Volksstaat Württemberg

ehemalige deutsche Republik
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Der Freie Volksstaat Württemberg war ein Land im Südwesten des Deutschen Reiches in der Zeit der Weimarer Republik. Der Staat ging am Ende des Ersten Weltkriegs aus dem Königreich Württemberg hervor. Die Staatsform Württembergs war gemäß der am 25. September 1919 verabschiedeten Verfassung die einer Republik, was im Verfassungstext mit den deutschen Worten Freier Volksstaat umschrieben wurde. Die Regierungsform war die einer Parlamentarischen Demokratie, das heißt, das Staatsministerium beruhte auf dem Vertrauen des Landtags. Der Ministerpräsident mit der Amtsbezeichnung Staatspräsident wurde vom Landtag gewählt. Durch die Machtergreifung der Nationalsozialisten im Jahr 1933 wurde auch in Württemberg die Demokratie beseitigt. 1945 wurde es zwischen der Amerikanischen und der Französischen Besatzungszone aufgeteilt, es entstanden die Länder Württemberg-Baden und Württemberg-Hohenzollern. 1952 ging das ehemalige Land Württemberg vollständig im heutigen Bundesland Baden-Württemberg auf.

Freier Volksstaat Württemberg
Wappen Flagge
Flagge von Württemberg
Lage im Deutschen Reich
Entstanden aus Königreich Württemberg
Aufgegangen in Württemberg-Baden;
Württemberg-Hohenzollern
Heute (Teil von): Baden-Württemberg
Daten aus dem Jahr 1925
Landeshauptstadt Stuttgart
Regierungsform Parlamentarische Demokratie
Staatsoberhaupt Staatspräsident
Verfassung Verfassung vom 25. Sept. 1919
Bestehen 19181933/1945
Fläche 19.508 km²
Einwohner 2.580.235 (1925) [1]
Bevölkerungsdichte 132 Einwohner/km²
Religionen 68,0 % Ev.
30,9 % Röm.-Kath.
0,4 % Juden
0,73 % Sonstige
Hymne Preisend mit viel schönen Reden
Reichsrat 4 Stimmen
Kfz-Kennzeichen III A,C,D,E,H,K,
M,P,S,T,X,Y,Z
Verwaltung 1 Stadtbezirk
63(61) Oberämter
1.875 Gemeinden
Karte
Württemberg 1810-1918

Geographie

Die Gesamtfläche Württembergs betrug 19.508 km². Die Außengrenze hatte eine Gesamtlänge von 1.800 Kilometern mit einer Vielzahl territorialer Besonderheiten. Im Osten grenzte Württemberg an den Freistaat Bayern, im Norden und Westen an die Republik Baden und im Süden an die Hohenzollernschen Lande, welche zum Freistaat Preußen gehörten, sowie an den Bodensee. Durch die hessische Exklave Wimpfen besaß Württemberg auch eine gemeinsame Grenze mit dem Volksstaat Hessen. Die geographischen Gegebenheiten des Freien Volksstaats Württemberg waren im Übrigen dieselben wie zu den Zeiten des Königreichs und werden dort im Kapitel Geographie (Königreich Württemberg) näher beschrieben.

Geschichte

Entstehung

 
König Wilhelm II.

Der Freie Volksstaat Württemberg entstand nach dem Ersten Weltkrieg aus dem Königreich Württemberg. Am 9. November 1918 ordneten König Wilhelm II. und das königliche Staatsministerium eine konstituierende Landesversammlung an, die nach allgemeiner, gleicher, direkter und geheimer Wahl durch alle württembergischen Staatsangehörigen, die das 24. Lebensjahr vollendet haben, gewählt werden sollte. Die Aufgabe der Versammlung war, eine Verfassung auf demokratischer Grundlage auszuarbeiten. Auf diese Weise sollte über die künftige Regierungsform Württembergs entschieden werden. In der Anordnung heißt es durch den König, der beim Volke sehr beliebt war, "[...] dass seine Person niemals ein Hindernis einer von der Mehrheit des Volkes geforderten Entwicklung sein wird, wie er auch bisher seine Aufgabe einzig darin erblickt hat, dem Wohl und den Wünschen seines Volkes zu dienen." [2] Diese Ankündigung, wohl unter dem Eindruck der bereits am 7. November in München, Braunschweig und anderen deutschen Großstädten ausgebrochenen Revolution entstanden, sollte einer Revolution in Stuttgart vorbeugen. Die Anordnung war dann aber am Tag der Veröffentlichung bereits Makulatur, denn an diesem 9. November kam es in Stuttgart – wie auch in Berlin – zur sozialistischen Revolution, der Volksstaat Württemberg wurde ausgerufen.

Ein Arbeiter- und Soldatenrat hatte sich bereits am 4. November 1918 in Stuttgart und am 5. November in Friedrichshafen gebildet. Am 9. November riefen zunächst der Spartakusbund und die USPD die Republik Württemberg aus. Revolutionäre drangen in den Wohnsitz des Königs, das Wilhelmspalais, ein. Der König verließ dann am Abend sein Palais und wurde nach Tübingen, ins Schloss Bebenhausen, gebracht. Unter dem Eindruck der Ereignisse riefen die gemäßigten Mehrheitssozialdemokraten durch Wilhelm Keil ihrerseits die Republik aus, um den Linksradikalen nicht das Feld allein zu überlassen. Keil sprach auf dem Schlossplatz vor fast 100.000 Zuhörern und proklamierte die „Soziale Republik“.[3] Eine provisorische sozialistische württembergische Regierung aus Mitgliedern der MSPD und USPD wurde gebildet. Chef der provisorischen Regierung war der Mehrheitssozialdemokrat Wilhelm Blos. Der vorsitzende Repräsentant der USPD, Arthur Crispien, trat gegenüber Blos bald ganz in den Hintergrund. Zwei Tage später wurde aus der provisorischen Regierung mit der Aufnahme der bürgerlichen Minister Theodor Liesching (Demokrat) und Johannes Baptist von Kiene (Zentrum), die der letzten Regierung des Königreichs angehört hatten, sowie dem nationalliberalen Abgeordneten Julius Baumann eine Allparteienregierung gebildet.

Am 16. November 1918 entband der Kabinettschef der königlichen Regierung im Auftrage des Königs mit einem Schreiben an die provisorische Regierung alle Staatsdiener von ihrem Diensteid gegenüber dem König. Somit war der Beamtenapparat, der nicht verändert wurde und damit den Fortbestand der Verwaltung sicherte, eine wichtige Stütze der provisorischen Regierung im Kampf gegen die radikalen Kräfte. In einer Bekanntmachung an das württembergische Volk vom 30. November 1918 legte König Wilhelm II. freiwillig die Krone nieder und dankte allen, die ihm und Württemberg in seiner 27 Jahre währenden Regierungszeit treu gedient hatten. Mit dem Thronverzicht einhergehend nahm er den Titel eines Herzogs von Württemberg an.

Am 11. Dezember 1918 wurde die Wahlordnung zur verfassungsgebenden württembergischen Landesversammlung für den 12. Januar 1919 erlassen.

Am 28. Dezember 1918 fand ein Treffen der vier süddeutschen Ministerpräsidenten Wilhelm Blos (Württemberg), Kurt Eisner (Bayern), Anton Geiß (Baden) und Carl Ulrich (Hessen) in Stuttgart statt. In ihrer Stuttgarter Erklärung bekundeten sie trotz einiger Vorbehalte aus Bayern das Festhalten der süddeutschen Länder am Reich.[4]

 
Der gebürtige Badener Wilhelm Blos war der erste Staatspräsident des Freien Volksstaats Württemberg nach der Abschaffung der Monarchie.

In den Tagen vor der Wahl der Verfassunggebenden Landesversammlung schlug Wilhelm Blos mit Hilfe der von Leutnant Paul Hahn aufgestellten Sicherheitskräfte einen Aufstand der Spartakisten in Stuttgart nieder. Beim Einsatz von Schußwaffen gab es Tote und Verletzte. [5] Während dieser Januarunruhen begab sich die Regierung zur Sicherheit in den Turm des halb fertig gestellten Stuttgarter Hauptbahnhofs. [6] Da die USPD den Aufstand der Spartakisten unterstützte, wurden Arthur Crispien und Ulrich Fischer am 10. Januar 1919 aus der Regie­rung entlassen.

Am 12. Januar 1919 wurde die Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung durchgeführt und führte zum Sieg der parlamentarischen Demokratie. Die von Blos vertretenen Mehrheitssozialisten erhielten 52, die Demokraten und Nationallibe­ralen zusammen 38 und das Zen­trum 31 Mandate. Die drei Parteigruppierungen der sogenannten Weimarer Koalition, die die Regierung stützten, konnten somit vier Fünftel aller Abgeordneten auf sich vereinigen. Die aus Bauernbund, Weingärtnerbund und Bürger­partei be­stehende Rechte zählte 25, die radikale Linke der USPD lediglich 4 Mandate. Unter den 150 Abgeordneten der Landesversammlung waren 13 Frauen.

Während dieser bewegten Zeit wurde die Möglichkeit einer Vereinigung der Länder Baden und Württemberg diskutiert. Am 17. Januar 1919 hielt Theodor Heuss einen Vortrag im Rahmen einer Parteiveranstaltung der DDP in Stuttgart, wo er die Vereinigung von Baden und Württemberg vorschlug. Der Vortrag fand ein breites Presse-Echo. Das Thema wurde später auch in der Verfassunggebenenden Landesversammlung Württembergs und von badischen und württembergischen Abgeordneten der Nationalversammlung in Weimar besprochen. [7] Diese Gespräche führten zwar zu keinem praktischen Ergebnis, aber in der Presse des Landes wie zum Beispiel im Stuttgarter Neuen Tagblatt oder in der Heilbronner Neckar-Zeitung waren nun immer wieder Überlegungen zu einer Föderalismusreform zu lesen, bei der es um die Auflösung des übermächtigen Preußen und die Zusammenlegung kleinerer deutscher Länder - insbesondere Badens, Württembergs und der Hohenzollernschen Lande - zu größeren ging . [8]

Am 23. Januar 1919 trat die am 12. Januar gewählte Verfassunggebende Landesversammlung erstmals zusammen. Sie bestätigte am 29. Januar 1919 die bisherige provisorische Regierung im Amt und beauftragte Blos als Ministerpräsi­denten mit der weiteren Ausübung der Regierungsgeschäfte. Am 14. Februar 1919 hatte sich die provisorische Regierung aufgrund eines Beschlusses der Versammlung in Staatsregierung umbenannt. Am 7. März 1919 wurde der bisherige Ministerpräsident mit 100 von 129 Stimmen zum Staatspräsidenten ge­wählt.

Die württembergische Regierung bekämpfte Ende März / Anfang April einen Generalstreik in Stuttgart und Umgebung erfolgreich durch die Ausrufung des Belagerungszustands. [9] Auf der Wangener Höhe und am Abelsberg hatten sich etwa 400 Spartakisten verschanzt und nahmen die Staatsstraße – die heutige Ulmer Straße in Stuttgart – unter Feuer. Dagegen ging die Regierung mit dem Einsatz von Geschützen vor. Bei den Kämpfen kamen 16 Personen zu Tode.[10] Die Spartakisten wurden vom württembergischen Militär aufgerollt und Kriegsgerichten zugeführt. Ein amtlicher Gefechtsbericht wurde herausgegeben.[11] Die Regierung stellte nicht nur in Württemberg Ruhe und Ordnung wieder her, sondern schickte im April 1919 auch württembergische Truppen zur Beseitigung der Münchner Räterepublik nach Bayern, wo sie zusammen mit preußischen Verbänden erfolgreich zum Einsatz kamen.

