Wikipedia:Kurier

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Mission: Der Kurier ist das Boulevardblatt der Wikipedia-Gemeinschaft. Nicht neutral, nicht enzyklopädisch, aber hoffentlich unterhaltsam und informativ berichtet er, was die Wikipedia gerade bewegt.

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Wikimedia Conference 2010

Foto der Teilnehmer des Chapter-Meetings, des Boards of Trustees und Staffs, aufgestellt nach Herkunftsgegend.

Nach fast einer Woche Arbeit ist am vergangenen Sonntag die zweite offizielle Wikimedia Conference in Berlin zuende gegangen. Die Reaktionen der Teilnehmer waren fast durchgängig postiv, was aber geschah alles in dieser Zeit? Am Dienstag Abend reisten die ersten Entwickler der über 80 angemeldeten Systemadmins, Entwickler, Bugtester, Programmierer und Interessierten zum Developers' Meeting an. Man bezog das Eastern Comfort Hostel Boat (oder eines der Hotels), drei Personen gingen noch zum nebenstehenden WikiHoëcker-Programm, bevor am Mittwoch offiziell das Programm mit einer konstituierenden Sitzung begann. Themen, die einen interessierten, konnte man auf einen Zettel schreiben, woraufhin diese nach Sachgebieten zusammengefasst und Workshopgruppen aufgestellt wurden. Nach dieser ersten Workshopsession waren der restliche und folgende Tag so gestaltet, dass Folge- und Erstworkshops parallel zu Vorträgen liefen. Bei Folgeworkshops entstand dadurch zwangsläufig das Problem, dass Teile der Teilnehmer sich Vorträge anschauen wollten. Aber auch ein Trennen von Workshops und Vorträgen, sodass man nur jeweils zwischen Aktivitäten gleicher Art entscheiden könne, wurde von einigen Teilnehmern als nachteilig angesehen, da man gerne allen Vorträgen folgen wollte. Letztlich kann nicht immer jeder glücklich gemacht werden; der hier gewählte Kompromiss war vernünftig.

Eastern Comfort Hostel Boat bei Nacht mit Skyline von Berlin, namentlich dem Fernsehturm.
Für Verpflegung war gesorgt; im Hintergund sind die Sitzgelegenheiten zu sehen, die unter anderem die gestrandeten Entwickler nutzten.

In einzelnen zusammenfassenden Sitzungen und Neuorganisationen am Donnerstag wurden die Ergebnisse gesammelt und später noch den Chaptern und dem Board vorgetragen; zum Beispiel wird es demnächst eine vereinfachte Installationsmaske für MediaWiki geben, LiquidThreads werden kommen und an Usability wird an allen Ecken und Enden gearbeitet. Natürlich wurde auch viel auf den Tasten geklimpert (und ich meine jetzt keine Klaviere ;o)), aber auch eine kleine Keysigning-Party durchgeführt. Die Chapter und das Board sollten sich von Freitag bis Sonntag treffen; doch schon am Donnerstag Abend zeichnete sich ab, dass durch den Ausbruch des Eyjafjallajökull die Reisebedingungen erschwert oder verunmöglicht würden. So wurde zum Beispiel auf Twitter fast minütlich der aktuelle Stand verbreitet, am Freitag war dann allerdings schon klar, dass ein Großteil der Developer, die an diesem Tag schon abreisen sollten/wollten, nicht in ihre Heimaten USA, UK etc. pp. fliegen könnten. So wurden sie zu unfreiwilligen Teilnehmern der weiteren Konferenz und hielten sich am Standort weiter auf. Am heftigsten hatte es aber Board of Trustees erwischt: Zwei der zehn Vorständler hingen in London fest, einer in Barcelona, zwei in den USA, eine in Indien, sodass deren Programm bis auf eine geplante Pressekonferenz, um die herum auch der 1.000.000.000. Edit getätigt wurde, stark eingeschränkt war … auch das eine oder andere Chapter war aufgrund der prekären Lage nicht vertreten. Selbstverständlich war der Vulkanausbruch eines der Hauptthemen des Chapters' Meeting, auf inhaltlicher Seite widmete man sich unter Führung zweier Facilitatoren vorwiegend der Berufung neuer Chapter, der Professionalisierung selbiger durch hauptamtliche Experten, sowie dem Strategieplan der Wikimedia Foundation und der Kommunikation mit wissenschaftlichen Einrichtungen. Ich selbst (DerHexer) war zunächst als (vor allem JavaScript-)Entwickler anwesend, half am Freitag und Sonntag bei der Organisation der Veranstaltung und hielt zusammen mit ein paar Kollegen einen halbtägigen Vortrag über das Mentorenprogramm unseres Projektes vor zwei Vertretern des Staffs der Wikimedia Foundation, die ein Universitätsprojekt in den USA unter Leitung von Mentoren aus enwiki planen und Erkenntnise des hiesigeren Projektes erfahren wollten.

Zanox-Räumlichkeiten, in der die Wikimedia Conference 2010 stattfand.
Eyjafjallajökull trifft Wikimedianer; Alternativrouten wurden und werden geplant.

Die Organisation der Veranstaltung war hervorragend gelungen, auch wenn erst mit der Einstellung von Nicole Ebber am 1. März dieses Jahres das Projekt wirklic angezogen wurde; verantwortlich für die Inhalte waren bei den Devs Duesentrieb, bei den Chaptern Effeietsanders. Getagt wurde die ganze Zeit im Gebäude der Zanox-Aktiengesellschaft, welches gegenüber den T-Labs mehrere Vorteile hatte: So war man erheblich flexibler in der Raumgestaltung und hatte zudem erheblich mehr Platz, um eben auch noch Arbeitsbereiche für die gestrandeten Developer und das Organisationsteam bereitzustellen. Daneben hatte man die Möglichkeit, Essen und Trinken, sowie Strom und Internet (Grundnahrungsmittel jedes Teilnehmers ;o)) in ausreichendem Maße zur Verfügung zu stellen. Für Mittagessen war täglich gesorgt, an zwei der vier Abende auch für Abendbrot; Brezeln, Obst, Süßkram und ähnliches war immer verfügbar. Abseits der doch recht anstrengenden Veranstaltung gab es am Mittwoch eine Sightseeingtour quer durch Berlins Zentrum, eine gemeinschaftliche Party von Entwicklern und Chapterleuten am Donnerstag, einen Besuch auf der re:publica-Party am Freitag und eine Abschlussveranstaltung auf dem Hotelboot am Samstag. Aber so Recht war dies kein Abschied, da auch viele Chaptermitglieder nicht nach Hause zurückkonnten und zum Teil improvisieren mussten (siehe Bild rechts). Ansonsten wurden Flüge von Wikmedia Foundation und Deutschland umgebucht, Züge als Alternativen bestellt, Hotels umbestellt und bei Visa-Anträgen und Verweil in Berlin geholfen (Hilfe für die 19 noch in Berlin verbliebenen Wikimedianer wird dort noch immer gesucht!), ein Ende ist noch nicht abzusehen. Hängende Gesichter sah man trotzdem nicht; die Teilnehmer hatten nicht nur viel Spaß, sondern konnten wichtige Informationen für die Chapter ihrer Heimat erfahren oder die neuesten Errungenschaften auf Softwareseite von den Entwicklern selbst erfahren. Wo die nächste Conference stattfinden wird, ist noch nicht bekannt, zu hoffen ist nur, dass sie ebenso gut wie die diesjährige wird. Nochmal einen vielen Dank an alle, die innerhalb und außerhalb der Veranstaltungen daran gearbeitet haben! (DH), 20.4.

Alte Sprachen und Wikipedia

Stefan Kipf, deutscher Altphilologe und Didaktiker.

Letzte Woche waren Jonathan Groß und ich (DerHexer) beim Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes in Freiburg im Breisgau, um dort einen Vortrag über Wikipedia zu halten. Eingeladen hatte uns der Vorsitzende eben dieses Vereines – Stefan Kipf (siehe Bild), der zufälligerweise noch mein Didaktikprofessor ist und mich in einem der Wikipedia-T-Shirts gesehen hatte. Nachdem wir uns dann über unser Projekt unterhalten hatten und er vor allem die Arbeit des Projektes Altertumswissenschaftler, das von Jonathan seit Jahren vorangetrieben wird, sehr gelobt hatte, lud er uns beide zum genannten Kongress ein. Dieser stand unter dem Thema „Bildung durch Sprache – Latein und Griechisch im Kontext der Schulsprachen“ (Programm) und richtete sich vorwiegend an Lehrer der lateinischen und altgriechischen Sprache.

Dort leiteten Jonathan und ich den Arbeitskreis „Wikipedia – eine neue, freie Realenzyklopädie?“ (angespielt auf Paulys Realencyclopädie der classischen Altertumswissenschaft, die erste Anlaufstelle für Klassische Philologen), der von 50 bis 60 Teilnehmern besucht wurde. Vor allem Lehrer waren anwesend und wollten lernen, wie unser Projekt funktioniert, wie man mit ihm kritisch umgehen sollte und wie man dieses Vermögen dann an seine Schüler weiterreichen kann. Die 90 Minuten des Arbeitskreises waren so konzipiert, dass in der ersten Hälfte ein Vortrag gehalten (Präsentationsfolien hier verfügbar) und dann eine Diskussion geleitet werden sollte. Einige Teilnehmer gingen davon aus, dass es Wikipedias Anliegen ist, zitierfähig zu sein. Unter den Prämissen Neutralität, Keine Theoriefindung und Belegpflicht ist es aber grundsätzlich nicht möglich, neue zitierfähige Aussagen zu produzieren; alles, was wir „sammeln“, soll nach unseren Grundsätzen schon an anderer (reputabler) Stelle gestanden haben, sodass ja dann auch dies zitiert werden kann. Unser Projekt verweist auf diese Forschungen und versucht, sie in angemessener Form zu sammeln und zu präsentieren und einen ersten (guten) Überblick über das Thema zu liefern. Der Einwurf, dass durch Spiegelungen der Wikipedia Fehler multipliziert und etabliert werden können, eröffnete eine Debatte über Quellenkritik und das Vertrauen in Verfasser von Texten auch außerhalb der Wikipedia (Skeptizismus). Als großes Manko wurde angesehen, dass man oft nur schwer herausfinden kann, wer den jeweiligen Artikel verfasst hat (siehe aber Projekte wie WikiHistory, WikiBlame), inwieweit man etwas über des Hauptautors Kentnisse/Lebenslauf erfahren oder mit ihm kommunizieren kann.

Joachim Latacz, Altphilologe und Homerexperte.

Ansonsten war man sehr dankbar, endlich angemessen (und von echten Mitarbeitern) aufgeklärt worden zu sein, wie man das Projekt anfassen kann und soll. Die Resonanz vor und nach dem Vortrag war äußerst positiv, und die Teilnahme für uns beide und, wie wir finden, auch unser Projekt ein voller Erfolg. Dieser kann auch im Nachhinein noch gesteigert werden, da unter anderem die Möglichkeit besteht, den Vortrag zu publizieren. Aber auch schon vor Ort waren wir für Wikimedia fleißig und haben die anwesenden Größen der Fächer gebeten, sich für ein Foto für Commons zur Verfügung zu stellen; so konnten über zehn Artikel neu bebildert und einer (Basler Homer-Kommentar) auf Anregung von Joachim Latacz sogar erstellt werden. Die Fotos sind unter commons:Category:Bundeskongress des Deutschen Altphilologenverbandes 2010 zu finden. (DH), 16.4.

Der Schreibwettbewerb – ein Auslaufmodell?

Der Schreibwettbewerb befindet sich auf dem absteigenden Ast! Die Diskussionsseite ist quasi verwaist, so wenig (Streit-)Potential hat der SW lange nicht generiert. Keine zu teuren Preise schüren Aufregung, über die Sektionen regt sich schon lange niemand mehr auf, und nicht mal Fossa sitzt in der Jury! Pressemitteilungen tickerten früher über alle Portale, das ließ irgendwann nach, inzwischen werden nicht einmal mehr welche versendet. Doch auch die harten Fakten unterstützen die These: Gerade noch 72 Artikel hat die aktuelle Auflage hervorgebracht. Weniger Artikel wurden das letzte mal vor fünf Jahren in die Bewertung gegeben – trotz fundamental gesenkter Zeichenbeschränkungen. Und zu guter Letzt: Auch die passive Teilnahme nimmt ab, denn auch der Publikumspreis generiert weniger Meldungen als in den letzten Jahren.

Was ist also die Erkenntnis aus dieser Beobachtung? Wie kann der Schreibwettbewerb zu alter Größe zurückfinden? Wir brauchen neue Ideen! Oder?

Der Schreibwettbewerb gehört doch längst zur Wikipedia. Die Sektionen sind (nicht nur) diesmal gleichmäßig gefüllt, weitere Änderungen sind vielleicht gar nicht nötig. Und Preise waren doch ohnehin nie der Hauptgrund, am Schreibwettbewerb teilzunehmen. Stattdessen schürt er Motivation, seine Artikel im Wettbewerb zu präsentieren, und die Konkurrenz im Review doch selber stärken zu können. Einige der besten Autoren der Wikipedia treffen hier aufeinander, um ihre Artikel einer fachkundigen Jury vorzulegen; sie schwitzen einen Monat über Quellen und der optimalen Struktur, den Kalender immer im Auge, und sind dann für einen Monat zum Warten verdammt. Den Artikel bloß nicht anklicken und den peinlichen Tippfehler finden, der sich in die Wettbewerbsversion geschlichen hat. Mit höchster Wahrscheinlichkeit findet ihn aber ohnehin das Publikum. Nach zwei Wochen haben immerhin 40 Benutzer abgestimmt, und auch wenn das weniger als letztes Mal sein mögen: Wenn diese sich zumindest oberflächlich mit einigen der Artikel beschäftigt haben, dann ist das gelebte Qualitätssicherung pur. Immerhin 46 Artikel haben nämlich bereits mindestens einen Fan. 46 von 72. Auch wenn seit der zweiten Ausgabe des Schreibwettbewerbs 2005 nicht mehr so wenig Artikel eingereicht wurden: Die Klasse zählt, nicht schiere Masse! Und die Qualität stimmt: Wilhelm Busch will (in der Wertung) höher hinaus als Gott, Edelgase konkurrieren mit Punk in der DDR. Außerdem noch im Rennen: 68 weitere, teils großartige Artikel, die in nur einem Monat verfasst wurden, den Kalender immer im Auge. Als Motivation reichte den Autoren offenbar die Aussicht auf Ruhm, Ehre, und kleine Preise.

Ja, der Schreibwettbewerb ist, so ganz ohne Presseberichte, eine größtenteils interne Veranstaltung, die kaum neue Autoren anziehen wird. Dass eine IP den Publikumspreis abräumt, wie 2008 mit Kulturheidelbeeren geschehen, ist so unwahrscheinlich. Aber Autorenpflege ist genauso wichtig wie Rekrutierung, und so lange der Schreibwettbewerb das leistet, ist jeder Abgesang verfrüht. Ein wenig Diskussion und Aufmerksamkeitsgehasche kann aber nicht schaden, vielleicht sollte Fossa doch wieder für die nächste Jury kandidieren. Denn der Schreibwettbewerb muss weitergehen. Wird weitergehen.

