James Bond

fiktiver Geheimagent, erfunden vom Schriftsteller Ian Fleming
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James Bond, auch bekannt als 007, ist ein fiktiver Geheimagent des britischen Geheimdienstes. Erfunden von dem Schriftsteller Ian Fleming wurde er durch eine seit den 1960er Jahren kontinuierlich erfolgreiche Filmreihe weltbekannt. Heute gilt die Figur des James Bond als popkulturelle Ikone.

Dreh- und Spielorte der Bond-Filme (Blau)
Cyan: reine Drehorte und Magenta: nur Spielorte

Buch

Ian Fleming, der während des Zweiten Weltkriegs selbst dem britischen Geheimdienst angehörte, entwickelte die Figur James Bond nach der Vorlage des britischen Marineoffiziers Patrick Dalzel-Job, der im Zweiten Weltkrieg erfolgreich hinter den feindlichen Linien spionierte und den Fleming in seinen Memoiren beschrieb. Den Namen seiner Romanfigur wiederum übernahm Fleming von dem Ornithologen James Bond, auf dessen Buch „Birds of the West Indies“ (deutsch: Vögel der Karibik) er gestoßen war. In "Die Another Day" ist dieses Buch kurz zu sehen, als sich Bond im Büro des kubanischen "Schläfers" befindet - allerdings ist der Autorenname nicht sichtbar.

Fleming schrieb zwölf Romane und zwei Kurzgeschichten-Bände mit James Bond als Titelhelden, die schon vor der Filmserie sehr erfolgreich waren. Nach seinem Tod 1964 setzten andere Autoren – siehe weiter unten – die Romanreihe fort. Seit Gardner wurden die Romane anhand der Filme konzipiert, nicht mehr umgekehrt.

2004 hat Ian Fleming Publications (Glidrose) eine neue Buchreihe angekündigt, die das Leben Bonds als 13-Jährigen am Eton-College thematisiert. Charlie Higson hat die ersten Young Bond-Romane dieser Serie veröffentlicht. Bereits Ende der 60er hat Arthur Calder-Marshall einen Roman verfasst, der in der Jugendzeit von James Bonds Neffen James spielt. Diese Idee wurde Anfang der 90er von John Peel mit sechs Romanen weitergeführt.

Während sich die Filme der 60er und 70er Jahre noch relativ eng an Flemings Romanen orientierten (Ausnahme: „Der Spion, der mich liebte“, von dem nur der Titel verwendet werden durfte), wurden in den 80ern zunächst noch die Kurzgeschichten herangezogen. Seit 1995 schließlich sind die Filme gänzlich ohne literarisches Vorbild konzipiert, bis auf den aktuellen "Casino Royale", der sich an Ian Flemings Erstling orientiert.

Die Romanfigur James Bond

Fleming gibt bis auf eine Ausnahme (in „You only live twice") in seinen Romanen kaum Aufschluss über den Lebenslauf seiner Hauptfigur. Diese Lücke hat John Pearson mit dem 1973 erschienenen Buch: „James Bond: The Authorized Biography“ geschlossen, indem er die knappen Angaben aus Flemings Roman ausgebaut hat:

Demnach wurde James Bond am 11. November 1920 als Sohn eines schottischen Ingenieurs namens Andrew Bond und der Schweizer Bergsteigerin Monique Bond (Mädchenname Delacroix) in Wattenscheid geboren. Nachdem die Eltern 1931 bei einem Ski-Unfall in Chamonix ums Leben kamen, wuchs Bond zusammen mit seinem jüngeren Bruder Henry bei seiner Tante Charmaine Bond in Pett Bottom bei Canterbury auf. Mit 13 kam er zum Elite-Internat Eton College, von dem er mit 15 aufgrund eines Zwischenfalls mit einem Zimmermädchen verwiesen wurde. Er wurde daraufhin nach Fettes in Edinburgh geschickt, wo auch sein Vater studiert hatte. Nach seiner Ausbildung ging er zur Royal Navy, um während des Zweiten Weltkriegs im Nachrichtendienst die Bewegungen der deutschen U-Boot-Flotte zu beobachten. Dazu wurde er auf der Insel Wangerooge stationiert, wo er – im Inselsand eingegraben – die nahe gelegenen U-Boot-Bunker observierte. Bald erreichte er den Rang eines Navy Commanders, worauf ihm der Weg in die Doppel-Null-Abteilung offen stand.

Die Trilogie von Samantha Weinberg ergibt weiteren Aufschluss über Bonds Karriere. In den Romanen wird in Form von Tagebucheinträgen aus der Sicht der Sekretärin Ms. Moneypenny über Erlebnisse mit James Bond berichtet, die in keinem der Bond-Romane vorkommen. Bei dieser Gelegenheit wird auch Moneypennys Vergangenheit näher beschrieben.

Bibliografie der Bond-Romane

In Klammern stehen das Erscheinungsjahr und, falls übersetzt, der deutsche Titel (bei mehreren Auflagen auch verschiedene).