Die neue Verfassung wurde am 26. April 1919 verabschiedet und trat am 20. Mai 1919 in Kraft. Am 28. April 1919 hielt Reichspräsident Friedrich Ebert eine Rede in Stuttgart, bei der er sein Bekenntnis zum Föderalismus in die Worte kleidete: „Die Vereinheitlichung des Reiches und die Wahrung der Stammeseigenschaften in unseren deutschen Gauen sind an sich keine Gegensätze. Sie lassen sich sehr wohl vereinen.“ [12] Da die württembergische Verfassung allerdings in einigen Punkten der Verfassung des Deutschen Reiches, die am 14. August 1919 in Kraft trat, widersprach, musste sie überarbeitet werden und trat schließlich als endgültige Verfassung Württembergs am 25. September 1919 in Kraft, genau einhundert Jahre nach der Verkündigung der ersten Verfassung Württembergs am 25. September 1819. Mit dem Inkrafttreten der Verfassung des Freien Volksstaats wurden die Arbeiter- und Soldaten­räte, die die Revolution von 1918 getragen, aber nun ihre politische Bedeutung verloren hat­ten, auch formal aufgehoben. Am 4. Oktober 1919 wurde Staatspräsident Blos auf die am 25. September verabschiedete neue Verfassung Württem­bergs vereidigt.

Politische Entwicklung in den frühen Zwanziger Jahren

 
Während der Unruhen im Januar 1919 und im Sommer 1920 verschanzte sich die Regierung zeitweilig im Turm des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs.

Die im Vergleich mit anderen Gebieten des Deutschen Reichs relativ stabilen politischen Verhältnisse Württembergs gestatteten es der Regierung Blos während des Kapp-Putsches, den Reichspräsidenten Friedrich Ebert und die Minister der Reichsregie­rung vom 15. bis 20. März 1920 in Stuttgart aufzunehmen und ihnen hier einen sicheren Aufenthalt zu verschaffen. Am 18. März 1920 tagte die deutsche Nationalversammlung im Stuttgarter Kunstgebäude. [13]

Bei den ersten regulären Landtagswahlen vom 6. Juni 1920 erlitten die Mehrheitssozialdemokraten und die Demokraten jeweils eine deutliche Niederlage. Daraufhin beschloss der Landesvorstand der SPD, der neu zu bil­denden Regierung nicht mehr anzugehören, womit Blos und Keil zwar nicht einverstanden waren, sich aber schließlich dem Willen der Partei beugten. Der Demokrat Johannes Hieber, welcher Nachfolger von Wilhelm Blos als württembergischer Staatspräsident wurde, würdigte nach seiner Wahl die Verdienste des Amtsvorgängers bei der Bewältigung der großen Probleme nach dem verlorenen Weltkrieg.

Von 1920 bis 1924 bildeten die Demokraten und das Zentrum das Kabinett Hieber, welches zeitweise eine von den Sozialdemokraten tolerierte Minderheitsregierung war. Lediglich vom 7. November 1921 bis 2. Juni 1923 war die Weimarer Koalition in Württemberg noch einmal komplett, da der Sozialdemokrat Wilhelm Keil als Arbeits- und Ernährungsminister der Regierung Hieber mit angehörte.

Trotz relativer politischer Stabilität in Württemberg hatte diese Regierung mit den gewaltigen Problemen der nachkriegsbedingten Inflation und der 1923 wegen des Ruhrkampfs ausgelösten Hyperinflation zu tun. Als im Sommer 1920 kommunistisch beeinflusste Arbeiter in den Fabriken von Daimler, Bosch und der Maschinenfabrik Esslingen gegen den neu eingeführten Lohnsteuerabzug demonstrierten, ließ die württembergische Regierung diese Betriebe am Morgen des 26. August 1920 von Polizeikräften besetzen. Die radikalen Arbeiterräte reagierten mit dem Aufruf zum Generalstreik. Die Polizei unter Führung des bewährten und regierungstreuen „roten Hahns“ konnte den Generalstreik, unterstützt von vielen Freiwilligen (insbesondere Studenten), innerhalb von 14 Tagen niederwerfen. Die Regierung verschanzte sich in dieser Krise wieder im Turm des neuen Stuttgarter Hauptbahnhofs.[14]

Im August 1921 erschütterte der Mord an dem württembergischen Zentrumspolitiker Matthias Erzberger die Öffentlichkeit. Am 9. Juni 1922 kamen Reichskanzler Joseph Wirth und Außenminister Walther Rathenau, der Unterhändler des Vertrags von Rapallo, nach Stuttgart. Rathenau hielt vor geladenen Gästen der Württembergischen Gesellschaft eine Rede und traf sich mit der württembergischen Regierung zu Gesprächen.[15] Zwei Wochen später wurde die Nachricht von seiner Ermordung bekannt. Der Deutschvölkische Schutz- und Trutzbund wurde mit dem Attentat in Zusammenhang gebracht und 1922 auf Grundlage des Republikschutzgesetzes in den meisten deutschen Ländern verboten, jedoch nicht in Württemberg.[16] Trotz der Ablehnung des Verbrechens an Rathenau blieb die württembergische Regierung hier offenbar seltsam liberal. Es ist aber den Völkischen und auch den Nationalsozialisten trotz mancher Aktivitäten im Württemberg der Zwanziger Jahre kein größerer Erfolg beschieden gewesen, woran auch die insgesamt elf Besuche Hitlers in Stuttgart von 1920 bis 1932 nichts änderten.[17] Während des Hitlerputsches in München im November 1923 zum verhielt sich die württembergische Bevölkerung insgesamt ruhig.

Die Hyperinflation des Jahres 1923, welche die Geldvermögen vernichtete und die laufenden Löhne entwertete, dauerte bis zur Währungsreform, die im November 1923 mit der Einführung der Rentenmark erfolgte. Während die großen Unternehmer und Grundbesitzer aus der Hyperinflation meist noch Kapital schlagen konnten, verelendeten das sparsame urbane Kleinbürgertum und die arbeitende Bevölkerung im Verlauf des Jahres 1923. In Württemberg verlief die Krise insofern glimpflicher, als viele Bewohner neben ihrer Tätigkeit als abhängig Beschäftigte noch Verbindungen zur Landwirtschaft hatten, teils als Nebenerwerbslandwirte und teils durch verwandtschaftliche Beziehungen. Vollerwerbslandwirte waren von der Krise deutlich weniger berührt. Außerdem war die württembergische Wirtschaft insgesamt mittelständischer, weniger in großen Städten zentralisiert und bedingt durch Fahrzeugbau und Elektrotechnik exportorientierter als anderswo im Reich.

Die Minderheitsregierung in Stuttgart scheitere im Frühjahr 1924 nicht am Widerspruch der sie tolerierenden SPD oder an den gewaltigen innen-, außen- oder wirtschaftspolitischen Fragen, sondern am Versuch einer Verwaltungsreform. Um nach dem Ende der Inflation in den öffentlichen Haushalten sparsamer zu sein, sollte die aus dem Beginn des 19. Jahrhunderts überkommene Verwaltungsgliederung Württembergs deutlich schlanker werden. Da der Landtag jedoch seine Zustimmung verweigerte und lediglich die Abschaffung der vier Kreisregierungen gelang, trat die Regierung Hieber einen Monat vor den Wahlen zurück und wich damit der Übergangsregierung Rau. Eine umfassende Kreisreform wurde dann 1938 unter der nationalsozialistischen Diktatur durchgeführt.

Zwischen Inflation und Weltwirtschaftskrise

Im Landtagswahlkampf des Jahres 1924, der noch ganz unter dem Schock der Inflationsereignisse des Vorjahres stand, nutzten die Bürgerpartei (die württembergische DNVP) und der Bauernbund das gescheiterte Vorhaben der Regierung Hieber, die sieben kleinsten Oberämter und das Landgericht Hall aufzulösen, geschickt für propagandistische Zwecke. Mit Hilfe einer Masse von Flugblättern wurde das Thema populistisch so dargestellt, als wollte die alte Regierung mit der Auflösung von Oberämtern lebendige Organismen vernichten. Der Wahlkampf dieser konservativen Parteien war in scharfen Worten gegen die Demokratie gerichtet und bediente sich sowohl der Dolchstoßlegende als auch antisemitischer Parolen. Die Landtagswahl am 4. Mai 1924 führte dann zu einem deutlichen Rechtsruck. Die Fraktionsgemeinschaft der Bürgerpartei mit dem Bauern- und Weingärtnerbund war die stärkste Fraktion im Landtag, und es gelang ihr, das Zentrum für den Eintritt in eine Koalitionsregierung zu gewinnen. Damit war die Zeit der Weimarer Koalition in Württemberg vorbei. Die SPD blieb fortan stets in der Opposition, in der sich besonders der Abgeordnete Kurt Schumacher hervortat, der von 1924 bis 1931 dem Landtag angehörte.

Am 3. Juni 1924 erfolgte die Wahl des höchst umstrittenen DNVP-Politikers Wilhelm Bazille zum neuen württembergischen Staatspräsidenten. Bazille, ein erklärter Antidemokrat und Monarchist, hatte bis dahin die Opposition im Landtag geführt und übernahm nun neben dem Staatsministerium auch die Leitung der Ressorts Kultus und Wirtschaft. Sehr zum Erstaunen vieler Zeitgenossen wandelte sich der einstige Demagoge Bazille in den Staatsämtern unverkennbar zu einem mit Würde und Besonnenheit auftretenden Staatsmann, wenngleich sein Denken und Handeln weiterhin geprägt war von der Angst vor der bolschewistischen Revolution. Die Zeit der Regierung Bazille fällt in die Ära der sogenannten Goldenen Zwanziger. Mit dem Tod von Präsident Ebert und der Wahl Hindenburgs zum neuen Reichspräsidenten waren seit dem Frühjahr 1925 die Konservativen in Deutschland insgesamt der Weimarer Republik gegenüber weniger feindselig eingestellt. Die Ereignisse am Beginn der dreißiger Jahre zeigten, dass dies nur eine vorübergehende Erscheinung war.

Am 11. November 1925 kam der neue Reichspräsident zum Staatsbesuch nach Württemberg und wurde von Oberbürgermeister Karl Lautenschlager im Stuttgarter Rathaus sowie von Staatspräsident Bazille in der Villa Reitzenstein empfangen. Die Villa Reitzenstein war der neue Sitz des württembergischen Staatsministeriums, nachdem Bazille den Umzug vom bisherigen Standort in der Stuttgarter Königstraße zur neuen Adresse auf der Gänsheide veranlasst hatte. Die Zusammenlegung von Landtag, Ministerien und Zentralbehörden in einem Regierungsviertel wurde zwar diskutiert, aber als undurchführbar verworfen. Ein weiterer Plan der Regierung, die historisch gewachsenen und teilweise schwer zu überblickenden gesetzlichen Vorschriften Württembergs in einem Kodex zu erfassen und den Staatsaufbau zu vereinfachen, führten zu keinen sichtbaren Ergebnissen.[18] Lediglich das Oberamt Weinsberg wurde in dieser Zeit aufgelöst. In Fragen der Außenpolitik zeigte die Regierung im Reichsrat ein schwankendes Bild. Im August 1924 stimmte Württemberg unter dem Druck des Zentrums für den Dawes-Plan, obwohl die DNVP strikt dagegen war. Zu den Ergebnissen der Konferenz von Locarno im Herbst 1925 konnte Württemberg jedoch keine einheitliche Position finden, weil Bazille den Vertrag von Locarno für annehmbar hielt, sein Kabinettskollege und Parteifreund Alfred Dehlinger im Einklang mit der Position der DNVP ihn jedoch ablehnte. Hinsichtlich der Wirtschaftspolitik konnte Bazille am Ende des Jahres 1927 im Landtag betonen, dass Württemberg die geringste Arbeitslosigkeit im Deutschen Reich aufweise.[19] In der während der gesamten Zeit der Weimarer Republik offenen Frage des Verhältnisses der Länder zum Reich nahm Bazille eine auf Erhaltung der Selbständigkeit der Länder zielende Position ein und verstand sich als Sachwalter der Interessen Württembergs.

