.
- 1907: Akt, exotisch tanzend mit 2 Pflanzen, Bleistift auf Papier auf Karton, 13,5 × 5,7 cm, Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern
- 1912: Begattung in der Luft, Feder, Tusche auf Ingrespapier auf Karton, 7,5 × 16,4 cm, Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern, Bern
- 1914 vor den Toren von Kairuan, Aquarell auf Papier auf Karton, 20,7 × 31,5 cm, Kunstmuseum Bern
- 1914 im Stil v. Kairouan, ins gemässigte übertragen, Aquarell und Bleistift auf Papier, unten Randstreifen mit Feder, auf Karton, 12,3 × 19,5 cm, Kunstmuseum Bern
- 1914: Erinnerung an einen Garten, Aquarell und Bleistift auf Papier auf Karton, 25,2 × 21,5 cm, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- 1914: Hommage à Picasso, Ölfarbe auf Karton, 38 × 30 cm, Zentrum Paul Klee, Bern Abb.
- 1914: Kleinwelt, Radierung auf Zink, 14,3 × 9,6 cm, Staatliche Graphische Sammlung, München
- 1915: Pflanzenliebe, Feder, Tusche auf Ingrespapier, 14,7 × 17,2 cm, Sprengel Museum, Hannover
- 1915: Föhn im Marc’schen Garten, Aquarell auf Papier auf Karton aufgeklebt, 20 × 15 cm, Städtische Galerie im Lenbachhaus, München Abb.
- 1917: Himmelsblüten über dem gelben Haus, Aquarell auf Flugzeugleinen, 23 × 15 cm, Staatliche Museen zu Berlin, Nationalgalerie, Museum Berggruen
- 1918: Blumenmythos, Aquarell auf Kreidegrundierung auf Gaze auf Zeitungspapier auf Silberbronzepapier auf Karton, 29 × 15,8 cm, Sprengel Museum, Hannover
- 1918: Einst dem Grau der Nacht enttaucht …, Aquarell, Feder und Bleistift auf Papier, zerschnitten und mit Silberpapier neu kombiniert, mit Feder eingefasst, auf Karton, 22,6 × 15,8 cm, Kunstmuseum Bern Abb.
- 1919: Villa R, Öl auf Karton, 26,5 × 22,0 cm, Kunstmuseum Basel Abb.
- 1920: Angelus Novus. Ölpause und Aquarell auf Papier auf Karton, 31,8 × 24,2 cm, Israel-Museum, Jerusalem Abb.
- 1921: Hoffmanneske Szene. Farblithografie, 31,8 × 22,7 cm
- 1922: Tanze Du Ungeheuer zu meinem sanften Lied, Aquarell und Öl auf Gaze, umrandet mit Aquarell auf Papier, 40 × 29,2 cm, Solomon R. Guggenheim Museum, New York
- 1922: Die Zwitscher-Maschine, Ölpause und Aquarell auf Papier, mit Aquarell und Feder eingefasst, auf Karton, 41,3 × 30,5 cm, Museum of Modern Art (MoMA), New York Abb.
- 1924: altes Liebeslied, Gouache, Aquarell und Feder auf Papier auf Karton, 26,7 × 35,2 cm, Privatsammlung
- 1925: der Goldfisch. Ölfarbe und Aquarell auf Papier auf Karton, 49,6 × 69,2 cm, Hamburger Kunsthalle Abb.
- 1926: Höhlen Blüten, Aquarell und Leimfarbe auf Papier auf Karton, 36,4 × 53,7 cm, Kunstmuseum Stuttgart, Sammlung Etta und Otto Stangl
- 1928: Katze und Vogel, Öl auf Leinwand, 38,8 × 53,4 cm, Museum of Modern Art (MoMA), New York Abb.
- 1929: Necropolis, Öl auf Sperrholz mit Nesselstoff beklebt, 38 × 25 cm, Museum Berggruen, Berlin
- 1929: Feuer am Abend, Öl auf Karton, 33,8 × 33,3 cm, Museum of Modern Art, NewYork
- 1929: Hauptweg und Nebenwege, Öl auf Leinwand, 83,7 × 67,5 cm, Museum Ludwig, Köln Abb.
- 1930: Hat Kopf, Hand, Fuss und Herz, Aquarell und Feder auf Baumwolle auf Karton, 40,8 × 28,2 cm, Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf
- 1930: Bewachte Tiere, Kleisterfarbe auf Papier, auf Karton, 46 x60 cm, WVZ 5176
- 1932: Ad Parnassum, Öl und Kasein auf Leinwand, 100 × 126 cm, Kunstmuseum Bern, Abb.