Romane von Ian Fleming

Romanfassungen der Drehbücher

Weitere Romane

  • John Gardner
    • Licence Renewed (Countdown für die Ewigkeit, 1982)
    • For Special Services (Moment mal, Mr. Bond, 1982)
    • Icebreaker (Operation Eisbrecher, 1983)
    • Role of Honour (Die Ehre des Mr. Bond, 1984)
    • Nobody Lives Forever (Niemand lebt für immer, 1986)
    • No Deals Mr. Bond (Nichts geht mehr, Mr. Bond, 1987)
    • Scorpius (Scorpius, 1988)
    • Win, Lose or Die (Sieg oder stirb, Mr. Bond, 1989)
    • Brokenclaw (Fahr zur Hölle, Mr. Bond, 1990)
    • The Man From Barbarossa (1991), Death is Forever (1992), Never Send Flowers (1993), Seafire (1994), Cold (1996)
  • John Peel (unter dem Pseudonym John Vincent) A View To A Thrill, The Eiffel Target, Live And Let's Dance, Sandblast, Sword Of Death, High Stakes (alle 1992)
  • Raymond Benson: Zero Minus Ten, (Countdown! – 1997), The Facts of Death (Tod auf Zypern, 1998), High Time to Kill (1999), Doubleshot (2000), Never Dream of Dying (2001), The Man with the Red Tattoo (2002)

Filme

1961 erwarben die Produzenten Harry Saltzman und Albert R. „Cubby“ Broccoli die Filmrechte für die Bücher Flemings und gründeten die Produktionsgesellschaft Eon Productions Ltd. Gemeinsam mit der Filmgesellschaft United Artists brachten sie 1962 den ersten Bond-Film mit dem Titel „Dr. No“ heraus. Seitdem erscheint spätestens alle vier Jahre ein neuer „Bond“ – einzig nach dem Zusammenbruch des Ostblocks 1989 gab es eine sechsjährige Unterbrechung. Damit ist die 007-Saga die zeitlich am längsten laufende und eine der wirtschaftlich erfolgreichsten Filmreihen.

Seit dem Tod von Albert R. Broccoli im Jahre 1996 führen sein Stiefsohn Michael G. Wilson und seine Tochter Barbara Broccoli die Geschäfte weiter.

Die Rechte an den von Eon Productions Ltd. produzierten James-Bond-Filmen lagen bis 1975 allein bei Danjaq S. A. und werden seit dem Verkauf des 50%igen Anteil Saltzmans an United Artists von Danjaq S. A. und United Artists kontrolliert. Seit 1981 ist Metro-Goldwyn-Mayer die Mutterfirma von United Artists und kontrolliert über diese den Verleih der Filmreihe und teilt sich ebenfalls das Copyright aller Filme. Seit der vollzogenen Übernahme von Metro-Goldwyn-Mayer (und der Tochterfirma United Artists) durch ein von Sony (und dessen Tochterunternehmen, die Sony Pictures Entertainment) geführtes Konsortium wird über den Vertrieb der bisher produzierten und den zukünftigen James-Bond-Filme verhandelt.

offizielle Filmografie

Die offiziellen James-Bond-Filme
Lfd. Nr. Premiere Deutscher Titel Originaltitel Bond-Darsteller Regisseur
1 05.10.1962 James Bond jagt Dr. No Dr. No Sean Connery Terence Young
2 10.10.1963 Liebesgrüße aus Moskau From Russia With Love Sean Connery Terence Young
3 17.09.1964 Goldfinger Goldfinger Sean Connery Guy Hamilton
4 11.12.1965 Feuerball Thunderball Sean Connery Terence Young
5 12.06.1967 Man lebt nur zweimal You Only Live Twice Sean Connery Lewis Gilbert
6 18.12.1969 Im Geheimdienst Ihrer Majestät On Her Majesty's Secret Service George Lazenby Peter R. Hunt
7 14.12.1971 Diamantenfieber Diamonds Are Forever Sean Connery Guy Hamilton
8 27.06.1973 Leben und sterben lassen Live And Let Die Roger Moore Guy Hamilton
9 19.12.1974 Der Mann mit dem goldenen Colt The Man With The Golden Gun Roger Moore Guy Hamilton
10 07.07.1977 Der Spion, der mich liebte The Spy Who Loved Me Roger Moore Lewis Gilbert
11 26.06.1979 Moonraker – Streng Geheim Moonraker Roger Moore Lewis Gilbert
12 24.06.1981 In tödlicher Mission For Your Eyes Only Roger Moore John Glen
13 06.06.1983 Octopussy Octopussy Roger Moore John Glen
14 22.05.1985 Im Angesicht des Todes A View To A Kill Roger Moore John Glen
15 29.06.1987 Der Hauch des Todes The Living Daylights Timothy Dalton John Glen
16 13.06.1989 Lizenz zum Töten Licence To Kill Timothy Dalton John Glen
17 13.11.1995 GoldenEye GoldenEye Pierce Brosnan Martin Campbell
18 12.11.1997 Der Morgen stirbt nie Tomorrow Never Dies Pierce Brosnan Roger Spottiswoode
19 26.11.1999 Die Welt ist nicht genug The World Is Not Enough Pierce Brosnan Michael Apted
20 20.11.2002 Stirb an einem anderen Tag Die Another Day Pierce Brosnan Lee Tamahori
21 23.11.2006 Casino Royale Casino Royale Daniel Craig Martin Campbell

Inoffizielle Verfilmungen

Als Harry Saltzman und Albert R. Broccoli die Verfilmungsrechte für Ian Flemings Bond-Romane erstanden, konnten sie zwei Titel nicht sichern: Casino Royale und Feuerball.

Casino Royale (1954/1967)

Casino Royale wurde bereits 1954 an Gregory Ratoff verkauft, dessen Agentur diese an CBS für die Produktion einer Fernsehshow vermitteln konnte. Erster Bond-Darsteller war damit der amerikanische Schauspieler Barry Nelson in einer vom Sender CBS produzierten Live-Adaption von Flemings Debüt-Roman Casino Royale. Den Gegenpart Le Chiffre spielte damals Peter Lorre. Mit dem vertrauten Bild des Kino-Bonds, wie wir ihn heute kennen, hatte die Theatershow aus dem Jahr 1954 nur sehr wenig gemein, zudem hieß „James“ Bond in diesem Film „Jimmy“ und arbeitete für die CIA.