Die Landtagswahlen vom 20. Mai 1928 brachten den Konservativen eine empfindliche Niederlage, während das Zentrum seine Zahl der Mandate halten konnte. Die absolute Mehrheit der bisherigen Koalition war verloren. Da das Zentrum unter der Führung von Eugen Bolz eine nun wieder mögliche Neuauflage der Weimarer Koalition nicht wünschte und die DDP sich weigerte, in die Regierung mit der DNVP einzutreten, wurde die Minderheitsregierung Bolz gebildet. Erst im Januar 1930 konnte mit dem Eintritt Reinhold Maiers von der DDP als neuem Wirtschaftsminister und dem Staatsrat Johannes Rath von der DVP eine parlamentarische Mehrheit der Regierung Bolz hergestellt werden.

Die letzten Jahre des Freien Volksstaats

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Der hier abgebildete Eugen Bolz war fast fünf Jahre lang württembergischer Staatspräsident, ehe er 1933 unter der Gewalt der Nationalsozialisten seinem Nachfolger Wilhelm Murr weichen musste.

Als Eugen Bolz am 8. Juni 1928 die Regierung als Staatspräsident antrat, war er schon seit 24. Juli 1919 ununterbrochen württembergischer Minister gewesen, zunächst bis zum 2. Juni 1923 als Justizminister und danach als Innenminister, was er noch bis zum 11. März 1933 blieb. Als Innenminister hatte Bolz die württembergische Polizei in die Verantwortung des Landes übernommen, da sie zuvor einer alten Tradition folgend den kommunalen Behörden unterstellt war. Gestützt auf die Hilfe seiner Polizei bemühte sich Bolz, das staatliche Leben in Württemberg stabil zu halten. Bolz glaubte, die Hauptgegner der Ordnung links von der politischen Mitte zu erblicken. Bei den rechtsgerichteten Parteien und Gruppierungen sah er offenbar eine geringere Gefahr und dies selbst nach 1930, als die Erosion der parlamentarischen Verhältnisse im Reich während der Weltwirtschaftskrise bereits in vollem Gange war. Aber nicht nur die Polizei, sondern auch eine fundierte Politik im Bereich des Sozialwesens, des Infrastrukturausbaus und der Energieversorgung trug zur Stabilität des württembergischen Staats in der Zeit der Weltwirtschaftskrise bei. Am 25. März 1929 sprach der letzte für die Demokratie von Weimar eintretende Reichskanzler Hermann Müller zum 10. Jahrestag des vereitelten Kapp-Putsches in der Stuttgarter Liederhalle, was zu einer sozialdemokratischen Massenversammlung geriet.[20]

Ein wichtiges Thema für die württembergische Regierung war die während der gesamten Jahre der Weimarer Republik schwebende Frage der Reichsreform, mit der der Föderalismus im Deutschen Reich auf eine homogenere und damit gesündere Basis gestellt werden sollte. Das politische Gewicht Württembergs im Reichsrat und damit sein Einfluss auf die Reichspolitik war gering. Der preußische Staat dagegen hatte einen überwältigenden Stellenwert, und das Amt des preußischen Ministerpräsidenten war dem des Reichskanzlers vergleichbar. Um den Einfluss der südwestdeutschen Staaten zu stärken, diskutierte das württembergische Kabinett am 10. Februar 1930 die Frage eines Zusammenschlusses von Württemberg und Baden.[21] Die Minister einigten sich trotz erheblicher Vorbehalte seitens der beiden DNVP-Mitglieder darauf, dass Württemberg zur Länderfusion bereit gewesen wäre. Das Ergebnis dieses Regierungsbeschlusses wurde bei der Haushaltsberatung im württembergischen Landtag öffentlich gemacht. Da Staatspräsident Bolz die größeren Vorteile eines solchen Zusammengehens bei Baden wähnte, erwartete er eine Initiative aus Karlsruhe, die aber unterblieb.

Am 24. April 1932 fand die Wahl zum neuen Landtag statt, aus dem die NSDAP mit 23 Mandaten als stärkste Fraktion hervorging. Von den acht Anwärtern auf das Amt des Staatspräsidenten erhielt keiner die erforderliche absolute Mehrheit. Jonathan Schmid von der NSDAP erhielt 22 und Eugen Bolz nur 20 Stimmen. Der neue Landtag mit einer absoluten Mehrheit der Gegner der Weimarer Republik war handlungsunfähig. Zwischen den Abgeordneten der NSDAP und der KPD kam es ständig zu lärmenden Zwischenrufen und tumultartigen Szenen. Es konnte kein Zweifel bestehen, dass diese Parteien auf ein funktionstüchtiges Parlament keinen Wert legten. Da ein neuer Staatspräsident nicht gewählt wurde, blieb die Regierung Bolz weiterhin geschäftsführend im Amt und verlegte sich nun dem Beispiel der Reichsregierung Brüning folgend auf das Regieren mit Notverordnungen unter weitgehender Ausschaltung des Landtags.[22]

Im Juni 1932 versuchte Bolz mit seinen Amtskollegen Josef Schmitt aus Baden und Heinrich Held aus Bayern vergeblich, den Reichspräsidenten Paul von Hindenburg dazu zu bewegen, die Durchführung des sogenannten Preußenschlags zu verhindern, da dies eine ungeheure Schwächung des Föderalismus zur Folge haben musste und davon abgesehen einen Bruch der Verfassung darstellte.[23] Drei Tage nach dem Preußenschlag, am 23. Juli 1932, traf sich der Reichskanzler Franz von Papen mit den Ministerpräsidenten der süddeutschen Länder in der Villa Reitzenstein zur Besprechung, wie eine Diktatur Hitlers verhindert werden könnte, und um zu beteuern, dass die Länder Süddeutschlands unangetastet bleiben sollten. Diese Stuttgarter Besprechung blieb insgesamt wirkungslos.[24]

Der Weg in die Diktatur

 
Mahnmal am Königsbau in Stuttgart zum Gedenken an Eugen Bolz

Nachdem Adolf Hitler am 30. Januar 1933 Reichskanzler geworden war, begann der Niedergang der Eigenstaatlichkeit der deutschen Länder. Der Versuch, mit Hilfe eines Generalstreiks in Mössingen die Entwicklung in Berlin noch aufzuhalten, blieb eine mutige Einzelaktion in der württembergischen Provinz. Der Reichstag wurde aufgelöst, und für den 5. März wurden Neuwahlen angesetzt. Der Wahlkampf war begleitet von Straßenterror seitens der NSDAP. Am 4. Februar 1933 wurde per Notverordnung der Reichsregierung die Presse- und Versammlungsfreiheit eingeschränkt.

Bei der Reichstagswahl 1933 erreichte die NSDAP in Württemberg zwar nur einen Stimmenanteil von 41,9 % und blieb damit etwas unter den 44 % auf Reichsebene, aber dies spielte nun keine Rolle mehr. Die Minderheitsregierung Bolz geriet jetzt immer stärker unter Druck. Die Reichsregierung setzte am 8. März Dietrich von Jagow als Reichskommissar für Württemberg ein. Daraufhin wurden viele Oppositionelle festgenommen und ins Konzentrationslager Heuberg bei Stetten am kalten Markt gebracht.

Mit den Stimmen der Württembergischen Bürgerpartei und des Württembergischen Bauern- und Weingärtnerbunds wurde der württembergische Gauleiter der NSDAP Wilhelm Murr am 15. März 1933 im Landtag zum neuen Staatspräsidenten gewählt. Für Murr stimmten 36 Abgeordnete, das Zentrum und die DDP enthielten sich mit 19 Stimmen der Wahl, die 13 Abgeordneten der SPD stimmten dagegen. Die Kommunisten waren bereits aus dem Landtag ausgeschlossen worden.[25]

Das Ermächtigungsgesetz vom 24. März und das „Gesetz zur Gleichschaltung der Länder mit dem Reich“ vom 31. März führten zur faktischen Bedeutungslosigkeit der Länder. Der württembergische Landtag wurde entsprechend dem Ergebnis der Reichstagswahl vom 5. März neu zusammengesetzt. Durch das zweite Gesetz „zur Gleichschaltung der Länder“ vom 7. April 1933 wurden die Ämter der Reichsstatthalter geschaffen. [26] Der bisherige Staatspräsident Wilhelm Murr wurde Reichsstatthalter für Württemberg. In dieser Position war er der neuen Landesregierung unter dem nun Ministerpräsident genannten Regierungschef Christian Mergenthaler übergeordnet und nur dem Reichskanzler verantwortlich. Am 8. Juni 1933 fand die letzte Sitzung des württembergischen Landtags statt. Das hierbei beschlossene Ermächtigungsgesetz setzte die württembergische Verfassung von 1919 außer Kraft und übertrug die Gesetzgebung an die Landesregierung. Das Reichsgesetz vom 30. Januar 1934 hob alle deutschen Landesparlamente auf und übertrug die Hoheitsrechte der Länder auf das Reich. Das württembergische Staatsministerium war wie die anderen Landesregierungen damit zu einer Mittelbehörde des Reichs herabgesunken. Die geplante Umwandlung Württembergs in einen Reichsgau wurde nicht durchgeführt.[27]

Württemberg im Dritten Reich

Hitler kam nach der Machtergreifung sehr selten nach Württemberg. Offenbar konnte er es den schwäbischen Nationalsozialisten nicht verzeihen, dass es NS-Gegnern während seiner Wahlkampfveranstaltung am 15. Februar 1933 in Stuttgart möglich gewesen war, die Live-Übertragung im Rundfunk zu unterbrechen, indem sie ein Übertragungskabel durchtrennten. Auf dem Höhepunkt seiner Popularität, kurz nach dem Anschluss Österreichs an das nun Großdeutsche Reich, stattete der „Führer und Reichskanzler“ den Stuttgartern einen lange erwarteten Besuch ab. Am 1. April 1938 fuhr er unter großem Jubel im offenen Wagen vom Hauptbahnhof über die Königsstraße zum Rathaus, wo er von Oberbürgermeister Karl Strölin und Reichsstatthalter Murr empfangen wurde. Am Abend hielt er eine Rede in der Stadthalle.