- 1932: Ein Fetzen Gemeinschaft, 26,5 × 40,0 cm, Privatbesitz Abb.
- 1933: von der Liste gestrichen, Ölfarbe auf Papier, 31,5 × 24 cm, Klee-Museum, Bern Abb.
- 1934; The One Who Understands, Öl und Gips auf Leinwand, 54 ×40,6 cm, Metropolitan Museum of Art, New York Abb.
- 1936: Das Tor zur Tiefe, Feder und Aquarell, gefirnisst, auf Baumwolle auf Karton, 24 × 79 cm, Privatbesitz, Schweiz
- 1937: Revolution des Viadukts, Öl auf Baumwolle auf Keilrahmen, 60 × 50 cm, Kunsthalle Hamburg Abb.
- 1938 Insula dulcamara, Öl- und Kleisterfarbe auf Zeitungspapier auf Jute auf Keilrahmen, 88 × 176 cm, Kunstmuseum Bern]
- 1939: O! die Gerüchte!, Tempera und Öl auf Jute, 75,5 × 55 cm, Fondation Beyeler, Riehen bei Basel
- 1939/40 Ohne Titel (Der Todesengel), 100 × 80,5 cm, Kunstmuseum Bern Abb.
Filmografie
- Paul Klee – Die blaue Glut. Dokumentation, 45 Min., ein Film von Birgitta Ashoff, Produktion: BR-alpha, Erstsendung: 11. April 2004, mit Renzo Piano (Architekt des Paul-Klee-Zentrums in Bern), Pierre Boulez, Heinz Berggruen und Ernst Beyeler
- Paul Klee. Die Stille des Engels. Dokumentarfilm, Frankreich 2005, 52 Min., ein Film von Michael Gaumnitz, Erstsendung: 17. Juni 2005[112]
- Die Tunisreise. Auf den Spuren von Paul Klee. Dokumentation, 76 Min., ein Film von Bruno Moll, Schweiz 2007[113]
Literatur (Auswahl)
- Schriften von Klee
- Schöpferische Konfession. In: Tribüne der Kunst und der Zeit. Eine Schriftensammlung, herausgegeben von Kasimir Edschmid. Reiß, Berlin 1920
- Paul Klee: Die Farbe als Wissenschaft. In: Das Werk. Mitteilungen des Deutschen Werkbundes, Bnd. 1, Berlin/ München 1920, Farben-Sonderheft, S. 8
- Wege des Naturstudiums. In: Staatliches Bauhaus 1919–1923, Bauhaus Verlag, Weimar 1923, S. 24–25[114]
- Exakte Versuche im Bereich der Kunst. In: Bauhaus Zeitschrift für Gestaltung 1, 1928[115]
- Über die moderne Kunst. Vortrag zur Ausstellung im Kunstverein Jena 1924, erstmals veröffentlicht im Verlag Benteli, Bern-Bümplitz 1945; Palm & Enke, Erlangen 1995, ISBN 3-7896-0550-6, zudem in Spiller I, S. 81 ff
- Pädagogisches Skizzenbuch. Erstausgabe als Bauhausbuch 2 im Jahr 1925, Neuausgabe Gebr. Mann, Berlin 2003, ISBN 3-7861-1458-7.