Als Ratoff starb, verkaufte seine Frau die Rechte an Charles K. Feldman weiter. Feldman strebte zunächst — erfolglos — eine Partnerschaft mit Eon Productions Ltd. an und produzierte schließlich auf eigene Faust die Bond-Parodie Casino Royale, welche 1967 erschien. Diese Persiflage auf den James-Bond-Mythos ist mit den späteren Austin-Powers-Filmen vergleichbar, zum Teil sogar noch überdrehter. In der Rolle des James Bond sind u. a. David Niven, Peter Sellers und Woody Allen zu sehen. Beteiligt war auch Ursula Andress, Darstellerin des ersten Bond-Girls in James Bond jagt Dr. No.

Nach Feldmans Tod kaufte United Artists seine Produktionsfirma, an der auch Columbia Pictures Anteile durch die von CBS gesendete Fernsehshow besaß. Dies war der Grund für einen jahrzehntelangen Streit um den Status von Casino Royal. 1989 wurde Columbia Pictures von Sony aufgekauft. Die 1991 umbenannte Sony Pictures Entertainment versuchte nun, unter anderem auch durch eine Kooperation mit McClory, in das Bond-Filmgeschäft einzusteigen, was wiederum EON mit gerichtlichen Mitteln zu stoppen trachtete. Die Auseinandersetzung endete 1999 mit dem Aufkauf der restlichen Filmrechtanteile an Casino Royale durch EON. Ironischerweise kaufte Sony 2004 die MGM Studios (die 1981 mit United Artists fusionierte) auf, so dass die neuste Verfilmung von Casino Royale doch unter Sonys Flagge erfolgt.

Sag niemals nie (1983)

1983 kam Sag niemals nie als letzter Auftritt von Sean Connery in der Rolle von Bond in die Kinos. Der Titel Never Say Never Again stammt von einer Anspielung Connerys Frau auf eine Aussage von Sean Connery, nie wieder James Bond spielen zu wollen. Der Skript basiert auf Whittingham und McClory. EON versuchte vergeblich die Verfilmung zu stoppen, um eine Schmälerung des Erfolgs von Octopussy aus dem selben Jahr zu verhindern, was dann wahrscheinlich auch der Fall war. Der früher veröffentliche Octopussy (ca. 187 Mio. Dollar) übertrumpfte das Konkurrenzprodukt Sag Niemals Nie (ca. 160 Mio. Dollar) finanziell nur geringfügig. Die US-amerikanischen Kinoverleihrechte lagen bei der Erstaufführung von Warner Bros.

Sag Niemals Nie hat mit Connery als Bond den gleichen Handlungsaufbau wie der 1965 gedrehte Film Feuerball und kann daher als Remake angesehen werden. Als Bösewicht Maximilian Largo ist Klaus Maria Brandauer und als Bondgirl Domino Kim Basinger zu sehen. Die Romanvorlage von Feuerball geht auf ein geplantes Drehbuch für einen Film James Bond Secret Agent Anfangs 60er zurück, an welchem auch Fleming mitschrieb. Das Vorhaben zog sich damals in die Länge und Fleming verlor die Lust an der Verfilmung. Die bis dahin erarbeiteten Elemente verwendete Fleming 1960 für das Buch Thunderball, was die anderen Beteiligten veranlasste, Fleming der Verletzung des Urheberrechts anzuklagen. Dessen wurde er später für schuldig befunden.

Sean Connery hat sich angeblich aus Reue an der Teilnahme und wegen der in seinen Augen schlechten schauspielerischen Leistung in Never Say Never Again' für zwei Jahre aus dem Schauspielgeschäft zurückgezogen.

Merkmale

 
Der Aston Martin DB5 aus Goldfinger
 
Pierce Brosnan

Die James-Bond-Filme haben quasi ein eigenes Subgenre des Agententhrillers geschaffen. Typisch sind folgende, genrekonstituierende Merkmale:

  • Cartoonartige Superschurken, die versuchen die Weltherrschaft an sich zu reißen
  • Schnelle Autos, üblicherweise der Marke Aston Martin (bis auf die Filme Der Spion, der mich liebte und In tödlicher Mission sowie GoldenEye bis Die Welt ist nicht genug). Sie werden - mit Ausnahme von "GoldenEye" - zu Schrott gefahren
  • Die vom Geheimdienst-Tüftler Q (bis auf Casino Royale) entwickelten technischen Spielereien, sogenannte Gadgets
  • Stunts bzw. Spezialeffekte, welche oft die Gesetze der Physik missachten
  • Verfolgungsjagden, auf Skiern oder mit anderen Wintersportgeräten, mit Motorrädern, luxuriösen Limousinen oder Luftfahrzeugen
  • Zweikämpfe, häufig an ungewöhnlichen Orten, wie etwa unter Wasser, auf einer Weltraumstation oder in einer Parabolantenne. Diese Duelle gehören beinahe zwingend zum meistens äußerst aufwändig gestalteten Showdown
  • Von einem exotischen Schauplatz zum anderen springende Haupthandlung
  • Schöne Frauen (Bond-Girls), die Bond mit ihrer Anwesenheit beglücken, in den neueren Filmen aber zunehmend eigene Spielräume erhalten (seit dem Zeitalter von Aids hält Bond eine gewisse Treue für seine Partnerinnen ein, beginnend mit Der Hauch des Todes). Der ewige (und ewig erfolglose) Flirt mit der Chefsekretärin Miss Moneypenny ist obligat
  • Der Bezug auf weltpolitische Aktualitäten, sei es der Agentenwettstreit während dem Kalten Krieg oder spezifischer z. B. der Afghanistan-Krieg (in Der Hauch des Todes).
  • Die typischen Bond-Zitate wie seine Bestellung Wodka Martini, geschüttelt, nicht gerührt (engl.: Shaken, not stirred) und die berühmt gewordene Vorstellung "My name is Bond. James Bond." Letzteres hat Ian Fleming von Honoré de Balzac übernommen, in dessen Roman "Maestro Guarnerio" sich die Hauptfigur mit "My name is Fox. Sir Vincent Fox" vorstellt.