Wie im übrigen Reich kam es zur Verfolgung und Vernichtung von Juden, zur Ausschaltung der Opposition, zur Gleichschaltung der Verwaltung und zur Emigration. Widerstandskämpfer aus Württemberg waren zum Beispiel Georg Elser, die Geschwister Hans und Sophie Scholl, die Brüder Berthold und Claus Schenk Graf von Stauffenberg, Fritz Elsas sowie der frühere Staatspräsident Eugen Bolz. Im Bombenkrieg des Zweiten Weltkriegs ab 1943 litten auch die Städte und Gemeinden Württembergs unter den verstärkten Bombardierungen. Stuttgart hatte bei 53 Luftangriffen insgesamt 4.562 Tote zu beklagen, Heilbronn, das am 4. Dezember 1944 zerstört wurde, etwa 6.500 Tote. Besonders schwere Zerstörungen erfuhren auch die Städte Ulm, Reutlingen und Friedrichshafen. Bei den Bodenkämpfen im Zuge der Eroberung Württembergs durch amerikanische und französische Truppen erlitten 1945 u.a. die Städte Crailsheim, Waldenburg und Freudenstadt fast vollständige Zerstörungen.[28]

Verfassung

Die Vorlage des Verfassungsentwurfs stammte vom Tübinger Professor Wilhelm von Blume. [29] Die am 25. September 1919 in Kraft getretene Verfassung des Freien Volksstaats Württemberg war die einer parlamentarischen Republik. Alle Staatsgewalt ging vom Volke aus. Bemerkenswert in der Verfassung waren das Proporzwahlsystem, das Frauenstimmrecht und die Senkung des Mindestalters zur Teilnahme an Wahlen auf 20 Jahre.[30]

Die Staatsgewalt

Der Landtag wählte den Ministerpräsidenten mit der Amtsbezeichnung Staatspräsident. Der württembergische Staatspräsident ernannte und entließ die Minister, die mit ihm die württembergische Regierung und damit die Exekutive bildeten. Der aus nur einer Kammer bestehende Landtag als Legislative hatte die Möglichkeit, der Regierung sein Misstrauen auszusprechen und damit die Regierung abzuberufen oder die Entlassung einzelner Minister zu verlangen. Der Staatspräsident hatte keine Richtlinienkompetenz. Die Regierung fasste ihre Beschlüsse durch Abstimmung im Ministerkollegium.[31]

Verlust württembergischer Reservatrechte an das Reich

Die Verfassung der Weimarer Republik übertrug einige wichtige im Kaiserreich noch bei den süddeutschen Staaten liegende Hoheitsrechte an das Reich. Das bedeutete für Württemberg den Verlust der eigenen Eisenbahn, welche 1920 mit einer Streckenlänge von 2.173 Kilometern[32] zur Deutschen Reichsbahn kam, den Verlust der eigenen Postverwaltung an die Deutsche Reichspost sowie den Übergang der Württembergischen Armee an die Reichswehr, so dass das württembergische Kriegsministerium ab Juni 1919 aufgelöst werden konnte. In der Reichswehr bildete die 5. Division mit württembergischen, badischen, hessischen und thüringischen Soldaten den Wehrkreis V. Ein Landeskommandant vertrat die militärischen Interessen Württembergs. Außerdem verwaltete das Reich nun die Zölle und Mehrwertsteuern selbst und richtete dafür die nötigen Behörden ein. Auch die Arbeitsvermittlung wurde 1927 vom Reich übernommen.[33]

Beim Land verbliebene Aufgaben wurden von den Ministerien des Inneren, der Justiz, der Wirtschaft und der Kultur wahrgenommen. Dem Finanzministerium gelang es, den württembergischen Staatshaushalt trotz aller Krisen in Ordnung zu halten. Allerdings blieb das Verhältnis zum Reich in der Verfassungswirklichkeit eine ungelöste Frage.

Justizwesen

Neben dem Oberlandesgericht Stuttgart gab es acht Landgerichte und in jedem Oberamt ein Amtsgericht. Für die Verwaltungsgerichtsbarkeit, auch als außerordentliche Gerichtsbarkeit bezeichnet, war seit 1876 in Württemberg der Verwaltungsgerichtshof in Stuttgart zuständig.

Verwaltung

 
Karte der Oberämter, Stand 1926

Der Freie Volksstaat Württemberg war in den Stadtbezirk Stuttgart und in 61 (1920: 63) Oberämter mit insgesamt 1.875 Gemeinden eingeteilt. Bis zum 1. April 1924 war Württemberg noch in die vier Kreise Donaukreis (Ulm), Neckarkreis (Ludwigsburg), Jagstkreis (Ellwangen) und Schwarzwaldkreis (Reutlingen) gegliedert. 1938 wurden die noch bestehenden 61 Oberämter und der Stadtdirektionsbezirk Stuttgart zu 34 Landkreisen und drei Stadtkreisen zusammengefasst. Eine ausführliche Darstellung ist unter Verwaltungsgliederung Württembergs zu finden.

Bevölkerungsentwicklung

Für die Bevölkerungsentwicklung Württembergs spielten sowohl die 71.641[34] gefallenen württembergischen Soldaten des Ersten Weltkriegs als auch die Opfer der Spanischen Grippe der Jahre 1918 bis 1920 sowie ganz allgemein die wirtschaftliche Notsituation in den Anfangsjahren des Freien Volksstaats bedingt durch die Inflation und auch die Weltwirtschaftskrise ab 1929 eine Rolle. Kam es während der Inflationszeit noch zur Auswanderung (1923: 12.706 Personen[35]) vor allem in die USA, so war dies nach 1929 nicht mehr möglich, da die USA ebenfalls von der Weltwirtschaftskrise betroffen waren und weitere Zuwanderungen beschränkten.

Die nachfolgende Tabelle listet die Ergebnisse der Volkszählungen aus den Jahren 1919, 1925 und 1933 für Württemberg auf:[36]

Datum Bevölkerung
insgesamt
Männliche
Bevölkerung
Weibliche
Bevölkerung
8. Oktober 1919 2.520.000 1.190.000 1.320.000
25. Juni 1925 2.580.000 1.240.000 1.340.000
16. Juni 1933 2.700.000 1.310.000 1.390.000

Im Mai 1939 zählte Württemberg 2.907.166 Einwohner, davon 1,84 Millionen Evangelische und 0,94 Millionen Katholiken.

Wahlen

Wahlen und die damit einhergehenden Wahlkämpfe beherrschten den politischen Alltag der Weimarer Republik. Von 1918 bis 1933 fanden in Württemberg fünf Landtagswahlen statt, wenn die Wahl zur Verfassunggebenden Landesversammlung mit eingerechnet wird. Im gleichen Zeitraum gab es neun Reichstagswahlen, was damit zusammenhing, dass keiner der Reichstage das von der Weimarer Verfassung vorgesehene planmäßige Ende der Legislaturperiode erreichte. Stets erfolgte eine vorzeitige Auflösung des Reichstags mit den damit verbundenen Neuwahlen. Hinzu kamen 1925 und 1932 je zwei Wahlgänge zur Wahl des Reichspräsidenten. Besonders heftige Auseinandersetzungen und Flügelkämpfe gab es bei verschiedenen Abstimmungen zu Volksbegehren. Zu diesen Wahlen auf Reichs- und Landesebene traten noch die Kommunalwahlen.

Das Parteienspektrum war vielfältig, aber nur drei Parteien standen fest auf dem Boden der Weimarer Verfassung: Die SPD, die linksliberalen Demokraten und der linke Flügel des Zentrums. Die extreme Linke wurde von der kurzlebigen USPD und der KPD vertreten und lehnte die parlamentarische Demokratie aus ideologischen Gründen ab. Die meisten Parteien standen rechts von der politischen Mitte und waren ebenfalls mehr oder weniger starke Gegner des in ihren Augen unausgegorenen Notbaus von Weimar.

Landtagswahlen

Aus den Wahlen am 12. Januar 1919 zur verfassunggebenden Landesversammlung gingen die Mehrheitssozialdemokraten, die in der Tradition der württembergischen Volkspartei stehende DDP, das Zentrum und bürgerliche Regionalparteien als stärkste Fraktionen hervor. Insgesamt waren 150 Sitze zu vergeben, wobei die Weimarer Koalition mit 121 Abgeordneten eine überwältigende Mehrheit besaß.

Durch ein am 8. Mai 1920 beschlossenes neues Landeswahlgesetz wurde die Zahl der zukünftig zu wählenden Landtagsabgeordneten auf 101 festgelegt. Die erste reguläre Landtagswahl am 6. Juni 1920 führte mit insgesamt 55 Sitzen noch einmal zu einer absoluten Mehrheit für die Weimarer Koalition, wenngleich diese nur noch recht knapp behauptet wurde und die Parteien, welche die Weimarer Republik ablehnten, über 43 % der Stimmen verbuchten. Zwar beteiligte sich die SPD nur zeitweilig an der Regierung, stand aber bis 1924 nicht in direkter Opposition zur Regierungspolitik.

Durch das Gesetz vom 4. April 1924 wurden die zu vergebenden Landtagsmandate auf insgesamt 80 reduziert. Nach der Landtagswahl vom 4. Mai 1924 schrumpfte die Weimarer Koalition auf 39 Abgeordnete, womit die absolute Mehrheit knapp verfehlt wurde. Der Stimmenanteil der Gegner von Weimar betrug über 46 %. Seither befand sich die SPD in Württemberg in der Rolle der Opposition.

Bei der Landtagswahl vom 20. Mai 1928 hätte die Weimarer Koalition mit 47 Sitzen noch einmal die absolute Mehrheit gehabt. Die Gegner der Republik sanken auf einen Stimmenanteil von 33 %. Trotzdem blieb die SPD in der Opposition.

Verheerend wirkte sich die Landtagswahl vom 24. April 1932 aus. Der Stimmenanteil der Republikgegner überstieg nun erstmals die absolute Mehrheit. Die NSDAP wurde mit 23 Sitzen stärkste politische Kraft im Land.

Die folgende Übersicht zeigt die Ergebnisse sämtlicher Landtagswahlen in Württemberg während der Weimarer Republik:

Jahr SPD DDP Zentrum WBP
ab 1924:
DNVP/WBP
1932:
 DNVP
WBB USPD WBWB DVP KPD VSB CSVD NSDAP
1919 34,5 %
52 Sitze
25,0 %
38 Sitze
20,8 %
31 Sitze
7,4 %
11 Sitze
5,8 %
10 Sitze
3,1 %
4 Sitze
2,7 %
4 Sitze
- - - - -
1920 16,1 %
17 Sitze
14,7 %
15 Sitze
22,5 %
23 Sitze
9,3 %
10 Sitze
17,7 %
18 Sitze
13,3 %
14 Sitze
- 3,4 %
4 Sitze
- - - -
1924 16,0 %
13 Sitze
10,6 %
9 Sitze
20,9 %
17 Sitze
10,4 %
8 Sitze
- - 20,2 %
17 Sitze
4,6 %
3 Sitze
11,7 %
10 Sitze
4,0 %
3 Sitze
- -
1928 23,8 %
22 Sitze
10,1 %
8 Sitze
19,6 %
17 Sitze
5,7 %
4 Sitze
- - 18,1 %
16 Sitze
5,2 %
4 Sitze
7,4 %
6 Sitze
- 3,9 %
3 Sitze
-
1932 16,6 %
14 Sitze
4,8 %
4 Sitze
20,5 %
17 Sitze
4,3 %
3 Sitze
- - 10,7 %
9 Sitze
- 9,4 %
7 Sitze
- 4,2 %
3 Sitze
26,4 %
23 Sitze

Reichstagswahlen

Die folgende Tabelle zeigt, wie die Württemberger während der Weimarer Republik bei Reichstagswahlen abgestimmt haben: [37]

Wahltag KPD USPD SPD Zentrum DDP
ab 1930:
DStP
DVP CSVD WBP
ab 1924:
DNVP/WBP
1932:
 DNVP
BdG VRP WP WBWB NSDAP Sonstige
19. Januar 1919 - 2,81 % 35,93 % 21,54 % 25,37 % - - 14,09 % - - - - - 0,26 %
6. Juni 1920 3,25 % 13,05 % 16,05 % 22,53 % 14,49 % 3,88 % - 17,70 % - - - 9,05 % - -
4. Mai 1924 11,48 % - 16,00 % 20,63 % 9,48 % 4,43 % - 10,10  % 2,48 % - 0,68 % 19,66 % 4,23  % 0,85 %
7. Dezember 1924 8,23 % - 20,60 % 22,31 % 10,92 % 5,80 % - 11,08 % - - 0,52 % 18,02 % 2,16  % 0,36 %
20. Mai 1928 7,33 % - 23,95 % 19,20 % 9,66 % 5,61 % - 6,31 % - 3,70 % 1,31 % 17,58 % 1,89 % 4,45 %
14. September 1930 9,48 % - 20,47 % 20,53 % 9,87  %
(mit DVP)
Liste mit
der DDP
6,67 % 3,97 % - 2,11 % 2,83 % 13,01 % 9,38 % 1,68 %
31. Juli 1932 11,18 % - 17,96 % 20,70 % 2,45 % 0,96 % 3,67 % 3,89 % - - 0,18 % 7,01 % 30,53 % 1,47 %
6. November 1932 14,64 % - 15,51 % 19,47 % 3,05 % 1,51 % 4,35 % 5,38 % - - 0,10 % 8,15 % 26,46 % 1,39 %
5. März 1933 9,33 % - 15,03 % 16,94 % 2,17 % 0,70 % 3,18 % 5,17 % - - - 5,38 % 42,00  % 0,10 %

Bei den Wahlen zur Verfassunggebenden Nationalversammlung am 19. Januar 1919 bildeten die WBP und die WBWB noch eine gemeinsame Liste. Bei der Wahl am 4. Mai 1924 trat die WBP (DNVP) sowie vereinigte vaterländische Verbände als Liste der Vaterländisch-völkischen Rechten an. Bei beiden Reichstagswahlen des Jahres 1924 war die NSDAP verboten. Am 4. Mai 1924 steht das angegebene Wahlergebnis in der Spalte der NSDAP für die Liste des VSB (Völkischsozialer Block) und am 7. Dezember 1924 für die Liste der NSFB (Nationalsozialistische Freiheitsbewegung).
Bei allen Reichstagswahlen blieb das Ergebnis der NSDAP deutlich hinter dem Gesamtergebnis im Reich zurück. Dieser Effekt ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen. Die allgemeine wirtschaftliche Lage in Württemberg war etwas besser als im übrigen Reich. Die Bindung der katholischen Minderheit an das Zentrum als deren Interessensvertretung war in Württemberg besonders stark, aber auch die Verbundenheit der protestantischen Landbevölkerung mit dem Württembergischen Bauern- und Weingärtnerbund erwies sich als besonders robust. Die strengen Pietisten hielten dem Christlich-Sozialen Volksdienst die Treue. Erst 1933 brach der Damm.

