Diskussion:Enigma-M4

Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. Juni 2025 um 14:58 Uhr durch Permissiveactionlink (Diskussion | Beiträge) (Kapitän zur See Heinz Bonatz). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Letzter Kommentar: vor 26 Tagen von Permissiveactionlink in Abschnitt "Wirksame" Grundstellungen der Enigma
Diese Diskussionsseite dient dazu, Verbesserungen am Artikel „Enigma-M4“ zu besprechen. Persönliche Betrachtungen zum Thema gehören nicht hierher. Für allgemeine Wissensfragen gibt es die Auskunft.

Füge neue Diskussionsthemen unten an:

Klicke auf Abschnitt hinzufügen, um ein neues Diskussionsthema zu beginnen.
Archiv
Wie wird ein Archiv angelegt?

Einige Hinweise zum Schlüsselraum der M4

Der berechnete Schlüsselraum ist nicht ganz exakt. Das liegt daran, dass einerseits in den ersten Einsatzjahren der M4 nur die beiden Paarungen "dünne Umkehrwalze B und dünner Rotor Beta" ODER "dünne Umkehrwalze C und dünner Rotor Gamma", also zwei statt vier Möglichkeiten existierten. Der Grund dafür bestand darin, dass man mit der M4 auch Wettermeldungen austauschen wollte (in Position A des dünnen Rotors) : Die Wetterstationen nutzten stets nur die ENIGMA-M3. Eine Kompatibilität mit den M3 Maschinen ist aber bei den beiden Kombinationen "dünne Umkehrwalze B und dünner Rotor Gamma" bzw. "dünne Umkehrwalze C und dünner Rotor Beta" nicht mehr gegeben. Beide Kombinationen stellen auch in Position A des jeweils dünnen Rotors dann nicht mehr eine der beiden normalen Umkehrwalzen der M3 nach. Erst später zum Ende des Krieges wurden diese Kombinationen zugelassen, unter Aufgabe der Kompatibilität mit den 3-Rotor-ENIGMAS anderer Küstenfunkstellen. Zur Ringstellung ist zu sagen, dass deren mögliche Anzahl in der M4 MITNICHTEN immer bei 26*26 = 676 liegt, sondern vielmehr von der Rotorauswahl abhing. Es gab dabei vier verschiedene Möglichkeiten für die ersten drei Rotoren auf der rechten Seite des dünnen Rotors : X-1-1, auf den dritten, linken Rotor, dessen Auswahl irrelevant ist, folgen weiter rechts zwei Rotoren mit je einer Kerbe/ X-1-2 oder X-2-1, auf den dritten, linken Rotor, dessen Auswahl irrelevant ist, folgen weiter rechts ein Rotor mit einer, und ein Rotor mit zwei Kerben, Reihenfolge bezogen auf die Kerbenzahlen egal/ X-2-2, auf den dritten, linken Rotor folgen weiter rechts zwei Rotoren mit je zwei Kerben. Für X-1-1 existieren 676 wirksame Ringstellungen (676 verschiedene Schlüsselperioden), für X-1-2 oder X-2-1 existieren nur 338 wirksame Ringstellungen, und für X-2-2 sogar nur 169 wirksame Ringstellungen. Der Grund liegt in der einfachen Tatsache, dass die beiden Kerben der Rotoren VI, VII und VIII sich (völlig unnötigerweise !) exakt gegenüber platziert sind. Damit sind die Kerben bezogen auf die Innenverschaltung der Rotoren nur in dreizehn statt sechsundzwanzig Alternativen wählbar. Die Einstellung der Buchstaben des Ringes (26 Alternativen) ist dabei egal : sie steckt bereits in der Berechnung der Anzahl möglicher Grundstellungen ! --176.6.50.159 17:25, 24. Mai 2025 (CEST)Beantworten

Einige Hinweise zur "4 Walzen ENIGMA"