Bond selbst wird einerseits als ein galanter, andererseits ironischer (vor allem bei Roger Moore) bis zynischer (Sean Connery) Macho skizziert, der von einer Aura der Unverwundbarkeit umgeben ist. Das Rauchen wurde Bond in den neueren Filmen abgewöhnt. Seine Waffe, eine Beretta 905B, musste Bond gleich im ersten Film gegen eine Walther PPK eintauschen, die er bis Der Morgen stirbt nie verwendete. Seither schießt Bond aus einer Walther P99. Die Handlung hat nicht viel mit tatsächlicher Geheimdienstarbeit zu tun. Lediglich Details wie die Bezeichnung der Führungspositionen mit Buchstaben wie „M“ und „Q“ hat Fleming vom britischen Geheimdienstes MI6 übernommen.

Charakteristisch für jeden Bond-Film ist seit Liebesgrüße aus Moskau die kurze Szene mit dem Pistolenlauf am Anfang (Gun Barrel Sequence). Zu Beginn ertönt das von Monty Norman geschriebene und durch John Barrys Arrangement berühmt gewordene Thema aus Dr. No, das "James Bond Theme". Darauf folgt eine Sequenz, die entweder ein vom Hauptfilm unabhängiges Kurzabenteuer oder einen Prolog im üblichen Sinne zeigt. Nun erst folgt der meist sehr aufwendig gestaltete Vorspann, in dem die Credits erscheinen und der mit einem extra komponierten Filmsong unterlegt ist. Bis Licence To Kill war Maurice Binder Schöpfer dieser kunstvollen Sequenzen. Nach dessen Tod im Jahr 1991 übernahm Daniel Kleinman und führt seither Binders Tradition fort. Im Film Stirb an einem anderen Tag fliegt bei der Gun Barrel Sequence das erste mal eine Kugel auf den Zuschauer zu.

Typisch für die Welt der James Bond Filme und Romane sind die vielen Spielszenen, so wird die Figur Bonds literarisch auch beim Glücksspiel eingeführt:

  • Baccara: Bond duelliert sich im Roman Casino Royale mit seinem Widersacher Le Chiffre beim Baccara, und ebenso mit Emilio Largo in Feuerball. Baccara, genauer die Variante Chemin de fer, ist offenbar Bonds Lieblingsspiel: James Bond jagt Dr. No, Im Geheimdienst Ihrer Majestät, In tödlicher Mission und GoldenEye enthalten ebenfalls Szenen, in denen Bond dieser Leidenschaft frönt.
  • Backgammon: Im Film Octopussy betrügt Kamal Khan beim Backgammon. Bond durchschaut den Betrug und schlägt Kamal Khan mit dessen "Glückswürfeln".
  • Bridge: Im Roman Moonraker überführt Bond Sir Hugo Drax als Falschspieler beim Bridge; im Film gibt es nur einen kurzen Hinweis von M, dass er mit Sir Hugo einmal Bridge gespielt habe.
  • Canasta: Im Roman betrügt Auric Goldfinger einen Herren Du Pont beim Canasta und wird von Bond des Betrugs überführt. Im Film dürfte es sich eher um Gin Rummy handeln, da im Widerspruch zu den Canasta-Regeln nicht zu viert gespielt wird.
  • Golf: Auric Goldfinger betrügt beim Golf, doch Bond betrügt besser und gewinnt. Der begeisterte Golfer Fleming starb übrigens an einem Herzinfarkt, der ihn am Golfplatz traf.
  • Poker: Im Film Casino Royale spielen Bond und Le Chiffre Texas Hold'em.