Die nachfolgende Tabelle stellt die Stimmenanteile der NSDAP bei Reichstagswahlen in Württemberg und im gesamten Reich gegenüber:

Wahltag 20.05.1928 14.09.1930 31.07.1932 06.11.1932 05.03.1933
Württemberg 1,9 % 9,4 % 30,5 % 26,5% 42,0 %
Deutsches Reich 2,6 % 18,3 % 37,3 % 33,1 % 43,9 %

Die am 12. November 1933 durchgeführte Reichstagswahl mit einer NS-Einheitsliste war nur noch Makulatur. Wer aber der Wahl fernblieb oder ein negatives Votum abgab, galt als Volksverräter. Am gleichen Tag durfte auch für den Austritt des Deutschen Reichs aus dem Völkerbund gestimmt werden. Am 10. April 1938 wurde im Zusammenhang mit der Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs auch die Wahl der NS-Einheitsliste für den neuen Großdeutschen Reichstag vorgenommen. Offiziell stimmen über 99 % der Wähler mit „ja“.

Wahlen zum Amt des Reichspräsidenten

Nur 1925 und 1932 hatte das deutsche Volk in seiner Geschichte Gelegenheit, in freier und geheimer Wahl sein Staatsoberhaupt direkt bestimmen zu können, und es votierte in beiden Fällen für Paul von Hindenburg.

Die beiden nachfolgenden Tabellen zeigen, wie die Württemberger im Vergleich zur gesamten Reichsbevölkerung beim jeweils entscheidenden zweiten Wahlgang 1925 und 1932 abstimmten:

2. Wahlgang am 26. April 1925 Wahlbe-
teiligung
Ernst
Thälmann
Wilhelm
Marx
Paul von
Hindenburg
Sonstige
Württemberg und Hohenzollern [38] 73,4  % 4,8 % 49,4 % 45,7 % 0,1 %
Deutsches Reich 77,6 % 6,4 % 45,3 % 48,3 % 0,0 %
2. Wahlgang am 10. April 1932 Wahlbe-
teiligung
Ernst
Thälmann
Paul von
Hindenburg
Adolf
Hitler
Sonstige
Württemberg und Hohenzollern [39] 78,5  % 7,6 % 63,1 % 29,3 % 0,0 %
Deutsches Reich 83,5% 10,1 % 53,1 % 36,8 % 0,0 %

Der prophetische Wahlslogan der KPD für ihren Kandidaten Ernst Thälmann lautete 1932: „Wer Hindenburg wählt, wählt Hitler. Wer Hitler wählt, wählt den Krieg.“ Reichspräsident Hindenburg ernannte am 30. Januar 1933 Hitler zum Reichskanzler. Nach dem Tod Hindenburgs am 2. August 1934 gab es am 19. August eine „Volksabstimmung“ über die Zusammenlegung des Amts des Reichskanzlers und des Reichspräsidenten in der Person des „Führers“ Adolf Hitler . 89,9 % der Stimmberechtigten im Deutschen Reich bestätigen die Vereinigung der Ämter.

Kultur

Viele Elemente der Kultur des Königreichs Württemberg wirkten auch im Freien Volksstaat weiter, insbesondere was den schwäbischen beziehungsweise fränkischen Volkscharakter und Dialekt, die Religiosität sowie das Brauchtum und Vereinsleben betraf. Das kulturelle Leben in der Weimarer Republik war jedoch stark beeinflusst von den Folgen des Ersten Weltkriegs. Die Straßen der Nachkriegsjahre waren geprägt vom Bild zahlreicher verkrüppelter Kriegsveteranen. Eine ganze Generation junger Männer war durch die Kriegsjahre brutalisiert und teilweise gesellschaftlich völlig entwurzelt worden. Diese Leute neigten dazu, sich politisch extremen Ansichten und Gruppierungen anzuschließen. Das Bewusstsein, dass der Ausbruch des Ersten Weltkriegs ganz wesentlich durch die Führung des Deutschen Kaiserreichs und den Geist der damals führenden Schicht mit verschuldet und deren verfehlte Politik und Strategie bei der Durchführung des Kriegs auch der wesentliche Grund für die Niederlage war, fehlte in weiten Kreisen der Gesellschaft – ganz anders als nach dem Zweiten Weltkrieg, wo die Schuldfrage und alle damit zusammenhängenden Folgen am Ende so offensichtlich waren. Mit dieser Bewusstseinslage hängen die Entstehung und der Glaube an die Dolchstoßlegende zusammen. Zudem sorgte die mangelnde Weitsicht der Siegermächte dafür, dass das Gewicht der für eine friedliche Politik und Demokratie eintretenden Deutschen durch das Diktat von Versailles nachhaltig geschwächt wurde. In Württemberg gab es zwar nur wenige, die dem in die Niederlande geflohenen Kaiser nachtrauerten, aber dass das Königreich Württemberg und insbesondere dessen letzter sehr beliebter Monarch der Vergangenheit angehörten, nährte die Sehnsucht nach der verloren geglaubten guten alten Zeit, die dem Schwarzmarkt, dem Schleichhandel, der Lebensmittelknappheit, der Inflation und dem Verfall der Sitten in den Nachkriegsjahren weichen musste. Es war die Zeit von Oswald Spenglers großem Bucherfolg Der Untergang des Abendlandes. Als im Oktober 1921 der ehemalige König Wilhelm II. in Bebenhausen starb, säumten mehr als 100.000 Menschen den Weg des Trauerzugs zur Beerdigung in Ludwigsburg.[40] Ein Jahr später wurden die königlichen Kunstsammlungen versteigert und wanderten vielfach in die devisenstarken USA.[41] In den Jahren der Weimarer Republik tat sich eine tiefe Kluft auf zwischen einer kulturellen Avantgarde der großen Städte, in Württemberg insbesondere in Stuttgart, und der in traditionellem Denken verhafteten Bevölkerung der Kleinstädte und Dörfer in den ländlichen Gebieten. Für weite Teile der Bevölkerung spielte die Religion und besonders die Zugehörigkeit zu einer der Konfessionen immer noch eine große Rolle.

Evangelische Landeskirche

Im Artikel 137 sah die Weimarer Verfassung eine Trennung von Kirche und Staat vor. Das am 3. März 1924 während der Regierung Hieber verabschiedete Kirchengesetz führte diese Trennung durch. Das in Württemberg seit der Reformation bestehende enge Band zwischen dem Staat und der Evangelischen Landeskirche wurde damit als Voraussetzung für deren Selbstverfassung und Selbstverwaltung gelöst, und es trat nach dem Beschluss der Landeskirchenversammlung an die Stelle des ehemaligen Königs als Landesbischof ein Kirchenpräsident, der ab 1933 den Titel Landesbischof führte. Die evangelische Kirche war zu einer Körperschaft des öffentlichen Rechts geworden. Die beiden evangelischen Kirchenpräsidenten in der Zeit des Freien Volksstaats Württemberg waren Johannes von Merz und Theophil Wurm. Bereits 1922 wurde die Evangelische Landeskirche in Württemberg Mitglied des Deutschen Evangelischen Kirchenbundes. In den Nachkriegsjahren gewannen die altpietistischen Gemeinschaften innerhalb der Landeskirche an Zulauf. In der Zeit des Nationalsozialismus blieb die Evangelische Landeskirche in Württemberg unter Landesbischof Theophil Wurm weitgehend eigenständig und entzog sich dem Einfluss der von den Deutschen Christen beherrschten Reichskirche unter Reichsbischof Ludwig Müller.

Katholische Kirche

 
Gedenktafel an Bischof Sproll in Rottenburg

Während für die Christen in der Evangelischen Landeskirche der Untergang der Monarchie einen direkten Einfluss auf das bisherige Selbstverständnis und die Organisation ihrer Kirche hatte, erlebten die dem Bistum Rottenburg zugehörigen Katholiken die neue Zeit eher als Befreiung von noch aus königlicher Zeit bestehenden Behinderungen. Bereits seit 1918 waren in Württemberg katholische Männerorden zugelassen, so dass in den folgenden Jahren einige Klöster neu entstehen oder wieder errichtet werden konnten, so zum Beispiel die Benediktinerabteien Neresheim (1919) und Weingarten (1922). Vom 22.bis 26. August 1925 fand der 64. Deutsche Katholikentag in Stuttgart statt, an dem auch der Apostolische Nuntius für Deutschland, Kardinal Pacelli, der spätere Papst Pius XII., teilnahm. In den Jahren 1920 und 1931 gab es jeweils einen sogenannten Kleinen Katholikentag in Stuttgart. Im Jahre 1928 war ein Diözesanjubiläum, da das Bistum Rottenburg sein 100-jähriges Bestehen feiern konnte. Der Rottenburger Bischof Johannes Baptista Sproll war in der NS-Zeit ein engagierter Gegner des Regimes. Er blieb 1938 der Volksabstimmung über den Anschluss Österreichs demonstrativ fern, da er zwar den Anschluss befürwortete, aber mit seiner Ja-Stimme nicht auch noch zwangsläufig seine Unterstützung für die NS-Einheitsliste der Zusammensetzung des Großdeutschen Reichstags abgeben wollte.

Bildungswesen

Bis zum Jahre 1919 war das Bildungswesen reine Ländersache. Durch die Weimarer Verfassung wurden nun Grundsätze für ein einheitliches Schulwesen im Deutschen Reich gegeben. Über die Einhaltung dieser Grundsätze wachte eine Reichsschulbehörde, die als Kulturabteilung beim Reichsministerium des Inneren bestand. Die Ausgestaltung der Rahmenbedingungen oblag in Württemberg dem Kultministerium in Stuttgart.