In Großbritannien war und ist man damit sprachlicher genauer als hierzulande. Die britische Rotormaschine Typex (eigentlich ein verbesserter ENIGMA-Nachbau) besaß sogar fünf Rotoren. Die ersten beiden davon waren aber nur einstellbar; sie wurden NICHT während der Chiffrierung mitbewegt. Die Briten bezeichneten diese Walzen als "Statoren", da sie sich einmal eingestellt statisch verhielten. Der Artikel sagt klar aus, dass der vierte, dünne Rotor während der Chiffrierung NICHT mitdrehte. (Genauso wie die einstellbare, aber nicht mitgedrehte Umkehrwalze der Enigma K (z.B. Reichsbahn-ENIGMA mit besonderer Verdrahtung der Rotoren und Umkehrwalze, von den Briten "Rocket" genannt), aber im Gegensatz zur voreinstellbaren UND mitgedrehten Umkehrwalze der Zählwerk-ENIGMA G der deutschen Abwehr. Somit war die ENIGMA M4 eigentlich auch nur eine 3-Rotormaschine wie die M3. Warum dann aber der vierte dünne, einstellbare "Stator" in Verbindung mit einem nicht einstellbaren dünnen Reflektor? Die Antwort auf diese Frage liegt im Wunsch der Marine nach einer "eierlegenden Wollmilchsau", die mehrere Anforderungen erfüllen sollte : 1. größerer Schlüsselraum durch höhere Anzahl an Grundstellungen (26^4 statt 26^3), 2. Realisierung einer einstellbaren Umkehrwalze, ohne Weiterverwendung bisheriger Umkehrwalzen, 3. Kompatibilität der M4 mit M3-ENIGMAS in der Stellung A des dünnen Rotors (sofern deren Ringstellung auf A eingestellt ist !). Alle drei Forderungen lassen sich nur erfüllen, indem man einer dünnen Umkehrwalze einen einstellbaren dünnen Rotor voranstellt. Nebeneffekt : die Drehung bei Einstellung des dünnen Rotor ist NICHT identisch mit einem gedrehten Reflektor. In dem Fall hätten die Briten die Drehung der normalen Umkehrwalzen B und C einfach simulieren können. Das klappte aber nicht. Die Innenverschaltung der dünnen Umkehrwalzen und der dünnen Statoren gelang ihnen dennoch, und zwar deshalb, weil die Deutsche Marine es zuließ, identische Funktelegramme sowohl mit der M3, als auch mit der M4 (nicht in Stellung A des dünnen Rotors !) zu verschlüsseln. Durch diese Geheimtext-Geheimtext-Kompromitierung hatten die Briten bei der Aufklärung der Innenverdrahtung dann leichtes Spiel. Ein ungeheuerlich leichtfertiger Umgang mit der Chiffriersicherheit auf deutscher Seite. Nicht mal ein deutsches U-Boot musste (wie einige Jahre zuvor U-110) gekapert werden, um die Innenverdrahtung zu rekonstruieren. Dies gelang theoretisch, ohne eine der Maschinen zu erbeuten. --176.6.50.159 17:57, 24. Mai 2025 (CEST)Beantworten

