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„Nürnberg“ – Versionsunterschied

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{{Begriffsklärungshinweis}}
{{Dieser Artikel|beschreibt die Stadt Nürnberg; weitere Bedeutungen siehe unter [[Nürnberg (Begriffsklärung)]]}}
{{Infobox Gemeinde in Deutschland
|Art = Stadt
|Wappen = DEU Nürnberg COA (klein).svg
|Breitengrad = 49/27/20/N
|Längengrad = 11/04/43/E
|Lageplan = Bavaria N.svg
|Bundesland = Bayern
|Regierungsbezirk = [[Mittelfranken]]
|Landkreis =
|Höhe = 309
|Lageplanbeschreibung = Lage der Stadt Nürnberg in Bayern
|PLZ = 90402–90491
|Vorwahl = 0911, 09122, 09129
|Gemeindeschlüssel = 09564000
|LOCODE = DE NUE
|NUTS = DE254
|Gliederung = [[Statistische Gliederung von Nürnberg|10 Stadtbezirke]]
|Adresse = Rathausplatz 2<br />90403 Nürnberg
|Website = [https://www.nuernberg.de/ www.nuernberg.de]
|Bürgermeister = [[Marcus König]]
|Bürgermeistertitel = Oberbürgermeister
|Partei = [[CSU]]
}}
[[Datei:Nürnberger Burg im Herbst 2013.jpg|mini|hochkant=1.3|Wahrzeichen Nürnbergs, die [[Nürnberger Burg|Kaiserburg]]]]
[[Datei:Nürnberg Abend.jpg|mini|hochkant=1.3|Blick vom Burgberg auf die winterliche Altstadt, vorne links das Dach der [[Frauenkirche (Nürnberg)|Frauenkirche]] sowie des [[Rathaus (Nürnberg)#Altes Rathaus|Alten Rathauses]], mittig die Kirche [[St. Sebald (Nürnberg)|St. Sebald]], dahinter die Kuppel des [[Opernhaus Nürnberg|Opernhauses]], links davon [[St. Lorenz (Nürnberg)|St. Lorenz]], die Kuppel des [[Nürnberg Hauptbahnhof|Hauptbahnhofs]] und der [[Frauentor (Nürnberg)|Frauentorturm]], rechts der [[Weißer Turm (Nürnberg)|Weiße Turm]], die Kuppel der [[St. Elisabeth (Nürnberg)|Elisabethkirche]] und der [[Spittlertor]]turm sowie am Rand in Umrissen der [[Fernsehturm Nürnberg|Fernsehturm]]]]
[[Datei:Nürnberg Skyline Wöhrd und Tullnau.jpg|mini|hochkant=1.3|Moderne Hochhäuser, Blick von der [[S-Bahn Nürnberg|S-Bahn]]-Station [[Tullnau#Haltepunkt Nürnberg-Dürrenhof|Dürrenhof]] (v.&nbsp;l.&nbsp;n.&nbsp;r.: [[Wöhrder See#Wohnanlage Norikus|Norikus]], [[VR Bank Metropolregion Nürnberg|VR Bank Nürnberg]], [[Business Tower Nürnberg|Business Tower]])]]
[[Datei:Fuerther Innenstadt Mrz 2020.jpg|mini|hochkant=1.3|Panoramablick auf Nürnberg mit [[Fürth]] im Vordergrund]]


'''Nürnberg''' ([[Nürnberger Dialekt|nürnbergisch]] häufig ''Nämberch'', häufige Abkürzung ''Nbg'') ist eine [[Kreisfreie Stadt|kreisfreie]] [[Großstadt]] im Regierungsbezirk [[Mittelfranken]] des Freistaats [[Bayern]]. Sie ist mit {{EWZ|DE-BY|09564000}}&nbsp;Einwohnern (laut [[Bayerisches Landesamt für Statistik|Statistischem Landesamt]] am {{EWD|DE-BY}}) bzw. 544.876 (laut Melderegister am 31. Mai 2024)<ref>[https://online-service2.nuernberg.de/asw/aswn.dll?aw=B_MN01 ''Bevölkerung mit Hauptwohnung.''] In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 7. Juni 2024.</ref> die mit Abstand [[Franken (Region)#Städte|größte Stadt Frankens]] sowie die [[Liste der größten Städte in Bayern|zweitgrößte im Bundesland Bayern]]. In Deutschland insgesamt steht sie an [[Liste der Großstädte in Deutschland|13. Stelle]]. Mit seinen Nachbarstädten [[Fürth]], [[Erlangen]] und [[Schwabach]] bildet Nürnberg mit etwa 820.000 Einwohnern eine der drei [[Liste der Metropolen, Regional-, Ober- und Mittelzentren in Bayern|Metropolen in Bayern]]. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden diese Städte den [[Planungsregion Nürnberg|Ballungsraum Nürnberg]] mit etwa 1,4 Millionen Menschen und das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der über 3,6 Millionen Einwohner umfassenden Europäischen [[Metropolregion Nürnberg]], eine der [[Liste der Metropolregionen in Deutschland|elf Metropolregionen in Deutschland]]. Nürnberg gehört zu den ausgesprochen [[Migrationshintergrund#Migrationshintergrund in deutschen Großstädten|multikulturellen Großstädten Deutschlands]].
{| cellpadding="2" style="float: right; width: 307px; background: #e3e3e3; margin-left: 1em; border-spacing: 1px;"

|+
Erstmals urkundlich erwähnt wurde Nürnberg in der [[Geschichte der Stadt Nürnberg#Anfänge der Stadt unter dem Schutz der Salier|Sigena-Urkunde]] aus dem Jahr 1050. Seine erste Blüte erlebte es ab 1219 als eigenständige [[Reichsstadt Nürnberg|Reichsstadt]] des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reichs]]. Vor den starken [[Luftangriffe auf Nürnberg|Zerstörungen]] im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] und dem teils sehr vereinfachten [[Stadtbaugeschichte#Wiederaufbau von 1945 bis um 1955|Neuaufbau]] der [[Nachkriegszeit in Deutschland|Nachkriegszeit]] galt die mittelalterliche [[#Bauwerke|Nürnberger Altstadt]] als eine der bedeutendsten Europas. Viele Wahrzeichen wurden originalgetreu wiederaufgebaut, vor allem die [[Liste der Sakralbauten in Nürnberg|Kirchen der Stadt]], aber auch zahlreiche [[Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg|Baudenkmäler]] blieben erhalten. Zu den wichtigsten Wahrzeichen gehören einige Bauten entlang der [[Historische Meile Nürnberg|Historischen Meile]], vor allem die [[Nürnberger Burg]] sowie die fast vollständig erhaltene [[Stadtmauer (Nürnberg)|Stadtmauer]]. Daneben haben sich weitere [[Liste der Burgen, Schlösser und Herrensitze Nürnbergs|Adelsbauten und Burgen]] der alten [[Reichsstadt]] erhalten. Heute zählt die Altstadt wieder zu den bekanntesten mittelalterlichen Denkmalszonen Europas.<ref>[https://www.bigboytravel.com/europe/topmedievalcities/ bigboytravel.com]</ref><ref>[https://geoportal.bayern.de/denkmalatlas/searchResult.html?koid=80428&objtyp=bau&top=1 geoportal.bayern.de]</ref> Außerhalb des historischen Zentrums ist das Stadtbild bis zur [[Bundesstraße 4R|Ringstraße]], nördlich und südlich der [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]], von einer dichten urbanen Bebauung mit einem hohen Anteil an [[Gründerzeitviertel#Nürnberg|Gründerzeit-]] und [[Nachkriegsmoderne|Nachkriegsbauten]] sowie einigen [[Liste der Hochhäuser in Nürnberg|Hochhäusern]] geprägt. Am Stadtrand findet man häufig [[Siedlung (Städtebau)|Siedlungsstädtebau]], wie [[Gartenstadt|Garten-]] und [[Trabantenstadt|Trabantenstädte]] sowie große Grünanlagen, wie den [[Marienbergpark]] oder den [[Volkspark Dutzendteich]], aber auch landwirtschaftliche Nutzung mit dörflichen Strukturen, wie im (Nürnberger) [[Knoblauchsland]].
! Wappen

! Karte
Überregional bedeutsam sind Nürnbergs weihnachtlicher [[Nürnberger Christkindlesmarkt|Christkindlesmarkt]] sowie das [[Germanisches Nationalmuseum|Germanische Nationalmuseum]] und [[Liste der Museen in Nürnberg|mehrere weitere Museen]]. Globale Wahrnehmung erreichte die Stadt im 20.&nbsp;Jahrhundert während der [[Zeit des Nationalsozialismus]], als auf dem [[Reichsparteitagsgelände]] die jährlichen [[Reichsparteitag]]e stattfanden und die [[Nürnberger Gesetze]] verabschiedet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Stadt mit den [[Nürnberger Prozesse]]n hingegen zum Schauplatz der ersten Urteile auf Grundlage des [[Völkerstrafrecht]]s geworden und erwarb sich den Titel [[Geschichte der Stadt Nürnberg#„Stadt der Menschenrechte“|''Stadt der Menschenrechte'']]. Wirtschaftlich sind die Dienstleistungsbranche, Spitzentechnologie, Industrieproduktion (u.&nbsp;a. Elektrotechnik, Maschinenbau und Kfz-Teile) sowie die [[Messe Nürnberg]] (u.&nbsp;a. [[Nürnberger Spielwarenmesse|Spielwarenmesse]], [[Consumenta]], [[GaLaBau Nürnberg|GaLaBau]], [[BIOFACH]], [[IWA OutdoorClassics]], [[BrauBeviale]]) von großer Bedeutung. Nürnberg ist Sitz der [[Bundesbehörde (Deutschland)|Bundesbehörden]] [[Bundesagentur für Arbeit]] und [[Bundesamt für Migration und Flüchtlinge]] sowie des [[Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat|Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat]] („Heimatministerium“) und des [[Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention|Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention]].
|- bgcolor="#FFFFFF" align="center"

| align="center" | [[Bild:Wappen von Nürnberg.svg|97px]][[Bild:Grosses Wappen Nuernberg.png|100px]]
== Name ==
| align="center" | [[Bild:Karte_nuernberg_in_deutschland.png|140px|center|Karte Nürnberg in Deutschland]]
[[Datei:Kittler Noris 1903 Nuremberg.jpg|mini|hochkant=0.6|Bronzefigur der Nymphe ''Noris'' (1903) von [[Philipp Kittler]]]]
|-

! colspan="2" | Basisdaten
Das Grundwort des Stadtnamens ''Nürnberg'' ist das Gattungswort „Berg“. Die Herkunft des Vorderglieds ''Nürn-'' ist hingegen nicht geklärt.<ref name="dob">[[Rolf Bergmann (Linguist)|Rolf Bergmann]]: ''Nürnberg.'' In: ''Deutsches Ortsnamenbuch.'' Hrsg. von [[Manfred Niemeyer]]. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S.&nbsp;460&nbsp;f.</ref> Die Deutung des Ortsnamens wird dadurch erschwert, dass die Schreibung in den frühen Zeugnissen starke Schwankungen aufweist (1022, 1061 ''Norenberg,'' 1050 ''Nŏrenberc,'' 1062 ''Nuorenberc,'' 1074 ''Nourenberg,'' 1113/16 ''Nurinberg''), die eine gewisse Unsicherheit der Schreiber auszudrücken scheinen.<ref name="dob" />
|- bgcolor="#FFFFFF"

| [[Bundesland (Deutschland)|Bundesland]]: || [[Bayern]]
Die Annahme eines Wortes ''nor, nuor'' für „Fels“ oder ''nuorin'' „felsig“ – womit der von weit her sichtbare [[Keuper]]fels mit der Burg gemeint sei<ref>{{Literatur |Autor=[[Herbert Maas]] |Titel=Mausgesees und Ochsenschenkel |TitelErg=Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde |Auflage=3., aktualisierte |Ort=Nürnberg |Datum=1995 |ISBN=3-920701-94-1 |Seiten=160 f.}}</ref> – ist ein schwaches Argument, da ein [[mittelhochdeutsch]]es ''nuor'' und ''nuorin'' nicht nachzuweisen ist und im Nordbairischen auch nicht zu ''Nürn-'' geführt hätte.<ref name="dob" /> Auch die These, dass sich der Name der Stadt von dem Personennamen ''Noro'' ableite,<ref name="LfO">{{BibISBN|978-3-406-59131-0|Seiten=164&nbsp;f.|Seite=164}}<br />Vgl. {{Literatur |Autor=[[Alfred Bammesberger]] |Titel=Weitere Überlegungen zum Namen der Stadt Nürnberg |Sammelwerk=Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg |Band=87 |Datum=2000 |Online=https://periodika.digitale-sammlungen.de//mvgn/Blatt_bsb00001001,00008.html}}</ref><ref name=":0">{{Literatur |Autor=Herbert Maas |Titel=Ist Nürnberg die „Burg des Noro“ oder die Burg auf dem Felsberg? |Sammelwerk=Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg |Band=77 |Datum=1990 |Seiten=1–16 |Online=[https://periodika.digitale-sammlungen.de//mvgn/Blatt_bsb00000993,00009.html Digitalisat]}}</ref> hat das Problem, dass ein solcher althochdeutscher Personennamen nirgends überliefert ist.<ref name="dob" /> Ältere Deutungen wie „Nero-berg“, „Nur-ein-Berg“ oder „Neuberg“ sind teils phantastisch, teils sprachgeschichtlich unmöglich.<ref name="dob" />
|- bgcolor="#FFFFFF"

| [[Regierungsbezirk]]: || [[Mittelfranken]]
{{Anker|Noris}}Der Beiname ''Noris'' kam im [[Humanismus]] auf. Erstmals bezeichnete [[Helius Eobanus Hessus]] Nürnberg als ''noris amoena'' („liebliche Noris“). Hessus lehnte sich dabei an die latinisierende Schreibung des Stadtnamens in Urkunden als ''Noricum, Noribergae'' oder ''Norimberg'' an. Der Arzt [[Johann Helwig]] personifizierte 1650 in einer Dichtung diesen Beinamen als mythische [[Nymphe]] ''Noris,'' die seitdem als bildungssprachliche [[Allegorie]] der Stadt häufig Verwendung findet.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Noris|autor=HM|seite=|nurlemma=ja|id=4029}}</ref>
|- bgcolor="#FFFFFF"

| [[Landkreis]]: || [[Kreisfreie Stadt]]
== Wappen und Signet ==
|- bgcolor="#FFFFFF"
{{Hauptartikel|Wappen der Stadt Nürnberg}}
| [[Geografische Lage]]: || {{Koordinate Text Artikel|49_27_N_11_05_E_type:city(499709)_region:DE-BY|49°&nbsp;27′&nbsp;N, 11°&nbsp;05′&nbsp;O}}
{{Wappenbeschreibung
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Titel = Großes Wappen
| [[Höhe]]: || 302&nbsp;m ü. [[Normalnull|NN]]
|Wappenbild = DEU Nürnberg COA (groß).svg
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Kurzdarstellung= Großes Stadtwappen
| [[Fläche]]: || 186,38 [[Quadratkilometer|km²]]
|Blasonierung= Auf lichtblauem Grund ein goldener Adler mit naturfarbenem jugendlichen Königskopf, der eine goldene Blattkrone trägt und von herabwallendem Haar umrahmt ist.
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Quelle= [https://www.nuernberg.de/imperia/md/stadtrecht/dokumente/001_740.pdf ''Satzung über die Verwendung der Stadtwappen (StadtwappenS – StWS)''] (PDF; 186&nbsp;kB) Vom 25. April 2002 (''Amtsblatt.'' S. 265). In: ''nuernberg.de,'' abgerufen am 19. März 2025.
| [[Einwohner]]: || 501.282'' <small> (Juni 2007)</small>''
|ref=<"stws">
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Begründung = Dieses Wappen wurde schon im Siegel von 1220 verwendet und versinnbildlicht das Reich ([[Reichsstadt Nürnberg|Reichsstadt]]). Der Kopf wurde zeitweise als Frauenkopf dargestellt. In seiner heutigen Form wurde das Große Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestätigt. Es wird in der Regel in den Behördensiegeln (nicht jedoch vom Standesamt, welches das amtliche bayerische Wappen führt), von den Bürgermeistern und vom Stadtrat und auf historischen städtischen Gebäuden geführt und darf nur mit einer Ausnahmegenehmigung, die nur selten erteilt wird, von Vereinen oder Firmen verwendet werden.
| [[Bevölkerungsdichte]]: || 2.695 Einwohner je km²
}}
|- bgcolor="#FFFFFF"
{{Wappenbeschreibung
| [[Postleitzahl]]en: || 90001–90491 (''alt:'' 8500)
|Titel = Kleines Wappen
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Wappenbild = DEU Nürnberg COA (klein).svg
| [[Telefonvorwahl|Vorwahlen]]: || 0911, 09122, 09129
|Kurzdarstellung= Kleines Stadtwappen
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Blasonierung = In gespaltenem Schild auf der rechten goldenen Hälfte der halbe schwarze Reichsadler mit roter Zunge, goldenem Fang und goldenem Schnabel, während die andere Hälfte fünfmal schrägrechts geteilt ist, oben mit Rot beginnend und in den Farben Rot und Silber abwechselnd.
| [[Kfz-Kennzeichen]]: || N
|ref=<"stws">
|- bgcolor="#FFFFFF"
|Begründung = Die Schrägteilung ist schon seit 1260 nachweisbar. Der [[Reichsadler]] kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rücksiegel dar. Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Ämter und Außenbehörden Nürnbergs verwendet, wobei die Zahl der Schrägbalken und die Farbgebung mehrmals variierten. Die heute noch gebräuchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Großen Wappen verliehen.<br /><br />Beide Stadt[[wappen]] sind genehmigungspflichtig.
| [[Amtlicher Gemeindeschlüssel|Gemeindeschlüssel]]: || 09 5 64 000
}}
|- bgcolor="#FFFFFF"

| Stadtgliederung: || 7 [[Stadtbezirk]]e
{| class="toptextcells"
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Adresse der<br />Stadtverwaltung: || Rathausplatz 2<br />90403 Nürnberg
|- bgcolor="#FFFFFF"
| Offizielle Website: || [http://www.nuernberg.de/ www.nuernberg.de]
|-
|-
|[[Datei:Flagge Nürnberg.svg|links|260px|rand|Stadtflagge]]
! colspan="2" | Politik
|'''Stadtflagge'''<br />Aus dem Kleinen Wappen leitet sich auch die [[Stadtflagge]] ab. Das Kleine Wappen darf zu Werbezwecken von in Nürnberg ansässigen Unternehmen geführt oder auf Waren angebracht werden, solange nicht der Eindruck einer amtlichen Verwendung entsteht und das Wappen heraldisch und künstlerisch korrekt wiedergegeben wird.
|- bgcolor="#FFFFFF"
| [[Oberbürgermeister]]: || [[Ulrich Maly]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]])
|}
|}

[[Bild:Nuremberg Castle Heaven Door Sinwell Tower Walpurgis f se.jpg|thumb|307px|Nürnberger Kaiserburg]]
'''Logos'''
'''Nürnberg''' ''(fränkisch: Nämberch)'' ist eine [[kreisfreie Stadt]] im [[Bayern|bayerischen]] [[Regierungsbezirk Mittelfranken]] und mit über 500.000 Einwohnern die nach [[München]] zweitgrößte Stadt Bayerns. Zusammen mit den direkt benachbarten Städten [[Fürth]], [[Erlangen]] und [[Schwabach]] bildet sie das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum Nordbayerns.
[[Datei:Logo Nuremberg.svg|mini|Stadtlogo]]
__toc__
[[Datei:Logo Metropolregion Nuremberg.svg|mini|Logo der [[Metropolregion Nürnberg]]]]
<br style="clear:both" />

Ein [[Signet]] verwendet die Stadt neben den traditionellen Wappen seit den 1970er Jahren. Das ursprüngliche Signet, auch Logo genannt, zeigte ein stilisiertes N, das an die von Rot und Silber geteilte Seite des Kleinen Stadtwappens erinnert. 1993 wurde dann ein Stadtlogo entwickelt, das die langgezogene Silhouette der Nürnberger Burg aufgriff und sich als Erkennungszeichen der Stadt etablierte.<ref name="designtagebuch.de">{{Internetquelle |autor=Achim Schaffrinna |url=https://www.designtagebuch.de/stadt-nurnberg-fuhrt-neues-erscheinungsbild-ein/#more-11473 |titel=Stadt Nürnberg führt neues Erscheinungsbild ein |werk=Design Tagebuch |datum=2011-07-07 |sprache=de |abruf=2024-12-31}}</ref> Allerdings gelang es nicht, daraus ein einheitliches [[Corporate Design]] zu entwickeln. Außerdem erwies sich das alte Logo wegen seiner horizontalen Ausprägung als unflexibel.<ref name="designtagebuch.de" /> 2009 gab es im Rathaus daher Bestrebungen, ein leichter handhabbares Logo und ein einheitlicheres Auftreten zu entwickeln. Seit Juli 2011 wird das neue Stadtlogo und Corporate Design schrittweise eingeführt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.wirdesign.de/DE/Medien_Presse/Pressemitteilungen/2011-07-05_CD_Nuernberg.php |text=wirdesign.de |wayback=20111213105325}}.</ref>

Neben dem Stadtlogo wird auch das Logo der gleichnamigen [[Metropolregion Nürnberg|Metropolregion]] von der Stadt häufig verwendet. Dadurch soll der Zusammenhang zwischen der Städteregion und dem Ballungsraum mit den benachbarten Landkreisen stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.


== Geographie ==
== Geographie ==
[[Datei:Nuremberg Map.png|mini|Nürnbergs Stadtgliederung und seine Umgebung]]
[[Bild:Fuerth Nuremberg City Langwasser from Alte Veste f w.jpg|thumb|Blick auf Nürnberg von der [[Alte Veste|Alten Veste]] [[Zirndorf]]]]
[[Datei:Stadtplan Nürnberg Statistische Gliederung.png|mini|Statistische Gliederung von Nürnberg und [[Liste der Stadtbezirke und statistischen Bezirke von Fürth|Fürth]]]]

=== Geographische Lage ===
=== Geographische Lage ===
Nürnberg liegt zu beiden Seiten der [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]], die etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt entspringt und das Stadtgebiet auf einer Länge von etwa 14&nbsp;Kilometern von Ost nach West durchquert. Im Bereich der Altstadt wurde der Fluss stark kanalisiert. Im westlichen Ortsteil [[Doos (Nürnberg)|Doos]] verlässt die Pegnitz an Nürnbergs tiefstem Punkt das Stadtgebiet auf einer Höhe von {{Höhe|288|DE-NN}} und fließt in [[Fürth]] mit der [[Rednitz]] zusammen, um dort gemeinsam die [[Regnitz]] zu bilden. Vor allem im Norden und Nordwesten von Nürnberg ist die Landschaft stark durch die Anschwemmungen der Pegnitz geprägt. Im Norden Nürnbergs befindet sich mit dem [[Knoblauchsland]] ein wichtiges Gemüseanbaugebiet. Im Süden, Osten und Norden der Stadt erstreckt sich der [[Nürnberger Reichswald]].


Der Unterboden Nürnbergs besteht aus weichem Sandstein, der im [[Keuper]] entstanden ist. Nordöstlich von Nürnberg befindet sich die [[Fränkische Schweiz]], ein [[Mittelgebirge]] mit einer Höhe von teilweise über 600 Metern über dem Meeresspiegel.
Nürnberg liegt zu beiden Seiten der [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]]. Die Pegnitz entspringt etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt und durchquert das Stadtgebiet auf einer Länge von etwa 14&nbsp;km von Ost nach West. Im Bereich der Altstadt wurde der Fluss stark kanalisiert. Im benachbarten Fürth fließen die Pegnitz und die [[Rednitz]] zusammen und bilden den Fluss [[Regnitz]]. Vor allem im Norden und Nordwesten von Nürnberg wurde die Landschaft stark durch die Anschwemmungen der Pegnitz geprägt. Im Norden Nürnbergs befindet sich mit dem [[Knoblauchsland]] ein wichtiges Gemüseanbaugebiet.

Der Untergrund Nürnbergs besteht aus weichem Sandstein, der im [[Keuper]] entstanden ist. Nördlich von Nürnberg befindet sich die [[Fränkische Schweiz]], ein Mittelgebirge mit einer Höhe von teilweise über 600 Metern über dem Meeresspiegel.


=== Ausdehnung des Stadtgebietes ===
=== Ausdehnung des Stadtgebietes ===
Das Gebiet der Stadt umfasst eine Fläche von 186,38&nbsp;km². Im Westen ist die Bebauung mit der Nachbarstadt Fürth und im Südwesten mit [[Stein (Mittelfranken)|Stein]] zusammengewachsen. Nördlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland, das zugleich auch die westliche [[Anflugschneise]] für den [[Flughafen Nürnberg|Nürnberger Flughafen]] bildet, sowie nach Nordosten hin der [[Sebalder Reichswald]].


Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der [[Nürnberger Burg]] und der in großen Teilen erhaltenen [[Stadtmauer (Nürnberg)|Stadtmauer]]; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg.
Das Gebiet der Stadt umfasst eine Fläche von 186,38&nbsp;km². Im Westen ist die Bebauung mit der Nachbarstadt Fürth und im Südwesten mit [[Stein (Mittelfranken)|Stein]] zusammengewachsen.
Nördlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland, welches zugleich auch die westliche [[Anflugschneise]] für den [[Airport Nürnberg|Nürnberger Flughafen]] bildet, sowie nach Nordosten hin der [[Sebalder Reichswald]], der sich an wenigen Stellen auf knapp über 400&nbsp;m erhebt.


=== Stadtgliederung ===
Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der [[Nürnberger Burg]] und der zu großen Teilen erhaltenen [[Stadtmauer (Nürnberg)|Stadtmauer]]; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg.
{{Hauptartikel|Liste der Gemarkungen von Nürnberg|Statistische Gliederung von Nürnberg}}


1968 wurde das Stadtgebiet für [[Stadtplanung|planerische]] Zwecke im Sinne einer kleinräumigen Gliederung in 87 Statistische Bezirke und in Blöcke unterteilt. Diese Statistischen Bezirke werden in 10 Statistischen Stadtteilen zusammengefasst.<ref name="jb2013">[https://dokumente.nuernberg.de/statistik/jahrbuch_nuernberg/2004_2025/jahrbuch_2013.pdf Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2013, Kapitel 18] (PDF; 7,5&nbsp;MB)</ref> Diese verwaltungstechnische Einteilung spielt im Bewusstsein der Bevölkerung jedoch kaum eine Rolle, vielmehr orientiert man sich im Alltagsleben an den traditionellen Namen der Orte.
=== Nachbargemeinden ===
Die Stadt Nürnberg grenzt an folgende Städte, Gemeinden und [[Gemeindefreies Gebiet|gemeindefreien Gebiete]] (beginnend im Norden, dem Uhrzeigersinn folgend):


=== Eingemeindungen ===
[[Erlangen]] (kreisfreie Stadt), [[Neunhofer Forst]], [[Kraftshofer Forst]] und [[Erlenstegener Forst]] ([[Landkreis Erlangen-Höchstadt]]), [[Schwaig bei Nürnberg|Schwaig b. Nürnberg]], [[Laufamholzer Forst]], [[Zerzabelshofer Forst]], [[Forsthof (gemeindefreies Gebiet)|Forsthof]], [[Fischbach (gemeindefreies Gebiet)|Fischbach]] und [[Feucht]] (alle [[Landkreis Nürnberger Land]]), [[Wendelstein (Mittelfranken)|Wendelstein]] und [[Forst Kleinschwarzenlohe]] ([[Landkreis Roth]]), [[Schwabach]] (kreisfreie Stadt), [[Rohr (Mittelfranken)|Rohr]] (Landkreis Roth), [[Stein bei Nürnberg|Stein]] und [[Oberasbach]] ([[Landkreis Fürth]]) sowie [[Fürth]] (kreisfreie Stadt).
{{Hauptartikel|Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg}}


Bis 1825 umfasste das Stadtgebiet 160,84&nbsp;ha. Seitdem wurden, nachdem die Einwohnerzahl der Stadt infolge der [[Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]] immer mehr gestiegen war und die Stadt sich immer weiter ausgedehnt hatte, mehrere ehemals selbstständige Gemeinden in das Stadtgebiet eingegliedert, so dass die Stadt heute über eine Fläche von etwa 186,4&nbsp;km² verfügt.
An die zur Stadt Nürnberg gehörige [[Exklave]] Brunn grenzen die gemeindefreien Gebiete [[Brunn (gemeindefreies Gebiet)|Brunn]], [[Winkelhaid (gemeindefreies Gebiet)|Winkelhaid]] und [[Fischbach (gemeindefreies Gebiet)|Fischbach]] (alle im Landkreis Nürnberger Land).


=== Stadtgliederung ===
=== Nachbargemeinden ===
Die Stadt Nürnberg grenzt an folgende Städte, Gemeinden und [[Gemeindefreies Gebiet|gemeindefreien Gebiete]] (beginnend im Norden, im Uhrzeigersinn):
Am 18. Oktober 1995 beschloss die Stadt Nürnberg eine Neueinteilung des Stadtgebietes. Aus den bisherigen 87 Bezirken wurden sieben neue Stadtbezirke gebildet. Diese verwaltungstechnischen Stadtbezirke spielen im Bewusstsein der Bevölkerung kaum eine Rolle, vielmehr orientiert man sich im Alltagsleben an den traditionellen Namen der Stadtteile, die ehedem oft eigenständige Gemeinden oder Vorstädte waren (beispielsweise [[Erlenstegen]], [[Gostenhof]] oder [[St. Johannis]]).


[[Erlangen]] (kreisfreie Stadt), [[Neunhofer Forst]], [[Kraftshofer Forst]] und [[Erlenstegener Forst]] ([[Landkreis Erlangen-Höchstadt]]), [[Schwaig bei Nürnberg]], [[Laufamholzer Forst]], [[Zerzabelshofer Forst]], [[Forsthof (gemeindefreies Gebiet)|Forsthof]], [[Fischbach (gemeindefreies Gebiet)|gemeindefreies Gebiet Fischbach]], [[Feuchter Forst]] und [[Feucht (Mittelfranken)|Feucht]] (alle [[Landkreis Nürnberger Land]]), [[Wendelstein (Mittelfranken)|Wendelstein]] und [[Forst Kleinschwarzenlohe]] ([[Landkreis Roth]]), [[Schwabach]] (kreisfreie Stadt), [[Rohr (Mittelfranken)|Rohr]] (Landkreis Roth), [[Stein (Mittelfranken)|Stein]] und [[Oberasbach]] ([[Landkreis Fürth]]) sowie [[Fürth]] (kreisfreie Stadt).
''Siehe auch:''

* [[Liste der Stadtbezirke und statistischen Bezirke von Nürnberg]]
An die [[Exklave]] [[Brunn (Nürnberg)|Brunn]], in der mit {{Höhe|406|DE-NN}} der höchste Punkt Nürnbergs liegt, grenzen die gemeindefreien Gebiete [[Brunn (gemeindefreies Gebiet)|Brunn]], [[Winkelhaid (gemeindefreies Gebiet)|Winkelhaid]] und [[Fischbach (gemeindefreies Gebiet)|Fischbach]] (alle im Landkreis Nürnberger Land).
* [[Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg]]

{{Panorama|Nuernberg-pano-winter.jpg|1500|Panorama von der Burgfreiung über die Altstadt}}


=== Klima ===
=== Klima ===
Nürnberg hat ein [[Humides Klima|humides]] [[Kühlgemäßigtes Klima|kühlgemäßigtes]] Übergangsklima, das weder sehr [[Kontinentalklima|kontinental]] noch sehr [[Seeklima|maritim]] ausgeprägt ist. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen −1,4&nbsp;°C im Januar und 18&nbsp;°C im August, jedoch werden an einigen Tagen im Sommer Spitzentemperaturen von über 35&nbsp;°C erreicht. Die [[Jahresmitteltemperatur]] liegt etwa bei 10,45&nbsp;°C. Seit Beginn der Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes am Nürnberger Flughafen im Jahr 1955 betrug die {{Webarchiv |url=http://www.dwd.de/bvbw/generator/DWDWWW/Content/Oeffentlichkeit/KU/KUPK/Wetterrekorde/absolute__hoechsttemperaturen__brd,templateId=raw,property=publicationFile.pdf/absolute_hoechsttemperaturen_brd.pdf |text=Höchsttemperatur |wayback=20150923225922}} (PDF; 64&nbsp;kB) am 27. Juli 1983 38,6&nbsp;°C. Die Niederschlagsmenge ist etwas geringer als für die geographische Lage üblich. Ursache dafür ist die Lage Nürnbergs im Fränkischen Becken; diese schwach ausgeprägte Kessellage hält feuchte Luftmassen vom Stadtgebiet fern. Mitunter kommt es über Nürnberg zu heftigen Stürmen und Unwettern, so zuletzt am 28.&nbsp;August 2006, als eine [[Windhose]] im Stadtteil Gartenstadt mehrere Häuser zum Teil schwer beschädigte.
[[Bild:Klimadiagramm-metrisch-deutsch-Nürnberg-Buchenbühl-Deutschland.png|thumb|Klimadiagramm von Nürnberg-[[Buchenbühl]]<ref>Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961-1990</ref>]]

Nürnberg verfügt über ein für Süddeutschland typisches, kühlgemäßigtes Übergangsklima, das weder sehr kontinental noch sehr maritim ausgeprägt ist. Es herrscht ganzjährig [[Humides Klima|Humidität]], das bedeutet, dass die Niederschlagsmenge größer als die Verdunstung ist. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen -1,4&nbsp;°C im Januar und 18&nbsp;°C im August, jedoch werden an einigen Tagen im Sommer Spitzentemperaturen von bis zu 35&nbsp;°C gemessen. Die Niederschlagsmenge ist etwas geringer als für geographische Lage üblich. Dies liegt an der Lage Nürnbergs im Fränkischen Becken, diese schwach ausgeprägte Kessellage hält feuchte Luftmassen vom Stadtgebiet fern. Mitunter kommt es über Nürnberg zu heftigen Stürmen und Unwettern, so zuletzt am 28.&nbsp;August 2006, als eine [[Windhose]] im Stadtteil Gartenstadt mehrere Häuser zum Teil schwer beschädigte.
{{Klimatabelle
<br style="clear:both">
| TABELLE =
| DIAGRAMM TEMPERATUR = rechts
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG = deaktiviert
| DIAGRAMM NIEDERSCHLAG HÖHE = 200
| QUELLE = DWD, Daten: 2015–2020;<ref>[https://www.wetterdienst.de/Deutschlandwetter/Nuernberg_Mittelfranken/Klima/ Klima Nürnberg, Mittelfranken.] In: ''wetterdienst.de'', [[Deutscher Wetterdienst]].</ref><br />wetterkontor.de: 1961–1990<ref>[https://www.wetterkontor.de/de/klima/klima2.asp?land=de&stat=10763 ''Das Klima in Nürnberg. Daten für den Zeitraum 1961 bis 1990.''] In: ''wetterkontor.de'', abgerufen am 22. Februar 2024.</ref>
| Überschrift =
| Ort = Nürnberg
<!-- durchschnittliche Höchsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| hmjan = 4.1| hmfeb = 7.1| hmmär = 10.5| hmapr = 16.2| hmmai = 20.2| hmjun = 24.7| hmjul = 26.7| hmaug = 26.3| hmsep = 21.0| hmokt = 15.0| hmnov = 8.9| hmdez = 6.1
<!-- durchschnittliche Niedrigsttemperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| lmjan = −2.4| lmfeb = −1.1| lmmär = 0.6| lmapr = 3.5| lmmai = 7.9| lmjun = 12.4| lmjul = 13.8| lmaug = 13.2| lmsep = 8.9| lmokt = 5.2| lmnov = 1.9| lmdez = 0.1
<!-- durchschnittliche Temperatur für den jeweiligen Monat in °C -->
| avjan = 0.8| avfeb = 3| avmär = 5.5| avapr = 9.8| avmai = 14| avjun = 18.5| avjul = 20.2| avaug = 19.7| avsep = 14.9| avokt = 10.1| avnov = 5.4| avdez = 3.1
<!-- durchschnittliche Niederschlagsmenge für den jeweiligen Monat in mm -->
| nbjan = 40| nbfeb = 38| nbmär = 40| nbapr = 28| nbmai = 61| nbjun = 59| nbjul = 59| nbaug = 45| nbsep = 35| nbokt = 44| nbnov = 54| nbdez = 50
<!-- durchschnittliche Regentage für den jeweiligen Monat in d -->
| rdjan = 16| rdfeb = 12| rdmär = 14| rdapr = 10| rdmai = 14| rdjun = 10| rdjul = 14| rdaug = 10| rdsep = 10| rdokt = 14| rdnov = 15| rddez = 15
<!-- durchschnittliche Anzahl täglicher Sonnenstunden für den jeweiligen Monat in h/d -->
| shjan = 1.5 | shfeb = 2.7 | shmär = 4.0 | shapr = 5.4 | shmai = 6.9 | shjun = 7.1 | shjul = 7.6 | shaug = 6.9 | shsep = 5.5 | shokt = 3.9 | shnov = 1.8 | shdez = 1.4
<!-- durchschnittliche Luftfeuchtigkeit für den jeweiligen Monat in % -->
| lfjan = 85 | lffeb = 80 | lfmär = 75 | lfapr = 70 | lfmai = 67 | lfjun = 67 | lfjul = 67 | lfaug = 71 | lfsep = 76 | lfokt = 80 | lfnov = 83 | lfdez = 84
}}

== Bevölkerung ==
=== Einwohnerentwicklung ===
{{Hauptartikel|Einwohnerentwicklung von Nürnberg}}

[[Datei:Einwohnerentwicklung von Nürnberg - ab 1871.svg|mini|400px|Einwohnerentwicklung von Nürnberg von 1871 bis 2017]]

Mit Beginn der [[Industrialisierung]] im 19.&nbsp;Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1808 in der Stadt erst 25.176<ref>Walter Jungkunz: ''Die Sterblichkeit in Nürnberg 1714–1850, zugleich ein Beitrag zur Seuchengeschichteder Stadt.'' In: ''Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.'' Band 42, 1951, S. 289–352, hier S. 324.</ref> Menschen und 1867 etwa 77.600<ref>Manfred Vasold: ''Die Sterblichkeit in Nürnberg im 19. Jahrhundert. Lebensumstände, Krankheit und Tod (um 1800 bis 1913).'' In: ''[[Würzburger medizinhistorische Mitteilungen]].'' Band 25, 2006, S. 241–338, hier S. 290 f.</ref> Menschen, so überschritt die Einwohnerzahl Nürnbergs im Laufe des Jahres 1881 die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte sie zur [[Großstadt]]. Ende 1897 hatte die Stadt 183.397 und 1900 bereits über 250.000 Einwohner, bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl auf den Höchststand des 20. Jahrhunderts von 515.000. Bis 1985 fiel die Bevölkerungszahl auf 465.000, danach stieg sie wieder. Am 31.&nbsp;Dezember 2008 betrug die ''[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]'' für Nürnberg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 503.638.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/tabellenwerke/jahrbuch/jahrbuch_2009_1-86.pdf |titel=Abschnitt 3.1.5 |werk=Jahrbuch Nürnberg 2009 |hrsg=Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik |datum=2010-01 |seiten=35 |format=PDF; 3,1&nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20110124072723/http://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/tabellenwerke/jahrbuch/jahrbuch_2009_1-86.pdf |archiv-datum=2011-01-24 |abruf=2010-12-08 |kommentar=nur [[Wohnsitz (Deutschland)|Hauptwohnsitze]] und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern}}</ref>

Beim Zensus 2011 sank die Einwohnerzahl um rund 20.000 und unterschritt abermals die Halbmillionengrenze.<ref>''Sonderbericht S234: Neue Einwohnerzahlen für Nürnberg und Fürth.'' 31. Mai 2013 ([https://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/berichte/sonderberichte/sonderbericht_2013_s234_zensus2011.pdf nuernberg.de] [PDF; 519&nbsp;kB]).</ref> Am 31. Dezember 2014 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 501.072 und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 516.770.<ref name="Monatsberichte_2015-2019">{{Internetquelle |autor=Stadt Nürnberg/Online-Büro |url=https://www.nuernberg.de/internet/statistik/monatsberichte_2015_2019.html |titel=Monatsberichte 2015 bis 2019 – Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20160520122648/https://www.nuernberg.de/internet/statistik/monatsberichte_2015_2019.html |archiv-datum=2016-05-20 |abruf=2018-03-08}}</ref><ref>[https://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/berichte/monatsberichte/2015/monatsbericht_2015_12.pdf ''Monatsbericht Dezember 2015. Jahresrückblick 2015 für Nürnberg und Fürth – Teil 1.''] (PDF; 818&nbsp;kB). In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 3. November 2020.</ref> Am 31. Dezember 2017 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 515.201<ref>{{Internetquelle |url=https://www.statistikdaten.bayern.de/genesis/online/data |titel=Bayerisches Landesamt für Statistik – GENESIS-Online Bayern |hrsg=Bayerisches Landesamt für Statistik, Fürth 2017 |datum=2019-03-15 |abruf=2019-03-15}}<!-- Deeplink erforderlich! --></ref> und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 532.194.<ref name="Monatsberichte_2015-2019" /><ref>[https://www.nuernberg.de/imperia/md/statistik/dokumente/veroeffentlichungen/tabellenwerke/monatszahlen/2017/monatszahlen_2017_12.pdf ''Monatsbericht Dezember 2017. Jahresrückblick 2017 für Nürnberg und Fürth – Teil 1.''] (PDF; 114&nbsp;kB). In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 12. Juni 2024.</ref> Ende Dezember 2022 ergab diese städtische Zählweise 548.390 Personen mit Hauptwohnsitz in Nürnberg.<ref name="Ausländer_Migration_2022">[https://www.nuernberg.de/imperia/md/integration/dokumente/integration/statistischer_jahresbericht_mi_sta_2023.pdf ''Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bzw. Menschen mit Migrationshintergrund in Nürnberg (Stand 31.12.2022)''] (PDF; 617&nbsp;kB). In: ''nuernberg.de'', 31. Dezember 2022, abgerufen am 9. November 2023.</ref> Insgesamt stieg die Zahl der Einwohner in Nürnberg zwischen 2012 und 2022 um 5,6 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/imperia/md/wirtschaft/dokumente/publikationen/positionsbestimmung_2018.pdf |titel=Wirtschaftsstandort Nürnberg. Positionsbestimmung 2019 |werk=nuernberg.de |datum=2019-03-21 |format=PDF; 1,7&nbsp;MB |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20200719161031/https://www.nuernberg.de/imperia/md/wirtschaft/dokumente/publikationen/positionsbestimmung_2018.pdf |archiv-datum=2020-07-19 |abruf=2020-07-19}}</ref>

{| class="wikitable toptextcells"
|+ Einwohnerzahlen
|- class="hintergrundfarbe6"
! Jahr
! Einwohnerzahl
! Anmerkungen
|-
| 1449 || style="text-align:center" | {{0}}18.420 || <ref name="Ghillany-S99">[[Friedrich Wilhelm Ghillany]]: ''Nürnberg historisch und topographisch nach den ältesten vorhandenen Quellen und Urkunden.'' Georg Franz, München 1863, S. 99 ({{Google Buch |BuchID=-nJEpoXFPi8C |Seite=99 |Hervorhebung=1449 1852 1858 1861 |Linktext=Vorschau}})</ref>
|-
| 1806 || style="text-align:center" | {{0}}25.176 || in 3.289 Häusern<ref>[[Georg Wolfgang Karl Lochner]]: ''Die Einwohnerzahl der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg.'' J. Ludw. Schmid, Nürnberg 1857, S. 24 ({{Google Buch |BuchID=DpJBAAAAcAAJ |Seite=24 |Hervorhebung=1806 |Linktext=Scan}}).</ref>
|-
| 1818 || style="text-align:center" | {{0}}26.854 || <ref name="MKL14S842" />
|-
| 1852 || style="text-align:center" | {{0}}53.398 || davon 46.184 [[Protestanten]], 6.633 Katholiken und 155 [[Reformierte Kirche|Reformierte]]<ref name="Ghillany-S99" />
|-
| 1858 || style="text-align:center" | {{0}}54.902 || <ref name="Ghillany-S99" />
|-
| 1861 || style="text-align:center" | {{0}}58.081 || in 3.315 Häusern<ref name="Ghillany-S99" />
|-
| 1871 || style="text-align:center" | {{0}}83.214 || am 1. Dezember 1871, darunter 2.579 aktive Militärpersonen, in 6.646 Wohngebäuden, davon 65.803 Protestanten, 14.852 Katholiken, 301 Reformierte, ein [[Griechisch-Orthodoxe Kirche|Griechisch-Orthodoxer]], drei [[Anglikanische Gemeinschaft|Anglikaner]], 46 [[Deutschkatholizismus|Deutsch-Katholiken]], 301 Freireligiöse, 1.831 [[Juden|Israeliten]], drei Angehörige sonstiger Konfessionen<ref>{{Ortsverzeichnis Bayern 1875 |SPALTE=1141}}</ref>
|-
| 1875 || style="text-align:center" | {{0}}91.018 || <ref name="VWG" />
|-
| 1880 || style="text-align:center" | {{0}}99.519 || <ref name="VWG" />
|-
| 1885 || style="text-align:center" | 114.891 || <ref name="VWG" />
|-
| 1890 || style="text-align:center" | 142.590 || <ref name="VWG" />
|-
| 1900 || style="text-align:center" | 261.081 || davon 179.464 Evangelische, 74.413 Katholiken;<ref name="VWG">M. Rademacher: {{Verwaltungsgeschichte.de |pfad=bay_nuernberg.html |name=Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990 |abruf=2023-05-10}}</ref> auf die innere Stadt entfielen 211.329 Einwohner<ref name="MKL14S842" />
|-
| 1905 || style="text-align:center" | 294.431 || mit der Garnison (ein [[Infanterie]]regiment Nr. 14, vier [[Eskadron]]s [[Chevauleger]]s Nr. 1, eine Eskadron [[Jäger zu Pferde]], ein [[Feldartillerie]]regiment Nr. 8) und einschließlich der 13 Vororte, davon 196.907 Evangelische, 86.939 Katholiken, 6.819 Juden<ref name="MKL14S842">{{Meyers-1905 |Lemma= |Band=14 |Seite=842 |SeiteBis=845 |zenoID=2000716775X}}</ref>
|-
| 1910 || style="text-align:center" | 333.142 || davon 218.015 Evangelische, 103.464 Katholiken<ref name="VWG" />
|-
| 1925 || style="text-align:center" | 392.494 || davon 249.780 Evangelische, 126.318 Katholiken, 721 sonstige Christen, 8.603 Juden<ref name="VWG" />
|-
| 1933 || style="text-align:center" | 410.438 || davon 257.201 Evangelische, 131.606 Katholiken, 225 sonstige Christen, 7.502 Juden<ref name="VWG" />
|-
| 1939 || style="text-align:center" | 420.349 || davon 256.791 Evangelische, 137.750 Katholiken, 1.536 sonstige Christen, 2.589 Juden<ref name="VWG" />
|-
| 1950 || style="text-align:center" | 362.459 || <ref name="VWG" />
|-
| 1960 || style="text-align:center" | 452.400 || davon 65.400 [[Flucht und Vertreibung Deutscher aus Mittel- und Osteuropa 1945–1950|Vertriebene]]<ref name="VWG" />
|}

=== Lebensqualität ===
Nürnberg gelangte in der Studie ''Worldwide Quality of Living Survey'' des Beratungsunternehmens [[Mercer (Unternehmensberatung)|Mercer]] zum wiederholten Mal unter die ersten 25 Plätze der Städte mit der besten [[Lebensqualität]] weltweit und erreichte 2010 unter den deutschen Städten den sechsten Platz.<ref name="mercer">{{Internetquelle |url=http://www.mercer.de/referencecontent.htm?idContent=1381210 |titel=Weltweite Vergleichsstudie zur Bewertung der Lebensqualität in 221 Großstädten |werk=mercer.de |hrsg=Mercer Deutschland GmbH |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20120118090450/http://www.mercer.de/referencecontent.htm?idContent=1381210 |archiv-datum=2012-01-18 |abruf=2018-04-04}}</ref> Dabei flossen unter anderem [[Sozialkunde|soziale]], [[Wirtschaftskunde|wirtschaftliche]] und [[umwelt]]orientierte [[Kriterium|Kriterien]] sowie [[Kultur]], [[Bildung]]sangebot, [[Infrastruktur]] und [[Gesundheitsversorgung]] ein.<ref name="mercer" /> Im Umweltranking schnitt Nürnberg als beste deutsche Stadt auf Platz 13 ab.<ref name="mercer" /> 2018 erreichte Nürnberg im Rahmen dieser Studie weltweit Platz 23, im Vergleich der deutschen Städte damit Platz 6. Im Spezialranking ''Entsorgung & Hygiene'' erreichte Nürnberg Platz 14 weltweit und Platz 1 unter den deutschen Städten.<ref name="mercer2018">{{Internetquelle |url=https://www.mercer.de/newsroom/quality-of-living-2018.html |titel=Lebensqualität: München weiter an der Spitze in Deutschland |titelerg=Presseinformation |werk=mercer.de |hrsg=Mercer Deutschland GmbH |datum=2018-03-18 |abruf=2018-03-20}}</ref>

=== Bevölkerung nach Migrationshintergrund ===
Nürnberg gehört zu den deutschen Großstädten mit einem sehr hohen prozentualen Anteil von Personen mit ausländischen Wurzeln. Im Jahr 2022 hatten 50 Prozent bzw. 270.835 Personen einen [[Migrationshintergrund]] bei 541.103 [[Einwohnerzahl#Vergleich amtliche und melderegisterbasierte Einwohnerzahl|melderegisterbasierten]] Einwohnern. [[Migrationshintergrund#Migrationshintergrund in deutschen Großstädten|Unter den Großstädten]] ab 500.000 Einwohnern hat Nürnberg nach [[Frankfurt am Main]] den zweithöchsten Migrationsanteil in Deutschland; bei den Großstädten ab 100.000 Einwohnern ist es der fünfthöchste Prozentwert.

{| class="wikitable sortable" style="text-align:center"
|+ Nürnberger Bevölkerung im Jahr 2022<ref name="Ausländer_Migration_2022" />
|-
! Bevölkerung || Bevölkerungsanteil || Anteil in Prozent
|-
| style="text-align:left;"| Einwohner mit Migrationshintergrund || 270.835
| {{0}}50 %
|-
| style="text-align:left;"| Deutsche ohne Migrationshintergrund || 270.268
| {{0}}50 %
|-
| style="text-align:left;"| Deutsche mit Migrationshintergrund || 125.196
| {{0}}23 %
|-
| style="text-align:left;"| Ausländer || 145.639
| {{0}}27 %
|-
| style="text-align:left;"| Einwohnerzahl || 541.103
|100 %
|}

{{Siehe auch|Städtestatistik Nürnberg}}

=== Dialekt ===
[[Datei:Ostfraenkischer Sprachraum.png|mini|Der ostfränkische Sprachraum]]

Die [[Nürnberger Dialekt|Nürnberger Mundart]] zählt zur [[Ostfränkische Dialektgruppe|ostfränkischen Dialektgruppe]], doch trägt sie deutliche Züge des [[Nordbairisch]]en (beispielsweise gestürzte [[Diphthong]]e) und bildet einen Übergang zwischen den beiden Dialektgruppen.<ref name="Sprachgesch">Werner Besch, Anne Betten, Oskar Reichmann, Stefan Sonderegger (Hrsg.): Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Auflage. Band 3. Berlin/New York 2003, S.&nbsp;2341–2354.</ref> In der Forschung geht man heute davon aus, dass im Spätmittelalter der Stadtdialekt noch überwiegend zum Nordbairischen tendierte.<ref name="Sprachgesch" /><ref>Josef Pfanner: Die ''Deutsche Schreibsprache in Nürnberg von ihrem ersten Auftreten bis zum Ausgang des 14.&nbsp;Jahrhunderts.'' In: ''Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.'' Band 45 (1954) ([https://periodika.digitale-sammlungen.de/mvgn/Blatt_bsb00001044,00152.html digitale-sammlungen.de]).</ref> In den letzten 200 Jahren beobachtet man dagegen eine Abkehr von bairischen hin zu ostfränkischen Merkmalen, obwohl es gerade im industriellen Zeitalter einen hohen Zuzug aus der Oberpfalz gab.<ref name="Sprachgesch" /> Der Dialekt der Nachbarstadt Fürth ist bis auf Unterschiede bei der Pluralbildung und den Verkleinerungsformen sehr ähnlich.<ref name="sz-dial">{{Internetquelle |autor=Christoph Plass |url=https://www.sueddeutsche.de/muenchen/dialekte-nuernberger-maadla-fuerther-maadli-1.680113 |titel=Dialekte – Nürnberger Maadla, Fürther Maadli |werk=[[Süddeutsche Zeitung|sueddeutsche.de]] |datum=2010-05-11 |abruf=2014-12-25}}</ref> Mehrere Autoren wie [[Fitzgerald Kusz]] oder [[Klaus Schamberger]] pflegen noch den Stadtdialekt. Einige sind Mitglieder des [[Collegium Nürnberger Mundartdichter|Collegiums Nürnberger Mundartdichter]]. Unter der jüngeren Bevölkerung wird kaum noch die Stadtmundart verwendet.<ref name="sz-dial" /> Man begegnet oft in den Medien einem ''Nürnberger Fränkisch'', das eher auf umgangssprachlichen Formen als auf dem zum Verschwinden drohenden Stadtdialekt basiert.<ref name="sz-dial" /> Dokumentiert wurde die Nürnberger Mundart durch Tonaufnahmen im Rahmen der Erstellung des [[Bayerischer Sprachatlas|Bayerischen Sprachatlasses]] und einer 1907 herausgegebenen Grammatik.<ref>[https://www.bayerische-landesbibliothek-online.de//sprachatlas.html ''Der sprechende Sprachatlas von Bayern''] – hier gibt es mehrere Tondokumente aus der Nürnberger Umgebung anzuhören<br />August Heinrich Gebhardt, Otto Bremer: ''Grammatik der Nürnberger Mundart'' (= ''Sammlung kurzer Grammatiken deutscher Mundarten.'' Band 7). Leipzig 1907.</ref>


== Geschichte ==
== Geschichte ==
{{Hauptartikel|Geschichte der Stadt Nürnberg|Reichsstadt Nürnberg}}
[[Bild:Nuernberg_schedel.JPG|thumb|Älteste gedruckte Ansicht Nürnbergs, [[Schedelsche Weltchronik]] 1493]]


=== Geschichtlicher Überblick ===
=== Anfänge der Stadt ===
[[Datei:Nuremberg chronicles - Nuremberga.png|mini|Älteste gedruckte Ansicht Nürnbergs, [[Schedelsche Weltchronik]] 1493]]


Erste [[Bavaria Slavica|slawische Siedlungsspuren]]<ref>[https://www.ihk-nuernberg.de/de/media/PDF/Wir-ueber-uns/geschaeftsstellen/zeitgeschichtliche-einordnung-der-archaeologischen-funde-auf-dem-areal-der-ihk-.pdf ''Archäologische Funde: Nürnberg wird älter''], Webseite der IHK Nürnberg, abgerufen am 20. Juli 2021 (PDF, 11. März 2015)</ref> in der Nähe des heutigen Hauptmarktes werden um das Jahr 850 datiert.<ref>{{Literatur |Autor=nordbayern.de, Nürnberg, Germany |Titel=Sensationsfund: Nürnberg 100 Jahre älter als gedacht |Datum= |Online=https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/sensationsfund-nurnberg-100-jahre-alter-als-gedacht-1.4246238 |Abruf=2018-03-10}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.ihk-nuernberg.de/de/wir-ueber-uns/geschaeftsstellen-gremien/nuernberg/baumassnahmen-haus-der-wirtschaft-/baufortschritt/archaeologische-funde/ |titel=Archäologische Funde |hrsg=IHK Nürnberg |abruf=2024-04-30}}</ref>
''Hauptartikel:'' [[Geschichte der Stadt Nürnberg]]
Wann die Stadt gegründet wurde, ist nicht überliefert, es könnte zwischen 1000 und 1040 im Zuge der Sicherung des Grenzgebietes zwischen [[Sachsen]], [[Bayern]], Ostfranken und [[Böhmen]] am Schnittpunkt wichtiger Straßen gewesen sein. Es lassen sich mehrere frühe Siedlungszentren ausmachen. Dazu gehörten vermutlich zwei Königshöfe um [[St. Egidien (Nürnberg)|St. Egidien]] und [[St. Jakob (Nürnberg)|St. Jakob]] sowie das Areal zwischen [[St. Sebald (Nürnberg)|Sebalduskirche]] und [[Nürnberger Burg|Burg]].<ref>{{Literatur |Autor=Birgit Friedel |Hrsg=Birgit Friedel, Claudia Frieser |Titel=Spuren der frühesten Stadtentwicklung |Sammelwerk=Nürnberg. Archäologie und Kulturgeschichte |Verlag=Verlag Dr. Faustus |Ort=Büchenbach |Datum=1999 |Seiten=51}}</ref>
Die Siedlung hatte jedenfalls von Anfang an [[Marktrecht]], der heutige Hauptmarkt wurde aber erst nach Niederlegung des jüdischen Viertels und Bau der Frauenkirche unter Karl IV. errichtet. Die 1050 von [[Heinrich III. (HRR)|Kaiser Heinrich III.]] ausgestellte so genannte ''Sigena-Urkunde'' enthält neben dem Datum „nuorenberc“ als Ort der Ausstellung und ist damit die erste urkundliche Erwähnung Nürnbergs.<ref>Urkunde 253 in {{MGH|DD|16|336|337}}</ref> Als kaiserlicher Stützpunkt war die Nürnberger Burg (Kaiserburg) bald bedeutsam für das [[Heiliges Römisches Reich|Reich]]. 1065 bildete [[Heinrich IV. (HRR)|Heinrich IV.]] aus dem [[Reichsgut]] Nürnberg und Umland einen eigenen [[Blutgerichtsbarkeit|Hochgerichts-]] und Verwaltungsbezirk. [[Konrad III. (HRR)|Konrad III.]] verlieh die neu errichtete [[Burggrafschaft]] mit Gericht und Verwaltung an die [[Raabs (Adelsgeschlecht)|Edelfreien von Raabs]] (aus [[Niederösterreich]]), 1190/91 wurde sie von [[Friedrich I. (Nürnberg)|Friedrich I. von Nürnberg-Zollern]] übernommen.