Noch bis Ende des Monats hat jeder Möglichkeit, am Publikumspreis teilzunehmen. Eine schöne Gelegenheit, abseits sämtlicher persönlicher Schlachtfelder und Ärgernisse in schönen Artikeln zu schmökern und den Autoren mit Deiner Stimme ein Lob zukommen zu lassen! Fl-Ad - 15.04

Arthaus spendet Kunst

Georges Seurat: Un dimanche après-midi à l'Île de la Grande Jatte

Pünktlich zu Ostern überraschte der Arthaus Verlag in Berlin die Kunstredaktion der Wikipedia mit einem willkommenen Osterpaket – insgesamt 50 DVDs mit filmischen Künstlerbiografien der Serie art documentary und Gemäldebesprechungen der 1000 Meisterwerke wurden zur Verteilung zur Verfügung gestellt. Sämtliche Filme sind hochwertige Fernsehproduktionen der vergangenen Jahrzehnte, die von dem Verlag lizenziert sind und vertrieben werden. Das Spektrum der behandelten Künstler reicht von Tizian über Vermeer, Manet und Picasso bis Warhol, Lichtenstein und Helmut Newton, eine vollständige Liste findet sich in der entsprechenden Diskussion.

Datei:Oldenburg claes eistuete koeln.jpg
Claes Oldenburg: Dropped cone

Hervorgegangen ist diese Spende aus einer vermeintlichen „Spam-Aktion“ des Verlages in den Artikeln zu Künstlerbiographien – eine Praktikantin hatte in einer Reihe von Artikeln die Filme in die Bibliographie eingepflegt und damit entsprechend Unmut bei den Autoren erregt. Nach einiger Diskussion und einem Gespräch mit dem Verlag wurde die jetzt vorliegende Spende eingefädelt. Der Deal: Der Verlag stellt den Autoren die Filme zur Verfügung, damit sie selbst entscheiden können, ob sie den strengen Richtlinien für eine Aufnahme in die Bibliographie oder sogar als Basis für einen Rezeptionsabschnitt genügen – entsprechende Bedingungen werden an die Vergabe nicht geknüpft. Derzeit läuft die Verteilung der Filme an die aktiven Autoren der Kunstredaktion, zudem soll der Kontakt zum Verlag für weitere Kooperationen intensiviert werden.nec 3. April 2010

„Pfui“ künftig ab 18

HINWEIS - Bei der folgenden Nachricht handelt es sich um einen Scherz zum 1. April.

So könnten die zensierten Bilder aussehen

Nicht erst seit dem 21. März, als der Artikel Vulva als Artikel des Tages präsentiert wurde, ist das Verhältnis zwischen Abbildungen nackter Personen und dem Jugendschutz sehr umstritten (zuletzt beispielsweise hier, hier und hier). Die Befürworter solcher Bilder, wie sie beispielsweise auch in Artikeln wie Erektion oder Geschlechtsverkehr zu sehen sind, führen den Bildungsauftrag der Wikipedia als Hauptargument für eine legale Nutzung der Bilder an.

Die Gegner halten derartige Abbildungen jedoch für Pornografie. Laut § 184 darf pornografisches Material nicht an Personen unter 18 Jahren weitergegeben werden. Um rechtliche Konsequenzen sowie weitere Diskussionen hierzu vermeiden, hat sich Wikimedia Deutschland nun zur allgemeinen Zensur einschlägiger Bilder und der Einführung eines Altersverifikationssystems entschlossen.

So werden demnächst sämtliche einschlägigen Bilder durch eine Version mit schwarzem Balken ersetzt. Auf der Bildbeschreibungsseite haben volljährige Leser der Wikipedia über einen noch zu findenden Partner dann die Möglichkeit, ihr Alter nachzuweisen. Ist dieser einmalige, kostenlose Vorgang abgeschlossen, können sich die authentifizierten Leser sämtliche Abbildungen in der unzensierten Version anzeigen lassen. Eine Altersüberprüfung für IPs ist ebenfalls in Planung, könnte sich aber wegen technischer Unwägbarkeiten noch ein wenig herauszögern. Der Kurier wird über die weitere Entwicklung zum nächsten Jahrestag der „pikanten Herrenabendfilme“ berichten. (FG und Flo)

Mitten in Europa: Der Rhein war seit Jahrzehnten zu lang!

Ist sie die Schuldige?

Die Deutsche Presse-Agentur verbreitete diese Meldung: Wahrscheinlich ist ein Zahlendreher schuld: Jahrzehntelang fand sich in Nachschlagewerken, Lehrbüchern und offiziellen Unterlagen eine falsche Zahl für die Länge des Rheins. Ein Kölner Wissenschaftler hat nachgerechnet und den peinlichen Lapsus entdeckt. Wikipedia jedoch kann stolz sein, denn die korrekte Länge des angeblichen Schicksalsflusses der Deutschen und der verkehrsreichsten Wasserstraße der Welt steht schon seit dem 30. Januar des Jahres nach ausgiebiger Diskussion im Artikel. Dpa weiter: In Büchern und Unterlagen aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts sei die Länge des Flusses noch mit 1230 Kilometern angegeben worden, argumentiert Kremer (gemeint ist der Biologe Bruno Kremer von der Universität Köln). In modernen Lexika aber sei nun von 1320 Kilometern die Rede. Schuld daran sei wohl ein simpler Zahlendreher – und nicht wie von einigen spekuliert die Begradigung des Flusses im 19. Jahrhundert. Merkwürdig, ist es nicht eher so, dass durch Begradigungen und Regulierung Flüsse eher kürzer werden?

Eine der zahlreichen Rheinquellen

Vielleicht liegt der Fehler ja ganz einfach an der Schönheit der Loreley, die die Rheinschiffer betört, dem unsäglichen Rheinwein, der Suche nach dem Rheingold oder vielleicht sogar in der Schweiz, wo man die Quelle des Rheins immer noch in den Gletscherzungen des Gotthards oder im Kanton Graubünden sucht. Diesmal lag der Fehler eindeutig bei den Anderen; Wikipedia ist, man kann es drehen und wenden wie man will, das zuverlässigste und schnellste Volkslexikon der Welt. Schlesi 31. Mär.

Geldpreise bei Schreib- und Fotowettbewerb!

http://www.skillshare.eu

Skillshare ist eine Pilotkonferenz ehrenamtlich tätiger Autoren und Fotografen verschiedener Projekte. Anläßlich der Konferenz ist einer der Rahmenpunkte ein mit 6500 € ausgelobter Schreib- und Fotowettbewerb der Wirtschaftsförderungs-GmbH für Stadt und Landkreis Lüneburg sowie der Handwerkskammer Braunschweig-Lüneburg-Stade. Der Wettbewerb hat heute begonnen, es ist aber noch genügend Zeit bis zum 15. Mai 2010 gute Text- und Bildbeiträge zum Thema Rund um Lüneburg einzusenden. Die Jurys bestehen jeweils aus anerkannten Fachleuten aus Wissenschaft und Fotografie und werden bis zum 31. Mai 2010 die Gewinnerartikel und -fotografien bewerten und auswählen. Der Wettbewerb richtet sich gleichberechtigt an Wikipedianer neben externen Teilnehmern, so sollen neue interessierte Fachautoren für die Wikipedia gewonnen werden. Die Gewinner werden am 4. Juni anläßlich der Konferenz in Lüneburg bekannt gegeben. Die Preisverleihung findet in einem offiziellen Rahmen, mit anschließenden Feierlichkeiten statt. Mehr Infos zu Skillshare und zum Wettbewerb findet ihr hier und auf der Website http://www.skillshare.eu. Traut Euch – und nicht vergessen, Euch in die Teilnehmerliste einzutragen. JdCJ, 27.03.10, Details ergänzt Abena 09:34, 28. Mär. 2010 (CEST)[Beantworten]

Vector kommt

Vector mit neuen Funktionen

Das Team der Usability Initiative plant, ab April die Benutzeroberfläche von Monobook auf Vector umzustellen. Aktueller Zeitplan:

  • 5. April: Wikimedia Commons
  • Ende April: Englischsprachige Wikipedia
  • Es folgen dann die anderen Sprachen und Projekte.

Diese Änderung betrifft alle Nutzer, also Leser und Wikipedianer. Angemeldete Benutzer werden die Umstellung für sich selber rückgängig machen können. Ebenfalls wird zu diesem Zeitpunkt die erweiterte Zeichenleiste für alle aktiviert. Weitere technische Details

Eine persönliche Empfehlung vom Reporter an alle Wikipedianer, die immer noch einen der uralten Skins (CologneBlue, Küken, Klassik, Nostalgie) verwenden: Bitte überlegt euch, zumindest auf Monobook zu wechseln. Die uralten Skins unterstützen schon heute nicht mehr alle Funktionen, und da auch die (freiwilligen) Entwickler keine Lust haben, diese Skins weiterzuentwickeln, ist damit zu rechnen, dass sie nach und nach immer fehleranfälliger werden. (ray), 26.3.

Rekordzahlen für die Vulva

Aufrufzahlen März 2010

Jenseits von Empörung und Provokation, die Aufrufzahlen für den „Skandalartikel“ Vulva am 21. März 2010 sprechen eine eindeutige Sprache. Statt der üblicherweise 4000 bis 5000 Seitenaufrufe pro Tag konnte der Artikel als AdT am Sonntag fast 200.000 Seitenaufrufe verbuchen und noch in den Folgetagen lag er mit 32.000, 15.000 … noch deutlich über dem sonst vorhandenen Schnitt. Wenn nur 10 % den Artikel auch zumindest überflogen oder gar gelesen haben, ist das ein deutliches Zeichen dafür, dass die Präsentation inkl. Bild auf der Hauptseite ihr Ziel erreicht hat – die Leser zu unseren interessanten Artikeln zu leiten.

Betrachtet in Relation zu der Hauptseitendiskussion, die zwar lang wurde, aber bei der sich evtl. maximal 50 Benutzer ernsthaft beschwert haben, dass die Abbildung abzulehnen sei, und den evtl. weiteren 45 Beschwerden beim Support-Team (der Kurier berichtete), relativiert sich die Aufregung ganz massiv. Spannend waren aus der Sicht des Autors dieser Zeilen allerdings vor allem Reaktionen von außen: Menschen im persönlichen Umfeld wie der Arbeitsstelle oder der Schulelternschaft, die sonst nie oder nur wenig mit der Wikipedia zu tun haben, sprachen mich auf den Artikel an (ohne Kenntnis, dass ich als Autor an ihm gearbeitet habe) und fanden es wichtig, dass er so deutlich präsentiert wurde – es gab keine Kritik, sondern ausschließlich Lob für Hauptseite und Artikel. Für den Autor dieser Zeilen (und eines großen Teils des Vulva-Artikels) ist dies ein Grund, in analogen Fällen genau wieder so zu verfahren wie hier geschehen. Ich danke allen Autoren des Artikels für ihre Unterstützung zur Verbesserung unserer Enzyklopädie und für ihre Unterstützung des freien, unzensierten Wissens. nec 26.3.

Ergänzung: Die Hauptseitendiskussion wurde, wie das Tool zeigt, am 21. März gut 44 000 Mal angeklickt, an normalen Tagen sind es um die 700. Das Interesse ließ in den folgenden Tagen nach. Diverse andere Schauplätze erfuhren ähnliche Entwicklungen. FG 26.3.

Wikipedia was down

Wikipedia war am Mittwoch, dem 24. März nach einem Problem im europäischen Rechenzentrum mehrere Stunden nicht erreichbar. Nachdem sich die Server wegen Überhitzung selbst abschalteten, versuchten die Server-Administratoren, die Anfragen auf die Server in Florida umzuschalten, jedoch schlug dies zunächst fehl und für bis zu 90 Minuten war die Adressierung der Wikimedia-Projekte einschließlich Commons, Wikinews und weiterer Projekte gestört.

Auf Twitter und anderswo wurde recht schnell die Situation kommentiert.

“And so we remember Thursday, March 25, 2010 as the day every English speaking student failed their research papers.”

„Und so gedenken wir Donnerstag, dem 25. März 2010, als dem Tag, an dem alle englischsprachigen Studenten mit ihren Forschungsarbeiten durchfielen.“

Jimmy auf Wikipedia Technical Blog

„Oh no! Wikipedia is down! [citation needed]“

Funny or Die, Twitter

“WIKIPEDIA IS DOWN! ALL CAPS! SEE THE WORLD COME TO A HALT! ITS THE SEVENTH SEAL! SAVE US AL GORE! but really it'll be back soon.”

„WIKIPEDIA IST AUS! SEHT, DIE WELT KOMMT ZUM STILLSTAND! DAS IST DAS SIEBTE SIEGEL! RETTE UNS AL GORE! aber in Wirklichkeit wird sie bald wieder da sein.“

Ti Joe, Twitter

“Wikipedia is down. The world might end.”

„Wikipedia ist aus. Die Welt wird untergehen.“

fouxdafafa, Twitter

“Wikipedia had server meltdowns and is offline. What will my students do??”

„Wikipedias Server sind ausgefallen und nun ist sie offline. Was werden meine Schüler tun???“

commtoday, Twitter

Kurz vor 21:00 Uhr schien der Ausfall überstanden. MB 24.3.

Informationen im Wikimedia Technical Blog

Immer an die Leser denken oder: Ein Sonntag im Support-Team

Eine Muschi auf der Hauptseite – nicht jedermanns Sache

An einem Sonntag gehen im Support-Team über die Adresse info-de@wikimedia.org durchschnittlich zwischen 10 und 25 Anfragen ein. Jemand will einen Artikel spenden, sieht sich verunglimpft, wurde, selbstverständlich zu Unrecht, gesperrt, möchte ein Bild hochladen, hätte gerne die Anschrift von Joanne K. Rowling oder möchte die Wikipedianer einfach mal für eine kostenlose und dennoch ganz ordentlich verfasste Enzyklopädie loben, die immer wieder in allen Lebenslagen hilft.

Hauptseite am 21.3.2010 (Ausschnitt)
Am 21. März 2010 ist Vulva der Artikel des Tages, ein unbestritten exzellenter Artikel mit einer durchaus angemessen expliziten Bebilderung. Allerdings schmückte man den Teaser des ausgewählten Artikel des Tages mit der Farb- und Nahaufnahme einer geöffneten menschlichen Vulva, so dass diese Aufnahme ganztägig auf der Hauptseite der Wikipedia erschien, die neben der Adresse www.wikipedia.de einen Einstiegspunkt für viele Leser der freien Online-Enzyklopädie bildet. Schon vorab entspann sich eine lebhafte und durchaus kontroverse Debatte darüber, ob die Vulva ein Körperteil wie jedes andere und damit selbstverständlich auf der Hauptseite abzubilden sei, ob diejenigen prüde seien, die das anders sähen, und ob gerade deswegen eine unmissverständliche Bebilderung der Hauptseite rücksichtsvoll zu unterlassen oder provokativ umzusetzen sei. In einer kleinen Abstimmung wurden Alternativen vom Schwarz-Weiß-Bild bis zur künstlerischen Darstellung verworfen. Mit einem Stimmverhältnis von 30 zu 23 setzte sich das umstrittene Foto schließlich durch.

In Folge erhielt das Support-Team bis 21:00 Uhr des gleichen Tages 35 Mailanfragen, intern „Tickets“ genannt. Das ist als absolute Größe und gemessen an der Länge der internen Diskussionen gar nicht so viel, gemessen an den sonst sonntags insgesamt eingehenden Tickets aber eine beachtliche Hausnummer.

Was halten die Leser nun von unserer Hauptseite des 21. März 2010: Kurz und schmerzlos – ein Lob für die Hauptseitengestaltung seitens unserer Nur-Leser war nicht dabei. Allerdings auch keine Kritik am Artikel selbst. Die SchreiberInnen äußerten sich irritiert bis entsetzt darüber, dass sie oder ihre Sprösslinge unvermittelt Blickkontakt mit einer Vulva hatten, als sie die gewohnte Startseite aufriefen.