"Double stepping anomaly" des mittleren bzw. 2. Rotors

Im Beitrag heißt es : "Es gibt für jede der vier Walzen 26 unterschiedliche Walzenstellungen. (Die Umkehrwalze kann nicht verstellt werden.) Insgesamt sind somit 264 = 456.976 Walzenstellungen verfügbar (entspricht knapp 19 bit). Setzt man die Ringstellung als bekannt voraus, so sind davon aufgrund einer unwichtigen Anomalie des Fortschaltmechanismus (siehe auch: Anomalie) 26³-26² = 16.900 Anfangsstellungen als kryptographisch redundant zu eliminieren. Als relevant übrig bleiben dann 440.076 Walzenstellungen (entspricht ebenfalls etwa 19 bit)." Ganz so unwichtig ist die Anomalie der Rotorfortschaltung in der ENIGMA (nicht vorhanden in der Zählwerk-ENIGMA G) dann allerdings doch nicht. Kryptologisch schwächt sie die Maschine, indem sie bei einer größeren Anzahl von Kerben (diese Zahl sollte teilerfremd zu 26 sein, andernfalls wachsen die Probleme weiter, was durch den Einsatz der Rotoren VI, VII und VIII mit je zwei Kerben tatsächlich der Fall war. 2 ist Teiler von 26, die 1 auch, sie gilt aber hier als Ausnahme, da kein echter Teiler bzw. Vielfaches eines Primfaktors) die Länge der Schlüsselperiode (Anzahl verschiedener progressiv genutzter Schlüsselalphabete) spürbar verkürzte. Worauf die Marine die maximale Länge der Funktelegramme einschränkte damit es nicht zu Spruchüberlappungen mit identischer Schlüsselalphabetabfolge kommt. Nichtsdestotrotz nutzten auch die Briten diese Anomalie in ihrer Typex-Maschine, allerdings mit zwei zusätzlichen Statoren (diese ersetzen 26*26 = 676 verschiedene, wählbare NICHT-INVOLUTORISCH GESTECKTE STECKERBRETTER) und einer sehr großen Rotorauswahl. Wenn man die Anzahl der Kerben teilerfremd zu 26 wählt (k = 1, 3, 5, 7, 9, 11, 15, 17, 19, 21, 23 oder 25, alle geradzahligen k enthalten wie 26 den Teiler 2, und 13 ist Teiler von 26), und bei allen Rotoren gleichviele Kerben bei identischen Rotorpositionen nutzt (Rotoren lassen sich im Fortschaltverhalten NICHT mehr unterscheiden, dann sinkt die Periodenlänge mit k auf 26*(26 - k)*26. k = 1 ---> Periodenlänge 26*25*26 = 16.900, k = 9 ---> Periodenlänge 26*17*26 = 11.492, k = 15 ---> Periodenlänge 26*11*26 = 7.436 Nutzt man allerdings Kerbenzahlen, die NICHT TEILERFREMD zu 26 sind, also etwa 2 Kerben wie an den Rotoren VI, VII und VIII, dann reduziert sich die Periodenlänge bei bestimmter Rotorabfolge (z.B. (β), III, VIII, VI) sogar auf minimal 26*12*13 = 4.056. Das ist weniger als 1/4 der Periodenlänge der ENIGMA I von Heer und Luftwaffe, und schränkte die Maximallänge der Funktelegramme zunehmend ein, um Spruchüberlappungen mit identischer Schlüsselalphabetabfolge zu vermeiden oder möglichst kurz zu halten. Das gilt sowohl für die M3, als auch für die M4 ! Die Anomalie der Fortschaltung des mittleren Rotors war also alles andere als "unbedeutend". Sie war konstruktiv günstig, aber kryptologisch sehr nachteilig. --176.6.50.159 18:38, 24. Mai 2025 (CEST)Beantworten

Hätte, hätte Fahrradkette

Die Einfügung einer weiteren, drehbaren (nicht nur einstellbaren) vierten Walzenposition wäre die weitaus bessere Alternative gewesen. In Kombination mit einer steckbaren Umkehrwalze, einem nicht-involutorischen Steckerbrett und einer deutlich größeren Anzahl an wirksamen Kerben wäre die Maschine dann gar nicht mehr knackbar gewesen, jedenfalls nicht mit den damaligen Möglichkeiten. Nachteil : es sind Umbauten in der Maschine zur Weiterschaltung des vierten Rotors durch die Kerben des dritten Rotors erforderlich, eine verschlüsselte Kommunikation mit der M3 ist überhaupt NICHT mehr möglich.

Nachteilig ist dann natürlich die geringe Dicke der vierten Walze : man kann sie nicht an anderer Rotorposition verwenden. Und die anderen Rotoren natürlich auch nicht an vierter Position ! Und natürlich wäre auch die anomale Weiterschaltung des 2. Rotors vermutlich nun auch auf den 3.Rotor erweitert worden.

Mit beispielsweise neun Kerben (relativ prim zu 26, bei allen verfügbaren Rotoren an denselben Buchstabenpositionen) wäre die Schlüsselperiode dann auf 26*17*17*26 = 195.364 festgelegt (48,17 mal länger als eine M3 oder M4 mit Rotorauswahl (β oder γ)-X-2-2 !!), die Anzahl wirksamer Ringstellungen (verschiedener Schlüsselperioden pro Rotorlage) stets auf 26*26*26 = 17.676 angestiegen. Bei einer Auswahl von vier dünnen und acht dicken Rotoren sind dann 4*8*7*6 = 1.344 verschiedene Rotorlagen bzw. 1.344*17.676 = 23.756.544 verschiedene Schlüsselperioden auf der Maschine möglich. Der regelmäßige Umbau-Aufwand der Rotoren wäre etwa vergleichbar zur M4 gewesen, lediglich die Einstellung des Steckerbrettes und der steckbaren Umkehrwalze hätten mehr Zeit und Sorgfalt erfordert. Allerdings wird der Kraftaufwand zum Drücken der Tasten und zur Weiterschaltung der Rotoren dann immer größer, was auch der Grund dafür war, keine kerbengesteuerten ENIGMA-Geräte mit mehr als drei Rotoren zu bauen --176.7.203.116 09:19, 30. Mai 2025 (CEST)Beantworten