Mit dem ''Großen Freiheitsbrief'' machte König [[Friedrich II. (HRR)|Friedrich II.]] Nürnberg 1219 zur [[Freie Reichsstadt|Freien Reichsstadt]]. Der Einfluss der [[Burggrafschaft Nürnberg|Burggrafen von Nürnberg]] beschränkte sich bald auf die Burggrafenburg und endete vollständig, als der letzte Burggraf [[Friedrich I. (Brandenburg)|Friedrich VI.]] die südlich des fünfeckigen Turms der Kaiserburg gelegene Brandstätte der 1420 von Nürnbergern und Baiern zerstörten<ref>[[Max Döllner]]: ''Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933.'' Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1950. (Neuauflage 1978 anlässlich des Jubiläums ''150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978''), S. 30, Anm. 6.</ref> Burggrafenburg 1427 an den Rat der Stadt Nürnberg verkaufte.
==== Anfänge der Stadt ====
{{Hauptartikel|Stadtmauer (Nürnberg)|Stadtmauer und historische Kernbereiche von Nürnberg}}
Die beiden Stadthälften waren im 13. Jahrhundert noch für sich ummauert, bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts der innere Stadtmauerring über die Pegnitz geschlossen wurde.<ref>''Kurzinventar.'' In: [[Günter Fehring|Günther P. Fehring]], [[Anton Ress]]: ''Die Stadt Nürnberg'' (= ''Bayerische Kunstdenkmale.'' Band 10). Bearb. von Wilhelm Schwemmer. 2. Auflage, unveränd. Nachdruck. Deutscher Kunstverlag, München 1982, ISBN 3-422-00550-1.</ref> Politisch lagen die Geschicke der Stadt in der Hand des Rates der Stadt, bis zum Übergang an das [[Königreich Bayern]], wobei das Haus [[Hohenzollern]] den Titel Burggraf von Nürnberg sogar bis 1918 führte.


=== Spätmittelalter und Frühe Neuzeit ===
Die Gründung der Stadt ist unsicher, sie könnte zwischen 1000 und 1040 im Zuge der Sicherung des Grenzgebietes zwischen Sachsen, Bayern, Ostfranken und Böhmen am Schnittpunkt wichtiger Straßen erfolgt sein. Die Siedlung hatte jedenfalls von Anfang an Marktrecht.
[[Datei:Reichsstadt Nuernberg.png|mini|Das Gebiet der Reichsstadt Nürnberg]]
Die Stadt wurde 1050 als ''nuorenberc'' (felsiger Berg) in der so genannten Sigena-Urkunde von [[Heinrich III. (HRR)|Kaiser Heinrich III.]] erstmals erwähnt. Als kaiserlicher Stützpunkt war die [[Nürnberger Burg]] bald bedeutsam für das Reich.
[[Datei:Karl Emil Otto Fritsch-Denkmaeler Deutscher Renaissance-1891-Nuernberg-Pellerhaus zu Nuernberg Aegidienplatz 1605 Facade.jpg|mini|hochkant|Das [[Pellerhaus]] von 1605 galt bis zur Zerstörung seiner Fassade 1945 als eines der bedeutendsten Bauwerke der [[Architektur der Renaissance|Renaissance]].]]
1065 bildet [[Heinrich IV.]] aus dem Reichsgut Nürnberg und Umland einen eigenen Hochgerichts- und Verwaltungsbezirk. Konrad III. verlieh die neu errichtete Burggrafschaft mit Gericht und Verwaltung an die Edelfreien von Raabs (aus Niederösterreich), die 1190/91 von Heinrich von Zollern übernommen wurde.
Mit dem ''Großen Freiheitsbrief'' machte Kaiser [[Friedrich II. (Italien)|Friedrich II.]] Nürnberg 1219 zur [[Freie Reichsstadt|Freien Reichsstadt]]. Bis zum Jahr 1427 wurde die Stadt von [[Burggraf]]en regiert, bis der letzte Burggraf [[Friedrich I. (Brandenburg)|Friedrich VI.]] seinen Titel an den ''Rat der Stadt Nürnberg'' verkaufte. Von da an bis zum Übergang an [[Bayern]] lagen die politischen Geschicke der Stadt in der Hand dieses Rates.


Viele Kaiser wählten Nürnberg gern als Aufenthaltsort, darunter [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]], der 1356 in Nürnberg die [[Goldene Bulle]] erließ. 1423 übergab König [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] die [[Reichskleinodien]] der Stadt, von der sie bis Anfang des 19.&nbsp;Jahrhunderts aufbewahrt wurden. Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blütezeit der Stadt – trotz immer wiederkehrender [[Fehde]]n und Konflikten mit Rittern wie [[Götz von Berlichingen]] und [[Conz Schott von Schottenstein]], die aber nach 1512 durch das [[Heer]] des [[Fränkischer Reichskreis|Fränkischen Reichskreises]] unterbunden wurden. Vom 10. Oktober bis 6. November 1485 weilte [[Friedrich III. (HRR)|Kaiser Friedrich III.]] in der Stadt, worüber der [[Losung (Nürnberg)|Losunger]] Ruprecht Haller ein Protokoll des Zeremoniells beim „Ein- und Ausreiten“ des Kaisers anfertigte.<ref>Peter Johanek: ''Haller, Ruprecht.'' In: [[Burghart Wachinger]] u.&nbsp;a. (Hrsg.): ''[[Verfasserlexikon|Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon]].'' 2., völlig neu bearbeitete Auflage. Band 3. De Gruyter, Berlin/New York 1981, ISBN 3-11-007264-5, Sp. 421 f.</ref> Der Reichtum der Stadt kam durch das ausgezeichnete Handwerk sowie die günstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas zustande. Die Heiltumsweisungen, also die Präsentation der Reichskleinodien, um 1487, waren ein wichtiger Impuls für die wirtschaftliche Blüte. Die [[Nürnberger Börse]] diente als Bindeglied im Handel zwischen [[Italien]] und anderen europäischen Wirtschaftszentren. Über [[Venedig]] wurde ein reger Warenaustausch mit der [[Levante]] betrieben. In dieser Zeit zählte Nürnberg zusammen mit [[Köln]] und [[Prag]] zu den größten Städten des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]].<ref name="Städte_HRR">Christian Kolb: [https://www.heiliges-römisches-reich.de/staedte.html ''Städte – Heiliges Römisches Reich deutscher Nation.''] In: ''heiliges-römisches-reich.de'', abgerufen am 23. Januar 2020 (private Webseite).</ref>
==== Blütezeit ====
[[Bild:Nuernberg_merian.JPG|thumb|Nürnberg, Merian-Stich von 1642]]
[[Bild:Nuernberg-1650-Merian.jpg|thumb|Nürnberg, Merian-Stich von 1650]]


Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war die Gegend um Nürnberg Schauplatz eines mehrere Jahre andauernden Stellungskriegs der Kriegsparteien. 1632 hatte sich die Stadt mit [[Gustav II. Adolf|Gustav Adolf von Schweden]] arrangiert, der nachfolgend [[Schlacht an der Alten Veste#Gustav Adolf in Nürnberg und Fürth|Stadt und Umland als Standort für seine Truppen]] nutzte und die Befestigungen ausbauen ließ. Zwar wurde die Stadt nicht erobert, aber durch die Verwüstungen im Umland dauerhaft wirtschaftlich geschwächt. In den 1630er Jahren entstand der [[Pestfriedhof Nürnberg|Pestfriedhof]]. Nach dem Krieg und dem [[Westfälischer Friede|Westfälischen Frieden]] fand ab dem 25. September 1649 in Nürnberg ein von schwedischen Gesandten veranstaltetes „Friedensmahl“ statt, bei dem die Konfliktparteien in mehrere Tage andauernden Feierlichkeiten den Frieden besiegelten.
Viele Kaiser wählten Nürnberg gern als Aufenthaltsort, darunter [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]], der 1356 in Nürnberg die [[Goldene Bulle]] erließ. 1423 übergab Kaiser [[Sigismund (HRR)|Sigismund]] die [[Reichskleinodien]] der Stadt, von der sie bis Anfang des 19. Jahrhunderts aufbewahrt wurden. Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blütezeit der Stadt - trotz immer wiederkehrender [[Fehde]]n und Konflikte mit Rittern wie [[Götz von Berlichingen]] und [[Conz Schott von Schottenstein]]. Der Reichtum der Stadt kam durch das ausgezeichnete Handwerk sowie die günstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas zustande. In dieser Zeit zählte Nürnberg zusammen mit [[Köln]] und [[Prag]] zu den größten Städten des [[Heiliges Römisches Reich|Heiligen Römischen Reiches]].


Durch die [[Reichsdefensionsordnung]] von 1681 wurde Nürnberg verpflichtet, neun Kompanien zu den drei Infanterieregimentern des [[Fränkischer Reichskreis|Fränkischen Reichskreises]] zu stellen, die im Falle einer [[Reichsexekution]] dem [[Reichsarmee|Reichsheer]] eingegliedert würden.
Im [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Krieg]] war die Gegend um Nürnberg Schauplatz eines mehrere Jahre andauernden Stellungskriegs der Kriegsparteien. Zwar wurde die Stadt nicht erobert, aber durch die Verwüstungen im Umland dauerhaft wirtschaftlich geschwächt. Nach dem Krieg fand 1649 in Nürnberg das „Friedensmahl“ statt, bei dem die Konfliktparteien in mehrere Tage andauernden Feierlichkeiten den Frieden besiegelten.


Am 13. Oktober 1792 wird mit dem [[Kunstverein Nürnberg]] der erste [[Kunstverein]] Deutschlands gegründet.
==== Das 19. und frühe 20. Jahrhundert ====


Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1806 ab. Nach Drängen der preußischen Verwaltung im benachbarten [[Ansbach]] unterstellte sich Nürnberg schließlich der preußischen Herrschaft. Der Vertrag wurde nicht vollzogen, da Preußen von Nürnbergs Schulden abgeschreckt wurde. Gleichzeitig hatte sich in der Nürnberger Bevölkerung großer Unmut gegen die zunehmend als korrupt empfundene Herrschaft der patrizischen Familien aufgestaut. Diese Vorgänge erschütterten die reichsstädtische Verfassung in ihren Grundfesten und brachten die Stadt an den Rand eines Umsturzes.
Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1806 ab. Nach Drängen der [[Preußen|preußischen]] Verwaltung im benachbarten [[Ansbach]] unterstellte sich Nürnberg schließlich der preußischen Herrschaft. Der Vertrag wurde nicht vollzogen, da Preußen von Nürnbergs Schulden abgeschreckt wurde. Gleichzeitig hatte sich in der Nürnberger Bevölkerung großer Unmut gegen die zunehmend als korrupt empfundene Herrschaft der [[Patriziat|patrizischen]] Familien aufgestaut. Diese Vorgänge erschütterten die reichsstädtische Verfassung in ihren Grundfesten und brachten die Stadt an den Rand eines Umsturzes.


=== Königreich Bayern ===
[[Bild:Nuremberg 1858 - London, John Murray, 1858.jpg|thumb|Nürnberg 1858]]
Im [[Reichsdeputationshauptschluss]] vom 25. Februar 1803 blieb Nürnberg dennoch zunächst weiter unabhängig, bis nach Unterzeichnung der [[Rheinbundakte]] und dem Ende des Alten Reiches französische Truppen Nürnberg besetzten. Am 15. September 1806 übergab die französische Armee schließlich die Stadt dem [[Königreich Bayern]], das alsbald eine Zivilverwaltung installierte und die Stadt administrativ in das Königreich eingliederte. Das Königreich Bayern übernahm 1806 die exorbitanten Schulden der Reichsstadt Nürnberg als Teil der gesamtbayerischen [[Staatsverschuldung|Staatsschulden]] und sorgte damit für deren Konsolidierung und Tilgung. Durch die bayerische Gesetzgebung wurden die Katholiken, die bisher in der Stadt nur geduldet waren, den Prostestanten rechtlich gleichgestellt.
Im [[Reichsdeputationshauptschluss]] vom 25.&nbsp;Februar 1803 blieb Nürnberg dennoch zunächst weiter unabhängig, bis nach Unterzeichnung der [[Rheinbundakte]] und dem Ende des Alten Reiches französische Truppen Nürnberg besetzten. Am 15.&nbsp;September 1806 übergab die französische Armee schließlich die Stadt dem [[Königreich Bayern]], das alsbald eine Zivilverwaltung installierte und die Stadt administrativ in das Königreich eingliederte. Das Königreich Bayern übernahm 1806 die exorbitanten Schulden der [[Reichsstadt Nürnberg]] als Teil der gesamtbayerischen Staatsschulden und sorgte damit für deren Konsolidierung und Tilgung. Durch die bayerische Gesetzgebung wurden die Katholiken, die bisher in der Stadt nur geduldet waren, den Protestanten rechtlich gleichgestellt. Nach Aufhebung zentralistischer Reformen des Grafen [[Maximilian von Montgelas|Montgelas]] 1817 erhielt Nürnberg im Mai 1818 wieder einen eigenen [[Magistrat (Deutschland)|Magistrat]] und Bürgermeister wurde Friedrich Binder.


[[Datei:Adler Originalfoto.jpg|mini|Der ''Adler;'' die erste Eisenbahn in Deutschland]]
Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern. So fuhr 1835 als erste [[Eisenbahn]] in Deutschland, der „[[Adler (Lokomotive)|Adler]]“ von Nürnberg nach Fürth.
[[Datei:Fürther Kreuzung2.jpg|mini|Die [[Fürther Kreuzung]] war die erste [[Umstieg|Umsteigestation]] zwischen zwei [[Eisenbahn]]en in Süddeutschland.]]
[[Datei:Alterkanal3.jpg|mini|Kanalhafen am Alten Kanal (2024)]]
Zur Förderung von Industrie und Landwirtschaft wurde<!-- 1819 [bitte belegen] --> in Nürnberg ein [[Industrie- und Kulturverein Nürnberg|''Industrie- und Kulturverein'']] gegründet, der<!-- 1827? --> Tochterorganisationen in Mittelfranken hervorbrachte und sich am 27. Dezember 1830 feste Satzungen gab.<ref>[[Max Döllner]]: ''Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933.'' Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1950 (Neuauflage 1978 anlässlich des Jubiläums ''150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978''), S. 439.</ref>


Im 19.&nbsp;Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern. So fuhr 1835 als erste Eisenbahn für den Personenverkehr in Deutschland der „[[LEG – Adler und Pfeil|Adler]]“ von Nürnberg nach Fürth.
Bereits in den 1920er Jahren fanden in Nürnberg die ersten Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt. Nürnberg selbst konnte die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] jedoch bei den Wahlen nie gewinnen. Die Stadt wurde überwiegend von der liberalen [[Deutsche Demokratische Partei|DDP]] regiert. Gleichzeitig war Nürnberg aufgrund seiner Bedeutung als Industriestandort ein Zentrum der bayerischen Sozialdemokratie.


In den 1840er Jahren wurde Nürnberg zur Hafenstadt, als der 1835 bis 1846 erbaute [[Ludwig-Donau-Main-Kanal]] die Stadt erreichte. Dieser führte durch [[Gostenhof]] und es gab dort den [[Liste der Anlegestellen am Ludwig-Main-Donau-Kanal|Handelshafen Nürnberg]] für den Güterumschlag. 1950 wurde der Ludwigskanal wieder aufgelassen, und der nördliche Teil ab der [[Gartenstadt (Nürnberg)|Gartenstadt]] in den 1960er Jahren fast vollständig mit der [[Bundesautobahn 73]] überbaut. Nur der Straßenname ''An den Rampen'' erinnert dort an den ehemaligen Hafen am Ludwigskanal, der dank seines Bahnanschlusses bereits 1845 einen [[Multimodaler Verkehr|trimodalen]] Güterumschlag Schiff/Schiene/Straße bot.
[[Bild:Karte Reichsparteitagsgelände Nürnberg 1940.png|thumb|Das Reichsparteitagsgelände um 1940]]
==== Nürnberg zur Zeit des Nationalsozialismus ====
Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde Nürnberg von den [[Nationalsozialist]]en als „Stadt der [[Reichsparteitag]]e“ zu einem der wichtigsten Orte nationalsozialistischer Propaganda. Die [[Nürnberger Gesetze]], auch Nürnberger Rassengesetze genannt, wurden am 15. September 1935 vom Reichstag auf dem 7. Reichsparteitag der NSDAP („Reichsparteitag der Freiheit“) in Nürnberg einstimmig beschlossen. Mit ihnen stellten die Nationalsozialisten ihre antisemitische Ideologie auf eine juristische Grundlage.
Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] war Nürnberg eines der bevorzugten Ziele alliierter Luftangriffe, die am 2. Januar 1945 die Nürnberger Altstadt zerstörten und die Stadt als Ganzes schwer beschädigten. Zeitweilig bestanden Überlegungen, die zerstörte Stadt komplett aufzugeben und an anderer Stelle neu aufzubauen.


Seit 1841 wurde Nürnberg in die Pläne der [[Ludwig-Süd-Nord-Bahn]] eingebunden, welche von Lindau nach Hof fuhr. Das war die erste Eisenbahn in Bayern, die auf Anleihen [[Ludwig I. (Bayern)]] auf Staatskosten von der Eisenbahnbau-Commission gebaut wurde. Am 1. Oktober 1844 erfolgte die Inbetriebnahme der Strecke Nürnberg-Bamberg. Kurz darauf wurde die Strecke Nürnberg-Schwabach fertiggestellt.<ref>{{Literatur |Autor=Beatrice Sendner-Rieger |Hrsg= |Titel=Die Bahnhöfe der Ludwig-Süd-Nord-Bahn 1841–1853 |Auflage= |Ort=Karlsruhe |Datum=1989}}</ref>
Siehe dazu: [[n:Das_geheime_Nürnberg_–_Eine_Stadt_erinnert_sich|Artikel in Wikinews]]


In der zweiten Hälfte des 18.&nbsp;Jahrhunderts wurde in Nürnberg wahrscheinlich das [[Rauschgold]] erfunden.
==== Nachkriegszeit ====


Nürnberg entwickelte sich zwischen 1870 und 1939 zu einem Zentrum der Spielwaren- und Modelleisenbahnindustrie. Zudem waren der Maschinen- und Elektroapparatebau, die Zweirad- sowie die Bleistiftindustrie bedeutende Wirtschaftszweige und sind es teilweise heute noch.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberginfos.de/industriekultur-nuernberg.php |titel=Industriekultur: Industrialisierung in Nürnberg – über Fabriken und Fabrikanten im Industriezeitalter |werk=nuernberginfos.de |abruf=2022-07-20}}</ref>
Nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]], ab November 1945, hielten die Siegermächte die [[Nürnberger Prozesse]] gegen führende [[Kriegsverbrecher]] der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Diktatur ab.
[[Carl Marschütz]] gründete hier die späteren [[Hercules (Fahrzeughersteller)|Herculeswerke]]. Die erste Fahrradfabrik Deutschlands wurde in Nürnberg gegründet. Bekannte Markennamen wie [[Mars-Werke|Mars]], [[Victoria-Werke|Victoria]] und [[Zündapp]] Motorräder sind eng mit der Stadt verbunden. Rasch etablierte sich dieser Industriezweig und ist hier zu einer Hochburg der Zweiradindustrie geworden.<ref>{{Deutsche Biographie |GND= |Name=Marschütz, Carl |Abruf=2020-02-28 |SFZ=58561}}</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberginfos.de/industrialisierung-in-nuernberg/zweiradindustrie.php |titel=Zweiradindustrie in Nürnberg |werk=nuernberginfos.de |abruf=2022-07-20}}</ref>
Beim Wiederaufbau unter Federführung des Stadtbaumeisters Heinz Schmeissner orientierte man sich an den vormaligen Stadtstrukturen, so dass mittelalterliche und vor allen Dingen frühneuzeitliche Zusammenhänge an vielen Plätzen trotz weitgehenden Verlustes der originalen Bausubstanz noch ablesbar sind.


Vom 24. bis 27. Juli 1909 fand in Nürnberg der 17. [[Deutscher Feuerwehrtag|Deutsche Feuerwehrtag]] statt.
=== Eingemeindungen ===
''Hauptartikel:'' [[Eingemeindungen in die Stadt Nürnberg]]


Viele kleine Werkstätten bis hin zu Großbetrieben produzierten Blechspielwaren (Tinplate-Spielwaren). Dabei tat sich besonders die Firma [[Bing (Unternehmen)|Bing]] hervor, die den Sprung von der handwerklichen Fertigung (Schneiden, Löten, Bemalen) zur industriellen Fertigung (Lithographieren, Stanzen, Verlaschen) vollzog und durch die kostengünstigen Produkte zum weltweit größten Spielwarenhersteller heranwuchs.<ref>[https://trixstadt.de/trix-express-geschichte/1914-nurnberg-die-spielzeugmetropole/ ''1914 – Nürnberg die Spielzeugmetropole.''] In: ''trixstadt.de'', abgerufen am 24. Juni 2013.</ref> Viele der Spielwarenproduktionsstätten Nürnbergs waren im sogenannten ''jüdischen Besitz''. Zahlreiche Hersteller wurden in den Jahren 1936 bis 1938 Opfer der von den Nationalsozialisten erzwungenen „[[Arisierung]]“.
Bis 1825 umfasste das Stadtgebiet 160,84&nbsp;ha. Seitdem wurden, nachdem die Einwohnerzahl der Stadt infolge der [[Industrielle Revolution|Industriellen Revolution]] immer mehr gestiegen war und die Stadt sich immer weiter ausgedehnt hatte, mehrere ehemals selbstständige Gemeinden und Gemarkungen in das Stadtgebiet eingegliedert, so dass die Stadt heutzutage über eine Fläche von etwa 186,6&nbsp;km² verfügt.


<gallery mode="packed">
=== Einwohnerentwicklung ===
Nürnberg (7535136774).jpg|Häuser an der Pegnitz, 1901
''Siehe auch'': [[Einwohnerentwicklung von Nürnberg]]
Nürnberg (7535133934).jpg|Hauptmarkt mit Frauenkirche, 1906
Nürnberg (7493633956).jpg|Obstmarkt, 1907
Nürnberg (7493639704).jpg|Südliche Stadtmauer, 1901
Nürnberg (7499533940).jpg|Ludwigsplatz, 1910
</gallery>


=== Zwischenkriegszeit und Nationalsozialismus ===
Mit Beginn der [[Industrialisierung]] im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1812 in der Stadt erst 26.000 Menschen, so überschritt die Einwohnerzahl Nürnbergs bereits 1880 die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte sie zur [[Großstadt]]. 1900 hatte die Stadt über 250.000 Einwohner, bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl auf den historischen Höchststand von 515.000. Bis 1985 fiel die Bevölkerungszahl auf 465.000, inzwischen ist sie wieder gestiegen. Am 31. Dezember 2005 betrug die ''[[Einwohnerzahl|Amtliche Einwohnerzahl]]'' für Nürnberg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 499.237 (nur [[Hauptwohnsitz]]e und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
[[Datei:Stadt Nürnberg 1920.jpg|mini|Schuldverschreibung über 1000 Mark der Stadt Nürnberg vom 1. Oktober 1920; mit Unterschrift des ersten Bürgermeisters Hermann Luppe]]
In den 1920er-Jahren fanden in Nürnberg die ersten [[Reichsparteitag]]e der Nationalsozialisten statt. In Nürnberg selbst konnte die [[Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei|NSDAP]] bei Wahlen nie gewinnen. Die Stadt wurde überwiegend von der liberalen [[Deutsche Demokratische Partei|DDP]] regiert. Gleichzeitig war Nürnberg aufgrund seiner Bedeutung als Industriestandort ein Zentrum der bayerischen [[Sozialdemokratie]].


Während der 1920er Jahre bekleidete [[Hermann Luppe]] das Amt des Oberbürgermeisters. Er wurde 1920 als Nachfolger von [[Otto Geßler]] zum Oberbürgermeister gewählt, dabei war er der einzige Kandidat.<ref name="SL-N:660">{{Literatur |Autor=Michael Diefenbacher, Rudolf Endres |Hrsg=Michael Diefenbacher, Rudolf Endres |Titel=Stadtlexikon Nürnberg |Auflage=2. |Verlag=W. Tümmels Verlag |Ort=Nürnberg |Datum=2000 |ISBN=3-921590-69-8 |Seiten=660}}</ref> Im Stadtrat arbeitete Luppe mit den Sozialdemokraten zusammen, die in der [[Weimarer Republik]] die überwiegende Mehrheit im Stadtrat stellten. Am 20. Oktober 1922 wurde die erste Ortsgruppe der NSDAP in Nürnberg durch [[Julius Streicher]] gegründet.<ref>{{Literatur |Autor=Michael Diefenbacher, Rudolf Endres |Hrsg=Michael Diefenbacher, Rudolf Endres |Titel=Stadtlexikon Nürnberg |Auflage=2. |Verlag=W. Tümmels Verlag |Ort=Nürnberg |Datum=2000 |ISBN=3-921590-69-8 |Seiten=1062}}</ref> Damit begann der Aufstieg des Nationalsozialismus in Nürnberg. In seinem Kampf gegen den [[Antisemitismus]] lieferte Luppe sich Auseinandersetzungen mit Julius Streicher und der NSDAP. Unter anderem kam es zu mehreren Prozessen vor Gericht zwischen ihm und Streicher wegen Verleumdung und übler Nachrede durch den Nationalsozialisten.<ref name="SL-N:660" /> Nach der NS-Machtübernahme wurde Hermann Luppe widerrechtlich am 18. März 1933 verhaftet und nach seiner Entlassung aus Nürnberg ausgewiesen.<ref>{{Literatur |Autor=Michael Diefenbacher, Rudolf Endres |Hrsg=Michael Diefenbacher, Rudolf Endres |Titel=Stadtlexikon Nürnberg |Auflage=2. |Verlag=W. Tümmels Verlag |Ort=Nürnberg |Datum=2000 |ISBN=3-921590-69-8 |Seiten=661}}</ref>
Am 18. November 2006 wurde in Nürnberg zum dritten Mal innerhalb vierzig Jahren der halbmillionste Bürger geboren.


Während der Amtszeit von Hermann Luppe verfolgte Nürnberg eine fortschrittliche Städtepolitik. Er ermöglichte bedeutende Leistungen in Bereichen von Bildung, soziale Fürsorge, Kultur, Architektur und Stadtplanung. So entstanden unter anderen neue Wohnanlagen, die Frauenklinik an der Flurstraße oder die Sport- und Freizeitanlagen.<ref name="SL-N:660" />
=== Religionen ===
{{Lückenhaft|Nicht-Christliche Religionen sind nicht enthalten.|Dieser Abschnitt}}
[[Bild:Nuernberg-elisabethkirche-suedfassade-v-o.jpg|thumb|upright|Kath. Elisabethkirche, Südfassade]]
[[Bild:Frauenkirche.jpg|thumb|Frauenkirche, davor der Hauptmarkt]]
[[Bild:Nuremberg Frauen Lorenz Rathaus v Burg f n.jpg|thumb|Blick von der Burg auf die Altstadt, Winter 2004]]
Das Gebiet des späteren Nürnberg gehörte ursprünglich zum [[Bistum Eichstätt]], ab 1016 wurde das Gebiet nördlich der Pegnitz dem [[Bistum Bamberg]] zugeordnet. 1525 führte die Reichsstadt Nürnberg die [[Reformation]] nach lutherischem Bekenntnis ein. Danach blieb sie über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Lediglich das exterritoriale Gebiet der [[Deutscher Orden|Deutschordensniederlassung]] blieb katholisch.
Nach dem Übergang der Stadt an Bayern 1808 wurde die Bevölkerung Teil der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Protestantischen Kirche des Königreichs Bayern]], die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Im gleichen Jahr wurde das Generaldekanat, 1810 das Dekanat Nürnberg und 1934 der [[Kirchenkreis Nürnberg]] errichtet. Die Kirchengemeinden der Stadt Nürnberg gehören heute zum Dekanat Nürnberg, das mit vier Prodekanaten (Nürnberg-Mitte, -Nord, -Ost, -West) geführt wird.


Die Ausstellung [[100 Jahre Deutsche Eisenbahnen]] wurde 1935 veranstaltet.
Seit dem 19. Jahrhundert gab es auch für die [[Reformierte Kirche|reformierten]] Gemeindeglieder eine eigene Gemeinde, die 1853 zusammen den anderen reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode erhielt. 1919 trennten sich die reformierten Gemeinden formell von der Protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern]] und die „Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins“, die sich seit 1949 ''[[Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern]]'' nannte und heute Teil der [[Evangelisch-reformierte Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland|Evangelisch-reformierten Kirche - Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland]] (Synodalverband XI) ist.


[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-1982-0809-502, Nürnberg, Reichsparteitag, SA-Marsch.jpg|mini|Marsch von SA-Kolonnen mit Hakenkreuz-Fahnen zu den Reichsparteitagen in Nürnberg im September 1935]]
Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der [[Katholiken]] in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1810 entstand die erste katholische Gemeinde in Nürnberg seit der Reformation. Sie erhielt 1816 die Frauenkirche zur dauerhaften Nutzung. Seither entstanden weitere Gemeinden. Insbesondere durch die Eingliederung katholischer Vororte nach Nürnberg wuchs ihr Anteil im 20. Jahrhundert auf ein Drittel der Bevölkerung. Die Pfarrgemeinden der Stadt gehören überwiegend zum Dekanat Nürnberg des [[Erzbistum Bamberg|Erzbistums Bamberg]]. Die Pfarreien in den südlichen Stadtteilen gehören zum Dekanat Nürnberg-Süd des [[Bistum Eichstätt|Bistums Eichstätt]].
Während der [[Zeit des Nationalsozialismus]] wurde Nürnberg von den Nationalsozialisten als „Stadt der [[Reichsparteitag]]e“ zu einem der wichtigsten Orte nationalsozialistischer Propaganda. Die [[Nürnberger Gesetze]], auch Nürnberger Rassegesetze genannt, wurden am 15.&nbsp;September 1935 vom Reichstag auf dem 7.&nbsp;Reichsparteitag der NSDAP („Reichsparteitag der Freiheit“) in Nürnberg einstimmig beschlossen. Diese sollten den Nationalsozialisten als Rechtsgrundlage zur Ausübung ihrer antijüdischen Gesinnung dienen.


Zwischen 1941 und 1945 befanden sich Häftlinge aus dem [[KZ Flossenbürg]] in der Stadt in [[KZ-Außenlager]]n. Mehrere hundert Häftlinge arbeiteten in der ''Nürnberger SS-Kaserne'' für die ''Bauleitung der Waffen-SS und der Polizei Nürnberg''. Vom KZ-Außenlager ''Nürnberg SS-Kaserne'' wurde auch das kleine Außenlager Eichstätt aufgebaut.<ref>[https://www.gedenkstaette-flossenbuerg.de/de/geschichte/aussenlager/nuernberg-ss-kaserne ''Außenlager Nürnberg (SS-Kaserne).''] 12. Mai 1941 – April 1945. Ab 15. Juni 1943 dem KZ Flossenbürg unterstellt. In: ''gedenkstaette-flossenbuerg.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref> Vom 18. Oktober 1944 bis 6. März 1945 existierte zudem das [[Liste der Außenlager des KZ Flossenbürg|KZ-Außenlager]] ''Nürnberg (Siemens-Schuckertwerke)'', dessen 550 Frauen-Häftlinge [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeit]] für die Siemens-Schuckertwerke (SSW) in der Katzwanger Straße verrichteten.<ref>[https://www.gedenkstaette-flossenbuerg.de/de/geschichte/aussenlager/nuernberg-siemens-schuckertwerke ''Außenlager Nürnberg (Siemens-Schuckertwerke).''] 18. Oktober 1944 bis 6. März 1945. In: ''gedenkstaette-flossenbuerg.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref>
Neben den Landeskirchen gibt es eine Vielzahl an [[Freikirche]]n in Nürnberg.


Im [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] wurde die Stadt durch häufige alliierte [[Luftangriffe auf Nürnberg]] schwer beschädigt. Am 2.&nbsp;Januar 1945 wurde die Nürnberger Altstadt fast vollständig zerstört. Auch in der fünftägigen [[Schlacht um Nürnberg]] im April 1945 wurde historische Bausubstanz zerstört. Nach dem Krieg gab es Überlegungen, die zerstörte Stadt komplett aufzugeben und an anderer Stelle neu aufzubauen. Heute besteht Nürnberg zu etwa 25 % aus Gebäuden von vor dem Zweiten Weltkrieg.<ref>[https://zensus2011.de/SharedDocs/Downloads/DE/Publikationen/Aufsaetze_Archiv/2015_12_NI_GWZ_endgueltig.pdf?__blob=publicationFile&v=4 zensus2011.de]</ref>
== Politik ==
=== Stadtrat ===


::: ''„Nürnberg – Albrecht Dürer ist dort niemals groß gewesen, den ganzen Ruhm der Stadt stahl eine den Musen unbekannte Partei, bis Explosivstoffe aus der Luft ihre Gebräuche störten.“'' – [[Heinrich Mann]].<ref>Heinrich Mann: ''Ein Zeitalter wird besichtigt.'' 3. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2001, S. 340&nbsp;f.</ref>
Der 70-köpfige Stadtrat wurde zuletzt 2002 gewählt.


=== Nachkriegszeit und Wiederaufbau ===
Die momentane Sitzverteilung:
[[Datei:A part of Nuremberg, devastated by Allied bombing, 28 May 1945. CL3414.jpg|mini|Zerstörungen im Stadtteil [[Steinbühl (Nürnberg)|Steinbühl]], Mai 1945]]
[[Datei:General view of the Bavarian city of Nuremberg, following the cessation of organized resistance. In the distance, the... - NARA - 540139.tif|mini|Zerstörungen am [[Egidienplatz]], 1945]]
[[Datei:Defendants in the dock at nuremberg trials.jpg|mini|Die [[Nürnberger Prozesse]] 1945]]


Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten Lebensmittelknappheit und Wohnraummangel in der Stadt. Von den 134.000 Wohnungen vor Kriegsbeginn waren nur 14.500 unbeschädigt geblieben.<ref>{{Literatur |Autor=Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer |Titel=Der Nürnberger Weg 1945–1995 |TitelErg=Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten |Verlag=Sandberg Verlag |Ort=Nürnberg |Datum=1995 |ISBN=3-930699-02-8 |Seiten=19}}</ref>
* [[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]: 32 Sitze
* [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]: 29 Sitze
* [[Bündnis 90/Die Grünen]]: 4 Sitze
* „Die Freien“ ([[Freie Demokratische Partei|FDP]] und [[Freie Wähler]]): 2 Sitze
* [[Die Guten]]: 1 Sitz
* „[[Die Republikaner]]“: 1 Sitz
* „[[Bürgerinitiative Ausländerstopp]]“ (eine Tarnliste der [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]]): 1 Sitz


[[Martin Treu (Politiker)|Martin Treu]] und [[Hans Ziegler (Politiker)|Hans Ziegler]] wurden von der amerikanischen Militärregierung im Juli 1945 zu den neuen Oberbürgermeistern der Stadt ernannt. Parallel zur Entnazifizierung auf kommunaler Ebene fanden auch ab November 1945 im [[Justizpalast (Nürnberg)|Justizpalast]] an der Fürther Straße die [[Nürnberger Prozesse]] gegen führende [[Kriegsverbrecher]] der [[Nationalsozialismus|nationalsozialistischen]] Diktatur statt. Da der Justizpalast mit dem angrenzenden Gefängnis den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden hatte, wählte man Nürnberg anstatt Berlin als Ort der Prozesse, zumal auch Nürnberg als Stadt der Reichsparteitage eine ähnlich symbolische Bedeutung hatte wie die Hauptstadt oder [[München]].
=== Bürgermeister ===


Anfang 1948 wurde in einem Architekturwettbewerb entschieden, die weitgehend zerstörte Stadt nach Bebauungsplänen von [[Heinz Schmeißner]] und [[Wilhelm Schlegtendal]] wiederaufzubauen, 1949 fand in Nürnberg die [[Deutsche Bauausstellung]] unter dem Motto „Wir müssen bauen“ statt.<ref name="zeit-1949-08-18">{{Internetquelle |url=https://www.zeit.de/1949/33/wir-muessen-bauen |titel=Wir müssen bauen |werk=[[Zeit Online|zeit.de]] |datum=1949-08-18 |abruf=2014-12-25}}</ref> Beim Wiederaufbau orientierte man sich weitestgehend an den historischen Stadtstrukturen, so dass diese an vielen Plätzen trotz der überwiegend zerstörten Bausubstanz noch immer ablesbar sind. Besonders die [[Dachlandschaft]] ist wieder ähnlich dem Vorkriegszustand ausgebildet worden, während die meisten Fassaden eher zweckmäßig und kostensparend gestaltet wurden. Auch viele bedeutende [[Liste der Sakralbauten in Nürnberg|Kirchbauten]] wurden weitgehend [[Rekonstruktion (Architektur)|rekonstruiert]], ebenso Bauten entlang der späteren [[Historische Meile Nürnberg|Historischen Meile]] wie die [[Nürnberger Burg|Reichsburg]]. Bedeutende Bürgerhäuser wie das [[Toplerhaus (Nürnberg)|Toplerhaus]] und das [[Pellerhaus]] oder die Bauten am [[Hauptmarkt (Nürnberg)|Hauptmarkt]] wurden allerdings nicht oder nur teilweise wiederaufgebaut.
[[Oberbürgermeister]] ist seit 2002 Dr. [[Ulrich Maly]] (SPD).


=== Vom Wirtschaftswunder bis heute ===
Zweiter Bürgermeister ist Horst Förther (SPD), zuständig für das Referat Sport, Tiergarten und Feuerwehr.
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F007447-0011, Nürnberg, Firma Grundig.jpg|mini|Qualitätsprüfung eines Fernsehers bei Grundig, 1959]]
Dritter Bürgermeister ist Dr. Klemens Gsell (CSU), zuständig für das Referat Umwelt.
[[Datei:Eroeffnungstag 6 April 1955.jpg|mini|Eröffnung des [[Flughafen Nürnberg|Flughafens Nürnberg]], April 1955]]


Nach dem Krieg änderte sich das wirtschaftliche Profil der Stadt. Traditionsreiche Wirtschaftszweige wie die [[Nürnberger Motorradindustrie]] (siehe auch: [[Zweirad Union]] und [[Hercules (Fahrzeughersteller)|Hercules]]) konnten nicht mehr an die Erfolge in der ersten Jahrhunderthälfte anknüpfen. Dagegen expandierten Firmen wie [[AEG]] oder [[Photo Porst]].<ref>{{Literatur |Autor=Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer |Titel=Der Nürnberger Weg 1945–1995 |TitelErg=Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten |Verlag=Sandberg Verlag |Ort=Nürnberg |Datum=1995 |ISBN=3-930699-02-8 |Seiten=39}}</ref> Ende der 50er Jahre fehlten noch immer 47.000 Wohnungen.
''Siehe auch:'' Liste der [[Oberbürgermeister der Stadt Nürnberg]]
1957 wurde von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, der [[Wohnungsbaugesellschaft Nürnberg|wbg Nürnberg]], der Grundstein für den neuen Stadtteil [[Langwasser]] gelegt, dessen Bau das größte Projekt zur Erweiterung einer Stadt in der Bundesrepublik war.<ref>{{Literatur |Autor=Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer |Titel=Der Nürnberger Weg 1945–1995 |TitelErg=Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten |Verlag=Sandberg Verlag |Ort=Nürnberg |Datum=1995 |ISBN=3-930699-02-8 |Seiten=40}}</ref> 1967 wurde die letzte Baulücke am Hauptmarkt geschlossen.<ref>{{Literatur |Autor=Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer |Titel=Der Nürnberger Weg 1945–1995 |TitelErg=Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten |Verlag=Sandberg Verlag |Ort=Nürnberg |Datum=1995 |ISBN=3-930699-02-8 |Seiten=68}}</ref>


Nürnberger Unternehmen wie [[Siemens-Schuckertwerke|Siemens-Schuckert]], [[Theo Schöller|Schöller-Eis]], [[MAN]], [[Zündapp]] sowie der 1957 von den Fürther [[Grundig AG|Grundig-Werken]] übernommene Bürogerätehersteller [[Triumph-Adler]] hatten maßgeblichen Anteil am sogenannten [[Wirtschaftswunder]]. Die Grundig-Werke waren eines der führenden Unternehmen zur Zeit des Wirtschaftswunders. Die Anzahl der Beschäftigten in der Industrie stieg von 77.000 (1950) auf 120.000 (1960).<ref>{{Literatur |Autor=Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer |Titel=Der Nürnberger Weg 1945–1995 |TitelErg=Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten |Verlag=Sandberg Verlag |Ort=Nürnberg |Datum=1995 |ISBN=3-930699-02-8 |Seiten=60}}</ref>
=== Wappen ===


Besondere Bedeutung hat Nürnberg durch die seit 1950 jährlich stattfindende [[Nürnberger Spielwarenmesse]] gewonnen, die heute im 1973 vollendeten Messezentrum in Langwasser stattfindet. Weitere bedeutende Infrastrukturprojekte der Nachkriegszeit waren: 1955 die Eröffnung des [[Flughafen Nürnberg|Flughafens]], 1967 der Baubeginn einer [[U-Bahn Nürnberg|U-Bahn]] und 1972 die Fertigstellung des [[Bayernhafen Nürnberg|Bayernhafens]] am [[Main-Donau-Kanal]].
[[Bild:Grosses Wappen Nuernberg.png|thumb|upright|Das große Wappen]]
[[Bild:Nuremberg Johannis Grave Willibald Pirckheimer Nuremberg Crest f se.jpg|thumb|Das „große Wappen“ auf [[Willibald Pirckheimer|Pirckheimers]] Grab]]
Das ''Große Wappen'' der Stadt Nürnberg zeigt in Blau einen goldenen Adler mit golden gekröntem Königshaupt.
Dieses Wappen wurde schon im Siegel von 1220 erwähnt und versinnbildlicht das Reich (Reichsstadt). Der Kopf wurde zeitweise als Frauenkopf dargestellt. In seiner heutigen Form wurde das Große Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestätigt.


1988 erhob Nürnberg zusammen mit Fürth, Erlangen und Schwabach Einwände gegen die [[Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf]] (WAA); Umweltreferent [[Rolf Praml]] forderte die bayerische Staatsregierung auf, den Bau der WAA einzustellen.<ref>Bernd Siegler: [https://taz.de/Prima-Kriegsziel-WAA/!1844023/ ''Prima Kriegsziel WAA.''] In: ''[[taz]].'' 20. Juli 1988, abgerufen am 30. Juli 2024.</ref> Schon 1985 ließ die Stadt Nürnberg ein Gutachten erstellen, da aufgrund der stark zunehmenden Eisenbahn-Transporte mit radioaktiven Materialien von und nach [[Wackersdorf]] über den unfallträchtigen Rangierbahnhof das Risiko für die Nürnberger Bevölkerung „nicht zu vernachlässigen“ sei und das Risiko von „zusätzlichen Krebsfällen“ in der Region erhöht werde.<ref>[https://www.spiegel.de/politik/die-heimat-nicht-billig-verspielen-a-9ffb6768-0002-0001-0000-000013516813 ''»Die Heimat nicht billig verspielen«.''] In: ''[[Der Spiegel]].'' 29.&nbsp;September 1985, abgerufen am 30. Juli 2024.</ref> Die ''Nürnberger Initiative gegen Atomanlagen'' (NIGA) übernahm damals die Redaktion für die Anti-WAA-Zeitschrift ''[[Radi Aktiv]]''. Im Spielfilm ''[[Wackersdorf (2018)|Wackersdorf]]'' (2018) spielte der Nürnberger Claus Bößenecker, Baujurist im Landratsamt Schwandorf, eine wichtige Rolle.<ref>Elke Graßer-Reitzner: [https://www.nordbayern.de/franken/nuernberg/ein-nurnberger-ist-die-eigentliche-hauptfigur-im-film-wackersdorf-1.10959078?aliasWildcardRedirect=true ''Ein Nürnberger ist die eigentliche Hauptfigur im Film „Wackersdorf“.''] In: ''[[Nordbayern.de]].'' 29.&nbsp;März 2021, abgerufen am 30. Juli 2024.</ref>
Das ''Kleine Wappen'' der Stadt Nürnberg zeigt in gespaltenem Schild, vorne in Gold, einen halben, rot gezungten und golden bewehrten schwarzen Adler am Spalt, hinten fünfmal schräg geteilt von Rot und Silber.
Die Schrägteilung ist schon seit 1260 nachweisbar. Der Reichsadler kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rücksiegel dar. Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Ämter und Außenbehörden Nürnbergs verwendet, wobei die Zahl der Schrägbalken und die Farbgebung mehrmals variierten. Die heute noch gebräuchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Großen Wappen verliehen. Aus dem kleinen Wappen leitet sich auch die Stadtflagge ab. Sie zeigt die Farben Rot und Weiß ebenfalls in Schrägteilung.


2006 wurde in Nürnberg der erste [[Tag der Franken]] gefeiert. Veranstaltungsort war das [[Museum Industriekultur (Nürnberg)|Museum Industriekultur]], in dem zur gleichen Zeit die Landesausstellung ''200 Jahre Franken in Bayern'' präsentiert wurde. Die Hauptveranstaltung fand in der [[Tafelhalle]] statt.
=== Städtepartnerschaften ===


== Religionen und Weltanschauungen ==
Nürnberg hat insgesamt 14 Städtepartnerschaften auf der ganzen Welt. Vertreter dieser Städte präsentieren alljährlich eigene Erzeugnisse (Kunsthandwerk, Spezialitäten, Textilien etc.) auf dem Weihnachtsmarkt.
=== Konfessionsstatistik ===
Laut dem [[Zensus 2011]] waren 31,9 % der Einwohner [[Evangelische Kirche in Deutschland|evangelisch]], 27,4 % [[Römisch-katholische Kirche|römisch-katholisch]] und 40,7 % waren [[konfessionslos]], gehörten einer anderen [[Glaubensgemeinschaft]] an oder machten keine Angabe.<ref>[https://ergebnisse.zensus2011.de/#StaticContent:095640000000,BEK_1_3_4,ALTER_KURZ-1,table Stadt Nürnberg Religion], [[Zensus 2011]] (Auszählung aus dem bereinigten Registerbestand).</ref> Ende 2023 hatte Nürnberg 544.414 Einwohner, von denen waren 21,5 % evangelisch, 19,2 % katholisch und 59,3 % waren [[konfessionsfrei]], gehörten einer sonstigen [[Religionsgemeinschaft]] an oder machten keine Angabe.<ref>[https://online-service2.nuernberg.de/asw/aswn.dll?aw=BSDB_04_bv Stadt Nürnberg Statistik Bevölkerungsbestand mit Hauptwohnung - Religion/Konfession], abgerufen am 5. August 2024.</ref><ref>[https://fowid.de/meldung/81-grossstaedte-kirchenmitglieder-ende-2023 Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID], abgerufen am 4. August 2024.</ref><ref>[https://katholische-kirche.stadtkirche-nuernberg.de/katholische-kirche-in-n--rnberg/statistische-zahlen-zu-religion-und-bevoelkerung ''Statistische Zahlen zu Religion und Bevölkerung''] – ''vom Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg.'' Zahlen 2022 für Nürnberg. In: ''stadtkirche-nuernberg.de'', abgerufen am 4. August 2024 („Unter ‚Sonstige‘ sind Menschen anderer Religionen und Konfessionen als römisch-katholisch und evangelisch-lutherisch sowie Personen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, zusammengefasst.“).</ref>
Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum gesunken, während der Anteil der Konfessionslosen zunahm.


Gemäß der [[Hochrechnung]] aus der Haushalts[[stichprobe]] des Zensus 2011 waren 4,5 % [[Orthodoxe Kirchen|orthodox]], 0,7 % Mitglieder von evangelischen [[Freikirchen]] (3.330 Einwohner) und 0,4 % [[Judentum|jüdisch]].<ref>[https://ergebnisse.zensus2011.de/#dynTable:statUnit=PERSON;absRel=PROZENT;ags=095640000000;agsAxis=X;yAxis=RELIGION_AUSF ''Personen nach Religion (ausführlich) für Nürnberg (Kreisfreie Stadt).''] In: ''zensus2011.de'', abgerufen am 3. November 2020 (Zahlen der Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe).</ref> (Die vorläufigen Zahlen der Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe weichen von denen der Auszählung aus dem bereinigten Registerbestand ab und sind demnach nur bedingt aussagekräftig.) Weitere 4,2 % gehörten sonstigen in Bayern anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften<ref>{{Internetquelle |url=https://www.personenstandsrecht.de/Webs/PERS/DE/informationen/religionsgemeinschaften/_documents/kirche_bayern.html |titel=Bayern: Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die auf Landesebene den Status ''Körperschaft des öffentlichen Rechts'' besitzen |werk=personenstandsrecht.de |abruf=2020-11-03}}</ref> an (darunter fallen hauptsächlich kleinere christliche Kirchen wie die [[Alt-Katholische Kirche in Deutschland|Alt-Katholische Kirche]] oder [[Religiöse Sondergemeinschaft|Sondergemeinschaften]] wie die [[Zeugen Jehovas]]). Nach einer Berechnung aus den Zahlen für die Personen mit Migrationshintergrund betrug der Bevölkerungsanteil der Muslime in Nürnberg am Zensusstichtag 8,1 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://kartenseite.wordpress.com/2017/03/27/muslime-in-bayern-gemeinden/ |titel=Kartenseite: Muslime in Bayern – Gemeinden |werk=kartenseite.wordpress.com |datum=2017-03-27 |abruf=2018-01-13}}</ref>
2007 wird Nürnberg für seine Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken mit dem [[Europapreis]] der [[Europäische Union|Europäischen Union]] ausgezeichnet.