Die meisten Anfragen, das muss bemerkt werden, waren höflich und begründet, wenngleich einige an Deutlichkeit kaum hinter dem Bild des Anstoßes zurückstanden: „Wenn ich auf die Wikipediaseite gehe ist das letzte was ich sehen will eine Vagina und ein Arschloch“ meinte gleich einer der ersten Kritiker unserer Bebilderung, der die Hauptseite nun auf dem Rechner seiner jüngeren Familiemitglieder sperren möchte. Dass eine Enzyklopädie auch und gerade über die Angelegenheiten des Unterleibs ausführlich berichten müsse, wurde von einem anderen Leser nicht bestritten: „Vulva oder welches geschlechtsorganspezifische Thema auch immer ist grundsätzlich OK und zu befürworten. Auch und gerade als Artikel des Tages;“ Bloß wann und wie er mit diesem Teil einer Enzyklopädie konfrontiert wird, das hätte er dann doch lieber selbst bestimmt: „aber ich muss VERDAMMT NOCHMAL nicht in MÖSEN gucken, wenn ich ein Lexikon aufschlage (Nicht mal aufschlage, sondern nur aus dem Regal nehme)“. Ganz ähnlich eine Leserin: „ich habe nichts gegen einen solchen und detallieren artikel in der datenbank, aber auf der hauptseite … “

Insgesamt dreizehn Mal wurde angeführt, dass gerade Kinder nicht unvermittelt auf eine derartige Abbildung stoßen sollten. Das wurde sowohl pauschal als auch aus konkreter beruflicher bzw. privater Erfahrung vorgebracht: „Als aufgeklärter Mensch heißt es nicht unbedingt, dass ich meinen Kinder eigene oder fremde Geschlechtsteile zeige.“. Ein anderer Leser meinte, alles richtig gemacht zu haben, da seine Kinder in seiner Anwesenheit auch das Internet benutzen dürfen. Aber: „Über solche Themen spreche ich lieber persönlich und kinderangepasst mit ihnen!“ Dass Kinder überall im Netz auf der Suche nach Vulven fündig werden können, war vielen Schreibern durchaus bewusst. Dass sie hier aber ungefragt und unerwartet mit dem Bild konfrontiert werden, unterscheide sich deutlich von der gewohnten Nutzbarkeit der Hauptseite, die bislang auf derartige Bilder verzichtet hat: „Als Lehrerin weiß ich, dass die Seite auch von Kindern genutzt wird, auch von vor-pubertären Kindern, die sich mit den (ausgewachsenen) Geschlechtsteilen des gleichen oder anderen Geschlechts noch nicht befassen möchten. (…) Auch wenn es dem reinen Wissen dient, finde ich dieses Bild auf der Startseite völlig daneben gegriffen (…) Ich möchte jedoch meinen Schülern nicht zumuten, solche Bilder sehen zu MÜSSEN!“

Die feine Unterscheidung zwischen einer anatomischen Darstellung und Pornographie mochten sieben unserer Leser nicht nachvollziehen – sie ordneten das Bild eindeutig dem letzteren Genre zu, dazu fanden LeserInnen das Bild außerdem „vulgär“ oder „unästhetisch“, das unvermittelte Auftauchen auf der Hauptseite „absolut unangebracht und aufdringlich“, hätten sich eher eine beschriftete Zeichnung oder eben gar kein Bild auf der Hauptseite gewünscht.

Bezüglich unserer Selbstkontrollmechanismen urteilt ein Leser: „Es sollte wohl eine Provokation gegen (Selbst-)Zensur sein, weckt aber in mir eher die Bitte, daß Wikipedia, zumindest was die Gestaltung der Hauptseite betrifft, zukünftig besser zensiert werden sollte. Die Selbstverwaltung hat hier, meiner Meinung nach, versagt“. Ein anderer schreibt uns: „Wikipedia sollte diese Art von billiger Effekthascherei nicht nötig haben und bei der Auswahl der online verfügbaren Bilder größere Sorgfalt und Kontrolle walten lassen.“

Immerhin bringt ein Mailschreiber doch Verständnis für das Support-Team auf: „herzliches Beileid an das Support-Team, was ihr heute aushalten müsst, ich wills mir nicht vorstellen …“ – danke, aber so schlimm war’s dann doch nicht. Eine Leserin, aktive Wikipedianerin und von daher vielleicht mit dem Werdegang des Bildes vertraut, berichtet von einer durchaus differenziert verlaufenen Diskussion in ihrer Familie: „Nicht alle finden's schlecht und loben sogar!“ Und zuletzt stimmt wenigstens ein, wenn auch fälschlich zugeschriebenes, Voltaire-Zitat eines Lesers hoffnungsfroh: „Ich akzeptiere Eure Meinung, auch wenn ich damit nicht einverstanden bin. »Ich mag verdammen, was du sagst, aber ich werde mein Leben dafür einsetzen, dass du es sagen darfst.«“ SB 21.3., 21:50

Update: Zum Ende des Tages kamen noch ein paar Tickets dazu, Stand 23:30 ist 42, darunter auch einzelne, die Bebilderung und/oder Artikelauswahl unabhängig von der Hauptseite kritisieren. SB 21.3., 23:30

Update 2: Selbst mehr als 30 Stunden nach dem „Vulva-Schock“ hat dieses Ereignis in den Medien null Resonanz ausgelöst (abgesehen von ein paar unwichtigen Blogs). War das Thema so uninteressant oder ist das Skandalisierungspotenzial von Wikipedia erschöpft? Vo 22.3., 08:30

Die Kunst ist tot, lang lebe die Kunst!

Ein Nachruf vom röhrenden Hirsch

Es ist vollbracht: Die Qualitätssicherung des Kunstportals (QSK) ist seit heute morgen nicht mehr aktiv und die Freunde der schönen Künste müssen sich nun eine neue Tagesstätte für pflegebedürftige Artikelchen suchen. Wurde auch Zeit, glich doch die Mitarbeit in der QSK in den letzten Monaten eher einem Schonkaffeekränzchen unter chinesischer Wasserfolter. Steter Mobbing-Tropfen höhlte dabei den Nerv: Vom „Portal Kunst und Löschen“ war in erhitzten Diskussionen immer öfter die Rede, man munkelte, die Mitarbeiter würden schlecht recherchieren, seien gar irgendwelche Illuminati, die sich in geheimen Hinterzimmern absprechen und nur auf Löschen und Bildersturm versessen. Klar: „Wikipedia versteht sich als Universalenzyklopädie und soll kein vom Portal Bildende Kunst redaktionell betreutes Fachlexikon zeitgenössischer Künstler sein“, wurde postuliert. Masse statt Klasse also, so das Credo. Argumentativ war da außer Schadensbegrenzung bald nichts mehr zu machen.

Nachdem schließlich sogar die ambitioniertesten Mitarbeiter das Handtuch warfen, musste ein administratives „Inaktiv“-Schild an die Eingangstür gehängt werden. „Dieses Projekt ist erfolgreich abgeschlossen“ liest man dort. Die Selbstdarsteller, die Galeristen-Spammer und die Nachlassverwalter von Opas Dachbodenkunst wird das sicherlich freuen: Befreit von jeglicher Fachkompetenz kann nun wieder so mancher röhrende Hirsch mit dem Gütesiegel wikipedianischer Relevanz via Google erfolgreicher verscherbelt werden. Kunst = Kapital wusste schon Beuys. An interessierte Nachmieter: Die QSK-Projektseite kann per Anfrage auf der Wartungsseite reaktiviert werden, das Kunstportal an sich steht dem geneigten Leser zum Gedankenaustausch selbstverständlich weiterhin offen. --Telrúnya 15.03.2010

Die Welt ist nicht genug

Positionskarte von Russland

Mit Russland wurde heute die letzte der neuen Positionskarten von allen fast 200 Staaten der Welt fertiggestellt. Im Unterschied zu älteren Positionskarten folgen die neuen einer einheitlichen Vorlage und sind durchgehend von hoher Qualität. Die Wikipedia bekommt in Bezug auf die Positionskarten so ein einheitliches Gesicht.

Die Qualitätsoffensive zu diesen Karten wurde im Juni 2008 von der Kartenwerkstatt gestartet. Durch Mithelfer der französischen Kartenwerkstatt und weitere Benutzer aus anderen Teilen der Welt wurden diese Karten erstellt und in 93 Sprachversionen der Wikipedia eingesetzt – eine mustergültig internationale Zusammenarbeit. Besondere Anerkennung hat dabei Benutzer NNW verdient, der im Alleingang fast 70% dieser Karten hergestellt hat.

Und weil die ganze Welt immer noch nicht genug ist, werden fleißig von Teilgebieten dieser Staaten und anderen Gebieten fortlaufend weitere Karten gemacht. Außerdem gibt es zu zahlreichen Karten neben der politischen auch noch eine physische Version. Insgesamt sind so bislang schon über 500 neue Positionskarten entstanden. Spischot 13.3.

Programmkonzept der Wikimania 2010 ist online

Wikimania 2010 in Danzig

Das Programmkonzept der Wikimania 2010 in Danzig ist online und stellt erste Programm- und Planungspunkte vor. Wikimania wird regelmäßig über weitere Entwicklungen informieren. Schnelle News und Updates sind über http://twitter.com/Wikimania2010 zeitnah verfolgbar.

Während der Wikimania werden Diskussionen und Vorlesungen zum Thema Wikipedia- und Wikimedia-Projekte stattfinden. Interkultureller Austausch ist durch Konzerte und Ausstellungen angedacht. Ziel ist, die internationale Vernetzung der Wikipedianer zu intensivieren und dadurch die Förderung freien Wissens zu stärken.

Weitere Informationen unter http://www.wikimania2010.pl

Treffen mit Andrzej Szpilman (1. v. l. ) am 06.03.10 in Zürich

Update: Wir freuen uns sehr, den polnischen Musiker, Komponisten und Verleger Andrzej Szpilman als Schirmherren begrüßen zu dürfen! Szpilman ist Sohn des berühmten Pianisten und Komponisten Władysław Szpilman, dessen Schicksal aufgrund der Buchvorlage seines Sohnes 2002 von Roman Polanski im oscargekrönten Film „Der Pianist“ verfilmt wurde.

JdCJ, 09.03.10

ARD-aktuell-Chefredakteur unterstützt Wikipedia-Projekt

Der ARD-aktuell-Chefredakteur Dr. Kai Gniffke unterstützt das Wikipedia-Community-Projekt Skillshare Lüneburg. Kai Gniffke ist neben Bildungsministerin a. D. Edelgard Bulmahn, Moderator Ralph Caspers, Lüneburgs Oberbürgermeister Ulrich Mädge und dem Präsidenten der Leuphana Universität Lüneburg Professor Dr. Sascha Spoun Schirmherr der Veranstaltung und wird diese zusätzlich als Dozent zum Thema Medienkompetenz unterstützen.

„Wissen muss auch in Zukunft für Menschen aller Alters- und Gesellschaftsgruppen frei zugänglich bleiben. Die Teilhabe an Wissen ist für den Zusammenhalt und die Leistungsfähigkeit einer Gesellschaft unverzichtbar. Frei zugängliche Quellen wie die Wikipedia spielen dabei eine besonders wichtige Rolle, denn auch bei jungen Menschen ist das Interesse an relevanten Informationen ungebrochen. Ebenso wie die Wikipedia als Online-Enzyklopädie hat die Tagesschau als Marktführer bei den TV-Nachrichten eine hohe Verantwortung für die Qualität der Recherche und die Verlässlichkeit der Information. Dieser Verantwortung versuchen wir jeden Tag gerecht zu werden.“[1]

Skillshare Lüneburg findet vom 4. bis 6. Juni 2010 in Lüneburg statt und beinhaltet Fortbildungsmaßnahmen zur Förderung und Unterstützung von freiem Wissen, quellenbasierter journalistischer Recherche und wissenschaftlichen Arbeiten, um den verantwortungsvollen Umgang mit verläßlichen Informationen zu stärken und auszubauen. Zeitnahe Informationen über das Projekt Skillshare Lüneburg sind via http://twitter.com/skillshare_eu verfolgbar.

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit! JdCJ, 25.02.10

  1. http://www.skillshare.eu/de/schirmherren/70-gniffke

Uns geht’s blendend. Oder nicht?

Medienkompetenz, Verantwortung und Relevanz, sind das die zurzeit angesagten Begriffe, wenn die deutschsprachige Wikipedia über sich selbst räsonniert? Wie öde! Irgendwas scheint aber im Busch zu sein, sonst würden sich unsere Autoren nicht groß damit beschäftigen, sondern wie gewohnt die von ihnen gepflegten Artikel bearbeiten. Ausflüge in die Theorie einer Enzyklopädie waren nie unsere Stärke, ganz im Gegenteil, sowas war uns früher eher lästig. In der guten alten Zeit™ hatte man keine Zeit dafür, man musste Artikel schreiben, das war das Gebot der Stunde. Jetzt sind sie geschrieben, die mehr als eine Million Artikel, und ein leichter Kater macht sich breit. Fehlt es uns an öffentlichem Lob für die geleistete Arbeit? Der Wikipedia:Pressespiegel ist jedenfalls nicht gerade voll davon. Wir scheinen ärgerlicherweise anerkannt zu sein. Bloß was ist denn nun im Busch? Leider nichts, ganz einfach nichts. Der Wikipedia geht es dummerweise blendend, wir sind harmlos, grundsolide und absolut restriktiv bei der Qualität. Fast wie früher das legendäre Made in Germany. Eine gewisse Bräsigkeit macht sich unter uns breit, wir reflektieren lieber über uns selbst, analysieren und befriedigen uns selbst, und verbreiten damit eine gewisse, aber doch gepflegte Langeweile. Hoffentlich bringt der Frühling frischen Wind und neuen Duft in unsere schlecht gelüfteten Schreibstuben. Auch ein netter kleiner Skandal wär gar nicht mal schlecht, meint Schlesinger 18. Februar

Wikipedia, Relevanz und Medienkompetenz

Noch immer wird innerhalb der Wikipedia darüber gestritten, wieviel Medienkompetenz man dem Leser abverlangen könne und inwieweit die systematische Begrenzung des Artikelbestands als Präventionsmaßnahme gegen mögliche Fehlinformationen geeignet sei.

Die Aufgabe der Wikipedia liegt jedoch nicht darin, dem Leser Medienkompetenz abzunehmen. Vielmehr sollte sie darum bemüht sein, ihn aufzuklären und zur Medienkompetenz hinzuführen, denn wer mit dem renommierten Wikiprinzip erst einmal vertraut ist, wird den offenen und transparenten Entstehungsprozess in der Regel schätzen, statt sich vor möglichen Vandalen und Falschinformationen zu fürchten.

Die Wikipedia ist keine kostenlose Variante herkömmlicher, durch klassische Redaktionen betreuter Enzyklopädien, sondern eine völlig neue und andersartige Form der kollaborativen Arbeit, in der die bisherigen klar definierten Grenzen zwischen Autoren und Lesern aufgebrochen sind. Längst schlägt die Wikipedia dabei ihre einstigen Vorbilder um Längen. [1] Statt Inhalte bewusst zu begrenzen, um präventiv gegen potentielle Fehler oder Ungenauigkeiten vorzugehen, wäre es notwendig, sich darüber klar zu werden, dass nicht feste Mitarbeiter und Administratoren eine Verantwortung gegenüber einer unmündigen Leserschaft tragen, sondern jeder, der Wikipedia Informationen entnehmen oder hinzufügen möchte, in der eigenen Verantwortung steht, diese nach gutem Wissen und Gewissen zu hinterfragen, zu überprüfen und gegebenenfalls zu korrigieren, zu erweitern oder zu belegen.