Exakter Schlüsselraum

Der Schlüsselraum (ohne Berücksichtigung des vierten Rotors und der dünnen Umkehrwalze, sowie der 17.676 Startlagen, von denen nur 16.900 verschiedene Chiffren erzeugen) ist im Beitrag als  8*7*6(Rotorlagen)*26*26(wirksame Ringstellungen) = 336*676 = 227.136 berechnet, Es existieren aber 120 Rotorlagen des Typs X-1-1, weitere 180 Rotorlagen (je 90 mit unterschiedlicher Periodenlänge !) der Typen X-1-2 und X-2-1, sowie 36 Rotorlagen des Typs X-2-2. Zusammen 336, also korrekt. Die verschiedenen Rotoren haben (wie oben gezeigt) unterschiedlich viele wählbare Ringstellungen (bezogen auf die Rotorinnenverschaltung !!). Damit sinkt der Teilschlüsselraum für Rotorlagen und Ringschlüssel auf (120*676) + (180*338) + (36*169) = 148.044.

Somit ist der Gesamtschlüsselraum noch mit dem Faktor 148.044/227.136 = (73/112) zu multiplizieren, und zusätzlich mit dem Faktor (1.807/2.800) (Grund : Verkürzung der Periodenlänge bzw. Anzahl nutzbarer Grundstellungen durch die Rotoren VI, VII und VIII) , um den wahren Schlüsselraum zu erhalten. Man erhält 25.312.469.471.473.136.518.566.000 Einstellalternativen (ca. 84,39 Bit), die auch zu wirklich verschiedenen Chiffren bei der M4 führen. (4*8*7*6*16.900*26*(1.807/2.800)*676*(73/112)*150.738.274.937.250) Das Produkt der beiden Korrekturbrüche lässt sich auch schreiben als Faktor (131.911/313.600).

Das heißt : hätten die Deutschen nicht zwei Kerben in den Rotoren VI, VII und VIII (noch dazu genau jeweils gegenüber an dem Buchstabenring) platziert, dann wäre der Schlüsselraum der M4 noch um Faktor (2.800/1.807) angestiegen, also um 54,95% angestiegen ! (Solche "symmetrischen" Kerbenverteilungen sind übrigens nur dann überhaupt möglich, wenn k gemeinsame Teiler mit 26 besitzt, also wenn k geradzahlig ist, oder wenn k= 13 ist) Hätte man stattdessen drei Rotoren mit je drei Kerben an denselben Buchstabenpositionen verwendet, dann wäre der Schlüsselraum weiter um Faktor (112/73)*(15.548/16.900) angestiegen, also nochmals um + 41,15% auf 55.362.715.710.999.519.094.272.000 (85,52 Bit), denn es hätte für JEDE Rotorlage garantiert 676 verschiedene, effektive Ringstellungen gegeben. Und die Periodenlänge sowie die Anzahl nutzbarer Grundstellungen hätte bei JEDER Rotorlage 26*23*26 = 15.548 betragen. --Permissiveactionlink (Diskussion) 16:46, 5. Jun. 2025 (CEST)Beantworten

Weitere Begrenzung des Schlüsselraumes

Wie bereits beschrieben, verringert der Einsatz der Rotoren VI, VII und VIII in einer oder beiden rechten Positionen die Anzahl verfügbarer Ringschlüssel wegen der (idiotischen !) Anordnung zweier genau sich gegenüberliegender Kerben bei diesen drei Rotoren.

Da zwei eben nicht relativ prim zu 26 ist, verkürzen diese Rotoranordnungen (X-1-2, X-2-1 und X-2-2) auch die Periodenlänge, wie bereits von mir im Diskussionsteil zur "ENIGMA M" dargelegt.

Die Periodenlänge der M4 bei X-1-1 mit 16.900 (120 von 336 Rotorlagen) fällt bei der Rotorpermutation X-1-2 auf 8.450 (90 von 336 Rotorlagen), bei der Rotorpermutation X-2-1 auf 8.112 (90 von 336 Rotorlagen) bis auf 4.056 (36 von 336 Rotorlagen) bei der Rotorpermutation X-2-2. (X : beliebiger Rotor an dritter Position, 1 : beliebiger Rotor mit EINER Kerbe, 2 : beliebiger Rotor mit ZWEI Kerben).