=== Christentum ===
{| style="background: #F5F5F5; padding:0em 1em 0em 1em;"
[[Datei:Nürnberg St. Lorenz Türme Totale.jpg|mini|hochkant|Evangelische [[St. Lorenz (Nürnberg)|St.-Lorenz-Kirche]], Westfassade]]
| style="vertical-align:top" |
| width = "350" |
* [[Bild:Flag of France.svg|20px|Frankreich]] [[Nizza]] ([[Frankreich]]), seit 1954
* [[Bild:Flag of Poland.svg|20px|Polen]] [[Krakau]] ([[Polen]]), seit 1979
* [[Bild:Flag of Macedonia.svg|20px|Mazedonien]] [[Skopje]] ([[Mazedonien]]), seit 1982
* [[Bild:Flag of the United Kingdom.svg|20px|Vereinigtes Königreich]] [[Glasgow]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1985
* [[Bild:Flag of Nicaragua.svg|20px|Nicaragua]] [[San Carlos (Nicaragua)|San Carlos]] ([[Nicaragua]]), seit 1985
* [[Bild:Flag of Thuringia (state).svg|20px|Thüringen]] [[Gera]] ([[Thüringen]]), seit 1988/1997
* [[Bild:Flag of Ukraine.svg|20px|Ukraine]] [[Charkiw]] ([[Ukraine]]), seit 1990
|valign="top"|
| width = "300" |
* [[Bild:Flag of the Czech Republic.svg|20px|Tschechische Republik]] [[Prag]] ([[Tschechien]]), seit 1990
* [[Bild:Flag of Israel.svg|20px|Israel]] [[Hadera]] ([[Israel]]), seit 1995
* [[Bild:Flag of Turkey.svg|20px|Türkei]] [[Antalya]] ([[Türkei]]), seit 1997
* [[Bild:Flag of the People's Republic of China.svg|20px|China]] [[Shenzhen]] ([[Volksrepublik China|China]]), seit 1997
* [[Bild:Flag of Greece.svg|20px|Griechenland]] [[Kavala]] ([[Griechenland]]), seit 1998
* [[Bild:Flag of the United States.svg|20px|Vereinigte Staaten von Amerika]] [[Atlanta]] ([[Vereinigte Staaten|USA]]), seit 1998
* [[Bild:Flag of Italy.svg|20px|Italien]] [[Venedig]] ([[Italien]]), seit 1999
|}


Das Gebiet des späteren Nürnberg gehörte ursprünglich zum [[Bistum Eichstätt]]. Ab 1016 wurde das Gebiet nördlich der Pegnitz dem [[Bistum Bamberg]] zugeordnet. 1525 führte die Reichsstadt Nürnberg die [[Reformation]] nach lutherischem Bekenntnis ein. Danach blieb sie über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Lediglich das exterritoriale Gebiet der [[Deutschordenskommende Nürnberg|Deutschordensniederlassung]] blieb katholisch.
=== Stadt des Friedens und der Menschenrechte ===


==== Protestantismus ====
Aus der besonderen Rolle, die Nürnberg während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft spielte, ist eine historische Verantwortung für die Menschenrechte erwachsen. Die Stadt fühlt sich daher in besonderem Maß verpflichtet, einen aktiven Beitrag zum Frieden und zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten.
Nach dem Übergang der Stadt an Bayern 1808 gehörten die protestantischen Einwohner zur [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|protestantischen Kirche des Königreichs Bayern]], die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Im gleichen Jahr wurde das Generaldekanat, 1810 das [[Dekanat]] Nürnberg<ref>[https://www.nuernberg-evangelisch.de/ ''Evang.-Luth. Dekanat Nürnberg.''] In: ''nuernberg-evangelisch.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref> und 1934 der [[Kirchenkreis Nürnberg]] eingerichtet. Die Kirchengemeinden der Stadt Nürnberg gehören heute zum Dekanat Nürnberg mit fünf Prodekanaten (Nürnberg-Mitte, -Nord, -Ost, -West und -Süd). Nürnberg ist Bischofssitz des gleichnamigen Kirchenkreises der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.<ref>[https://www.kirchenkreis-nuernberg.de/das-amt-der-regionalbischoefin ''Das Amt der Regionalbischöfin.''] In: ''kirchenkreis-nuernberg.de'', Evang.-Luth. Kirchenkreis Nürnberg, abgerufen am 20. Juli 2022.</ref>


Die evangelisch-lutherische Kirche unterhält eine kirchliche Schule, die Wilhelm-Löhe-Schule Nürnberg als evangelisch-kooperative Gesamtschule,<ref>{{Internetquelle |url=https://loeheschule.de/ |titel=Wilhelm-Löhe-Schule - Nürnberg |datum=2024-12-23 |sprache=de |abruf=2024-12-31}}</ref> eine Fachhochschule<ref>{{Internetquelle |url=https://www.evhn.de/ |titel=Evangelische Hochschule Nürnberg {{!}} |abruf=2024-12-31}}</ref> sowie das Haus Eckstein<ref>{{Internetquelle |url=https://www.eckstein-evangelisch.de/ |titel=Eckstein Nürnberg - Evangelisch & offen für alle |abruf=2024-12-31}}</ref> als Stadtakademie.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.evangelische-stadtakademie-nuernberg.de/startseite.html |titel=evangelische-stadtakademie-nuernberg.de: Startseite |abruf=2024-12-31}}</ref> Diakonische Einrichtungen für ältere Menschen,<ref>[https://www.diakoneo.de/ueber-uns/ ''Über uns.''] In: ''diakoneo.de'', Diakoneo KdöR, abgerufen am 12. Juni 2024.</ref> Kliniken<ref>[https://www.diakoneo.de/gesundheit/ ''Unsere Kliniken, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und ambulante Krankenpflege.''] In: ''diakoneo.de'', Diakoneo KdöR, abgerufen am 12. Juni 2024.</ref> und Fachschulen werden vom [[Diakoniewerk Neuendettelsau]] getragen. Die [[Rummelsberger Diakonie]] engagiert sich ebenfalls im Raum Nürnberg mit verschiedenen Einrichtungen.<ref>[https://www.rummelsberger-diakonie.de/ueber-uns/ueber-uns/ ''Über uns | Rummelsberger Diakonie.''] In: ''rummelsberg.de'', abgerufen am 26. April 2020.</ref> Seit 1885 besteht die [[Stadtmission Nürnberg]].
Zu diesem Zwecke wurden unter anderem die [[Straße der Menschenrechte]], ein Mahnmal für die Würde des Menschen, sowie das [[Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände]], welches über die Zeit des Nationalsozialismus in Nürnberg informiert, errichtet.


Seit dem 19. Jahrhundert gab es auch eine eigene Gemeinde der [[Reformierte Kirche|reformierten]] Gemeindeglieder, die 1853 zusammen mit den anderen reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene [[Konzil|Synode]] erhielt. 1919 trennten sich die reformierten Gemeinden formell von der protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern]] und die Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins, die sich seit 1949 [[Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern]] nannte und heute Teil der [[Evangelisch-reformierte Kirche (Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland)|Evangelisch-reformierten Kirche – Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland]] (Synodalverband XI) ist. Während die Protestanten in den 1970er-Jahren in Nürnberg noch einen Anteil von 60 bis 70 % an der Stadtbevölkerung hatten, sind es heute gerade mal zirka 20 %.<ref>{{Internetquelle |autor=Jutta Olschewski |url=https://www.sonntagsblatt.de/artikel/menschen/nuernberger-stadtdekan-da-geht-uns-kraft-verloren-um-fuer-die-menschen-da-zu-sein |titel=Nürnberger Stadtdekan: "Da geht uns Kraft verloren, um für die Menschen da zu sein" {{!}} Sonntags |sprache=de |abruf=2024-12-31}}</ref><ref name="infosys-religion">{{Webarchiv |url=http://www.daten.statistik.nuernberg.de/ian/IA.exe?aw=BSDB_04_bez |text=Bevölkerungsbestand mit Hauptwohnung – Religion/Konfession (BSDB_04) • Nürnberg • 31. Dezember 2013 |wayback=20160206181607}}, Statistisches Infosystem Nürnberg.</ref> Seit dem 22. April 2017 trägt Nürnberg als 96. Stadt den von der ''Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa'' vergebenen Ehrentitel „[[Reformationsstadt Europas]]“.
Seit 1995 wird der [[Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis|Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis]] an Personen verliehen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen.


==== Römisch-katholische Kirche ====
Das [[Menschenrechtszentrum (Nürnberg)|Nürnberger Menschenrechtszentrum]], ein Verein, der sich für die Würde des Menschen einsetzt und das „Nürnberger Menschenrechtsbüro“ wurden gegründet. Alle zwei Jahre wird der [[Deutscher Menschenrechts-Filmpreis|Deutsche Menschenrechts-Filmpreis]] verliehen. Das „Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte“ ist ein fester Bestandteil des Kulturprogramms der Stadt.
[[Datei:Nürnberger Frauenkirche Front von WSW.jpg|mini|hochkant|Römisch-Katholische [[Frauenkirche (Nürnberg)|Frauenkirche]], Westfassade]]


Spätestens seit dem 18.&nbsp;Jahrhundert nahm die Zahl der [[Römisch-katholische Kirche|Katholiken]] in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1810 entstand die erste katholische Gemeinde in Nürnberg seit der Reformation. Sie erhielt 1816 die [[Frauenkirche (Nürnberg)|Frauenkirche]] zur dauerhaften Nutzung. Seither entstanden weitere Gemeinden. Insbesondere durch die Eingliederung katholischer Vororte in Nürnberg wuchs der Anteil der Katholiken im 20.&nbsp;Jahrhundert auf ein Drittel der Bevölkerung.<ref name="Stadtkirche">[https://stadtkirche-nuernberg.de/index.html ''Katholische Stadtkirche Nürnberg.''] In: ''stadtkirche-nuernberg.de'', abgerufen am 18. November 2020.</ref> Die 46 Pfarrgemeinden der Stadt gehören überwiegend zum Dekanat Nürnberg des [[Erzbistum Bamberg|Erzbistums Bamberg]]. Die Pfarreien in den südlichen Stadtteilen gehören zum [[Dekanat Nürnberg-Süd]] des Bistums Eichstätt. Beide Diözesen haben sich für eine einheitliche Außendarstellung zur Katholischen Stadtkirche Nürnberg zusammengeschlossen. Viele der kirchlichen Einrichtungen sind im Haus der Stadtkirche untergebracht.<ref name="Stadtkirche" />
Die Stadt Nürnberg wurde am 10. Dezember 2000 in Paris mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet. Damit würdigte die UNESCO den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nürnberg für Frieden und Achtung der Menschenrechte.
Etwa 19 % der Einwohner Nürnbergs sind römisch-katholischer Konfession.


==== Weitere Kirchen ====
Alle ein bis zwei Jahre wird der [[Preis der Stadt Nürnberg]] an Personen mit herausragenden Leistungen in Kunst und Wissenschaft verliehen.
Weiter gibt es evangelischen [[Freikirche]]n, teils [[Evangelikalismus|evangelikalen]] Gemeinden, darunter [[Bund freikirchlicher Pfingstgemeinden|Pfingstgemeinden]] (inklusive fremdsprachiger Gemeinschaften),<ref>[https://copgermany.org/ copgermany.com]</ref><ref>[https://igrejasevangelicasnaeuropa.blogspot.com/2010/10/lista-de-igrejas-09out2010.html ''Igrejas Evangélicas na Europa.''] In: ''blogspot.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref> zwei [[Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde]]n, Gemeinden der [[Evangelisch-methodistische Kirche|Evangelisch-methodistischen Kirche]] sowie Gemeinden der [[Mennoniten]], [[Mennonitische Brüdergemeinde|Mennonitischen Brüder]], eine [[Bund Freier evangelischer Gemeinden in Deutschland|Freie evangelische Gemeinde]] und Gemeinden der [[Siebenten-Tags-Adventisten]]. Viele landes- und freikirchliche Gemeinden sind in der [[Deutsche Evangelische Allianz|Evangelischen Allianz Nürnberg]] zusammengeschlossen,<ref>{{Internetquelle |url=https://www.ea-nuernberg.de/gemeinden-christliche-werke |titel=Links {{!}} Evangelische Allianz Nürnberg |sprache=de |abruf=2024-03-16}}</ref> um gemeinsame Projekte wie den ''Gebetsladen'' beim [[Christlicher Verein junger Menschen|CVJM Kornmarkt]] oder andere übergemeindliche Projekte durchzuführen.


Ferner sind die [[Apostolische Gemeinschaft (Freikirche)|Apostolische Gemeinschaft]], die [[Anglikanische Gemeinschaft]] und die International Baptist Church (mit fremdsprachigen Gottesdiensten) vertreten sowie die [[Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche]] und die [[Alt-Katholische Kirche in Deutschland|Altkatholische Kirche]], letztere in der [[Allerheiligenkapelle (Nürnberg)|Landauerkapelle]].<ref>[https://www.alt-katholisch.de/unsere-gemeinden/gemeinde-nuernberg-startseite/ Alt-Katholiken Nürnberg]</ref>
== Wirtschaft und Infrastruktur ==
[[Bild:Industriestruktur Nuernberg.png|thumb|Industriestruktur der Stadt Nürnberg im Vergleich zum Bund]]
Über Standortkompetenzen der europäischen Spitzenklassen verfügt Nürnberg insbesondere in den Bereichen Information und Kommunikation, [[Energie]] und Leistungselektronik sowie Verkehr und Logistik. Nürnberg ist noch vor [[Hamburg]] der bedeutendste Druckstandort Deutschlands. Im Bereich der [[Marktforschung]] ist Nürnberg ebenfalls führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier. Des Weiteren wurde die Region zur Gateway-Region zu den neuen EU-Mitgliedsstaaten von der EU definiert. Im Juli 2000 wurde das Europa-Büro der Stadt [[Shenzhen]] in Nürnberg eröffnet. Eine Liste Nürnberger Unternehmen gibt es in der [[:Kategorie:Unternehmen (Nürnberg)]].
Nürnberg ist außerdem Zentrum der [[Metropolregion Nürnberg|Europäischen Metropolregion Nürnberg]] mit ca. 3,5 Millionen Einwohnern.


Die [[Orthodoxe Kirchen|orthodoxe Konfession]] ist in Nürnberg seit Jahrzehnten mit nationalkirchlichen Gemeinden aufgrund verschiedener Einwanderungswellen stark vertreten.<ref name="dasein_Kirchen">[https://www.dasein.nuernberg.de/index.php?ctn=fdw_standorte ''Religiöse Gemeinschaften im Jahr 2011.''] In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 12. Juni 2024 (Stand: Herbst 2011).</ref> Unmittelbar nach dem [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieg]] entstand eine kleine russisch-orthodoxe Gemeinde. In der Folge kamen die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde Heiliger Apostel Paulus, die in der Oberen Kanalstraße 35 eine große Kirche besitzt,<ref>[[:Datei:Nürnberg orthodoxe Kirche 4231.jpg]].</ref> sowie die serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde der Heiligen Kyrill und Methodius in der Kranichstraße 4 hinzu.<ref name="dasein_Kirchen" /> Nürnberg ist Sitz der [[Rumänische Orthodoxe Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa|Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa]] der [[Rumänisch-Orthodoxe Kirche|Rumänisch-Orthodoxen Kirche]]. Diese unterhält das Kloster Heilige Märtyrer Brâncoveanu und die Pfarrei Heiliger Märtyrer Demetrios.<ref>{{Internetquelle |url=https://mitropolia-ro.de/de/deutsch/ |titel=Deutsch |datum=2022-11-05 |sprache=de-DE |abruf=2024-03-16}}</ref> Die Kirche in der Fürther Straße 166 ist mit Fresken im orthodoxen Stil ausgemalt. Nach Jahrhunderten ist Nürnberg erstmals Sitz eines Erzbistums und Metropolitan-Sitz geworden. Mit der Gemeinde der Seligen Xenia von Sankt Petersburg besteht auch eine Gemeinde der [[Russisch-Orthodoxe Kirche|Russisch-Orthodoxen Kirche]].<ref>[https://www.rus-kirche.de/ Die Russisch-Orthodoxe Kirche in Nürnberg.] In: ''rus-kirche.de,'' abgerufen am 19. März 2025.</ref> Der christliche Orient ist durch drei [[Koptisch-orthodoxe Kirche|koptische Kirchen]] ägyptischer,<ref name="dasein_Kirchen" /> äthiopischer<ref name="dasein_Kirchen" /> und eritreischer Prägung vertreten,<ref name="dasein_Kirchen" /> weitere orthodoxe Kirchen sind armenischer,<ref name="dasein_Kirchen" /> irakischer und chaldäischer Prägung.<ref name="dasein_Kirchen" />
==== Wirtschaftliche Situation Nürnbergs ====
Als traditioneller Industriestandort ist Nürnberg vom [[#Industrie|Strukturwandel]] besonders stark betroffen. Die Arbeitslosenquote lag im Juni 2007 in der Stadt Nürnberg mit 9,8 Prozent am zweithöchsten in Bayern und fast doppelt so hoch wie im Landesdurchschnitt (5,0 Prozent). In den vergangenen Jahren wurde versucht, sich stärker zu einem [[#Dienstleistungen|Dienstleistungsstandort]] zu wandeln, was bisher aber nur teilweise die Beschäftigungsverluste in der Industrie ausgleichen konnte. Nachteilig wirkt sich dabei aus, dass Nürnberg über keine eigene Universität verfügt, sondern lediglich wenige Fachbereiche der Universität Nürnberg-Erlangen beherbergt.


Ebenso gibt es mehrere Gemeinden der [[Neuapostolische Kirche|Neuapostolischen Kirche]] und die Christliche Wissenschaft ([[Christian Science]]). Die [[Zeugen Jehovas]] und die [[Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage]], auch Mormonen genannt, sind in Nürnberg mit einigen Gemeinden vertreten.
===== Landwirtschaft und Bodenschätze =====


=== Judentum ===
Mit dem [[Knoblauchsland]] verfügt Nürnberg im Norden über ein großes Gemüseanbaugebiet von überregionaler Bedeutung, welches vor allem für den dortigen Spargelanbau bekannt ist. Ansonsten finden sich in Nürnberg kaum nennenswerte Bodenschätze oder Ressourcen.
[[Datei:Synagogen in Nuernberg.png|mini|Standorte der [[Synagogen in Nürnberg|Nürnberger Synagogen]]]]

[[Otto von Freising]] berichtete als Erster, dass im Jahre 1146 mehrere Juden in Nürnberg Aufnahme fanden, nachdem sie aus dem Rheinland vertrieben worden waren, wo der französische Zisterziensermönch [[Radulf der Zisterzienser|Radulf]] im Vorfeld des [[Zweiter Kreuzzug|Zweiten Kreuzzuges]] zu [[Pogrom]]en aufrief.<ref>[https://www.dmgh.de/mgh_ss_20/index.htm#page/372/mode/1up MGH SS 20, S.&nbsp;372 cap.&nbsp;37]<br />Vgl. {{Literatur |Autor=Arnd Müller |Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 |Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg |BandReihe=12 |Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek |Ort=Nürnberg |Datum=1968 |Seiten=14 |Kommentar=<!-- im KVK -->}}</ref> Wahrscheinlich bestand aber bereits früher eine Ansiedlung südöstlich der Sebalduskirche, die wie das [[Egidienkloster Nürnberg|Egidienkloster]] außerhalb der Sebalder Stadtmauern lag und im Jahre 1150 bei der ersten Stadterweiterung<ref>{{Literatur |Autor=Sigmund Meisterlin |Hrsg=[[Matthias Lexer]] |Titel=Chronik der Reichsstadt Nürnberg 1488 |Sammelwerk=Die Chronik der fränkischen Städte |Band=3: Nürnberg |Verlag=S. Hirzel |Ort=Leipzig |Datum=1864 |Seiten=92 |Online={{Google Buch |BuchID=fcgFAAAAQAAJ |Seite=92 |Hervorhebung="Dieser Cunrat" |Linktext=Vorschau}} |Zitat=Dieser Cunrat und sein etliche frawe Flora woneten stets zu Nurenberg und baweten an der gaßen under sant Egidien mit geprenten stainen.}}</ref> mit eingeschlossen wurde.<ref>Vgl. {{Literatur |Autor=Arnd Müller |Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 |Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg |BandReihe=12 |Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek |Ort=Nürnberg |Datum=1968 |Seiten=15 f. |Kommentar=<!-- im KVK -->}}</ref> Aktuellere archäologische Untersuchungen konnten dieses Siedlungsgebiet allerdings nicht bestätigen. Eine Ansiedlung in Ghettos hatte es im Hochmittelalter noch nicht gegeben, doch könnte der heutige Obstmarkt als Siedlungskern infrage kommen. Man vermutet daher eine Umsiedlung auf das trockengelegte Gebiet am heutigen Hauptmarkt erst um das Jahr 1250.<ref>{{Literatur |Autor=Claudia Frieser, Birgit Friedel |Hrsg=Birgit Friedel, Claudia Frieser |Titel=… di juden hi waren gesessen zu mittelst auf dem platz… Die ersten Nürnberger Juden und ihre Siedlung bis 1296 |Sammelwerk=Nürnberg. Archäologie und Kulturgeschichte. |Verlag=Verlag Dr. Faustus |Ort=Büchenbach |Datum=1999 |Seiten=52–70}}</ref>

Die erste Synagoge ist für das Jahr 1296 bezeugt.<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Siegmund Salfeld]] |Titel=Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuches |Reihe=Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland |BandReihe=3 |Verlag=Leonhard Simion |Ort=Berlin |Datum=1898 |Seiten=288 |Online=[https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/judaica//content/pageview/58524 uni-frankfurt.de] |URN=nbn:de:hebis:30-180010766035}}</ref> Im Zuge der Thronstreitigkeiten zwischen Habsburgern und Nassauern setzte die Judenverfolgung mit dem Ausgangspunkt [[Röttingen]] auch massiv in Süddeutschland ein und es kam zum [[Rintfleisch-Pogrom]]. In Nürnberg floh die jüdische Bevölkerung auf einen Teil der Burg, doch wurde dieser von der wütenden Menge niedergebrannt.<ref>U. a. [https://www.dmgh.de/mgh_ss_17/index.htm#page/419/mode/1up MGH SS 17, S.&nbsp;419.]<br />Vgl. {{Literatur |Autor=Arnd Müller |Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 |Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg |BandReihe=12 |Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek |Ort=Nürnberg |Datum=1968 |Seiten=23 |Kommentar=<!-- im KVK -->}}</ref> Das [[Nürnberger Memorbuch]] listet 628 Tote auf.<ref>{{Literatur |Hrsg=[[Siegmund Salfeld]] |Titel=Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuches |Reihe=Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland |BandReihe=3 |Verlag=Leonhard Simion |Ort=Berlin |Datum=1898 |Seiten=170–180 |Online=[https://sammlungen.ub.uni-frankfurt.de/judaica//content/pageview/58406 uni-frankfurt.de] |URN=nbn:de:hebis:30-180010766035}}</ref> Kurze Zeit danach war eine Rückkehr und Neuansiedlung wieder möglich. Doch bereits 1349 kam es infolge der [[Pestpogrom]]e wieder zu Massakern, bei denen 562 Menschen, wohl etwa ein Drittel der jüdischen Gemeinde,<ref>{{Literatur |Autor=Arnd Müller |Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 |Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg |BandReihe=12 |Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek |Ort=Nürnberg |Datum=1968 |Seiten=33 |Kommentar=<!-- im KVK -->}}</ref> den Ausschreitungen zum Opfer fielen. Nach [[Konrad von Megenberg]]s Bericht brach die Pest in der Stadt erst zwei Jahre später aus, sodass neben den vorgebrachten Motiven wohl auch der Neubau des Hauptmarktes und die Bereicherung im Vordergrund standen, wie auch die von [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] erteilten Privilegien vermuten lassen.<ref>[http://www.regesta-imperii.de/regesten/8-0-0-karl-iv/nr/1349-05-28_2_0_8_0_0_1133_967.html Regesta Imperii VIII Nr.&nbsp;967] sowie [http://www.regesta-imperii.de/regesten/8-0-0-karl-iv/nr/1350-10-12_1_0_8_0_0_1524_1335.htm Regesta Imperii VIII Nr.&nbsp;1.335]</ref> Auf dem Platz der Synagoge wurde auf Geheiß Karls IV. die heutige Frauenkirche errichtet.<ref>[http://www.regesta-imperii.de/id/1355-07-08_1_0_8_0_0_2465_2168 Regesta Imperii VIII Nr. 2.168] In: ''regesta-imperii.de''.</ref> Abermals folgte der Vertreibung die Wiederaufnahme. Das neue Siedlungsgebiet lag bei dem früheren Judenfriedhof (bei der späteren Judengasse/Wunderburggasse).<ref>{{Literatur |Autor=Arnd Müller |Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 |Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg |BandReihe=12 |Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek |Ort=Nürnberg |Datum=1968 |Seiten=39 |Kommentar=<!-- im KVK -->}}</ref>

[[Datei:Synagoge Nürnberg.jpg|mini|hochkant|Die ehemalige [[Synagoge (Nürnberg)|Hauptsynagoge]] am Hans-Sachs-Platz]]
Ab dem Jahr 1473 gab es wieder Pläne zur Judenausweisung. 1484 wurde mit dem sorgfältig entwickelten [[Judeneid]] in der neuen städtischen Gesetzessammlung ''Reformation der Stat Nüremberg'' der vermutlich erste gedruckte und in seiner Form bis ins 18. Jahrhundert modellhaft vorherrschende Judeneid veröffentlicht.<ref>{{Literatur |Autor=Renate Evers |Titel=The 1484 Nuremberg Jewry Oath (More Judaico) |Sammelwerk=[[Leo Baeck Institute Year Book]] |Band=65 |Nummer=1 |Datum=2020 |ISSN=0075-8744 |Seiten=3–35 |DOI=10.1093/leobaeck/ybaa007}}</ref> Im Jahr 1498 befahl [[Maximilian I. (HRR)|Maximilian I.]] auf Anraten der Stadt die Ausweisung und Enteignung der Juden.<ref>[http://www.regesta-imperii.de/id/1498-07-05_3_0_14_2_0_2692_6351 Regesta Imperii XIV 2 Nr.&nbsp;6.351] sowie [http://www.regesta-imperii.de/id/1498-07-21_9_0_14_2_0_2801_6459 Regesta Imperii XIV 2 Nr.&nbsp;6.459]</ref> Gleichzeitig versuchte der Stadtrat, gewaltsame Übergriffe zu vermeiden, stellte solche unter Strafe und gewährleistete die „Sicherheit“ durch Stadtknechte.<ref>{{Literatur |Autor=Arnd Müller |Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 |Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg |BandReihe=82 |Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek |Ort=Nürnberg |Datum=1968 |Seiten=14 |Kommentar=<!-- im KVK -->}}</ref> Zwischen dem 20. Februar und 10. März 1499 mussten die Juden die Stadt verlassen. Doch entwickelte sich ab 1528 in der unmittelbaren Nachbarstadt [[Fürth]] ein aufblühendes jüdisches Gemeindeleben,<ref>{{Literatur |Autor=Arnd Müller |Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 |Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg |BandReihe=12 |Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek |Ort=Nürnberg |Datum=1968 |Seiten=84 |Kommentar=<!-- im KVK -->}}</ref> das sich bis ins 20.&nbsp;Jahrhundert hielt. In Nürnberg wurde erst wieder 1850 eine Ansiedlung zugelassen, doch nahm das Judentum in der Stadt raschen Aufschwung und zählte bereits im Jahr 1871 1831 Mitglieder.<ref>{{Literatur |Autor=Arnd Müller |Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 |Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg |BandReihe=12 |Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek |Ort=Nürnberg |Datum=1968 |Seiten=158 |Kommentar=<!-- im KVK -->}}</ref>

Mit Einweihung der neugebauten Synagoge 1874 am heutigen Hans-Sachs-Platz hatte die jüdische Gemeinde ein neues Zuhause. 1902 wurde eine orthodoxe [[Synagoge Adass Jisroel (Nürnberg)|Synagoge in der Essenweinstraße]] geweiht. 1922 umfasste die jüdische Gemeinde in Nürnberg 9280 Mitglieder.

[[Datei:Bundesarchiv Bild 146-1982-174-27, Nürnberg, Ausweisung polnischer Juden.jpg|mini|„Polenaktion“: Ausweisung polnischer Juden, Nürnberg am 28. Oktober 1938]] Nach der [[Machtergreifung]] [[Hitler]]s 1933 wanderten zahlreiche Gemeindemitglieder aus. Die Zahl der jüdischen Nürnberger Bevölkerung verminderte sich über die Jahre 1934 bis 1940 um 5638. Bereits im August 1938 ließ [[Julius Streicher]] die Nürnberger Hauptsynagoge abreißen; die Synagoge an der Essenweinstraße wurde im Zuge der [[Novemberpogrome 1938|Novemberpogrome]] in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 abgebrannt.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Synagogen|autor=BPu|seite=1060|nurlemma=ja|id=5320}}</ref> Zuvor wurden in der Nacht zum 29. Oktober 1938 Juden im Rahmen der „[[Polenaktion]]“ aus ihren Wohnungen geholt, in bewachten Zügen und Lastwagen zur deutsch-polnischen Grenze abtransportiert und hinübergejagt.<ref>Rita Thalmann, Emmanuel Feinermann: ''Die Kristallnacht.'' Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-610-00398-7, S. 37 ff.</ref><ref>Bella Rosenkranz, Michael Kerstan: ''Bella. Odyssee einer Fürtherin in der Sowjetunion.'' Metropol, Berlin 2005, ISBN 3-938690-05-4, S.&nbsp;13 ff.</ref> Insgesamt wurden 1631 Nürnberger jüdischen Glaubens Opfer des Nationalsozialismus.<ref>{{Literatur |Autor=Arnd Müller |Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 |Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg |BandReihe=12 |Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek |Ort=Nürnberg |Datum=1968 |Seiten=295 |Kommentar=<!-- im KVK -->}}</ref>

Die heutige [[Israelitische Kultusgemeinde]] Nürnberg hat seit 1984 in der Johann-Priem-Straße ihren Sitz gefunden. Jedoch ist die räumliche Kapazität dieser Synagoge nach eigenen Angaben<ref>Geschichte der Nürnberger Juden. Siehe unter Jahr {{Webarchiv |url=http://www.ikg-nuernberg.de/timeline.html |text=2005 |wayback=20200717095445}} in der ''Timeline – Israelitische Kultusgemeinde K.d.ö.R.'' In: ''ikg-nuernberg.de'', abgerufen am 24. April 2019.</ref> mit derzeit 2326 Mitgliedern (Stand 2022)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.zentralratderjuden.de/vor-ort/gemeinden/projekt/israelitische-kultusgemeinde-nuernberg-kdoer/ |titel=Gemeinden |datum=2017-11-13 |sprache=de |abruf=2024-03-16}}</ref> nicht mehr ausreichend.

Zur [[Orthodoxes Judentum|orthodoxen]] Richtung des Judentums gehört die Synagoge Adass Israel, zur [[Chassidismus|chassidischen]] Richtung des Judentums die Synagoge [[Chabad]].<ref>[https://www.chabad-nuernberg.de/templates/articlecco_cdo/aid/588039/jewish/ber-uns.htm ''Über uns.''] In: ''chabad-nuernberg.de'', abgerufen am 22. Dezember 2022.</ref><ref>{{Internetquelle |url=http://www.talmud.de/gemeinden/doku.php?id=nuernberg |titel=Jüdische Gemeinden in Deutschland |titelerg=Nürnberg |werk=talmud.de |hrsg=Chajm Guski |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20140315000000*/http://www.talmud.de/gemeinden/doku.php?id=nuernberg |archiv-datum=2014-03-15 |abruf=2018-01-21}}</ref>
{{Siehe auch|Geschichte der Juden in Deutschland|Synagogen in Nürnberg}}

=== Islam ===
Im Jahr 1616 erschien in Nürnberg die [[Koranübersetzung|Übersetzung des Korans]] von [[Salomon Schweigger]], die erste Übersetzung ins Deutsche.

Die meisten [[Muslim]]e Nürnbergs sind [[Sunniten]]. Seit Anfang 1970 gibt es in Nürnberg Gemeinschaften zur Pflege und Förderung des islamischen Glaubens und islamischer Kultur. Die 1974 gegründete Türkische Gemeinschaft e.&nbsp;V. ist der älteste dieser Vereine. Das 1976 gegründete Islamische Kulturzentrum ist seit 1993 im Spittlertorgraben mit der Ayasofya-[[Moschee]] ansässig und gehört zum Verband der islamischen Kulturzentren Köln. Der Türkisch-Islamische Kulturverein existiert seit 1979. Im Jahr 1996 wurde mit der Eyüp-Sultan-Moschee die größte Moschee in Bayern und die drittgrößte in Deutschland eröffnet. Die einzige Moschee in Nürnberg, die in größerem Rahmen auch deutschsprachige Angebote macht, ist die der Islamischen Gemeinde Nürnberg (IGN).<ref>[https://mawaqit.net/de/ign-islamische-gemeinde-nurnberg-nurnberg-90443-germany Islamische Gemeinde Nürnberg e.&nbsp;V. (IGN).] In: ''mawaqit.net,'' abgerufen am 19. März 2025.</ref><ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Islamische Gemeinschaften|autor=ChB|seite=|nurlemma=ja|id=2883}}</ref><ref>{{Webarchiv |url=http://www.ansary.de/MoscheVerein/Moscheen%20Vorstellen.html |text=Bilder Nürnberger Moscheen |wayback=20070922195809}}. In: ''ansary.de,'' abgerufen am 23. April 2019.</ref>

Die [[Schiiten]] sind in Nürnberg mit Begegnungs- und Gebetszentren präsent.<ref>[https://www.shia-forum.de/index.php?/topic/27664-schiitische-vereine-in-deutschsprachigem-raum/ shia-forum.de,] abgerufen am 20. Juli 2022.</ref>

=== Weitere Religionen und Weltanschauungen ===
Verschiedene [[Buddhismus|buddhistische]] Gemeinden des [[Theravada]], [[Mahayana]] und [[Vajrayana]]<ref>[https://www.diamantweg-buddhismus.de/nuernberg Diamantwegs-Buddhismus in Nürnberg.] In: ''buddhismus-nuernberg.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref> sind in Nürnberg mit Studien- und Meditationsgruppen aktiv.

Zum Vajrayana-Buddhismus gehört das Buddhistische Zentrum,<ref>[https://www.diamantweg-buddhismus.de/nuernberg buddhismus-bayern.de]</ref> zum Theravada-Buddhismus das Buddhistische Zentrum Nürnberger LAND e.&nbsp;V.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.buddhismus.dogmai.de/in_deutschland.html |text=Buddhistische Wat und Einrichtungen in Deutschland |wayback=20130327211624}}. In: ''buddhismus.dogmai.de'', abgerufen am 24. April 2019.</ref> Im Jahr 2009 hat die thailändische Gemeinde ihren zweiten buddhistischen Tempel, das ''Wat Thepwongsaram,'' eingeweiht. Zum Mahayana-Buddhismus, insbesondere der Zen/Chan-Tradition, gehört der Bodhidharma-Tempel Nürnberg.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.buddhismusnuernberg.de/ |titel=Buddhismus Nürnberg |werk=buddhismusnuernberg.de |abruf=2017-05-03}}</ref>

Seit September 2012 gibt es in Nürnberg-Eibach das buddhistische Kloster Vinh Nghiem, das von der Vietnamesisch-Buddhistischen Gemeinde Franken unter Leitung von Mönchen aus Vietnam und Deutschland geführt wird. Das Kloster gehört zum Mahayana-Buddhismus.

Daneben ist die [[Bahaitum|Bahai-Religion]] in Nürnberg mit einer Gemeinde vertreten.<ref>[https://www.bahai.de/lokale-gemeinden/nuernberg Bahai in Nürnberg.] In: ''bahai.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref> Der [[Hinduismus]] ist in Nürnberg mit einem Tempel, ''Sri Sithivinayagar'' präsent, der von einer vorwiegend tamilischen Gemeinde getragen wird.<ref>{{Internetquelle |url=http://www.shivadarshana.net/tempeldeutschland |titel=Hindutempel in Deutschland |werk=shivadarshana.net |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20130316074626/http://www.shivadarshana.net/tempeldeutschland |archiv-datum=2013-03-16 |abruf=2018-01-21}}</ref> Zuflucht gefunden hat in Nürnberg die fast ausgestorbene Religionsgemeinschaft der [[Mandäer|mandäischen]] Gemeinde.<ref>Sabih Alsohairy: {{Webarchiv |url=http://www.ezidak.de/en/presentations/42-vortraege/86-die-religionsgemeinschaft-der-mandaeer-in-der-heutigen-zeit.html/ |text=Die Religionsgemeinschaft der Mandäer in der heutigen Zeit |wayback=20180107061256}}. In: ''ezidak.de,''Ezidische Akademie, 28. Februar 2010 (ein Vortrag des Vorsitzenden der mandäischen Gemeinde in Deutschland/Nürnberg).</ref> In Nürnberg bestehen eine Gemeinde der [[Alevitische Gemeinde Deutschland|Alevitischen Gemeinschaft]] und ein alevitischer Kulturverein.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.aleviten-in-nuernberg.de/html/das_zentrum.html |text=aleviten-in-nuernberg.de |wayback=20150525042440}}.</ref> Die [[Anthroposophie]], die in Nürnberg eigene Wurzeln hat,<ref>[https://ez.religio.de/Religiolexikon/C/Christengemeinschaft ''Christengemeinschaft.''] In: ''religio.de'', Winfried Müller, abgerufen am 20. Juli 2022.</ref> ist als Glaubensgemeinschaft in der Krelingstraße&nbsp;26,<ref>[https://christengemeinschaft.de/gemeinden/nuernberg ''Die Christengemeinschaft in Nürnberg.''] In: ''christengemeinschaft.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref> mit der [[Rudolf-Steiner-Schule Nürnberg|Rudolf-Steiner-Schule]]<ref>[https://www.waldorfschule-nuernberg.de/ ''Rudolf Steiner-Schule Nürnberg.''] In: ''waldorfschule-nuernberg.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref> und einem Kulturhaus, dem Rudolf-Steiner-Haus, Rieterstraße&nbsp;20, präsent.<ref>[https://www.anthroposophie-nürnberg.de/ ''Anthroposophische Gesellschaft in Nürnberg im Rudolf Steiner Haus.''] In: ''anthroposophie-nuernberg.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref>

In Nürnberg ist außerdem der Sitz der [[Humanistische Vereinigung|Humanistischen Vereinigung]], einer [[Weltanschauungsgemeinschaft]] nichtreligiöser Menschen und [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)#Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften|Körperschaft des öffentlichen Rechts]].<ref>[https://www.humanistische-vereinigung.de/ ''Website der Humanistischen Vereinigung''], abgerufen am 17. Oktober 2018.</ref> Der Verband ist unter anderem Träger einer Grundschule<ref>[https://www.humanistische-schule.de/ Humanistische Grundschule in Fürth]</ref> in Fürth sowie von über einem Dutzend Kindertagesstätten in Nürnberg, Fürth, Regensburg und München.<ref>[https://www.hv-kitas.de/ Humanistische Kindertagesstätten in Bayern.] In: ''hv-kitas.de'', abgerufen am 31. Mai 2023.</ref> Er unterhält ferner den [[Turm der Sinne]] am Westtor der Nürnberger Stadtmauer, ein Studentenwohnheim in Steinbühl und ein eigenes Sozialwerk.

== Politik ==
=== Stadtrat und Bürgermeister ===
{{Wahldiagramm
| LAND = DE
| PROZENT = nein
| WAHLDAVORLINK= Kommunalwahl in Nürnberg 2014
| WAHLDAVORTEXT= 2014
| WAHLDANACHLINK= Kommunalwahl in Nürnberg 2026
| WAHLDANACHTEXT= ''regulär 2026''
| TITEL = [[Kommunalwahl in Nürnberg 2020#Wahl des Stadtrates|Stadtratswahl 2020]]
| TITEL2 = Wahlbeteiligung: 44,8 %
| GUV = ja
| JAHRALT = 2014<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/imperia/md/stadtportal/dokumente/endergebnisse_stadtratswahl_nuernberg_2014.pdf |titel=Stadtratswahl am 16. März 2014 – Vorläufige Ergebnisse |datum=2014-03-17 |format=PDF |abruf=2019-06-14}}</ref>
| JAHRNEU = 2020
| PARTEI1 = CSU
| ERGEBNIS1 = 31.3
| ERGEBNISALT1 = 29.4
| PARTEI2 = SPD
| ERGEBNIS2 = 25.7
| ERGEBNISALT2 = 44.1
| PARTEI3 = GRÜNE
| ERGEBNIS3 = 20.0
| ERGEBNISALT3 = 9.0
| PARTEI4 = AFD
| ERGEBNIS4 = 5.7
| ERGEBNISALT4 = 0.0
| PARTEI5 = LINKE
| ERGEBNIS5 = 3.9
| ERGEBNISALT5 = 0.0
| PARTEI6 = FW(BY)
| ERGEBNIS6 = 2.8
| ERGEBNISALT6 = 2.8
| PARTEI7 = ÖDP
| ERGEBNIS7 = 2.3
| ERGEBNISALT7 = 2.1
| PARTEI8 = FDP
| ERGEBNIS8 = 2.1
| ERGEBNISALT8 = 2.0
| PARTEI9 = PARTPIR
| ERGEBNIS9 = 1.7
| ERGEBNISALT9 = 0.0
| PARTEI10 = PB
| ERGEBNIS10 = 1.7
| ERGEBNISALT10= 0.0
| PARTEI11 = LLN
| ERGEBNIS11 = 1.3
| ERGEBNISALT11= 4.1
| PARTEI12 = Sonst.
| ERGEBNIS12 = 1.4
| ERGEBNISALT12= 4.8
| ANMERKUNG12 = [[Die Guten]]: 0,8 % (-0,9 %); [[Bürgerinitiative Ausländerstopp]]: 0,6 % (-2,5 %)
}}


{{Sitzverteilung
===== Industrie =====
| float = right
| Überschrift = Sitzverteilung im Stadtrat<br />2020–2026
|LLN|LINKE|PB|SPD|GRÜNE|PIRAT|GUTEN|FDP|FW|ÖDP|CSU|AfD
|| LLN = 1
| LINKE = 3
| PIRAT = 1
| SPD = 18
| GRÜNE = 14
| ÖDP = 2
| FW = 2
| FDP = 1
| GUTEN = 1
| CSU = 23
| AfD= 4
| PB = 1
| Anmerkung = Unter den Sitzen der CSU befindet sich der des Oberbürgermeisters.
}}


{{Siehe auch|Ergebnisse der Kommunalwahlen in Nürnberg|Liste der Bürgermeister der Stadt Nürnberg}}
Nürnbergs Bedeutung als Industriestandort ist auf die Tradition des mittelalterlichen Handwerks in Nürnberg, das wegen seiner Qualität in ganz Europa geschätzt war (Sprichwort: ''„Nürnberger Tand geht in alle Land“'') zurückzuführen. Noch heute verfügt Nürnberg in bestimmten Bereichen über Spitzenkompetenzen. Nürnberg ist ein Zentrum in den Bereichen Informations- und Kommunikationsindustrie, Verkehr und Logistik, Energietechnologie und Leistungselektronik. Nürnberg ist noch vor [[Hamburg]] bedeutendster Druckstandort Deutschlands.
Im Norden der Stadt unterhält die Firma [[Lucent Technologies]] das „Optical Center of Excellence“, ihr größtes Forschungszentrum außerhalb der USA.


Nürnberg ist von 1945 bis 2020 (mit einer Unterbrechung [[Ergebnisse der Kommunalwahlen in Nürnberg|von 1996 bis 2002]]) von SPD-Oberbürgermeistern regiert worden und hat seit der [[Kommunalwahlen in Bayern 2020|Wahl 2020]] einen Oberbürgermeister der CSU.
Dennoch musste Nürnberg in den letzten 25 Jahren immer wieder Werkschließungen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen hinnehmen. Besonders betroffen war davon die Sparte Maschinenbau und Haushaltseletronik. So wurde das Gelände der [[MAN]] im Süden Nürnbergs im Laufe der Zeit stetig verkleinert. In der Ersten Hälfte des Jahres 2006 sorgte die Bekanntgabe der Schließung des Nürnberger [[AEG]]-Werkes für Aufsehen, da der Betrieb trotz schwarzer Zahlen nach Italien und Polen verlegt werden soll.


Über die Vergabe der 71 Sitze (70 Stadträte und der Oberbürgermeister) entscheiden die Bürger alle sechs Jahre bei den [[Kommunalwahlrecht (Bayern)|Kommunalwahlen]], die letzten Wahlen fanden am [[Kommunalwahl in Nürnberg 2020|15. März 2020]] statt.
===== Dienstleistungen =====


SPD, CSU und Grüne bilden jeweils eine [[Fraktion (Politik)|Fraktion]]. FDP, Freie Wähler (1 von 2 gewählten FW-Mitgliedern des Rats), Piraten, ÖDP und [[Die Guten]] bilden zusammen eine [[Ausschussgemeinschaft]].<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Nürnberg/Online-Büro |url=https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/stadtrat.html |titel=Der Nürnberger Stadtrat – Stadtportal Nürnberg |werk=nuernberg.de |abruf=2016-12-28}}</ref> [[Oberbürgermeister]] ist seit dem 1. Mai 2020 [[Marcus König]] (CSU),<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/oberbuergermeister.html |titel=Oberbürgermeister Marcus König |hrsg=Stadt Nürnberg |abruf=2020-09-29}}</ref> Dieser löste [[Ulrich Maly]] (SPD) ab, der nach 18-jähriger Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl angetreten war. Im Rahmen der [[Kommunalwahlen in Bayern 2020|Kommunalwahlen 2020]] setzte sich König in der Stichwahl am 29. März gegen den SPD-Kandidaten [[Thorsten Brehm]] mit 52,2 % der gültigen Stimmen durch.<ref>nn: ''Nürnberger Stichwahl: Marcus König wird neuer Oberbürgermeister.'' In: nordbayern.de vom 29. März 2020 – [https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/1.9958146 online abrufbar]</ref> Bereits im ersten Wahlgang am 15. März hatte König mit 36,5 % der Stimmen klar vorne gelegen.<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/wahlen/komw2020_ergebnisse_ob.html Ergebnisse der Oberbürgermeisterwahl], ''nuernberg.de''</ref> Die [[Kommunalwahl in Nürnberg 2026|nächste Kommunalwahl]] findet planmäßig im Jahr 2026 statt. Zweite Bürgermeisterin ist [[Julia Lehner]] (CSU), zuständig für das Kulturreferat, das Amt für Kultur und Freizeit, die Museen der Stadt Nürnberg, die Nachnutzung des Reichsparteitagsgeländes, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und weitere städtische Kultur- und Bildungseinrichtungen.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Nürnberg/Online-Büro |url=https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/zweiter_buergermeister.html |titel=Zweite Bürgermeisterin Julia Lehner – Stadtportal Nürnberg |werk=nuernberg.de |abruf=2020-07-10}}</ref> Dritter Bürgermeister ist [[Christian Vogel (Politiker)|Christian Vogel]] (SPD), zuständig für die städtische Feuerwehr, den Tiergarten, die Verwaltung der städtischen Bäder und das stadteigene Unternehmen ''Servicebetrieb Öffentlicher Raum''.<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Nürnberg/Online-Büro |url=https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/dritter_buergermeister.html |titel=Dritter Bürgermeister Christian Vogel – Stadtportal Nürnberg |werk=nuernberg.de |abruf=2020-07-10}}</ref>
Im Bereich der [[Marktforschung]] ist Nürnberg bundesweit führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier.
Mit der [[Nürnberger Versicherungsgruppe]], dem größten Arbeitgeber der Stadt, verfügt Nürnberg über ein Großunternehmen im Dienstleistungssektor. Darüber hinaus ist Nürnberg ein bedeutender Standort für Call-Center.


==== Messe ====
=== Sitzverteilungen ===
{{Zeitleiste Sitzverteilung im Nürnberger Stadtrat seit 1946}}
[[Bild:messenuernberg.jpg|thumb|Nürnberger Messe: ''Empfangshalle Spielwarenmesse'']]
Die [[Messe Nürnberg]] ist nicht nur einer der bedeutendsten Kongress- und [[Messe (Wirtschaft)|Messestandorte]] Deutschlands, und steht weltweit in der Liste der Top 20. Hier findet unter anderem die jährliche [[Nürnberger Spielwarenmesse]] statt.


==== Druck ====
=== Weitere Wahlen ===
[[Datei:Bundestagswahl 2021 Nürnberg Stimmenstärkste Parteien.png|mini|450px|Stimmenstärkste Parteien in den [[Statistische Gliederung von Nürnberg|Statistischen Stadtteilen]] bei der Bundestagswahl 2021]]
Nürnberg ist ein bedeutender Druckstandort in Deutschland. Im Jahr 2002 sorgten über 6.000 Beschäftigte in 43 Betrieben für einen Umsatz von mehr als 1,2 Milliarden EUR. Die größten [[Druckerei]]en Nürnbergs sind die Firmen [[maul-belser]] und die [[schlott gruppe AG]] mit ihren Unternehmen „u.&nbsp;e. sebald Tiefdruck“ und „heckel Rollenoffset“ (gehört seit 1.&nbsp;Oktober 2005 zu [[Konradin-Druck]]). Zu den bekanntesten Druckerzeugnissen aus Nürnberg gehören der [[Quelle (Versandhandel)|Quelle]]-Katalog mit rund 15&nbsp;Mio. Druckauflage, die [[c't]] (ca. 500.000), das [[Kicker Sportmagazin]] und die [[Nürnberger Nachrichten]], eine der größten deutschen Regionalzeitungen mit einer Auflage von rund 300.000 Exemplaren.