- Das bildnerische Denken. Hrsg u. bearb. von Jürg Spiller, Schwabe, Basel/Stuttgart 1971
- Unendliche Naturgeschichte. Hrsg. u. bearb. von Jürg Spiller, Schwabe, Basel/Stuttgart 1971
- Schriften, Rezensionen und Aufsätze, hrsg. von Christian Geelhaar, Köln, 1976
- Beiträge zur bildnerischen Formlehre, Faksimile-Ausgabe, Basel/Stuttgart, 1979
- Gedichte. Hrsg. von Felix Klee. Arche, Zürich 2005 (2. Aufl.), ISBN 3-7160-1650-0
- Tagebücher und Briefe von Klee
- Tagebücher von Paul Klee 1898–1918, hrsg. von Felix Klee. DuMont, Köln 1957, 1979
- Paul Klee Tagebücher 1898–1918, textkritische Neuedition, Hrsg. Paul-Klee-Stiftung, Bearb. Wolfgang Kersten, Stuttgart 1988
- Paul Klee Tagebücher 1898–1918, hrsg. von Felix Klee. Dumont Buchverlag, Köln 2006, ISBN 3-8321-7705-1
- Tagebücher 1898–1918 und Texte. Neuausgabe, hrsg. von Felix Klee und Alexander Klee. Dumont Literatur und Kunst Verlag 2007, ISBN 978-3-8321-7775-1
- Briefe an die Familie 1893–1940, 2 Bde. hrsg. von Felix Klee. Dumont Buchverlag, Köln 2011, ISBN 978-3-8321-7702-7
- Zeitgenössische Publikationen
- Wilhelm Hausenstein: Kairuan. oder eine Geschichte vom Maler Klee und von der Kunst dieses Zeitalters. Mit 45 Abbildungen und Bildern im Text. Kurt Wolff Verlag, München, 1921
- Will Grohmann: Paul Klee. 1923–1924. In: Der Cicerone 16, 1924
- Will Grohmann: Paul Klee und die Tradition. In: Bauhaus. Zeitschrift für Gestaltung Dessau, 1931
- Buchillustrationen
- Voltaire: Kandide oder die Beste Welt. Eine Erzählung. Kurt Wolff, München 1920 (26 Zeichnungen)
- Kurt Corinth: Potsdamer Platz oder die Nächte des neuen Messias. München 1920 (10 Lithografien)
- Novalis: Die Lehrlinge zu Sais. Benteli, Bern 1949 (51 Zeichnungen)
- Werkverzeichnis
- Paul-Klee-Stiftung, Kunstmuseum Bern (Hrsg.): Catalogue raisonné Paul Klee. Werkverzeichnis in 9 Bänden. Benteli, Bern. Band 1: Werke 1883–1912, erschienen 1998,(ISBN 3-7165-1100-5) / Band 2: Werke 1913–1918, erschienen 2000. (ISBN 3-7165-1101-3) / Band 3: Werke 1919–1922, erschienen 1999. (ISBN 3-7165-1102-1) / Band 4: Werke 1923–1926, erschienen 2000. (ISBN 3-7165-1103-X) / Band 5: Werke 1927–1930, erschienen 2001. (ISBN 3-7165-1104-8) / Band 6: Werke 1931–1933, erschienen 2002. (ISBN 3-7165-1105-6) / Band 7: Werke 1934–1938, erschienen 2003. (ISBN 3-7165-1106-4) / Band 8: Werke 1939, erschienen 2003. (ISBN 3-7165-1107-2) / Band 9: Werke 1940, erschienen 2004. (ISBN 3-7165-1127-7)
- Darstellungen und Kataloge
- Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.): Franz Marc. Paul Klee. Dialog in Bildern, Ausstellungskatalog. Nimbus. Kunst und Bücher, Wädenswil 2010, ISBN 978-3-907142-50-9.
- Bayerische Staatsgemäldesammlungen/ Fritz-Winter-Stiftung (Hrsg.): Triebkräfte der Erde. Winter, Klee, Marc, Beuys, Kirkeby, München 2005, ISBN 3-87909-878-6
- Stiftung Museum Schloss Moyland/ Sammlung van der Grinten/Joseph Beuys Archiv des Landes Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Paul Klee trifft Joseph Beuys. Ein Fetzen Gemeinschaft. Ausstellungskatalog, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2000, ISBN 3-7757-0975-4
- Michael Baumgartner, Simon Crameri, Christine Hopfengart: Paul Klee. Melodie und Rhythmus. Hatje Cantz, Ostfildern 2006, 248 S., ISBN 3-7757-1808-7
- Walter Benjamin: Angelus Novus. Ausgewählte Schriften 2. Suhrkamp, Frankfurt 1988, ISBN 978-3-518-38012-3
- Johann Konrad Eberlein: „Angelus Novus“. Paul Klees Bild und Walter Benjamins Deutung. Rombach, Freiburg i. Br. 2006, ISBN 3-7930-9280-1
- Christian Geelhaar: Paul Klee und das Bauhaus. DuMont Reiseverlag, Ostfildern 1984, ISBN 978-3-7701-0670-7
- Carola Giedion-Welcker: Klee, Rowohlt, Reinbek, 22. Auflage 2004, ISBN 978-3-499-50052-7