 
Willi Baumeister, Ausstellungsplakat, Üecht-Gruppe, Stuttgart 1919

Im Jahre 1922 gab es in Württemberg 2.320 Volksschulen mit 6.315 Lehrern und 1.321 Lehrerinnen sowie insgesamt 361.754 Volksschülern. [42] Die 21 Realschulen und 16 Oberrealschulen umfassten 582 Lehrkräfte bei 12.997 Schülern.[42] An den 13 Real- und 6 Realprogymnasien wurden 3.714 Schüler von 211 Lehrkräften unterrichtet.[42] Die Zahl der Gymnasien belief sich in Württemberg auf 18 (darunter 5 Progymnasien), wobei es dort 276 Lehrkräfte mit 4.163 Gymnasiasten gab.[42] Zusätzliche Schulformen waren die 94 Elementarschulen, sechs Bürgerschulen, eine Mädchen-Oberrealschule, 16 Mädchen-Realschulen und zwei private Höhere Mädchenschulen. Zudem bestanden noch vier Lateinschulen, vier Seminare für evangelische und zwei Konvikte für katholische Theologen, zwei Lehrer- und zwei Lehrerinnenseminare.[42] Für die Ausbildung im Bereich der Landwirtschaft existierten vier Ackerbau-, eine Gartenbau-, eine Weinbau- und 22 landwirtschaftliche Winterschulen.[42]

In Stuttgart bestand seit 1890 die Technische Hochschule, seit 1857 die Musikhochschule (in den Goldenen Zwanzigern unter der Leitung von Wilhelm Kempff) und des Weiteren die Kunstgewerbeschule. In Hohenheim gab es seit dem Jahre 1904 die Landwirtschaftliche Hochschule. Die einzige Universität des Landes, die Eberhard-Karls-Universität, befand sich in Tübingen. Der Lehrkörper umfasste dort 126 Personen.[42] Es waren im Jahre 1922 insgesamt 3.180 Studenten immatrikuliert, darunter 242 Frauen.[42] Die Universität wurde in den Zwanziger Jahren großzügig erweitert, und es entstanden neue Kliniken. 1927 konnte die Universität ihr 450-jähriges Bestehen feiern. Seit 1918 bestand eine Akademie der Wissenschaften in Stuttgart.

Die Landeshauptstadt Stuttgart als Zentrum der Landeskultur

 
Über Weihnachten 1931 brannte das Alte Schloss in Stuttgart.

Trotz der Sogwirkung der Reichshauptstadt Berlin als pulsierender Metropole Europas und ungeachtet der Zentralisierungstendenzen in der Politik konnte sich die württembergische Hauptstadt Stuttgart neben anderen Städten wie etwa Hamburg, München oder Leipzig als ein weiteres sehr bedeutendes kulturelles Zentrum im Deutschen Reich behaupten. [43] Es gab in der Landeshauptstadt des Freien Volksstaats Württemberg eine reichhaltige Entwicklung im Bereich der Architektur und bildenden Künste sowie im Theaterleben. Schon seit dem Jahre 1900 spielte der Expressionismus eine wichtige Rolle, welcher dann ab 1923 der Neuen Sachlichkeit Platz machte. Berühmte Zeitgenossen kamen zu öffentlichen Vorträgen nach Stuttgart: 1919 faszinierte der österreichische Anthroposoph Rudolf Steiner mit drei Vorträgen in der Liederhalle das Publikum[44], 1920 kam der einstige Württemberger Albert Einstein und stellte in der Liederhalle die Relativitätstheorie vor. 1923 war Gustav Stresemann zu Gast in Stuttgart und nahm Stellung zu den Auswirkungen der Hyperinflation.[45] Am 21. Mai 1925 konnte in Anwesenheit von Reichsaußenminister Gustav Stresemann, Staatspräsident Wilhelm Bazille und Oberbürgermeister Karl Lautenschlager der Umbau des "Alten Waisenhauses" am Charlottenplatz eröffnet werden, welcher nun der Sitz des Deutschen Auslandsinstituts (DAI) wurde. Im Jahre 1928 waren in Stuttgart öffentliche Vorträge der Professoren Wassily Kandinsky und Ferdinand Sauerbruch zu hören. 1929 hielt Albert Schweitzer eine Rede im Gustav-Siegle-Haus.[46] Im Jahre 1930 besuchte Mahatma Gandhi Stuttgart.[47] Von 1928 bis 1943 besaß Stuttgart im Hindenburgbau ein Großplanetarium mit jährlich etwa 100.000 Besuchern.[48] Vom 21. bis zum 27. Dezember 1931 brannte das Alte Schloss in Stuttgart. Hierbei verbrannte das Symbol eines halben Jahrtausends württembergischer Geschichte. Das Ereignis hat sich tief ins kollektive Gedächtnis der damals lebenden Württemberger eingegraben und zu Zeiten der Weltwirtschaftskrise wie ein böses Omen gewirkt. In der Zeit des Nationalsozialismus erreichte der Oberbürgermeister Strölin im Jahr 1936 die Benennung der Stadt Stuttgart mit dem NS-Ehrentitel Stadt der Auslandsdeutschen. Im Sommer 1939, kurz vor Ausbruch des Zweiten Weltkriegs, war die Reichsgartenschau in Stuttgart, aus der der Höhenpark Killesberg hervorging.

Bildende Künste und Architektur

 
Luftbild der Weißenhofsiedlung in Stuttgart

In der Bildenden Kunst formierte sich an der Stuttgarter Akademie seit 1918 um Adolf Hölzel ein Kreis moderner Künstler. Dazu zählten neben Ida Kerkovius Mitglieder der Üecht-Gruppe, darunter Oskar Schlemmer und Willi Baumeister, zwei bedeutende Vertreter der abstrakten Malerei. 1922 erfolgte in Stuttgart die Uraufführung von Schlemmers Triadischem Ballett. 1923 bildete sich die Stuttgarter Sezession als Abspaltung vom Künstlerbund Stuttgart. Von dieser spaltete sich mit Wilhelm Geyer und Manfred Henninger 1929 die Stuttgarter Neue Sezession ab. In der Architektur standen die Vertreter der Stuttgarter Schule, zu deren bekanntesten Paul Bonatz und Paul Schmitthenner gehörten, unversöhnlich den Architekten der Stuttgarter Weißenhofsiedlung unter Leitung von Ludwig Mies van der Rohe gegenüber.

Musik, Schauspiel und literarisches Schaffen

Am Württembergischen Staatstheater war von 1918 bis 1922 Fritz Busch als Generalmusikdirektor des Württembergischen Staatsorchesters tätig. Sein Nachfolger wurde Carl Leonhardt. Unter der Intendanz von Albert Kehm gab es am Staatstheater von 1920 bis 1933 allein 50 Uraufführungen. Als Kehm es ab 1924 mit der katholisch-deutschnationalen Regierung Bazilles zu tun hatte, vermied er nach anfänglichem Streit Stücke mit religiös-kirchlichen Bezügen und beschränkte sich auf Dramen mit sozialkritischen und politischen Themen. Während der Weltwirtschaftskrise kam es zu empfindlichen Einsparungen beim Theater, und eine Schließung der Oper wurde erwogen, aber nicht durchgeführt. Im Jahre 1924 wurden die Stuttgarter Philharmoniker erstmals gegründet, die aber 1933 die jüdischen und den größten Teil der ausländischen Musiker entlassen mussten und während der NS-Zeit im Orchester des Reichssenders Stuttgart aufgingen.

 
Oscar Heiler und Willy Reichert (rechts) als Häberle und Pfleiderer am Friedrichsbau-Theater in Stuttgart

Unabhängiges Theater wurde zum Beispiel von dem 1927 bis 1933 in Stuttgart lebenden Arzt und Schriftsteller Friedrich Wolf gemacht. 1929 kam sein Theaterstück Cyankali - § 218 auf die Bühne. Wolf schrieb für Agitprop-Theatergruppen und engagierte sich für die KPD.

Im Jahre 1932 begannen die beiden schwäbischen Originale Oscar Heiler und Willy Reichert mit ihren Bühnenauftritten als Häberle und Pfleiderer bekannt zu werden, wobei der Häberle von Heiler und der Pfleiderer von Reichert verkörpert wurde. Nachdem Willy Reichert 1933 die künstlerische Leitung des Friedrichsbau-Theaters übernommen hatte, trat er dort mit Oscar Heiler unzählige Male auf die Bühne.

Als bekannte Schriftstellerin wirkte die Stuttgarterin Isolde Kurz. Der schwäbische Mundartdichter Otto Keller war in den Zwanziger und Dreißiger Jahren ein Bestsellerautor in Württemberg. Ebenfalls in jener Zeit bekannt für schwäbische Mundartdichtung wurden Schriftsteller wie August Lämmle oder Sebastian Blau. Der aus Leutkirch stammende Dr. Owlglass nahm seinen Wohnsitz zwar ab 1908 in München, blieb aber seiner Heimat Württemberg geistig verbunden. Der aus dem Baltikum kommende Schauspielkritiker Manfred Kyber wohnte zunächst in Stuttgart, ehe er sich in die württembergische Provinz nach Löwenstein zurückzog. Eine sehr erfolgreiche Kinderbuchautorin war die aus Ludwigsburg stammende Tony Schumacher. Die heute weitgehend vergessene Autorin wurde damals als das deutsche Pendant der Schweizerin Johanna Spyri gesehen.

Einer der berühmtesten zeitgenössischen Schriftsteller aus Württemberg, Hermann Hesse, lebte seit 1899 in der Schweiz, kehrte aber seiner alten Heimat nie ganz den Rücken. 1921 und 1924 zum Beispiel kam er und las in der Stuttgarter Liederhalle.[49] Weitere berühmte Autoren kamen ebenfalls gerne zu Lesungen in die Schwabenmetropole, so 1921 der Österreicher Franz Werfel, 1924 Thomas Mann und Gerhart Hauptmann,[50] 1925 Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal.[51]

Da es das Fernsehen in den Zwanziger und Dreißiger Jahren noch nicht gab, spielte der Besuch von Lichtspielhäusern eine große Rolle.

Der Rundfunk in Württemberg

Am 8. Mai 1924 wurde die Süddeutsche Rundfunk AG (SÜRAG) in Stuttgart in Betrieb genommen. Das Sendegebiet erstreckte sich über Württemberg und Baden. Am Anfang war die Zahl der Hörer jedoch sehr gering und beschränkt auf die Personen mit einem Interesse für diese Art der technischen Neuerung. Es bildeten sich Vereine der Rundfunkhörer, und für Personen ohne eigenes Rundfunkgerät zu Hause entstanden öffentlich zugängliche Hörstuben, zum Teil verbunden mit den lokalen Gaststätten. Am 15. Mai 1925 schloss sich der privatwirtschaftlich organisierte Sender in Stuttgart mit neun weiteren regionalen Sendegesellschaften zur Reichs-Rundfunk-Gesellschaft in Berlin zusammen, um für die Wahrnehmung gemeinsamer Interessen im ganzen Reichsgebiet gewappnet zu sein. 1927 hatte der Süddeutsche Rundfunk etwas über 46.000 ordnungsgemäß angemeldete Hörer, die für eine Gebühr von zwei Reichsmark im Monat das Programm mitverfolgen durften. [52] Im Jahre 1932 waren es beinahe 128.000 Hörer. [52] Gesendet wurden hauptsächlich Musiksendungen, Hörspiele und Lesungen. Es wurden jedoch noch selten politische Inhalte behandelt. Dies änderte sich erst in der NS-Zeit, als es zum massiven propagandistischen Missbrauch des Mediums Rundfunk kam. Der Sender in Stuttgart war nun Reichssender geworden. 1935 gab es über 250.000 Hörer in Württemberg. [52]

Jugendbewegungen und Sport

Ein deutlich sichtbares Phänomen der Nachkriegsjahre waren die zahllosen Jugendbewegungen wie zum Beispiel die Naturfreunde, die kirchliche Jugend, die bündische Jugend und die Sportjugend. Sport erfreute sich in der Weimarer Republik sehr großer Beliebtheit, sowohl aktiv als auch passiv, also in Form des Besuchs von Wettkampfsport-Ereignissen. In diesem Zusammenhang zu nennen sind die Sechstagerennen in der Stuttgarter Stadthalle, ebenso Boxturniere oder im Motorsport die Solituderennen.