Schauspieler

siehe: Figuren aus James-Bond-Filmen

Schauplätze

Schauplätze der James-Bond-Filme
Film Schauplätze (fiktive Orte in Anführungszeichen)
Dr. No Kingston (Jamaika), Crab Key
Liebesgrüße aus Moskau "Spectre Island", Istanbul, Belgrad, Zagreb; Triest, Venedig
Goldfinger Miami Beach, London (inkl. Golfplatz), Genf (Schweiz), Pilatus-Flugzeugwerke als "Auric Enterprises" (Stans, Schweiz), Furkapass (Schweiz), Lexington und Fort Knox (beide Kentucky, USA)
Feuerball Paris und Umgebung, (Sanatorium nördlich von) London, Nassau (Bahamas)
Man lebt nur zweimal Hongkong, Tokio, Kobe, Vulkankrater in Japan
Im Geheimdienst Ihrer Majestät Zürich, Lauterbrunnen (Bern, Schweiz), Piz Gloria auf dem Schilthorn (Schweiz), Grindelwald
Diamantenfieber Diamantenmine in Südafrika, Amsterdam, Las Vegas, Ölplattform vor Baja California (Mexiko)
Leben und sterben lassen New York, "San Monique"(Karibik), New Orleans
Der Mann mit dem Goldenen Colt Halong-Bucht, Phang Nga-Bucht (beide im Film China zugeordnet), Beirut, Macau, Hongkong, Bangkok
Der Spion, der mich liebte "Berngarten" (Österreich), Kairo, Gizeh, Sardinien, "Atlantis" (Plattform im Mittelmeer)
Moonraker Los Angeles und Kalifornien, Venedig, Rio de Janeiro, Urwald von Brasilien, Weltraum
In tödlicher Mission Ionisches Meer, Gegend von Madrid/Spanien, Cortina d'Ampezzo, Kreta, Korfu, Albanien (nicht näher benannt), das kleine Meteora-Kloster Agia Trias in Griechenland als "St. Cyrils"
Octopussy Kuba, Berlin, Sotheby’s in London, Udaipur, Karl-Marx-Stadt (Chemnitz), USAF-Basis in "Feldstadt", Bayern
Im Angesicht des Todes Sibirien, Paris, San Francisco
Der Hauch des Todes Bratislava (Pressburg, Drehort war jedoch Wien), Wien, Tanger, Afghanistan, London, Kärnten (Österreich), Gibraltar
Lizenz zum Töten Key West, "Isthmus City" in Südamerika
Goldeneye Archangelsk (im Film noch UdSSR), Monaco, Severnaja (Modell), eine Insel im Norden von Russland in der Nähe von Semlja, Sankt Petersburg, Kuba, Verzasca Staudamm im Tessin (Tusker Dam, Locarno, Südschweiz)
Der Morgen stirbt nie Khyber-Pass, Vietnam, Bangkok, Hamburg
Die Welt ist nicht genug Bilbao, London, Schottland, Baku (Aserbaidschan), Kasachstan, Kaspisches Meer, Istanbul
Stirb an einem anderen Tag Nordkorea, Cádiz/Spanien als Kuba, London, Island
Casino Royale Tschechien: Strahov Kloster in Prag, Burg Loket nahe Karlsbad als "Montenegro"; Bahamas: Albany House, auf der Insel New Providence als "Liberianische Botschaft in Madagascar"; Italien: Villa del Balbianello in Lenno am Comer See, Canal Grande in Venedig
Die Hildebrand-Rarität Saransk (Russland),Rentiersee (Kanada), Detroit (USA), Rom, Syrakus auf Sizilien

James Bonds Verbündete

Siehe auch: Figuren aus James-Bond-Filmen

 
Desmond Llewelyn
  • Q ist der Kodename für den Erfinder genialer Geräte in den James-Bond-Filmen, abgeleitet von "Quartermaster" (Quartiermeister).
Zu den Entwicklungen von Q gehören u. a.
  • M – James Bonds Vorgesetzte(r)
  • Felix LeiterCIA-Agent, später bei der DEA, James Bonds Freund
  • Valentin Dimitrewisz Zukovsky - ein ehemaliger KGB-Agent. Bond und Zukovsky haben nach vorheriger Feindschaft eine Zweckfreundschaft geschlossen
  • Jack Wade - CIA-Verbindungsagent
  • Charles Robinson - MI6-Agent und James Bonds Freund
  • General Anatol Gogol - KGB-Chef. Eigentlich Gegenspieler, doch bringen sich er und Bond durch das beidseitige Fair Play große Hochachtung entgegen. In Der Spion, der mich liebte arbeiten sie sogar zusammen.

Musik

John Barry komponierte die meisten Titel für den Soundtrack der Bond-Filme und war somit der Hauskomponist der Filmreihe. In Einzelfällen sprangen andere Komponisten ein: Monty Norman (James Bond jagt Dr. No, 1962), George Martin (Leben und sterben lassen, 1973), Marvin Hamlisch (Der Spion, der mich liebte, 1977), Bill Conti (In tödlicher Mission, 1981), Michael Legrand (Sag niemals nie, 1983), Michael Kamen (Lizenz zum Töten, 1989) und Eric Serra (GoldenEye, 1995). Seit 1997 ist David Arnold für die Filmmusik verantwortlich.

Das legendäre James Bond Theme (von Monty Norman aus dem ersten Teil Dr. No) eröffnet seit Liebesgrüße aus Moskau jeden Bond-Film mit der typischen Pistolenszene. Charakteristisch ist auch die häufige Verwendung des Bond-Themas und der Melodie des Titlesongs während der Filmsequenzen. Im Bond-Film Sag niemals nie durften diese typischen Musikuntermalungen (Titelthema von Monty Norman und Action-Thema 007 von John Barry) nicht verwendet werden. Auch die Eröffnungssequenz mit dem Blick durch den Pistolenlauf fiel unter den Bann der Eon Productions Ltd. und musste deshalb aus rechtlichen Gründen ebenso wegfallen.

Für die Titelstücke der einzelnen Filme wurden weltbekannte Solisten und Gruppen verpflichtet - mit entsprechenden Erfolgen und Hitparadenplatzierungen. Allerdings erreichte nur Duran Duran mit A View To A Kill die Spitze der US-Charts. Lediglich Shirley Bassey sang bisher mehrere Titelsongs. Sheena Easton, Sängerin des Titelsongs von In tödlicher Mission, ist als einzige Interpretin während des Titelvorspanns auf der Leinwand zu sehen.