Da mit der Periodenlänge auch die Anzahl möglicher nutzbarer effektiver Grundstellungen von 26*16.900 bis auf 26*4.056 zurückgeht (je nach Walzenlage !) MUSS die bei der Berechnung des Schlüsselraumes generell angenommene Anzahl an Grundstellungen (26*16.900) noch mit dem Faktor 1.807/2.800 multipliziert werden, um die Einschränkung der Anzahl effektiver Grundstellungen bei verschiedenen Walzenlagen (s.o. : 216 von 336 Rotorlagen) zu berücksichtigen. Dieser Faktor wird nun auch bei der Berechnung des Gesamtschlüsselraumes der M4 berücksichtigt. (siehe weiter oben im Diskussionsteil) --Permissiveactionlink (Diskussion) 12:54, 9. Jun. 2025 (CEST)Beantworten

Zu den Schlussfolgerungen aus der Sicherheitskontrolle

Die Schlussfolgerungen von Leutnant zur See Hans-Joachim Frowein führten also dazu, dass als rechter Rotor nurmehr ein Zweikerbenrotor verwendet werden durfte, wodurch sichergestellt werden sollte, dass der mittlere Rotor garantiert alle 13 Chiffrierschritte weiterdreht, und damit den Einsatz eines etwa 25 Buchstaben langen wahrscheinlichen Wortes ("Crib") erschwert, weil es zwischendurch innerhalb dieses Cribs zu einer Drehung beider rechter Rotoren (von den Briten "Crab" genannt) oder sogar aller drei rechten Rotoren ("Lobster") kommt, was die Kryptanalyse mit der Bombe konterkariert. Dadurch sinkt aber auch die Anzahl nutzbarer Rotorlagen nicht nur um Faktor 126/336 = 63/168, also um 210 Rotorlagen, sondern auch der Schlüsselraum der Grundstellungen und Ringstellungen. Da nun Rotorlagen mit zwei der fünf Einkerbenrotoren rechts und mittig genauso ausgeschlossen sind wie wie solche, bei denen ein Zweikerbenrotor in der Mitte sitzt, nicht aber rechts, bleiben nur 90 Rotorlagen der Periodenlänge 8.450 sowie 36 Rotorlagen der Periodenlänge 4.056 übrig. Dadurch sind auch nur noch 8.450 oder 4.056 wirksame Grundstellungen je nach Rotorlage möglich. Noch schlimmer : die Anzahl der wirksamen Ring-Stellungen pro Rotorlage liegt in 90 Fällen noch höchstens bei 338, bei weiteren 36 Rotorlagen nur noch bei 169. Der Schlüsselraum berechnet sich jetzt zu : 4 x 126 x 26 x (50.362/7) x 150.738.274.937.250 x (2028/7) = 4.117.202.848.738.373.730.336.000 = 81,77 bit. Der erste Bruch bezieht sich auf den Schlüsselraum der Grundstellungen, der zweite Bruch auf den der Ringstellungen.

Die wirksamste Abwehrmaßnahme hätte darin gelegen, das Steckerbrett umgehend durch Einsatz von 26 Kabelverbindern NICHT-INVOLUTORISCH zu machen, und alle acht verfügbaren Rotoren am besten an einem Stichtag mit acht identischen Rotorringen auszustatten, mit immer DREI (!) Kerben jeweils an den gleichen drei Buchstabenpositionen. Eine frei steckbarer dünne Umkehrwalze hätte das Ganze noch optimieren können. Vorteil : Periodenlänge bei JEDER ROTORLAGE 26*23*26 = 15.548, gleiches gilt für den Schlüsselraum der Grundstellungen. Konstant 676 Ringstellungen in JEDER ROTORLAGE, also auch konstant 676 als Schlüsselraum der Ringstellungen. Beim Steckerbrett hätte eine Zufallsabfolge von 26 Buchstaben gereicht, die als vollzyklische Permutation interpretiert, leicht und fehlerfrei zu stecken ist. Von solchen Permutationen existieren 25! verschiedene, alle sind nicht involutorisch und fixpunktfrei, und es existieren allein von diesen vollzyklischen Permutationen ca. 102.901.602.462, also etwa 103 Milliarden mal mehr Alternativen als die Anzahl der bisherigen involutorischen Steckerpermutationen mit 10 Doppelsteckerverbindern.