Einen hohen Stellenwert hatte schon in den Zwanziger Jahren der Fußball. Bis 1930 dominierten die Stuttgarter Kickers den Fußball in Württemberg. Danach überholte der Dauerrivale VfB Stuttgart die Kickers allmählich. Eine württembergische Gauliga bestand seit 1934. Wichtige Fußballvereine der Zwanziger und Dreißiger Jahre waren neben den Stuttgarter Kickers und dem VfB Stuttgart zum Beispiel noch die Union Böckingen, der SV Göppingen, der SSV Ulm 1846, der VfB Friedrichshafen, die SportVg Feuerbach, der Stuttgarter SC, die Sportfreunde Stuttgart, der VfR Heilbronn, die SpVgg Cannstatt, der FV Zuffenhausen, der VfL Kirchheim/Teck und der SSV Reutlingen 05.

Auf württembergischem Boden fanden bis 1945 insgesamt sechs Fußball-Länderspiele der Deutschen Fußballnationalmannschaft statt. Austragungsort war jeweils Stuttgart. Das erste dieser Spiele war noch zu Zeiten des Königreichs am 26. März 1911 gegen die Schweiz und endete mit einem deutschen Sieg 6:2. Am 14. Dezember 1924 trat die Deutsche Fußballnationalmannschaft erneut am Neckar gegen die Schweiz an. Diesmal reichte es nur zu einem Unentschieden 1:1. Weitere vier siegreiche Länderspiele der Deutschen in Stuttgart fanden in der NS-Zeit statt, am 27. Januar 1935 gegen die Schweiz 4:0, am 21. März 1937 gegen Frankreich 4:0, am 9. März 1941 noch einmal gegen die Schweiz 4:2 und am 1. November 1942 gegen Kroatien 5:1.

Der TC Weissenhof war bereits in den Zwanziger Jahren ein bedeutender Tennis-Club.

Ringen wurde zum Beispiel beim ASV Bauknecht Schorndorf, beim KSV Aalen und beim AB Aichhalden betrieben. Segelfliegen wurde auch in Württemberg modern und zuerst in Münsingen begonnen.

Im Juli 1933 fand auf dem Cannstatter Wasen das 15. Deutsche Turnfest statt. Das NS-Regime in Württemberg legte wie andernorts großen Wert auf propagandistische Großveranstaltungen. Das Deutsche Turnfest im Juli 1933 in Stuttgart war eine solche Gelegenheit, zu dem neben viel NS-Prominenz auch Hitler persönlich erschien. Das Turnfest hätte eigentlich schon im Jahre 1918 nach Stuttgart kommen sollen, fiel aber wegen des Ersten Weltkriegs aus. Der Termin des Turnfests verschob sich vom Gründungsjahr zum Jahr des Niedergangs des Freien Volksstaats Württemberg, und damit geriet es zu einer Propagandaveranstaltung des NS-Regimes, das nun den Sport künftig für die Wehrertüchtigung instrumentalisierte. Die Jugend wurde nun der Hitlerjugend oder dem Bund Deutscher Mädel zugeführt.

Wirtschaftliche Entwicklung

Die Inflation und ihre Folgen

Die Anfangsjahre der Republik waren bedingt durch die Inflation, die Ende des Jahres 1923 beendet wurde, harte Krisenjahre, was zahlreiche Württemberger zur Auswanderung aus Deutschland trieb. Unter der Inflation hatten insbesondere die Kleinrentner und Geldwertbesitzer gelitten. Diese fielen nun als Steuerzahler aus und belasteten stattdessen als Fürsorgeempfänger die öffentlichen Haushalte. Um diese zu sanieren, mussten die Beamten empfindliche Gehaltseinbußen hinnehmen. Mit der Währungsstabilisierung Ende 1923 kam es zu einem allgemeinen Kapital- und Kreditmangel, was zu einem starken Anstieg der Konkurse führte. Gab es 1923 in Württemberg nur 13 Firmenzusammenbrüche, so waren es 1924 insgesamt 318 Konkurse, gefolgt von 473 Konkursen im Jahr 1925 und 597 Konkursen im darauf folgenden Jahr.[53] Die Zahl der Konkurse war lediglich von 1927 bis 1929 rückläufig, stieg aber in Folge der Weltwirtschaftskrise wieder an.

Trotz der Krise entstanden in Württemberg nach dem Krieg mehrere zum Teil heute noch bedeutende oder bekannte Unternehmen wie zum Beispiel die Firmen Bauknecht, Maybach Automobilbau, Läpple, Mahle, Silit, Balluff, Chiron, Delmag, Dornier, Hugo Boss und Trumpf. Die Baufirma Züblin verlegte 1919 ihren Hauptsitz nach Stuttgart, und 1921 wurden die Schwäbischen Hüttenwerke neu firmiert. Auch das Handelsunternehmen Kriegbaum in Böblingen entstand direkt nach dem Ersten Weltkrieg.

Erholung der Wirtschaft

Obwohl es zahlreiche Konkurse gab, setzte Mitte der Zwanziger Jahre eine Aufwärtsentwicklung der Wirtschaft ein, die Württemberg zu einem führenden Land der verarbeitenden Industrie machte. Damit gelang es in Württemberg auch, den Staatshaushalt wieder in Ordnung zu bringen. War Württemberg im 19. Jahrhundert wegen seiner ungünstigeren topographischen und klimatischen Verhältnisse gegenüber dem Nachbarland Baden wirtschaftlich schlechter gestellt, so kehrte sich dieses nach dem Ersten Weltkrieg ins Gegenteil. Die topographischen Nachteile Württembergs waren mit dem Bau der Eisenbahn schon im Königreich überwunden worden. Die Zahl der Beschäftigten in der Landwirtschaft nahm stetig ab und in der Industrie zu, so dass das rauere Klima Württembergs zunehmend weniger ins Gewicht fiel. Baden hingegen wurde mit dem Verlust Elsass-Lothringens an Frankreich ab 1918 plötzlich deutsches Grenzland und litt schwer unter den ständigen Drohungen aus Paris, ausstehende Reparationszahlungen des Reichs könnten mit militärischer Besetzung von badischem Gebiet beantwortet werden, was im Februar 1923 in Offenburg und Appenweier durch den Einmarsch französischer Truppen auch tatsächlich geschah und zur Blockade der Rheintaleisenbahn mit erheblichen negativen Folgen für die Wirtschaft führte.[54] Dies ermunterte Investoren nicht, badische Industriestandorte zu erhalten oder auszubauen. In gleicher Weise ungünstig für die badische Industrie wirkte sich der von 1929 bis 1932 stattfindende Bau der französischen Maginotlinie und später des deutschen Westwalls aus. Manch Unternehmer verlagerte zur Sicherheit – um aus dem Schussfeld feindlicher Artillerie zu geraten - die Produktion ganz oder teilweise von der Oberrheinachse in den mittleren Neckarraum. So ist auch die bekannte Fusion der Benz & Cie. in Mannheim mit der Daimler-Motoren-Gesellschaft in Stuttgart zur Daimler-Benz AG im Jahre 1926 zu verstehen, die zu einem Abbau der Arbeitsplätze an den Standorten Gaggenau und Mannheim führte, während die Standorte Stuttgart-Untertürkheim und Sindelfingen kräftig ausgebaut wurden. Bedeutende Firmengründungen in Württemberg zur Zeit der Goldenen Zwanziger Jahre waren zum Beispiel die Firma Hirschmann, die Firma Metabo, die Firma Festo, die Firma Marquardt, die Firma Gutbrod, die Firma DEKRA, die Stihl Maschinenfabrik, die Firma Maico, die Eberhard Bauer Werke, die Firma Kress Elektrowerkzeuge und die Firma Wohlhaupter.

 
LZ 127 Graf Zeppelin

Das moderate Wirtschaftswachstum Württembergs Mitte der Zwanziger Jahre war auf den Kraftfahrzeugbau, den Maschinenbau, die Feinmechanik und die Elektrotechnik begründet. Zugpferde dieser Branchen waren die Firmen Daimler und Bosch. Daneben spielte auch die traditionelle Textil- und Bekleidungsindustrie, Brauereien, Schaumweinfabriken, die Möbelindustrie, der Wohnungsbau und das Verlagswesen eine wichtige Rolle. Von 1923 bis 1935 wurde der Neckar von Mannheim nach Heilbronn als Großschifffahrtsweg ausgebaut. 1925 wurde der Flughafen Böblingen in Betrieb genommen, der als Vorgänger des erst 1936 begonnenen Flughafens Stuttgart gelten kann. Der Stolz der Lüfte waren aber zunächst nicht so sehr Flugzeuge, sondern hauptsächlich die in Friedrichshafen gebauten Zeppeline. Im Oktober 1924 überquerte Kapitän Hugo Eckener zum ersten Mal mit einem Luftschiff den Atlantik. Der Zeppelin LZ 126 musste als Reparationsleistung von Friedrichshafen nach Lakehurst in den USA gebracht werden. Dieser gelungene Ozeanflug mit einem Luftschiff gab den Anstoß für die ab 1927 mit Flugzeugen stattfinden Ozeanflüge, deren Auftakt dem Amerikaner Charles Lindbergh gelang. Ab Juli 1928 fuhr das neue Luftschiff LZ 127 unter deutscher Flagge, im Oktober 1928 nach Amerika und wieder zurück, später öfter nach Lateinamerika und in alle Teile der Welt; stets mit großer Präsenz in den Printmedien und der Wochenschau. Der tragische Unfall des Zeppelins Hindenburg bedeutete 1937 praktisch das Ende des großen Mythos der deutschen Luftschifffahrt.

Günstig für die Wirtschaft wirkte sich aus, dass für eine Vielzahl von Produkten entsprechende Patente noch aus der Zeit des Königreichs Württemberg vorlagen. Der sprichwörtliche schwäbische Tüftlergeist kam hier zum Tragen. Württemberg wurde nun ein Zuwanderungsland für Arbeitskräfte.[55] Das Klima zwischen Arbeitnehmern und Arbeitgebern war in Württemberg insgesamt freundlicher als anderswo in Deutschland, da ein Mangel an qualifizierten Arbeitskräften die Unternehmer dazu zwang, ihre Mitarbeiter auch in schlechten Zeiten möglichst lange zu halten, damit diese in Zeiten der wirtschaftlichen Erholung nahtlos zur Verfügung standen. Dieses Verhalten zwang jedoch in Krisenzeiten zu teilweise drastischer Kurzarbeit bei entsprechender Lohnkürzung.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Verteilung der württembergischen Arbeitskräfte auf die verschiedenen Wirtschaftssektoren:[56]

Jahr Land- und
Fortswirtschaft
Industrie und
Baugewerbe
Handel, Verkehr
und Gastgewerbe
Sonstige
(Öffentlicher Dienst,
freie Berufe etc.)
1925 33,0 % 40,0  % 11,6 % 15,4 %
1933 27,7 % 40,3 % 12,8 % 19,2 %

Die Landwirtschaft hatte ihre traditionellen Schwerpunkte im Acker- und Gemüsebau, in der Viehzucht sowie im Wein- und Obstbau. Es gab in Württemberg acht Handels- und Gewerbekammern und vier Handwerkskammern. In Stuttgart und in Ulm befand sich je eine Hauptstelle der Reichsbank. Wichtige Banken waren die Württembergische Hypotheken-, Noten- und Vereinsbank und die Württembergische Landessparkasse. Bedeutende Versicherungsunternehmen waren die Allgemeine Rentenanstalt Actien-Gesellschaft und die Württembergische Privat-Feuer-Versicherungs-Gesellschaft.