Titelsongs der James-Bond-Filme
Jahr Titelsong Interpret
1962 James Bond Theme
(aus James Bond jagt Dr. No)
Monty Norman Orchestra
1963 From Russia With Love Matt Monro
1964 Goldfinger Shirley Bassey
1965 Thunderball Tom Jones
1967 You Only Live Twice Nancy Sinatra
1967 Casino Royale Herb Alpert
1969 We Have All The Time In The World
(aus Im Geheimdienst Ihrer Majestät)
Louis Armstrong
1969 On her Majesty's Secret Service John Barry Orchestra
1971 Diamonds Are Forever Shirley Bassey
1973 Live and Let Die Paul McCartney & Wings
1974 The Man With the Golden Gun Lulu
1977 Nobody Does It Better
(aus Der Spion, der mich liebte)
Carly Simon
1979 Moonraker Shirley Bassey
1981 For Your Eyes only Sheena Easton
1983 All Time High (aus Octopussy) Rita Coolidge
1983 Never Say Never Again Lani Hall
1985 A View To A Kill Duran Duran
1987 The Living Daylights a-ha
1989 Licence To Kill Gladys Knight
1995 Goldeneye Tina Turner
1997 Tomorrow Never Dies Sheryl Crow
1999 The World Is Not Enough Garbage
2002 Die Another Day Madonna
2006 You Know My Name (aus Casino Royale) Chris Cornell

Berühmte letzte Worte

Legendär in den Filmen sind die Sprüche, mit denen James Bond die Liquidierung seiner Gegner kommentiert. Eine Auswahl (durch die Synchronisation manchmal inhaltlich veränderter) Kommentare:

  • Goldfinger (nach dem unfreiwilligen Ausstieg aus dem Flugzeug): „Der spielt auf einer goldenen Harfe.“
  • Goldfinger (Handlanger der Drogenmafia, nachdem Bond ihn mit einem Heizstrahler in der Badewanne erledigt hat): „Widerlich. Einfach widerlich.“ Der Wortwitz des englischen Originals geht dabei leider verloren: „Shocking! Positively Shocking!“
  • James Bond jagt Dr. No (Killer im Leichenwagen): „Die hatten's eilig, zu ihrer eigenen Beerdigung zu kommen.“
  • Feuerball (Largo): „Das war höchste Zeit.“
  • Man lebt nur zweimal (Hans, nachdem dieser in ein Piranha-Becken geworfen wurde): „Bon Appetit!“
  • Leben und sterben lassen (Kananga, dem er eine geöffnete Druckluftpatrone in den Mund schiebt, so dass dieser zerrissen wird): „Er war schon immer ein ziemlich aufgeblasener Typ.“
  • Der Spion, der mich liebte (Sandor, nachdem dieser vom Dach gefallen ist): „Ein hoffnungsloser Fall.“
  • Der Spion, der mich liebte (Killer, der mit einem Motorrad von einer Klippe fiel): „Ich glaube, der ist falsch abgebogen.“
  • Der Spion, der mich liebte (Wenn Beisser mittels Magneten ins Hai-Becken befördert wird): „Ah Hai!“
  • Moonraker (Hugo Drax, als er diesen aus einer Luftschleuse in den Weltraum hinausstösst): „Nur ein kleiner Schritt für Sie (Drax), aber ein großer Schritt für die Menschheit.“ bzw. „Der musste mal kurz raus.“
  • Moonraker (Chang - nachdem er kopfüber von einem Turm in ein Klavier gefallen ist): „Spiels noch einmal, Sam.“
  • Diamantenfieber (Mr. Wint, Mr. Kidd, nachdem er letzteren mit einer im Schritt befestigten Bombe über die Reling eines Schiffes geworfen hat und diese explodierte): „Den Hund hat es mit eingeklemmtem Schwanz zerrissen.“
  • In tödlicher Mission (Locque, nachdem er im Auto von einer Klippe fiel): „Er war schon vorher ziemlich heruntergekommen."
  • Der Hauch des Todes (Brad Whitaker, Waffennarr, der gerne historische Schlachten mit Zinnsoldaten nachstellte): „Er hat sein Waterloo gefunden.“
  • Im Geheimdienst Ihrer Majestät (als ihn Tracy am Strand stehen lässt): „Das wäre dem anderen nicht passiert...“

Kontinuität

Während die Romane von Fleming aufeinander aufbauen, stellt sich bei den Filmen — wie so oft bei fiktiven Geschichten — die Frage der Kontinuität: Ist der James Bond aus Dr. No die gleiche Person wie in Stirb an einem anderen Tag?

Das Äußere von James Bond ändert sich bedingt durch den Wechsel der Schauspieler, ohne dass in den Filmen darauf eingegangen wird. Die Idee, dies durch eine Gesichtsoperation zu erklären, wurde für den ersten Wechsel (Im Geheimdienst Ihrer Majestät) überdacht, jedoch fallengelassen. Auch das Alter von Bond bleibt ungewiss: In Dr.No wird angedeutet, dass er zu diesem Zeitpunkt seit mindestens 10 Jahren beim Geheimdienst sei. Bis Casino Royale im Jahr 2006 ergibt dies eine Dienstzeit von mindestens 54 Jahren und für den aktuellen Bond ein Alter von fast 80 Jahren.

Auch gegen die Mutmaßung, der Name "James Bond" sei nur eine Tarnidentität, spricht einiges. In Im Geheimdienst Ihrer Majestät wird die Familie Bond erwähnt, und auf Bonds Hochzeit in diesem Film wird in späteren Produktionen (mit anderen Bond-Darstellern) ausdrücklich Bezug genommen. In Die Welt ist nicht genug wird zudem deutlich auf das Familien-Motto der Bonds angespielt. Zusätzlich würde es dem Konzept einer Verschleierung grundsätzlich widersprechen, verschiedenen Agenten über Jahre hinweg ein- und dieselbe Identität aufzuerlegen. Mit Pierce Brosnan hat man zum ersten Mal versucht Bond zwar nicht neu zu erfinden, aber in der Werbung zu `` Goldeneye`` hiess es Eine neue Welt, ein neuer Bond,ohne aber die Figur zu ändern.Hier wurde auch erstmal eine weibliche M eingesetzt: Judi Dench.