Durch die größere Periodenlänge lassen sich mehrere längere Funksprüche oder noch mehr kürzere Funksprüche statistisch mit geringerer Gefahr der gegenseitigen Überlappung ("in depth") nutzen. Und das nicht-involutorische Steckerbrett sowie die in ihrem Fortschaltverhalten bei bestimmten Buchstabenpositionen nicht mehr unterscheidbaren Rotoren hätten die Programmierung der Bomben und die Verwendung des "Diagonal Board" zum Abstreifen der Steckerbrett-Permutation ERHEBLICH erschwert.

Und so kam es, dass man beim OKM halbherzig falsche Schlüsse zog, und dadurch den Schlüsselraum nochmals weiter einschränkte, was den britischen Kryptanalytikern sicher sehr recht war. --Permissiveactionlink (Diskussion) 19:43, 17. Jun. 2025 (CEST)Beantworten

Kapitän zur See Heinz Bonatz

"Viele deutsche U‑Boot-Fahrer, allen voran der ehemalige Chef des B‑Dienstes (Beobachtungsdienst) der Kriegsmarine, waren sich noch lange nach dem Krieg sehr sicher, dass „ihre“ Vierwalzen-Schlüsselmaschine „unknackbar“ gewesen ist."

Dazu ist zu bemerken, dass der Leiter des "B-Dienstes", Kapitän zur See Heinz Bonatz, zuvor und danach niemals U-Boot-Fahrer war. --Permissiveactionlink (Diskussion) 12:02, 18. Jun. 2025 (CEST)Beantworten

Ähmm: Woraus liest du, dass Bonatz gleichzeitig U-Bootfahrer gewesen sein müsste? - ist doch deutlich ein Komma dazwischen... Deutsche Grammatik ist dir bekannt? MfG --URTh (Diskussion) 22:21, 19. Jun. 2025 (CEST)Beantworten
Ja, unbedingt, sogar Deutsch im Abitur, mit einer Eins vor dem Komma, und vor über vierzig Jahren. Damals bedeutete eine Eins noch was, heute nicht mehr. Das erkenne ich an Ihrer Antwort auf meinen Diskussionsbeitrag. Das Komma hat in dem Fall nämlich keinerlei Themen trennende Funktion, da ihm ein selbst für absolute Deppen klar verständliches, "ALLEN VORAN" folgt, welches sich verbindend sowohl auf die vorhergehenden U-Boot-Fahrer, als auch auf den nachfolgenden ehemaligen Chef des B-Dienstes bezieht. Wenn Sie mir also mangelnde Grammatikkenntnis vorwerfen, dann ist das der ohnmächtige Versuch eines Menschen, andere zu diskreditieren, um von eigenen Bildungsdefiziten abzulenken :
"Durch Heftigkeit ersetzt der Irrende, Was ihm an Wahrheit und an Kräften fehlt. Die Hast zu mäß'gen, die dich übel treibt".
Johann Wolfgang von Goethe, Torquato Tasso, damaliger Abiturstoff !

PS : Ich wäre Ihnen dankbar, wenn Sie Ihre despektierliche Duzerei gegenüber Ihnen zweifellos gänzlich unbekannten Menschen zumindest in meinem Fall unterlassen könnten. Einen gewissen Mindeststil beim gegenseitigen Umgang möchte ich mir bewahren. Das gilt nicht nur für eine möglichst perfekte Grammatik. -- Permissiveactionlink (Diskussion) 09:21, 20. Jun. 2025 (CEST)Beantworten