Die Weltwirtschaftskrise

Ein dem westdeutschen Wirtschaftswunder der Fünfziger Jahre des 20. Jahrhunderts vergleichbares Wachstum hat es in der Weimarer Republik nicht gegeben. Die Krisenzeiten waren zu lang und die Erholungsphase von 1924 bis 1929 zu kurz. Die Weltwirtschaftskrise führte von 1930 bis 1934 zu einem erneuten dramatischen Konjunkturrückgang. Insbesondere in den Kernregionen der württembergischen Industrie um Stuttgart, Heilbronn, Esslingen, Reutlingen und Schwäbisch Gmünd schwollen die Arbeitslosenzahlen an.

Die nachfolgende Tabelle zeigt die Anzahl der württembergischen Arbeitslosen im Jahresdurchschnitt bezogen auf die Jahre 1929 bis 1933: [56]

Jahr 1929 1930 1931 1932 1933
Arbeitslose 38.015 62.108 99.286 119.412 97.764

In den ländlich geprägten Regionen Hohenlohes oder Oberschwabens war zwar Arbeitslosigkeit ein geringeres Problem, aber auch die Landwirtschaft geriet in die Krise, weil die Preise wegen mangelnder Kaufkraft verfielen. Das Handwerk hatte unter dramatischen Auftragsrückgängen und schlechter Zahlungsmoral der verbliebenen Kunden zu leiden. Wegen der besonderen Mischung der verschiedenen Industriezweige und der engeren Verflechtung der Bevölkerung mit der Lebenswelt der Bauern war die Arbeitsmarktkrise in Württemberg zwar geringer als im Reichsdurchschnitt, aber der wirtschaftliche Misserfolg der Weimarer Republik wurde auch hierzulande letztlich den parlamentarisch gesinnten Politikern angekreidet, was sich in den Wahlergebnissen zeigte.

Selbst in diesen Jahren erfolgte die Gründung von Unternehmen, so zum Beispiel die Firma Porsche in Stuttgart-Zuffenhausen, das Handelsunternehmen Lidl & Schwarz KG in Heilbronn und die L. Hermann Kleiderfabrik in Künzelsau. Dass den Unternehmen oft kein langer Erfolg beschieden war, zeigt das Beispiel der Württembergischen Motorradfabrik in Rottenburg.

Der Aufschwung nach 1934

In der NS-Diktatur erholte sich die Wirtschaft rasch. Besonders die Industrie in Württemberg profitierte von den bald einsetzenden Rüstungsaufträgen. Im Jahre 1934 begann der Bau der Autobahnen. Am 21. März 1934 erfolgte der erste Spatenstich zur Autobahn zwischen Plieningen und Bernhausen.[57] Bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs wurden die Strecken Karlsruhe-Stuttgart-Ulm und Stuttgart-Heilbronn eröffnet. Außerdem erfolgte in der NS-Zeit der weitere Ausbau des Neckars zur Großschifffahrtstraße von Heilbronn bis Plochingen. Bedingt durch den Verlauf des Krieges sank das Produktionsvolumen der württembergischen Industrie im Winter 1944/45 auf die Hälfte des Vorjahresniveaus und kam dann mit dem Einmarsch der Alliierten 1945 praktisch vollständig zum Erliegen.[58]

Nachkriegsdeutschland 1945 bis 1952

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der nördliche Teil von Württemberg Teil der amerikanischen, der südliche Teil der französischen Besatzungszone. Die Südgrenze der amerikanischen Besatzungszone wurde so gewählt, dass die Autobahn Karlsruhe-München (heutige A8) auf der ganzen Strecke innerhalb der amerikanischen Besatzungszone lag. Grenzen waren die jeweiligen Kreisgrenzen. Die Militärregierungen der Besatzungszonen gründeten 1945/46 die Länder Württemberg-Baden in der amerikanischen, sowie Baden und Württemberg-Hohenzollern in der französischen Zone. Diese Länder wurden im Zuge der Gründung der Bundesrepublik Deutschland am 23. Mai 1949 zu Bundesländern.

Das Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland ermöglichte über Artikel 118 Maßnahmen zur Neugliederung der drei Länder. Im Zuge dessen kam es am 25. April 1952 zur Fusion der Länder Württemberg-Baden, Baden (d. h. Südbaden) und Württemberg-Hohenzollern zum Bundesland Baden-Württemberg. Nähere Details zu diesem Thema sowie die weitere Geschichte sind unter Baden-Württemberg aufgeführt.

Quellen und Anmerkungen

  1. siehe Statistik der deutschen Länder von 1925
  2. Bernhard Mann: Kleine Geschichte des Königreichs Württemberg, Leinfelden-Echterdingen 2006, S. 255. Dort ist der Originalwortlaut der Kundgebung nachzulesen. Er steht auf einer Abbildung des Titelblatts einer Ausgabe der Heilbronner Neckar-Zeitung vom 9. November 1918.
  3. Jürgen Mittag: Wilhelm Keil (1870-1968). In: Politische Köpfe aus Südwestdeutschland, Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2005, S. 219
  4. Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, S. 337
  5. Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, S. 327
  6. Paul Sauer: Wilhelm Blos. In: Badische Biographien Neue Folge Band I. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1982
  7. Karl Moersch, Peter Hölzle: Kontrapunkt Baden-Württemberg. DRW Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2002, Seiten 16 bis 22
  8. Karl Moersch, Peter Hölzle: Kontrapunkt Baden-Württemberg. DRW Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2002, Seite 30
  9. Paul Sauer: Wilhelm Blos. In: Badische Biographien Neue Folge Band I. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1982, S. 67
  10. Hermann Freudenberger: Schwabenreport 1928-1933. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 22
  11. Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, S. 334
  12. Karl Moersch, Peter Hölzle: Kontrapunkt Baden-Württemberg. DRW Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2002, Seite 35
  13. Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, S. 330
  14. Eduard Gerok: Johannes Hieber - Theologe, Kultminister und Staatspräsident 1862–1951. In: Lebensbilder aus Schwaben und Franken XII. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1977, S. 396
  15. Eduard Gerok: Johannes Hieber - Theologe, Kultminister und Staatspräsident 1862–1951. In: Lebensbilder aus Schwaben und Franken XII. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1977, S. 397
  16. Thomas Schnabel: Geschichte von Baden und Württemberg 1900–1952. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2000, S. 117
  17. Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, S. 335
  18. Hans Peter Müller: Wilhelm Bazille. Deutschnationaler Politiker, württembergischer Staatspräsident (1874–1934). In: Lebensbilder aus Baden-Württemberg. Band 21. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2005, S. 498
  19. Hans Peter Müller: Wilhelm Bazille. Deutschnationaler Politiker, württembergischer Staatspräsident (1874–1934). In: Lebensbilder aus Baden-Württemberg. Band 21. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2005, S. 500
  20. Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, S. 338
  21. Karl Moersch, Peter Hölzle: Kontrapunkt Baden-Württemberg. DRW Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2002, S. 36
  22. Frank Raberg: Eugen Bolz (1881–1945). In: Politische Köpfe aus Südwestdeutschland. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2005, S. 162
  23. Frank Raberg: Eugen Bolz (1881–1945). In: Politische Köpfe aus Südwestdeutschland. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2005, S. 161
  24. Gerhard Konzelmann: Villa Reitzenstein. Geschichte des Regierungssitzes von Baden-Württemberg. Hohenheim Verlag, Stuttgart 2004, S. 62
  25. Paul Sauer: Wilhelm Murr. Hitlers Statthalter in Württemberg. Silberburg-Verlag, Tübingen 1998, S. 36
  26. Link zum sogenannten Reichsstatthaltergesetz
  27. Eberhard Gönner, Günther Haselier: Baden-Württemberg. Geschichte seiner Länder und Territorien. 2. Auflage. Verlag Ploetz, Freiburg 1980, ISBN 3-87640-052-X, S. 105
  28. Eberhard Gönner, Günther Haselier: Baden-Württemberg, Geschichte seiner Länder und Territorien. Verlag Ploetz, Freiburg 1980, S. 106
  29. Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, S. 327
  30. Eduard Gerok: Johannes Hieber – Theologe, Kultminister und Staatspräsident 1862–1951. In: Lebensbilder aus Schwaben und Franken XII. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 1977, S. 393
  31. Paul Sauer: Württemberg 1918–1933. In: Klaus Schwabe (Hrsg.): Die Regierungen der deutschen Mittel- und Kleinstaaten: 1815-1933. Boldt, Boppard am Rhein 1983, S. 165
  32. Brockhaus: Handbuch des Wissens in vier Bänden. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig 1926, Band IV, S. 669. Die exakte Angabe der Streckenlänge der Bahn für Württemberg stammt aus dem Jahr 1922.
  33. Eberhard Gönner, Günther Haselier: Baden-Württemberg. Geschichte seiner Länder und Territorien. 2. Auflage. Verlag Ploetz, Freiburg 1980, ISBN 3-87640-052-X, S. 101
  34. Quelle: Alfred Dehlinger: Württembergs Staatswesen. Band 1. Kohlhammer Stuttgart 1951, S. 168
  35. Eberhard Gönner, Günther Haselier: Baden-Württemberg, Geschichte seiner Länder und Territorien. Verlag Ploetz, Freiburg 1980, S. 102
  36. Thomas Schnabel: Geschichte von Baden und Württemberg 1900–1952. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2000, S. 99
  37. Quelle: http://www.gonschior.de/weimar/Wuerttemberg/Uebersicht_RTW.html
  38. Statistisches Handbuch für Württemberg 1922 bis 1926
  39. Statistisches Handbuch für Württemberg 1927 bis 1935
  40. Hans Riehl: Als die deutschen Fürsten fielen. Franz Schneekluth Verlag, München 1979, S. 175
  41. Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, S. 334
  42. a b c d e f g h Brockhaus: Handbuch des Wissens in vier Bänden. Verlag F. A. Brockhaus, Leipzig 1926, Band IV, S. 109 und S. 669
  43. Hauptstadt: Zentren, Residenzen, Metropolen in der Deutschen Geschichte. DuMont Buchverlag, Köln 1989, Karte der kulturellen Zentren der Weimarer Republik auf Seite 488
  44. Hermann Freudenberger: Schwabenreport 1928-1933. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 25
  45. Hermann Freudenberger: Schwabenreport 1928-1933. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 88
  46. Hermann Freudenberger: Schwabenreport 1928-1933. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 167
  47. Otto Borst: Geschichte Baden-Württembergs. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 2004, S. 341
  48. Hermann Freudenberger: Schwabenreport 1928-1933. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 150
  49. Hermann Freudenberger: Schwabenreport 1928-1933. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 56
  50. Hermann Freudenberger: Schwabenreport 1928-1933. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 102
  51. Hermann Freudenberger: Schwabenreport 1928-1933. Konrad Theiss Verlag, Stuttgart 1988, S. 117
  52. a b c Thomas Schnabel: Geschichte von Baden und Württemberg 1900–1952. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2000, S. 122
  53. Thomas Schnabel: Geschichte von Baden und Württemberg 1900–1952. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2000, S. 125
  54. Thomas Schnabel: Geschichte von Baden und Württemberg 1900–1952. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2000, S. 115
  55. Karl Moersch, Peter Hölzle: Kontrapunkt Baden-Württemberg. DRW Verlag, Leinfelden-Echterdingen 2002, S. 41
  56. a b Thomas Schnabel: Geschichte von Baden und Württemberg 1900–1952. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2000, S. 106
  57. Paul Sauer: Wilhelm Murr. Hitlers Statthalter in Württemberg. Silberburg-Verlag, Tübingen 1998, S. 59
  58. Eberhard Gönner, Günther Haselier: Baden-Württemberg. Geschichte seiner Länder und Territorien. 2. Auflage. Verlag Ploetz, Freiburg 1980, ISBN 3-87640-052-X, S. 106

Literatur

  • Eberhard Gönner, Günther Haselier: Baden-Württemberg, Geschichte seiner Länder und Territorien. Verlag Ploetz, Freiburg 1980
  • Thomas Schnabel: Geschichte von Baden und Württemberg 1900–1952. Verlag W. Kohlhammer, Stuttgart 2000

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