Die Diskussionen darüber, wie tief Wikipedia einzelne Themenfelder behandeln dürfe, werden spätestens ad absurdum geführt, wenn als Argument für eine thematische Artikeleinschränkung ein Mangel an Mitarbeitern für die Betreuung der jeweiligen Artikel genannt wird. Viele dieser fehlenden Mitarbeiter sind längst in unzähligen anderen Wikis aktiv. Sie gründeten das Vereinswiki, retten Artikel in das Schul-Wiki oder arbeiten gemeinsam an regionalen Stadt-Wikis. Sie müssen dafür jeweils finanzielle Mittel auftreiben und komplett neue Infrastrukturen errichten, die bei Wikipedia längst vorhanden sind. Mittlerweile existieren auch Wikis über Spezialthemen wie Filme, Waffen, Biersorten und Eisenbahnen. Diese Wikis existieren nicht etwa, weil es zu wenige Autoren gäbe, sondern weil ein Großteil der Themen, die jene Autoren behandeln, momentan nicht in der Wikipedia erwünscht sind. Die Katze beißt sich hier also in den Schwanz. Selbst für Portale sind mittlerweile in der Wikipedia strenge Richtlinien gesetzt worden, was dazu geführt haben mag, dass selbst Pferde-, Ameisen- und Bienenwikis eingerichtet wurden.
Vielleicht sollte sich die Diskussion um die Relevanzkriterien daher in Zukunft eher darauf konzentrieren, all die Gelegenheitsmitarbeiter und Autoren von Spezial- und Nischenthemen wieder für die Wikipedia zu begeistern. Denn dass sie existieren und ihr Wissen gerne beitragen möchten, sollte aus den unermüdlichen Diskussionen längst hervorgegangen sein. Nicor 18. Februar 2010

Wikipedia, Relevanz und Verantwortung

Less is more

Wikipedia ist nicht immun gegen normale menschliche Fehler beziehungsweise Schwächen wie Dummheit und Gemeinheit. Werden Fehler in Artikel und Diskussionen angeprangert, kommt als Gegenargument, Wikipedia ist mittlerweile verlässlicher und genauer als bisher erschienene Enzyklopädien und Nachschlagewerke, die auch Fehler enthalten oder an mangelnder Aktualität leiden. Dieses Argument entspricht in etwa dem erkenntnistheoretischen Gegenwert von „Aber er hat das zuerst gemacht …“.

Unsere Ansprüche, entwickelt durch die begrenzte Anzahl an aktiven Bearbeitern und sogenannten „Experten“ in den einzelnen Bereichen, dass Artikel und Informationen gegengeprüft und verbessert werden können, können nur erfüllt werden, wenn Ausschlusskriterien eingehalten werden. Die Aufweichung von bestehenden Relevanzkriterien mittels Meinungsbildern, initiiert und unterstützt von meist denjenigen, die sich nicht mit der Qualitätssicherung beschäftigen, ist kontraproduktiv. Die Relevanzkriterien reflektieren mehr oder weniger die Bearbeitungs-, Überprüfbarkeits- und Verbesserungskapazitäten der Fachbereiche; eine Aufweichung führt schließlich zur Überlastung und Abkehr derjenigen, die hier in der Wikipedia unermüdlich ausbessern, Löschanträge stellen und Artikel warten.

Aufgrund der begrenzten Mitarbeiterzahl in vielen Fachbereichen kann unser Anspruch nur sein, nicht zu jedem und alles etwas zu schreiben, aber wenn etwas geschrieben wird, dann muss es belegt, überprüfbar sein und insbesondere auch überprüft werden. Mittlerweile informiert sich ein Großteil der Internetbenutzer bei der Wikipedia und Inhalte und Fehler werden massenhaft im Internet weiterverbreitet. Wikipedia oder diejenigen, die hier länger mitarbeiten, insbesondere auch unsere Admins, tragen eine Verantwortung gegenüber denen, die (naiv genug sind) sich auf Informationen der Wikipedia verlassen. Wir haben hier nicht den Anspruch, wissenschaftlich zitierbare Beiträge zu liefern, aber wir wollen dem Informationssuchenden eine ausgewogene Abbildung des bestehenden Wissens darstellen. Dies kann zur Zeit nicht gewährleistet werden, denn die Qualitätssicherungsseiten der meisten Fachportale quellen über, die Anzahl von nicht betreuten Portalen ist hoch und steigt. Nur als Beispiel, das Portal:Gesellschaft, immerhin prominent auf der Hauptseite verlinkt, und auf Platz 6 der Wikistats für Portale, ist ohne Betreuer.

Genauigkeit, Verbindlichkeit und Reziprozität sollten die Kernwerte der Wikipedia sein, daraus kann nur folgen, weniger (und genauer) ist mehr! MK 17. Feb. 2010

Docupedia Zeitgeschichte ist online

… in der Wolke verschwindender Elfenbeinturm

Mit der DFG-geförderten „Docupedia Zeitgeschichte“ ist jetzt ein „Nachschlagewerk zu zentralen Begriffen, Konzepten, Forschungsrichtungen und Methoden der zeithistorischen Forschung“ online gegangen. In Schnelligkeit, Form und Autorenkreis soll die Docupedia damit einen Mittelplatz zwischen traditionellen gedruckten Fachzeitschriften und der Wikipedia einnehmen. Wer im in der Wolke verschwindenden Elfenbeinturm der Historiker mitdiskutieren und mitschreiben will, muss sich registrieren und sollte zumindest fortgeschrittener Student der Geschichte sein. Diesen kleinen Seitenhieb auf die Autorenschaft der Wikipedia, von denen einige auch schon einmal eine Hochschule von innen gesehen haben, stecken wir locker weg. Die Artikel der Docupedia durchlaufen eine Qualitätskontrolle durch die Herausgeber, die ebenfalls prominent verlinkt werden. Einen ersten und zweiten Review des Projektes „docupedia“ gibt es schon hier und hier. Wir wünschen der „docupedia“ viel Glück und spannende Diskussionen. MK 12. Feb. 2010

Winterwartungsbausteinwettbewerb

Wir wuchten wahrlich wahnsinnig Wichtiges, weil wir wenig würdigende, wuselige Wartungsbausteine wegarbeiten, wofür wir weiterhin wissbegierige, wache wie willige Wirkende werben: Wunderbarer Wettbewerb wünscht wohlwollend Willkommen!
Wartung wirkt wirklich wahre Wunder, welche wir wieder wohlbedacht weiterführen werden, weil wir wissend warnen: Wenn widerwillig wucherndes Wartungskategorie-Wachstum wallend weitergeht, wird Wissen wohl wesentlich welken, was wahrhaftig weder wünschenswert wie wissenshorizontweiternd wäre.
Weise, warmherzige Wikipedianer: Wagt würdigungswerte, womöglich weltbewegende Wege! Werdet wach, weckt widerlichem WirrWarr-Wahn wirksamen Widerstand! Wendet weitsichtig Wunder-Waffen wider wirre, wertende, widersprüchliche, wilde Wort-Wüsten! Werft wiederum widersinnige Wustgespinste weit weg, wodurch wahres Wissen wirksam wächst! Wow, welch wikiweites Wissens-Wimbledon!
    Werkelt Wandel wartungsbedürftiger Werke!
    Wahrt wesenhafte, wertvolle Werte!
    Wir wollen Wartung wiedererringen!
    Wir wollen Wikipedia weiterbringen!

Wo wir wetteifernd wirken werden: Wikipedia:WikiProjekt Wartungsbausteine/Wettbewerb
Wann wir wirkend wetteifern werden: 13.–28. Webruar
Tof, Nik, 5. Feb. 2010

DGOU goes Wikipedia

Basteln für die Wikipedia.

Die Deutsche Gesellschaft für Orthopädie und Unfallchirurgie (DGOU) hat eine Arbeitsgruppe gegründet, die im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit dieser Fachgesellschaft mit über 6000 Mitgliedern Inhalte der Wikipedia im eigenen Fachgebiet systematisch aufbauen und verbessern will. Bei einem ersten Treffen mit Vertretern der Redaktion Medizin in Frankfurt am Main interessierten sich die Wissenschaftler – darunter der Vorsitzende und der Generalsekretär der Gesellschaft sowie die Leiterin der Grundsatzkommission – sehr für die Mechanismen der Wikipedia zur Qualitätssicherung und Verhinderung von Vandalismus.

THWZ spricht.

In drei Kurzreferaten stellten Drahreg01, Kuebi und THWZ die Philosophie des offenen Systems Wikipedia, die Grundsätze des Quellen-basierten Arbeitens im naturwissenschaftlichen Bereich der Wikipedia sowie die wenigen Stärken und vielen Schwächen des Artikelbestandes im vereinigten Fachgebiet „Orthopädie und Unfallchirurgie“ vor. Sehr beeindruckt zeigte sich ein – hier besser namentlich nicht genannter – hochkarätiger Unfallchirurg über seinen testweise erstellten Unsinnsartikel, der innerhalb von zwei Minuten gelöscht wurde. Die Referenten hoffen, insgesamt die Bedenken der Wissenschaftler in Bezug auf die dauerhafte Sicherstellung der Artikelqualität zerstreut zu haben. Das Projekt mit der DGOU wird auf einer Unterseite der Redaktion Medizin geführt werden und den ärztlichen Kollegen zunächst geschützten Raum zur Entwicklung neuer Artikel bieten, bevor der Inhalt – nach formaler und inhaltlicher Bearbeitung durch erfahrenere Wikipedianer – jeweils in die freie Wildbahn entlassen werden kann. Wenn das Projekt erfolgreich anläuft, wird es hoffentlich eine Sogwirkung auf andere Mitgliedsgesellschaften der Arbeitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen Medizinischen Fachgesellschaften entwickeln. Die Redaktion Medizin freut sich auf viel Arbeit! Drah, Kuebi, THWZ 3. Feb. 2010

Skillshare ist online

Skillshare in Lüneburg
Skillshare in Lüneburg

Premiere: Skillshare in Lüneburg! Eine Open-Space-Konferenz für Autoren und Fotografen der Wikimedia-Projekte. Auf der Seite Skillshare findet sich eine Übersicht über die bisher schon in Vorbereitung befindlichen Workshops, Vorträge und Diskussionen. Ihr werdet feststellen, dass sich darunter sowohl technische, als auch inhaltsorientierte Workshops befinden. Wer noch als Dozent auftreten möchte, kann seine Workshop-Idee auf den Planungsseiten von Skillshare eintragen. Begleitend zur Konferenz wird ein Schreibwettbewerb zu Lüneburg-spezifischen Themen für Wikipedianer und Externe ausgelobt werden.

Bitte tragt euch auf der Anmeldungsseite sowie unter skillshare.eu als Teilnehmer der Gesamtkonferenz ein. Die Teilnahme ist kostenlos; Details über Anreise, Übernachtung, Programm und Verpflegung findet ihr auf der Projektseite. Das Team Allgemeine Orga um Sargoth wird die Teilnehmer per E-Mail sowie auf den Planungsseiten auf dem Laufenden halten.

Wir sehen uns in Lüneburg! bue, Abena, 1. Feb. 2010

Maximale Wartezeit im Januar unter 10 Tagen

Wartezeiten und Nachsichtungen pro Stunde vor einem Jahr

Wie lange müssen eigentlich Bearbeiter, die keinen Sichterstatus haben, warten, bis ihre Edits freigeschaltet werden? Nun, that depends. Die Seite Spezial:Markierungsstatistik hilft etwas bei der Beantwortung. Kurz gesagt wird ein Drittel aller Edits von Nichtsichtern binnen einer Stunde freigeschaltet. Nach acht Stunden ist es über die Hälfte und nach einem Tag sind zwei Drittel als gesichtet markiert. Danach wird es schwieriger: Artikel, die sich innerhalb der Themenbereiche aktiver Redaktionen mit Nachsichtungsprojekt (etwa Portal:Berge und Gebirge/Fachsichten) oder auf Beobachtungslisten aktiver Sichter befinden, warten ein paar Tage, bis zu einer Woche. Übrig bleiben noch ein paar hundert Änderungen pro Tag, die potenziell ewig warten, bzw. früher bei Vandalismus in solchen Artikeln monatelang unentdeckt geblieben wären, der so genannte Long Tail (siehe Grafik rechts oben).

Abhilfe schafft hier das Nachsichtungsprojekt. Das kümmert sich speziell darum, dass die maximale Wartezeit nicht zu lang wird, hilft sich bei schwierigen Fällen und weist Neulinge freundlich ein. Über die Feiertage konnte diese maximale Wartezeit, die über das letzte Jahr in der Regel zwischen zwei und drei Wochen betrug, auf zehn Tage gedrückt werden und dort ist sie den ganzen Januar geblieben. Dies gelang auch durch ein paar neue fleißige Mitarbeiter und wir würden uns freuen, noch ein paar mehr zu haben, schon ein paar Markierungen pro Tag sind hilfreich. PB, 24.1.

Free Travel-Shirt: Endspurt

Wie das Olympische Feuer werden die T-Shirts von einem Wikipedianer zum nächsten übergeben

Das Free-Travel-Shirt-Projekt nähert sich allmählich seinem Ende und wird während der diesjährigen CeBIT (Treffen) abgeschlossen. In den letzten Monaten sind beide T-Shirts viele Kilometer gereist: Das weiße T-Shirt erholt sich derzeit in Mainz von den Strapazen eines Trips nach New York City; das blaue T-Shirt ging über Argentinien in den Iran. Dort blieb es längere Zeit und fand dann seinen Weg ins polnische Warschau. Von dort aus soll es in den nächsten Tagen über Breslau nach Düsseldorf gelangen.

Bevor die T-Shirts allerdings zwischen 2. und 6. März zu Gunsten der Wikimedia Foundation meistbietend ein neues Zuhause erhalten können, benötigt das Projekt noch einmal eure Mithilfe:

  1. Findet sich ein Weg, das blaue T-Shirt von Düsseldorf aus nach Hannover zu befördern?
  2. Das weiße T-Shirt sollte vor der Versteigerung in Hannover in München noch eine Verabredung mit einem Schauspieler wahrnehmen. Wie kommt es bis Anfang Februar von Mainz dorthin?
  3. Wir haben die Möglichkeit erhalten, zwei Fotobücher zusammen mit den T-Shirts zu versteigern. Hat jemand Interesse daran, die Fotobücher mit dem Reiseerinnerungen des Free Travel-Shirts über die Software des Anbieters zu gestalten?

Auf der Seite für das weiße T-Shirt bzw. der für das blaue können die vergangenen Reiserouten der T-Shirts nachvollzogen werden. Interessenten, die eines der T-Shirts ein Stück auf ihrem Weg mitnehmen möchten, mögen sich bitte dort eintragen. Zuschriften für die Gestaltung des Fotobuches bitte an Abena oder Flominator. (flo 23.01)

Richtig oder falsch? Wikipedianer mit einer Mission

Zur Einleitung ein Witz:

Radiosprecher: „Auf der A1 zwischen Oftringen und der Verzweigung Wiggertal kommt Ihnen ein Fahrzeug entgegen. Bitte fahren Sie ganz rechts und überholen Sie nicht.“ Autofahrer empört: „Von wegen eins! Hunderte!“

Dies nur als Anregung an die Leserschaft, einige philosophische Betrachtungen zur Definition von „falsch“ und „richtig“ anzustellen. Für Fortgeschrittene: Was wäre, wenn ein Gesetz aus dem Jahre 1865 für den Kanton Aargau Linksverkehr vorschreibt und mit etwas juristischer Spitzfindigkeit nachgewiesen werden kann, dass dieses durch spätere Strassenverkehrsgesetze nicht aufgehoben wurde?