In der folgenden Tabelle sind alle Ergebnisse von Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in Nürnberg dargestellt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/internet/wahlen/ |titel=Wahlen in Nürnberg |abruf=2024-02-18}}</ref>
==== Beschäftigungsstruktur ====
{| class="prettytable"
{| class="wikitable sortable" style="text-align:center;"
! Jahr
! style="background:#efefef;" | Wirtschaftszweig
! Wahl
! style="background:#efefef;" | Sozial-<br />versicherungs-<br />pflichtig<br />Beschäftigte
! Wahl&shy;beteiligung
! style="background:#efefef;" | Anteil an den<br />Gesamt-<br />Beschäftigten
! {{Parteifarbezeile|[[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Alternative für Deutschland|AfD]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Die Linke|Linke]]{{FN|1}}
}}
! {{Parteifarbezeile|[[Bündnis Sahra Wagenknecht|BSW]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Freie Demokratische Partei|FDP]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Landesvereinigung Freie Wähler Bayern|FW]]}}
! style="border-bottom:3px solid #888888;"| Sonst.
|-
|-
| 2025
| Land- und Forstwirtschaft, Fischerei || align="right" | 1.217 || align="right" | 0,5&nbsp;%
| [[Bundestagswahl 2025|Bundestagswahl]]
|79,3
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''29,2'''
| 15,9
| 15,5
| 15,5
| 11,2
| 4,1
| 4,0
| 1,4
| 3,2
|-
|-
| 2024
| Bergbau; Gew. von Steinen und Erden|| align="right" | 34|| align="right" | 0,0&nbsp;%
| [[Europawahl in Deutschland 2024|Europawahl]]
|60,0
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}|'''31,6'''
|16,5
|12,8
|10,9
|3,0
|4,4
|3,9
|2,2
|14,7
|-
|-
| 2023
| Verarbeitendes Gewerbe|| align="right" | 56.007|| align="right" | 22,1&nbsp;%
| [[Landtagswahl in Bayern 2023|Landtagswahl]]
|66,0
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''38,6'''
| 20,4
| 12,5
| 12,6
| 3,4
|—
| 2,7
| 5,0
| 4,8
|-
|-
|colspan="12" style="padding:0;"|
| Energie- und Wasserversorgung|| align="right" | 3.063|| align="right" | 1,2&nbsp;%
{| class="wikitable mw-collapsible mw-collapsed center" style="width: 100%; margin: 0;"
! Ältere Wahlen
|-
|-
|style="padding:0;"|
| Baugewerbe || align="right" | 8.404|| align="right" | 3,3&nbsp;%
{| class="wikitable sortable zebra center" style="margin:0;"
! Jahr
! Wahl
! Wahl&shy;beteiligung
! {{Parteifarbezeile|[[Christlich-Soziale Union in Bayern|CSU]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Bündnis 90/Die Grünen|Grüne]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Alternative für Deutschland|AfD]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Die Linke|Linke]]{{FN|1}}
}}
! {{Parteifarbezeile|[[Bündnis Sahra Wagenknecht|BSW]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Freie Demokratische Partei|FDP]]}}
! {{Parteifarbezeile|[[Landesvereinigung Freie Wähler Bayern|FW]]}}
! style="border-bottom:3px solid #888888;"| Sonst.
|-
|-
| 2021
| Handel; Inst., Rep. von Kfz. und Gebrauchsg.|| align="right" | 38.740|| align="right" | 15,3&nbsp;%
| [[Bundestagswahl 2021|Bundestagswahl]]
|74,9
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''26,5'''
| 19,3
| 21,7
| 7,9
| 5,1
|—
| 9,6
| 2,8
| 7,1
|-
|-
| 2019
| Gastgewerbe || align="right" | 6.738|| align="right" | 2,7&nbsp;%
| [[Europawahl in Deutschland 2019|Europawahl]]
|58,7
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''30,2'''
| 24,2
| 12,9
| 8,8
| 4,8
|—
| 3,4
| 2,4
| 13,3
|-
|-
| 2018
| Verkehr und Nachrichtenübermittlung || align="right" | 21.887|| align="right" | 8,6&nbsp;%
| [[Landtagswahl in Bayern 2018|Landtagswahl]]
|67,5
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''35,2'''
| 20,8
| 13,9
| 9,5
| 6,9
|—
| 4,8
| 3,8
| 5,1
|-
|-
| 2017
| Kredit- und Versicherungsgewerbe || align="right" | 15.513|| align="right" | 6,1&nbsp;%
| [[Bundestagswahl 2017|Bundestagswahl]]
|75,9
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''28,9'''
| 12,4
| 19,5
| 12,0
| 10,6
|—
| 9,6
| 1,4
| 5,6
|-
|-
| 2014
| Dienstleistungen für Unternehmen, Immobilien || align="right" |49.086|| align="right" | 19,4&nbsp;%
| [[Europawahl in Deutschland 2014|Europawahl]]
|41,1
| 27,7
| 14,5
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''29,9'''
| 8,4
| 5,7
|—
| 3,0
| 1,9
| 8,9
|-
|-
| rowspan="2" |2013
| Öffentl. Verwaltung u. ä.|| align="right" | 14.147|| align="right" | 5,6&nbsp;%
| [[Bundestagswahl 2013|Bundestagswahl]]
|66,9
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''37,1'''
| 10,9
| 27,7
| 4,6
| 6,6
|—
| 4,9
| 1,6
| 6,3
|-
|-
| [[Landtagswahl in Bayern 2013|Landtagswahl]]
| Öffent. und private Dienstleistungen (ohne Verw.)|| align="right" | 38.691|| align="right" | 15,3&nbsp;%
|58,3
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''39,3'''
| 11,2
| 28,6
| —
| 4,5
|—
| 3,3
| 3,7
| 9,4
|-
|-
| rowspan="2" |2009
| Sonstige || align="right" | 1 || align="right" | 0,0&nbsp;%
| [[Bundestagswahl 2009|Bundestagswahl]]
|69,3
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''31,8'''
| 13,0
| 23,8
| —
| 9,5
|—
| 12,8
| —
| 9,1
|-
|-
| [[Europawahl in Deutschland 2009|Europawahl]]
! style="background:#efefef;" | Summe
|40,2
! style="background:#efefef;" align="right" | 253.528
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''34,4'''
! style="background:#efefef;" align="right" | 100,0&nbsp;%
| 15,4
| 20,8
| —
| 4,5
|—
| 9,5
| 5,8
| 9,8
|-
|-
| 2008
| [[Landtagswahl in Bayern 2008|Landtagswahl]]
|55,8
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''41,6'''
| 10,4
| 25,5
| —
| 6,9
|—
| 6,0
| 5,1
| 4,5
|-
| 2005
| [[Bundestagswahl 2005|Bundestagswahl]]
|75,3
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''37,7'''
| 10,1
| 34,6
| —
| 5,1
|—
| 8,2
| —
| 4,3
|-
| 2004
| [[Europawahl in Deutschland 2004|Europawahl]]
|41,0
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''45,9'''
| 16,0
| 22,5
| —
| 2,0
|—
| 3,7
| —
| 9,9
|-
| 2003
| [[Landtagswahl in Bayern 2003|Landtagswahl]]
|55,0
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''52,1'''
| 9,9
| 29,3
| —
| —
|—
| 2,6
| 1,8
| 4,3
|-
| 2002
| [[Bundestagswahl 2002|Bundestagswahl]]
|78,2
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''44,9'''
| 9,2
| 37,6
| —
| 1,2
|—
| 4,5
| —
| 2,6
|-
| 1999
| [[Europawahl in Deutschland 1999|Europawahl]]
|43,0
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''53,3'''
| 8,2
| 29,7
| —
| 1,6
|—
| 1,9
| —
| 5,3
|-
| rowspan="2" | 1998
| [[Bundestagswahl 1998|Bundestagswahl]]
|78,7
| 38,6
| 7,0
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''43,3'''
| —
| 1,2
|—
| 4,4
| —
| 2,6
|-
| [[Landtagswahl in Bayern 1998|Landtagswahl]]
|69,1
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''44,7'''
| 5,8
| 41,5
| —
| —
|—
| 1,5
| 1,1
| 5,4
|-
| rowspan="3" |1994
| [[Bundestagswahl 1994|Bundestagswahl]]
|77,1
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''41,5'''
| 7,3
| 38,5
| —
| 1,1
|—
| 6,3
| —
| 6,2
|-
| [[Landtagswahl in Bayern 1994|Landtagswahl]]
|67,6
| 42,3
| 6,2
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''42,8'''
| —
| —
|—
| 2,9
| 1,0
| 4,8
|-
| [[Europawahl in Deutschland 1994|Europawahl]]
|57,3
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''39,3'''
| 11,7
| 30,1
| —
| 0,9
|—
| 3,3
| —
| 14,7{{FN|2}}
|-
| rowspan="2" |1990
|[[Bundestagswahl 1990|Bundestagswahl]]
|72,9
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''39,8'''
|5,5
|35,8
|—
|0,5
|—
|10,2
|—
|8,2
|-
|[[Landtagswahl in Bayern 1990|Landtagswahl]]
|63,3
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''41,9'''
|7,9
|36,9
|—
|—
|—
|6,4
|—
|6,9
|-
|1989
|[[Europawahl in Deutschland 1989|Europawahl]]
|60,1
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''32,5'''
|9,5
|32,0
|—
|—
|—
|4,4
|—
|21,6{{FN|3}}
|-
|1987
|[[Bundestagswahl 1987|Bundestagswahl]]
|80,3
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''43,0'''
|10,3
|36,5
|—
|—
|—
|8,1
|—
|2,1
|-
|1986
|[[Landtagswahl in Bayern 1986|Landtagswahl]]
|68,9
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''43,8'''
|9,7
|37,7
|—
|—
|—
|3,7
|—
|5,1
|-
|1984
|[[Europawahl in Deutschland 1984|Europawahl]]
|50,0
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''43,4'''
|9,0
|38,7
|—
|—
|—
|3,7
|—
|5,2
|-
|1983
|[[Bundestagswahl 1983|Bundestagswahl]]
|85,4
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''46,1'''
|7,4
|38,3
|—
|—
|—
|7,1
|—
|1,1
|-
|1982
|[[Landtagswahl in Bayern 1982|Landtagswahl]]
|77,0
|43,4
|5,7
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''45,7'''
|—
|—
|—
|3,3
|—
|1,8
|-
|1980
|[[Bundestagswahl 1980|Bundestagswahl]]
|86,0
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''43,2'''
|1,9
|43,0
|—
|—
|—
|10,9
|—
|1,0
|-
|1979
|[[Europawahl in Deutschland 1979|Europawahl]]
|58,2
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''45,6'''
|4,1
|43,4
|—
|—
|—
|5,9
|—
|1,0
|-
|1978
|[[Landtagswahl in Bayern 1978|Landtagswahl]]
|76,6
|43,3
|2,0
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''45,6'''
|—
|—
|—
|7,5
|—
|1,6
|-
|1976
|[[Bundestagswahl 1976|Bundestagswahl]]
|88,2
|43,2
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''47,6'''
|—
|—
|—
|7,9
|—
|1,3
|-
|1974
|[[Landtagswahl in Bayern 1974|Landtagswahl]]
|75,6
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''45,0'''
|—
|42,7
|—
|—
|—
|8,9
|—
|3,4
|-
|1972
|[[Bundestagswahl 1972|Bundestagswahl]]
|89,4
|37,5
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''52,0'''
|—
|—
|—
|9,0
|—
|1,5
|-
|1970
|[[Landtagswahl in Bayern 1970|Landtagswahl]]
|79,8
|36,1
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''42,7'''
|—
|—
|—
|14,7
|—
|6,5
|-
|1969
|[[Bundestagswahl 1969|Bundestagswahl]]
|84,1
|37,2
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''48,4'''
|—
|—
|—
|5,7
|—
|8,7
|-
|1966
|[[Landtagswahl in Bayern 1966|Landtagswahl]]
|78,7
|31,1
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''49,6'''
|—
|—
|—
|9,1
|—
|13,0{{FN|4}}
|-
|1965
|[[Bundestagswahl 1965|Bundestagswahl]]
|84,4
|37,6
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''43,6'''
|—
|—
|—
|9,6
|—
|9,2
|-
|1962
|[[Landtagswahl in Bayern 1962|Landtagswahl]]
|72,9
|32,8
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''48,7'''
|—
|—
|—
|11,4
|—
|7,0
|-
|1961
|[[Bundestagswahl 1961|Bundestagswahl]]
|83,6
|39,2
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''40,1'''
|—
|—
|—
|14,6
|—
|6,0
|-
|1958
|[[Landtagswahl in Bayern 1958|Landtagswahl]]
|73,9
|31,6
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''49,8'''
|—
|—
|—
|11,3
|—
|7,3
|-
|1957
|[[Bundestagswahl 1957|Bundestagswahl]]
|85,5
|{{Parteifarbezelle|CSU|DE|V=H}}| '''44,2'''
|—
|41,3
|—
|—
|—
|8,0
|—
|6,5
|-
|1954
|[[Landtagswahl in Bayern 1954|Landtagswahl]]
|79,4
|26,1
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''43,8'''
|—
|—
|—
|13,8
|—
|16,3{{FN|5}}
|-
|1953
|[[Bundestagswahl 1953|Bundestagswahl]]
|85,4
|32,9
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''40,2'''
|—
|—
|—
|10,5
|—
|16,4{{FN|6}}
|-
|1950
|[[Landtagswahl in Bayern 1950|Landtagswahl]]
|78,3
|16,8
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''49,0'''
|—
|—
|—
|13,6
|—
|20,6{{FN|7}}
|-
|1949
|[[Bundestagswahl 1949|Bundestagswahl]]
|79,1
|15,2
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''38,1'''
|—
|—
|—
|14,1
|—
|32,5{{FN|8}}
|-
|1946
|[[Landtagswahl in Bayern 1946|Landtagswahl]]
|80,9
|24,2
|—
|{{Parteifarbezelle|SPD|DE|V=H}}| '''43,4'''
|—
|—
|—
|9,3
|—
|23,1{{FN|9}}
|}
|}
|}
Stadtgebiet Nürnberg-Beschäftigte im Juni 2004;<br />
|}
Quelle: Bay. Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung
{{FNZ|1|bis 2007: [[Partei des Demokratischen Sozialismus|PDS]]/[[Arbeit & soziale Gerechtigkeit – Die Wahlalternative|WASG]]}}
{{FNZ|2|darunter [[Die Republikaner|REP]] mit 7,2 %}}
{{FNZ|3|darunter [[Die Republikaner|REP]] mit 17,6 %}}
{{FNZ|4|darunter [[Nationaldemokratische Partei Deutschlands|NPD]] mit 13,0 %}}
{{FNZ|5|darunter [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] mit 5,8 %}}
{{FNZ|6|darunter [[Deutsche Reichspartei (1950)|DRP]] mit 4,9 %}}
{{FNZ|7|darunter [[Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung (Partei)|WAV]] mit 6,0 % und [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] mit 5,6 %}}
{{FNZ|8|darunter [[Wirtschaftliche Aufbau-Vereinigung (Partei)|WAV]] mit 17,1 % und [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] mit 10,8 %}}
{{FNZ|9|darunter [[Kommunistische Partei Deutschlands|KPD]] mit 12,2 %}}


; Zweitstimmenergebnisse bei der Bundestagswahl 2021 nach [[Statistische Gliederung von Nürnberg|Statistischem Stadtteil]]
==== Gewerbegebiete/Gewerbeparks ====
<gallery widths="270" heights="270" perrow="3">
Bundestagswahl 2021 Nürnberg Zweitstimmen CSU.png|{{Center|CSU}}
Bundestagswahl 2021 Nürnberg Zweitstimmen SPD.png|{{Center|SPD}}
Bundestagswahl 2021 Nürnberg Zweitstimmen Grüne.png|{{Center|Grüne}}
Bundestagswahl 2021 Nürnberg Zweitstimmen FDP.png|{{Center|FDP}}
Bundestagswahl 2021 Nürnberg Zweitstimmen AfD.png|{{Center|AfD}}
Bundestagswahl 2021 Nürnberg Zweitstimmen Linke.png|{{Center|Linke}}
</gallery>


=== Städtepartnerschaften ===
Insbesondere in den letzten 15 Jahren sind in Nürnberg zahlreiche Gewerbegebiete und Gewerbeparks entstanden. Grund für die Schaffung war oft eine innerstädtische Raumneuordnung, da ehemalige Industriegebiete nach dem Weggang der Industrie aufgelassen worden waren.
[[Datei:Partnerstädte Nürnberg.png|mini|hochkant=2|Partnerstädte und befreundete Städte der Stadt Nürnberg]]
{| cellspacing="0" cellpadding="0"
| style="vertical-align:top; padding-right:1em;"|
* {{ITA|#}} [[Venedig]] ([[Italien]]), seit 1954 (1999 erneuert)
* {{FRA|#}} [[Nizza]] ([[Frankreich]]), seit 1954 (2004 erneuert)
* {{POL|#}} [[Krakau]] ([[Polen]]), seit 1979
* {{MKD|#}} [[Skopje]] ([[Nordmazedonien]]), seit 1982
* {{GBR|#}} [[Glasgow]] ([[Vereinigtes Königreich]]), seit 1985
| valign="top" |
* {{NIC|#}} [[San Carlos (Nicaragua)|San Carlos]] ([[Nicaragua]]), seit 1985
* {{CZE|#}} [[Prag]] ([[Tschechien]]), seit 1990
* {{UKR|#}} [[Charkiw]] ([[Ukraine]]), seit 1990
* {{ISR|#}} [[Chadera]] ([[Israel]]), seit 1995
* {{TUR|#}} [[Antalya]] ([[Türkei]]), seit 1997
| valign="top" |
* {{CHN|#}} [[Shenzhen]] ([[Volksrepublik China]]), seit 1997
* {{GRC|#}} [[Kavala]] ([[Griechenland]]), seit 1998
* {{USA|#}} [[Atlanta]] ([[Vereinigte Staaten]]), seit 1998
* {{ESP|#}} [[Córdoba (Spanien)|Córdoba]] ([[Spanien]]), seit 2010
* {{ROU|#}} [[Brașov]], ''Kronstadt'' ([[Rumänien]]), seit 2024 (befreundet seit 2006)
|}


Nürnberg hat insgesamt 15&nbsp;[[Gemeindepartnerschaft|Städtepartnerschaften]],<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Nürnberg/Online-Büro |url=https://www.nuernberg.de/internet/international/partnerstaedte.html |titel=Partnerstädte – Amt für Internationale Beziehungen |werk=nuernberg.de |abruf=2016-12-28}}</ref><ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Nürnberg – Amt für internationale Beziehungen |url=https://www.nuernberg.de/imperia/md/partnerstaedte/dokumente/ib/2018_faq_final_20180615.pdf |titel=Partnerstädte: FAQ |datum=2018-06 |format=PDF |abruf=2019-03-05}}</ref> Vertreter dieser und der zehn befreundeten Städte<ref>{{Internetquelle |autor=Stadt Nürnberg/Online-Büro |url=https://www.nuernberg.de/internet/international/befreundete_kommunen.html |titel=Befreundete Kommunen – Amt für Internationale Beziehungen |werk=nuernberg.de |abruf=2016-12-28}}</ref> präsentieren alljährlich eigene Erzeugnisse (Kunsthandwerk, Spezialitäten, Textilien&nbsp;etc.) auf dem „Markt der Partnerstädte“ im Rahmen des Christkindlesmarktes. Private Freundeskreise und Jugendaustausche intensivieren die Kontakte ebenso wie praktische Hilfe; so wurden den Straßenbahnbetrieben [[Straßenbahn Krakau|von Krakau]] [[Straßenbahn Antalya|und Antalya]] ausgemusterte, betriebsbereite Fahrzeuge geschenkt.
* ''Eurocom'' im Stadtteil Langwasser.
* ''FrankenCampus'' auf dem ehemaligen [[MAN]]-Verwaltungsgelände an der „Frankenstraße“ in der Südstadt.
* ''Gewerbegebiet [[Altenfurt]]''.
* ''Gewerbegebiet [[Moorenbrunn]]'': Hier hat die [[Siemens AG]] ein großes Verwaltungszentrum geschaffen.
* ''Gewerbepark Nürnberg-Feucht'' auf einem ehemaligen [[Nuernberg Military Community|amerikanischen Flugfeld]] nördlich der [[Muna]].
* ''Herkules-Park'' an der Nopitschstraße auf dem früheren Gelände der [[Hercules (Motorrad)|Hercules]]-Werke, später befand sich dort die ''[[Sachs Bikes|SACHS-Motorrad]]''-Werke.
* ''Hightech Center Nord''.
* ''Maxtorhof'' in der Pirckheimerstraße, ehemals stand hier die Stiftfabrik [[Schwan-Stabilo]].
* ''Nordostpark''.
* ''Nürbanum'' in der Allersberger Straße, ehemals TEKADE, später Philips.
* ''Süd-West-Park'' bei [[Gebersdorf]].
* ''TA-Gelände'' an der Fürther Straße. Hier standen ehemals das Triumph-Werke-Nürnberg-Motorradwerk und das Triumph/Adler-Schreibmaschinenwerk.
* ''Tilly-Park'' an der Gustav-Adolf-Straße auf dem Gelände der ehemaligen [[Bundeswehr]]-Infanteriekaserne.
* ''VDM-Areal'' im Stadtteil Schweinau.


Die ersten Städtepartnerschaften wurden 1954 mit [[Brügge]], [[Locarno]], [[Nizza]] und [[Venedig]] zusammen mit einem „Verbrüderungseid“ – unterzeichnet von den Bürgermeistern der jeweiligen Städte – geschlossen.<ref>[https://www.nuernberg.de/imperia/md/partnerstaedte/dokumente/ib/1954_verbruederungseid_bruegge_locarno_nizza_nuernberg_venedig.pdf Verbrüderungseid Brügge-Locarno-Nizza-Nürnberg-Venedig 1954 (Abbildung des Originals)] (PDF; 204&nbsp;kB). In: ''nuernberg.de'', 20. Oktober 1954, abgerufen am 15. Februar 2023.</ref> Die freundschaftlichen Beziehungen zu Nizza und Venedig wurden 2004 bzw. 1999 nochmals bekräftigt. Brügge und Locarno werden von Seiten Nürnbergs mittlerweile nicht mehr als Partnerstadt aufgeführt, wohingegen Locarno Nürnberg weiterhin auflistet.<ref>[https://www.locarno.ch/it/gemellaggi ''Gemellaggi.''] In: ''locarno.ch'', abgerufen am 15. Februar 2023.</ref> Die 1979 geschlossene Partnerschaft mit [[Krakau]] stellt die Stadt Nürnberg auf ihren Internetseiten als „erfolgreiches Beispiel für die Zusammenarbeit von zwei Städten, die als Beitrag zur Normalisierung der Beziehungen zweier Völker begründet wurde“ dar. Als wirtschaftliche und kulturelle Repräsentanz existiert im Nürnberger Tratzenzwingerturm das ''[[Krakauer Haus]]'' und ein ''[[Nürnberger Haus (Krakau)|Nürnberger Haus]]'' im Krakauer Stadtteil [[Kazimierz]].<ref>[https://dom-norymberski.com/ ''Dom Norymberski.''] In: ''dom-norymberski.com'', abgerufen am 25. Oktober 2023 (polnisch).</ref><ref>[https://www.krakow.pl/krakau_weltoffene_stadt/instcbi/19904,inst,39708,2524,instcbi.html ''Nürnberger Haus.''] In: ''krakow.pl'', abgerufen am 6. Juni 2021.</ref>
=== Verkehr ===


[[Datei:25 Jahre Nürnberg Skopje Denkmal 03.jpg|mini|Skulptur, die als ''immerwährendes'' Zeichen des Dankes, zum 25-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum von Skopje überreicht wurde<ref>Amt für internationale Beziehungen: [https://www.nuernberg.de/internet/international/skopje_home.html ''Skopje (Nordmazedonien).''] In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 23. April 2019.</ref>]]
==== Historie ====
Eine der laut Stadt intensivsten Partnerschaftsbeziehungen besteht seit 1982 mit [[Skopje]]. Neben Jugendaustauschen und gegenseitigen Künstlerbesuchen existiert mit der gemeinsamen Ausgrabung des antiken Skopje durch mazedonische Archäologen zusammen mit der [[Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg|Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg]] ein weiteres Partnerschaftsprojekt. Es startete im Frühjahr 1998 und wird voraussichtlich 50&nbsp;Jahre in Anspruch nehmen. Die Partnerschaft mit [[San Carlos (Nicaragua)|San&nbsp;Carlos]] in [[Nicaragua]] wurde 1984 von einer Nürnberger Bürgerinitiative angeregt und noch während des [[Contra-Krieg]]es 1985 abgeschlossen. Insbesondere durch Jugendaustausche wurde die Stadt gefördert. So verfügen die Sancarleños unter anderem über eine ausgebaute Wasserversorgung, einen Krankenhausneubau, Humuslatrinen, eine Oberschule und ein Kulturhaus. Seit demselben Jahr verbindet Nürnberg und [[Glasgow]] nach über 30&nbsp;Jahren intensiver Jugendaustausche eine Partnerschaft. 1988 wurde mit dem damals in der Deutschen Demokratischen Republik liegenden [[Thüringen|ostthüringischen]] [[Gera]] ein Städtepartnerschaftsvertrag unterzeichnet, der 1990 in ein Freundschaftsabkommen umgewandelt und 1997 noch einmal aktualisiert wurde.
[[Bild:Nuremberg Eisenbahnbrunnen Bronzerelief 01.jpg|thumb|Bronzerelief des Eisenbahnbrunnens]]


Hilfeleistung stand mehrmals im Mittelpunkt der Anfang 1990 geschlossenen Partnerschaft zwischen Charkiw und Nürnberg, da viele der nach der [[Katastrophe von Tschernobyl]] eingesetzten [[Liquidator (Tschernobyl)|Liquidatoren]] von dort kamen. Mit Unterstützung des Chemischen Untersuchungsamts Nürnberg baut die Charkiwer Akademie für Lebensmitteltechnologie und Management in einem Pilotprojekt ein Labor zur Untersuchung von Lebensmitteln für die ganze Ukraine auf. {{Anker|Nürnberger Haus (Charkiw)}}Seit 1995 besteht in Charkiw zudem ein ''Nürnberger Haus'', das als Kulturzentrum und Begegnungsstätte sowie seit 2000 auch als Lehrmittelzentrum des [[Goethe-Institut]]s fungiert. Bei den russischen Luftangriffen im Rahmen des [[Russischer Überfall auf die Ukraine seit 2022|Russischen Überfalls auf die Ukraine seit 2022]] wurde das Haus zwar getroffen und ist seitdem geschlossen, die Sprachkurse konnten jedoch auf anderen Wegen fortgesetzt werden. Zudem leistet das Nürnberger Haus seit 2022 immer wieder humanitäre Hilfe für Krankenhäuser, Altenheime und ukrainische Soldaten an der Front.<ref>[https://www.nuernbergerhaus.kharkov.ua/index.php/de/ueber-uns/geschichte-und-fakten ''Über uns – Geschichte und Fakten.''] In: ''nuernbergerhaus.kharkov.ua'', abgerufen am 30. April 2024.</ref> Ebenso übergab die Nürnberger VAG mehrere Busse an die Charkiwer Verkehrsbetriebe „Saltivske Tram Depo“.<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/international/aktuell_83595.html ''Neun weitere VAG Busse für Charkiw.''] In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 30. April 2024.</ref>
Bereits im Mittelalter war es die günstige Lage an mehreren sich kreuzenden wichtigenden Handelsstraßen, die Nürnberg zu einer der wohlhabendsten Städte Europas machte. Die Bedeutung als internationaler Verkehrsknoten wurde im 19. Jahrhundert mit dem Bau des Eisenbahnnetzes gefestigt: Am 8. Dezember 1835 fuhr mit dem [[Adler (Lokomotive)|Adler]] die [[Bayerische Ludwigsbahn|erste Eisenbahn in Deutschland]] zwischen Nürnberg und seiner Nachbarstadt [[Fürth]].


Seit Mitte des 13.&nbsp;Jahrhunderts bestanden zwischen Nürnberg und [[Prag]] Handelsbeziehungen, sodass Ende der 1980er Jahre, im Zuge der Annäherung zwischen Ost und West, erste Bemühungen durch den damaligen Nürnberger Oberbürgermeister [[Peter Schönlein]] ([[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]) und dem damaligen deutschen Außenminister [[Hans-Dietrich Genscher]] ([[Freie Demokratische Partei|FDP]]) zum Zustandekommen eines Partnerschaftsvertrages unternommen wurden. Nach dem Fall des [[Eiserner Vorhang|Eisernen Vorhangs]] fanden 1990 erneut fraktionenübergreifend im Nürnberger Stadtrat Anstrengungen zum Abschluss eines Partnerschaftsvertrags mit Prag statt, die noch im selben Jahr zu einer Unterzeichnung führten.<ref>[https://www.nuernberg.de/imperia/md/partnerstaedte/dokumente/prag/jubil__umsbrosch__re_n__rnberg-prag.pdf ''20 Jahre Städtepartnerschaft Nürnberg – Prag 1990–2010''] (PDF; 13,9&nbsp;MB). In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 30. April 2024.</ref>
Im 20. Jahrhundert setzte sich diese Entwicklung als übergeordneter Verkehrsknotenpunkt durch den Neu- und Ausbau zahlreicher Fernstraßen, des [[Flughafen Nürnberg|Flughafens]] und des [[Bayernhafen Nürnberg|Hafens]] fort.


Lange dauerte es, bis es zur Partnerschaft mit [[Chadera]] kam. Seit 1974 fanden regelmäßige Austausche zwischen Deutschen und Israelis statt. [[Arno Hamburger]], [[Sozialdemokratische Partei Deutschlands|SPD]]-Stadtrat und Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnbergs, brachte von einem dieser Austausche 1986 einen unterschriebenen Freundschaftsvertrag mit, dem 1995 ein offizieller Städtepartnerschaftsvertrag folgte. Ebenfalls 1997 entstand eine Partnerschaft mit Antalya. Im Rahmen einer Regionalpartnerschaft der Städte und Landkreise in der [[Planungsregion Nürnberg]] (damals noch ''Industrieregion Mittelfranken'') mit der [[Sonderwirtschaftszone]] [[Shenzhen]] entstand ebenfalls 1997 eine Städtepartnerschaft mit Shenzhen. Engen Austausch gibt es zwischen den Zoos der Städte und zwischen der [[Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm|Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm]] und dem ''Shenzhen Polytechnic''.
==== Öffentlicher Verkehr ====


1998 wurden die Partnerschaften mit [[Kavala]] in [[Griechenland]] und Atlanta in den [[Vereinigte Staaten|USA]] geschlossen. Bereits im frühen 14.&nbsp;Jahrhundert bestanden Handelsbeziehungen mit [[Venedig]]. Die Nürnberger Kaufmannschaft erlangte starken Einfluss auf die mitteleuropäischen Märkte für Gewürze, Seide und Baumwolle. Sie exportierten aber auch über Venedig [[Tand|Nürnberger Tand]], Tuche, Leder, Honig und Bernstein. Daran anknüpfend wurde 1999 eine Partnerschaft vereinbart, die den sogenannten „Verbrüderungseid“, der 1954 geschlossen wurde verfestigt hat.
===== Fernverkehr =====


Nach dem [[Seebeben im Indischen Ozean 2004]] übernahm die Stadt Nürnberg 2005 die [[Patenstadt|Patenschaft]] für [[Kalkudah]] und [[Kalmunai]] auf [[Sri Lanka]].
[[Bild:NBS Ingolstadt.jpg|thumb|Ein [[ICE 3|ICE&nbsp;3]] mit maximal 300&nbsp;km/h auf dem Weg [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München|von München nach Nürnberg]]]]


2007 wurde Nürnberg für seine Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken mit dem [[Europapreis]] der [[Europäische Union|Europäischen Union]] ausgezeichnet.
Als größter Dienstleister für den landgebundenen öffentlichen Verkehr tritt die [[Deutsche Bahn AG]] auf. Der [[Nürnberg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Nürnberg]] wirkt als Drehkreuz für den Schienenfernverkehr in Nordbayern.
Nürnberg liegt im Schnittpunkt mehrerer [[InterCityExpress|ICE]]- und [[InterCity|IC]]- sowie einzelner [[EuroCity|EC]]- und [[D-Zug]]-Linien. Die wichtigsten sind:
* [[München]] – Nürnberg – [[Fulda]] – [[Hannover]] – [[Hamburg]] / [[Bremen]]
* [[München]] – Nürnberg – [[Leipzig]] – [[Berlin]] – [[Hamburg]]
* [[Ruhrgebiet]] – [[Frankfurt am Main|Frankfurt(M)]] – [[Würzburg]] – Nürnberg – [[Passau]] (– [[Wien]])
* Nürnberg – [[Stuttgart]] – [[Karlsruhe]]
* Nürnberg – [[Schwandorf]] – [[Prag]] (derzeit mit Fahrzeugen des Regionalverkehrs bedient)


[[Datei:Nürnberg (DerHexer) 2011-03-05 008.jpg|mini|Heilig-Geist-Haus (Amt für Internationale Beziehungen)]]
Mehrere [[Fernbuslinie]]n, hauptsächlich zu osteuropäischen Zielen, runden das Fernverkehrs-Angebot ab. Als zentrale Umsteigestation dient der [[Busbahnhof|ZOB]] Nürnberg, der vom Hauptbahnhof zu Fuß in ca. 2 Minuten zu erreichen ist.
Bereits am 20. Oktober 1954 leisteten die Bürgermeister von Venedig und Nürnberg zusammen mit den Vertretern von Nizza, Locarno und Brügge auf dem [[Markusplatz]] den so genannten „Verbrüderungseid“, in dem es (in der deutschen Übersetzung) heißt: „[…] Verpflichten uns am heutigen Tage feierlich, die ständigen Bande zwischen den Städteverwaltungen unserer Städte zu bewahren, auf allen Gebieten den Austausch ihrer Einwohner zu unterstützen und durch eine bessere gegenseitige Verständigung das wache Gefühl der europäischen Brüderlichkeit zu fördern […]“. Am 25. September 1999 wurde auf dieser Grundlage zwischen Venedig und Nürnberg lediglich eine „Neuaufnahme ihrer freundschaftlichen Beziehungen“ beschlossen.


Am 6. Mai 2010 wurde ein Städtepartnerschaftsvertrag mit der spanischen Stadt [[Córdoba (Spanien)|Córdoba]] geschlossen, der einen Austausch und Kooperation auf verschiedenen Ebenen vorsieht.<ref>[https://www.nuernberg.de/imperia/md/partnerstaedte/dokumente/cordoba/partnerschaftsvertrag_cordoba_und_nuernberg.pdf ''Partnerschaftsvertrag Nürnberg-Córdoba.''] In: ''nuernberg.de'', 10. Mai 2010, abgerufen am 5. März 2019 (PDF; 8&nbsp;kB).</ref> Die Initiative zu dieser Partnerschaft gingen vom seit 1961 bestehenden Verein ''Centro Español'' und seiner interkulturellen Arbeit aus.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.nuernberg.de/internet/international/aktuell_26492.html |text=''Nürnberg und Córdoba sind jetzt Partnerstädte'' |wayback=20101010233040}}. Pressemitteilung des Amts für Internationale Beziehungen der Stadt Nürnberg. In: ''nuernberg.de'', [o.&nbsp;D.] Abgerufen am 5. März 2019.</ref>
===== Regionalverkehr =====


Nachdem bereits seit 2004 zur [[Staat Palästina|palästinensischen]] Stadt [[Nablus]] enge Beziehungen bestanden, unterzeichneten am 23. September 2019, die Bürgermeister der beiden Städte ein Freundschaftsabkommen. Bereits einen Tag zuvor wohnte der Bürgermeister Nablus der Verleihung des [[Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis|Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises]] bei und bedankte sich für die Unterstützung, die man seitens der Stadt Nürnberg in den vergangenen Jahren erhalten habe.<ref>[https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/interview-jeder-burger-von-nablus-weiss-von-nurnberg-1.9379292 ''Interview: „Jeder Bürger von Nablus weiß von Nürnberg“.''] In: ''nordbayern.de'', 2. Oktober 2019, abgerufen am 2. Oktober 2019.</ref>
[[Bild:Muenchen-nuernberg-express.JPG|thumb|Der mit 200&nbsp;km/h schnellste RegionalExpress Deutschlands]]


Am 25. Oktober 2023 beschloss der Nürnberger Stadtrat, die seit 2006 bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu [[Brașov]] mit einem Städtepartnerschaftsvertrag zu vertiefen und zu verstetigen. Die Unterzeichnung des Vertrags erfolgte am 12. Mai 2024 in Brasov.<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/international/aktuell_87579.html ''Braşov wird Nürnbergs neue Partnerstadt'']. In: ''nuernberg.de,'' abgerufen am 27. Oktober 2023.</ref>
Das Fernverkehrsnetz wird durch zahlreiche [[R-Bahn Nürnberg|Regionalverbindungen]] ergänzt. [[RegionalExpress]]- und [[Regionalbahn]]-Züge bedienen die Eisenbahnstrecken in Richtung [[Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg|Bamberg]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Cheb|Bayreuth]], [[Hof an der Saale]], [[Weiden in der Oberpfalz]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf|Schwandorf]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Regensburg|Neumarkt in der Oberpfalz]], [[Treuchtlingen]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim|Ansbach]] und [[Bahnstrecke Nürnberg–Würzburg|Neustadt an der Aisch]].


Nachdem in einem partizipativen Prozess 2014 nach Projektpartnerschaften in Afrika gesucht wurde, ergaben sich auf Grund aktiver Vereine vor Ort schnell Beziehungen zu den Städten [[Sokodé]] und [[Aného]] in [[Togo]]. Von 2018 bis 2021 wurden im Rahmen einer Projektpartnerschaft unter anderem sechs Photovoltaikanlagen zur Versorgung mit Energie von vier Gesundheits- und Bildungseinrichtungen installiert. Im Anschluss entschlossen sich alle Seiten die Beziehungen intensivieren zu wollen, sodass Nürnberg seit dem Frühjahr 2025 jeweils zu Aného und Sokodé eine offizielle Städtefreundschaft pflegt.<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/international/togophotovoltaikprojekt.html Photovoltaikanlagen in Sokodé und Aného] auf nuernberg.de, abgerufen am 21. Mai 2025</ref><ref>[https://www.solvienta.com/partnerschaftsprojekt-der-stadt-nuernberg-mit-den-staedten-sokode-und-aneho-in-togo/ Partnerschaftsprojekt der Stadt Nürnberg mit den Städten Sokodé und Aného in Togo] auf solvienta.com, abgerufen am 21. Mai 2025</ref>
Auf der seit dem 10. Dezember 2006 vollständig in das Fernverkehrsnetz integrierten [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München]] verkehrt neben den normalen ICE-Zügen mit dem [[München-Nürnberg-Express]] der schnellste RegionalExpress Deutschlands.


=== Städtefreundschaften ===
Ein einheitliches Preissystem erlaubt die Benutzung regionaler und städtischer Verkehrsmittel mit ein und derselben Fahrkarte. Die Tarife des [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg]] (VGN) gelten in ganz [[Mittelfranken]] sowie in Teilen der Regionen [[Oberfranken]] und [[Oberpfalz]].
{| cellspacing="0" cellpadding="0"
| style="vertical-align:top; padding-right:1em;"|
* {{DEU|Ziel=Gera}} ([[Deutschland]]) seit 1988/1997
* {{ITA|Ziel=Klausen (Südtirol)}} (''Chiusa,'' [[Italien]]), seit 1970
* {{LKA|Ziel=Kalkuda}} und [[Kalmunai]] ([[Sri Lanka]]), seit 2005, Patenschaft nach der [[Erdbeben im Indischen Ozean 2004#Sri Lanka|Flutkatastrophe Ende 2004]]
* {{ITA|Ziel=Montan}} (''Montagna,'' [[Italien]]), seit 2005
| valign="top" |
* {{CHN|Ziel=Changping}} ([[Volksrepublik China]]), seit 2006
* {{ITA|Ziel=Verona}} ([[Italien]]), seit 2006
* {{MNE|#}} [[Bar (Montenegro)|Bar]] ([[Montenegro]]), seit 2006
* {{PAL|Ziel=Nablus}} ([[Staat Palästina|Palästina]]), seit 2019<!--
* {{TGO|Ziel=Aného}} ([[Togo]]), seit 2025
* {{TGO|Ziel=Sokodé}} ([[Togo]]), seit 2025 | (noch) kein geeigneter Beleg verfügbar -->
|}


=== Stadt des Friedens und der Menschenrechte ===
===== Stadtverkehr =====
[[Datei:GNM Way-of-Human-Rights.jpg|mini|Die [[Straße der Menschenrechte]], konzipiert von [[Dani Karavan]]]]


Durch die Rolle Nürnbergs während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft fühlt sich die Stadt in besonderem Maße verpflichtet, einen aktiven Beitrag zum Frieden und zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten.
[[Bild:Strassenbahnen Nuernberg.jpg|thumb|Straßenbahn in Nürnberg]]
[[Bild:Nuernberg-Hauptbahnhof U1.JPG|thumb|U-Bahn Nürnberg]]


Zu diesem Zwecke wurde unter anderem die [[Straße der Menschenrechte]] errichtet, ein Mahnmal für die Würde des Menschen, sowie das [[Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände]], das über die Zeit des Nationalsozialismus in Nürnberg informiert.
Die städtischen Linien des öffentlichen Nahverkehrs werden durch die [[VAG Nürnberg|Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg]] (VAG) betrieben. Rückgrat des Verkehrs bildet das Schienennetz, bestehend aus sechs [[Straßenbahn Nürnberg|Straßenbahn]]- und zwei, ab März 2008 drei, [[U-Bahn Nürnberg|U-Bahnlinien]]. Die drei [[S-Bahn Nürnberg|S-Bahnlinien]] der Deutschen Bahn AG dürfen ebenfalls zum Teil dem Stadtverkehr zugerechnet werden, da sie einen nennenswerten Anteil des Nürnberger Binnenverkehrs bewältigen.


Seit 1995 wird der [[Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis|Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis]] an Personen verliehen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen.
Im Jahr 2004 beförderten die im VGN zusammengeschlossenen öffentlichen Verkehrsmittel 147 Mio. Fahrgäste im Stadtverkehr.


Das [[Nürnberger Menschenrechtszentrum]], ein Verein, der sich für die Würde des Menschen einsetzt und das Nürnberger Menschenrechtsbüro wurden gegründet. Alle zwei Jahre wird der [[Deutscher Menschenrechts-Filmpreis|Deutsche Menschenrechts-Filmpreis]] verliehen. Das Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte ist ein fester Bestandteil des Kulturprogramms der Stadt.
Besonderheiten in Nürnberg:
* Alle [[Straßenbahn]]en und [[Omnibus|Busse]] sind [[Niederflurfahrzeug]]e.
* In Nürnberg fuhr der erste Erdgasbus Deutschlands im Linienverkehr.
* Bei der U-Bahn soll es den weltweit ersten Mischbetrieb mit automatischen und herkömmlichen Fahrzeugen auf einer Strecke geben.


Die Stadt Nürnberg wurde am 10.&nbsp;Dezember 2000 in Paris mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.derstandard.at/story/414868/nuernberg-erhaelt-den-unesco-preis-fuer-menschenrechts-erziehung |titel=Nürnberg erhält den UNESCO-Preis für Menschenrechts Erziehung |sprache=de-AT |abruf=2024-08-11}}</ref> Damit würdigte die UNESCO den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nürnberg für Frieden und Achtung der Menschenrechte. Die Stadt Nürnberg bewirbt sich um Aufnahme in die [[Weltkulturerbe]]liste der [[UNESCO]] mit dem [[Saal 600]] im Justizgebäude, in dem ab dem 20.&nbsp;November 1945 das [[Internationales Militärtribunal Nürnberg|Internationale Militärtribunal]] tagte.<ref name="zeit-2010-06-22">{{Internetquelle |autor=Sven Behrisch |url=https://www.zeit.de/2010/24/Nuernberg-Interview |titel=Nürnberg Weltkulturerbe: „Wir sind der Ort der Täter“ |werk=[[Zeit Online|zeit.de]] |datum=2010-06-22 |abruf=2014-12-25}}</ref>
==== Individualverkehr ====


===== Autobahnen =====
== Bauwerke ==
{{Hauptartikel|Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg}}
Nürnberg liegt am Schnittpunkt wichtiger [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]], die sich im Süden und Osten der Stadt kreuzen:
{{Siehe auch|Historische Meile Nürnberg|titel1=Historische Meile|Burgen, Schlösser und Herrensitze Nürnbergs}}
{{Siehe auch|Liste der höchsten Bauwerke in Nürnberg|Liste der Hochhäuser in Nürnberg|Liste der Sakralbauten in Nürnberg}}


Bis zum Zweiten Weltkrieg war Nürnberg die einzige Großstadt Deutschlands, in der sich der historische Stadtkern samt Befestigungsanlagen fast unverändert erhalten hatte. Im Bewusstsein dieser herausragenden kultur- und kunsthistorischen Bedeutung wurden bereits vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg Maßnahmen zur Rettung und originalgetreuen Wiederherstellung der wichtigsten Gebäude ergriffen. Am Ende hatten nur zehn Prozent der Baumasse die Bombardierungen unbeschadet überstanden. Die Stadt Nürnberg entschied sich beim Wiederaufbau, anders als die meisten anderen deutschen Städte dieser Zeit, die Struktur der Altstadt zu bewahren, und schaffte es, die wertvolle historische Bausubstanz in einen angemessenen neueren Kontext einzubinden.
* [[Bundesautobahn 3|A 3]] [[Emmerich am Rhein]] – [[Düsseldorf]] – [[Köln]] – [[Frankfurt am Main]] – [[Würzburg]] – Nürnberg – [[Regensburg]] – [[Passau]]
Daher ist die Altstadt nicht nur Zeugnis des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, sondern auch des Wiederaufbaus und der Moderne.
* [[Bundesautobahn 6|A 6]] [[Saarbrücken]] – [[Kaiserslautern]] – [[Mannheim]] – [[Heilbronn]] – Nürnberg – [[Amberg]] – [[Waidhaus]]
* [[Bundesautobahn 9|A 9]] [[Berlin]] – [[Leipzig]] – [[Bayreuth]] – Nürnberg – [[Ingolstadt]] – [[München]]
* [[Bundesautobahn 73|A 73]] Nürnberg – [[Fürth]] – [[Erlangen]] – [[Bamberg]] – (in Bau: [[Coburg]] – [[Suhl]])


Das hat seinen Niederschlag auch in [[Bargeld der Deutschen Mark#Vierte Serie „Persönlichkeitsserie“ (1990)|letzten Serie der D-Mark-Banknoten]], dass sich auf der 500-[[Deutsche Mark|D-Mark]]-Banknote, links neben dem Porträt der Naturforscherin [[Maria Sibylla Merian]], eine [[Collage]] verschiedener historischer Bauwerke von Nürnberg wiederfanden. Dort sind die [[Nürnberger Burg|Kaiserburg mit Sinwellturm und Kaiserstallung]], die [[St. Sebald (Nürnberg)|Sebalduskirche]], die [[Frauenkirche (Nürnberg)|Frauenkirche]], das [[Albrecht-Dürer-Haus]], das [[Stadtmuseum Fembohaus|Fembohaus]], das [[Nassauer Haus]], der [[Weinstadel]], das [[Heilig-Geist-Spital (Nürnberg)|Heilig-Geist-Spital]], die [[Mauthalle (Nürnberg)|Mauthalle]], die [[St. Lorenz (Nürnberg)|Lorenzkirche]] und die [[Stadtmauer (Nürnberg)|Stadtbefestigung]] zu sehen.<ref name="Baumwolle_Geldschein_1302">{{Literatur |Hrsg=[[Deutsche Bundesbank]] |Titel=Von der Baumwolle zum Geldschein |TitelErg=Eine neue Banknotenserie entsteht |Auflage=2. |Verlag=Verlag Fritz Knapp |Ort=Frankfurt am Main |Datum=1996 |ISBN=3-611-00222-4 |Seiten=130}}</ref>
===== Bundesstraßen =====
Im Stadtgebiet kreuzen sich mehrere [[Bundesstraße]]n:
* [[Bundesstraße 2|B 2]] [[Mescherin|Rosow]] – Berlin – [[Lutherstadt Wittenberg]] – Leipzig – [[Gera]] – [[Hof]] – Bayreuth – Nürnberg – [[Donauwörth]] – [[Augsburg]] – München – [[Mittenwald]]
* [[Bundesstraße 4|B 4]] [[Bad Bramstedt]] – [[Hamburg]] – [[Braunschweig]] – [[Erfurt]] – [[Ilmenau]] – [[Coburg]] – Erlangen – Nürnberg – [[Fischbach bei Nürnberg]]
* [[Bundesstraße 8|B 8]] Emmerich am Rhein – Düsseldorf – Köln – Frankfurt am Main – Würzburg – [[Neustadt an der Aisch]] – [[Fürth]] – Nürnberg – [[Neumarkt in der Oberpfalz]] – Regensburg – Passau
* [[Bundesstraße 14|B 14]] [[Stockach]] – [[Tuttlingen]] – [[Horb am Neckar|Horb]] – [[Stuttgart]] (als A&nbsp;831/A&nbsp;81) – [[Schwäbisch Hall]] – [[Ansbach]] – Nürnberg – [[Sulzbach-Rosenberg]] – [[Waidhaus]]
* [[Bundesstraße 4 R|B 4 R]] Straßenring, der die in Nürnberg kreuzenden Bundesstraßen um die Innenstadt herumführt


===== Stadtstraßen =====
=== Romanik (bis ca. 1250) ===
[[Datei:Nassauer Haus Nürnberg DSCF2831.jpg|mini|[[Nassauer Haus]]]]
Die Gesamtlänge aller Straßen im Stadtgebiet beträgt 1138,8 Kilometer (Stand 1. Januar 2006). An mehr als 500 Knotenpunkten wird der Verkehr durch [[Lichtsignalanlage]]n geregelt. Je nach Tageszeit und Verkehrssituation werden die Programme an den Lichtsignalanlagen automatisch oder manuell umgeschaltet. Feuerwehr, Straßenbahn und Linienbusse erhalten an über 100 Kreuzungen automatisch Vorrang.


Die [[Nürnberger Burg]] zählt mit ihrer Geschichte und Architektur zu den bedeutendsten Wehranlagen Europas.<ref name="Dehio">{{Literatur |Hrsg=Georg Dehio |Titel=Handbuch der Deutschen Kunstdenkmäler |Band=(Bayern I: Franken) |Auflage=2. |Verlag=Deutscher Kunstverlag |Ort=München |Datum=1999 |Seiten=747}}</ref> Die [[Burggrafenburg (Nürnberg)|historische Burggrafenburg]] wurde am Beginn des 15. Jahrhunderts weitgehend zerstört. Die Kaiserburg, die unter [[Konrad III. (HRR)|Konrad III.]] sowie [[Friedrich I. (HRR)|Friedrich Barbarossa]] gebaut wurde, behielt vor allem mit der [[Nürnberger Burg#Bauten der Kaiserburg|Kaiserkapelle]] und dem Heidenturm ihre romanische Bauform über die Jahrhunderte. Das [[Nassauer Haus]] ist das älteste Gebäude im Lorenzer Stadtteil und datiert mit seinen beiden unteren Geschossen bis in das 12.&nbsp;Jahrhundert zurück. Die [[St. Sebald (Nürnberg)|Sebalduskirche]] ist die ältere der beiden Hauptkirchen und entstand auf dem Platz eines Vorgängerkirchenbaus im Ausklang der Romanik (Langschiff) etwa von 1230 bis 1275. In dieser Zeit entstand auch der [[Weißer Turm (Nürnberg)|Weiße Turm]] als Teil der [[Stadtmauer (Nürnberg)|vorletzten Stadtbefestigung]].
Auf 1000 Einwohner kommen durchschnittlich 582 Kraftfahrzeuge. Einen großen Anteil am Verkehr in Nürnberg wird den täglichen Pendlerströmen zugerechnet. Im Jahr 2005 wurden in einer Werktag-Stichprobe 572.543 stadtgrenzüberschreitende Kraftfahrzeugfahrten gezählt.


=== Gotik (bis ca. 1500) ===
Laut Verkehrsunfallstatistik wurden im Jahr 2004 auf städtischen Straßen 2703 Menschen verletzt und 11 Menschen getötet.
[[Datei:Nuernberg-schoener-Brunnen-gp.jpg|mini|hochkant|[[Schöner Brunnen (Nürnberg)|Schöner Brunnen]]]]


Zwischen 1332 und 1339 wurde das [[Heilig-Geist-Spital (Nürnberg)|Heilig-Geist-Spital]] als Stiftung des reichen Bürgers [[Konrad Groß]] erbaut. Nach den Judenpogromen entstand ab 1349 im Auftrag von [[Karl IV. (HRR)|Karl IV.]] die [[Frauenkirche (Nürnberg)|Frauenkirche]] auf dem Platz der früheren Synagoge. Der [[Schöner Brunnen (Nürnberg)|Schöne Brunnen]] wurde zwischen 1389 und 1396 geschaffen und zeigt mit 40 Personenskulpturen die Institutionen der damaligen Zeit in einer hierarchisierenden Darstellung. Der Bau der [[St. Lorenz (Nürnberg)|Lorenzkirche]] wurde um 1250 begonnen und erstreckte sich über drei Bauabschnitte bis 1477. Auch sie wurde auf dem Platz eines Vorgängerbaus errichtet. Die [[St. Sebald (Nürnberg)|Sebalduskirche]] erhielt den gotischen Hallenchor.
===== Dynamisches Verkehrsleitsystem =====


Der Reichtum der Stadt zeigte sich an der [[Geschichte des Wohnens|Wohnkultur]] der reichen Bürger, sodass gegen Ende der Gotik zahlreiche mächtige Bürgerhäuser das Stadtbild prägten. Es entwickelte sich eine Innenhofkultur, die in der Renaissance zu voller Blüte kam.<ref>Siehe auch: ''Pablo de la Riesa: Arkadenhäfe. Nürnberger Häuser um 1500 und später.'' In: ''Nürnberger Altstadtberichte.'' Nr.&nbsp;34 (2009) S.&nbsp;57–80.</ref>
[[Bild:Verkehrsleitsystem_Nuernberg_2.JPG|thumb|(Karl-Schönleben-Straße) Einer von 140 dynamischen Wegweisern ]]


Um 1500 war Nürnberg nach Köln und Prag die [[Liste der größten deutschen Städte|drittgrößte Stadt]] des Reiches, weit vor Wien oder gar Berlin.<ref name="Städte_HRR" /> Daher verfügt die Stadt über eine große Altstadt, die von der in weiten Teilen erhaltenen [[Stadtmauer (Nürnberg)|Nürnberger Stadtmauer]] umgeben ist. Es gab zahlreiche mittelalterliche Kirchen, von denen noch weitere erhalten sind, so die gotischen Bauten von [[St. Martha (Nürnberg)|St. Martha]], [[St. Jakob (Nürnberg)|St. Jakob]] und [[St. Klara (Nürnberg)|St. Klara]]. Das [[Katharinenkloster Nürnberg|Katharinenkloster]] besteht nur noch als Ruine. Von den ehemals zahlreichen gotischen Häusern der Stadt haben beispielsweise das [[Albrecht-Dürer-Haus]] und das [[Unschlitthaus]] den letzten Krieg relativ gut überstanden. Andere wie das [[Weinstadel]] wurden später wieder hergestellt. Wie das Dürerhaus ist das [[Pilatushaus (Nürnberg)|Pilatushaus]] ein gut erhaltenes Beispiel eines spätmittelalterlichen [[Fachwerkhaus]]es in Nürnberg.
Zur Steuerung des Verkehrsflusses bei Veranstaltungen oder bei besonderen Situationen, wie Baustellen und Unfällen, besitzt Nürnberg ein dynamisches Verkehrsleitsystem. [[Induktionsschleife]]n in den Fahrbahnen erfassen Fahrzeuganzahl, -typ und ungefähre Geschwindigkeit. Diese Informationen werden automatisch oder manuell analysiert und führen zu verkehrssituationsabhängigen Anzeigen auf 140 dynamischen Wegweisern im Stadtgebiet sowie auf den umliegenden Autobahnen. Das dynamische Verkehrsleitsystem Nürnberg ist in seiner Art das größte in Europa.


===== Radwege =====
=== Renaissance ===
[[Datei:Old town hall.jpg|mini|hochkant|[[Rathaus (Nürnberg)#Altes Rathaus|Rathaus Wolff’scher Bau]]]]
Für den Radverkehr in Nürnberg wurde ein eigenes Wegweisersystem eingeführt. Zahlreiche Einbahnstraßen wurden in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben.


Die [[Freie und Reichsstädte|Freie Reichsstadt]] verfolgte eine für diese Zeit typische Expansionsstrategie, sodass ab 1500 auch mehrere Patrizierfamilien Herrensitze außerhalb der damaligen Stadtmauern erwarben. Erhalten und sehenswert sind das Grundherrenschloss, der Herrensitz [[Hummelstein]], das [[Petzenschloss]] in [[Lichtenhof]], der Herrensitz [[Schoppershof]], [[Schübelsberg]], das [[Tucherschloss]], der [[Weigelshof]] und das [[Zeltnerschlösschen]] in [[Gleißhammer]]. Mit weitgespannten Bögen auf dünnen Säulen, zierlichen Maßwerkbrüstungen in den beiden Obergeschossen und einem feingliedrigen Treppenturm, ist der [[Welser]]hof in der Theresienstraße der größte und eindrucksvollste verbliebene Nürnberger Altstadthof.
Der [[ADAC]] bewertete das [[Radweg]]enetz im Jahr 2003 als durchschnittlich. Kritisiert wird das Fehlen von Radwegen oder Radstreifen entlang von Hauptverkehrsstraßen, als Beispiel sind Bucher Straße und Tafelfeldstraße genannt. Gelobt werden die relativ geringe Unfallzahl und radfahrergünstige Ampelschaltungen.


Von 1509 bis 1513 wurde im Westen der Stadt in der Nähe von Pegnitz und [[Johannisfriedhof (Nürnberg)|St. Johannisfriedhof]] das ''Sebastiansspital'' gebaut. Es handelte sich um das Infektionskrankenhaus (Seuchenhaus<ref>[[Ernst Mummenhoff]]: ''Zur Geschichte der Seuchenhäuser.'' Festschrift für die 65. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte. Nürnberg 1898.</ref>) der Stadt und wurde auch „Lazarett“ genannt. Im [[Zweiter Markgrafenkrieg|Zweiten Markgrafenkrieg]] wurde es zerstört, aber 1552 wieder erneut (in Holz), aber ohne Kapelle, aufgebaut.<ref>Rolf Heyers: ''Dr. Georg Marius, genannt Mayer von Würzburg (1533–1606).'' (Zahn-)Medizinische Dissertation Würzburg 1957, S. 27.</ref><ref>Ulrike Fürst: ''Beheim.'' In: Manfred H. Grieb (Hrsg.): ''Nürnberger Künstlerlexikon.'' Band 1. K.G. Saur, München 2007, S. 94–96, hier S. 95.</ref>
===== Fußwege =====
Nürnberg besitzt allein in der ca. 1,6&nbsp;km² großen Altstadt mehrere Fußgängerzonen mit einer Gesamtlänge von ca. 5700 Metern. Die Fußwege entlang [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]], [[Wöhrder Wiese]] und [[Wöhrder See]] gelten als attraktiv und werden regelmäßig von Pendlern genutzt.


Ab 1591 entstand das stattliche [[Stadtmuseum Fembohaus|Fembohaus]]. Das [[Pellerhaus]] (1602–1605) galt als ein Hauptwerk der deutschen Spätrenaissance (im Krieg teilzerstört und modern wiederaufgebaut; Innenhof teilweise rekonstruiert). Völlig verloren ist dagegen das [[Toplerhaus (Nürnberg)|Toplerhaus]], das als moderner Neubau wiederentstand. Der [[Hirsvogelsaal]] (1534) als Beispiel der Festarchitektur des Patriziats wurde wiederaufgebaut. Die [[Fleischbrücke]] wurde 1596–1598 vom Ratsbaumeister Wolf-Jacob Stromer wegen der Strömung nach dem Vorbild der [[Rialto-Brücke]] in einem Bogen errichtet. Da sie als Hauptverkehrsader diente, musste sie wesentlich flacher verlaufen und galt lange Zeit als außergewöhnlich in der Brückenbaukunst.
==== Luftverkehr ====


Der mächtige [[Nürnberger Rathaus|Wolff’sche Rathausbau]] wurde in den Jahren 1616 bis 1622 errichtet und deutet mit seinen Stilelementen bereits den Übergang zum späteren Barock an. Er wurde während des [[Zweiter Weltkrieg|Zweiten Weltkrieges]] zum Teil zerstört und wurde in einer längeren Rekonstruktionsphase erst relativ spät in den 1960er Jahren wieder komplett hergestellt.
[[Bild:Flughafen_Nuernberg.JPG|thumb|Flughafen Nürnberg]]


=== Barock und Rokoko ===
Mit dem [[Flughafen Nürnberg|Flughafen Nürnberg (Airport Nürnberg)]], der im Norden der Stadt liegt, ist Nürnberg national und international angebunden. Der Flughafen wird von der europaweit agierenden Fluglinie [[Air Berlin]] als Drehkreuz genutzt.
[[Datei:Neptunbrunnen Nürnberg 2006.jpg|mini|[[Neptunbrunnen (Nürnberg)|Neptunbrunnen]]]]


Das Barockzeitalter prägte das gotisch und im Stil der Renaissance dominierte Stadtbild nicht um. Einzige Barockkirche in der Altstadt ist die [[St. Egidien (Nürnberg)|Egidienkirche]] (barocker Umbau 1711–1718); sie zeigt bereits den stilistischen Übergang zum [[Rokoko]]. Barocke Bürgerhäuser sind in der Altstadt nur vereinzelt erhalten geblieben, so ein Haus mit eindrucksvoller hochbarocker Fassade von 1729 in der Adlerstraße 21 oder das spätbarocke Weinlokal Steichele von 1777 in der Knorrstraße 2. Der [[Maxplatz (Nürnberg)|Maxplatz]] ist noch ein rudimentär erhaltener planmäßig angelegter Barockplatz in der nordwestlichen Altstadt.
Die Anzahl von Starts und Landungen ist seit dem Jahr 1998 von 84.041 auf 78.043 (Stand 2006) gesunken, während die Zahl der beförderten Passagiere im gleichen Zeitraum von 2.529.307 auf 3.965.357 gestiegen ist.