Fehlender Absatz im Beitrag

...der die Auswirkungen der Zweikerbenrotoren (2 ist NICHT teilerfremd zu 26) VI, VII und VIII näher analysiert, insbesondere die z.T. extreme Verkürzung der Periodenlänge auf 4.056 Chiffrierschritte, im Zusammenwirken mit der "Double Stepping Anomaly" des mittleren Rotors, was auch den Schlüsselraum der wirksamen Grundstellungen reduziert , aber auch die völlig unsinnige und überflüssige Platzierung der beiden Kerben dieser Rotoren, die sich auf dem Buchstabenring genau gegenüber liegen, und dadurch den Ringschlüsselraum verringern. Mit DREI Kerben pro Rotor (3 ist teilerfremd zu 26) wäre das alles nicht passiert. Hätte man alle acht Rotoren mit jeweils drei Kerben immer an den gleichen Buchstabenpositionen des Buchstabenringes ausgestattet, und zusätzlich das Steckerbrett nicht involutorisch gemacht, hätten die Alliierten vor RIESIGEN Problemen gestanden. --Permissiveactionlink (Diskussion) 12:15, 18. Jun. 2025 (CEST)Beantworten

Hallo zusammen, ich bin zwar nicht zum Fach, habe aber immer wieder diese Ergänzungen der letzten Tage zum Sichten vorliegen. Das Sichten fällt mir schwer, da ich die Ergänzungen für ein unnötiges Aufblähen des Artikels halte, in dem wenig Relevantes und ganz selten abgefragtes Spezialwissen wiedergegeben werden. Meines Erachtens geht in diesen Details das Wesentliche unter. Es gilt WP:WWNI und WP:OMA. Gibt es hierzu andere Meinungen? --JuTe CLZ (Diskussion) 07:40, 19. Jun. 2025 (CEST)Beantworten

Ich habe mir erlaubt, vergleichsweise kleine Teile zu ergänzen, und das zu korrigieren, was ich für notwendig halte. Am "Wesentlichen" des Beitrages wurde nichts geändert, der Löwenanteil steht da noch, da geht gar nichts unter, es sei denn bei Lesern, die sich ohnehin allenfalls 2 min auf etwas konzentrieren können. But that's not my fault ! Das Wissen über die Enigma ist ohnehin größtenteils Spezialwissen. Von 1000 Menschen wissen hierzulande vielleicht 2 Näheres. Das ist besonders schade, zumal Deutschland schon in zwei Weltkriegen kryptologisch nicht up to date war. (Diesbezüglich empfehle ich Ihnen die Lektüre englischsprachiger Wikipedia-Beiträge zum Thema Kryptologie, die noch weit mehr ins Detail gehen. Warum wohl ?) Natürlich würde ich dafür kämpfen und mein Leben dafür opfern, dass jeder seine Meinung frei äußern darf. Aber ich frage mich dann doch, wie Sie überhaupt Wesentliches von Unwesentlichem diebezüglich trennen wollen, wenn Sie, wie Sie selbst sagen, nicht vom Fach sind ?
Im übrigen steht es Ihnen ja auch frei, die entsprechenden Passagen, die Sie überfordern, und die Sie entweder nicht verstehen, oder nicht verstehen wollen, einfach zu überlesen bzw. zu ignorieren. Es steht Ihnen auch frei zu beantragen, dass der ganze Artikel drastisch eingekürzt wird auf einen Link zum Beitrag über die M4 bei cryptomuseum.com. Soll doch einfach dort weiterlesen, wer sich für die M4 näher interessiert. Das Verständnis einfachster mathematischer Zusammenhänge ist kein Ponyhof, zugegeben. Aber Niemand hat das Recht zu fordern, dass diese Zusammenhänge soweit vereinfacht und infantilisiert werden, bis sie fast schon wieder falsch sind, und er (sie) sie (irgendwie) zu verstehen glaubt. Es besteht auch die intellektuelle Bringschuld, sich etwas geistig zu erarbeiten. Sapere aude ! Ein Anspruch auf möglichst oberflächliche Berieselung besteht jedenfalls nicht. Wikipedia ist kein privater Fernsehsender. Im Übrigen haben Sie auch das Recht, alles von mir Geschriebene wieder zu löschen, wenn Sie der Überzeugung sind, dass die Mehrheit davon überfordert ist. Das bezweifle ich allerdings stark, denn die Kryptologie ist hierzulande eindeutig ein Nischenthema für Enthusiasten und Nerds. Bücher zum Thema keine Bestseller. Nicht umsonst sind zahlreiche englischsprachige Quellen genannt. Und da gibt's dann das wirkliche Spezialwissen. Nicht nur für Informatikstudenten und Militärhistoriker. --Permissiveactionlink (Diskussion) 14:40, 19. Jun. 2025 (CEST)Beantworten

"Wirksame" Grundstellungen der Enigma

Es gibt Menschen, die glauben an den Weihnachtsmann. Völlig in Ordnung. Es soll jeder nach seiner Façon glücklich werden. Diese Freiheit gilt aber nicht mehr, wenn dadurch andere fehlinformiert werden, verdummt, oder gar belogen. Ich hoffe, wir können uns wenigstens darauf einigen. Die (a)sozialen Medien beweisen täglich, dass der Trend leider eher gegenläufig ist.