In Casino Royale (2006) wird mit der Kontinuität endgültig gebrochen und ähnlich wie bei anderen Film-Reihen (zum Beispiel Batman Begins) die Geschichte nochmals neu und von vorne erzählt. Der Film handelt von Bonds erstem Einsatz, spielt aber in der Gegenwart, mit Bezug auf aktuelle Themen (Terrorismus). Außerdem spielt Judi Dench Bonds Vorgesetzte M, eine Rolle, die sie erst seit Goldeneye hat.

Abschließend formuliert: Bis Im Angesicht des Todes wurde versucht, den James Bond aller Filme als die gleiche Person darzustellen. Seither verzichtet man auf Erklärungsversuche, weshalb (die letzten Endes fiktive Person) James Bond ewig jung und unsterblich sein könnte.

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Parodien

  • Die Bond-Filme wurden immer wieder parodiert: Zum ersten Mal 1966 in Leise flüstern die Pistolen mit Dean Martin als "Matt Helm". Es folgten vier Filme und 27 Romane von Donald Hamilton.
  • 1967 Casino Royal, eine Persiflage. Sie wird trotz aller Unterschiede zuweilen zu den Bond-Filmen gezählt, da sie auf Ian Flemmings gleichnamigem Roman basiert. Zahlreiche Schauspieler (Peter Sellers, David Niven und Woody Allen) agieren als James Bond. Der Film ist ein Vorläufer von Austin Powers.
  • Die TV/Filmreihe "Solo für O.N.K.E.L." (1964-1968,1983), welche im weitesten Sinne eine Parodie des Agentenfilmgenre ist. Gespielt wurden die Agenten im wesentlichen von Napoleon Solo und Illya Kuryakin für O.N.K.E.L. bzw. U.N.C.L.E. George Lazenby hatte als "JB" einen Gastauftritt, ebenso einige Bösewichte aus den offiziellen Filmen. Ian Fleming half beim Entwurf der Fernsehserie. Die 105 Episoden wurden mit zusätzlichen Szenen zu 8 Kino- bzw. Fernsehfilmen zusammengefasst.
  • 1967 Unternehmen Kleiner Bruder (Operation Kid Brother) mit Sean Connerys Bruder Neil in der Hauptrolle. In der Besetzung zahlreiche Schauspieler mit Bond-Bezug (etwa Adolfo Celi, Daniela Bianchi, Bernard Lee, Lois Maxwell und Anthony Dawson).
  • Maxwell "Get" Smart als Agent 86 für die Organisation Control gegen die Gruppe KAOS. Q's Erfindungen gehen hier, bei Maxwell, in der Regel in die Hose.
  • Harry Palmer, gespielt durch Michael Caine als Geheimagent wider Willen auf dem falschem Fuß. Insgesamt fünf Filme.
  • Derek Flint, gespielt durch James Coburn in zwei Filmen von 1966 und 1967, als übersmarter Geheimagent, der immer wieder aus seinem Ruhestand reaktiviert wird.
  • David Jason 1974 als Geheimagent 0014 in der Fernsehserie Edgar Briggs - das As der Abwehr (The Top Secret Life of Edgar Briggs), mit Noel Coleman als The Commander.
  • Die Jugendkrimi-Komödie 003 1/2 sowie die Figur "Jimmy Bondy" in einem der zahlreichen Dudu-Käfer-Filme.

Wissenswertes

  • Auch in den EON-Filmen ist es nicht Connery, der als Erster als Bond zu sehen ist: Der Stuntman Bob Simmons absolviert die Gunbarrel-Sequenz, mit der jeder (offizielle) Bond-Film startet. Erst seit Feuerball ist es der jeweils amtierende Bond-Darsteller, der in der Eingangssequenz tatsächlich schießt.
  • Sean Connery war nicht Flemings Wunschkandidat. Er hätte am liebsten jemanden wie Cary Grant in der Rolle gesehen, da dieser seiner Ansicht nach die eleganten Seiten des Agenten glaubhafter hätte verkörpern können. Connery als Schotte war dem Schriftsteller zu wenig feinsinnig, zu grobschlächtig und zu 'behaart'. Später änderte er seine Meinung.

James-Bond-Videospiele

Im Jahr 1983 erschien das allererste James Bond Videospiel mit dem Titel James Bond 007, damals noch für Konsolen wie Atari 2600 und den Heimcomputer Commodore 64). Das Spiel setzte sich aus den Genres Text-Adventure und Side-Scroller zusammen. 1985 erschienen zwei James-Bond-Spiele zeitgleich, die auf dem Film Im Angesicht des Todes basieren. Bis Anfang der neunziger Jahre erschienen fünf weitere Spiele mit offiziellen Lizenzen. 1990 kam mit dem Spiel James Bond: The Stealth Affair ein Grafik-Adventure in Point-and-Click Manier auf den Markt.

James Bond Jr. von 1992 basiert inhaltlich auf einer Comicbuch-Serie des Comicverlags Marvel Comics. Das Spiel setzt sich aus den beiden Genres Action und Adventure zusammen und wird aus der Side-Scroll Perspektive gespielt.

Im September 1997 erschien mit dem Spiel GoldenEye 007 der erste Ego-Shooter im James Bond Universum. Das Spiel basiert auf dem Kinofilm GoldenEye aus dem Jahr 1995 und etablierte sich aufgrund von Graphik, Spielbarkeit und Mehrspieler-Modus als Videospiel-Klassiker. Das Spiel erschien nie in Deutschland, da es kurze Zeit nach der Veröffentlichung von der BPjM indiziert wurde.

Seit dem Jahr 1999 besitzt der Publisher Electronic Arts die Exklusiv-Rechte an den James Bond Romanen und Filmen. Im November 1999 erschien der Third-Person-Shooter Tomorrow Never Dies exklusiv für die Playstation. Bis ins Jahr 2004 erschienen sechs weitere Spiele für mehrere Konsolen.