Im außerhalb der Altstadt gelegenen Stadtteil [[St. Johannis (Nürnberg)|St. Johannis]] befinden sich zahlreiche barocke Bürgerhäuser und Gartenanlagen ([[Hesperidengärten]]). Auch im Stadtteil [[Mögeldorf]] sind etliche Baudenkmale aus dem Mittelalter sowie der Renaissance- und Barockzeit erhalten.
==== Schiffsverkehr ====
An das nationale und internationale Wasserstraßennetz ist Nürnberg durch den am westlichen Stadtrand verlaufenden [[Main-Donau-Kanal]] angebunden. Neben dem [[Bayernhafen Nürnberg]] ist auf dem Hafengelände das größte [[Güterverkehrszentrum]] (GVZ) [[Süddeutschland]]s beheimatet.


Der [[Neptunbrunnen (Nürnberg)|Neptunbrunnen]] (1660–1668), größte barocke Brunnenanlage nördlich der Alpen, wurde 1797 an das [[Schloss Peterhof]] (Russland) verkauft, ein Zweitguss stand von 1902 bis 1934 auf dem Hauptmarkt und befindet sich heute im Stadtpark.
=== Medien ===


=== Klassizismus ===
==== Zeitungen, Zeitschriften und regelmäßige Publikationen ====
Die klassizistische Kirche [[St. Elisabeth (Nürnberg)|St. Elisabeth]] trägt eine 1803 fertiggestellte 50 Meter hohe Kuppel. Innerhalb des Kirchenraumes befinden sich 40 [[Korinthische Ordnung|korinthische]] Säulen. Ihre Anordnung führt dazu, dass jeder der drei Kirchenbereiche wie ein eigenständiger Raum wirkt. Weitere Bauten des Klassizismus stellen das Tucher’sche Palais am Egidienberg, das Grundherrenschloss im Stadtteil [[St. Peter (Nürnberg)|St. Peter]], das Schulhaus Adam-Kraft-Str. 2 im Stadtteil [[St. Johannis (Nürnberg)|St. Johannis]] sowie der Apollontempel im [[Cramer-Klett-Park]] dar.


=== Frühes Industriezeitalter ===
''siehe auch:'' [[Zeitungen und Zeitschriften aus Nürnberg]]
[[Datei:Kettensteg Nürnberg 26.JPG|mini|[[Kettensteg (Nürnberg)|Kettensteg]]]]


Zu den neuen, bevorzugten Baumaterialien des frühen Industriezeitalters zählten Glas und Eisen. So entstand auch der [[Kettensteg (Nürnberg)|Kettensteg]].
Die großen Nürnberger Tageszeitungen, sind die ''[[Nürnberger Nachrichten]]'' (NN), die ''[[Nürnberger Zeitung]]'' (NZ), die ''[[Abendzeitung (München)|Abendzeitung]]'' (Ausgabe Nürnberg), sowie die ''[[Bild-Zeitung]]'' Nürnberg. Von der Stadt selbst herausgegeben wird die anspruchsvoll gestaltete Zeitschrift ''Nürnberg Heute'', sie beleuchtet Stadtgeschehen und -entwicklung. Bundesweit erscheint das Sportmagazin ''[[Kicker Sportmagazin|Kicker]]'' des Nürnberger [[Olympia-Verlag]]s.


==== Fernsehen ====
=== Historismus ===
Dem Stil des Historismus gehören die 1890 entstandene [[Villa Spaeth (Nürnberg)|Villa Spaeth]], der 1904 gebaute [[Nürnberg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Nürnberg]], das 1906 fertiggestellte [[Staatstheater Nürnberg|Opernhaus]] an. Des Weiteren finden sich am Ludwigsplatz das Kaufhaus Weißer Turm, am Bahnhofsplatz das Grand-Hotel und an der [[Fürther Straße]] der [[Justizpalast (Nürnberg)|Justizpalast]].


Der Historismus in Nürnberg strebte mit dem [[Nürnberger Stil]] die Wiederaufnahme der nürnbergischen Bautradition der [[Spätgotik]] und [[Renaissance]] an. Dieser hat eine besondere lokale Ausprägung erfahren. Hierzu gehörten das 1888 bis 1889 erbaute [[Hotel Deutscher Kaiser (Nürnberg)|Hotel Deutscher Kaiser]], das 1899 erbaute [[Faberschloss|Schloss Stein]] und das von 1893 bis 1895 entstandene [[Hansa-Haus (Nürnberg)|Hansa-Haus]].
Der [[Bayerischer Rundfunk|Bayerische Rundfunk]] betreibt in Nürnberg das [[Studio Franken]], welches für die Hörfunk- und Fernsehberichterstattung aus ganz [[Franken (Region)|Franken]] zuständig ist. Der private Fernsehsender [[Franken TV]], hat sein Programm auf den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie ganz Mittelfranken und die westliche Oberpfalz ausgerichtet.


=== Jugendstil und Reformarchitektur ===
Seit dem 30. Mai 2005 werden 24 Fernsehsender digital im [[DVB-T]] Format vom [[Fernmeldeturm Nürnberg]] ausgestrahlt, die Umstellung wurde mit der Abschaltung der Analogausstrahlung am 31. August 2005 abgeschlossen. Nürnberg ist die neunte Region in Deutschland, in der DVB-T eingeführt wurde.
[[Datei:Nürnberg, Krelingstraße 43-20160810-005.jpg|mini|[[Gärten hinter der Veste]]]]


Der [[Jugendstil]] entfaltete sich in Nürnberg zunächst als Kunsthandwerk mit Gebrauchsgegenständen. Als Baustil dauerte er nur verhältnismäßig kurz an. Viele Jugendstilgroßbauten, wie die Luitpoldhalle auf dem Ausstellungsgelände zur Bayerischen Landes-Gewerbe, Industrie- und Kunstausstellung 1906 von Theodor von Kramer wurden bereits in der nationalsozialistischen Ära umgestaltet oder fielen, wie das ebenfalls von Kramer entworfene ehemalige Vereinshaus des Industrie- und Kulturvereins am Frauentorgraben aus dem Jahr 1902 dem Zweiten Weltkrieg und Abbrüchen in den 1950er und 1960er Jahren zum Opfer. Erhalten sind beispielsweise das [[Gärten hinter der Veste|Jugendstilviertel Gärten hinter der Veste]], das zwischen 1900 und 1915 errichtet wurde, das [[Volksbad Nürnberg|Nürnberger Volksbad]], welches von den Architekten Carl Weber und Friedrich Küfner entworfen und zwischen 1911 und 1913 erbaut wurde oder die von Carl Weber und Georg Kuch geplante [[Bismarckschule (Nürnberg)|Bismarckschule]] im Stadtteil [[Schoppershof]] von 1904. Zudem entstanden der Wartesaal des [[Nürnberg Hauptbahnhof|Nürnberger Hauptbahnhofes]] 1905 nach Plänen von Bruno Paul sowie die [[Liste der Baudenkmäler im Nürnberger Stadtteil St. Johannis#Villa Hirsch|Villa Hirsch]] 1913/14 nach Entwürfen Hans Pylipps.
Seit dem März 2006 betreibt der IT-Outsourcer Atos Origin den Leitstand des Rechenzentrums für [[Premiere (Medienunternehmen)|Premiere]] Fernsehen GmbH in Nürnberg, welches sich vormals in Hamburg befunden hatte.


Die Reformideen der [[Gartenstadt]]-Bewegung von [[Ebenezer Howard]] wurden von der Ende des 19. Jahrhunderts schnell gewachsenen und verdichteten Stadt aufgegriffen. Dabei entstanden vor dem [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieg]] bereits zwischen 1898 und 1908 vom Bauverein Siemens-Schuckertscher Arbeiter die [[Arbeitersiedlung Siemens-Schuckert]] sowie 1908 die von [[Richard Riemerschmid]] entworfene [[Gartenstadt Nürnberg]] im Süden Nürnbergs und die [[Arbeitersiedlung Rangierbahnhof]] als Eisenbahnersiedlung. Die [[MAN-Werksiedlung Werderau]] entstand ab 1910 nach Plänen [[Ludwig Ruff]]s. Einen besonderen Einzelfall stellt die Eingangshalle des [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseums]] zum Kornmarkt aus dem Jahr 1920 von Gerhard Bestelmeyer dar. Das Gebäude weist Anklänge des klassizistischen Jugendstils mit individueller Ausprägung auf.
==== Hörfunk ====
In der Region Nürnberg gibt es neben den regional ausgestrahlten Sendungen des ''Studio Franken'' des Bayerischen Rundfunks diverse kommerzielle Lokalsender, wie [[Gong 97,1]], [[Hit-Radio N1]], [[Radio Charivari 98,6 Nürnberg|Charivari 98,6]], [[Pirate Radio]] und [[Radio F]]. Diese sind gemeinsam im [[Funkhaus Nürnberg]] ansässig. Der Radiosender [[Vil Radio|VilRadio 91,0]] hat ein Studio im Zentrum der Stadt und der Radiosender [[Energy Nürnberg]] der Radiokette [[NRJ Group]] hat ein [[Studio]] im [[Business Tower Nürnberg|Business Tower]] der [[Nürnberger Versicherung]].


=== Klassische Moderne ===
Daneben gibt es mit [[Radio Z]] und dem Ausbildungskanal [[AFK max]] auch zwei nichtkommerzielle Sender, die täglich auf Sendung sind. Weitere Hörfunksender siehe [[Liste deutscher Hörfunksender#Nürnberg und Umgebung|Liste deutscher Hörfunksender]].
[[Datei:Karl-Bröger-Haus Nürnberg.JPG|mini|[[Karl-Bröger-Haus]]]]


Zu den Vertretern der klassischen Moderne zählen unter anderem die zwischen 1918 und 1922 erbaute Wohnsiedlung Mögeldorf sowie die [[Expressionismus (Architektur)|expressionistische]] [[Liste der Baudenkmäler im Nürnberger Stadtteil St. Johannis#Ensemble Kleinwohnungsanlage Sankt Johannis|Kleinwohnungsanlage St. Johannis]] von [[Karl Sorg]], welche von 1925 und 1927 errichtet wurde. Stellvertreter der [[Neue Sachlichkeit (Architektur)|Neuen Sachlichkeit]] sind die 1928 bis 1931 entstandene [[Poststadt]] an der Allersberger Straße nach Plänen von [[Georg Kohl]], die [[Siedlung Nordostbahnhof]] von Karl Sorg aus den Jahren 1929 bis 1931 oder die [[Liste der Baudenkmäler in Nürnberg/Weiterer Innenstadtgürtel#Ensemble Dr.-Luppe-Platz|Wohnanlage Gibitzenhof am Dr.-Luppe-Platz]] von 1929 nach Plänen [[Ludwig Wagner-Speyer]]s. Das [[Kaufhaus Schocken]] am [[Aufseßplatz]] von [[Erich Mendelsohn]] aus dem Jahr 1926 wurde nach dem Krieg verändert wiederaufgebaut und bis 2021 weitgehend abgerissen. Das [[Nicolaus-Copernicus-Planetarium#Erstes Planetarium|ehemalige Planetarium]] am [[Rathenauplatz (Nürnberg)|Rathenauplatz]] von [[Otto Ernst Schweizer]] aus dem Jahr 1927 wurde auf Betreiben [[Julius Streicher]]s mit der Begründung es ähnelte zu sehr einer Synagoge bereits 1934 wieder entfernt. Auch das aus dem gleichen Jahr stammende Fernheizwerk des Städtischen Gaswerks von [[Walter Brugmann]] ist mittlerweile weitgehend überbaut. Erhalten sind hingegen die bis 1931 errichtete Gynäkologische Klinik im [[Klinikum Nürnberg|Nordklinikum]] von Robert Erdmannsdörfer, die [[Luitpoldhain (Nürnberg)|Ehrenhalle am Luitpoldhain]] von [[Fritz Mayer (Architekt)|Fritz Mayer]] aus dem Jahr 1929, das Haus der Arbeit (heute: [[Karl-Bröger-Haus]]) von [[Hans Müller (Architekt, 1864)|Hans Müller]] und [[Karl Kröck]], welches 1930 als erstes Hochhaus der Stadt [[Liste der historischen Hochhäuser in Deutschland|nach damaligen Definitionen]] galt, sowie das Verwaltungsgebäude des im gleichen Jahr errichteten [[Milchhof Nürnberg|Milchhofs]] von Otto Ernst Schweizer. Die im Stil des [[Neues Bauen|Neuen Bauens]] gestaltete Straßenbahnwartehalle am [[Plärrer (Nürnberg)|Plärrer]] mit integriertem [[Schnellrestaurant|Automaten-Restaurant]], der sogenannte „[[Plärrer-Automat]]“ von Walter Brugmann aus dem Jahr 1931 wurde 1977 ebenso wie 2018 die Umladehallen des ehemaligen [[Nürnberg Südbahnhof|Südbahnhofs]] von 1935 abgetragen. Auch das 1931 errichtete Verwaltungsgebäude des [[Fränkisches Überlandwerk|Fränkischen Überlandwerks]] (später [[N-ERGIE]]) in der Hainstraße von Hans Müller und Karl Kröck wurde 1963 aufgestockt und teilweise architekturfremd überformt sowie 2019 komplett abgebrochen.
=== Öffentliche Einrichtungen ===
Nürnberg ist Sitz folgender staatlicher Behörden und Einrichtungen beziehungsweise [[Körperschaft des öffentlichen Rechts|Körperschaften des öffentlichen Rechts]]:
* [[Bundesagentur für Arbeit]]
* [[Bundesamt für Migration und Flüchtlinge]] (ehem. Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge)
* [[Hauptzollamt]] Nürnberg
* [[IAB|Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung]] der Bundesagentur für Arbeit
* [[Oberfinanzdirektion]] des Bundes
* Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit
* Wasser- und Schifffahrtsamt Nürnberg
sowie:
* [[Handwerkskammer]] Mittelfranken,
* [[Industrie- und Handelskammer|IHK]] Nürnberg und
* Zahnärztekammer


=== Bildung und Forschung ===
=== Nationalsozialismus ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 183-2008-0118-501, Modell des Reichsparteitagsgeländes.jpg|mini|Modell des [[Reichsparteitagsgelände]]s bei der [[Weltfachausstellung Paris 1937]]]]
[[Datei:Zeppelinfeld Tribüne Juli 2021 6.jpg|mini|[[Reichsparteitagsgelände#Zeppelinfeld und Zeppelinhaupttribüne|Zeppelinfeld mit der Zeppelinhaupttribüne]]]]


Während der Zeit des [[Nationalsozialismus]] wurde Nürnberg von den Nationalsozialisten als „[[Stadt der Reichsparteitage]]“ ausgebaut, wovon zahlreiche Bauwerke in für diese Zeit typischer monumentaler Architektur erhalten sind. Das älteste erhaltene derartige Werk stellt die Autobahnmeisterei Fischbach von Reichsbahnoberrat Fritz Limpert aus dem Jahr 1934 dar, die ebenso wie die Unterkunftsgebäude an der Regensburger Straße (heute: August-Meier-Heim) von 1939 einen sachlichen Heimatstil vertritt.
Hauptartikel: ''[[Bildung und Forschung Nürnberg]]''


Monumentale Bauten sind hingegen auf dem nicht vollendeten [[Reichsparteitagsgelände]] zu finden. Dieses diente als Schauplatz der jährlich stattfindenden [[Reichsparteitag]]e zur Inszenierung der [[Nationalsozialistische Propaganda|nationalsozialistischen Propaganda]]. Es wurde nach Plänen [[Albert Speer]]s, [[Walter Brugmann]]s sowie [[Ludwig Ruff|Ludwig]] und [[Franz Ruff]]s angelegt und enthält großflächige Zeugnisse [[Architektur in der Zeit des Nationalsozialismus|nationalsozialistischer Architektur]]. Ab 1935 wurde sowohl mit der Errichtung des [[Reichsparteitagsgelände#Zeppelinfeld und Zeppelinhaupttribüne|Zeppelinfelds]] mitsamt [[Reichsparteitagsgelände#Zeppelinfeld und Zeppelinhaupttribüne|Zeppelintribüne]] (Albert Speer) als auch der [[Kongresshalle (Nürnberg)|Kongresshalle]] (Ludwig und Franz Ruff) begonnen. Ersteres wurde 1937 fertiggestellt, 1967 erfolgte auf Grund von Einsturzgefahr jedoch der Abbruch der seitlichen Kolonnaden der Haupttribüne. Die Kongresshalle wurde nur teilweise vollendet und dient heute verschiedenen Zwecken, unter anderem ist das [[Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände]] dort untergebracht; demnächst soll zudem die Interimsspielstätte des [[Staatstheater Nürnberg#Opernhaus Nürnberg|Opernhauses]] dort entstehen. 1939 begann mit der Errichtung der Paradefläche [[Reichsparteitagsgelände#Große Straße|Große Straße]] sowie des [[Reichsparteitagsgelände#Deutsches Stadion|Deutschen Stadions]] die Umsetzung zwei weiterer Bauten Albert Speers. Während von den 2&nbsp;km der Großen Straße rund 1,5&nbsp;km fertiggestellt wurden, stellt die Baugrube des Deutschen Stadions, in der sich heute der [[Silbersee (Nürnberg)|Silbersee]] befindet, dessen einziges Relikt dar. Das Stadion hätte als dauerhafter Schauplatz der [[Olympische Spiele der Neuzeit|Olympischen Spiele]] fungieren und etwa 400.000 Personen fassen sollen. Vom 1938 begonnenen [[Reichsparteitagsgelände#Märzfeld|Märzfeld]] wurden nur etwa 75 % der Türme errichtet, die 1966 gesprengt wurden. Heute befindet sich auf dem Areal der Stadtteil [[Langwasser Nordost]]. Ein weiteres erhaltenes Bauwerk stellt das 1936 erbaute [[Reichsparteitagsgelände#Trafostation|Umspannwerk an der Regensburger Straße 336]] von Speer dar. Es wurde zur Stromversorgung der Propagandaveranstaltungen genutzt und beinhaltet heute eine [[Systemgastronomie]]kette.
==== Bildungseinrichtungen ====


Weiters sind das ehemalige NSDAP-Gästehaus am [[Bahnhofsplatz (Nürnberg)|Bahnhofsplatz]] von [[Fritz Mayer (Architekt)|Fritz Mayer]] aus dem Jahr 1936, der 1937 errichtete [[Bahnhof Nürnberg-Zollhaus|Bahnhof Zollhaus]] von Reichsbahnoberrat Fritz Limpert sowie die Bahnhöfe [[Bahnhof Nürnberg-Langwasser|Langwasser]] und [[Bahnhof Nürnberg-Dutzendteich|Dutzendteich]] weitere Zeugnisse nationalsozialistischer Architektur im Stadtbild. Nach Plänen Franz Ruffs wurden zudem 1937 das NSDAP-Gauhaus am Willy-Brandt-Platz (heute: [[Verlag Nürnberger Presse]]) sowie 1939 die [[SS-Kaserne (Nürnberg)|Südkaserne]], die heute unter anderem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie das Kulturzentrum [[Z-Bau]] beherbergt fertig gestellt.
Nürnberg ist Standort zweier Fakultäten ([[Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät]], kurz: WiSo, und die Erziehungswissenschaftliche Fakultät, kurz: EWF) der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]]. Weitere Hochschulen sind die [[Georg-Simon-Ohm-Fachhochschule Nürnberg]], die [[Akademie der Bildenden Künste Nürnberg]], die [[Evangelische Fachhochschule Nürnberg]] und die [[Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg]].


=== Moderne und Postmoderne ===
Zum weiteren Bildungsangebot im Stadtgebiet gehören 13 [[Bildung und Forschung Nürnberg#Gymnasien|Gymnasien]], fünf Realschulen (öffentlich und privat), drei Gesamtschulen (öffentlich und privat), je zwei Fach- und Berufsoberschulen sowie zahlreiche Berufs-, Berufsfach-, Fach-, [[Hauptschule|Haupt]]- und [[Grundschule]]n.
Die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Architektur grenzt sich großteils stark von den Strömungen der Vorkriegszeit ab und ist von einem großen Stilpluralismus geprägt.


==== Forschungseinrichtungen ====
==== 1950er Jahre ====
[[Datei:GNM Nürnberg.JPG|mini|Theodor-Heuss-Bau des [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseums]]]]


Die 1950er Jahre waren sehr vom [[Wiederaufbau]] der nach den [[Luftangriffe auf Nürnberg|Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg]] stark zerstörten Stadt geprägt. Verschiedene Architekten erhielten in dieser Zeit viele Aufträge zur Errichtung bedeutender Gebäude.
Im Nordosten der Stadt unterhält die Firma Lucent Technologies das „Optical Center of Excellence“. Dort befindet sich auch eine Forschungseinrichtung des [[Fraunhofer-Institut|Fraunhofer]] Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS).


So prägte die Stadt beispielsweise [[Sep Ruf]] 1951 mit der ehemaligen Bayerischen Staatsbank am Lorenzer Platz, 1954 mit der [[Akademie der Bildenden Künste Nürnberg|Akademie der Bildenden Künste]] in [[Zerzabelshof]] sowie dem Wohnhaus Hirschelgasse am Äußeren Laufertorplatz oder mit dem Theodor-Heuss-Bau des [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseums]] von 1958. Der Bau der Akademie gilt als erste denkmalgeschützte Nachkriegsarchitektur Süddeutschlands. [[Wilhelm Schlegtendal]] zeichnet für das bis 1953 fertiggestellte [[Plärrerhochhaus]] sowie die [[Sparkasse Nürnberg]] am [[Marientor (Nürnberg)|Marientor]] – ebenfalls von 1953 – verantwortlich. [[Fritz Mayer (Architekt)|Fritz]] und Walter Mayer übernahmen unter anderem von 1955 bis 1957 den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten [[Pellerhaus]]es sowie von 1957 bis 1958 die Errichtung der Wohnhausanlage Fromannstraße. Fredrich Seegy wurde vorrangig mit dem Bau neuer Schulen, wie 1951 der [[Rudolf-Steiner-Schule Nürnberg|Rudolf-Steiner-Schule]] in [[Anthroposophische Architektur|anthroposophischer Formensprache]] sowie 1956 bis 1959 des [[Sigena-Gymnasium Nürnberg|Sigena-Gymnasiums]] in Zusammenarbeit mit Max Timme beauftragt.
==== Bibliotheken und Archive ====


Weitere prägende Bauten der 1950er Jahre stellen das [[Staatstheater Nürnberg#Schauspielhaus Nürnberg|Neue Schauspielhaus]] von [[Theo Kief]] aus dem Jahr 1951, das ab 1954 errichtete [[Quelle (Versandhandel)|Quelle-Versandhaus]] von [[Ernst Neufert]] an der [[Fürther Straße]], der Neubau des [[Flughafen Nürnberg|Flughafens]] 1955, die 1957 fertiggestellte Berufsschule 1 von Heinz Buff, Hirschmann und Krieg sowie die Kirche St. Wolfgang von Peter Leonhard Architekten aus dem Jahr 1958 dar. Außerdem legte [[Franz Reichel]] 1956 mit seinem Bebauungsplan für [[Langwasser]] den Grundstein für die ab 1957 entstandene [[Trabantenstadt]] im Südosten der Stadt.
Die [[Stadtbibliothek Nürnberg]] umfasst die Bibliothek Egidienplatz (im [[Pellerhaus]]), die Zentralbibliothek, mehrere Spezialbibliotheken sowie Stadtteil- und Fahrbibliotheken. Die Direktion sitzt in der Bibliothek Egidienplatz.
Eine Zweigstelle der Stadtbibliothek Nürnberg ist in [[Langwasser]] in der Nähe vom [[Franken-Center]] zu finden.
Eine Zweigstelle der Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg bei den anderen universitären Einrichtungen auf dem Tuchergelände zu finden.


==== 1960er Jahre ====
Das [[Stadtarchiv Nürnberg]] ist in der Norishalle (Marientorgraben 8) beheimatet.
[[Datei:Bundesarchiv B 145 Bild-F010985-0004, Nürnberg-Zollhaus, Neubaugebiet.jpg|mini|hochkant|[[Parkwohnanlage Zollhaus|Siedlung Zollhaus]]]]


Während die frühen Zeugnisse der 1960er Jahre, wie die [[Parkwohnanlage Zollhaus|Siedlung Zollhaus]] von [[Gerhard G. Dittrich]] aus dem Jahr 1960 oder die von [[Wilhelm Schlegtendal]] entworfenen Bauten der Matthäuskirche von 1960 sowie des [[Nicolaus-Copernicus-Planetarium]]s am [[Plärrer (Nürnberg)|Plärrer]] von 1961 sich noch stark an der Architektursprache der 1950er Jahre orientierten, setzte sich in der Folge schnell [[Brutalismus]] als vorherrschender Stil durch.
== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==


[[Harald Loebermann]] prägte das Stadtbild beispielsweise mit zwei sehr prominenten Betonbauwerken: 1960 bis 1963 mit der Errichtung der [[Meistersingerhalle]] in Zusammenarbeit mit Wunibald Pucher sowie 1968 bis 1972 mit dem Bau der [[Wöhrder See#Wohnanlage Norikus|Wohnanlage Norikus]] am [[Wöhrder See]]. Darüber hinaus stellt die [[Norishalle]] von Heinrich Graber aus dem Jahr 1967, in der neben der [[Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg|Naturhistorischen Gesellschaft]] auch das [[Stadtarchiv Nürnberg|Stadtarchiv]] eingerichtet ist, den einzigen realisierten Teil eines damals geplanten Kulturkomplexes entlang des Marientorgrabens dar. Weiters entstanden bis 1969 das [[Gemeinschaftshaus Langwasser|Gemeinschaftshaus]] von Wolfgang Böninger und Peter Biedermann in Langwasser sowie von 1969 bis 1972 die Oberpostdirektion am [[Rathenauplatz (Nürnberg)|Rathenauplatz]] von Wilhelm Schlegtendal.
=== Theater und Kinos ===
[[Bild:Staatstheater_Nürnberg_2006-08-08.jpg|thumb|[[Staatstheater Nürnberg]]]]


==== 1970er Jahre ====
Das größte Theater Nürnbergs ist das [[Staatstheater Nürnberg]]. Daneben gibt es noch einige kleinere Theater, darunter:
[[Datei:Johannes-Scharrer-Gymnasium Nürnberg.jpg|mini|Erweiterung des [[Johannes-Scharrer-Gymnasium (Nürnberg)|Johannes-Scharrer-Gymnasiums]]]]


Während sich zu Beginn der 1970er Jahre der Brutalismus als vorherrschender Baustil fortsetzte, kamen gegen Ende des Jahrzehnts erste Bauten der [[Postmoderne Architektur|Postmoderne]] auf. So entstanden 1970 die Kirche Verklärung Christi von [[Peter Leonhardt (Architekt)|Peter Leonhardt Architekten]] sowie von 1970 bis 1973 der Verwaltungssitz der [[Bundesagentur für Arbeit]] von Ulrich E. Fischer, Wolf Krüder und Robert Rathai. Während 1971 beim Hochhaus Gartenstadt von Scherzer Fink Scherzer und der Wohnhausanlage Einsteinring sowie 1972 beim Gewerkschaftshaus am Kornmarkt, beide von [[Gerhard G. Dittrich]] entworfen, zunächst auch wieder Farben als Gestaltungselemente ins Spiel kamen, entstand die Erweiterung des [[Johannes-Scharrer-Gymnasium (Nürnberg)|Johannes-Scharrer-Gymnasiums]] 1974 in [[Waschbeton]]optik. Die Elementa ’72 von [[Otto Steidle]], [[Patrick Deby]], Gerhard Niese und Roland Sommerer stellt gewissermaßen einen Übergang der beiden Strömungen dar. Das [[Messe Nürnberg|neue Messegelände]] von 1974 und der 1975 bis 1977 errichtete [[Fernmeldeturm Nürnberg|Fernmeldeturm]] in Schweinau von [[Erwin Heinle]] sind weitere prominente Großbauten der Epoche. Letzterer ist mit einer Höhe von 292,80 Metern der [[Liste der höchsten Fernseh- und Fernmeldetürme in Deutschland|dritthöchste Fernsehturm Deutschlands]] und wird wegen seines eiförmigen [[Turmkorb]]s auf 185 Meter Höhe auch „[[Nürnberger Ei]]“ genannt.
* [[Gostner Hoftheater]]
* [[Nürnberger Burgtheater]]
* [[Tassilotheater]]


Erste Anklänge der Postmoderne lassen sich unter anderem im 1976 bis 1987 fertig gestellten Baugebiet P, der ersten [[Autofreies Wohnen|autofreien Siedlung]] Deutschlands, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|FAU]] von Horst Höfler und Lutz Kandel aus dem Jahr 1978 sowie den zwischen 1978 und 1980 erbauten Alcan Aluminiumwerken von [[Ekkehard Fahr]], Dieter Schaich und Josef Reindl finden.
Neben dem kommunalen Filmhaus Nürnberg, dem Fremdsprachenkino Roxy gibt es einige kleinere (Programm-)kinos, das [[Cinecittà Nürnberg]] (Größter Kinokomplex Deutschlands) und den Kinopalast Admiral.


==== 1980er Jahre ====
In den 1980er Jahren setzte das 1993 mit dem [[Deutscher Städtebaupreis|Deutschen Städtebaupreis]] ausgezeichnete Kreuzgassenviertel in [[Lorenz (Nürnberg)|St. Lorenz]], das von 1986 bis 1992 von [[Baufrösche]], Steidle + Partner errichtet wurde den Trend zur [[Postmoderne Architektur|Postmoderne]] und [[Autofreies Wohnen|autofreien Siedlungen]] fort. Auch beim von 1986 bis 1994 fertig gestellten [[Klinikum Nürnberg#Zweiter Standort Campus Süd|Südklinikum]] von [[Jürgen Joedicke|Joedicke + Joedicke]], Mayer – Haid, Roeder – Fukderider, Ott-Geiselbrecht-Beeg lassen sich viele postmoderne Elemente finden. Das Fachmarktzentrum Maximum am Kornmarkt von Rüdiger Kramm aus dem Jahr 1989 sowie die Errichtung des [[Flughafen Nürnberg#Terminal|Flughafen-Terminals West]] von 1989 bis 1991 von Grabow + Hofmann stellen erste Übergänge zur modernen und futuristischen anmutenden [[Glasarchitektur]] dar.

==== 1990er Jahre ====
[[Datei:NM-innen 1.jpg|mini|[[Neues Museum Nürnberg]]]]

Während sich ab Mitte der 1990er Jahre endgültig großflächige [[Glasfassade]]n als vorherrschende Gestaltungselemente durchsetzten, entstand bis 1993 mit dem Erweiterungsbau des [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseums]] von me di um Architekten im Zusammenspiel mit der [[Straße der Menschenrechte]] von [[Dani Karavan]] noch der wohl größte Komplex postmoderner Architektur in Nürnberg. Das Prisma am Plärrer von 1997 nach den Plänen Joachim Ebles stellt einen Übergang zwischen den beiden Stilrichtungen dar und zählt als [[Niedrigenergiehaus]] bereits auch zu den ersten Vertretern des [[Ökologisches Bauen|Ökologischen Bauens]].

Großflächige Glasfassaden kamen dann beim [[Neues Museum Nürnberg|Neuen Museum]] von [[Volker Staab]] Architekten aus dem Jahr 1999, dem [[Business Tower Nürnberg|Business Tower]] von Dürschinger Architekten + Biefang, der zwischen 1996 und 2000 errichtet wurde oder dem zwischen 1998 und 2000 fertig gestellten Alcatel-Lucent-Bau im Nordostpark von Scherzer Architekten Partner, [[Kevin Roche]], Olaf Thomeczek und Rudolf Scherzer zum Einsatz. Die bis 2001 entstanden Projekte Kopfbau des [[Künstlerhaus Nürnberg|Künstlerhauses]] von Grabow + Hofmann sowie das Merian Forum von Hannewald & Strobl Architekten stellen weitere Beispiele der Epoche dar.

Als erste Vertreter des [[Dekonstruktivismus (Architektur)|Dekonstruktivismus]] gelten das Projekt Wüst-Raumgestaltung von [[Hartmut Niederwöhrmeier|Niederwöhrmeier]] + Kief am Hallplatz oder auch der [[Flughafen Nürnberg#Tower|Flughafen Tower]] von [[Behnisch & Partner|Behnisch + Partner]], beide aus dem Jahr 1998.

==== 2000er Jahre ====
[[Datei:Eingang Dokuzentrum Reichsparteitagsgelaende.jpg|mini|Zugang [[Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände]]]]

An die 1990er Jahre anknüpfende Projekte der 2000er Jahre stellen der [[Dekonstruktivismus (Architektur)|dekonstruktivistische]] Einschnitt in den Torso der [[Reichsparteitagsgelände#Kongresshalle|Kongresshalle]] als Erschließungsbereich des [[Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände]] von [[Günther Domenig]], die Errichtung des Montessori-Zentrums von Rainer Krauss und Karl Feiertag, beide 2001 fertig gestellt, sowie die Bauten des IT-Systemhauses der Bundesagentur für Arbeit Tafelhofstrasse und des Kaufhaus [[Breuninger]] von [[Hartmut Niederwöhrmeier|Niederwöhrmeier]] + Kief aus dem Jahr 2003 dar. Weiters sind das zwischen 2002 und 2004 entstandene Parcside am [[Stadtpark Nürnberg|Stadtpark]] von [[Szyszkowitz + Kowalski|Szyszkowitz-Kowalski + Partner]] und der Erweiterungsbau der [[Tafelhalle]] von Leeven + Leeven zwischen 2005 und 2006 zu nennen.

Die bis 2005 fertig gestellten Sebalder Höfe am [[Rathenauplatz (Nürnberg)|Rathenauplatz]] von morpho-logic sowie die zwischen 2004 und 2007 erbaute Polizeiinspektion West von BSS Architekten stellen Vertreter des [[Minimalismus (Architektur)|Minimalismus]] mit klassischen Lochfassaden dar, bei denen die Materialität stark im Vordergrund steht.

Des Weiteren entstanden 2008 nach Plänen von kuntz + manz Architekten das Kulturzentrum südpunkt sowie zwischen 2009 und 2010 der Neue Eingang Mitte der [[Messe Nürnberg]] von [[kadawittfeldarchitektur]].

==== 2010er Jahre ====
Die frühen 2010er Jahre sind von einer starken Fokussierung auf Materialität geprägt. Beispiele sind unter anderem der 2010 erfolgte Umbau des [[Staatstheater Nürnberg#Schauspielhaus Nürnberg|Neuen Schauspielhauses]] von [[Jörg Friedrich (Architekt)|pfp Architekten]], die Erweiterung der Berufsschule B14 zwischen 2011 und 2013 von Michel + Wolf + Partner, der Neubau des Landeskirchlichen Archivs der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern]] von [[Gerkan, Marg und Partner|gmp Architekten]] aus dem Jahr 2013 oder die Errichtung der [[Johann-Pachelbel-Realschule]] von [[Lederer Ragnarsdóttir Oei]] zwischen 2015 und 2017.

Das bis 2018 fertiggestellte Quartier Nordstadtgärten auf dem ehemaligen [[Tucher Bräu#Schillerplatz / Altes Sudhaus|Tucherbrauereigelände]] von [[Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht|Hilmer & Sattler und Albrecht]] wurde unter Fortsetzung der angrenzenden Bebauungsstruktur mit [[Blockrandbebauung]] mit einer begrünten Mitte als urbanes Quartier angelegt und im Anschluss nach den Plänen verschiedenen Architekten bebaut. Der alte Brauereiturm wurde in das Gebiet mit eingebunden und dessen [[Klinker|Backsteinfassade]] als Gestaltungselement bei den Neubauten aufgegriffen.

Die zwischen 2011 und 2013 erfolgte Erweiterung der [[Akademie der bildenden Künste Nürnberg|Akademie der bildenden Künste]] von [[Hascher Jehle Architektur|Hascher Jehle Architekten]] orientiert sich stark an der Architektur der 1950er Jahre Bauten [[Sep Ruf]]s und ergänzt deren Struktur im Grundriss.

Vertreter des [[Patrik Schumacher#Parametrismus|Parametrismus]] stellen sowohl die bis 2014 fertig gestellten neuen [[Messe Nürnberg|Messehallen 3A und 3C]] nach den Plänen [[Zaha Hadid]]s, wie auch die neue [[Teambank]]-Zentrale am [[Bahnhof Nürnberg-Frankenstadion|Bahnhof Frankenstadion]] aus demselben Jahr dar.

==== Gegenwart ====
Bis 2021 wurde sowohl das [[Tafelhof Palais]] am [[Bahnhofsplatz (Nürnberg)|Bahnhofsplatz]] von [[Max Dudler]] als Ersatzbau für den abgerissenen Kopfbau der [[Hauptpost (Nürnberg)|ehemaligen Hauptpost]], als auch der Neubau des [[Augustinerhof]]s, das unter anderem mit dem [[Deutsches Museum Nürnberg – Das Zukunftsmuseum|Zukunftsmuseum]] eine Zweigstelle des [[Deutsches Museum|Deutschen Museums]] beinhaltet von [[Volker Staab]] realisiert.

Im Bau befinden sich aktuell unter anderem der [[Seetor City Campus]] mit dem rund 60 Meter hohen Seetor City Campus Tower von [[Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht]], das Stadtquartier monopol491, ebenfalls mit einem von [[Auer Weber]] gestalteten Wohnhochhaus und die Transformation des ehemaligen denkmalgeschützten [[Quelle (Versandhandel)|Quelle-Versandhauses]] an der [[Fürther Straße]] zu einem Wohn- und Arbeitsquartier.

=== Weitere Bauwerke ===
[[Datei:Nuernberg Felsengaenge 003.JPG|mini|[[Felsengänge (Nürnberg)|Felsengänge]]]]

Weitere Sehenswürdigkeiten stellen darüber hinaus die [[Felsengänge (Nürnberg)|Felsengänge]] im Untergrund des Burgbergs, die im Rahmen von Führungen des [[Förderverein Nürnberger Felsengänge|Fördervereins Nürnberger Felsengänge e.&nbsp;V.]] besichtigt werden können, der [[Henkersteg]], der Grübelbunker, die [[Kleinweidenmühle]], der [[Ehekarussell]]-Brunnen vor dem [[Weißer Turm (Nürnberg)|Weißen Turm]] oder der [[Gänsemännchenbrunnen (Nürnberg)|Gänsemännchenbrunnen]] dar. Die [[Epitaph|Epitahienkunst]] an den beiden Nürnberger Friedhöfen [[Johannisfriedhof (Nürnberg)|St. Johannis]] und [[Rochusfriedhof (Nürnberg)|St. Rochus]], die bereits vor 1500 vor den Toren der Altstadt angelegt wurden, sind außerdem Teil des ''Bayerischen Landesverzeichnises des [[Bundesweites Verzeichnis des immateriellen Kulturerbes|immateriellen Kulturerbes]]''. In den Stadtteilen [[Gostenhof]], [[Himpfelshof]], [[St. Johannis (Nürnberg)|St. Johannis]], [[Gärten hinter der Veste]], [[Gärten bei Wöhrd]], [[Rennweg (Nürnberg)|Rennweg]], [[St. Peter (Nürnberg)|St. Peter]] sowie dem [[Nibelungenviertel (Nürnberg)|Nibelungenviertel]] lassen sich zudem viele Baudenkmäler und historische Siedlungsstrukturen der einstigen Vorstädte entdecken. In Nürnberg befinden sich auch der sogenannte ''[[Nürnberger Kreuzweg]]'' von Adam Kraft sowie [[Liste der Steinkreuze in Nürnberg|zahlreiche Steinkreuze]], die zum größten Teil auch als [[Baudenkmal]] ausgewiesen sind.

== Kultur und Sehenswürdigkeiten ==
=== Museen ===
=== Museen ===
{{Hauptartikel|Liste der Museen in Nürnberg}}
[[Datei:Albrecht-Dürer-Haus - Tiergärtnerplatz - Nuremberg, Germany - DSC02033.jpg|mini|hochkant|Albrecht-Dürer-Haus]]
[[Datei:Nuremberg Dokuzentrum.jpg|mini|Das [[Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände|Dokumentationszentrum]] auf dem Reichsparteitagsgelände]]


Nürnberg ist einer der bedeutendsten Museumsstandorte im deutschsprachigen Raum und besitzt unter den [[Liste der Großstädte in Deutschland|deutschen Millionen- und Halbmillionenstädten]] die meisten Museen pro Einwohner. Neben den [[Museen der Stadt Nürnberg]] gibt es noch einige andere große Museen staatlicher beziehungsweise privater Träger, aber auch kleinere Museen, die sich vorrangig mit Nürnberger Brauchtum und Geschichte, oder auch anderen spezifischen Fachgebieten beschäftigen; folgend eine Auswahl:
Nürnberg ist reich an kunst- und kulturgeschichtlichen Museen – viele Kunstobjekte befinden sich heute in den über die Stadt verteilten Museen. Zu den wichtigsten Museen zählen:


* [[Albrecht-Dürer-Haus]], das Wohnhaus des Nürnberger Malers [[Albrecht Dürer]]s, welches vor allem über Dürers Leben informiert.
* [[Albrecht-Dürer-Haus]], das Wohnhaus des Nürnberger Malers [[Albrecht Dürer]], das vor allem über Dürers Leben informiert.
* Dokumentationszentrum [[Reichsparteitagsgelände]], die Geschichte Nürnbergs während der [[Zeit des Nationalsozialismus]]
* [[Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände]]
* [[Germanisches Nationalmuseum]], das größte kulturhistorische Museum Deutschlands
* [[Germanisches Nationalmuseum]], das größte kulturhistorische Museum Deutschlands
* Kaiserburg-Museum in der [[Nürnberger Burg]]
* Kaiserburg-Museum in der [[Nürnberger Burg]]
* [[Kinder & Jugendmuseum]] und [[Museum im Koffer]] im Kachelbau mit Mitmachausstellungen für Kinder und Familien
* Historische Lochgefängnisse (''unter dem alten Rathaus'')
* [[Kunsthalle Nürnberg]]
* [[Historisches Straßenbahndepot Nürnberg|Historisches Staßenbahndepot St. Peter]] Museum mit historischen Straßenbahnen.
* [[Museum Industriekultur]]
* [[Kunstverein Nürnberg]]
* [[Kunstvilla Nürnberg]]
* [[Lochgefängnisse (Nürnberg)|Historische Lochgefängnisse]] (''unter dem alten Rathaus'')
* [[Historisches Straßenbahndepot Nürnberg|Historisches Straßenbahndepot St. Peter]], Museum mit historischen Straßenbahnen
* [[Memorium Nürnberger Prozesse]]
* [[Museum Industriekultur (Nürnberg)|Museum Industriekultur]]
* [[Neues Museum Nürnberg]] (Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg)
* [[Neues Museum Nürnberg]] (Staatliches Museum für Kunst und Design in Nürnberg)
* [[Spielzeugmuseum (Nürnberg)|Spielzeugmuseum]]
* [[Spielzeugmuseum Nürnberg|Spielzeugmuseum]]
* [[Stadtmuseum Fembohaus]]
* [[Stadtmuseum Fembohaus]]
* [[turmdersinne]], interaktives Mitmachmuseum zu Wahrnehmung und Sinnestäuschungen in einem historischen Stadtmauerturm am Westtor
* [[Verkehrsmuseum Nürnberg]], historisches Eisenbahnmuseum und Museum für Kommunikation, ein Ankerpunkt der [[Europäische Route der Industriekultur|Europäischen Route der Industriekultur]] (ERIH)
* [[Verkehrsmuseum Nürnberg]], das Firmenmuseum der [[Deutsche Bahn AG|Deutschen Bahn]] und das [[Museum für Kommunikation Nürnberg|Museum für Kommunikation]], ein Ankerpunkt der [[Europäische Route der Industriekultur|Europäischen Route der Industriekultur]] (ERIH)
* [[Deutsches Museum Nürnberg – Das Zukunftsmuseum|Zukunftsmuseum]]


Die [[Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg]] umfassen eine Vielzahl geschenkter und erworbener Kunstwerke, die zum Teil in städtischen Museen oder anderen Museen oder öffentlichen Räumlichkeiten zu sehen sind.<ref>{{Internetquelle |url=https://museen.nuernberg.de/kunstsammlungen/die-kunstsammlungen/allgemeines-zu-den-kunstsammlungen |titel=Allgemeines zu den Kunstsammlungen |hrsg=Museen der Stadt Nürnberg |abruf=2023-12-12}}</ref>
''Für eine detaillierte Liste siehe:'' [[Liste der Museen in Nürnberg]]


=== Musik ===
=== Gedenkstätten ===
An mehreren Stellen der Stadt wird der Opfer der [[Nationalsozialismus|NS-Gewaltherrschaft]] gedacht. Auf dem [[Jüdischer Friedhof|Jüdischen Friedhof]] in der ''Schnieglinger Straße 155'' ([[Westfriedhof (Nürnberg)|Westfriedhof]]) befinden sich die Gräber von 31 [[Konzentrationslager|KZ-Häftlingen]], und eine Gedenkplatte beim Monument für die [[Judentum|jüdischen]] Gefallenen des [[Erster Weltkrieg|Ersten Weltkrieges]] erinnert an die jüdischen Bürger, die Opfer der [[Holocaust|Shoa]] wurden.


Ein Gedenkstein auf dem ''Südfriedhof'' aus dem Jahr 1963 bewahrt die Erinnerung an 3.554 [[sowjetisch]]e Staatsbürger, die als KZ-Häftlinge und [[NS-Zwangsarbeit|Zwangsarbeiter]] ums Leben kamen.<ref>Vorankündigung der Stadt Nürnberg: {{Webarchiv |url=http://www.nuernberg.de/presse/mitteilungen/presse_23281.html |text=''Vortrag „Nürnberg und die NS-Vergangenheit nach 1945“'' |wayback=20110521161327}} vom 23. März 2009.</ref>
;Wichtige Konzert- und Veranstaltungssäle:


Am Plärrer wurde 2007 das [[Zwangsarbeiter-Mahnmal „Transit“]] eingeweiht, das an die im Zweiten Weltkrieg nach Nürnberg verschleppten Zwangsarbeiter erinnert.
* [[Arena Nürnberger Versicherung]] (ehemals „Arena Nürnberg“)
* [[Frankenhalle]]
* [[Der Hirsch|Hirsch]]
* [[Löwensaal Nürnberg]]
* [[Serenadenhof]]
* [[Meistersingerhalle]]
* [[Staatstheater Nürnberg]]


Am ''Hans-Sachs-Platz,'' am Kopf der ''Spitalbrücke,'' wird mit einem Gedenkstein der geschändeten Haupt[[synagoge]] und der etwa 1700 jüdischen Bürger gedacht, denen die NS-Machthaber Gotteshaus und Leben nahmen. Ähnliches ist auf einer Gedenktafel zu lesen, die im neuen Jüdischen Gemeindezentrum ''Priemstraße 20'' angebracht ist.


Im Nebengebäude des Nürnberger Justizgebäudes an der Bärenschanzstraße 72, in dessen ''Schwurgerichtssaal 600'' die [[Nürnberger Prozesse]] stattfanden, ist seit 2010 das Museum „Memorium Nürnberger Prozesse“ eingerichtet.<ref>''Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus.'' Eine Dokumentation, Band 1. Bundeszentrale für politische Bildung, Bonn 1995, ISBN 3-89331-208-0, S.&nbsp;179&nbsp;ff.</ref>
;Die größten Orchester Nürnbergs:


Am [[Magnus-Hirschfeld-Platz]], an welchem jährlich zum [[Nürnberger Christopher Street Day]] eine Kranzniederlegung und Gedenkminute stattfindet, befindet sich seit 2013 die örtliche [[Liste der Denkmäler für homosexuelle Opfer des Nationalsozialismus|Gedenkstätte für die homosexuellen Opfer des NS-Regimes]].
[[Nürnberger Philharmoniker]] – Das Orchester wurde 1965 gegründet. Seine Vorläufer waren das 1890 gegründete erste „Philharmonische Orchester Nürnberg“ und das „Städtische Orchester“.


=== Grünflächen und Naherholungsgebiete ===
[[Nürnberger Symphoniker]] – Das Konzertorchester in der Stadt Nürnberg, gegründet 1946, bietet eine große Bandbreite verschiedener Tätigkeitsfelder: neben den Sinfonie- und Chorkonzerten und den Open Air-Veranstaltungen im Serenadenhof hat es eine lange Tradition im Bereich Filmmusik: Es nahm unter anderem die Soundtracks zu „Ben Hur“ und „Quo vadis“ auf und erhielt 1992 den Grammy Award für die Einspielung zu „Die Schöne und das Biest“. Seine Konzerte spielt es in der Meistersingerhalle.
[[Datei:Nürnberg Wöhrder Wiese Herbst 2.jpg|mini|Die Wöhrder Wiese nahe der Altstadt]]


Die Stadt wird im Osten vom [[Nürnberger Reichswald|Reichswald]] umschlossen, den die Pegnitz in eine nördliche „[[Sebalder Reichswald|Sebalder]]“ und eine südliche „[[Lorenzer Reichswald|Lorenzer]]“ Hälfte teilt. Der Reichswald dient als weitläufiges Naherholungsgebiet sowie Frischluft- und Wasserreservoir und ist als größter Kulturforst Europas mit seinen 25.000&nbsp;ha seit 1979 [[Bannwald]].<ref name="Fleischmann,_Peter_2000" group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Reichswald|autor=PF|seite=878 f.|nurlemma=ja|id=4600}}</ref> Der hohe Nadelholz-Bestand geht auf die Einführung der Waldsaat durch den Nürnberger Ratsherren [[Peter Stromer]] 1343 zurück.<ref name="Fleischmann,_Peter_2000" group="StLex" /> Heute versucht man den Laubholzanteil kontinuierlich zu erhöhen.
[[Nürnberger Jugendorchester]] – Das etwa 50-köpfige ''Nürnberger Jugendorchester (NJO)'' wurde 1985 gegründet.


An den Lorenzer Reichswald grenzt der [[Schmausenbuck]] als beliebtes Ausflugsziel, der mit {{Höhe|390|DE}} einer der höchsten Punkte im Stadtgebiet ist, früher als Sandsteinbruch diente und seit 1939 den damals neu angelegten [[Nürnberger Tiergarten]] beherbergt. Am Rand des Sebalder Reichwalds, in der Nähe von [[Kraftshof]], liegt der [[Irrhain]]. Er wurde vom Pfarrer [[Martin Limburger]] und dem barocken Dichterverband [[Pegnesischer Blumenorden]] als „Symbol des Weltirrwalds“ angelegt.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Irrhain|autor=HRu|seite=480&nbsp;f.|nurlemma=ja|id=2881}}</ref> Der [[Moritzberg (Frankenalb)|Moritzberg]], dessen gleichnamiger [[Moritzberg (Röthenbach an der Pegnitz)|Ort]] heute offiziell zu [[Röthenbach an der Pegnitz|Röthenbach]] gehört und im Lorenzer Reichswald liegt, gilt mit seinen 598 Metern als Hausberg der Nürnberger und ist neben der fränkischen [[Moritzbergkirchweih]] am Sonntag vor dem [[Bartholomäustag]] bei schönen Wetter das ganze Jahr Anziehungspunkt.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Moritzberg|autor=WFP|seite=701|nurlemma=ja|id=3843}}</ref>


[[Datei:Nuremberg defensive wall north f burggarten bastion f w.jpg|mini|Die begrünten Burgbasteien]]
;Wichtige Chöre Nürnbergs:
Daneben sind kunstvolle und historisch bedeutende Gartenanlagen der barocke [[Schloss Neunhof|Schlosspark von Neunhof]], die [[Hesperidengärten]] in St.&nbsp;Johannis und der so genannte Bürgermeistergarten sowie der Burggarten auf den [[Burgbasteien|Basteien]] der Stadtbefestigung neben der Kaiserburg. Weitere kleinere Parkanlagen sind der [[Archivpark]] in der Nähe des Friedrich-Ebert-Platzes, umrahmt von Gebäuden aus der Gründerzeit und des Jugendstils, der [[Cramer-Klett-Park]] mit seinen klassizistischen Gartenbauten, der intensiv genutzte [[Rosenaupark]] nahe dem Plärrer, der [[Südstadtpark (Nürnberg)|Südstadtpark]] sowie der [[Platnersberg]] und der [[Rechenberg (Nürnberg)|Rechenberg]] im Osten der Stadt. In der Altstadt lädt das Ufer der Pegnitz immer wieder zum Entspannen ein. Diese bildet östlich des Altstadtrings, dessen [[Stadtmauer (Nürnberg)|Stadtmauergraben]] ebenfalls parkähnlich begrünt ist, neben der [[Wöhrder Wiese]] den aufgestauten [[Wöhrder See]]. Dort finden sich beliebte Biergärten sowie das [[Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne]].
* [[Nürnberger Gospelchor]] – Der etwa 50-köpfige [[Gospel]]chor wurde 1970 gegründet und ist der älteste seiner Art in Nürnberg.