- Jürgen Glaesemer: Paul Klee. Handzeichnungen I, II und III. In drei Bänden: Kindheit bis 1920/ 1921–36/ 1937–40. Bern 1973
- Jürgen Glaesemer, Wolfgang Kersten, Ursula Traffelet: Paul Klee. Leben und Werk. Hatje Cantz, Ostfildern 1996, ISBN 978-3-7757-0241-6
- Norbert Göttler: Der Blaue Reiter. Rowohlt, Reinbek 2008, ISBN 978-3-499-50607-9
- Josef Helfenstein, Elizabeth Hutton Turner (Hrsg.): Klee and America. Ausstellungskatalog, Hatje Cantz, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7757-1723-6
- Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.): Paul Klee in Jena 1924. Der Vortrag. Minerva. Jenaer Schriften zur Kunstgeschichte, Band 10, Kunsthistorisches Seminar, Jenoptik AG, Druckhaus Gera, Jena 1999, ISBN 3-932081-34-X
- Wolfgang Kermer (Hrsg.): Aus Willi Baumeisters Tagebüchern: Erinnerungen an Otto Meyer-Amden, Adolf Hölzel, Paul Klee, Karl Konrad Düssel und Oskar Schlemmer. Mit ergänzenden Schriften und Briefen von Willi Baumeister. Ostfildern-Ruit: Edition Cantz, 1996 (Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart / hrsg. von Wolfgang Kermer; 8) ISBN 3-89322-421-1
- Bernhard Marx: Balancieren im Zwischen: Zwischenreiche bei Paul Klee. Königshausen & Neumann, Würzburg 2007, ISBN 978-3 826-03503-6 (teilweise online)
- Karin v. Maur: Oskar Schlemmer und die Stuttgarter Avantgarde 1919. Mit einem Vowort von Wolfgang Kermer. - Stuttgart: Staatliche Akademie der Bildenden Künste Stuttgart, 1975 (Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart / hrsg. von Wolfgang Kermer; 1)
- Ralph Melcher (Hrsg.): Paul Klee. Tempel – Städte – Paläste. Hatje Cantz, Ostfildern 2006, ISBN 978-3-7757-1822-6
- Susanna Partsch: Klee. Neuausgabe Benedikt Taschen, Köln 2007, ISBN 978-3-8228-6361-9
- Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. Verlag C. H. Beck, München 2004, 128 S. mit 22 Abb., davon 15 farb., ISBN 3-406-52190-8
- Reto Sorg und Osamu Okuda: Die satirische Muse – Hans Bloesch, Paul Klee und das Editionsprojekt Der Musterbürger. ZIP, Zürich 2005 (Klee-Studien; 2), ISBN 3-909252-07-9
- Stefan Tolksdorf: Der Klang der Dinge. Paul Klee – ein Leben. Herder, Freiburg u. a. 2005, 2. Aufl., ISBN 3-451-05634-8
- Christoph Vitali (Hrsg.): Ernste Spiele. Der Geist der Romantik in der Deutschen Kunst 1770–1990, Haus der Kunst München, 4. Februar bis 1. Mai 1995, Oktagon Verlag, Stuttgart 1995, ISBN 978-3-927789-74-6
- Otto Karl Werckmeister: Versuche über Paul Klee. Athenaeum, Bodenheim 1987, ISBN 3-8108-0156-9
- Zentrum Paul Klee (Hrsg.): Klee trifft Picasso, Ausstellungskatalog, Texte von Christine Hopfengart, Bernhard Geiser, Gregor Wedekind, Hatje Cantz, Ostfildern 2010, ISBN 978-3-7757-2560-6
Über Sklerodermie und Klees Werk
- B. Ostendorf/B. Maiburg/M. Schneider: Sklerodermie und Paul Klee: Metamorphose von Leben und Kunst? Zeitschrift für Rheumatologie, Verlag Springer Berlin / Heidelberg 2004, ISSN 0340-1855 (Print) und (online)
- Hans Suter: Paul Klee und seine Krankheit. Stämpfli, Bern 2006, ISBN 3-72721-106-7
Comic
- Christophe Badoux: Klee. Edition Moderne, Zürich 2008, ISBN 978-3-03731-029-8 Der Comiczeichner Christophe Badoux hat im Auftrag und in Zusammenarbeit mit dem Zentrum Paul Klee einen Sach-Comic zu Leben und Werk Paul Klees realisiert.
Musik
- Groupe Lacroix: 8 Pieces on Paul Klee. Ensemble Sortisatio (Interpret). CD Creative Works Records CW 1035; 2003.
Weblinks
- Literatur von und über Paul Klee im Katalog der Schweizerischen Nationalbibliothek
- Literatur von und über Paul Klee im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- {{{Autor}}}: Klee, Paul. In: Historisches Lexikon der Schweiz.
