Robbe Modellsport

Unternehmen als Hersteller im Modellbau
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Die Firma Robbe Modellsport war ein Modellbauhersteller, welcher neben Simprop, Graupner und Multiplex zu den "großen Vier" Unternehmen gehörte, die den RC-Modellbau in Deutschland populär gemacht und mit ihrem Vollsortiment geprägt haben. Im Jahr 2015 musste das Traditionsunternehmen nach 70 Jahren Modellbaugeschichte Insolvenz anmelden.[1] Der Vertrieb einige der Produkte läuft seither über den größten europäischen Modellbauhändler Fa. Modellbau Lindinger GmbH.[2] Die Schiffsmodelle, wofür Robbe ebenfalls sehr bekannt war, wurde von der Firma Krick im Sortiment aufgenommen. [3]

Robbe Modellsport

Logo
Rechtsform GmbH & CO. KG
Gründung 1921
Auflösung 2015
Auflösungsgrund Insolvenz
Sitz Grebenhain
Mitarbeiterzahl ca. 100 (Stand 2015)
Branche Modellbau
Website www.robbe.com

Geschichte

Die Firma wurde 1924 in Deutschland als Sägewerk im Vogelsberg-Gebiet von Robert Becker gegründet. Der Firmenname wurde aus den ersten 3 Buchstaben des Vornamens, und die ersten zwei Buchstaben des Nachnamens erstellt.

In 1945 wurde mit dem Import von Balsaholz aus Südamerika begonnen, worauf der Sohn des Firmengründers, Hubert Becker, die Möglichkeit erkannte dieses Holz für den Modellbau anbieten zu können.

Ab etwa 1958 bot Robbe ein komplettes Programm für den Modellbau an, zunächst mit Fernsteueranlagen namens Ka-Fu und maroton/eroton (so im Katalog von 1961). In den frühen 1960er Jahren übernahm man den Vertrieb von telekont-Produkten, die zu der Zeit als revolutionäre Fernsteueranlagen galten. In den späten 1960ern wurde eine Kooperation mit dem japanischen Unternehmen Futaba eingegangen, welches maßgeblich für die Entwicklung der Robbe-Fernsteuerungen verantwortlich zeichnet. In Europa war Robbe bis zur Insolvenz 2015, der Vertriebspartner von Futaba Funk- und Servotechnik, welche unter dem Namen Robbe Futaba verkauft wurde.

Auch bei der Einführung des Elektromodellfluges und der ersten Modellhubschrauber (System Dieter Schlüter) war Robbe wegweisend.[4] Robbe bot auch in der Frühzeit des Elektrofluges als erster Vollsortimenter die neuartigen E-Motoren mit Cobalt-Samarium-Magneten von Keller an. Die zweite deutsche Meisterschaft im Elektroflug 1976 wurde von Joseph Stadelbauer mit dem Baukastenmodell Robbe "Edelweis gewonnen.

Robbe war bis in den 90iger Jahren vor allem dafür bekannt, sowohl die Entwicklung wie auch die Fertigung von komplexen und hochwertigen, aber auch teure Bausätze fast komplett in-house zu machen. Mit dem digitalen Zeitalter und steigende Interesse am Markt für günstigere, "ready to run" Modelle die ein minimaler Bauaufwand benötigten, musste die Modellbaubranche sich neu positionieren. Das hieß im ersten Schritt die Produktion von Bausätzen so weit wie möglich im Ausland zu ermöglichen, um Kosten zu reduzieren, und im zweiten Schritt, fertig konzipierte und hergestellte Modelle einzukaufen. Es brach eine schwierige Zeit für die Branche an, was auch andere renommierte Firmen wie Graupner nicht stemmen konnten.[5]

In 2005 konnte robbe dieses Ziel, mit der Übernahme des deutschen Vertriebs der taiwanesischen Modellhelikopter Herstellers Align ein großes Stück näher kommen.[6] In 2014 wurde die Zusammenarbeit mit asiatischen Modebauunternehmen mit der Übername von Kyosho Deutschland, weiter verstärkt.[7]

Zwischen 2011 und 2012 wurde die ehemalige Produktionshalle, und B-Waren Lager -auf der Nord-Ost Seite des Geländes- in ein neues Logistikzentrum mit Verladerampen umgebaut. [8] Dieser Schritt war im strategischen Einklang mit der Positionierung des Unternehmens von Modellentwickler und Hersteller, zu Importeur und Vermarkter. Dabei war es wichtig die gelieferte Ware so schnell und effizient wie möglich zu verbuchen, ggf. mit deutschsprachiger Dokumentation oder zusätzliches Zubehör zu erweitern, und zum Weiterverkauf im Versandlager zur Verfügung zu stellen. Zusätzlich konnten die Lager die über das komplette Werk verteilt waren dadurch konsolidiert werden, was auch die Verwaltung der Bestände und die Zusammenstellung der Teile für den Versand vereinfachte.

In Februar 2015 musste robbe Modellsport Insolvenz anmelden. Die strategische Neuorientierung und die Zusammenarbeit mit Zulieferer wie Align und Kyosho hatten für stabile Umsätze gesorgt, wurde aber durch die Verbindlichkeiten der vorfinanzierte Ware, und auch die Investitionen der vergangenen Jahren zum Opfer. In 2016 bekamen die ehemaligen Mitarbeiter des Unternehmens einen kleinen Trost als bekannt wurde das sie durch die erfolgreichen Verwertungsmaßnahmen, eine Abfindung erhalten wurden. [9]

Seit der Insolvenz werden die Produkte nun von Ripmax unter dem Namen Ripmax Futaba vertrieben.[10]

Einzelnachweise

  1. robbe Modellsport ist pleite - Traditionsunternehmen meldet Insolvenz an. 9. Februar 2015, abgerufen am 6. April 2020.
  2. ROBBE | Modellbau Lindinger. Abgerufen am 6. April 2020.
  3. Krick: Robbe Schiffsmodelle bei Krick. In: krickshop.de. Abgerufen am 21. Juni 2020 (deutsch).
  4. robbe.de: Robbe - Über Uns. In: web.archive.org. Abgerufen am 14. Juni 2020 (deutsch).
  5. Harald Flößer: Aus für Kirchheimer Modellbauer Graupner. In: www.esslinger-zeitung.de. Abgerufen am 21. Juni 2020 (deutsch).
  6. robbe.de: Robbe - Über Uns 2015. web.archive.org, abgerufen am 14. Juni 2020 (deutsch).
  7. RC-News.de: Vertrieb von Kyosho, Hype & Team Orion zukünftig über Robbe Modellsport. In: rc-news.de. Abgerufen am 14. Juni 2020 (deutsch).
  8. Robbe Modellsport: robbe | Neue Logistik. In: youtube.com. Abgerufen am 21. Juni 2020 (deutsch).
  9. Osthessen News: Volle Abfindung für ehemalige Mitarbeiter der robbe Modellsport GmbH. In: osthessen-news.de. Abgerufen am 21. Juni 2020 (deutsch).
  10. Nach robbe-Insolvenz: Ripmax übernimmt Futaba-Vertrieb. In: ROTOR Magazin. 30. Juni 2015, abgerufen am 6. April 2020 (deutsch).