* Philharmonischer Chor Nürnberg
Der [[Dutzendteich (Weiherlandschaft)|Dutzendteich]] (von ''dutze'' für Schilfrohr) ist ein um 1430 aufgestauter See in südöstlicher Richtung vom Zentrum. Er diente als Fischweiher und war schon im 16./17.&nbsp;Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel. Zusammen mit dem angrenzenden [[Luitpoldhain (Nürnberg)|Luitpoldhain]] wurde er 1906 als Fläche für die Bayerische Landes-Gewerbe-Industrie und Kunstausstellung unter Prinzregent Luitpold genutzt. Nach 1933 in der NS-Zeit wurde das Gebiet zum [[Reichsparteitagsgelände]] umgestaltet und vor allem der Dutzendteich erheblich verkleinert.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Dutzendteich|autor=MD|seite=701|nurlemma=ja|id=1779}}</ref> Auch wenn zum Teil ungeklärt ist, wie man mit dem in der NS-Zeit entstandenen Areal neben einer musealen und mahnenden Nutzung umgehen soll, ist der [[Volkspark Dutzendteich]] wieder ein beliebtes Naherholungsgebiet.
* Bachchor St. Lorenz

* Sebalder Kantorei
Der Nürnberger Gartendirektor Alfred Hensel, der den 100&nbsp;ha großen Volkspark am Dutzendteich und darüber hinaus Sport- und Spielplätze, die Umgestaltung der Luitpoldarena sowie die Landschaftsgestaltung des 60&nbsp;ha großen Nürnberger Tiergartens geplant hatte, bekam 1942 die Aufgabe, ein integriertes Grünflächensystem für die Stadt und umgebende Bereiche zu entwickeln. Es entstand ein zusammenhängendes Areal mit einer Längsausdehnung von 20&nbsp;km, das bestehende Grünanlagen einbezog und Fußgängerverbindungen schuf.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.100-jahre-landschaftsarchitektur.de/ausstellung#epoche-2 |text=Grundsatzplanung für die landschaftliche Ordnung des Großraumes Nürnberg, Jahr 1913 |wayback=20201126043335}} auf dem Portal ''100 Jahre Landschaftsarchitektur'' vom [[bdla]], abgerufen am 7. April 2014.</ref>

Daneben entstanden in der Nachkriegszeit zwischen 1959 und 1973 auf dem Gebiet des ehemaligen Flughafens in [[Ziegelstein (Nürnberg)|Ziegelstein]] der [[Volkspark Marienberg]] im Stil eines englischen Landschaftsparks. Ein weiterer Volkspark entstand zwischen 1970 und 1981 mit dem [[Westpark (Nürnberg)|Westpark]] (11&nbsp;ha) im Stadtteil [[St. Leonhard (Nürnberg)|St. Leonhard]]. Der [[Stadtpark Nürnberg|Stadtpark]] wurde nach der ersten bayerischen Landesausstellung 1882 auf dem Maxfeld angelegt.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Stadtpark|autor=HBe|seite=1022|nurlemma=ja|id=5144}}</ref> Heute ist dort auch der [[Neptunbrunnen (Nürnberg)|Neptunbrunnen]] aufgestellt. Am Stadtrand im Stadtteil [[Röthenbach bei Schweinau|Röthenbach]] liegen zudem der weitläufige [[Faberpark]] (25&nbsp;ha) sowie im Stadtteil [[Gebersdorf (Nürnberg)|Gebersdorf]] ein Teil des [[Naturschutzgebiet Hainberg|Naturschutzgebiets Hainberg]] mit seinen schützenswerten und seltenen Sandgrasflächen.
{{Siehe auch|Liste der Naturschutzgebiete in der Stadt Nürnberg|Liste der Landschaftsschutzgebiete in der Stadt Nürnberg}}

Im Stadtgebiet befinden sich drei Naturschutzgebiete, 19 Landschaftsschutzgebiete, 39 [[Geschützter Landschaftsbestandteil|geschützte Landschaftsbestandteile]] und 96 [[Naturdenkmal|Naturdenkmäler]]. Mit Ausnahme des flächenhaften Naturdenkmals [[Holsteinbruch]] handelt es sich bei den Naturdenkmalen um Einzelbäume, Baumreihen und Alleen.
{{Siehe auch|Liste der geschützten Landschaftsbestandteile in Nürnberg|Liste der Naturdenkmäler in Nürnberg|Liste der Plätze in Nürnberg}}

In der Region bieten zudem die [[Fränkische Schweiz]] im Norden mit ihren Klettermöglichkeiten, die [[Hersbrucker Schweiz]] im Osten mit ihren Wanderwegen und die Gewässer des [[Fränkisches Seenland|Fränkischen Seenlands]] und der [[Altmühl]] im Süden zahlreiche Möglichkeiten für Aktivsportarten rund um die Stadt.

=== Sagen, Legenden und Anekdoten ===
[[Datei:Epiorlamuende4.JPG|mini|x200px|Grab der [[Kunigunde von Orlamünde]]]]
{{Belege fehlen}}
Viele Orte der Stadt sind mit Sagen verbunden, wie die Burgmauer, über die [[Eppelein von Gailingen]] mit seinem Pferd der Sage nach sprang.<ref>{{Internetquelle |autor=Thomas Susemihl |url=https://www.nordbayern.de/franken/nuernberg/sagenhafter-sprung-in-den-burggraben-1.615502 |titel=Sagenhafter Sprung über den Burggraben |werk=www.nordbayern.de |datum=2009-12-21 |sprache=de |abruf=2025-05-05}}</ref> Der Stadtpatron [[Sebaldus von Nürnberg|St. Sebaldus]] habe nicht nur zahlreiche Wunder gewirkt, sondern wollte angeblich auch so lange nicht ruhen, bis man die Sebalduskirche errichtete. Die Knochen des heiligen Sebaldus, der in Fürth-Poppenreut begraben wurde, wurde im Jahr 1070 von den Nürnbergern, die ihn zum Stadtpatron machten, gestohlen, womit eine legendäre Feindschaft zwischen Nürnberg und Fürth ihren Ursprung haben soll.<ref>[[Martin Droschke]]: ''Die legendäre Feindschaft zwischen Nürnberg und Fürth […].'' In: ''Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr.'' Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt ''21. April.''</ref> [[Kunigunde von Orlamünde]] habe ihre beiden Kinder ermordet, nachdem sie eine Äußerung des geliebten Burggrafen von Nürnberg missverstand, tat Buße und gründete das ehemalige [[Kloster Himmelthron]] außerhalb der Stadtmauern im heutigen Stadtteil Großgründlach. Nach ihrem Tod warne sie als [[Weiße Frau]] vor Unglück. Auf dem Unschlittplatz tauchte 1828 [[Kaspar Hauser]] auf, der als mysteriöses Findelkind großes Interesse erregte. Auch Schwänke wie [[Till Eulenspiegel]] benennen und spielen zum Teil an konkreten Orten der Stadt. Bekannt ist auch der [[Nürnberger Trichter]], eine oft scherzhaft aufgefasste [[Allegorie]] für ein mechanisches Verständnis des Lernens, wonach Wissen einflößbar ist, ohne dass es Lernbereitschaft oder Begabung bedarf.


=== Vereine und Vereinigungen ===
=== Vereine und Vereinigungen ===
Nürnberg verfügt über eine Vielzahl von Vereinen und Vereinigungen. Einige darunter können auf eine lange Tradition zurückblicken. Zu den bekanntesten zählen [[Altstadtfreunde Nürnberg]] e.&nbsp;V., Förderverein Kulturhistorisches Museum Nürnberg e.&nbsp;V., Fliederlich e.&nbsp;V. - Queeres Zentrum Nürnberg, [[Geschichte Für Alle – Institut für Regionalgeschichte]], der [[Kunstverein Nürnberg]] als ältester Kunstverein Deutschlands, [[Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg]], [[Pegnesischer Blumenorden]], [[Nürnberger Astronomische Arbeitsgemeinschaft]] (betreibt die [[Regiomontanus Sternwarte]]) sowie der Verein [[Fränkische Museums-Eisenbahn]] (betreibt vom [[Nürnberg Nordostbahnhof|Nürnberger Nordostbahnhof]] aus mehrere historische Schienenfahrzeuge, u.&nbsp;a. eine Dampflok, und ist im Besitz der ersten deutschen Großseriendiesellok Baureihe V 200 001).


=== Theater und Kinos ===
''Dieser Artikel zeigt nur eine Auswahl der bekanntesten Vereinigungen, für eine detailliertere Liste siehe:'' [[Liste der literarischen und historischen Vereinigungen in Nürnberg]]
[[Datei:Staatstheater Nürnberg 2006-08-08.jpg|mini|[[Staatstheater Nürnberg]]]]
{{Hauptartikel|Liste der Theater in Nürnberg}}


Das größte Theater Nürnbergs ist das [[Staatstheater Nürnberg]]. Daneben gibt es noch einige kleinere Theater, darunter das [[Gostner Hoftheater]], [[Kunst und Drama]], das [[Metropoltheater Nürnberg]],<ref>[https://metropol-theater-nuernberg.chayns.net/ Homepage Metropoltheater Nürnberg.] In: ''chayns.net'', abgerufen am 20. Juli 2022 (Website im Entstehen).</ref> das [[Nürnberger Burgtheater]], die [[Tafelhalle]],<ref>{{Internetquelle |url=https://www.kunstkulturquartier.de/tafelhalle |titel=Tafelhalle |sprache=de-DE |abruf=2023-11-04}}</ref> die [[Pocket Opera Company]], das Variete- und Kleinkunsttheater [[Rote Bühne]], das [[Tassilotheater]], das Puppentheater [[Thalias Kompagnons]], das [[Theater Salz + Pfeffer]].
Nürnberg verfügt über eine Vielzahl von Vereinen und Vereinigungen. Einige darunter können auf eine lange Tradition zurückblicken. Zu den bekanntesten zählen:


Zudem gibt es in Nürnberg eine Reihe von Kindertheatern, zum Beispiel das Kinder- und Jugendtheater [[Theater Mummpitz]], das [[Theater Pfütze]], das [[Theater der Altstadt Nürnberg e.&nbsp;V.]] und das [[Theater Rootslöffel]].
* [[Altstadtfreunde Nürnberg]] e. V.
* [[Deutsche Akademie für Fußball-Kultur]]
* Fliederlich e.&nbsp;V. – SchwulLesbischer Verein
* [[Geschichte Für Alle – Institut für Regionalgeschichte|Geschichte Für Alle e.V. – Institut für Regionalgeschichte]]
* [[Junge Presse Bayern]] e.&nbsp;V. – bayerischer Jugendmedienverein (Geschäftsstelle in Nürnberg)
* [[Kunstverein Nürnberg]] – ältester Kunstverein Deutschlands
* [[Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg e.V.]]
* [[Nürnberger Astronomische Gesellschaft e.V.]] (NAG)
* [[Pegnesischer Blumenorden]] e.&nbsp;V.
* Verein der Gästeführer Nürnbergs "Die Stadtführer" e.V.


Neben dem kommunalen [[Filmhaus im Künstlerhaus]], dem Fremdsprachenkino Roxy und dem [[Casablanca Filmkunsttheater]] gibt es das [[Cinecittà Nürnberg]] (nach eigenen Angaben das größte Multiplexkino Deutschlands<ref>{{Internetquelle |url=https://www.cinecitta.de/de/Informationen-427,180240.html |titel=Das CINECITTA' |werk=cinecitta.de |hrsg=CINECITTA' Multiplexkino GmbH & Co. KG |abruf=2018-04-09}}</ref>), den Kinopalast Admiral und einige kleinere (Programm-)Kinos. Die Nürnberger Kinos zählten im Jahr 2015 zusammen etwa zwei Millionen Besucher.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/daten_und_fakten.html |text=''Daten und Fakten'' |wayback=20170723133920}}. In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 15. Juni 2017.</ref>
=== Bauwerke ===


=== Musik ===
Innerhalb der [[Stadtmauer (Nürnberg)|Stadtmauer]] der nach dem Zweiten Weltkrieg wiederaufgebauten Stadt gibt es zahlreiche zum Teil mittelalterliche und frühneuzeitliche Bauwerke von großem kunst- und kulturhistorischem Wert.
[[Datei:2008-04-19 Meistersingerhalle Großer Saal.jpg|mini|Die Nürnberger Symphoniker in der Meistersingerhalle]]'''Konzert- und Veranstaltungssäle'''


Nürnberg verfügt über zahlreiche bekannte Konzert- und Veranstaltungssäle, daruntert die [[Arena Nürnberger Versicherung]] (ehemals „Arena Nürnberg“), die [[Frankenhalle]], die [[Meistersingerhalle]], das [[Staatstheater Nürnberg]], die Kulturzentren [[K4 (Kulturzentrum)|K4]], [[Tafelhalle]] und [[Z-Bau (Haus für Gegenwartskultur)|Z-Bau]] sowie der [[Löwensaal Nürnberg|Löwensaal]], der [[Serenadenhof]], der [[Der Hirsch|Hirsch]] und die Ruine des [[Katharinenkloster Nürnberg|Katharinenklosters]].
Sehenswert in der Innenstadt sind unter anderem: Die [[Nürnberger Burg]], das Wahrzeichen der Stadt; der Hauptmarkt, wo zu Weihnachten der berühmte [[Christkindlesmarkt]] stattfindet, und wo der [[Schöner Brunnen|Schöne Brunnen]] (bekannt wegen des scheinbar nahtlos ins Gitter des Brunnens eingefügten Messingrings, dem „Goldenen Ring“, an dem alle Touristen drehen sollen, damit ihre Wünsche in Erfüllung gehen), das [[Nürnberger Rathaus|Rathaus]], der Hashimotobrunnen und die [[Frauenkirche (Nürnberg)|Frauenkirche]] stehen; die [[St. Lorenz (Nürnberg)|Lorenzkirche]]; [[St. Sebald (Nürnberg)|St. Sebald]]; [[Egidienkirche (Nürnberg)|St. Egidien]]; [[Heilig-Geist-Spital (Nürnberg)|Heilig-Geist-Spital]] (liegt direkt an der [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]]); der [[Historische Meile Nürnberg#Henkersteg|Henkersteg]]; der [[Kettensteg]]; der [[Weißer Turm|Weiße Turm]] mit dem [[Ehekarussell]]-Brunnen; [[Albrecht-Dürer-Haus]]. Hinter der Kirche ''Unserer lieben Frauen'' steht ein kleiner Brunnen, das ''[[Gänsemännchenbrunnen (Nürnberg)|Gänsemännchen]]''; er wurde vermutlich 1550 von [[Pankraz Labenwolf]] gegossen. Viele dieser Sehenswürdigkeiten sind Teil der ausgeschilderten [[Historische Meile Nürnberg|Historischen Meile]].


'''Orchester, Kammerensembles und Chöre'''
Ebenfalls sehenswert ist das nach [[Nikolaus Kopernikus]] benannte [[Planetarium Nürnberg|Planetarium]]; der [[Tiergarten Nürnberg|Tiergarten]]; das [[Reichsparteitagsgelände]] mit dem Dokumentationszentrum und die [[Regiomontanus-Sternwarte]]. Berühmt sind von den Friedhöfen insbesondere der historische ''[[Johannisfriedhof (Nürnberg)|Johannis-]]'' und der ''[[Rochusfriedhof]]'' in den Vororten. Südlich, direkt vor Mauer und Graben befinden sich der Hauptbahnhofs und des [[Staatstheater Nürnberg|Opernhauses]] – beide sind von der Burg aus mit bloßem Auge zu erkennen.


Zu den wichtigen Orchestern der Stadt gehört die [[Staatsphilharmonie Nürnberg]], die nach dem [[Bayerisches Staatsorchester|Bayerischen Staatsorchester]] das größte bayerische Opernorchester ist, die [[Nürnberger Symphoniker]] als Konzertorchester in der Stadt Nürnberg sowie unter anderem das [[Nürnberger Jugendorchester]] und das [[Nürnberger Akkordeonorchester]] (NAO). Zu den bekannten Kammerensembles zählen das [[ars nova ensemble nürnberg]] (gegründet 1968), das Ensemble [[Pegnitzschäfer-Klangkonzepte]] und das [[ensembleKONTRASTE]] (gegründet 1990).
„Dürer-Weg“: Seit dem 7. August 2004 gibt es den sogenannten „Dürer-Weg“, einen Rundgang auf den Spuren [[Albrecht Dürer]]s durch seine Heimatstadt. Nürnberg ist die erste Stadt, die dabei ein audiovisuelles Führungssystem im Freien einsetzt. Ein [[Personal Digital Assistant|Minicomputer]] führt einen auf dem Weg durch die Altstadt mit Ton und Bild.


Zudem gibt es zahlreiche Chöre wie zum Beispiel den 1966 gegründeten Philharmonischen Chor, den [[Egidienchor Nürnberg]], den [[Kammerchor Nürnberg]], den [[Bachchor St. Lorenz Nürnberg|Bachchor St. Lorenz]], den [[Hans-Sachs-Chor Nürnberg]], den [[Nürnberger Gospelchor]], den Jazzchor mit Band [[Singin’ Off Beats]] sowie verschiedene Amateurchöre und Kantoreien.
Zwischen 1975 und 1977 wurde im Stadtteil Schweinau der [[Fernmeldeturm Nürnberg]] errichtet. Dieser ist nach einem Austausch der Turmantennen im Jahr 2005 292,80 Meter hoch und der drittgrößte Fernmeldeturm Deutschlands. Der in 185 Meter Höhe befindliche eiförmige Turmkorb gibt dem Turm den Spitznamen „Nürnberger Ei“. Als ''Fernsehturm'' kann das Bauwerk erst seit 1988 bezeichnet werden, als von dort aus die Programme von [[Sat.1]] und [[RTL Television|RTLplus]] ausgestrahlt wurden.


'''Mozartverein'''
Zu den Denkmälern siehe auch den ausführlichen Artikel ''[[Kunst- und Baudenkmäler der Stadt Nürnberg]]''


Der [[Mozartverein Nürnberg]] ist der älteste Mozartverein der Welt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.mozartverein1829.de/geschichte-des-mozartvereins/ |titel=Geschichte des Mozartvereins – Mozartverein 1829 e.V. Nürnberg |sprache=de-DE |abruf=2024-08-11}}</ref>
<gallery perrow=5>
Bild:Nuernberg Burg Panorama_PtGUI.jpg|Der Hof der Burg
Bild:Nürnberg Schöner Brunnen Totale.jpg|Der ''[[Schöner Brunnen|Schöne Brunnen]]'' auf dem Hauptmarkt
Bild:Ehekarussel01.jpg|''Ehekarussell''-Brunnen vor dem Weißen Turm
Bild:Nuernberg_Weisser_Turm.jpg|Der Weiße Turm
Bild:Nürnberg_panorama.jpg|Panorama vom ''Spittlertorturm'' aus gesehen
</gallery>


'''Populäre Musik'''
=== Parks ===
[[Bild:Woehrder_See.JPG|thumb|[[Wöhrder See]] im Mai 2005]]
Nürnberg weist zahlreiche Freizeit- und Erholungsgebiete auf.


Bis Ende der 1960er Jahre hatten deutsche Rock-Bands ihre Song-Texte „wie selbstverständlich“ in englischer Sprache veröffentlicht und gesungen. Im Jahr 1969 veröffentlichte die Nürnberger Band [[Ihre Kinder]] jedoch ihr erstes Rock-Album mit deutschen Texten und war damit bereits im Jahr vor Gründung von [[Ton Steine Scherben]] zum Wegbereiter der späterhin in deutscher Sprache publizierten Rockmusik in Deutschland geworden.<ref>{{Internetquelle |autor=Steffen Radlmaier |url=https://www.nordbayern.de/franken/nuernberg/nurnberger-band-ihre-kinder-als-die-rockmusik-deutsch-lernte-1.9248954 |titel=Nürnberger Band „Ihre Kinder“: Als die Rockmusik Deutsch lernte |werk=nordbayern.de, Onlineportal des Verlags Nürnberger Presse |hrsg=Verlag Nürnberger Presse |datum=2019-08-25 |sprache=de |abruf=2024-05-28}}</ref> Eine dauerhafte Veränderung der Hörgewohnheiten war die Folge: deutsche Rundfunk- und Fernsehsendeanstalten gingen dazu über, nicht mehr nur englischsprachige, sondern auch deutschsprachige Rock-Songs zu spielen.
Auf dem ehemaligen [[Reichsparteitagsgelände]] im Südosten der Stadt befinden sich heute der [[Luitpoldhain]], regelmäßig Veranstaltungsort des ''Klassik Open Air'', des größten Open-Air-Konzert klassischer Musik in Europa mit über 100.000 Besuchern. Nordwestlich davon befindet sich der [[Dutzendteich]], ein etwa 0,75 Quadratkilometer großer Weiher, um den sich ausgedehnte Parks und Grünanlagen befinden.


=== Das Veranstaltungsjahr ===
Im Norden der Stadt finden sich der ''Stadtpark'' sowie der größere ''Volkspark Marienberg'' im Stadtteil [[Ziegelstein (Nürnberg)|Ziegelstein]].
{| class="wikitable float-right"
|+ Das Veranstaltungsjahr in Nürnberg (Auswahl)
|-
| Februar || [[Panoptikum Kindertheaterfestival]]
|-
| März || [[Filmfestival Türkei/Deutschland|Türkisch-Deutsches Filmfestival]]
|-
| April || [[Nürnberger Volksfest]]/Frühlingsfest
|-
| Mai || [[Blaue Nacht]]
|-
| Mai || [[Trempelmarkt]] (Größter [[Flohmarkt]] Deutschlands)
|-
| Mai (zweijährlich) || [[Internationales Figurentheaterfestival]]
|-
| Mai/Juni || [[RathausART]] (Kunstmesse)<ref>Vgl. [[Martin Droschke]]: ''Im Nürnberger Rathaus gingen die Werke Albrecht Dürers dereinst weg wie warme Semmeln.'' In: ''Franken 2024. Franken-Wissen für das ganze Jahr.'' Emons Verlag, Köln 2023, ISBN 978-3-7408-1797-8, Blatt ''31. Mai.''</ref>
|-
| Mai/Juni || [[Rock im Park]]
|-
| Mai/Juni || [[Grenzenlos – Fest der Partnerstädte am Hans-Sachs-Platz]]
|-
| Juni || [[DTM|Norisring-Rennen der DTM]]
|-
| Juni || [[Fränkisches Bierfest]]
|-
| Juli || [[Pegnesischer Blumenorden|Irrhainfest]] (im [[Schloss Neunhof|Neunhofer Schlossgarten]])
|-
| Juni || [[Afrika Festival Nürnberg]]
|-
| Juni/Juli || [[Internationale Orgelwoche Nürnberg]]
|-
| Juni/Juli || [[Wolke Sieben Festival]]
|-
| Juli || [[Akademie der Bildenden Künste Nürnberg|Kunstakademie]]: Jahresausstellung
|-
| Juli || [[Sommerliebe (Festival)|Sommerliebe Festival]]
|-
| Juli/August || [[Nürnberger Bardentreffen]]
|-
| Juli/August || [[Klassik Open Air (Nürnberg)|Klassik Open Air]]
|-
| Juli/August || [[Musica Franconia]]
|-
| Juli/August || [[St. Katharina Open Air]]
|-
| Juli/August || Pride Weeks mit [[Nürnberger Christopher Street Day]]
|-
| August || [[SommerNachtFilmFestival]]
|-
| August || [[Brückenfestival]]
|-
| Aug./Sep. || [[Nürnberger Volksfest]]
|-
| September || [[Nürnberger Altstadtfest]]
|-
| September || [[Trempelmarkt]] (wie im Mai)
|-
| September || [[Stadt(ver)führungen]]
|-
| September || [[Fränkischer Sommer]]
|-
| September || [[Nürnberger Opernball]]
|-
| September || [[Rund um die Nürnberger Altstadt]]
|-
| Sep./Okt. (zweijährlich) || [[Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis]]
|-
| Sep./Okt. (zweijährlich) || [[Internationaler Jazzpreis der Nürnberger Nachrichten|Jazzfestival Stimmenfang]]
|-
| Oktober || [[Nürnberger Stadtlauf]]
|-
| Oktober || Symposium [[Turmdersinne#Symposium|Turm der Sinne]]
|-
| Oktober || [[Nürnberg.Pop]]-Festival
|-
| Okt. (zweijährlich) || [[Tag der offenen Tür der Stadt]]
|-
| Oktober || [[Deutscher Menschenrechts-Filmpreis|Filmfestival der Menschenrechte]]
|-
| Okt. (zweijährlich) || [[Lange Nacht der Wissenschaften]]
|-
| Nov./Dez. || [[NUEJAZZ]]
|-
| Dezember || [[Nürnberger Christkindlesmarkt]]
|-
| Dez. (zweijährlich) || [[Silvestival]]
|}


'''Regelmäßige Veranstaltungen'''
Östlich der Altstadt liegt die ''Wöhrder Wiese'', ein Park, der im Sommer durch einen beliebten Biergarten und das ''Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne'' Besucher anlockt. Weiter östlich schließt sich der ''Wöhrder See'', ein Stausee der Pegnitz, mit weiteren Grünanlagen an. Nördlich der Wöhrder Wiese liegt der kleine ''Cramer-Klett-Park''.


Die Altstadt mit ihrer Geschichte ist Ort zahlreicher Veranstaltungen. So bieten Stadt(„ver“)führungen die Gelegenheit für Einheimische wie Touristen, Nürnberg neu zu entdecken. Unter einem jährlich wechselnden Thema bieten Experten, Prominente und Stadtführer zahlreiche Führungen innerhalb eines Rahmenprogramms an. Die [[Blaue Nacht]] findet seit dem Jahr 2000 jährlich mit einem jeweils wechselnden inhaltlichen Schwerpunkt statt und lädt ein, die zahlreichen Museen und Kultureinrichtungen vom frühen Abend bis in die Morgenstunden mit zahlreichen Darbietungen und [[Performance (Kunst)|Performances]] kennenzulernen. Die Altstadt erstrahlt in dieser Nacht in einem blauen Licht. Im Dezember zieht der berühmte [[Nürnberger Christkindlesmarkt]] am Hauptmarkt über zweieinhalb Millionen Besucher aus aller Welt an.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordbayern.de/franken/nuernberg/der-nurnberger-christkindlesmarkt-im-wandel-der-zeit-rep-1-1.302429 |titel=Historische Bilder: Der Nürnberger Christkindlesmarkt im Wandel der Zeit |werk=nordbayern.de |datum=2024-12-11 |abruf=2025-03-19}}</ref> Am Rathausplatz präsentieren sich zu dieser Zeit auch die zahlreichen befreundeten und Partnerstädte.
Der Wald um Nürnberg wird durch die [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]] in zwei Gebiete geteilt: den [[Lorenzer Reichswald]] im Süden und den [[Sebalder Reichswald]] nördlich der Pegnitz.


[[Datei:Bardentreffen 15 6801 (11).jpg|mini|hochkant|links|Straßenmusiker beim [[Nürnberger Bardentreffen|Bardentreffen]] in der Altstadt]]
Südöstlich der Stadt, im Lorenzer Reichswald, liegt seit 1939 der 70&nbsp;ha große [[Tiergarten Nürnberg]].
[[Datei:Klassik Open Air 2012 Zuschauer.jpg|mini|hochkant|links|[[Klassik Open Air (Nürnberg)|Klassik Open Air]] im [[Luitpoldhain (Nürnberg)|Luitpoldhain]]]]
[[Datei:2019 RiP Feine Sahne Fischfilet - by 2eight - ZSC2265.jpg|mini|hochkant|links|[[Feine Sahne Fischfilet|Feine-Sahne-Fischfilet]]-Konzert bei [[Rock im Park]]]]
Daneben beheimatet Nürnberg zahlreiche Musikfestivals der verschiedensten Musikstile. Das [[Nürnberger Bardentreffen]] ist am ersten Wochenende der Schulsommerferien mit 200.000 Besuchern das größte Weltmusik- und Songwriter-Festival weltweit. Rund 160.000 Besucher kommen jährlich zum kostenlosen [[Klassik Open Air (Nürnberg)|Klassik Open Air]], bei dem die Nürnberger Symphoniker und die Nürnberger Philharmoniker zu einer ungezwungenen Picknick-Atmosphäre am [[Luitpoldhain (Nürnberg)|Luitpoldhain]] an zwei Abenden auftreten. Seit 1997 treten bei [[Rock im Park]] international bekannte Künstler der Rock- und Popmusik vor etwa 80.000 Besuchern im [[Volkspark Dutzendteich]] auf. Zusammen mit [[Rock am Ring]] ist es das größte Festival dieser Art in Deutschland. Das [[Brückenfestival]] am Pegnitzgrund unter der Theodor-Heuss-Brücke bietet abseits des Mainstreams eintrittsfrei zahlreiche Auftritte und mit der [[Internationale Orgelwoche Nürnberg|Internationalen Orgelwoche Nürnberg]] ist Nürnberg Gastgeber für das wohl größte und älteste Festival für geistliche Musik und Orgelmusik. Mit dem seit 2012 bzw. 2014 stattfindenden [[Wolke Sieben Festival]] und [[Sommerliebe (Festival)|Sommerliebe Festival]] sowie dem 2017 erstmals ausgerichteten [[Container Love Festival]] gehören auch Veranstaltungen im Bereich der elektronischen Musik mit bis zu 15.000 Teilnehmern zum kulturellen Angebot. Der Opernball findet jährlich im Opernhaus des [[Staatstheater Nürnberg|Staatstheaters Nürnberg]] statt. Der [[Nürnberger Christopher Street Day]] findet seit 1998 jährlich Anfang August statt und zählt mittlerweile über 20.000 Teilnehmer.<ref>[https://www.curt.de/nbg/inhalt/artikel/13947/43/ Pride trotz Pandemie: Der CSD 2020 in Nürnberg] auf [[Curt (Magazin)|curt.de]], abgerufen am 22. Juni 2022.</ref>


Das [[Filmfestival Türkei/Deutschland|Türkisch-Deutsche Filmfestival]] ist eine bedeutende interkulturelle Veranstaltung, da es auch international Aufmerksamkeit erfährt. Daneben gibt es auch das internationale Filmfestival der Menschenrechte. Die Nürnberger Autorengespräche zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen im Kontext der geschichtlichen Rolle der Stadt fanden zuletzt 2005 statt. Seit 2003 lädt die Region Nürnberg/Erlangen/Fürth zusammen mit den Hochschulen und innovativen Unternehmen alle zwei Jahre zur [[Lange Nacht der Wissenschaften|Langen Nacht der Wissenschaften]] ein.
=== Sport ===


Das Radrennen [[Rund um die Nürnberger Altstadt]] ist als Eintagesrennen für Amateure und Profis mit seinem Rahmenprogramm entlang der Stadtmauer Anziehungspunkt für Zuschauer. Ebenso große Beliebtheit erfährt der [[Nürnberger Stadtlauf]].<ref>{{Internetquelle |url=http://mein.sportscheck.com/sport/laufsport/events/stadtlauf_nuernberg |titel=StadtLauf Nürnberg Seite des Veranstalters |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20150301171839/http://mein.sportscheck.com/sport/laufsport/events/stadtlauf_nuernberg |archiv-datum=2015-03-01 |abruf=2015-03-11}}</ref> Auf seiner Strecke in der südlichen Altstadt und entlang des Wöhrder Sees starten jährlich rund 7000 Freizeitsportler. Daneben wird jährlich auf dem [[Norisring]] ein Rennen der [[DTM]] ausgetragen. Zu dem Rennen, das vom Motorsportclub Nürnberg ausgerichtet wird, kamen 2006 über 150.000 Besucher.
==== Ursprünge des Sports in Nürnberg ====


[[Datei:2022 Nuernberger Volksfest - by 2eight - DSC 0982.jpg|mini|links|hochkant|Das [[Nürnberger Volksfest]] am Abend]]
Ab dem 14. Jahrhundert entstanden in Nürnberg sportähnliche Gemeinschaften der [[Schütze]]n und [[Fechten|Fechter]]. 1434 richtete der Rat auf der ''Hallerwiese'' einen Sport-, Spiel-, Fest- und Schützenplatz ein, der als ältester Deutschlands gilt. 1962 wurde auf der Hinteren Insel Schütt das Fechthaus errichtet.
Das [[Nürnberger Volksfest]] entstand am 25. August 1826 ähnlich wie das [[Münchner Oktoberfest]] zu Ehren des bayerischen Königs [[Ludwig I. (Bayern)|Ludwig&nbsp;I.]]<ref>Helmut Bresler: ''Feste feiern.'' In: ''Nürnberg Heute.'' Nr.&nbsp;74 (2003) ({{Webarchiv |url=http://nuernberg.de/imperia/md/presse/dokumente/internet/publikationen/nh-archiv/nh74/nh74_32_39_feste.pdf |text=nuernberg.de |wayback=20180830004947}} [PDF; 1,8&nbsp;MB]).</ref> Seit 1919 findet parallel dazu in der ersten Jahreshälfte das Frühlingsfest statt. Mit ihren Attraktionen und Bierzelten locken die Feste jeweils etwa 1,6 Millionen Besucher an. Im Herbst gibt es das [[Volksfest|Altstadtfest]] mit Verkaufsbuden am Hauptmarkt und den Fest-Stuben und Zelten am Hans-Sachs-Platz und auf der Insel Schütt. Eröffnet wird das Altstadtfest mit dem traditionellen Fischerstechen, das seit dem Mittelalter als Brauchspiel belegt ist und bei dem zwei Mannschaften in Wettstreit treten, sich auf der [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]] von kleinen Kähnen zu stoßen.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Fischerstechen|autor=HM|seite=288|nurlemma=ja|id=2086}}</ref> Das Altstadtfest greift das traditionelle Patronatsfest des Heiligen Egidius auf, das vom Spätmittelalter bis ins 19.&nbsp;Jahrhundert gefeiert wurde. In seiner heutigen Form findet es seit 1975/1984 statt und hat über eine Million Besucher. Durch den bekannten Karnevalisten Bromig und Stadtrat Horst Volk wurde das Fischerstechen 1964 wieder ins Leben gerufen. Seit 1970 wird es jährlich beim Nürnberger Altstadtfest durchgeführt. Der mittlerweile verstorbene ehemalige Stadtrat Horst Volk war auch maßgeblicher Initiator der Neuauflage und Wiederentdeckung des Altstadtfestes.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Altstadtfest|autor=ChB/HM|seite=66|nurlemma=ja|id=1019}}</ref>


Ein Höhepunkt der fränkischen Festkultur ist die [[Kirchweih]] (ostfränkisch „Kärwa“), die je nach Stadtteil oder Dorf zu verschiedenen Zeiten stattfindet. Die traditionelle Form der Dorfkirchweih hat sich neben dem Nürnberger Umland auch in Dörfern (beispielsweise [[Neunhof (Nürnberg)|Neunhof]] oder [[Großgründlach]]) des [[Knoblauchsland]]s erhalten. Bekannt ist auch die Johanniskirchweih des Stadtteils [[St. Johannis (Nürnberg)|St. Johannis]].
Die Geschichte des modernen [[Sport]]s begann in Nürnberg, wie anderswo, erst Mitte des 19. Jahrhunderts. 1846 organisierte sich erstmals die [[Turnbewegung]] im Turn- und Sportverein 1846 Nürnberg. Der ''Turnverein Gleishammer'' war der erste süddeutsche Turnverein, der 1893 den Bruch mit der bürgerlichen Turnbewegung vollzog und der neu entstandenen sozialdemokratischen [[Arbeitersport in Deutschland|Arbeitersportbewegung]] anschloss. Innerhalb kürzester Zeit entwickelt sich Nürnberg zum süddeutschen Zentrum des Arbeitersports.


[[Datei:2022 06 28 Z-Bau Nürnberg Stefanie Sargnagel Lesung 11.jpg|mini|hochkant|links|[[Z-Bau (Haus für Gegenwartskultur)]]]]
==== Entwicklung zur Sporthochburg ====
[[Datei:CSD Nürnberg Hirsch Party 01.webp|mini|hochkant|links|[[Nürnberger Christopher Street Day|CSD-Afterparty]] im Hirsch]]
[[Bild:Dutzendteich_und_Stadion.JPG|thumb|Dutzendteich mit Dokuzentrum und Stadion im Mai 2005]]
Die Dominanz Nürnberger Arbeitersportvereine in den 1920er und frühen 1930er Jahren war ein Teil von Nürnbergs Entwicklung zu einer ''Sporthochburg''. Die Bedeutung des Nürnberger [[Fußball]]s war eine zweite wichtige Komponente. Der [[1. FC Nürnberg]] war der erfolgreichste [[Fußball in Deutschland|deutsche Fußballverein]] dieser Zeit und errang zwischen 1920 und 1936 sechsmal die [[Deutscher Fußballmeister|Deutsche Meisterschaft]]. Spieler des 1.FC Nürnberg stellten phasenweise die Hälfte der Spieler der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutschen Fußballnationalmannschaft]]. In den 1920er Jahren baute die Stadt mit dem [[EasyCredit-Stadion|Städtischen Stadion (heute: easyCredit-Stadion)]] eine moderne Sportstätte mit Aschenbahn und angeschlossenem Schwimmbad. Mit 9 Meistertiteln ist der FCN noch immer Vize-Rekordmeister.


=== Nachtleben ===
Den Ruf als ''Sporthochburg'' ergänzten die Erfolge Nürnberger Vereine im [[Kraftsport]], [[Ringen]] und besonders im [[Radsport]]. Allein zwischen 1890 und 1900 waren 52 Radsportvereine gegründet worden. In Nürnberg wurde die erste Radrennbahn [[Bayern]]s errichtet, 1912 wurde die noch heute existierende ''Radrennbahn Reichelsdorfer Keller'' eröffnet. Besonders die [[Bahnradsport|Steherrennen]] erfreuten sich großer Popularität.
[[Datei:Frauentormauer Nürnberg 05.jpg|mini|hochkant|links|Nürnberger Rotlichtbezirk an der [[Frauentor (Nürnberg)#Frauentormauer|Frauentormauer]]]]
[[Datei:Bahnhofsplatz mit Nightlinern in Nürnberg 03.jpg|mini|hochkant|links|[[NightLiner]] auf dem [[Bahnhofsplatz (Nürnberg)|Bahnhofsplatz]]]]


==== Bars und Diskotheken ====
Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Nürnberg seinen Ruf als ''Sporthochburg'' nur noch in den 1950er und 1960er Jahren aufrecht erhalten. Im Radsport und in der Leichtathletik brachte Nürnberg noch vereinzelt herausragende Sportler hervor. Im [[Handball]] dominierten die [[1. FC Nürnberg Handball|Frauen des 1. FC Nürnberg]] in den 60ern. Mit dem Abstieg der Fußballherren des 1. FC Nürnberg 1969, unmittelbar nachdem 1968 letztmals die Deutsche Fußballmeisterschaft errungen wurde, vollzog sich parallel ein Wandel im Nürnberger Sport.
'''Übersicht'''


In der Nürnberger Altstadt befinden sich Kneipen und Bars und kleinere Tanzlokalitäten vor allem unterhalb der Burg, in der Umgebung der Weißgerbergasse, entlang der Pegnitz auf [[Lorenz (Nürnberg)|Lorenzer Seite]] und im Umfeld der Königsstraße. Größere Diskotheken und Clubs liegen meist außerhalb der Altstadt.<ref>{{Internetquelle |url=https://tourismus.nuernberg.de/geniessen/restaurants/bars-clubs/ |titel=Bars & Clubs – Tourismus Nürnberg |sprache=de-DE |abruf=2024-03-16}}</ref> Die Musikrichtungen Rock, Pop und Hip-Hop werden unter anderem in einem Diskothekenzentrum im und um das ehemalige Gebäude der [[Vereinigte Margarine-Werke Nürnberg|Vereinigten Margarinewerken RESI]] in der Klingenhofstraße oder in den Clubs entlang der [[Regensburger Straße (Nürnberg)|Regensburger Straße]] gespielt. Eher abseits vom Mainstream trifft man sich in den [[Z-Bau (Haus für Gegenwartskultur)|Kulturzentren der Frankenstraße]], in den Diskotheken und Clubs der Vogelweiherstraße, wo sich unter anderem der mehrfach ausgezeichnete Techno-Club [[Die Rakete (Nürnberg)|Die Rakete]] befindet oder rund um das [[AEG]]- und [[Quelle (Versandhandel)|Quelle]]-Areal entlang der [[Fürther Straße]]. Ein weiterer renommierter Techno-Club ist das [[Haus 33]] im [[Nürnberger Rotlichtviertel]]. Auch das Programm im [[Künstlerhaus Nürnberg|Künstlerhaus]] und den verschiedenen Kulturläden in den Stadtteilen bereichern das abendliche Angebot. Am Paniersplatz befindet sich mit dem [[Jazzstudio Nürnberg|Jazzstudio]] ein Anlaufpunkt für die Jazz-Szene. Gehobenere Restaurants liegen unter anderem am Weinmarkt, nahe dem Germanischen Nationalmuseum, rund um den [[Friedrich-Ebert-Platz (Nürnberg)|Friedrich-Ebert-Platz]] sowie in einigen weiter außen liegenden Stadtteilen, wie [[Eibach (Nürnberg)|Eibach]] oder [[Erlenstegen]]. Des Weiteren findet man in den Stadtteilen [[Gostenhof]] und [[St. Johannis (Nürnberg)|St. Johannis]] sowie in der [[Südstadt (Nürnberg)|Südstadt]] alternativere Kulturzentren, Restaurants, Kneipen und Bars. Im Jahr 2021 wurden die sieben Nürnberger Veranstaltungsstätten Club Stereo, Desi, Die Rakete, Hirsch, Jazzstudio, Kantine sowie die Tante Betty Bar mit dem höchstdotierten Musikpreis der Bundesregierung, dem ''APPLAUS-Preis'' der [[Initiative Musik]] bedacht.<ref>Michael Zirnstein: [https://www.sueddeutsche.de/muenchen/clubs-nuernberg-initiative-musik-1.5372028 ''Träume für leere Räume.''] In: ''[[sueddeutsche.de]].'' 3. August 2021, abgerufen am 31. August 2021.</ref>
==== Krise des Leistungssports ====
National und international erfolgreich wurden nur noch Randsportarten wie [[Faustball]] beim ''Turnverein Eibach 1903'' oder [[Ringen]] beim [[SV St. Johannis 07 e.V.|SV St. Johannis 07]] um Olympiasieger [[Pasquale Passarelli]] betrieben. Viele Sportvereine zogen sich aus dem Leistungssport zurück und widmeten sich dem [[Breitensport]]. Der ''Post SV Nürnberg'' wurde auf diese Art in den 1980ern zum mitgliederstärksten deutschen Sportverein und ist 2006 noch zweitgrößter Sportverein Bayerns. Versuche, außer Fußball anderen Leistungssport wieder zu etablieren, endeten mit dem finanziellen Kollaps der Vereine. So musste sich der [[Turn- und Sportverein 1888 Nürnberg]] 1990 aus der 2. [[Handball-Bundesliga|Handballbundesliga]] zurückziehen, nachdem er in den 1980ern mehrmals in die 1. Bundesliga aufgestiegen war.


==== Rückkehr zum Spitzensport ====
==== Rotlichtviertel ====
{{Hauptartikel|Nürnberger Rotlichtviertel}}
[[Bild:Pokalfinale_2007_Fanblock_Nuernberg1.JPG|thumb|Fanblock des 1. FC Nürnberg beim DFB-Pokalfinale 2007]]
Hinter dem westlichen Ende der [[Frauentormauer]], zwischen Spittler- und Färbertor, sowie der Ottostraße und Engelhardsgasse befindet sich das zentrale Nürnberger [[Rotlichtviertel]]. Es stellt eines der größten und ältesten seiner Art in Deutschland dar. Erste Quellen weisen bereits seit 1381 auf die Ausübung von Prostitution in [[Prostitution im Mittelalter#Frauenhaus|Frauenhäusern]] hin. Im 19. Jahrhundert wurden die Häuser oftmals als ''Weinhandlungen'' bezeichnet.<ref>{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Prostitution|autor=CTh|seite=|id=4448}}</ref>
In den 1990ern und seit der Jahrtausendwende gelang es Nürnberger Vereinen jedoch, in allen populären Mannschaftssportarten erfolgreich zu arbeiten. So kehrte die Herrenfußballabteilung des [[1. FC Nürnberg]] nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Drittklassigkeit wieder in die 1. Bundesliga zurück. Nach 39 Jahren ohne Titel gewann der ''Club'' im Jahre 2007 der [[DFB-Pokal]] und spielt erstmals seit 19 Jahren wieder international. Die [[1. FC Nürnberg Handball|Handballfrauen des 1. FC Nürnberg]] konnten an ihre erfolgreiche Zeit in den 1960ern anknüpfen und gewannen zuletzt 2007 die deutsche Meisterschaft. Im [[Eishockey]] konnten sich die [[Sinupret Ice Tigers|Nürnberg Ice Tigers]] als Spitzenverein in der [[Deutsche Eishockey-Liga|höchsten Spielklasse]] etablieren. 1999 und 2007 wurden die Ice Tigers Deutscher Vize-Meister. Seit 2006 tragen sie an Stelle des Stadtnamens den Namen des Sponsors im Vereinsnamen. Um eine dauerhafte Grundlage für einen Verein in der höchsten Eishockeyspielklasse zu schaffen, wurde im Februar 2001 die über 10.000 Zuschauer fassende [[Arena Nürnberger Versicherung]] eröffnet. In dieser Multifunktionsarena spielten von 2005 bis 2007 auch die [[Dimplex Falke Nürnberg|SELLBYTEL Baskets Nürnberg]], die in dieser Zeit der [[Basketball-Bundesliga]] angehörten. Die Arena wird auch von den [[Brose Baskets]] aus Bamberg für die Austragung der Spiele in der [[ULEB Euroleague]] genutzt. Die Herren des Tennis-Club 1. FC Nürnberg gehörten von 2005 bis 2007 wieder der Bundesliga an. Anfang 2006 kehrte die Ringerstaffel des SV St. Johannis 07 zurück in die 1. Bundesliga.


=== Regelmäßige Veranstaltungen ===
==== Restriktionspolitik ====
Dem zunehmenden Problem von [[Rauschtrinken|Alkoholexzessen]], vor allem bei Jugendlichen, ist die Stadt seit dem Jahr 2007 im [[Volkspark Marienberg|Marienbergpark]] im Bereich des Marienbucks und des Marienbergweihers sowie am Pegnitzgrund mit verstärkten Kontrollen und im Bereich Kohlenhof ([[Flatrate-Party]]s örtlicher Diskotheken) mit einem Verbot begegnet, letzteres offenbar mit Vorbildcharakter auch für andere Großstädte.<ref>zim: {{Webarchiv |url=http://www.nn-online.de/artikel.asp?art=692756&kat=10 |text=''Nürnberg ist Vorbild im Kampf gegen das Komasaufen. Andere Kommunen holen sich strategische Tipps'' |archive-is=20070503113228}}. Onlineportal der ''Nürnberger Nachrichten.'' 3. September 2007.<!-- unklar: Mementodatum liegt vor angegebenen Veröffentlichungsdatum!? --></ref> Darüber hinaus herrscht am [[Nürnberg Hauptbahnhof|Nürnberger Hauptbahnhof]] seit 2017 von 22 bis 6 Uhr und seit 2018 ein generelles Konsumverbot von Alkohol, der Kauf ist aber weiterhin gestattet. Mit Hinblick auf die um 30 % gesunkene Zahl von registrierten Körperverletzungen zeige das Verbot nach Ansicht des Ordnungsamtes und der Polizei Wirkung.<ref>Elke Graßer-Reitzner: [https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/das-alkoholverbot-rund-um-den-hauptbahnhof-wirkt-1.10512933 ''Das Alkoholverbot rund um den Hauptbahnhof wirkt.''] In: ''[[Nürnberger Nachrichten|nordbayern.de]],'' 14. Oktober 2020, abgerufen am 15. Februar 2022.</ref> In den 2010er Jahren kam es durch mehrere Razzien, Beschwerden beim Ordnungsamt und darauf folgende strenge Auflagen zu Schließungen von Techno-Clubs wie den ''Viper Room''-Nachfolgern ''Nano'' (2016) und ''4hertz'' (2018) sowie dem ''Waschsalon'' (2017) auf dem Klingenhofareal.<ref>Gabriel Popp: [https://www.fazemag.de/techno-club-4hertz-schliesst-zum-neuen-jahr/ ''Nürnberger Techno-Club „4hertz“ schließt zum neuen Jahr.''] In: ''fazemag.de'', 20. Dezember 2018, abgerufen am 23. April 2020.</ref><ref>sh: [https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/nach-drogenrazzia-techno-club-waschsalon-schliesst-1.6461582 ''Nach Drogenrazzia: Techno-Club „Waschsalon“ schließt.''] In: ''nordbayern.de'', 5. August 2017, abgerufen am 16. Februar 2022.</ref> Diese Maßnahmen zeigten keine nachhaltige Wirkung: Im Jahr 2022 lag der Nürnberger Hauptbahnhof in der Kriminalstatistik der Bundespolizei auf Platz drei der gefährlichsten Bahnhöfe bundesweit.<ref>{{Internetquelle |autor=Juliane Rummel, Miriam Garufo |url=https://www.br.de/nachrichten/bayern/so-gefaehrlich-ist-der-nuernberger-hauptbahnhof,TurFad1 |titel=So gefährlich ist der Nürnberger Hauptbahnhof |werk=br.de |hrsg=Bayerischer Rundfunk |datum=2023-11-08 |sprache=de |abruf=2024-06-12}}</ref> Und laut Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurden im Jahr 2022 um 23 Prozent mehr Sexualdelikte und vorsätzliche Körperverletzungen und um 48 Prozent mehr Kapitalverbrechen gegenüber dem Vorjahr verübt.<ref>{{Internetquelle |autor=dpa, krei |url=https://www.t-online.de/region/nuernberg/id_100137110/kriminalitaet-in-nuernberg-und-umgebung-das-sind-die-haeufigsten-verbrechen.html |titel=Das sind die meisten Verbrechen in Nürnberg und Umgebung |werk=t-online.de |hrsg=Ströer Digital Publishing |datum=2023-03-02 |sprache=de |abruf=2024-06-12}}</ref>
==== Kulturelle Veranstaltungen ====
[[Bild:KlassikOpenAir2004.JPG|thumb|Klassik Open Air 2004]]
* Die [[Nürnberger Autorengespräche]], eine Initiative örtlicher Autoren zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen im Kontext der geschichtlichen Rolle der Stadt, finden seit 1996 statt.
* [[Internationale Orgelwoche Nürnberg]]
* Seit 2000 findet jedes Jahr an einem Samstag Mitte Mai die [[Blaue Nacht]] statt, eine Kulturnacht mit geöffneten Museen, Kunstprojekten, [[Performance (Kunst)|Performances]] und Musik in der gesamten Innenstadt.
* Alle zwei Jahre an einem Samstag im Oktober präsentiert die Region Nürnberg, [[Fürth]] und [[Erlangen]] [[Die Lange Nacht der Wissenschaften]]. Die Lange Nacht der Wissenschaften hatte 2003 ihre Premiere.
* Das ''Klassik Open Air'', auch „Woodstock der klassischen Musik“ genannt, findet ebenfalls seit 2000 am Luitpoldhain (im Juli und August) statt. Ursprünglich anlässlich des 950. Geburtstag Nürnbergs geplant, wird es wegen des großen Erfolges jährlich wiederholt. An einem Tag spielen die [[Nürnberger Symphoniker]], an dem anderen [[Nürnberger Philharmoniker]]. Es ist mit insgesamt rund 100.000 Besuchern, die sich in allen Altersklassen zum ungezwungen und gemeinsamen Picknick treffen, jährlich das größte Klassik Open Air in [[Europa]]. Der Eintritt ist frei.
* Seit 1976 wird das [[Bardentreffen]] mit zahlreichen kostenlosen Konzerten jährlich am ersten Wochenende der Bayerischen Schulferien an verschiedenen Spielstätten in der Altstadt durchgeführt. Mit jährlich ca. 100.000 Besuchern ist es eines der größten Weltmusik- und Liedermacherfestivals weltweit.
* [[Rock im Park]], Ableger des zeitgleich am [[Nürburgring]] stattfindenden Festivals [[Rock am Ring]] findet seit 1997 jährlich auf dem [[Zeppelinfeld]] (bis 2003 im Frankenstadion) statt und ist mit 40.000-60.000 Besuchern eines der größten Rockfestivals Deutschlands.
* Im Filmhaus Nürnberg, dem kommunalen Kino, finden jährlich zwei Filmfestivals statt: im Frühjahr das Filmfestival Türkei-Deutschland, im Herbst das Internationale Filmfestival der Menschenrechte


==== Sportveranstaltungen ====
==== Nachtverkehr ====
{{Hauptartikel|NightLiner}}


Die öffentlichen Verkehrsbetriebe [[VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg|VAG]] bieten in den Nächten vor Samstag und Sonntag sowie vor Feiertagen und Brückentagen einen [[Nachtverkehr|Nachtbusverkehr]] an, den sogenannten [[NightLiner]], der die gesamte engere Region erschließt und dessen Linien jede volle Stunde vom Hauptbahnhof abfahren.<ref>Siehe [https://www.vag.de/netz/nightliner/ ''Nightliner.''] In: ''vag.de'', abgerufen am 16. Februar 2022.</ref> Zusätzlich zu den Nachtbussen verkehren auch die [[S-Bahn Nürnberg|S-Bahnlinien]] S1, S2, S3, S4 und S6 in der Nacht.<ref>[https://beg.bahnland-bayern.de/de/pressemitteilungen/verbesserungen-bei-der-s-bahn-nuernberg ''Verbesserungen bei der S-Bahn Nürnberg.''] In: ''beg.bahnland-bayern.de'', 30. März 2022, abgerufen am 12. Oktober 2022.</ref>
* Regelmäßig wird auf dem [[Norisring]] das [[Deutsche Tourenwagen-Masters]] (DTM) ausgetragen. Zu dem Rennen auf dem Stadtkurs kamen 2006 über 150.000 Besucher. Ausrichter ist der ''Motorsportclub Nürnberg''.