- Vorlage:BAM
- Biografien
- Tagebuchblätter Peter Matter zu Klee in Bern
- Vorlage:Documenta Archiv
- kunstaspekte.de: Ausstellungen, Sammlungen und weiterführende Links
Bildergalerien
Einzelnachweise
- ↑ Ariane Steiner: Georges Perec und Deutschland. Das Puzzle um die Leere S. 92. Abgerufen am 10. November 2008.
- ↑ Julie Rauer: Klee’s Mandalas. asianart, 2006, abgerufen am 10. Februar 2008.
- ↑ Diether Rudloff: Unvollendete Schöpfung. Künstler im zwanzigsten Jahrhundert. Urachhaus, Stuttgart 1982, S. 65
- ↑ Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.): Franz Marc. Paul Klee. Dialog in Bildern. Wädenswil 2010, S. 199
- ↑ Susanna Partsch: Klee, S.8 f
- ↑ Giedion-Welcker, S. 10/11
- ↑ Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk. Verlag C. H. Beck, München 2004, S. 118
- ↑ a b Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.): Franz Marc. Paul Klee. Dialog in Bildern, S. 200 f.
- ↑ Diether Rudloff, Stuttgart 1982, S. 65 f
- ↑ Paul Klee und die Musik. Klee Zentrum Bern, abgerufen am 1. März 2010.
- ↑ a b Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 88
- ↑ a b Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk, München 2004, S. 12ff. online
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- ↑ Catalogue raisonné, Band 1, 1998, S. 512; Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.): Paul Klee in Jena 1924. Der Vortrag. Minerva. Jenaer Schriften zur Kunstgeschichte, Band 10, Kunsthistorisches Seminar, Jenoptik AG, Druckhaus Gera, Jena 1999, S. 92
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- ↑ Vgl. Paul Klee Tagebücher 1898–1918, 1988, S. 374
- ↑ Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 214
- ↑ a b Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 215
- ↑ Partsch: Klee, S. 36
- ↑ Siehe Willi Baumeisters Tagebuchnotiz vom 5. Juli 1940 aus Anlass des Todes von Paul Klee, in: Wolfgang Kermer (Hrsg.): Aus Willi Baumeisters Tagebüchern: Erinnerungen an Otto Meyer-Amden, Adolf Hölzel, Paul Klee, Karl Konrad Düssel und Oskar Schlemmer. Mit ergänzenden Schriften und Briefen von Willi Baumeister. Cantz Verlag, Stuttgart 1996 (Beiträge zur Geschichte der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart / hrsg. von Wolfgang Kermer; 8), S. 18–19; am 7. September 1919 schrieb Paul Klee an Willi Baumeister, er könne eine „Berufung […] im Prinzip nicht ausschlagen. […] Natürlich lege ich auf die staatliche Position das Hauptgewicht.“ Ebd., S. 100, Brief in Faksimile
- ↑ Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 108
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- ↑ a b Christian Rümelin: Paul Klee. Leben und Werk, München 2004, S. 119
- ↑ In: Der Ararat, Zweites Sonderheft. Paul Klee. Katalog der 60. Ausstellung der Galerie Neue Kunst, Hans Goltz, Goltzverlag, München Mai–Juni 1920; Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 125 f., S. 139
- ↑ Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 136, S. 148
- ↑ Thomas Kain/ Mona Meister/ Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 194, S. 151
- ↑ Michael Baumgartner, Cathrin Klingsöhr-Leroy, Katja Schneider (Hrsg.), S. 217
- ↑ Thomas Kain, Mona Meister, Franz-Joachim Verspohl (Hrsg.), Jena 1999, S. 204
- ↑ Ursula Bode: Freundin der Könige. In: Die Zeit, Nr. 17/2098
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- ↑ William Rubin: Pablo Picasso. A Retrospective, with 758 plates, 208 in colour, and 181 reference illustrations, The Museum of Modern Art, New York, Thames and Hudson, London 1980, ISBN 0-500-27194-1, S. 252
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- ↑ Auszug daraus im Beiheft „Lebensdaten und Selbstzeugnisse“ im Neckar-Verlag 1998, S. 44–46, siehe weitere Anm. zum Bild Goldfisch
- ↑ Auszug daraus im Beiheft 1998, wie vorige Anm., S. 46 f
Personendaten | |
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NAME | Klee, Paul |
ALTERNATIVNAMEN | Klee, Ernst Paul; Klee, Paul Ernst |
KURZBESCHREIBUNG | deutscher Maler |
GEBURTSDATUM | 18. Dezember 1879 |
GEBURTSORT | Münchenbuchsee bei Bern |
STERBEDATUM | 29. Juni 1940 |
STERBEORT | Muralto bei Locarno |