Doch nun zum eigentlichen Thema: Nachdem der Kurier am 7. Januar etwas vorschnell schon „Klarheit“ im Fall Supply Chain Management vs. Supply-Chain-Management vermeldet hat, ist die Lage weiter eskaliert. Ein Löschantrag auf die Bindestrichvariante hat für einigen Wirbel gesorgt, bis derselbige durch einen diktatorischen Entscheid eines gewissen Admins (der nach wie vor stolz auf seine Leistung ist) abgewürgt wurde. Da verwundert es schon, dass die Gegenseite nicht mit ganz so schwerem Geschütz auffährt, sondern die Löschung der Getrenntschreibevariante lediglich in einer unschuldig klingenden Anfrage vorschlägt. Gleichzeitig haben sich einige daran erinnert, dass es bei uns nicht nur die Löschkeule, sondern auch die Falschschreibevorlage gibt, und Interim Management Provider sowie Interim Management entsprechend markiert, was wohl nur ein Anfang sein dürfte. Welche schier endlosen Anwendungsmöglichkeiten diese Vorlage bietet, zeigen diverse Versionshistorien. Dirigat steht zwar im Duden, aber das heisst noch lange nicht, dass es auch richtig sein muss. Außerrhoden ist ebenfalls dudenkonform, entspricht aber leider, leider nicht unserer Namenskonvention. Wozu würden wir uns auch all die Mühe machen, uns auf eine einheitliche Schreibweise zu einigen, wenn wir nicht anschliessend den Rest der Welt darüber belehren dürften [2][3]. Selbstverständlich sind die denkbaren Anwendungen keineswegs auf die Orthographie beschränkt. Wenn eine Dame in der Öffentlichkeit anders genannt wird, als sie eigentlich heissen würde, dann ist es geradezu unsere Pflicht, die Öffentlichkeit darüber aufzuklären; das umso mehr, als dass sich besagte Dame erfrecht, den falschen Namen sogar selbst zu verwenden.

Zusammengefasst lässt sich sagen: An missionarischem Eifer mangelt es bei den Wikipedia-Autoren gewiss nicht. Immerhin ist unsere Arbeit mit einem beachtlichen Aufwand verbunden, der nicht entlöhnt wird und deshalb ohne Missionierungsbedürfnis als Antrieb wohl gar nie geleistet würde. Zum Schluss deshalb ein missionarischer Aufruf von mir: Alle, die bisher noch keine Mission ihr eigen nennen können, sollen sich doch zur Aufgabe machen, gelegentich einen Blick in die Kategorie:Wikipedia:Falschschreibung zu werfen und die Vorlage dort rauszuschmeissen, wo man mit gutem Gewissen darauf verzichten kann. Während auf Autobahnen nur eine Fahrbahnwahl korrekt sein kann, haben wir zum Glück unsere Redirects, mit denen jeder auf seine Weise selig werden kann. Zumbo, 22.01.2010

Löschwelle in der englischen Wikipedia

Während hierzulande über Relevanzkriterien und Löschadmins gestritten wird, hat die englischsprachige Wikipedia Probleme ganz anderer Art: Viele Artikel liegen seit Jahren unbeobachtet und unbelegt herum, nicht aufgespürter Vandalismus ist ein viel größeres Problem als in der deutschsprachigen Version. Spätestens seit der Seigenthaler-Affäre ist klar, dass Falschaussagen und Vandalismen in Biografien lebender Personen (BLPs) besonders schwerwiegende Folgen haben.

Da zu allem Überfluss die langerwartete englische Variante der Gesichteten Versionen auf sich warten lässt, wurde es einigen Administratoren nun zu viel. In einer unangekündigten Aktion löschten sie kurzerhand einen größeren Schwung von nichtreferenzierten, unbeobachteten und kaum editierten Biografien. Da sie sich dabei nicht mit Formalitäten wie Löschanträgen oder -diskussionen aufhielten, war die Aufregung groß. Die Auseindersetzungen eskalierten in einem Wheel-War, und der Fall landete schließlich vor dem ArbCom, dem englischen Schiedsgericht. Dieses gab den löschenden Admins überraschend deutlich Recht, und sogar Jimbo Wales applaudierte.

Es scheint so zu sein, dass die englischsprachige Community an einem Punkt angekommen ist, an dem sie einen nicht unbeträchtlichen Teil ihrer über 3 Millionen Artikel nicht mehr ausreichend verwalten kann. Und dass die „Hierum können und wollen wir uns kümmern“-Kriterien, die Kurt Jansson in seinem lesenswerten SpOn-Artikel definierte, sich in der englischsprachigen Wikipedia demnächst gründlich ändern könnten. Tinz, 22.01.2010

Wikipedia ist kein Nachrichtenportal – oder doch?

Screenshot aus Google News United Kingdom vom 17. Januar 2010

Man hört immer wieder, meist in erhitzten Löschdiskussionen, dass Artikel gelöscht werden sollen, weil Wikipedia kein Nachrichtenportal sei. Begründet wird dies mit einer entsprechenden Richtlinie von „Was Wikipedia nicht ist“. Wie das Bildschirmfoto rechts zeigt, ist Google News anderer Meinung, zumindest bei den lokalisierten Versionen für die Vereinigten Staaten und das Vereinigte Königreich. Für Google ist der Artikel der englischsprachigen Wikipedia – 2010 Haiti Earthquake – durchaus ausreichend aktuell und gut genug recherchiert, um ihn den Lesern als Informationsquelle zum Erdbeben in Haiti 2010 anzubieten.

Bildschirmausschnit von Reliefweb.int

Ist also ein solcher Artikel als reiner Ersatzjournalismus zu sehen, der von Google News angeboten wird, wie jeder andere Presseartikel zum Ereignis auch? Dem dürfte die Auswahl des UN-Nothilfekoordinators (OCHA) widersprechen: Auf der für alle Hilfsorganisationen wichtigen Website Reliefweb.int stellte man am 17. Januar neben anderen Ressourcen als Direktlink unter see also denselben Wikipedia-Artikel zur Verfügung, offenbar galt der Text als aktuell und wohlrecherchiert genug, um ihn den Hilfsorganisationen als eine Art Briefing an die Hand zu geben.

Der deutsche Artikel übrigens fing sich am Mittwoch gar einen Schnelllöschantrag ein, mit der Begründung, ein Newsticker habe in der Wikipedia nichts verloren. Dass unsere Löschregeln Artikel zu aktuellen Ereignissen ausdrücklich erlauben, wird da gerne einmal übersehen, wie auch manche Ersteller übersehen, dass solche Artikel nur dann erwünscht sind, wenn sie über einen Newsticker hinausgehend Hintergrundinformationen beinhalten. MB, 17. Januar 2010 / Update (i.A.) rx, 18. Januar 2010

Nachtrag: Auch ohne Google-Werbung scheint Wikipedia inzwischen für viele Leser eine ernstzunehmende Informationsquelle zu aktuellen Themen zu sein. So wurde in den letzten fünf Tagen der Artikel Haiti mehr als 600.000 mal aufgerufen. Ab, 18. Januar 2010

Staatsgeheimnis Denkmalschutz

Denkmalschutz ist ein wichtiges gesamtgesellschaftliches Interesse, deshalb ist es wichtig, dass es auch in der Wikipedia gute Informationen dazu gibt. Aus dieser Intention heraus entstanden bereits vor einiger Zeit Listen für alle denkmalgeschützten Bauwerke in Brandenburg, sortiert nach Gemeinden. Da diese ein gutes Instrument zur Information der Leser sind, welche Bauwerke in ihrem Ort unter Denkmalschutz stehen, reifte auf dem letzten Stammtisch in Erfurt die Idee, auch für die großen Städte in Thüringen solche Listen zu erstellen.

Die beste Quelle dafür sind die für Denkmalpflege zuständigen Landesämter, weshalb ich mich mit der Bitte um Informationen an das Thüringer Landesamt für Denkmalschutz wendete. Obwohl das Denkmalbuch per Gesetz öffentlich ist, wurde mir dort die Auskunft verweigert. Zur Begründung hieß es: „Da Eintragungen und Löschungen in der Denkmalliste ausschließlich durch unser Amt vorgenommen werden dürfen, können wir die amtliche Liste nicht in einem Medium veröffentlichen, in dem im Prinzip jeder die Listen ändern kann.“ Wenn man sich vor Augen führt, dass im Landesamt eigentlich studierte Historiker sitzen sollten, die den Unterschied zwischen einer Quelle zur Weiterverarbeitung und einer 1:1-Veröffentlichung kennen sollten, ist eine Antwort wie diese wohl doppelt peinlich, zeigt sie doch, dass auch die Arbeitsweise der Wikipedia offensichtlich nur aus einer großen deutschen Boulevardzeitung bekannt ist. Nach einer weiteren E-Mail wurde ich dann an den Landeskonservator verwiesen, der in den nächsten Tagen entscheiden wird, ob das öffentliche Denkmalbuch in Thüringen weiterhin Staatsgeheimnis bleibt, oder ob das Landesamt die Chance wahrnimmt, dem Denkmalschutz in Thüringen ein bisschen mehr Öffentlichkeit und Informationsfreiheit für interessierte Bürger zu verschaffen. MS, 14. Januar 2010

Wikipedia in Patenten – ist sie doch zitierfähig?

Und Wikipedia als Quelle?

Was ist das für die Wikipedia Besondere an dem am 6. Juli 2005 von dem deutschen Erfinder Jürgen Neid unter der Nummer DE202005010682 angemeldeten Patent? Es ist das erste beim Deutschen Patent- und Markenamt eingereichte Patent, das die Wikipedia zitiert. Gleich im zweiten Satz der Beschreibung der Erfindung eines Elektrolytischen Reinigungsgerätes steht: „Im herkömmlichen Sinne wird eine Elektrolyse wie folgt beschrieben:
Elektrolyse Quelle: aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Unter Elektrolyse (griech. „mittels Elektrizität befreien“ versteht man die […]“

In den Vereinigten Staaten war man noch etwas schneller. 2004 hat die Firma MX Entertainment beim USPTO die Erfindung Electronic messaging synchronized to media presentation (US 20040098754) eingereicht. In der Patentschrift heißt es: Another preferred messaging system is commonly referred to as “wiki” and implementation information may be found at http://www.wikipedia.com/wiki/wikipedia on the FAQ page. Essentially, a wiki refers to a web page that can be edited by the public using a simplified syntax. Users become a self-organizing community that gives greater weight to frequent users who tend to garden the page to provide more useful and relevant information. Erteilt ist das Patent indes bisher noch nicht.

Doch wie sieht es nach diesen beiden Pionieren in Patentschriften allgemein mit Wikipedia-Inhalten aus? Wird Wikipedia in Patenten zitiert? Von wem und wie oft? Ist Wikipedia eigentlich zitierfähig? Letzteres ist eigentlich häufig genug mit nein beantwortet worden[4][5], aber die Erfinder sehen dies wohl pragmatischer und schaffen Fakten:

Jahr Anzahl
2009 436
2008 295
2007 169
2006 43
2005 8
2004 1

Eine Volltextsuche über alle Patente und offengelegte Patentanmeldungen ab 2001 in den USA und in Europa bringt 1051 Patenttreffer (Stand: 6. Januar 2010) und die Tendenz ist stark steigend. Die nebenstehende Tabelle zeigt den Trend in den USA (angemeldete + erteilte Patente den Begriff »Wikipedia« enthaltend).

In Deutschland ist man etwas zurückhaltender: knapp 100 Patentanmeldungen mit besagtem Stichwort fördert die Recherche beim DPMA zu Tage. Daraus eine etwas konservativere Einstellung deutscher Patentanmelder und -anwälte abzuleiten fällt zwar unter WP:TF, aber da dies nicht der Artikelnamensraum ist, weniger problematisch. Die Anmeldungen haben einen Schwerpunkt im Bereich IT, sind aber dennoch außergewöhnlich vielseitig und es sind zahlreiche namhafte Unternehmen vertreten, wie die nachfolgenden Beispiele zeigen:

  • Die schnelle Fourier-Transformation oder FFT (für „fast Fourier-Transformation“) ist zum Beispiel in dem Beitrag „Schnelle Fourier-Transformation“ in der freien Enzyklopaedie Wikipedia (http://de.wikipedia.org/wiki/Schnelle Fourier-Transformation) beschrieben.[1]
  • Gemäß Wikipedia, der freien Enzyklopaedie, wird Samariumoxid u. a. generell optischem Glas zur Absorption von infrarotem Licht im Sinne einer Filterwirkung zugesetzt.[2]
  • Die Funktionsweise einer Magnetschienenbremse ist z. B. in dem entsprechenden Wikipedia-Eintrag beschrieben (http://de.wikipedia.org/wiki/Magnetschienenbremse).[3]
  • Der Kurzausdruck „P-I-Regler“ steht für „Proportional-Integral-Regler“, vergleiche hierzu z. B. das Internet-Lexikon Wikipedia unter dem Stichwort „Regler“ in der Fassung vom 9. Mai 2008.[4]
  • Fließtext wird in Wikipedia wie folgt definiert: „als Fließtext bezeichnet man im Schriftsatz Text, der in einem Stück ohne Unterbrechung durch Absätze oder Überschriften fortgeführt wird. Dabei „fließt“ der Text von einer gefüllten Zeile in die nächste, der Zeilenumbruch ergibt sich aus der zur Verfügung stehenden Satzspiegelbreite und nicht aus inhaltlichen oder gestalterischen Gesichtspunkten.“[5]
  • Gemäß Wikipedia sind am „Fahrgestell“ die Radaufhängungen, alle wesentlichen Antriebselemente wie Getriebe und Motor, die Karosserie und gegebenenfalls Transportgutbehälter und Anhängerkupplungen befestigt.[6]

Die Art und Weise, wie Wikipedia in den Patenten erwähnt wird, ist recht unterschiedlich, betrifft aber – wie die Beispiele zeigen – meist Definitionsfragen von Begriffen. Häufig wird vergessen zu schreiben, welche Version gemeint ist oder zumindest, an welchem Tag der Artikel abgerufen wurde oder gar welche Wikipedia eigentlich gemeint ist (siehe letztes Beispiel). Wer weiß, vielleicht ist der Artikel Fahrgestell morgen schon eine BKL oder auf Chassis verschoben. Geradezu vorbildlich dagegen diese Zitierweise:

  • Aus der Seite http://de.wikipedia.org/wiki/Controller_Area_Network in der Version vom 9. Oktober 2006 um 9:59 Uhr des Nachschlagewerks Wikipedia, deutschsprachige Ausgabe, ist das Controller Area Network oder CAN als ein serielles Bussystem bekannt, bei dem die Kommunikationsteilnehmer durch Bit-Arbitration Kollisionen beim Buszugriff vermeiden.[7]

Der Tipp für mitlesende Erfinder beziehungsweise Patentanwälte: Wikipedia:Zitate#Zitieren aus der Wikipedia

Carl Benz konnte für die Patentschrift seines Motorwagens noch nicht die Wikipedia zitieren. Seine „Erben“ haben es da einfacher.[8]

Manchmal dient die Wikipedia nicht als Quelle, sondern schlicht als Beispiel. Hier nach dem Motto „Wikipedia aufs Navi“:

  • Beispielsweise wird hierbei auf die Internetseite von Wikipedia zurückgegriffen, aus der Vielzahl von Informationen zu dem ausgewählten, nächstgelegenen Ort anhand des Ortsnamens abgerufen werden. und Gerade durch Verknüpfungen mit den world wide web ist es möglich, auf lexikalische Datenbanken wie Wikipedia oder ähnliches zuzugreifen, um eine Vielzahl von interessanten Informationen zu einem ausgewählten, nächstgelegenen Ort zu bestimmen und dem Fahrzeugführer oder den anderen Fahrzeuginsassen zur Verfügung zu stellen.[8]

Nach dem Beispiel „Wikipedia als Quelle für Gerichte“ zeigt das Zitieren in Patentschriften, dass das „Projekt zum Aufbau einer Enzyklopädie“ sich auch in diesem Umfeld weiter in Richtung einer ernstzunehmenden und durchaus zitierfähigen Quelle entwickelt hat. Ergebnis einer Arbeit auf das die Autoren der Wikipedia ruhig stolz sein dürfen. Kuebi 12. Januar

  1. Kraftstoffsystem zum Steuern einer Brennkraftmaschine und Verfahren zum Steuern eines solchen Kraftstoffsystems, DE 102007053248, Anmelder: Continental Automotive Systems
  2. Verfahren zum Durchtrennen eines Flachglases unter Verwendung eines Lasertrennstrahls und alkalifreies Flachglas mit besonderer Eignung hierfür, DE 102006029073, Anmelder: Schott AG
  3. Bremsvorrichtung, DE 102008025941, Anmelder: Siemens AG
  4. Verfahren zum Erfassen der Funktionsfähigkeit einer Lambda-Sonde in einem geregelten System, DE 102008026741, Anmelder: Audi
  5. Bedienvorrichtung und Verfahren zum Bedienen eines programmgesteuerten Haushaltsgeräts, DE 102006060379, Anmelder: BSH Bosch und Siemens Hausgeräte
  6. Fahrzeug, DE 102008010733, Anmelder: Viessmann
  7. Verfahren zur Busarbitration und einen Umrichter, DE 102007050280, Anmelder: SEW-Eurodrive
  8. a b Automobiles Navigationsgerät, DE 102007017404, Anmelder: DaimlerChrysler

Problem: Überquellende Wartungskategorien

Mach mit!

