
Restorff, auch Retzdorff, ist der Name eines alten norddeutschen Adelsgeschlechts. Die Herren von Restorff gehören zum mecklenburgischen Uradel, die auch in der Mark Brandenburg und im Königreich Dänemark zu Besitz und Ansehen gelangten. Zweige der Familie bestehen bis heute.
Geschichte
Herkunft
Erstmals erwähnt wird das Geschlecht im Jahre 1226 mit Albertus de Redekisdorp [1]. Er wird als Zeuge der Markgrafen Johann und Otto von Brandenburg in einer Urkunde genannt. 1249 erscheint Johannes de Redekesdorp erstmals in Mecklenburg urkundlich [2].
Ursprünglicher Stammsitz der Familie war vermutlich Restorf bei Gartow an der Elbe.
Ausbreitung und Besitzungen
Schon früh treten in Mecklenburg, der Prignitz und im Jerichower Land mehrere Stämme auf, deren genealogischer Zusammenhang noch nicht zweifelsfrei geklärt ist. So nannte sich die Familie in Mecklenburg Restorff, die anderen Stämme Retzdorff. Der jerichower Stamm erlosch bereits um 1655, der prignitzer Stamm 1857.
1523 gehörten Angehörige der Familie zu den Mitunterzeichnern der Union der mecklenburgischen Ritterschaft. Schon 1425 saßen sie zu Boltz, 1506 zu Mustin, 1550 zu Radepohl und Wessin, 1602 zu Kamminund Kuppentin. In der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts gehörte unter anderem Nutteln, Pentzlin, Reppentin, Rütenbeck, Schloen, Schönfeld, Varchow und Wieschendorf zum Besitz bzw. Teilbesitz der Familie. In neuerer Zeit waren Mitglieder noch zu Werle (1806), Rackow (1810) und Rosenhagen und Radegast (1837) begütert [3].
Von Mecklenburg gelangten, unter der Regentschaft von König Christian V., Zweige nach Dänemark. Am 22. Mai 1776 erhielt Adolf Friedrich von Restorff aus dem Haus Möderitz, königlich dänischer Kapitän, die dänische Adelsnaturalisation.
Standeserhebungen
Wappen
Das Wappen zeigt in Silber ein springendes rotes Einhorn. Auf dem Helm mit rot-silbernen Helmdecken, das Einhorn gegen eine wachsende silbergekleidete Jungfrau linkshin anspringend.
Namensträger
- Hedwig von Restorff (* 1906; † 1962), deutsche Psychologin
- Horst von Restorff (* 1880; † 1953), deutscher Offizier, Gutsbesitzer und Politiker (DNVP)
Einzelnachweise
- ↑ Riedel, Cod. dipl. Brandenburg I 6, Seite 400, Nr. 3
- ↑ Staatsarchiv Schwerin bzw. Mecklenburgisches Urkundenbuch Nr. 633
- ↑ Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon Band 7, Seite 460
Literatur
- Ernst Heinrich Kneschke: Neues allgemeines deutsches Adels-Lexicon. Band 7, Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1867, Seite 460-461. (Digitalisat)
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adelslexicon. Band 4, Gebrüder Reichenbach, Leipzig 1837, Seite 107. (Digitalisat)
Kategorie:Deutsches Adelsgeschlecht
Kategorie:Mecklenburgisches Adelsgeschlecht