=== Kulinarische Spezialitäten ===
* Seit 1996 findet an jedem 3. Oktober in der Innenstadt der [[Nürnberger Stadtlauf]], eine Laufveranstaltung, die sich vor allem an Freizeitsportler richtet, statt.
[[Datei:Nürnberger Bratwürste.jpg|mini|[[Bratwurst#Nürnberger Rostbratwurst|Nürnberger Rostbratwürste]]]]
{{Hauptartikel|Fränkische Küche}}


Bereits in den Jahren zwischen 1302 und 1310 erließ der Rat der Stadt ein Gebot, ausschließlich mit Gerste zu brauen.<ref name="Friedrich,_Gunther_2000" group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Brauwesen|autor=GF|seite=158 f.|nurlemma=ja|id=1431}}</ref> Obwohl lange Zeit das untergärig gebraute, stark gehopfte [[Rotbier]] in Nürnberg am meisten verbreitet war, ist es heute fast unbekannt. Nach der Jahrtausendwende begannen jedoch kleine Brauereien wie [[Schanzenbräu]] oder die Brauerei ''Altstadthof'', diese Art von Bier selbst herzustellen.<ref>[https://bierakademie.net/blog-post/biertalk-46-interview-mit-stefan-stretz-vom-schanzenbraeu-in-nuernberg/?doing_wp_cron=1658231848.6543540954589843750000 ''Interview mit Stefan Stretz vom Schanzenbraeu in Nuernberg.''] DBA Deutsche BierAkademie GmbH, abgerufen am 19. Juli 2022.</ref> Seit 1531 wurde auch Weißbier gebraut<ref name="Friedrich,_Gunther_2000" group="StLex" /> und Wein war ebenfalls ein geschätztes Getränk.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Bierwirtschaften|autor=HBe|seite=144|nurlemma=ja|id=1359}}</ref> Die [[Felsengänge (Nürnberg)|Felsengänge]] verweisen noch auf die hohe Bedeutung der Braukunst in Nürnberg. Noch im Jahr 1880 stand Nürnberg mit einer Menge von 173.000 Hektolitern an der Spitze des bayerischen Bierexports. Von den im Jahr 1806 insgesamt 34 Brauereien auf Nürnberger Stadtgebiet waren bis 1925 nur noch 5 verblieben.<ref name="Friedrich,_Gunther_2000" group="StLex" /> Zwar sind in der Stadt heute nurmehr wenige Brauereien verblieben, doch hat das Umland in seinen Regionen [[Mittelfranken]] und [[Oberfranken]] weiterhin eine hohe Brauereidichte. Die dort ansässigen Kleinbrauereien genießen einen ausgezeichneten Ruf.
* Seit 2003 findet immer am Anfang des Jahres der 'KarstadtQuelle Versicherungen Hallencup' (2003 ohne Sponsor, 2004 und 2005 'Mobilat Hallencup') in der [[Arena Nürnberger Versicherung]] statt. Gastgeber dieses Fußabll-Hallenturnieres ist der 1. FC Nürnberg, auf dessen Gästeliste meist namhafte Vereine aus der 1. und 2. Fußball-Bundesliga stehen. 2007 traten unter anderem [[Hertha BSC|Hertha BSC Berlin]], der spätere Sieger [[VfB Stuttgart]] und der Lokalrivale, die [[SpVgg Greuther Fürth]] an.


Die bekannteste Wurstspezialität der Stadt ist die [[Nürnberger Rostbratwurst]]. Bereits 1497 schrieb der Stadtrat Zutaten und Größe vor. Die geringe Größe von nur sieben bis neun Zentimetern scheint Ausdruck der hohen Preise in Nürnberg zur Zeit des Mittelalters gewesen zu sein. Doch ist das neben der typischen [[Majoran]]-Note das Geheimnis ihres Geschmacks, da wegen des günstigen Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen das Grillaroma des Buchenfeuers besser angenommen wird. Sie wird entweder im [[Brötchen]] ([[Nürnberger Dialekt|ostfränkisch-nürnbergerisch]] „Weggla“) gegessen, mit [[Senf]] oder zu gekochtem [[Sauerkraut]], dann allerdings – von den Einheimischen bevorzugt – mit [[Meerrettich]], in Nürnberg „Kree“<ref>{{Internetquelle |url=https://purl.badw.de/ru6vFp#Suche%20nach%20Kren |titel=Kren |werk=BDO {{!}} [[Bayerns Dialekte Online]] |hrsg=[[Bayerische Akademie der Wissenschaften]] |sprache=de |abruf=2024-06-12 |zitat=Bedeutungen (…) 3. Meerrettich: Dialektbelege: Kree ‚Speisen‘, Großenseebach ERH.}}</ref> genannt. Als „[[Blaue Zipfel|saure Zipfel]]“ bezeichnet man in Weißwein, Zwiebeln, Lorbeerblättern, Wacholderbeeren und Nelken gekochte Nürnberger Bratwürste.
==== Sonstige Veranstaltungen ====


[[Datei:Nuernberger Lebkuchen 3183857869 0f3f7bcbe3.jpg|mini|[[Nürnberger Lebkuchen]]]]
* Nürnberger Volksfest
* Das Friedensmahl lehnt sich an die Feierlichkeiten anlässlich der Beendigung des [[Dreißigjähriger Krieg|Dreißigjährigen Kriegs]] in der Stadt 1649 an. Es wurde 2000 im Rahmen des 950jährigen Stadtjubiläums als gemeinsame Mahlzeit der Nürnberger veranstaltet. Inzwischen ist das Friedensmahl eine Benefizgala, die anlässlich der Verleihung des [[Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis|Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreis]] veranstaltet wird, die Einnahmen kommen dem Preisträger der letzten Verleihung zu Gute.


Daneben ist auch die [[Nürnberger Stadtwurst|Stadtwurst]] eine geschätzte Wurstspezialität Nürnbergs. Als „Stadtwurst mit Musik“ wird sie im Sommer in zahlreichen Biergärten, dünn aufgeschnitten auf einem Teller, mit fein gehackten Zwiebeln, einem mild-säuerlichen Essigdressing und einigen Scheiben Holzofenbrot serviert. Auch der [[Ochsenmaulsalat]] hat einen leicht säuerlich erfrischenden Geschmack, er wird durch weitere Zutaten zum [[Nürnberger Gwerch]].
=== Freizeit ===


Als Süßwasserfisch wird der [[Karpfen]] gebacken oder [[Karpfen blau|blau]] aus der traditionellen Küche der Stadt und in der Region gegessen. Ein typischer [[Braten (Gericht)|Sonntagsbraten]] ist das [[Schäuferle]] mit [[Rohe Klöße|rohen Klößen]]. Daneben wird der fränkische [[Sauerbraten]] geschätzt, dessen Soße mit einem Soßenlebkuchen verfeinert wird.
Hauptartikel: ''[[Freizeit Nürnberg]]''


Die traditionelle Verwendung einer Vielzahl von Gewürzen ist wohl auf den ausgedehnten Fernhandel im Mittelalter zurückzuführen. Auch der überregional bekannte [[Nürnberger Lebkuchen]] steht für diesen Aromenreichtum. Seine Produktion in der Stadt ist seit dem 13. Jahrhundert belegt.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Lebkuchen|autor=HM|seite=617&nbsp;f.|nurlemma=ja|id=3483}}</ref> Zur Kirchweih im Sommer werden traditionell [[Knieküchle]] gebacken.
==== Nachtleben ====
Die kulturelle Infrastruktur Nürnbergs ist mit anderen Großstädten vergleichbar und weist einzelne besondere „Highlights“ auf. Ein Schwerpunkt des Nachtlebens findet sich in der Altstadt, jedoch nicht so konzentriert wie in den Nachbarstädten Fürth und Erlangen. Unterhalb der Burg und in der [[Weißgerbergasse (Nürnberg)|Weißgerbergasse]] findet sich eine Vielzahl von Kneipen in mittelalterlichen Fachwerkhäusern. Das [[Cinecittà Nürnberg|Cinecittà]] ist eines der größten Kinozentren Deutschlands mit einem komplett unterirdisch gelegenen [[IMAX|IMAX-Kino]]. Neben diesem und einem weiteren Kinocenter gibt es eine Reihe Programmkinos, Diskotheken, Bars, Clubs und Kneipen sowie Konzerthäuser.


== Bildung und Forschung ==
In der alternativen Kultur hatte Nürnberg zwei Jahrzehnte mit dem selbstverwalteten Kommunikationszentrum [[KOMM]] ein herausragendes Beispiel in diesem Bereich, vergleichbar mit der [[Rote Flora|Roten Flora]] in [[Hamburg]]. Die Selbstverwaltung war in der Bevölkerung lange umstritten, zu den ersten Aktionen nach der Wahl [[Ludwig Scholz]] (CSU) 1996 zum Oberbürgermeister wurde die Selbstverwaltung abgeschafft und das KOMM in ein Künstlerhaus umgewandelt. Im heutigen K4 finden heute „normale“ Ausstellungen, Lesungen und Konzerte statt. In den Stadtteilen verfügt Nürnberg über ein gutes Netz an Kulturläden. Die alternative Kulturszene verfügt heute mit dem Z-Bau (Teil der ehemaligen SS-Kaserne) über ein weiteres Kulturzentrum.
{{Hauptartikel|Bildung und Forschung Nürnberg}}


=== ''Preis der Stadt Nürnberg'' ===
In den ehemaligen Vereinigten Margarinewerken RESI in der Klingenhofstraße entstand ein Diskothekenzentrum mit dem Kultur- und Seminarzentrum. Dort findet sich einer der wenigen Biergärten ohne Sperrzeit.
Alle ein bis zwei Jahre wird der [[Preis der Stadt Nürnberg]] an Personen mit herausragenden Leistungen in Kunst und Wissenschaft verliehen.


=== Kulinarische Spezialitäten ===
=== Allgemeinbildende Schulen ===
Zum weiteren Bildungsangebot im Stadtgebiet gehören 20 [[Liste der Gymnasien in Nürnberg|Gymnasien]] (öffentlich und privat)<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/schulen_in_nuernberg/gym_adressen.html Liste aller Gymnasien] auf dem Stadtportal ''nuernberg.de,'' abgerufen am 7. Dezember 2017.</ref> und zwölf [[Liste der Realschulen in Nürnberg|Realschulen]] (öffentlich und privat),<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/schulen_in_nuernberg/rs_adressen.html Liste aller Realschulen] auf dem Stadtportal ''nuernberg.de,'' abgerufen am 7. Dezember 2017.</ref> von welchen fünf Gesamtschulen (öffentlich und privat) sind, sowie je zwei Fach- und Berufsoberschulen und zahlreiche Berufs-, Berufsfach-, Fach-, [[Liste der Mittelschulen in Nürnberg|Mittel]]- und [[Grundschule]]n.<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/schulen_in_nuernberg/ nuernberg.de]</ref> Die Stadt Nürnberg betreibt ein Pädagogisches Institut, das die Schulen bei der Schulentwicklung unterstützt sowie einen Schulpsychologischen Dienst, die ihren Sitz im Haus der Pädagogik haben.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/internet/paedagogisches_institut/ |titel=Institut für Pädagogik und Schulpsychologie Nürnberg – IPSN |abruf=2024-03-16}}</ref>
{{Hauptartikel|Liste der Gymnasien in Nürnberg}}
{{Hauptartikel|Liste der Realschulen in Nürnberg}}
{{Hauptartikel|Liste der Mittelschulen in Nürnberg}}


=== Hochschulen ===
Von den kulinarischen Spezialitäten Nürnbergs sind besonders die weltbekannten [[Nürnberger Lebkuchen]] sowie die ''[[Nürnberger Rostbratwurst|Nürnberger Bratwürste oder Rostbratwürste]]'' (beide Namen sind durch eine europäische Verordnung geschützt) hervorzuheben. Die ''Nürnberger Bratwürste'' werden entweder in einem [[Brötchen]] („drei im Weggla“) oder mit Sauerkraut (unter anderem als „Sechs auf Kraut“), serviert.
[[Datei:Akademie Nürnberg Außenaufnahme.JPG|mini|[[Akademie der Bildenden Künste Nürnberg|Akademie Nürnberg]] Außenaufnahme]]
[[Datei:Hochschule für Musik Nürnberg (1).jpg|mini|[[Hochschule für Musik Nürnberg|Hochschule für Musik]]]]


Nürnberg beherbergt eine Universität, zwei Kunsthochschulen, zwei Fachhochschulen sowie zwei Studienzentren von Fernhochschulen mit insgesamt rund 26.000 Studenten im Wintersemester (WS) 2018/19.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bildung-Forschung-Kultur/Hochschulen/Publikationen/Downloads-Hochschulen/studierende-hochschulen-endg-2110410197004.pdf?__blob=publicationFile |titel=Bildung und KulturStudierende an Hochschulen |hrsg=Statistisches Bundesamt |datum=2019-10-18 |format=PDF; 2,7&nbsp;MB |abruf=2020-06-09}}</ref>
Des Weiteren werden [[Stadtwurst]], [[Ochsenmaul (Fleisch)|Ochsenmaulsalat]], [[Brezel]]n (''Breezn''), und das „[[Schäufele]]“, ein Schweineschulterbraten mit röscher Kruste als typisch nürnbergische Gerichte angesehen.


Im Mai 1526 wurde in Nürnberg das [[Aegidianum|Gymnasium St. Egidien]] gegründet, aus dem nach nur neunjähriger Betriebszeit schließlich 1575 die vom Nürnberger Stadtrat gegründete Akademie ''Publica et trivialis schola'' und 1622 die [[Universität Altdorf|Universität]] in [[Altdorf bei Nürnberg]] offiziell hervorging. Mit dem Übergang Nürnbergs 1806 und Erlangens 1810 an Bayern und im Zuge der neu gegründeten bayerischen Landesuniversitäten wurde die Altdorfina 1809 zugunsten des [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg|Erlanger Standortes]] geschlossen.
== Söhne und Töchter Nürnbergs ==
[[Bild:Nuremberg Duererhaus f n.jpg|thumb|upright|Dürerhaus am Platz ''Beim Tiergärtnertor'']]
Der bekannteste Sohn der Stadt Nürnberg ist sicherlich der Maler [[Albrecht Dürer]]. Aber auch Persönlichkeiten wie [[Martin Behaim]] (Erfinder des ersten Globus), [[Hans Sachs]] (Dichter), [[Peter Henlein]] (Erfinder der Taschenuhr), [[Anton Koberger]] (Buchdrucker und -händler), [[Adam Kraft]] (Bildhauer), [[Georg Philipp Harsdörffer]] (Dichter) sowie [[Theo Schöller]] (Speiseeis) stammen aus Nürnberg.


Die [[Akademie der Bildenden Künste Nürnberg]] wurde 1662 von Bürgern gegründet und ist die älteste Kunstakademie im deutschsprachigen Raum. Sie residiert seit 1954 in von [[Sep Ruf]] entworfenen Bauten am Nürnberger Tiergarten und beherbergt seit der Erweiterung 2013 auch die Lehramtsstudenten. 2012 feierte die Akademie der Bildenden Künste ihr 350-jähriges Bestehen. Im WS 2012/2013 waren 317 Studenten eingeschrieben.
Siehe auch ''[[Liste der Ehrenbürger von Nürnberg]]'' und ''[[Söhne und Töchter der Stadt Nürnberg]]''.


Die [[Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm]] wurde 1971 als Fachhochschule aus mehreren Vorläufern (älteste 1803) gegründet und beherbergt im WS 2016/17 13.054 Studenten.
== Einzelnachweise ==


Die 1998 gegründete [[Hochschule für Musik Nürnberg]] ist seit 2008 rein staatlich und geht zurück auf eine 1821 initiierte Städtische Singschule. Sie betreut im WS 2012/13 388 Studenten.
<references/>

Weitere Hochschuleinrichtungen sind die 1995 gegründete [[Evangelische Hochschule Nürnberg]] mit 1.483 Studenten (WS 2015/16), ein Regionalzentrum der [[Fernuniversität in Hagen]], ein Standort der [[FOM – Hochschule für Oekonomie und Management|FOM Hochschule]], sowie der 2014 eröffnete zweite Standort der [[Paracelsus Medizinische Privatuniversität|Paracelsus Medizinischen Privatuniversität]] auf dem Gelände des [[Klinikum Nürnberg|Klinikums Nürnberg]].

Bis 2025 ist des Weiteren die Eröffnung der [[Technische Universität Nürnberg|Technischen Universität Nürnberg]] geplant, als zehnte bayerische Landesuniversität, auf dem ehemaligen [[Bahnhof Nürnberg Süd|Südbahnhofareal]] für 5.000 bis 6.000 Studenten.<ref>[https://www.bayern.de/soeder-ab-jetzt-wird-geplant-und-dann-gebaut-grundstueck-fuer-die-technische-universitaet-nuernberg-an-freistaat-bayern-uebergeben/?seite=1579 ''Söder: Ab jetzt wird geplant und dann gebaut! Grundstück für die Technische Universität Nürnberg an Freistaat Bayern übergeben.''] In: ''bayern.de'', 9. Oktober 2018, abgerufen am 10. Oktober 2018.</ref><ref>{{Internetquelle |url=https://www.tu-n.org/ |titel=Technische Universität Nürnberg (TUN) |abruf=2021-04-08}}</ref> Der Lehrbetrieb soll im Wintersemester 2023/24 mit dem Masterstudiengang ''Artificial Intelligence and Robotics'' aufgenommen werden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.utn.de/ |titel=Technische Universität Nürnberg |sprache=de-DE |abruf=2023-05-12}}</ref>

; [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]] (FAU)
1918 wurde die [[Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg]] als ''Freie Hochschule für Handel, Industrie und allgemeine Volksbildung'' gegründet, 1920 ministeriell genehmigt und 1925 mit anderen Hochschulen gleichgestellt. An ihr begründete [[Wilhelm Vershofen]] das Konzept der Einheit von Wirtschafts- und Sozialwissenschaften als „Nürnberger Schule“. [[Ludwig Erhard]] studierte, forschte und lehrte hier. Die Hochschule wurde 1961 als „Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät“ der FAU angegliedert<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rw.fau.de/fakultaet/fachbereich-wirtschaftswissenschaft/ |titel=Fachbereich Wirtschafts- und Sozialwissenschaften |sprache=de-DE |abruf=2024-08-11}}</ref> und ist unter anderem im Campus am Maxtor beheimatet.

1809 wurde ein staatliches Schullehrerseminare des Königreich Bayern in Nürnberg eingerichtet, aber kurz darauf in das leerstehende Gebäude der vormals reichsstädtischen Universität Altdorf verlegt. Es folgten weitere Gründungen in Schwabach 1843, Erlangen und [[Neuendettelsau]]. 1951/54 beschloss der Freistaat Bayern die Akademisierung der Lehrerbildung und fasste die vorgenannten unter dem Namen „Institut für Lehrerbildung“ in Nürnberg zusammen.<ref>{{Internetquelle |autor=Holger Arndt |url=http://www.fachdidaktiken.uni-erlangen.de/department/geschichte.shtml |titel=Geschichte |titelerg=Erziehungswissenschaftliche Fakultät (EWF) |werk=uni-erlangen.de |hrsg=Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg, Department Fachdidaktiken |datum=2013-10-23 |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20190421174823/http://www.fachdidaktiken.uni-erlangen.de/department/geschichte.shtml |archiv-datum=2019-04-21 |abruf=2017-05-18}}</ref> 1958 wurde daraus die [[Pädagogische Hochschule Nürnberg]]. 1972 wurde sie als Erziehungswissenschaftliche Fakultät der FAU eingegliedert, verblieb jedoch in Nürnberg und ist heute als Fachbereich Erziehungswissenschaften Teil der Philosophischen Fakultät.

Auf Nürnberg verteilt sich ca. ein Drittel der 39.868 (WS 2016/17) Studenten der FAU.

=== Erwachsenenbildung ===
Die Volkshochschule Nürnberg ([[BZ Nürnberg]]) bietet jährlich in den Bereichen Gesellschaft, Gesundheit, Beruf und Karriere, Sozial-integrative Bildung, Kultur, Sprachen, Planetarium und Lernwelten rund 6000 Veranstaltungen an. Neben dem Hauptstandort am Gewerbemuseumsplatz wird seit 2009 auch in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kultur und Freizeit der so genannte [[Südpunkt (Nürnberg)|Südpunkt]] betrieben.<ref>[https://bz.nuernberg.de/bildungsorte/suedpunkt ''südpunkt: Innovatives Zentrum für Bildung und Kultur.''] In: ''bz.nuernberg.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref>

=== Bibliotheken und Archive ===
[[Datei:Nürnberg Norishalle 4.jpg|mini|Das Stadtarchiv Nürnberg]]

Die [[Stadtbibliothek Nürnberg]] ist die älteste Stadtbibliothek im deutschen Sprachraum und ging aus der seit 1370 nachweisbaren Ratsbibliothek hervor.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Stadtbibliothek|autor=RF|seite=1018 f.|nurlemma=ja|id=5113}}</ref> Sie umfasst die Zentralbibliothek am Gewerbemuseumsplatz, mehrere Spezialbibliotheken sowie Stadtteil- und Fahrbibliotheken. Nach Abschluss des Umbaus wurden die Musikbibliothek und die ehemalige Bibliothek im [[Pellerhaus]] am Egidienplatz mit dem bestehenden Angebot zu einer modernen Zentralbibliothek im Luitpoldhaus zusammengeführt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek/ |titel=Stadtbibliothek |abruf=2024-12-31}}</ref> Insgesamt hat die Stadtbibliothek einen Bestand von mehr als 900.000 Medien.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek/wirueberuns.html |titel=Stadtbibliothek im Bildungscampus Nürnberg - Stadtbibliothek |abruf=2024-12-31}}</ref> Sie besitzt zudem rund 3000 Handschriften, 2100 [[Inkunabel]]n und 77.000 alte Drucke.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernberg.de/internet/stadtbibliothek/altbestaende.html |titel=Altbestände und Sondersammlungen - Stadtbibliothek |abruf=2024-12-31}}</ref>

Die [[Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg]] betreibt auf dem Stadtgebiet ihre Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Zweigbibliothek (WSZB)<ref>{{Internetquelle |url=https://ub.fau.de/ueber-uns/standorte-oeffnungszeiten/wszb/ |titel=Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Zweigbibliothek (WSZB) |werk=ub.fau.de |hrsg=Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg |abruf=2010-12-08}}</ref> sowie die Erziehungswissenschaftliche Zweigbibliothek (EZB).<ref>{{Internetquelle |url=https://ub.fau.de/ueber-uns/standorte-oeffnungszeiten/ezb/ |titel=Erziehungswissenschaftliche Zweigbibliothek (EZB) |hrsg=Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg |abruf=2010-12-08}}</ref> Daneben bietet die Bibliothek der [[Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm|Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm]] über 200.000 Medien<ref>{{Internetquelle |url=https://www.th-nuernberg.de/einrichtungen-gesamt/administration-und-service/bibliothek/informationen-zur-bibliothek/ |titel=Informationen zur Bibliothek – Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm |abruf=2024-03-16}}</ref> sowie die [[Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums]] rund 500.000 Medien an, unter denen sich 3380 Handschriften und etwa 1000 [[Inkunabel]]n und 3000 Drucke des 16.&nbsp;Jahrhunderts finden.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.gnm.de/museum/abteilungen-anlaufstellen/bibliothek |titel=Bibliothek |sprache=de-DE |abruf=2024-03-16}}</ref>

Die wichtigen Archive in Nürnberg werden nach Trägerschaft unterschieden und sind das [[Stadtarchiv Nürnberg]], das [[Staatsarchiv Nürnberg]] und das [[Landeskirchliches Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern|Landeskirchliche Archiv]] der [[Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern|Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern]]. Von nationaler Bedeutung ist auch das [[Deutsches Kunstarchiv|Deutsche Kunstarchiv]] im [[Germanisches Nationalmuseum|Germanischen Nationalmuseum]].

=== Forschungseinrichtungen ===
[[Datei:Nürnberg Nordostpark Alcatel-Lucent.jpg|mini|Der Air Campus am Nordostpark]]

Im Nordosten der Stadt unterhält die Firma [[Nokia]] (bis 2016 Alcatel-Lucent) das „Optical Center of Excellence“. Auf dem Campus befindet sich auch eine Forschungseinrichtung des [[Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen|Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS)]].

Nürnberg ist ein Zentrum der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Das [[Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung]] (IAB) und das [[Forschungsinstitut Betriebliche Bildung]] (f-bb) arbeiten in diesem Gebiet.

2009 beschloss die [[Bayerische Staatsregierung]] den Aufbau des [[Energie Campus Nürnberg]] (EnCN), der zunächst auf 5 Jahre mit 50 Millionen Euro gefördert werden soll. Im Energie Campus Nürnberg wurden bereits bestehende Forschungseinrichtungen auf dem Feld der Energieforschung der [[Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg]], der [[Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm|Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm]], des [[Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen|Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen]], des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie und des [[Fraunhofer-Institut für Bauphysik|Fraunhofer-Instituts für Bauphysik]] sowie des [[Bayerisches Zentrum für Angewandte Energieforschung|Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung]] vernetzt und mit Forschungsmitteln ausgestattet.<ref>{{Webarchiv |url=https://www.bayern.de/Ministerratsberichte-.851.10354183/index.htm |text=bayern.de |wayback=20111107164617}}</ref> Der Energie Campus hat seinen Sitz auf dem ehemaligen AEG-Gelände im Stadtteil [[Muggenhof]].<ref>[https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/energie-campus-soll-energiewende-voranbringen-1.2731412 Bericht der Nürnberger Nachrichten zur Einweihung des ''Energie Campus Nürnberg.'']</ref>

== Sport ==
=== Ursprünge des Sports in Nürnberg ===
Seit dem 14.&nbsp;Jahrhundert entstanden in Nürnberg sportähnliche Gemeinschaften der Schützen<!-- noch kein passender Artikellink in der BKL [[Schütze]] --> und [[Fechten|Fechter]]. 1434 richtete der Rat auf der Hallerwiese einen Sport-, Spiel-, Fest- und Schützenplatz ein, der als ältester Deutschlands gilt. 1628 wurde auf der Hinteren [[Insel Schütt]] das [[Fechthaus (Nürnberg)|Fechthaus]] errichtet.<ref>[https://nuernberginfos.de/bauwerke-nuernberg/fechthaus-tagkomoedienhaus.php ''Fechthaus – Tagkomödienhaus.''] In: ''nuernberginfos.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref>

Die Geschichte des modernen [[Sport]]s begann in Nürnberg erst Mitte des 19.&nbsp;Jahrhunderts. 1846 organisierte sich erstmals die [[Turnbewegung]] im Turn- und Sportverein 1846 Nürnberg. Der Turnverein Gleißhammer war der erste süddeutsche Turnverein, der 1893 den Bruch mit der bürgerlichen Turnbewegung vollzog und sich der neu entstandenen sozialdemokratischen [[Arbeitersport in Deutschland|Arbeitersportbewegung]] anschloss. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Nürnberg zum süddeutschen Zentrum des Arbeitersports.

=== Entwicklung zur Sporthochburg ===
[[Datei:Bundesarchiv Bild 102-00461, Deutsche Fußballmeisterschaft Nürnberg - Hamburg.jpg|mini|Das Meisterschaftsendspiel 1924 in Berlin, bei dem der [[1. FC Nürnberg|1. FCN]] das dritte Mal Deutscher Meister wurde]]

Die Dominanz Nürnberger Arbeitersportvereine in den 1920er und frühen 1930er Jahren war ein Teil von Nürnbergs Entwicklung zu einer Sporthochburg. Die Bedeutung des Nürnberger [[Fußball]]s war eine zweite wichtige Komponente. Der [[1. FC Nürnberg]] (FCN) war der erfolgreichste [[Fußball in Deutschland|deutsche Fußballverein]] dieser Zeit und errang zwischen 1920 und 1936 sechsmal die [[Deutsche Fußballmeisterschaft|deutsche Meisterschaft]]. Mit neun Meistertiteln ist der FCN noch immer Vize-Rekordmeister. Spieler des 1.&nbsp;FC Nürnberg stellten phasenweise die Hälfte der Spieler der [[Deutsche Fußballnationalmannschaft|deutschen Fußballnationalmannschaft]]. In den 1920er Jahren baute die Stadt mit dem [[Max-Morlock-Stadion|Städtischen Stadion (derzeit: Max-Morlock-Stadion)]] eine moderne Sportstätte mit Aschenbahn und angeschlossenem Schwimmbad.

Den Ruf als Sporthochburg ergänzten die Erfolge Nürnberger Vereine im [[Kraftsport]], [[Ringen]] und besonders im [[Radsport]]. Allein zwischen 1890 und 1900 wurden 52 Radsportvereine gegründet. In Nürnberg wurde die erste Radrennbahn Bayerns errichtet, 1912 wurde die noch heute existierende Radrennbahn [[Reichelsdorfer Keller]] eröffnet. Besonders die [[Bahnradsport|Steherrennen]] erfreuten sich großer Popularität.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Nürnberg seinen Ruf als Sporthochburg nur noch in den 1950er und 1960er Jahren aufrechterhalten. Im Radsport und in der Leichtathletik brachte Nürnberg noch vereinzelt herausragende Sportler hervor. Im [[Handball]] dominierten die [[1. FC Nürnberg Handball 2009|Frauen des 1. FC Nürnberg]] in den 1960er Jahren. Mit dem Abstieg der Fußballmannschaft des 1. FC Nürnberg 1969, unmittelbar nachdem 1968 letztmals die deutsche Fußballmeisterschaft errungen worden war, vollzog sich ein Wandel im Nürnberger Sport.

Seit Ende der 1970er Jahre bis 2005 fand in unregelmäßigen Abständen der [[Nürnberg-Marathon]] statt.

=== Krise des Leistungssports ===
National und international erfolgreich wurden nur noch Randsportarten wie [[Faustball]] beim ''Turnverein Eibach 1903'' oder [[Ringen]] beim [[SV St. Johannis 07]] um Olympiasieger [[Pasquale Passarelli]] betrieben. Viele Sportvereine zogen sich aus dem Leistungssport zurück und widmeten sich dem [[Breitensport]]. Der ''Post SV Nürnberg'' wurde auf diese Art in den 1980er Jahren zum mitgliederstärksten deutschen Sportverein und ist 2006 noch zweitgrößter Sportverein Bayerns. Versuche, außer Fußball auch wieder anderen Leistungssport zu etablieren, endeten mit dem finanziellen Kollaps der Vereine. So musste sich der [[Turn- und Sportverein 1888 Nürnberg]] 1990 aus der 2. [[Handball-Bundesliga|Handballbundesliga]] zurückziehen, nachdem er in den 1980er Jahren mehrmals in die 1. Bundesliga aufgestiegen war.

=== Rückkehr zum Spitzensport ===
[[Datei:Frankenstadion 3.JPG|mini|Das [[Max-Morlock-Stadion]] ist die Heimspielstätte des [[1. FC Nürnberg]].]]

In den 1990er Jahren und seit der Jahrtausendwende gelang es Nürnberger Vereinen jedoch, in allen populären Mannschaftssportarten erfolgreich zu arbeiten. So kehrte die Herrenfußballabteilung des 1. FC Nürnberg nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Drittklassigkeit wieder in die 1. Bundesliga zurück. Nach 39 Jahren ohne Titel gewann der ''Club'' im Jahre 2007 den [[DFB-Pokal]] und spielte erstmals seit 19 Jahren wieder international. Die Handballfrauen des 1. FC Nürnberg konnten an ihre erfolgreiche Zeit in den 1960er Jahren anknüpfen und gewannen zuletzt 2008 die deutsche Meisterschaft. Im [[American Football]] spielten die [[Nürnberg Rams]] von 1983 bis 1998 in der 1. Bundesliga und errangen 1987, 1989, 1991 und 1996 die Meisterschaft in der Süd-Gruppe. Im [[Eishockey]] konnten sich die [[Nürnberg Ice Tigers]] als Spitzenverein in der [[Deutsche Eishockey Liga|höchsten Spielklasse]] etablieren. 1999 und 2007 wurden die Ice Tigers deutscher Vize-Meister. Um eine dauerhafte Grundlage für einen Verein in der höchsten Eishockeyspielklasse zu schaffen, wurde im Februar 2001 die bis zu 11.000 Zuschauer fassende [[Arena Nürnberger Versicherung]] eröffnet. In dieser Multifunktionsarena spielten von 2005 bis 2007 auch die [[Falke Nürnberg|Sellbytel Baskets Nürnberg]], die in dieser Zeit der [[Basketball-Bundesliga]] angehörten. Die Arena wurde auch von den [[Brose Baskets]] aus Bamberg für die Austragung der Spiele in der [[EuroLeague]] genutzt, bevor diese ihre eigene Arena ausbauten. In Nürnberg gibt es nach dem Ende von ''Falke'' noch den [[Nürnberger Basketball Club]] in der zweiten Bundesliga [[Pro A]]. In der [[Feldhockey-Bundesliga (Herren)|Feldhockey-Bundesliga]] ist seit 2007 der [[Nürnberger HTC]] vertreten. In der [[Hallenhockey-Bundesliga (Herren)|Hallenhockey-Bundesliga]] waren die Nürnberger sogar mit zwei Vereinen vertreten. Von 2007 bis 2009 spielte die [[HG Nürnberg]] erstklassig, der Nürnberger HTC ist seit 2008 in der 1. Liga vertreten. Die Herren des Tennis-Club 1. FC Nürnberg gehörten von 2005 bis 2007 wieder der Bundesliga an. Anfang 2006 kehrte die Ringerstaffel des [[SV St. Johannis 07]] zurück in die 1. Bundesliga, der sie bis Ende 2008 angehörten. Nach nur einem Jahr Abstinenz kehrte die Staffel (als ungeschlagener 2. Ligameister) wieder zurück in die 1. Bundesliga, bis zum sportlichen Abstieg 2012. Seit der Saison 2017 gehört die Ringerstaffel wieder der 1. Bundesliga an und hat sich zu einer festen Größe im Oberhaus etabliert. Die Rückkehr Nürnbergs in die Riege der Sporthochburgen wurde 2004 mit der Gründung der [[Deutsche Akademie für Fußball-Kultur|Deutschen Akademie für Fußball-Kultur]] untermauert, die seitdem den Zwischenraum zwischen dem sportlichen Aspekt des Fußballs und dem Feuilleton besetzt.

Innerhalb des [[TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg|TSC (Tanz-Sport-Club) Rot-Gold-Casino e.&nbsp;V. Nürnberg]] gibt es eine kleine, aber sehr erfolgreiche Abteilung [[Rollstuhltanz]]. Eines der Paare (Claudia Maierl und Christian Feeß) vertritt den Verein auf nationalem und internationalem Parkett. Es ist Deutscher Meister der Klasse LWD1 2005, 2006, 2008 und 2009.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rot-gold-casino.de:80/node/32 |text=Rollstuhltanz |wayback=20100415224641}} (Rollstuhltanz), abgerufen am 8. Dezember 2011.</ref> Eine der Standardformationen des TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg hat eine Standardformation, welche in der 1. Bundesliga tanzt.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rot-gold-casino.de:80/node/34 |text=Unsere Standardformationsabteilung |wayback=20100415224648}} Standardformation TSC Rot-Gold-Casino.</ref> Eine der ebenfalls dort ansässigen Lateinformationen tanzt in der 2. Bundesliga.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.rot-gold-casino.de:80/node/33 |text=Unsere Lateinformationsabteilung |wayback=20100415224755}} Lateinformation TSC Rot-Gold-Casino.</ref>

In Nürnberg wird seit 2013 mit dem [[WTA Nürnberg]] ein internationales Tennisturnier ausgetragen.

=== Sportvereine ===
Der [[1. FC Nürnberg]] ist mit über 31.750 Mitgliedern (Stand: Ende Juni 2024)<ref>{{Internetquelle |url=https://www.fcn.de/home/ |titel=Mitgliederzähler auf der Homepage |hrsg=1. FC Nürnberg |abruf=2024-06-21}}</ref> der größte [[Sportverein]] der Stadt, der [[Post SV Nürnberg]] liegt als größter reiner Sportverein mit rund 16.000 (Stand: 2023)<ref>{{Internetquelle |url=https://post-sv.de/verein/ |titel=Leitbild des Post SV Nürnberg e.V. |hrsg=Post SV Nürnberg |abruf=2024-04-30}}</ref> knapp vor der Sektion Nürnberg mit {{DAVMITGL-Z|195}} (Stand: {{DAVMITGL-D|195}}).

Die Nürnberger [[Alpiner Verein#Organisation|Sektionen]] des [[Deutscher Alpenverein|Deutschen Alpenvereins]] sind: die am 14. Dezember 1869 gegründete [[Sektion Nürnberg des Deutschen Alpenvereins|Sektion Nürnberg]] mit {{DAVMITGL-Z|195}} Mitgliedern{{DAVMITGL-Q|195}}, die 1904 gegründete [[Sektion Noris des Deutschen Alpenvereins|Sektion Noris]] mit {{DAVMITGL-Z|194}} Mitgliedern{{DAVMITGL-Q|194}}, die 1904 gegründete [[Sektion Frankenland des Deutschen Alpenvereins|Sektion Frankenland]] mit {{DAVMITGL-Z|077}} Mitgliedern{{DAVMITGL-Q|077}}, die 1908 gegründete [[Sektion Gipfelstürmer 08 des Deutschen Alpenvereins|Sektion Gipfelstürmer 08]] mit {{DAVMITGL-Z|096}} Mitgliedern{{DAVMITGL-Q|096}}, und die 1938 gegründete [[Sektion Deutscher Ski-Club Nürnberg des Deutschen Alpenvereins|Sektion Deutscher Ski-Club Nürnberg]] mit {{DAVMITGL-Z|056}} Mitgliedern{{DAVMITGL-Q|056}} (Stand jeweils: {{DAVMITGL-D|195}}). Diese unterhalten [[Schutzhütte]]n in den [[Alpen]] und anderen Gebirgen, teilweise auch [[Künstliche Kletteranlage|Kletteranlagen]] sowie [[Höhenweg]]e, die „Sektion Noris“ den [[Norissteig]] und den [[Höhenglücksteig]].

== Wirtschaft ==
{{Siehe auch|:Kategorie:Unternehmen (Nürnberg)|titel1=Liste von Nürnberger Unternehmen}}
[[Datei:Industriestruktur Nuernberg.png|mini|Industriestruktur der Stadt Nürnberg im Vergleich zum Bund (2005)]]

Über Standortkompetenzen verfügt Nürnberg insbesondere in den Bereichen [[Informations- und Kommunikationstechnik]],<ref>[https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/nurnberg-unter-europas-top-ten-der-it-standorte-1.3147638 ''Nürnberg unter Europas Top Ten der IT-Standorte.''] In: ''nordbayern.de'', 10. September 2013, abgerufen am 15. November 2018.</ref> [[Marktforschung]], [[Drucktechnik|Druck]], [[Energie]] und [[Leistungselektronik]] sowie [[Verkehr]] und [[Logistik]]. Für das Jahr 2015 fand auf dem Stadtgebiet eine [[Bruttowertschöpfung]] zu Marktpreisen von etwa 27 Milliarden Euro statt.<ref name="jb_2017">{{Literatur |Hrsg=Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth |Titel=Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2017 |Datum=2018-01 |ISSN=0944-1514 |Kapitel=18.3 Statistische Stadtteile |Seiten=204 |Online=[https://dokumente.nuernberg.de/statistik/jahrbuch_nuernberg/2004_2025/jahrbuch_2017.pdf nuernberg.de] |Format=PDF |KBytes=4006 |Abruf=2018-11-17}}</ref> Dazu trug der Dienstleistungsbereich zu etwa 77 Prozent und das produzierende Gewerbe zu 23 Prozent bei. Die Arbeitslosenquote lag etwa auf Bundesdurchschnitt, jedoch deutlich über dem Schnitt in Bayern.<ref name="jb_2017" /> Der Einzelhandelsumsatz beträgt 3,579 Milliarden Euro (Stand: 2023),<ref name="Positionsbestimmung_2024">Stadt Nürnberg. Wirtschafts- und Wissenschaftsreferat (Hrsg.): [https://www.nuernberg.de/imperia/md/wirtschaft/dokumente/publikationen/positionsbestimmung_2024_wirtschaftsstandort_nuernberg_web.pdf#page=13 ''Wirtschaftsstandort Nürnberg. Positionsbestimmung 2024.''] (PDF; 1,7&nbsp;MB) S. 5: ''Beschäftigte.'' S. 10: ''Wirtschaftsleistung.'' S. 13: ''Einzelhandel.'' In: ''nuernberg.de'', März 2024, abgerufen am 22. September 2024.</ref> was pro Kopf gerechnet der dritthöchste Wert nach [[München]] und [[Düsseldorf]] in Deutschland ist.<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/innenstadt/profil.html#_0_122 ''Der Einzelhandel in Nürnberg.''] In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 22. September 2024.</ref>

Im Jahre 2021 erbrachte Nürnberg, innerhalb der Stadtgrenzen, ein [[Bruttoinlandsprodukt]] (BIP) von 32,3&nbsp;Milliarden&nbsp;€ und belegte damit Platz 9 innerhalb der [[Liste der deutschen Städte nach Bruttoinlandsprodukt|Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung]].<ref name="Positionsbestimmung_2024" /> Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 63.000&nbsp;€ und damit an 9. (größenbereinigt an 7.) Stelle der 20 größten deutschen Städte.<ref name="Positionsbestimmung_2024" /><!-- neuere Zahlen zum Vergleich suchen; 2018: (Bayern: 44.215&nbsp;€, Deutschland 38.180&nbsp;€) und damit deutlich über dem regionalen und nationalen Durchschnitt.<ref>{{Internetquelle |autor= |url=https://www.nuernberg.de/imperia/md/wirtschaft/dokumente/publikationen/positionsbestimmung_2018.pdf |titel=Investitionsstandort Nürnberg. Positionsbestimmung 2019 |werk= |hrsg= |datum= |format=PDF |abruf=2020-07-19}}</ref> --> In der Stadt gab es 2023 ca. 318.800 erwerbstätige Personen.<ref name="Positionsbestimmung_2024" /> Die [[Arbeitslosenstatistik|Arbeitslosenquote]] lag im August 2024 bei 5,8 % und damit über dem bayerischen Durchschnitt von 3,9 %.<ref>{{Internetquelle |url=https://statistik.arbeitsagentur.de/DE/Navigation/Statistiken/Statistiken-nach-Regionen/Statistiken-nach-Regionen-Nav.html |titel=Bundesland Bayern |werk=arbeitsagentur.de |hrsg=Bundesagentur für Arbeit |datum=2024-08 |abruf=2024-09-22}}</ref>

Im [[Zukunftsatlas]] 2019 belegte die kreisfreie Stadt Nürnberg Platz 61 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2016/ |titel=PROGNOS Zukunftsatlas 2016 |werk=[[Handelsblatt]] online |offline=1 |archiv-url=https://web.archive.org/web/20161217100240/http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/zukunftsatlas-2016/ |archiv-datum=2016-12-17 |abruf=2012-12-22}}</ref>

=== Landwirtschaft und Bodenschätze ===
Mit dem [[Knoblauchsland]] verfügt Nürnberg im Norden über ein großes Gemüseanbaugebiet von überregionaler Bedeutung, das vor allem für seinen Spargelanbau bekannt ist. Des Weiteren befindet sich in der Umgebung des eingemeindeten [[Worzeldorf]] ein [[Sandstein]]vorkommen aus [[Worzeldorfer Sandstein]], das für Nürnberg große kunsthistorische Bedeutung hat, da zahlreiche Bauwerke aus diesem Baustoff errichtet wurden. Der auf gemeindefreiem Gebiet um Nürnberg befindliche [[Nürnberger Reichswald]] ist seit Jahrhunderten ein Lieferant von Holz; auch befinden sich hier große Tagebaue für Bausand.
=== Lebensmittel ===
Unter der gesetzlich geschützten Herkunftsbezeichnung [[Nürnberger Lebkuchen]] werden von verschiedenen Herstellern im Nürnberger Stadtgebiet Lebkuchen produziert und weltweit vermarktet.
Bekannte Unternehmen sind [[Haeberlein-Metzger]] und [[Lebkuchen-Schmidt]].

Ebenfalls sehr bekannt ist die [[Nürnberger Rostbratwurst|Original Nürnberger Rostbratwurst]], die ebenso eine [[Herkunftsbezeichnung|geschützte Herkunftsbezeichnung]] ist. Des Weiteren hat die [[Gerstacker Weinkellerei Likörfabrik]] GmbH, der Weltmarktführer bei der Produktion von Glühwein, ihren Sitz in Nürnberg.

=== Industrie ===
[[Datei:Nuremberg AUF AEG.jpg|mini|Ein Teil des ehemaligen AEG-Industriegeländes in Muggenhof ist heute als ''Auf AEG'' Kulturwerkstatt und Bürofläche.]]

Nürnberg ist ein Zentrum in den Bereichen Informations- und Kommunikationsindustrie, Verkehr und Logistik, Energietechnologie und Leistungselektronik. Noch vor [[Hamburg]] ist Nürnberg der bedeutendste Druckstandort Deutschlands.

Dennoch musste Nürnberg ab den 1980er-Jahren immer wieder Werkschließungen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen hinnehmen. Besonders betroffen war davon die Sparte Maschinenbau und Haushaltselektronik. So wurde das Gelände von [[MAN]] im Süden Nürnbergs im Laufe der Zeit stetig verkleinert. Ende der 1990er Jahre wurden bei Tochtergesellschaften und Ausgründungen 3000 Mitarbeiter entlassen. Mitte der 1980er Jahre begann der Niedergang des Büromaschinenherstellers [[Triumph-Adler]]. 2003 gingen im Rahmen der Auflösung des [[Grundig AG|Grundig-AG]]-Konzerns rund 1300 Stellen in Nürnberg verloren. Zwischen der ersten Hälfte des Jahres 2006 und März 2007 schloss das Nürnberger [[AEG]]-Werk mit einem Verlust von 1750 Stellen.<ref name="sz_quelle">''Eine Region in der Schockstarre.'' In: ''[[Süddeutsche Zeitung]].'' 22. Oktober 2009, S.&nbsp;45.</ref>

Bedeutende Industrieunternehmen in Nürnberg sind der [[Diehl (Unternehmen)|Diehl-Konzern]], [[Leoni AG|Leoni]], [[Innomotics]] und die [[Leistritz Group]].

=== Dienstleistungen ===
[[Datei:Nürnberg Quelle Großversandhaus 002.JPG|mini|Das Großversandhaus des ehemaligen Quelle-Konzerns]]
[[Datei:Nuremberg Business Tower.jpg|mini|Der Nürnberger ''Business Tower'', das zweithöchste Bürogebäude Bayerns]]

Im Bereich der [[Marktforschung]] ist Nürnberg bundesweit führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier. So verfügt Nürnberg beispielsweise mit der [[Nürnberger Versicherung]], der [[DATEV]] oder der [[Gesellschaft für Konsumforschung]] über mehrere Großunternehmen im Dienstleistungssektor. Darüber hinaus ist Nürnberg ein bedeutender Standort für [[Callcenter]] und für Unternehmen aus dem Bereich [[Neue Medien]]. So haben [[hotel.de]] und [[Immowelt]] hier ihren Sitz. Der ehemals weltgrößte [[Versandhaus]]-Konzern [[Quelle GmbH]] ging im Juni 2009 in [[Insolvenz]] und wurde ab Oktober aufgelöst. 3700 Mitarbeiter wurden in Nürnberg und [[Fürth]] arbeitslos, weitere Arbeitsplatzverluste gibt es bei Dienstleistern wie [[DHL]] und Zulieferern.<ref name="sz_quelle" />

=== Gewerbegebiete bzw. Gewerbeparks ===
Insbesondere seit den 2000er Jahren sind in Nürnberg zahlreiche Gewerbegebiete und Gewerbeparks entstanden. Grund für die Schaffung war oft eine innerstädtische Raumneuordnung, da ehemalige Industriegebiete nach dem Weggang der Industrie aufgelassen worden waren.
* ''Eurocom'' im Stadtteil Langwasser
* ''FrankenCampus'' auf dem ehemaligen MAN-Verwaltungsgelände an der Frankenstraße in der Südstadt
* ''Gewerbegebiet [[Altenfurt]]''
* ''Gewerbegebiet [[Moorenbrunn]]:'' Hier hat die [[Siemens AG]] ein großes Verwaltungszentrum geschaffen.
* ''[[Gewerbepark Nürnberg-Feucht]]'' auf einem ehemaligen [[Nuernberg Military Community|amerikanischen Flugfeld]] nördlich der [[Munitionsanstalt]]
* ''Hansapark'' im Stadtteil Schweinau
* ''Herkules-Park'' an der Nopitschstraße auf dem früheren Gelände der [[Hercules (Zweiradmarke)|Hercules]]-Werke, später befanden sich dort die [[Sachs Bikes|SACHS-Motorrad]]-Werke.
* ''HighTech Center Nürnberg''
* ''Maxtorhof'' in der Pirckheimerstraße, ehemals stand dort die Bleistiftfabrik [[Schwan-Stabilo]].
* ''Nordostpark''
* ''Nürbanum'' in der Allersberger Straße, ehemals ''[[Felten & Guilleaume#1900 bis 1945|Felten & Guilleaume]]''/''[[TeKaDe]]'', später ''[[Philips]] Kommunikations Industrie'' (PKI)
* ''[[Südwestpark]]'' im Stadtteil [[Gebersdorf (Nürnberg)|Gebersdorf]]
* ''TA-Gelände'' an der Fürther Straße. Früher Standort des Motorradherstellers [[Triumph (Nürnberg)|Triumph Werke Nürnberg]] und der [[Triumph-Adler|Triumph/Adler]]-Schreibmaschinenwerke
* ''Tilly-Park'' an der Gustav-Adolf-Straße auf dem Gelände der ehemaligen [[Bundeswehr]]-Infanteriekaserne
* ''VDM-Areal'' im Stadtteil Schweinau

=== Messe ===
[[Datei:Nürnbergmesse1.jpg|mini|Messe Nürnberg (2024)]]
[[Datei:Spielwarenmesse 2011.jpg|mini|Die Internationale [[Nürnberger Spielwarenmesse]] auf dem [[Messe Nürnberg|Messegelände]]]]

Die [[Messe Nürnberg]] ist einer der bedeutendsten Kongress- und [[Messe (Wirtschaft)|Messestandorte]] Deutschlands und gehört zu den 15 größten Messen der Welt.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nuernbergmesse.de/de/home |titel=Home {{!}} NürnbergMesse |sprache=de |abruf=2024-03-16}}</ref> Hier finden unter anderem jährlich Fachmessen, wie die [[Nürnberger Spielwarenmesse|Spielwarenmesse]] oder die [[BIOFACH]], sowie Publikumsveranstaltungen (beispielsweise die [[Consumenta]]) statt.

=== Medien ===
==== Zeitungen, Zeitschriften und regelmäßige Publikationen ====
Die großen Nürnberger Tageszeitungen sind die ''[[Nürnberger Nachrichten]]'' (NN), die ''[[Nürnberger Zeitung]]'' (NZ) sowie die ''[[Bild-Zeitung]]'' Nürnberg. Von der Stadt selbst herausgegeben wird die anspruchsvoll gestaltete Zeitschrift ''Nürnberg Heute''; sie beleuchtet Stadtgeschehen und -entwicklung. Bundesweit erscheint das Sportmagazin ''[[Kicker-Sportmagazin|Kicker]]'' des Nürnberger [[Olympia-Verlag]]s.

==== Rundfunk ====
[[Datei:Nuremberg Aerial Fernmeldeturm.JPG|mini|Der Fernmeldeturm in Schweinau, [[Liste der höchsten Fernseh- und Fernmeldetürme in Deutschland|dritthöchster Fernsehturm Deutschlands]]]]

Der [[Bayerischer Rundfunk|Bayerische Rundfunk]] betreibt in Nürnberg das [[Studio Franken]], welches für die Hörfunk- und Fernsehberichterstattung aus einem großen Teil [[Franken (Region)|Frankens]] zuständig ist. Der private Fernsehsender [[Franken Fernsehen]] hat sein Programm auf den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie ganz Mittelfranken und die westliche [[Oberpfalz]] ausgerichtet. Seit dem März 2006 betreibt der IT-Outsourcer [[Atos (Unternehmen)|Atos]] den Leitstand des Rechenzentrums für [[Sky Deutschland|Sky]] Fernsehen GmbH in Nürnberg. Es gibt zahlreiche kommerzielle und nichtkommerzielle lokale Radiosender. Als [[Funkhaus Nürnberg]] firmieren mehrere private Hörfunkstationen. Das französische Radiounternehmen NRJ betreibt mit [[NRJ Nürnberg]] einen weiteren lokalen Radiosender. Unter dem Namen [[Radio Z]] wird darüber hinaus ein freier Hörfunksender betrieben, der sich durch Spenden und über einen gemeinnützigen Verein finanziert.
Seit dem 30. Mai 2005 werden 24 Fernsehsender digital im [[DVB-T]]-Format vom [[Fernmeldeturm Nürnberg]] ausgestrahlt.

{{Siehe auch|Liste deutscher Hörfunksender#Nürnberg und Umgebung|titel1=Liste deutscher Hörfunksender}}

=== Druck ===
Nürnberg ist ein bedeutender Druckstandort in Deutschland. Im Jahr 2016 sorgten über 1955 Beschäftigte in 20 Betrieben für einen Umsatz von mehr als 400&nbsp;Millionen EUR.<ref>{{Literatur |Hrsg=Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth |Titel=Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2017 |Datum=2018-01 |ISSN=0944-1514 |Kapitel=9.6 Verarbeitendes Gewerbe (einschl. Bergbau und Gewinnung von Steinen und Erden) 2016 |Fundstelle=S. 146 |Online=[https://dokumente.nuernberg.de/statistik/jahrbuch_nuernberg/2004_2025/jahrbuch_2017.pdf nuernberg.de] |Format=PDF |KBytes=4006 |Abruf=2018-11-17}}</ref> Die größten [[Druckerei]]en Nürnbergs sind die Firmen [[Prinovis]] (vormals [[maul-belser]]) und die [[Schlott Gruppe AG]] mit ihren Unternehmen „u.&nbsp;e. sebald Tiefdruck“ und „heckel Rollenoffset“ (gehört seit 1.&nbsp;Oktober 2005 zu [[Konradin Mediengruppe|Konradin-Druck]]). Heute sind die [[c’t]] (mit {{FormatZahl|{{Metadaten Auflagen Zeitschriften DE|2182|Verbr}}}} Exemplaren<ref>Laut {{Metadaten Auflagen Zeitschriften DE|Quartalstext|Liste und Infobox}}.</ref>), das [[Kicker-Sportmagazin]] (mit {{FormatZahl|{{Metadaten Auflagen Zeitschriften DE|2097|Verbr}}}}/{{FormatZahl|{{Metadaten Auflagen Zeitschriften DE|57|Verbr}}}} Exemplaren<ref>Laut {{Metadaten Auflagen Zeitschriften DE|Quartalstext|Liste und Infobox}}.</ref>) und die [[Nürnberger Nachrichten]], eine der größten deutschen Regionalzeitungen mit einer Auflage von {{FormatZahl|{{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1244|Verk}}}} Exemplaren<ref>Zusammen mit der ''Nürnberger Zeitung''. Laut {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|Quartalstext|Liste und Infobox}}, {{Metadaten Auflagen Zeitungen DE|1244|Er}}.</ref>, bedeutend.