Über 33.000 Artikel der Wikipedia tragen einen oder mehrere Wartungsbausteine, dazu kommen noch knapp 1.500 in der allgemeinen Qualitätssicherung und rund 1.700 in den fachspezifischen Wartungsprojekten. Insgesamt haben also 3,6 Prozent der Artikel offensichtliche Mängel – Tendenz steigend. Zu viel, fanden auch die Mitarbeiter des WikiProjekts Wartungsbausteine, das vielleicht unter seinem alten Namen Bearbeitungsbausteine besser bekannt ist. Daher wurde über die Frage, wie man dem Treiben entgegensteuern kann, diskutiert. Nun soll auf ein Prinzip zurückgegriffen werden, das bereits – zumindest teilweise – auf den Seiten der Löschkandidaten und der Qualitätssicherung praktiziert wird: die Autoren der Artikel sollen besser informiert und verstärkt in den Überarbeitungsprozess miteingebunden werden, um die Arbeit auf möglichst viele Schultern zu verteilen und somit eine Besserung der problematischen, aktuellen Situation zu bewirken. Eine Stagnation der Anzahl überarbeitungsbedürftiger Artikel gilt (bei anhaltendem Wachstum der Wikipedia) als Minimalziel.

Am 9. Januar startete ein voraussichtlich ca. sechsmonatiger Testlauf, der zunächst nur die beiden Wartungskategorien Lückenhaft und Neutralität umfasst. Um die Autorenbenachrichtigung anzuregen, tragen der Lückenbaustein und der Neutralitätsbaustein den Hinweis Die Hauptautoren wurden noch nicht informiert. Bitte benachrichtige sie!, der bei erfolgter Benachrichtigung entfernt werden kann. Somit richtet sich folgende Bitte an unsere verehrte Leserschaft: Trefft ihr auf solch einen Hinweis, dann helft mit und benachrichtigt die Autoren!

Je nach erzieltem Ergebnis soll das Prinzip auf weitere Wartungskategorien ausgeweitet bzw. im Falle eines Misserfolgs eingestellt werden. (Me und Ni, 9.1.)

Schreibung der Fachautoren vs. wikipedianische Korrekt-Schreibung

Seit Jahren ist die Wikipedia magischer Anziehungspunkt für Menschen mit Wahrheits- und Bekehrungsanspruch. Dies betrifft nicht nur die Inhalte sondern mitunter auch die Form, beispielsweise das Setzen von Bindestrichen. Vielfach werden aus dem Englischen entlehnte Fachausdrücke ohne Bindestriche geschrieben. Fachautoren wird von wikipedianischen Rechtschreibexperten aber gern orthographische Inkompetenz unterstellt. So war in einem kürzlich abgelehnten Meinungsbild zu lesen: „Fachautoren sind Autoren, die von ihrem Spezialgebiet Ahnung haben. Ihr Spezialgebiet ist Physik, Medizin, Wirtschaft etc., nicht jedoch die deutsche Rechtschreibung.“ Und insofern muss diesen Autoren mit missionarischem Eifer und per de.Wikipedia die korrekte Rechtschreibung vermittelt werden. Was ein echter Missionar ist, blendet dann durch selektive Wahrnehmung auch gern Dinge aus, die nicht in sein Weltbild passen. Beispielsweise die Klarstellung von Dr. Kerstin Güthert, Geschäftsführerin des Rats für deutsche Rechtschreibung am Institut für Deutsche Sprache: „Indem ich schreibe, dass das amtliche Regelwerk Regeln für die Allgemeinsprache aufstellt, ist damit noch nichts über die Fachsprachen ausgesagt. Hier könnte man eigene Regelungen für sich reklamieren, […].“

Nachdem für Supply Chain Management die wikipedianische Schreibung Supply-Chain-Management eingeführt wurde (Anteil in aktuellen Fachpublikationen ca. ≤ 5 %), wird im Rechtschreib-Experten-Zirkel aktuell die korrekte Schreibung von Radio Frequency Identification diskutiert. Vielleicht Radio-Frequency-Identification (Anteil in aktuellen Fachpublikationen ca. 0%)? Der Kurier meint, man könnte Termini in der deutschsprachigen Wikipedia so schreiben, wie sie mehrheitlich in der deutschsprachigen Fachliteratur geschrieben werden. Wenn die deutschsprachige Fachliteratur allerdings nicht „korrekt“ ist, empfiehlt der Kurier die Schreibung mit dem doppelt-korrekten Bindestrich, beispielsweise Radio=Frequency=Identification. Der Vorteil: geht mal ein Bindestrich verloren (Vandalismus!), ist dank wikipedianischer Bindestrich-Redundanz immer noch einer übrig, um die „korrekte Rechtschreibung“ zu gewährleisten. (… Hafenbar 2010-01-08)

Nachtrag: Asyl-Aufnahme-Anträge fremder Grammatiken erreichen uns auch aus anderen Ländern. So sollen nicht nur die zu Aufenthaltsgenehmigung auferlegten Bindestriche weggelassen werden. Schon fordern japanische Otakus die Weglassung des Plurals-S, wenn von ihnen in der Mehrzahl gesprochen wird, da das Japanische keinen Plural kennt. Der Artikel Spaghetti, dessen Lemma fälschlich im Plural steht, möchte gerne ins Spaghetto umziehen, so der Singular auf Italienisch. (Allerdings heißt es auch: Ein Spaghetto kommt selten allein...) Wir können gespannt sein welche Grammatiken demnächst Asyl in der deutschsprachigen Wikipedia suchen. --Tischbein-ahe 12:50, 13. Jan. 2010 (CET)[Beantworten]

Supply Chain Management vs. Supply-Chain-Management

Seit Monaten wird in der Wikipedia über etwas gestritten, das in der Wissenschaft oft nur SCM abgekürzt wird. Es geht dabei um eine einfach scheinende Frage: Wird der Begriff mit oder ohne Bindestriche geschrieben? Das Beispiel ist kein Einzelfall. Vielfach werden dreiteilige, aus dem Englischen stammende Begriffe in deutschen Texten benutzt, z. B. auch Content-Management-System, New-Age-Bewegung etc. Es handelt sich dabei um Lehnwörter aus dem Englischen, die sich durch die Verwendung in allgemeinsprachlichen deutschen Texten somit dem amtlichen Regelwerk der deutschen Rechtschreibung unterwerfen. Diese gilt auch in der Wikipedia, die laut Wikipedia:Rechtschreibung das amtliche Regelwerk übernommen hat. Auf Anfrage teilte Dr. Kerstin Güthert, Geschäftsführerin des Rats für deutsche Rechtschreibung am Institut für Deutsche Sprache, einem Benutzer nun mit, dass § 44(1) und § 55(3) des amtlichen Regelwerks „Großschreibung bei Durchkoppelung der einzelnen Bestandteile [vorgeben] und demnach die Schreibung ‚Supply-Chain-Management‘“. In den Diskussionen bei Wikipedia hatten sich viele Benutzer darauf berufen, dass in vielen Fällen selbst in Büchern die Schreibung ohne Bindestriche vorherrscht. Güthert führt hierzu aus, dass es „bei der Masse von aufkommenden Anglizismen […] prinzipiell für sinnvoller gehalten wird, eine an Regeln orientierte Lösung zu wählen statt, wie vor der Reform, die Schreibung nach dem aktuellen Stand der Integration festzusetzen“. Noch vor 1996 war man diesen Weg gegangen, wodurch viele Einzelfälle entstanden sind. Durch die Klarheit in diesem Präzedenzfall ist damit nun der Weg frei, auch in vielen anderen Fällen die Diskussionen über die korrekte Rechtschreibung zu beenden. (IP, 7. Januar)

Wikipedia in der Kunst

Bernhard Hoëcker mit Pavel Richter und Catrin Schoneville

Wikipedia ist in der zeitgenössischen Kunst angekommen. Wikipedia wird als kulturhistorisches Phänomen unserer Zeit vom Künstler gelobt und auf die Schippe genommen. Bernhard Hoëcker editiert selbst nur als IP, kennt aber schon so ziemlich alle Insider, die es sich lohnt zu kennen. Von Homöopathie über Ayurveda, wie es Sockenpuppen ergeht, daß Diskussionsseiten länger als Artikel sein müssen usw... Und dank uns weiß er jetzt auch, daß der Oberleitungsbus die wahrscheinlich wichtigste Errungenschaft der Menschheit ist, daß die Geschichte Polens viel wichtiger als die Deutschlands zu sein scheint und daß jedes Teil am Fahrrad einen Artikel hat. Nach der Aufführung von „WikiHoëcker“ im Berliner Quatsch Comedy Club hatten einige Wikipedianer die Möglichkeit, mit ihm Erfahrungen auszutauschen.
Wir werden „da draußen“ wahrgenommen, nicht nur die fertigen Artikel! RR

Larry Sanger zeigt Wikimedia-Foundation beim FBI an

Wikipedia-Mitgründer Larry Sanger hat die Wikimedia-Foundation beim FBI wegen Verbreitung von Kinderpornographie auf Commons angezeigt. Konkret nannte er die Commons-Kategorien Pedophilia und deren Subkategorie Lolicon als Beispiele für Darstellungen, die in den USA illegal seien. Der von ihm zitierte §1466A verbietet auch die zeichnerische Darstellung von Kinderpornographie, wie im Manga-/Anime-Genre Lolicon. Namentlich greift Sanger in seiner Anzeige den Deputy Director der Wikimedia-Foundation Erik Möller an. Wikimedia-Justitiar Mike Godwin wies die Vorwürfe in einer Diskussion mit Sanger zurück. (mibi, 11.04.)

Vorhang auf für die Kategorie:OTRS-Freigaben

Liebe Aufräumer, Qualitätssicherer und alle anderen,
ich, die Kategorie:OTRS-Freigaben, möchte mich heute vorstellen und um ein wenig Aufmerksamkeit heischen. Ich scheine wenig bekannt zu sein, obwohl meine Inhalte häufig genug Anlass zu Diskussionen um taugliche Inhalte oder Relevanzkriterien bieten. Wer bin ich also? In mir landen automatisch alle Artikel, die durch das Support-Team ein Freigabe-Bapperl erhalten haben. Das Support-Team prüft die Freigabe und dokumentiert diese auf der Diskussionsseite. Freigaben werden nur bei unstrittig ungeeigneten Texten abgelehnt, um die Wikipedia-internen Strukturen und Prozesse nicht zu unterwandern. Nun passiert es bisweilen, dass eine URV markiert wurde, ohne den Text vorher inhaltlich geprüft zu haben und dann fallen die Artikel nach der Freigabe und Wiederherstellung durch alle Prüfraster. Ich wurde geschaffen, um die Prüfung der Inhalte freigegebener Artikel zu ermöglichen und sie bei Bedarf der Qualitätssicherung oder einer Löschdiskussion zuzuführen. Bitte kümmert euch um mich, in mir warten über 800 Artikel auf eine Beurteilung. (lzy, 06.04.)

Das Wiki-Projekt Ostwestfalen-Lippe schließt Qualitätsoffensive mit Erfolg ab

Dunkelgrün: sehr gut bewertet, hellgrün: gut bewertet
Dunkelgrün: sehr gut bewertet, hellgrün: gut bewertet

Im Dezember 2006 begann das Wikipedia-Projekt mit einer Qualitätsoffensive für die siebzig Städte und Gemeinden in Ostwestfalen-Lippe. Nach einer Idee vom Wiki-Projekt Sauerland wurde ein Bewertungsschema entwickelt, nach dem zahlreiche Informationen in die betroffenen Artikel eingepflegt werden sollten. Bis April 2007 wurde die erste Bestandsaufnahme und die Erstbewertung der Stadt- und Gemeindeartikel vorgenommen. Nach dem Schulnoten-Schema wurden zwei sehr gut, zwei gut, fünf befriedigend und 44 mangelhaft vergeben. Zahlreiche Projektmitarbeiter beteiligten sich an der Qualitätsoffensive und recherchierten Fakten und schrieben die zugehörigen Artikelpassagen. Bis November 2008 waren alle Gemeinden der Kreise Minden-Lübbecke, Herford und Gütersloh sowie die Stadt Bielefeld mit mindestens gut bewertet. Es folgten der Kreis Paderborn im Oktober 2009 und der Kreis Höxter im Februar 2010. Die letzte mit mangelhaft bewertete Gemeinde war Dörentrup im Kreis Lippe. Nach der Anmeldung zum 12. Schreibwettbewerb wurde auch dieser letzte Artikel ausgebaut, so dass die Qualitätsoffensive Ende März 2010 nach drei Jahren und vier Monaten erfolgreich abgeschlossen werden konnte. DaBroMfld 30. März 2010

Panorama:
Hier lacht der Betrachter

Kopieren und Einfügen
Kopieren und Einfügen

Am 24. März veröffentlichte Astrid Herbold in der Welt Online (der Teil der Springerpresse, der ohne nackte Tatsachen auskommen muss und deshalb jeden mal ranlässt, KURIER berichtete) einen Beitrag über die Generation Copy & Paste, der schon im ersten Absatz konkret auf das Ziel deutet: „Dass man […] googeln kann, wussten die Fünftklässlerinnen schon. Aber es kam noch besser. Gleich der erste Link führte zu Wikipedia. Und siehe da, da war ja ihr Referat. […] ‚Das schreiben wir jetzt nur noch ab‘, erklärten [sie].“ Erstaunlicherweise fehlt der Verweis auf Herbolds kürzlich veröffentlichtes Buch Das große Rauschen, dessen Bewerbung der Grund für frühere Artikel war.