Das Spiel 007 Racing von den Entwicklern Eutechnyx aus dem Jahr 2000 stellt eine Besonderheit bei den James Bond Spielen dar, da es ein Rennspiel ist. Dem Spieler stehen 19 lizenzierte Autos aus allen James Bond Filmen zur Auswahl. 007 Racing wird oft mit dem Spiel Spy Hunter (1983) verglichen, weil man auch Waffen und andere Gadgets benutzen kann.

Agent Under Fire (2001) ist das erste James Bond Spiel, welches weder auf einem Roman von Ian Fleming noch auf einem der Filme basiert.

Ende 2004 erschien GoldenEye: Rogue Agent, in welchem man einen Schläger Goldfingers spielt. Es treten offiziellen Gegenspieler (sogar Dr. No) auf.

Das 2004 erschienene „Everything or Nothing“ ist eine inhaltliche eine Fortsetzung des Filmes „A View to a Kill“. Neue Charaktere nach Schauspielern (z.B. Willem Defoe) wurden modelliert und die Schauspieler original synchronisiert. Es verfügt über einen eigenständigen Titelsong (von Sängerin Mya).

2005 erschien der Third-Person-Shooter Liebesgrüße aus Moskau. Der amerikanische Spieleentwickler Activision erhielt im September 2007 die offizielle Lizenz zum Vermarkten von James Bond Spielen.

Videospiel-Chronologie

Titel Erscheinungsjahr Veröffentlicht von Entwickler Plattform/Konsole
James Bond 007 1983 Parker Brothers Parker Brothers Atari 2600, Atari 5200, Commodore 64, ColecoVision
James Bond 007: A View to a Kill 1985 Mindscape Angelsoft, Inc. Apple II, DOS
A View to a Kill 1985 Domark Domark Commodore 64, ZX Spectrum, MSX
James Bond 007: Goldfinger 1986 Mindscape Inc. Angelsoft, Inc. Apple II, PC Booter
The Living Daylights 1986 Domark Sculptured Software Commodore 64, ZX Spectrum
Live and Let Die 1988 Mindscape Elite Systems Amiga, Atari ST, Commodore 64, ZX Spectrum
007: Licence to Kill 1989 Domark Quixel Amiga, Atari ST, Commodore 64, DOS, ZX Spectrum
The Spy Who Loved Me 1990 Domark Domark Amiga, Commodore 64, DOS, ZX Spectrum
James Bond: The Stealth Affair 1990 Interplay Delphine Software Amiga, Atari ST, DOS
James Bond Jr. 1992 THQ Gray Matter Amiga, Atari ST, Commodore 64, DOS, NES, SNES, ZX Spectrum
James Bond: The Duel 1993 Domark Domark Sega Master System, Sega Mega Drive/Sega Genesis
GoldenEye 007 1997 Nintendo Rareware Nintendo 64
James Bond 007 1998 Nintendo Saffire Game Boy
Tomorrow Never Dies 1999 Electronic Arts Black Ops PlayStation
The World Is Not Enough 2000 Electronic Arts Eurocom Nintendo 64, PlayStation
007 Racing 2000 Electronic Arts Eutechnyx PlayStation
Agent Under Fire 2001 Electronic Arts Electronic Arts GameCube, PlayStation 2, Xbox
Nightfire 2002 Electronic Arts Eurocom GameCube, PlayStation 2, Xbox, Game Boy Advance, Windows, Mac OS X
Everything or Nothing 2004 Electronic Arts Electronic Arts GameCube, PlayStation 2, Xbox, Game Boy Advance
GoldenEye: Rogue Agent 2004 Electronic Arts Electronic Arts GameCube, PlayStation 2, Xbox, Nintendo DS
From Russia With Love 2005 Electronic Arts Electronic Arts GameCube, PlayStation 2, Xbox, Windows
James Bond 007: Part IV 2005 PlayStation Portable
Casino Royale 2006 Activision Activision GameCube, PlayStation 3, Xbox 360, Windows

Siehe auch

Literatur

  • John Cork und Bruce Scivally: James Bond, Die Legende von 007. Scherz - ISBN 350215340X
  • Manfred Knorr und Peter Osterried: Moviestar Sonderband: James Bond 007. Mpw - ISBN 3931608670
  • Danny Morgenstern und Manfred Hobsch: James Bond XXL Schwarzkopf & Schwarzkopf - ISBN 3896025457
  • Siegfried Tesche: Das große James-Bond-Buch Henschel Verlag - ISBN 3894874406
  • Garth Pearce: GoldenEye - Das Buch zum Film (Doku).ISBN 3893654771
  • Michael Petzel und Manfred Hobsch: Die Akte James Bond. Schwarzkopf & Schwarzkopf - ISBN 3896024159
  • Hans Christoph Buch: James Bond oder Der Kleinbürger in Waffen, in Jochen Vogt (Hrsg.): Der Kriminalroman. Poetik - Theorie - Geschichte. UTB für Wissenschaft, Band 8147. Fink, München 1998, 581 S., ISBN 3-8252-8147-7 (UTB) & ISBN 3-7705-3226-0 (Fink)
  • Graham Rye: Die James Bond Girls. ISBN 389365478X
  • Roger Steward (Illustrationen) und Allastair Dougall (Text): James Bond - Geheimagent 007. ISBN 3831000697
  • Oreste del Buono, Umberto Eco (Hgg.): Der Fall James Bond. dtv, München 1966
  • Siegfried Tesche: Mr. Kiss Kiss Bang Bang. Die Geschichte der James-Bond-Filmmusiken ISBN 3795705673
Wikiquote: James Bond – Zitate
Commons: James Bond – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

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