Nun gibt es auch Menschen, die irrtümlich glauben, auf der Enigma gäbe es immer 26*26*26 = 17.576 verschiedene Grundstellungen, die dann auch zu 17.576 verschiedenen Geheimtexten führen. Aber das ist Quatsch. Die Anzahl der wirksamen Grundstellungen ist IMMER identisch mit der jeweiligen Periodenlänge, und die ist bei der Enigma M3 und M4 abhängig von der Rotorauswahl UND -abfolge.

Wer das nicht glaubt, sollte sich einmal die Enigma-Simulations-App des Bletchley Park Museums herunterladen, und irgendeine Enigma-Maschine mit irgendeiner Rotorlage, Ringstellung und Startstellung einstellen. Kann's losgehen ? Naiverweise könnte man glauben, die Verschlüsselung starte grundsätzlich mit der eingestellten Grundstellung, z.B. HCY. Aber dem ist EINDEUTIG NICHT SO. Probieren Sie es aus : egal welche Maschine Sie auch nehmen, und auf den ersten drei Rotoren von links nach rechts HCY einstellen, das erste dann tatsächlich genutzte Schlüsselalphabet ist jenes bei HCZ, HDZ oder IDZ. Denn bei JEDEM DRÜCKEN einer Buchstabentaste dreht sich entweder nur der rechte Rotor eine Position weiter, ODER mittlerer und rechter Rotor, ODER alle drei Rotoren. UND ERST DANN ERFOLGT DIE CHIFFRIERUNG ODER DECHIFFRIERUNG. Auch beim ersten Drücken !

Egal welche Anfangsstellung der drei Rotoren man auch wählt, (dafür hat man tatsächlich 17.576 Alternativen, aber das spielt überhaupt keine Rolle !), mit dem ersten Drücken einer Buchstabentaste landet man automatisch und unvermeidbar bei einer Buchstabenkombination, die Teil der Schlüsselperiode ist. Um da hin zu kommen, hätten Sie aber auch die Buchstabenstellung einen Chiffrierschritt zuvor in der Schlüsselperiode als Ausgangsstellung benutzen können ! Die Schlüsselperiode wird nun ständig wiederholt, bei der M3 und M4 entweder nach 16.900 Chiffrierschritten, oder nach 8.450 Chiffrierschritten, nach 8.112 Chiffrierschritten oder nach nur 4.056 Chiffrierschritten, abhängig von der Rotorlage. Im letzten Fall gibt es 13.520 Grundstellungen, die nach Drücken einer Buchstabentaste auf einer von 4.056 tatsächlich zum Verschlüsseln genutzten Buchstabenkombination landen, die dann auch zum ersten Ver/Entschlüsselungsschritt genutzt. Folglich gibt es in dem Fall nur 4.056 Startstellungen, die tatsächlich unterscheidbar zum Schlüsselraum beitragen, und die liegen jeweils alle in der jeweiligen Schlüsselperiode. Denn für jede Position in der Schlüsselperiode gibt es auch immer genau eine Position davor. 4.056 in dem Fall. Und nur eine dieser 4.056 können Sie dann tatsächlich auswählen, auch wenn sie anderes vermuten. Der Schlüsselraum einer Maschine wird NICHT festgelegt durch die bloße Anzahl ihrer Einstellungen, sondern durch die Anzahl der Einstellungen, die auch zu unterscheidbaren Geheimtexten führen !

Man kann das sichten, diskutieren, darüber streiten, es für überflüssig halten, und sogar gehässig werden, quasi "Fegefeuer der Eitelkeiten", aber damit sind die Fakten nicht aus der Welt, und erst recht nicht widerlegt. Sie bleiben, und führen dann bis zum Sankt Nimmerleinstag zu Missverständnissen, solange man sie nicht endlich abschließend klärt. --Permissiveactionlink (Diskussion) 14:47, 20. Jun. 2025 (CEST)Beantworten