Fünf Tage später veröffentlichte Céline Lauer auf Welt Online im Ressort Politik den Beitrag Tagebuch im Netz. Dieser beginnt (nach einer ca. 95-prozentigen Kopie des Artikeltextes in der fetten Einleitung) mit den Worten „Blog, Blogger, bloggen – was genau ist das? Die Online-Enzyklopädie ‚Wikipedia‘ definiert das Phänomen folgendermaßen“. Ein Blick in den Wikipedia-Artikel Blog zeigt, dass nicht nur Fünftklässlerinnen wissen, wie man leicht und ohne große Recherche eine Schreibaufgabe erledigen kann.

Qualitätsjournalismus sucht man in Wikipedia vergeblich, aber man darf doch hoffen, dass sich Springers Vorstandsvorsitzender Mathias Döpfner beim Kampf um Leistungsschutzrechte um eine Einbeziehung des beliebten Content-Lieferanten stark machen wird. (X.X. Dreißig, 30.03.)

Analog zu den schon seit Jahren praktizierten Städtepartnerschaften versucht die Initiative Internationale Städtepartnerschaften Stammtische/Städte- und Regiotreffs auf internationaler Ebene zu verknüpfen. Die interessierten Stammtische können sich hier eintragen und Partnerstädte benennen, mit denen dann eine Verlinkung erfolgt. Das Konzept der Initiative ist frei, jeder Stammtisch hat selbst die Möglichkeit, die Verbindung auf seine Weise zu gestalten und eigene Ideen einzubringen. Die Internationale Städtepartnerschaft soll die Plattform geben, um z. B. persönliche Kontakte ins Ausland zu knüpfen, Projekte über Landesgrenzen gemeinsam zu entwickeln oder z. B. einfach nette neue Leute kennenzulernen :). JdCJ, 29.03.10

Sperrbusiness rückläufig! Der Sperrreport 2009

Im Januar 2009 begann das WikiProjekt Sperrreport und stellte im März seine bisherigen Erkenntnisse vor. Der Kurier berichtete (Ausgabe 3/09). Ganz frisch sind die Daten für 2009 ausgewertet. Alle Sperrformen sind rückläufig mit zwei Ausnahmen. 2009 wurden 76.984 Sperren verhängt (-25 %). Der Rückgang lässt sich laut interner Quellen hauptsächlich mit zwei Umständen begründen: Offene Proxies sind mittlerweile großflächig gesperrt, dadurch sanken die unbegrenzten IP-Sperrungen um 93 %, und seit Dezember 2008 ist es möglich, bestehende Sperren abzuändern, ohne sie erst aufzuheben.

2009 wurden 10.324 angemeldete Benutzer gesperrt (-0,5 %). Darunter 45 stimmberechtigte Benutzer (-14 %), die 2009 nach einer Adminentscheidung gesperrt wurden (abgezogen sind freiwillige Sperrungen und verstorbene Benutzer). 2009 gab es wieder eine unbeschränkte Sperre durch die Gemeinschaft. Besonderer Zuwachs konnte bei den stimmberechtigten Socken festgestellt werden. Hier wurden 2009 deutlich mehr Konten gesperrt als noch 2008 (+350 %). Nach Informationen des Kurier befinden sich in der Liste der Betreiber unter anderem das Who-is-Who der langjährigen Problembenutzer. Noch gibt es kein wissenschaftlich gesichertes Verfahren, Adminwillkür zu berechnen. (Klammern Vergleich zu 2008) – b., 25.3.10.

Stipendien für Wikimania!

Wikimania 2010 in Danzig

Anfragen für Stipendien für den internationalen Wikipedia-Kongress Wikimania können ab sofort auf https://wm10schols.wikimedia.org/ eingereicht werden! Die Wikimedia Foundation stellt ausgewählten Bewerber-/innen finanzielle Unterstützung für Reisekosten, Unterkunft und Anmeldung zur Verfügung. Zusätzliche Informationen finden Interessierte auf dieser und FAQ auf dieser Seite. Nur Mut, traut Euch! :) JdCJ, 25.03.10

April, April

Auch in diesem Jahr sind die Hürden wieder hoch gesteckt: Ungewöhnlich, möglichst amüsant und enzyklopädisch relevant soll es sein!

Aus einer Spielerei heraus entwickelte sich vor zwei Jahren die Idee, für den 1. April besonders gut zum Datum passende neue Artikel für die Hauptseitenrubrik „Schon gewusst“ zu suchen. Es entstand ein kleiner Schreibwettbewerb, der dazu führte, dass in den vergangenen Jahren unter anderem eine wenig bekannte Mannschaftssportart, ein mehr berüchtigter als berühmter Schauspieler, eine Partei mit einem äußerst dickköpfigen Vorsitzenden und New Yorks größter „natürlicher“ Methanproduzent auf der Hauptseite vorgestellt wurden.

In diesem Jahr wird erneut zu diesem kleinen Wettbewerb aufrufen. Gesucht werden neu erstellte Artikel zu ungewöhnlichen, kuriosen oder fast schon unglaublichen Themen bzw. Artikel, die einen dem entsprechenden Aspekt besitzen. Die vier schönsten neuen Artikel, die diesen Kriterien entsprechen, werden am 1. April 2010 in der Rubrik „Schon gewusst“ die Hauptseite schmücken.

Wir wollen dabei allerdings nicht wirklich unsere Leser in den April schicken – die Artikel müssen „echt“ und belegt sein, fiktive Themen à la Leuchtschnabelbeutelschabe werden nicht akzeptiert. Natürlich sollen die Artikel den üblichen Standards der Wikipedia inklusive der Erfüllung unserer Relevanzkriterien entsprechen, dabei sind Miniaturen, die ohne größeren Aufwand an einem Abend ohne Fußball oder DSDS im Fernsehen erstellt werden können, durchaus gewünscht (längere Artikel gehören in den anderen Schreibwettbewerb). Wer sich ein Bild davon machen will, was Wikipedianer lustig finden, kann im Kuriositätenkabinett stöbern; Ideen für neue Artikel liefern vielleicht die entsprechenden Seiten in den anderen Sprachversionen.

Vorschläge werden bis zum 30. März 2010 auf Wikipedia Diskussion:Hauptseite/Schon gewusst angenommen. Die Auswahl der vier Artikel, die am 1. April auf der Hauptseite erscheinen werden, wird von einer unabhängigen Jury ausgewürfelt. Die vier ausgezeichneten Autoren erhalten als Belohnung einen liebevoll gestalteten Babelbaustein. Ab, 23.03.10.

Problemlösung bei Wikimedia

oder: Wann ist ein Bug ein Bug?
Wer davon ausgeht, ein technisches Problem sei per Bugreport zu melden, und wenn dieser dann erledigt ist, sei das Problem behoben, der irrt. Und zwar gewaltig. Wie man im Verlauf dieses Bugs ersehen kann, reicht eine Änderung am Quellcode an irgendeiner Stelle, die der Ottonormalbugreporter weder kennt noch kennen will, um einen Bug als resolved und fixed zu markieren. Laut meinem Wörterbuch heißt resolved behoben und fixed bedeutet fest, starr, fixiert. Starr ist momentan der Blick des Bugreporters und behoben dessen Glaube an die Wikimedia-Entwickler-Welt. Wenn die Mitarbeiter der deutschen Wikiquote (als Modellprojekt zur Einführung der geprüften Versionen weitgehend ignoriert) die Lust endgültig verloren haben, noch weitere Monate den Botedits hinterherzuarbeiten, kann man ja die Schließung des Projekts per bugreport beantragen. Zuletzt hat dieses immerhin nur vier Monate gedauert. Man erfährt auch nicht, wann der gefixte Bug denn nun online geht. Ausschließlich auf freiwilliger Basis tragen Benutzer dies zusammen. stp, DH, 23.3.10

Hinweis: Ein solcher Ablauf ist üblich: Ein Bug wird als erledigt markiert, wenn er in der SVN-Codebasis behoben wurde. Alle paar Monate werden die Änderungen aus dem SVN „live“ geschaltet, also in die Codebasis der Wikimedia-Wikis übernommen. Ein solch abgestuftes Vorgehen ist notwendig um zu vermeiden, dass sich neue Softwarefehler in den produktiven Systemen einschleichen.
Mit „Site requests“, also Konfigurationsänderungen und auch die Schließung von Projekten hat dies nichts zu tun. Diese sind unabhängig von der Codebasis und müssen von einem Sysadmin mit Shell-Zugriff durchgeführt werden – die geringe Anzahl selbiger führt zu einer erhöhten Wartezeit. (CoE, 23.3)

Panorama:
Wikipedia im Hochtaunuskreis

Hochtaunuskreis
Hochtaunuskreis

Wie die Kollegen von der Frankfurter Rundschau recherchierten, sei jüngst an Schulen im hessischen Hochtaunuskreis die Seite der Internet-Enzyklopädie Wikipedia gesperrt worden.

Nun hat es sich der jüngst gegründete Kreisverband der Piratenpartei auf die Fahnen geschrieben, dagegen vorzugehen: „Es geht nicht, dass Schüler von Wikipedia abgeklemmt werden. Denn eigentlich hat jeder das Recht, dort zu schreiben.“ Dabei wird übersehen, dass die Eingangskontrolle die meisten Bearbeitungen von Schülern während der Schulzeit zurücksetzt. Wichtiger wäre wohl gewesen, wenn Schüler Medienkompetenz vermittelt bekämen, aber das ist nichts, mit dem man kurzfristig Aufmerksamkeit erreichen kann. (Aus FR-Online zusammengefasst und kommentiert von 32X, 23.03.)

Tätigkeitsbericht WM-DE 2009

Der Tätigkeitsbericht für das Jahr 2009 von Wikimedia Deutschland ist hier (pdf-Datei, 82 kB) zu bekommen. G, 20.3.10

Es werden noch Autoren für die Wikipedia-Artikel zu den Ausgabenposten International Outreach, Community Support und Content Liberation gesucht. Z, 21.3.10

Treffen der Redaktion Film und Fernsehen

Die Wikipedia:Redaktion Film und Fernsehen hält vom 26. bis 28. März 2010 in Kaufbeuren ihr jährliches Treffen ab. Neben einer Reihe von Themen steht auch ein gemeinsamer Stammtisch mit den Memminger Wikipedianern auf dem Programm. Wer sich kurzfristig entschließen möchte, der Redaktion einen Besuch abzustatten, kann sich unter Wikipedia:Redaktion Film und Fernsehen/Redaktionstreffen informieren oder Benutzer:DieAlraune per Mail anschreiben, um weitere Informationen zu erhalten. D-k, 18.3.10

Auf Grundlage eines Meinungsbilds von 2008 wurde Anfang dieses Jahres das WikiProjekt Bildkategorisierung mit dem Ziel, die lokalen Bilder thematisch zu kategorisieren, reaktiviert. Die ersten Grundstrukturen sind gelegt, die Arbeit läuft – doch es mangelt an aktiven Mitarbeitern. Daher der Aufruf des WikiProjekts: Jeder, der Interesse an der lokalen Bildkategorisierung hat, ist herzlich eingeladen, das WikiProjekt zu unterstützen. Weitere Infos gibts auf den Seiten des Projekts oder direkt bei Yellowcard. Wir sind für jede Mithilfe dankbar. Yellowcard, 15.3.10

Wer sich über die Wikimania 2010 in Danzig umfassend informieren möchte und gleichzeitig interessante Workshops im schönen Lüneburg mitmachen möchte, ist hier gut bedient. Das Wikimania-Team stellt sich und sein Programm vor und berät gleichzeitig zu Fragen in Sachen Organisation, Programmplanung, Unterkünfte, Anreise, Kultur und für so einige wohl das Wichtigste Parties und Konzerte im schönen Danzig! JdCJ, 15.3.10

Video kills the editor-star

Eine neue Initiative ist ins Leben gerufen worden: Video on Wikipedia. Die Initiative ruft auf, freie Inhalte in Form von Videos zu fassen und sie der Wikipedia zur Verfügung zu stellen. Unter dem WikiProjekt Videos gibt es ein schon 2008 von Frank Schulenburg gestartetes Videoprojekt, für das sich bislang nur Insider interessierten. Es ist aber zu erwarten, dass die verfilmte Wikipedia im globalisierten Multimedia-Zeitalter nicht lange nur ein Nischenthema bleiben wird. Interessierte können per Email (ben [at] openvideoalliance.org) Kontakt aufnehmen bzw. sich in Nyköping einschreiben, wo ein Workshop zum Thema gegeben werden wird. JdCJ, 14.3.10

Neue Besen kehren gut

Eine brutale alternative Nutzungsform für die Encyclopædia Britannica wurde hier gefunden. sk, 14.3.10

Nachtrag: Es ist Kunst! sk, 15.3.10

Quizshows erhöhen die Artikelaufrufszahlen

Allgemein bekannt ist, dass die deutschen Fernsehzuschauer bei Quizsendungen immer wieder die Wikipedia benutzen, um die Antwort schnell nachzuschlagen. Dass allerdings knapp 100.000 Menschen die richtige Antwort auf eine Frage nachschauen, ist rekordverdächtig. In der Wer wird Millionär-Sendung vom 8.3.2010 lautete die 1-Million-Euro-Frage: „Welches Duo erlebt in Deutschland als Siggi und Babarras seine ersten Abenteuer?“. Dabei nutzten am Tag der Sendung 97.400 Personen die Wikipedia zum Nachschlagen. Die Aufrufszahlen des Artikels überboten damit den Artikel des Tages Wikingerzeit auf den Färöern um mehr als das Dreifache. Auch die korrekte Antwort der 500.000-Euro-Frage, Henri Louis Pernod, wurde 43.800 Mal aufgerufen. Die Kandidatin beantwortete die Millionenfrage allerdings nicht und verließ die Sendung mit 500.000 Euro. (carport, 11.3.10)

Mineralienhändler spendet 30.000 Fotos

Muskovit aus Brasilien
Muskovit aus Brasilien

Der US-amerikanische Mineralienhändler Robert Lavinsky wird seine umfangreiche Bildersammlung von knapp 30.000 Aufnahmen den Wikimediaprojekten zur Verfügung stellen. Schon bald soll der Upload auf Commons beginnen. Viele Mineralienartikel der Wikipedia könnten mit diesen fotografisch hochwertigen Bildern verbessert werden. Der Kurier dankt dem edlen Spender sowie Benutzer:Ra'ike für ihre Bemühungen. Und Herr Lavinsky wird sich über ein paar mehr Besucher auf seiner Webseite freuen. --Schlesinger schreib! 17:39, 11. Mär. 2010 (CET), erg. Denis Barthel[Beantworten]

Last Call for Cologne

Es gibt noch freie Plätze beim Workshop Köln vom 19. bis 21. März 2010 – wer hat noch nicht? Es gibt spannende Themen, nette Leute und lecker Brunch. Also: Hintern hoch und anmelden. Jetzt. elya, 08.03.

Politiker-Projekt feiert III

Seit einigen Tagen sind alle Reichstagsabgeordneten aus der Zeit des Nationalsozialismus in der Wikipedia mit einem Artikel vertreten. Zusammen mit den Abgeordneten zur Weimarer Nationalversammlung und den Reichstagsabgeordneten aus der Zeit der Weimarer Republik (der Kurier berichtete) bilden sie eine über 2650 Personen starke Gruppe und eine der größten in sich geschlossenen und vollständigen Artikelsammlungen innerhalb der deutschsprachigen Wikipedia (Projekt Vollständigkeit). Ein besonderer Dank geht an Zsasz, der die meisten Artikel angelegt hat, an Ticketautomat, der mit Otto Raber den letzten fehlenden Artikel beitrug, und zu guter Letzt an Budelmütze, der seit Monaten damit beschäftigt ist, all diese Artikel zu bebildern. Das Teilprojekt Reichstagsabgeordnete zur Zeit des Nationalsozialismus ruht sich nun aber nicht auf seinen Lorbeeren aus, sondern versucht, die fehlenden Todesdaten der Abgeordneten zu recherchieren.

Der zweite Grund zu feiern: Auch die Abgeordneten des Niedersächsischen Landtages sind (fast) vollständig. Es fehlt nur noch Verena Wiesmann. Mit dem Anlegen dieses Artikels wird der zweite deutsche Landtag – nach Hessen (der Kurier berichtete) – komplettiert. (E33 1.3.)

Der niedersächsische Landtag ist bereits vollständig, der letzte Artikel stand unter dem neuen Namen der Politikerin, während sie in der Liste noch unter dem alten stand: Verena Wiesmann heißt Verena Grundmann. --Mr.T., 01.03.

Das Werner-Icking-Musik-Archiv ist geschlossen

Ende Februar war’s plötzlich aus mit der besten Quelle für freie Noten im Netz. Das Werner Icking Music Archive ([6]) ist an seinem Erfolg zugrunde gegangen. Zu viele Leserzugriffe und hochgeladene Noten von hunderten freiwilligen Mitarbeitern haben den Server, auf dem es abgelegt war, in die Knie gezwungen. Das Notenarchiv funktionierte ein bisschen wie Wikipedia. Jeder konnte Notensätze, die er in gängigen Formaten erstellt hatte, hochladen und anderen Musikfreunden zur Verfügung stellen; und jeder konnte sich dort bedienen, z.B. wenn er für sein Hobby-Streichquartett mal einen Haydn oder einen Brahms wollte. Da klassische Kompositionen heute gemeinfrei sind, ließ sich zu fast allen Komponisten vom 16. bis zum 19. Jahrhundert etwas finden. Auch viele Wikipedia-Autoren haben das Icking-Archiv benutzt. Weil das Institut für Computerwissenschaften der dänischen Universität Aarhus die rege Nutzung des Archivs mit seinem Server nicht mehr bewältigte, ist seit einigen Tagen Schluss damit. Die Betreiber des Icking-Archivs suchen nun eine neue technische Plattform. Wie wäre es, wenn die Wikimedia Foundation unseren dänischen Freunden Hilfe anböte? --Decius 21:48, 27. Feb. 2010 (CET)[Beantworten]

Nachtrag: Die Wikimedia Foundation kann leider nicht helfen, weil die Werke zu großen Teilen nicht unter einer freien Lizenz stehen. (1.3., CoE)

Themensendung Wikipedia bei neues

Am Sonntag, dem 28. Februar 2010, war Wikipedia eines der Hauptthemen der 3sat-Sendung neues. Glücklicherweise entsprach der Vorschautext der ansonsten als eher seriös und sachlich bekannten Sendung mit einigen Halbwahrheiten wie „Dank einer komplexen Hierarchie kann jeder Leser auch ein Autor werden, doch ob sein Artikel länger als eine Woche in der großen Online-Enzyklopädie verbleiben darf, entscheiden erfahrene Wikipedia-Administratoren. Immer häufiger befinden diese Administratoren Artikel als nicht relevant genug oder schlecht recherchiert.“ (Quelle: 3sat.de/neues) nicht unbedingt dem Inhalt der Sendung. Nicht nur die vielen „Lösch-Administratoren“, die angeblich inzwischen „Relevanz-Diktatoren“ genannt werden, konnten sich in dieser Sendung über den Streit zwischen Inkludisten und Exkludisten informieren. Angesprochen wurde die zahlreiche Kritik an den umfangreichen Relevanzkriterien, aber auch der hohe Qualitätsstandard der „deutschen“(!) Wikipedia. Nebenbei konnte man erfahren, dass Wikimedia nicht nur die Wikipedia betreibt, sondern auch das „Bilderarchiv“ Commons. stp, 26.02. / nach der Sendung überarbeitet: stp, 01.03.

Google spendet 2 Mio. US-Dollar

Wie Jimmy Wales bereits am 17. Februar 2010 via Twitter verkündete, hat Google der Wikimedia Foundation zwei Millionen US-Dollar gespendet. Die Spende wird über die von Google unterstützte gemeinnützige Tides Foundation abgewickelt und ist nicht zweckgebunden. Sue Gardner, Geschäftsführerin der WMF spricht von einer natürlichen Partnerschaft mit Google, da beide Organisationen das Ziel verfolgen, Informationen für alle Menschen auf der Welt zur Verfügung zu stellen: „It is wonderful that Google has stepped forward as a major supporter of a global, non-profit information commons. With this generous grant, we will be able to fund additional operations and development work to increase access and contributions to our free knowledge projects globally.“ (Pressemitteilung). Ursprünglich von Uranus95 25.02.10, grundlegend überarbeitet von CoE, 26.2.

Schulen lassen jeden herein – kann das funktionieren?

Ein Diskutant namens Tyler schrieb am 15. Februar an die Mailingliste der Wikimedia Foundation: „Kinder in meiner Schule kritisieren eure Foundation auf Teufel komm raus und werden der Wikipedia nicht vertrauen, weil jeder sie bearbeiten kann. Wenn sie jeder bearbeiten kann, warum gibt es euch dann? Es könnte eine Milliarde Vandalen geben. Wenn die alten gesperrt werden, könnten neue kommen.“

Mike Godwin, der Hausanwalt der Foundation, reagierte süffisant: „Manche von der Wikipedia kritisieren auf Teufel komm raus Schulen und vertrauen Schulen nicht, weil Schulen jeden hereinlassen, einschließlich Leute, die nicht lernen wollen. Wenn Schulen Leute tolerieren, die nicht lernen wollen, warum gibt es sie dann? Es könnte eine Milliarde Schüler geben, die Störenfriede sind. Und wenn die alten ihren Abschluss haben, kommen wieder neue.“ Z., 18.02.

Artikel on Demand

Wunschkonzert! Es ist gute, alte Tugend in der Wikipedia, dass Autoren auf Ansprache bereit sind, zu einem Thema auf Anfrage einen Artikel zu verfassen. Einige Autoren haben für diesen Service eigene Unterseiten eröffnet, wo sie die kurzfristige Erarbeitung gewünschter Artikel anbieten.

Erstmals bemüht sich jetzt die Seite Wikipedia:Artikel on Demand, solche Angebote zu sammeln und so ein Gegenstück zu Wikipedia:Wunschlisten anzubieten. Wohlgemerkt: anders als bei Wikipedia:Auftragsarbeiten gibt es hier keine Gegenleistung außer dem Dank des Wünschenden.

Noch gibt es nur eine Handvoll Angebote weniger Arbeitsbereiche. Also: „Lasst hundert Blumen blühen, lasst hundert Schulen miteinander wetteifern!“ dob, 6.02.

Briefe an die Leser

Felix von Leitner, alter Wikipediakritiker, der Sie sich in der Springerpresse (übrigens ein gelöschter Artikel) mit Aussagen wie „seit Oktober werden sogar mehr Artikel gelöscht als neue dazukommen“ zitieren lassen, wiesen uns am 3. Februar in Ihrer Internetpostille Fefes Blog darauf hin, dass „Wikimedia […] zaghaft die Öffnung [wagt]“, kritisieren aber zugleich, dass „Perestroika und Glasnost“ des Wikimedia Deutschland e.V. noch nicht „ihren Weg […] bis in die Löschdiskussionen (der Wikipedia, Anm. d. Red.) gefunden [haben].“ Dabei zeigt Ihre FDP-Kritik doch, dass die Umsetzung erst kommt, wenn die Kohle da ist. Und waren es nicht gerade Sie, der sich gegen Spenden für den WMD aussprach? Auf eine Antwort gespannt:

Kurieric (04.02.)

Der zwölfte Schreibwettbewerb läuft!

Der Winterschlaf des Schreibwettbewerbes ist vorbei, zwischen dem 1. und dem 9. Februar können wieder Kandidaten für die Jury vorgeschlagen werden. Mit bereits zehn Nominierungen innerhalb von drei Tagen begann der diesjährige Wettbewerb etwas weniger verhalten als der vorherige. Damals herrschte zum gleichen Zeitpunkt noch gähnende Leere.

Der Schreibwettbewerb gehört nun schon seit fünfeinhalb Jahren – genauer gesagt: seit Oktober 2004 – fest zur Wikipedia. Die Idee lautet wie immer, „auf eine ‚spielerische‘ Weise Artikel aus einer Reihe eingereichter Vorschläge zu küren“. Dabei entstanden bisher jedes Mal etliche später als lesenswert oder sogar als exzellent ausgezeichnete Artikel, die unsere Internet-Enzyklopädie um ein großes Stück voranbrachten. Der letzte Schreibwettbewerbssieger ist der Artikel zum Borchert-Drama Draußen vor der Tür, dessen Autor Magiers diesmal als Juror kandidiert. Neben der Jury-Wahl bietet sich der Gemeinschaft auch die Möglichkeit, Artikel im Review kritisch zu begutachten und diese somit auf den Weg der Verbesserung zu bringen. Schließlich können, wenn die Wettbewerbsversionen fertiggestellt sind, ab dem 1. April alle stimmberechtigten Wikipedianer ihrem Favoriten zum Publikumspreis verhelfen. Und natürlich das Wichtigste: Im März kann jeder Interessierte, auch unangemeldete Benutzer, einen eigenen Artikel aufstellen und bearbeiten. Die genauen Regeln dafür und zusätzliche Tipps finden sich auf der Wettbewerbsseite. An alle, die ihr Glück versuchen möchten, beim wohl etabliertesten Wettbewerb innerhalb der Wikipedia anzutreten: Viel Spaß! Denn das ist, wie schon die Idee verrät, immer noch das Wichtigste. (IP, 03.02.2010)

Großbritannien liebt Wikipedia

Unter diesem reißerischen Slogan führt Wikimedia UK im Februar einen Fotografie-Wettbewerb um die Jagd nach freien Inhalten aus Museen und kulturellen Einrichtungen in Großbritannien durch. Neben organisierten und geplanten Veranstaltungen in vielen Museen gibt es auch den Wunsch nach Eigeninitiativen einzelner Nutzer. Ziel der Aktion Britain Loves Wikipedia ist die höhere Verfügbarkeit von freien Bildern zu Kulturartikeln sowie die Inspiration zu neuen Artikeln aus diesem Bereich. Organisatorische Unterstützung geben auch die kooperierenden Museums- und Galerienverbände des Königreichs. stp, 31.1.

Wiktionary-Logo-Contest

Der Wiktionary-Logo-Contest liegt in den letzten Zügen: Noch bis übermorgen gibt es die Gelegenheit, über die graphische Zukunft des Wiktionary zu entscheiden. Sollen es weiterhin bunte Scrabblesteine sein oder lieber ein Buch aus Puzzleteilchen im Wikipedia-Stil? hk 29.01.

Wikipedia-Zeichner als Lehrer

Vergleich zwischen Manga und Foto

Es war einmal im April 2009, da habe ich Vertretungsunterricht für Schwesterchen gemacht. In der Lehrlingsklasse Grafikdesigner fiel mir eine junge Frau auf, die mich sofort an Manga und Anime erinnerte. Nach Absprache mit Niabot fertigte ich eine Reihe von Fotos an, aus denen er sich eins aussuchte und die nebenstehende Vergleichszeichnung anfertigte. Besonders interessant ist bei diesem Bild die Versionsgeschichte, die schön die Entstehungsgeschichte zeigt. Was lag also näher, als dieses Jahr mit dem ersten Lehrjahr ein entsprechendes Projekt auf die Beine zu stellen? Am 28. Januar wird nun Niabot an der Beruflichen Schule Angermünde vor Lehrlingen und Ausbildern einen Vortrag über seine Zeichentechnik mit Inkscape halten und uns Rede und Antwort stehen. Wikipedia womöglich als Sprungbrett für eine Karriere als berühmter Manga-Zeichner? Laßt es uns weiter beobachten. (Nia/RR 21.01.)

Update: und was ist dabei herausgekommen? Im Anschluß an die Veranstaltung mußte Niabot Autogramme geben ;) Und es wird eine Fortsetzung geben. Das vorher weitgehend unter Schülern und Lehrern unbekannte Programm Inkscape fand breites Interesse als kostenlose Alternative zu Photoshop und Freehand. Und ganz nebenbei haben alle auch ein wenig über die Wikipedia-Hintergründe erfahren. (Nia/RR 28.01.)

Erster Landkreis komplett

Als erster Landkreis ist jetzt der Landkreis Oberspreewald-Lausitz vollständig mit allen Ortsteilen in der Wikipedia vertreten. Als letzten Artikel stellte Benutzer:Z thomas, der sich schon seit einiger Zeit mit den Gemeinden des Landkreises befasst, den Lübbenauer Ortsteil Zerkwitz fertig. Der Kurier gratuliert dem fleißigen Artikelschreiber und fragt: Welcher Landkreis wird wohl der nächste sein, der nachzieht? Der Kurier bleibt dran! Zumindest bei den kreisfreien Städten haben zum Beispiel Berlin (alle 95) und Hamburg (alle 105) schon alle Stadtteile verzeichnet. Dagegen fehlen bei München noch ganze 81 der 108 Stadtteile. Im Ortsteil-Projekt kann der Bearbeitungsstand abgerufen und das weitere Vorgehen koordiniert werden. (E33, Gnom 17.1.)

4. WP-Workshop in Köln

Der Kölner Wikipedia-Stammtisch veranstaltet vom 19.–21. März 2009 seinen 4. Workshop und lädt alle Wikimedianer herzlichst ein. Ein neuer Veranstaltungsort auf der Schäl Sick von Köln bietet Platz (und Luft) für ca. 40 Teilnehmer. Themen für Arbeitsgruppen können noch eingetragen werden. (ray), 14. Januar 2009

Artikel des Tages gewürdigt

Der heutige Artikel des Tages (Ostfriesland zur Zeit des Dreißigjährigen Krieges) fand auch in der ostfriesischen Presse Erwähnung. Zwei der Tageszeitungen druckten eine entsprechende Pressemitteilung der Mitarbeiter des Wiki-Projekts Ostfriesland ab. Die Artikel waren nicht nur erfreuliche Werbung für die Wikipedia. Sie animieren hoffentlich auch viele Menschen in Ostfriesland und außerhalb, sich in der Wikipedia zumindest einen kurzen Überblick über die Region zu verschaffen. Buchlektüre können und wollen wir nicht ersetzen, aber an der Darstellung der Region werden die Projektteilnehmer weiterbasteln. Hier ein Link zum kurzen Artikel in der Ostfriesen-Zeitung. Der etwas längere Bericht in den Ostfriesischen Nachrichten liegt leider nicht in elektronischer Form vor. Frisia Orientalis, 12. Januar 2010

Erster Wikimediastammtisch im Neuen Jahr

Ganz spontan fand sich am 1. Januar um 14:00 der erste Wikipediastammtisch im neuen Jahr zusammen. Ein Beweis, wie das Wikiprinzip auch im realen Leben greifen kann. Die Chance sich auch persönlich kennen zu lernen kann viel zur Entkrampfung mancher hier geführter Diskussionen beitragen. Allen Stammtischen in diesem Jahr sei hiermit eine hohe Beteiligung gewünscht. Wuselig.

Nachtrag: Ganz regulär fand auch in diesem Jahr an Neujahr der Stammtisch in Hannover statt. (flo, 07.01)