== Verkehr und Infrastruktur ==
[[Datei:Nürnberg Hauptbahnhof bei Nacht.jpg|mini|Der Nürnberger Hauptbahnhof im Stil des Neobarock]]

=== Öffentlicher Verkehr ===
==== Fernverkehr ====
[[Datei:Eisenbahnnetz Nürnberg.png|mini|Der [[Liste der Bahnhöfe in Nürnberg|Eisenbahnknoten Nürnberg]]]]

Als größter Dienstleister für den landgebundenen öffentlichen Verkehr tritt die [[Deutsche Bahn]] auf. Der [[Nürnberg Hauptbahnhof|Hauptbahnhof Nürnberg]] wirkt als Drehkreuz für den Schienenfernverkehr in Nordbayern. Nürnberg liegt im Schnittpunkt mehrerer [[Intercity-Express|ICE-]] und [[Intercity (Deutschland)|IC-]] sowie einzelner [[Nachtzug]]-Linien.

Die wichtigsten sind:

* [[Datei:ICE-Logo.svg|20px|klasse=noviewer|ICE]] [[Bremen]]/[[Hamburg]]&nbsp;– [[Hannover]]&nbsp;– [[Fulda]]&nbsp;– [[Würzburg]]&nbsp;– Nürnberg&nbsp;– [[München]]
* [[Datei:ICE-Logo.svg|20px|klasse=noviewer|ICE]] Hamburg&nbsp;– [[Berlin]]&nbsp;– [[Halle (Saale)|Halle]]/[[Leipzig]]&nbsp;– [[Erfurt]]&nbsp;– Nürnberg&nbsp;– München
* [[Datei:ICE-Logo.svg|20px|klasse=noviewer|ICE]] [[Ruhrgebiet]]&nbsp;– [[Frankfurt am Main]]&nbsp;– Würzburg&nbsp;– Nürnberg – München/[[Regensburg]] – [[Passau]] – [[Linz]] – [[Wien]]
* [[Datei:IC-Logo.svg|20px|klasse=noviewer|IC]] [[Karlsruhe]]&nbsp;– [[Stuttgart]]&nbsp;– Nürnberg&nbsp;(– [[Jena]]&nbsp;– Leipzig)
* [[Datei:IC Bus logo.svg|20px|klasse=noviewer|IC Bus]] [[Mannheim]]&nbsp;– [[Heidelberg]]&nbsp;– Nürnberg&nbsp;– [[Prag]] (Fernverkehrs-Ersatz)
* [[Datei:EuroNight.png|20px|klasse=noviewer|NJ]] [[Brüssel]]/[[Düsseldorf]]&nbsp;– [[Köln]]&nbsp;– Frankfurt am Main&nbsp;– / Hamburg&nbsp;– Hannover&nbsp;– Würzburg&nbsp;– Nürnberg – München – [[Innsbruck]]/Regensburg – Passau – Linz – Wien
* [[Datei:EuroNight.png|20px|klasse=noviewer|NJ]] [[Salzburg]]&nbsp;– München&nbsp;– [[Augsburg]]&nbsp;– Nürnberg&nbsp;– Würzburg&nbsp;– Frankfurt am Main&nbsp;– Hamburg – [[Husum]] – [[Sylt]]

Nachdem vom [[Busbahnhof|ZOB]] Nürnberg bis Anfang des Jahres 2013 hauptsächlich osteuropäische Ziele per Fernbus angefahren wurden, bieten die seit der Liberalisierung des Marktes neu auftretenden Fernbusanbieter wie z.&nbsp;B. [[Flixbus]] inzwischen auch viele innerdeutsche Verbindungen von Nürnberg aus und nach Nürnberg an.

==== Regionalverkehr ====
[[Datei:S-Bahn Nürnberg Linienband.png|mini|S-Bahn-Netz Nürnberg als Linienband]]

Das Fernverkehrsnetz wird durch zahlreiche Regionalverbindungen ergänzt. [[Regional-Express]]- und [[Regionalbahn]]-Züge bedienen die Eisenbahnstrecken in Richtung [[Bahnstrecke Nürnberg–Schwandorf|Amberg]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Crailsheim|Ansbach]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Bamberg|Bamberg]], [[Bahnstrecke Fürth–Würzburg|Kitzingen]], [[Bahnstrecke Regensburg–Nürnberg|Neumarkt in der Oberpfalz]], [[Bahnstrecke Nürnberg–Cheb|Pegnitz]] und [[Bahnstrecke Treuchtlingen–Nürnberg|Treuchtlingen]].

Auf der seit dem 10.&nbsp;Dezember 2006 vollständig in das Fernverkehrsnetz integrierten [[Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt]] verkehrt neben den normalen ICE-Zügen mit dem [[München-Nürnberg-Express]] der schnellste Regional-Express Deutschlands.

Ein einheitliches Preissystem erlaubt die Benutzung regionaler und städtischer Verkehrsmittel mit ein und derselben Fahrkarte. Die Tarife des [[Verkehrsverbund Großraum Nürnberg]] (VGN) gelten in ganz [[Mittelfranken]] und [[Oberfranken]] sowie in Teilen von [[Unterfranken]] und der [[Oberpfalz]].

==== Stadtverkehr ====
[[Datei:DT3 Hauptbahnhof TB.JPG|mini|Die automatische [[U-Bahn Nürnberg|Nürnberger U-Bahn]]]]

Die städtischen Linien des öffentlichen Nahverkehrs werden durch die [[VAG Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg|Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg]] (VAG) betrieben. Rückgrat des Verkehrs bildet das Schienennetz, bestehend aus drei [[U-Bahn Nürnberg|U-Bahn-]] und sieben [[Straßenbahn Nürnberg|Straßenbahnlinien]]. Die sechs [[S-Bahn Nürnberg|S-Bahn-Linien]] der Deutschen Bahn dürfen ebenfalls zum Teil dem Stadtverkehr zugerechnet werden, da sie einen nennenswerten Anteil des Nürnberger Binnenverkehrs bewältigen. Die 54 [[Stadtbus Nürnberg|Stadtbuslinien]] erschließen die nicht mit U-, S- oder Straßenbahn angebundenen Stadtteile. Am Wochenende und vor Feiertagen bedienen zusätzlich [[Nachtverkehr|Nachtbusse]], sogenannte [[NightLiner]], und mehrere S-Bahnlinien das Stadtgebiet und die angrenzenden Regionen.

Nach dem Generalverkehrsplan 1972 und der ÖPNV-Planung 1993 arbeitet die Stadt Nürnberg zusammen mit einem externen Ingenieurbüro seit 2008 an einem Nahverkehrsentwicklungsplan 2025+ (NVEP 2025).{{Zukunft|2025}} Ziel dabei ist es, einen attraktiven Ausbauplan für den Nahverkehr zu entwickeln, damit in Zukunft mehr Pendler den ÖPNV nutzen.<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/verkehrsplanung/nahverkehrsentwicklungsplan.html ''NVEP 2025 – Nahverkehrsentwicklungsplan.''] In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref>
Als Ergebnis sind im Gespräch:<ref>André Fischer: [https://www.nordbayern.de/2.5886/top-noten-fur-altstadtquerung-linie-9-maximal-unsinnig-1.1675347 ''Top-Noten für Altstadtquerung – Linie 9 „maximal unsinnig“.''] In: ''nordbayern.de'', 22. November 2011, abgerufen am 22. September 2024.</ref>

* Nördliche Altstadtquerung (Straßenbahn)
* [[Stadt-Umland-Bahn Nürnberg–Erlangen–Herzogenaurach|Stadtumlandbahn nach Reutles oder bis Erlanger Südcampus]] (Hochschulline)
* Straßenbahn zur Brunecker Straße
* Durchbindung [[Gräfenbergbahn]] – [[Rangaubahn]] ([[Ringbahn Nürnberg|Nordring]])
* Straßenbahn nach Kornburg

Besonderheiten in Nürnberg:
* Alle [[Straßenbahn]]en und [[Stadtbus (Bauarten)|Busse]] sind [[Niederflurfahrzeug]]e.
* In Nürnberg fuhr der erste [[Erdgasfahrzeug|Erdgasbus]] Deutschlands im Linienverkehr.
* Bei der U-Bahn gab es zwischen der Inbetriebnahme der&nbsp;U3 am 14.&nbsp;Juni 2008 und der Automatisierung der Linie&nbsp;U2 den weltweit ersten Mischbetrieb mit automatischen ([[RUBIN]]) und herkömmlichen Fahrzeugen auf einer Strecke.

=== Individualverkehr ===
[[Datei:Strassennetz nuernberg.png|mini|Autobahnen und Hauptstraßen im Raum Nürnberg]]

==== Bundesautobahnen ====
Nürnberg liegt am Schnittpunkt wichtiger [[Autobahn (Deutschland)|Bundesautobahnen]], die sich südlich und östlich der Stadt kreuzen:

* {{RSIGN|DE|A|3}} [[Emmerich am Rhein]] – [[Düsseldorf]] – [[Köln]] – [[Frankfurt am Main]] – [[Würzburg]] – Nürnberg – [[Regensburg]] – [[Passau]]
* {{RSIGN|DE|A|6}} [[Saarbrücken]] – [[Kaiserslautern]] – [[Mannheim]] – [[Heilbronn]] – Nürnberg – [[Amberg]] – [[Waidhaus]]
* {{RSIGN|DE|A|9}} [[Berlin]] – [[Leipzig]] – [[Hof (Saale)]] – [[Bayreuth]] – Nürnberg – [[Ingolstadt]] – [[München]]
* {{RSIGN|DE|A|73}} [[Feucht (Mittelfranken)|Feucht]] – Nürnberg – [[Fürth]] – [[Erlangen]] – [[Bamberg]] – [[Coburg]] – [[Suhl]]

==== Bundesstraßen ====
Im Stadtgebiet sind durch den Bundesstraßenring Nürnberg [[Bundesstraße 4 R|B 4 R]] folgende [[Bundesstraße]]n miteinander verbunden:

* {{RSIGN|DE|B|2}} [[Rosow]] – [[Berlin]] – [[Lutherstadt Wittenberg]] – [[Leipzig]] – [[Gera]] – [[Hof (Saale)|Hof]] – [[Bayreuth]] – Nürnberg – [[Donauwörth]] – [[Augsburg]] – [[München]] – [[Mittenwald]]
* {{RSIGN|DE|B|4}} [[Bad Bramstedt]] – [[Hamburg]] – [[Braunschweig]] – [[Erfurt]] – [[Ilmenau]] – [[Coburg]] – [[Erlangen]] – Nürnberg – [[Fischbach bei Nürnberg|Fischbach]]
* {{RSIGN|DE|B|8}} [[Emmerich am Rhein]] – [[Düsseldorf]] – [[Köln]] – [[Frankfurt am Main]] – [[Würzburg]] – [[Neustadt an der Aisch]] – [[Fürth]] – Nürnberg – [[Neumarkt in der Oberpfalz]] – [[Regensburg]] – [[Passau]]
* {{RSIGN|DE|B|14}} [[Stockach]] – [[Tuttlingen]] – [[Horb am Neckar|Horb]] – [[Stuttgart]] (als A&nbsp;831/A&nbsp;81) – [[Schwäbisch Hall]] – [[Ansbach]] – Nürnberg – [[Sulzbach-Rosenberg]] – [[Waidhaus]]

==== Stadtstraßen ====
Die Gesamtlänge aller Straßen im Stadtgebiet beträgt 1138,8&nbsp;Kilometer (Stand 1.&nbsp;Januar 2006). An mehr als 500 Knotenpunkten wird der Verkehr durch [[Lichtzeichenanlage]]n geregelt. Je nach Tageszeit und Verkehrssituation werden die Programme an den Lichtsignalanlagen automatisch oder manuell umgeschaltet. Feuerwehr, Straßenbahn und Linienbusse erhalten an über 100 Kreuzungen automatisch Vorrang.

Auf 1000 Einwohner kommen durchschnittlich 582 Kraftfahrzeuge. Ein großer Anteil am Verkehr in Nürnberg wird den täglichen Pendlerströmen zugerechnet. Im Jahr 2005 wurden in einer Werktag-Stichprobe 572.543 stadtgrenzüberschreitende Kraftfahrzeugfahrten gezählt.

Der Frankenschnellweg (A&nbsp;73) wurde auf dem Stadtgebiet zur Kommunalstraße umgewidmet. Die Schnellstraße soll kreuzungsfrei ausgebaut werden und von der Rothenburger Straße bis zur Otto-Brenner-Brücke als Tunnel geführt werden. Dadurch sollen auch die Emissionen sowie die Schrankenwirkung zwischen den Stadtteilen reduziert werden.<ref name="nuernberg.de">{{Webarchiv |url=https://www.nuernberg.de/internet/soer_nbg/fsw.html |text=''Projekt Frankenschnellweg. Umweltverträglichkeitsstudie – was ist das?'' |wayback=20190521120622}} In: ''nuernberg.de''.</ref> Im nördlichen Bauabschnitt wird der Lärmschutz ausgebaut. Die „Neue Kohlenhofstraße“ soll ebenfalls die umliegenden Stadtteile entlasten.<ref name="nuernberg.de" /> Das Projekt soll rund 660 Millionen Euro kosten. Es sind jedoch Klagen gegen das Projekt vor der Verwaltungsgerichtsbarkeit anhängig.<ref>[https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/frankenschnellweg.html ''Frankenschnellweg.''] In: ''nuernberg.de'', abgerufen am 12. Juni 2024.</ref>

Laut Verkehrsunfallstatistik wurden im Jahr 2004 auf städtischen Straßen 2703 Menschen verletzt und 11 Menschen getötet.

==== Dynamisches Verkehrsleitsystem ====
[[Datei:Verkehrsleitsystem Nuernberg 2.JPG|mini|Einer von über 140 dynamischen Wegweisern (Karl-Schönleben-Straße)]]

Zur Steuerung des Verkehrsflusses bei Veranstaltungen oder in besonderen Situationen, wie Baustellen und Unfällen, besitzt Nürnberg ein dynamisches Verkehrsleitsystem. [[Induktionsschleife]]n in den Fahrbahnen erfassen Fahrzeuganzahl, -typ und ungefähre Geschwindigkeit. Diese Informationen werden automatisch oder manuell analysiert und führen zu verkehrssituationsabhängigen Anzeigen auf dynamischen Wegweisern im Stadtgebiet sowie auf den umliegenden Autobahnen.

==== Radverkehr ====
Für den Radverkehr in Nürnberg wurde ein eigenes Wegweisersystem eingeführt. Zahlreiche Einbahnstraßen wurden in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben.

Der [[ADAC]] bewertete das [[Radverkehrsanlage|Radwegenetz]] im Jahr 2003 als durchschnittlich. Kritisiert wird das Fehlen von Radwegen oder Radstreifen entlang von Hauptverkehrsstraßen; als Beispiel sind Bucher Straße und Tafelfeldstraße genannt. Gelobt werden die relativ geringe Unfallzahl und radfahrergünstige Ampelschaltungen.

In einer Umfrage des [[ADFC]] im Jahr 2005 nimmt Nürnberg im Kreis der Städte mit über 200.000 Einwohnern einen mittleren Platz ein (Rang 13 von 28 bei einem Notenmittelwert von 3,84). Gelobt wurde die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, bemängelt wurde hingegen insbesondere die Verkehrsführung an Baustellen.<ref>{{Webarchiv |url=http://www.adfc.de/misc/filePush.php?mimeType=application%2Fpdf&fullPath=http%3A%2F%2Fwww.adfc.de%2Ffiles%2F2%2F34%2F133%2FErgebnisse_Fahrradklimatest_2005.pdf |text=''ADFC-Fahrradklimatest 2005'' |format=PDF; 230&nbsp;kB |wayback=20091002073032}}. In: ''adfc.de'', ADFC Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club e.&nbsp;V., 26. September 2005.</ref>

Seit Juni 2019 betreibt die VAG in Kooperation mit [[Nextbike]] ein [[Fahrradverleihsystem]] unter dem Namen ''[[VAG Rad]]''. Dieses umfasst aktuell (April 2025) mehr als 112 feste Stationen und eine über 40 Quadratkilometer<ref>[https://www.vag.de/aktuelles/aktuelle-meldungen/detail/zahl-des-monats-36-quadratkilometer-flexzone Zahl des Monats: 36 Quadratkilometer Flexzone] auf vag.de, vom 10. September 2024, abgerufen am 10. September 2024.</ref> große Flexzone im gesamten Innenstadtgebiet innerhalb der [[B4R|Ringstraße]], in den [[Statistische Gliederung von Nürnberg|Stadtteilen]] [[Langwasser]] und [[Rangierbahnhof-Siedlung]], in den Fürther Stadtteilen [[Am Stadtpark (Fürth)|Am Stadtpark]], [[Innenstadt (Fürth)|Innenstadt]], [[Südstadt (Fürth)|Südstadt]] und [[Hardhöhe]] sowie in den [[Erlangen#Stadtgliederung|Erlanger Stadtteilen]] Zentrum, Süd- und Oststadt sowie in Teilen der Nordstadt.<ref>[https://www.vagrad.de/de/nuernberg/standorte/ ''Standorte.''] In: ''vagrad.de'', abgerufen am 1. April 2025.</ref> In dieser können die Räder ohne feste Station ausgeliehen und abgegeben werden. Hierbei stehen mehr als 2.500 Räder zur Verfügung.<ref>[https://www.nn.de/nuernberg/beliebte-leihrader-neue-stationen-fur-den-nurnberger-suden-1.11854199 Beliebte Leihräder: Neue Stationen für den Nürnberger Süden] auf [[Nürnberger Nachrichten|nn.de]], vom 22. Februar 2022, abgerufen am 22. Februar 2022.</ref> Zudem bietet das System neben den klassischen Fahrrädern an 16 verschiedenen Stationen auch 19 [[Lastenrad|Lastenräder]] zum Verleih an.<ref>[https://www.vagrad.de/de/unsere-raeder/ ''Unsere Räder.VAG_LastenRad. VAG_LastenRad<!-- sic! -->.''] In: ''vagrad.de,'' abgerufen am 22. Mai 2025.</ref> Im Februar 2024 wurde das System auch auf die direkten Nachbarstädte [[Erlangen]], [[Fürth]] und [[Schwabach]] ausgeweitet.<ref>[https://online-service2.nuernberg.de/buergerinfo/vo0050.asp?__kvonr=25784 Ausweitung des Nürnberger Fahrradverleihsystems VAG_Rad auf die Städte Erlangen, Fürth und Schwabach] auf online-service2.nuernberg.de, vom 21. November 2022, abgerufen am 22. November 2022.</ref>

==== Fußwege ====
Nürnberg besitzt allein in der ca. 1,6&nbsp;km² großen Altstadt mehrere Fußgängerzonen mit einer Gesamtlänge von ca. 5700 Metern. Der Stadtrat hatte 1966 beschlossen, eine Fußgängerzone einzurichten, da durch den Bau der U-Bahn die Einstellung des Oberflächenverkehrs möglich wurde. 1973 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, aus dem ein Vorschlag von Bernhard Winkler als Sieger hervorging. Nach diesem Plan begann 1975 die Einrichtung der Fußgängerzone.<ref group="StLex">{{Stadtlexikon Nürnberg|lemma=Fußgängerzone|autor=MR|seite=|nurlemma=ja|id=2261}}</ref>

Die Fußwege entlang [[Pegnitz (Fluss)|Pegnitz]], [[Wöhrder Wiese]] und [[Wöhrder See]] gelten als attraktiv und werden von vielen Spaziergängern, Joggern und Radfahrern genutzt.

Aufgrund einer Initiative des Radiosenders [[Energy Nürnberg]] wurde im November 2021 ein Weg in der Nürnberger Altstadt nördlich des neuen Bratwurstmuseums bis zum [[Henkersteg]] in „Bratwurstgasse“<ref>{{Internetquelle |url=https://bratwurstgasse.de/ |titel=Bratwurstgasse Nürnberg |werk=bratwurstgasse.de |abruf=2022-01-30}}</ref> umbenannt.<ref>{{Internetquelle |autor=Clara Grau |url=https://www.nordbayern.de/franken/nuernberg/nurnberg-bekommt-eine-bratwurstgasse-1.11442838?aliasWildcardRedirect=true |titel=Nürnberg bekommt eine Bratwurstgasse |werk=nordbayern.de |datum=2021-10-14 |abruf=2024-06-12}}</ref>

=== Luftverkehr ===
[[Datei:Morgenstimmung am Airport Nürnberg.jpg|mini|[[Flughafen Nürnberg]]]]
Durch den [[Flughafen Nürnberg]] (Albrecht-Dürer-Airport Nürnberg) im Norden der Stadt ist Nürnberg an den nationalen und internationalen [[Luftverkehr]] angebunden.

Die Anzahl von Starts und Landungen ist seit dem Jahr 1998 von 84.041 auf 66.074 (Stand 2018) gesunken, während die Zahl der beförderten Passagiere im gleichen Zeitraum von 2.529.307 auf 4.466.864 gestiegen ist. Es stellt das höchste Fluggastaufkommen dar, das der Flughafen bisher verzeichnet hat.<ref>{{Internetquelle |url=https://cdn0.scrvt.com/86f1f1e2d836ca377960c1753403d83d/3916b4935bc6fa3a/17d5e0854253/GB-2018-FINALE_Version.pdf |titel=Geschäftsbericht 2018 |werk=airport-nuernberg.de |hrsg=Flughafen Nürnberg GmbH |datum=2019-03-23 |format=PDF; 2,8&nbsp;MB |abruf=2019-03-25}}</ref>

Zwischen 1950 und 1955 diente der [[Industrieflughafen Nürnberg-Fürth]] als vorübergehendes Provisorium für den im Zweiten Weltkrieg zerstörten [[Flughafen Nürnberg-Marienberg]]. Dieser löste 1933 den bisherigen [[Alter Flughafen Atzenhof|Flughafen Nürnberg-Fürth]] in Fürth-[[Atzenhof (Fürth)|Atzenhof]] ab, der seit 1920 als erster internationaler Flughafen der Stadt fungierte.

=== Schiffsverkehr ===
[[Datei:Luftbild GVZ aus Süden 2 05-2011.jpg|mini|[[Bayernhafen Nürnberg|Nürnberger Hafen]]]]
[[Datei:Europakanal2.jpg|mini|Hafen mit Kanal (2024)]]

An das nationale und internationale Wasserstraßennetz ist Nürnberg durch den am westlichen Stadtrand verlaufenden [[Main-Donau-Kanal]] angebunden. Der [[Bayernhafen Nürnberg|Nürnberger Hafen]] verknüpft als trimodaler Güterumschlagsplatz den Wasserweg mit Schiene und Straße. Neben dem [[Bayernhafen Nürnberg]] ist auf dem Hafengelände im Süden der Stadt das größte [[Güterverkehrszentrum]] (GVZ) [[Süddeutschland]]s beheimatet, das im GVZ-Ranking der Deutschen GVZ-Gesellschaft mbH (DGG) auf Platz zwei in Deutschland und Rang drei in Europa liegt.<ref>[https://www.gvz-org.de/de/leistungen/gvz-ranking-2020/ ''GVZ-Ranking 2020.''] In: ''gvz-org.de'', Deutsche GVZ-Gesellschaft mbH (DGG), abgerufen am 12. Juni 2024.</ref>

Nürnberg ist eine wichtige Station für [[Flusskreuzfahrt]]en zwischen Donau und Rhein, die Anlegestelle wurde 2014 stark ausgebaut und bietet nun zehn Liegeplätze.<ref>tt.: [https://www.ihk-nuernberg.de/de/IHK-Magazin-WiM/WiM-Archiv/WIM-Daten/2011-08/Unternehmen-und-Personen/Auf-Kreuzfahrt-nach-Nuernberg.html ''Hafen Nürnberg. Auf Kreuzfahrt nach Nürnberg.''] In: ''WiM – Wirtschaft in Mittelfranken.'' IHK-Magazin. 08/2011.</ref>

== Öffentliche Einrichtungen ==
[[Datei:Heimatministerium.jpg|mini|[[Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat]]]]
[[Datei:Aerial Nuremberg Suedkaserne.jpg|mini|[[Bundesamt für Migration und Flüchtlinge]]]]

Nürnberg ist Sitz folgender staatlicher Behörden und Einrichtungen beziehungsweise [[Körperschaft des öffentlichen Rechts (Deutschland)|Körperschaften des öffentlichen Rechts]]:
* [[Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat]] (Dienstsitz Nürnberg, seit 2014<ref>{{Webarchiv |url=http://www.br.de/nachrichten/mittelfranken/heimatministerium-staatsbank-standort-gefunden-100.html |text=''Nürnberg: Heimatministerium kommt in alte Staatsbank.'' |wayback=20131109101254}} In: ''br.de'', 8. November 2013, abgerufen am 9.&nbsp;November 2013.</ref>)
* [[Bayerisches Staatsministerium für Gesundheit, Pflege und Prävention]] (Hauptsitz in Nürnberg, seit 2017<ref>{{Internetquelle |url=https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/bayerisches-gesundheitsministerium-zieht-nach-nurnberg-1.5382871 |titel=Bayerisches Gesundheitsministerium zieht nach Nürnberg |werk=nordbayern.de, Verlag Nürnberger Presse |datum=2016-07-30 |abruf=2023-04-11}}</ref>)
* [[Bayerisches Landesamt für Steuern]] – Dienststelle Nürnberg
* [[Liste der Finanzämter in Bayern|Finanzamt]] Nürnberg-Nord
* Finanzamt Nürnberg-Süd
* Zentralfinanzamt Nürnberg
* [[Bundesagentur für Arbeit]]
* [[Bundesamt für Migration und Flüchtlinge]] (ehemals Bundesamt für die Anerkennung ausländischer Flüchtlinge)
* [[Generalzolldirektion]] – Direktion VI (seit 2016, davor bis 2007 Teil der [[Oberfinanzdirektion]] Nürnberg, danach bis 2015 Sitz der [[Bundesfinanzdirektion]] Südost)
* [[Hauptzollamt]] Nürnberg
* [[Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung]] der Bundesagentur für Arbeit
* [[Landesgewerbeanstalt Bayern]]
* Regionaldirektion Bayern der Bundesagentur für Arbeit
* [[Karrierecenter der Bundeswehr]] Nürnberg
* [[Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt]] für Donau und Main-Donau-Kanal

sowie:
* [[Handwerkskammer]] Mittelfranken
* [[Industrie- und Handelskammer|IHK]] Nürnberg
* Architektenkammer Regionalbereich für Ober- und Mittelfranken, KdöR
* Rechtsanwaltskammer Nürnberg, KdöR
* Steuerberaterkammer Nürnberg, KdöR
* Zahnärztekammer, KdöR
* Innung der Feinwerktechnik Mittelfranken.

Es gibt folgende Gerichte:
[[Datei:Finanzgericht Nürnberg 04.jpg|mini|[[Finanzgericht Nürnberg]]]]
* [[Amtsgericht Nürnberg]]
* [[Landgericht Nürnberg-Fürth]]
* [[Oberlandesgericht Nürnberg]]
* [[Finanzgericht Nürnberg]]
* [[Sozialgericht Nürnberg]]
* [[Arbeitsgericht Nürnberg]]
* [[Landesarbeitsgericht Nürnberg]].

'''Öffentliche Sicherheit'''

Für die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Nürnbergs sind folgende Institutionen zuständig:
* [[Polizeipräsidium Mittelfranken]] mit acht Inspektionen, einer Wache, einer Beratungsstelle und vier Kriminalfachdezernaten
* [[Bundespolizei (Deutschland)|Bundes]][[polizeiinspektion]] Nürnberg
* [[Bundesanstalt]] [[Technisches Hilfswerk]], Geschäftsstelle Nürnberg und Ortsverband Nürnberg
* [[Feuerwehr Nürnberg|Berufsfeuerwehr Nürnberg]], mit fünf Feuer- und Rettungswachen
* [[Feuerwehr Nürnberg|Freiwillige Feuerwehr Nürnberg]]
* [[Justizvollzugsanstalt Nürnberg]]

Der [[Rettungsdienst]] wird durch die Hilfsorganisationen [[Arbeiter-Samariter-Bund]] (ASB), [[Bayerisches Rotes Kreuz]] (BRK), [[Johanniter-Unfall-Hilfe|Johanniter]] (JUH) und [[Malteser Hilfsdienst]] (MHD) sichergestellt.

Von 1997 bis 2018 war das private Unternehmen [[MKT Krankentransport]] OHG beteiligt,<ref>[https://www.mkt-krankentransport.de/unternehmen/geschichte ''Geschichte der MKT Firmengruppe.''] In: ''mkt-krankentransport.de'', abgerufen am 7. Juni 2020.</ref> seit 2018 der ''RKT Rettungsdienst OHG''.<ref>{{Internetquelle |url=https://www.rkt.eu/unternehmen/ |titel=UNTERNEHMEN RKT Rettungsdienst OHG |werk=rkt.eu |abruf=2020-05-23}}</ref>

== Persönlichkeiten ==
[[Datei:Denkmal-Sigmund-Schuckert.JPG|mini|hochkant|[[Sigmund Schuckert|Sigmund-Schuckert]]-Büste am Schuckertplatz]]
{{Hauptartikel|Liste von Persönlichkeiten der Stadt Nürnberg|Liste der Ehrenbürger von Nürnberg}}

Aus Nürnberg stammen bekannte Persönlichkeiten wie [[Albrecht Dürer]] (Maler), [[Martin Behaim]] (Erbauer des ältesten noch erhaltenen Globus), [[Hans Sachs]] (Dichter), [[Peter Henlein]] (vorgeblicher Erfinder der [[Taschenuhr]] „[[Nürnberger Ei]]“), [[Johann Benjamin Erhard]] (Philosoph), [[Anton Koberger]] (Buchdrucker und -händler), [[Veit Stoß]] (Bildhauer, Schnitzer), [[Adam Kraft]] (Bildhauer), [[Georg Philipp Harsdörffer]] (Dichter), [[Johann Pachelbel]] (Komponist), [[Karl von Hegel|Karl Hegel]] (Historiker), [[Sigmund Schuckert]] (Erfinder und Industrieller), [[Theodor von Cramer-Klett]] (Firmengründer), [[Max Grundig]] (Firmengründer), [[Hugo Distler]] (Komponist), [[Theo Schöller]] (Unternehmer), [[Hermann Zapf]] (Typograf), [[Hildegund Holzheid]] (ehemalige Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs), [[Günther Beckstein]] (ehemaliger bayerischer Ministerpräsident) und [[Markus Söder]] (amtierender bayerischer Ministerpräsident). Daneben war die Stadt aber auch Anziehungspunkt und Teil des Lebens vieler bekannter Personen, wie [[Georg Wilhelm Friedrich Hegel]] (Philosoph), [[Ludwig Feuerbach]] (Philosoph), [[Rio Reiser]] (Musiker) und [[Sandra Bullock]] (Schauspielerin).

== Sonstiges ==
Nürnberg stand für einige literarische und musikalische Werke Pate. Dazu zählen unter anderem die Oper ''[[Die Meistersinger von Nürnberg]]'' von [[Richard Wagner]], [[Adolphe Adam]]s Oper ''[[La poupée de Nuremberg]]'' (''Die Nürnberger Puppe''), ebenso wie [[Alexandre Dumas der Ältere|Alexandre Dumas]]’ Erzählung ''Histoire d’un casse-noisette'' (''Die Geschichte eines Nussknackers''), welche von [[Pjotr Iljitsch Tschaikowski]] zum berühmten [[Ballett]] vertont wurde.

Der am 30. Oktober 1967 von [[Luboš Kohoutek]] entdeckte [[Asteroidengürtel|Hauptgürtelasteroid]] [[(3825) Nürnberg]] wurde nach der Stadt benannt.

Conrad Stör, der frühere Gastwirt „Zum goldenen Ochsen“ (heute am Unteren Markt 16), eröffnete 1696 gemeinsam mit dem Zuckerbäcker Georg Albrecht am ehemaligen Fünferplatz 6 („Haus zum Frosch“) das erste Nürnberger [[Café|Kaffeehaus]], das bis etwa 1730 Conrad Stör selber, danach seine Witwe führten. Das später „Altes Kaffeehaus“ genannte [[Café]] war für 62 Jahre das einzige in Nürnberg. Das Gasthaus „Zur Rose“, das spätere ''Café Noris,'' erhielt erst 1758 die Lizenz für das Ausschenken warmer Getränke.<ref>Viviane Deak, Yvonne Grimm, Christiane Köglmaier-Horn, Frank-Michael Schäfer, Wolfgang Protzner: ''Die ersten Kaffeehäuser in Würzburg, Nürnberg und Erlangen.'' In: Wolfgang Protzner, Christiane Köglmaier-Horn (Hrsg.): ''Culina Franconia'' (= ''Beiträge zur Wirtschafts- und Sozialgeschichte.'' Band 109). Franz Steiner, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-515-09001-8, S. 245–264, hier S. 254 und 257 f.</ref><ref>mw: [https://nuernberginfos.de/gaststaetten-hotels-nuernberg/cafe-noris-nuernberg.php ''Café Noris.''] In: ''nuernberg.infos.de'', abgerufen am 20. Juli 2022.</ref>

== Siehe auch ==
{{Portal|Nürnberg}}
* [[Nürnberger Witz]]


== Literatur ==
== Literatur ==
=== Nachschlagewerke ===
* [[Diefenbacher, Michael]], Endres, Rudolf (Hsg.): ''Stadtlexikon Nürnberg''. Verlag W. Tümmels, Nürnberg, 2. verb. Aufl. 2000; auch [http://212.34.184.101/start.fau?prj=lexikon online]
* [[Rudolf Endres]], [[Michael Diefenbacher]] (Hrsg.): ''Stadtlexikon Nürnberg.'' Tümmel, Nürnberg 1999, ISBN 3-921590-69-8 (2., verbesserte Auflage 2000 mit der gleichen ISBN, [https://www.nuernberg.de/internet/stadtarchiv/publikationen_einzeln_stadtlexikon.html Onlineversion des Stadtarchivs]).
* Dietzfelbinger, Eckart; Liedtke, Gerhard: "Nürnberg - Ort der Massen. Das [[Reichsparteitagsgelände]]. Vorgeschichte und schwieriges Erbe", Christoph Links Verlag, ISBN 3-86153-322-7
* {{BibISBN|9783769665949}}
* Kusch, Eugen: ''Nürnberg – Lebensbild einer Stadt''. Verlag Nürnberger Presse, Nürnberg 1989, ISBN 3-9207-0179-8
* Franz Schiermeier: ''Stadtatlas Nürnberg. Karten und Modelle von 1492 bis heute.'' Herausgegeben von: Stadtarchiv Nürnberg, Staatsarchiv Nürnberg, Stadtmuseum Nürnberg, Franz Schiermeier Verlag München, 2006, ISBN 3-9809147-7-1.
* Maas, Herbert: ''Nürnberg – Geschichte und Geschichten''. Edelmann, Nürnberg 2001, ISBN 3-8719-1032-5
* Nestmeyer, Ralf : ''Nürnberg, Fürth, Erlangen. Ein Reisehandbuch''. Michael-Müller-Verlag, Erlangen 2006, ISBN 3-89953-318-6
* Wolfgang Baumann (Hrsg.), Hajo Dietz: ''Der Nürnberg-Atlas. Vielfalt und Wandel der Stadt im Kartenbild.'' Emons, Köln 2007, ISBN 978-3-89705-533-9.
* Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth (Hrsg.): ''Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg.'' Nürnberg 1909–1940 (1935–1940 als ''Statistisches Jahrbuch der Stadt der Reichsparteitage Nürnberg'', 1941–1963 sind keine Jahrbücher erschienen, 1964–1975 als ''Nürnberg in Zahlen''), {{ISSN|0944-1514}} ([https://www.nuernberg.de/internet/statistik/jahrbuch.html Digitalisate aller Bänder auf nuernberg.de]).
* Schieber, Martin: ''Nürnberg. Eine illustrierte Geschichte der Stadt.'' Beck-Verlag, München 2000, ISBN 3-40646126-3
* {{MerianTopo |Titel=Nürnberg |Band=9 |Seite=65–78}}
* Schiermeier, Franz: ''Stadtatlas Nürnberg. Karten und Modelle von 1492 bis heute.'' Franz Schiermeier Verlag, München 2006, ISBN 978-3-9809147-7-2


== Weblinks ==
=== Geschichte ===
* [[Historische Kommission bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften]] (Hrsg.): ''Nürnberg.'' In 5 Bänden (= [[Die Chroniken der deutschen Städte]]). Hirzel, Leipzig 1862–1874; Digitalisate der [[Bayerische Staatsbibliothek|Bayerischen Staatsbibliothek]]:
* [http://www.stadtplan.nuernberg.de/ www.stadtplan.nuernberg.de]
** Band 1, {{URN|nbn:de:bvb:12-bsb10800624-0}}
* [http://www.stadtwegweiser.nuernberg.de Offizieller Stadtwegweiser, Sozial-Atlas Nürnberg]
** Band 2, {{URN|nbn:de:bvb:12-bsb10800625-5}}
* [http://www.kubiss.de/ Der Kultur- und Bildungsserver für den Großraum Nürnberg]
** Band 3, {{URN|nbn:de:bvb:12-bsb10800629-2}}
* {{dmoz|World/Deutsch/Regional/Europa/Deutschland/Bayern/Städte_und_Gemeinden/N/Nürnberg/|Nürnberg}}
** Band 4, {{URN|nbn:de:bvb:12-bsb11007304-6}}
* [http://www.theeuropeanlibrary.org/portal/?lang=en&coll=collections:a0000&q=("nuremberg") 49 digitized objects on Nuremberg] in [[The European Library]]
** Band 5, {{URN|nbn:de:bvb:12-bsb11184637-2}}
* {{LexikonFranken |Stichwort= |Band=4 |Sp=94|SpBis=145}}
* Wolfgang Eckart: ''Amerikanische Reformpolitik und deutsche Tradition Nürnberg 1945–1949. Nachkriegspolitik im Spannungsfeld zwischen Neuordnungsvorstellungen, Notlage und pragmatischer Krisenbewältigung'' (= ''Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte.'' Band 42). Schmidt, Neustadt an der Aisch 1988, ISBN 3-87432-124-X, {{DNB|890298505/04}} Inhaltsverzeichnis.
* Herbert Erlanger: ''Nürnberger Medaillen 1806–1981. Die „metallene Chronik“ der ehemaligen Reichsstadt im Zeitalter industrieller Kultur'' (= ''Wissenschaftliche Beibände zum Anzeiger des Germanischen Nationalmuseums''). Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 1982, 2000, {{DNB|551100451}}.
* [[Joachim Gruber (Philologe)|Joachim Gruber]]: ''Nürnberg.'' In: [[Manfred Landfester]] (Hrsg.): ''Renaissance-Humanismus. Lexikon zur Antikerezeption'' (= ''[[Der Neue Pauly]]. Supplemente.'' Band 9). Metzler, Stuttgart 2014, ISBN 978-3-476-02469-5, Sp. 699 f. (Lizenzausgabe Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2014, ISBN 978-3-534-18509-2).
* Gerhard Gruner: ''Nürnberg in Jahreszahlen.'' Nürnberg 1999.
* {{Hofmann Nürnberg-Fürth 1954}}
* {{Hönn Lexicon Topographicum|SEITE = 500|SEITE_BIS=513}}
* Matthias Kirchhoff: ''Gedächtnis in Nürnberger Texten des 15. Jahrhunderts. Gedenkbücher, Brüderbücher, Städtelob, Chroniken'' (= ''Nürnberger Werkstücke zur Stadt- und Landesgeschichte.'' Band 68). Schmidt, Neustadt an der Aisch 2009, ISBN 978-3-87707-773-3, {{DNB|999597396/04}} Inhaltsverzeichnis.
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* [[Gerhard Pfeiffer (Historiker)|Gerhard Pfeiffer]] (Hrsg.): ''Nürnberg, Geschichte einer europäischen Stadt.'' C. H. Beck Verlag, München 1971, ISBN 3-406-03394-6 (unveränderter Nachdruck 1982, ISBN 3-406-08764-7).
* [[Johann Paul Priem]]: ''Geschichte der Stadt Nürnberg von dem ersten urkundlichen Nachweis ihres Bestehens bis auf die neueste Zeit.'' Jacob Zeiser Verlag, Nürnberg 1875 ({{Google Buch |BuchID=bqTlthOk7qIC |SeitenID=PP1 |Linktext=Scan}}).
* Martin Schieber: ''Nürnberg. Eine illustrierte Geschichte der Stadt.'' C.&nbsp;H. Beck Verlag, München 2000, ISBN 3-406-46126-3.
* {{Stumpf Bayern 2. Teil 1853 |SEITE=675 |SEITE_BIS=680}}
* [[Friedrich Wilhelm Ghillany]]: ''Nürnberg historisch und topographisch nach den ältesten vorhandenen Quellen und Urkunden.'' Georg Franz, München 1863 ({{Google Buch |BuchID=-nJEpoXFPi8C |SeitenID=PP9 |Linktext=Vorschau}}).
* [[Georg Wolfgang Karl Lochner]]: ''Die Einwohnerzahl der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg.'' J. Ludw. Schmid, Nürnberg 1857 ({{Google Buch |BuchID=DpJBAAAAcAAJ |Seite=1 |Linktext=Scan}}).


==== Siegelkunde (Sphragistik) und Wappenkunde (Heraldik) ====
{{Wikinews|Portal:Nürnberg|Nürnberg}}
* Reinhold Schaffer: ''Die Siegel und Wappen der Reichsstadt Nürnberg.'' In: ''[[Zeitschrift für bayerische Landesgeschichte]].'' Band 10, 1937, S. 157 f., {{URN|nbn:de:bvb:12-bsb00009391-1}} ([https://www.digitale-sammlungen.de/de/view/bsb00009391?page=168 Digitalisat] der [[Bayerische Staatsbibliothek|Bayerischen Staatsbibliothek]]).
{{Commons|Nuremberg|Nürnberg}}
{{Wiktionary|Nürnberg}}


==== Judentum ====
* {{Literatur
|Autor=Arnd Müller
|Titel=Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945
|Reihe=Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg
|BandReihe=12
|Verlag=Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek
|Ort=Nürnberg
|Datum=1968
|Kommentar=mit Literaturverzeichnis S. 348–356<!-- im KVK -->}}
* [[Hugo Barbeck]]: ''Geschichte der Juden in Nürnberg und Fürth.'' Verlag Friedrich Heerdegen (Barbeck), Nürnberg 1878 ({{Google Buch |BuchID=d1p7QhFczOsC |SeitenID=PP5 |Linktext=Scan}} [in [[Fraktur (Schrift)|Fraktur]]]; [https://ulrich-greve.eu/free/nuernberg-fuerth/ ulrich-greve.eu] [mit Link zum PDF; 1,4&nbsp;MB; Volltext]<!-- enthält Werbung für den Musikverlag -->).


==== Wirtschaftsgeschichte ====
{{Navigationsleiste Landkreise und kreisfreie Städte in Bayern}}
* ''Quasi centrum Europae : Europa kauft in Nürnberg ; 1400–1800 ; Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, 20. Juni bis 6. Oktober 2002.'' Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2002, ISBN 3-926982-88-8, {{DNB|964523841/04}} Inhaltsverzeichnis.
* Wolfgang Mayer, Frank Thyroff: ''Zwischen Pfeffer und High-Tech. Ein Streifzug durch die Nürnberger Wirtschaftsgeschichte.'' Fahner Verlag, Lauf 2014, ISBN 978-3-942251-13-6, {{DNB|1046519441/04}} Inhaltsverzeichnis.


==== Verkehrsgeschichte ====
{{DEFAULTSORT:Nurnberg}}
* Ferdinand von Rüden (Hrsg.): ''Verkehrsknoten Nürnberg. Von den Anfängen bis in die siebziger Jahre.'' Ek-Verlag, Freiburg im Breisgau 2010, ISBN 978-3-88255-248-5, {{DNB|997539135/04}} Inhaltsverzeichnis, [https://deposit.dnb.de/cgi-bin/dokserv?id=3367013 Inhaltstext] (ergänzende DVD: ''Verkehrsknoten Nürnberg. Einst & Jetzt.'' EK-Verlag, Freiburg im Breisgau 2013, {{DNB|1026816238}}, {{Webarchiv |url=http://deposit.d-nb.de/cgi-bin/dokserv?id=4161314&prov=M&dok_var=1&dok_ext=htm |text=Inhaltstext |wayback=20170121100149}}).


==== Geschichte des Gesundheitswesens ====
* [[Ernst Mummenhoff]]: ''Zur Geschichte der Seuchenhäuser.'' Festschrift für die 65. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte. Nürnberg 1898.<!-- nicht in DNB, KVK, WorldCat, Archive.org, Google Buch -->

==== Nationalsozialismus ====
* Eckart Dietzfelbinger, Gerhard Liedtke: ''Nürnberg – Ort der Massen : das Reichsparteitagsgelände – Vorgeschichte und schwieriges Erbe.'' Christoph Links Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-86153-322-7, {{DNB|969956711/04}} Inhaltsverzeichnis (Lizenzausgabe Weltbild, Augsburg 2008, ISBN 978-3-8289-0846-8).

==== Zeitschriften zur Geschichte ====
* ''Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg.'' Selbstverlag bzw. Schrag, Nürnberg 1879–1944 und seit 1949, {{ISSN|0083-5579}} ([https://periodika.digitale-sammlungen.de//mvgn/start.html Digitalisate der Bayerischen Staatsbibliothek]).

=== Kunst und Architektur ===
* Helmut Beer: ''Nürnberger Erinnerungen. Die Stadt vor der Zerstörung in Farbfotografien.'' (= ''Nürnberger Erinnerungen.'' Band 14). 2. Auflage. Nürnberg 2005.
* Philip Dingeldey: ''Nürnberg – einfach spitze.'' Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2016, ISBN 978-3-8313-2921-2.
* {{BibISBN|3-422-00550-1}}<!--Fehring-->
* Herbert Liedel, Matthias Murko, Ingrid Bierer (Hrsg.): ''Konturen einer Stadt – Von der Stadtmauer zu den heutigen Grenzen Nürnbergs: Ein fotografischer Rundgang mit Herbert Liedel.'' Schriften der Museen der Stadt Nürnberg, 2014, ISBN 978-3-7319-0072-6.
* Werner Schultheiß, Ernst Eichhorn: ''Nürnberg. Die Schönheit der Noris'' (= ''Pirkheimerianum.'' Band 16). Glock und Lutz, Nürnberg 1957 (3., erw. und umgestaltete Auflage: ''Nürnberg. Dürerstadt, Florenz des Nordens.'' 1971).
* [[Wilhelm Schwemmer]]: ''Das Bürgerhaus in Nürnberg'' (= ''Das deutsche Bürgerhaus.'' Band 16). Wasmuth, Tübingen 1972, ISBN 3-8030-0018-1, {{DNB|720204518/04}} Inhaltsverzeichnis.
* Wilhelm Schwemmer: ''Alt-Nürnberger Herrensitze, des Rates wehrhafte Offenhäuser'' (= ''Bavaria antiqua. Verborgene Kostbarkeiten der bayer. Kulturgeschichte''). Bayerische Vereinsbank, Zentralabt. ÖAV, Büro Öffentlichkeitsarbeit, München 1979.

=== Internationale Beziehungen ===
* Norbert Schürgers: ''Nürnberg international. Informationen zu den Auslandsbeziehungen der Stadt Nürnberg.'' Amt für Internationale Beziehungen, Nürnberg 2010 (4., überarb. und erw. Auflage, 2014 ([https://www.nuernberg.de/imperia/md/partnerstaedte/dokumente/ib/2014_ib_buch.pdf online auf nuernberg.de]) [PDF; 3,7&nbsp;MB]).

=== Zeitschriften allgemein ===
* ''Nürnberg heute. Zeitschrift für alle, die Nürnberg mögen. Eine Halbjahresschrift.'' Presse- und Informationsamt, Nürnberg seit 1964 ([https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/nuernberg_heute.html Onlineausgabe auf nuernberg.de], [https://www.nuernberg.de/internet/stadtportal/nuernberg_heute_archiv.html Archiv der Nummern seit 2003 auf nuernberg.de]).

=== Karten und Pläne ===
* [[Max Bach (Kunsthistoriker)|Max Bach]]: ''Historischer Plan der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg.'' E. Nister’s Kunstanstalt, Nürnberg 1882<ref>{{DNB|579124843}} Bestand in der Deutschen Nationalbibliothek.</ref> ([https://opacplus.bsb-muenchen.de/search?oclcno=643062211&db=100 Digitalisat der Bayerischen Staatsbibliothek]).

== Weblinks ==
{{Schwesterprojekte |commons=Nuremberg |n=Portal:Nürnberg |wikt=Nürnberg |q=Nürnberg |s=Nürnberg |voy=Nürnberg |d=Q2090}}
* [https://www.nuernberg.de/ Offizielle Website der Stadt Nürnberg]
* {{DNB-Portal|4042742-0}}
* {{LStDV GKZ|09564}}
* {{bavarikon Ort |ID=ODB_S00000094 |objekt= Nürnberg |abruf=2024-04-23}}
* {{HdBG GKZ|9564000}}
* {{HistLexBay||link|Michael Diefenbacher|Nürnberg, Reichsstadt: Politische und soziale Entwicklung|2015-12-19|2015-12-19}}
* {{HistLexBay||link|Michael Diefenbacher|Nürnberg, Reichsstadt: Territorium|2015-12-19|2015-12-19}}
* {{HistLexBay||link|Michael Diefenbacher|Nürnberger Patrizier|2015-12-19|2015-12-19}}
* {{HistLexBay||link|Jürgen Küster|Nürnberger Schembartlauf|2015-12-19|2015-12-19}}
* {{Webarchiv |url=http://www.ikg-nuernberg.de/timeline.html |text=''Timeline – Israelitische Kultusgemeinde K.d.ö.R.'' |wayback=20200717095445}} (Geschichte der Nürnberger Juden)
* {{Webarchiv |url=http://www.loester.net/zeittafel.htm |text=''Antifaschistische Chronik für Nürnberg.'' |wayback=20161022221758}} In: ''loester.net'', Rüdiger Löster<!-- abgerufen am 7. Juni 2020 --> (private Webseite)

== Einzelnachweise ==
* <sup>'''[StLex]'''</sup> {{Stadtlexikon Nürnberg}}
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* Sonstige Quellen
<references responsive />

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[[vi:Nürnberg]]
[[vo:Nürnberg]]
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Aktuelle Version vom 22. Mai 2025, 17:15 Uhr

Wappen Deutschlandkarte
Nürnberg
Deutschlandkarte, Position der Stadt Nürnberg hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 49° 27′ N, 11° 5′ OKoordinaten: 49° 27′ N, 11° 5′ O
Bundesland: Bayern
Regierungsbezirk: Mittelfranken
Höhe: 309 m ü. NHN
Fläche: 186,44 km2
Einwohner: 526.606 (31. Dez. 2023)[1]
Bevölkerungsdichte: 2825 Einwohner je km2
Postleitzahlen: 90402–90491
Vorwahlen: 0911, 09122, 09129
Kfz-Kennzeichen: N
Gemeindeschlüssel: 09 5 64 000
Stadtgliederung: 10 Stadtbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Rathausplatz 2
90403 Nürnberg
Website: www.nuernberg.de
Oberbürgermeister: Marcus König (CSU)
Lage der Stadt Nürnberg in Bayern
KarteWeiden in der OberpfalzStraubingWürzburgSchwabachSchweinfurtRegensburgRosenheimNürnbergNürnbergPassauLandshutMemmingenKaufbeurenKempten (Allgäu)IngolstadtFürthHofErlangenCoburgBayreuthBambergAugsburgMünchenAschaffenburgAmbergAnsbachLandkreis WürzburgLandkreis Wunsiedel im FichtelgebirgeLandkreis Weißenburg-GunzenhausenLandkreis Weilheim-SchongauLandkreis UnterallgäuLandkreis TraunsteinLandkreis TirschenreuthLandkreis Straubing-BogenLandkreis StarnbergLandkreis SchweinfurtLandkreis SchwandorfLandkreis Rottal-InnLandkreis RothLandkreis RosenheimLandkreis Rhön-GrabfeldLandkreis RegensburgLandkreis Pfaffenhofen an der IlmLandkreis RegenLandkreis PassauLandkreis OstallgäuLandkreis OberallgäuLandkreis Nürnberger LandLandkreis Neu-UlmLandkreis Neustadt an der WaldnaabLandkreis Neustadt an der Aisch-Bad WindsheimLandkreis Neumarkt in der OberpfalzLandkreis Neuburg-SchrobenhausenLandkreis MünchenLandkreis Mühldorf am InnLandkreis MiltenbergLandkreis MiesbachLandkreis Main-SpessartLandkreis Lindau (Bodensee)Landkreis LichtenfelsLandkreis LandshutLandkreis Landsberg am LechLandkreis KulmbachLandkreis KronachLandkreis KitzingenLandkreis KelheimLandkreis HofLandkreis HaßbergeLandkreis GünzburgLandkreis Garmisch-PartenkirchenLandkreis FürthLandkreis FürstenfeldbruckLandkreis Freyung-GrafenauLandkreis FreisingLandkreis ForchheimLandkreis Erlangen-HöchstadtLandkreis ErdingLandkreis EichstättLandkreis EbersbergLandkreis Donau-RiesLandkreis Dingolfing-LandauLandkreis Dillingen an der DonauLandkreis DeggendorfLandkreis DachauLandkreis CoburgLandkreis ChamLandkreis Berchtesgadener LandLandkreis BayreuthLandkreis BambergLandkreis Bad Tölz-WolfratshausenLandkreis Bad KissingenLandkreis AugsburgLandkreis AschaffenburgLandkreis AnsbachLandkreis Amberg-SulzbachLandkreis AltöttingLandkreis Aichach-FriedbergBodenseeSchweizÖsterreichBaden-WürttembergHessenTschechienSachsenThüringen
Karte
Wahrzeichen Nürnbergs, die Kaiserburg
Blick vom Burgberg auf die winterliche Altstadt, vorne links das Dach der Frauenkirche sowie des Alten Rathauses, mittig die Kirche St. Sebald, dahinter die Kuppel des Opernhauses, links davon St. Lorenz, die Kuppel des Hauptbahnhofs und der Frauentorturm, rechts der Weiße Turm, die Kuppel der Elisabethkirche und der Spittlertorturm sowie am Rand in Umrissen der Fernsehturm
Moderne Hochhäuser, Blick von der S-Bahn-Station Dürrenhof (v. l. n. r.: Norikus, VR Bank Nürnberg, Business Tower)
Panoramablick auf Nürnberg mit Fürth im Vordergrund

Nürnberg (nürnbergisch häufig Nämberch, häufige Abkürzung Nbg) ist eine kreisfreie Großstadt im Regierungsbezirk Mittelfranken des Freistaats Bayern. Sie ist mit 526.606 Einwohnern (laut Statistischem Landesamt am 31. Dezember 2023) bzw. 544.876 (laut Melderegister am 31. Mai 2024)[2] die mit Abstand größte Stadt Frankens sowie die zweitgrößte im Bundesland Bayern. In Deutschland insgesamt steht sie an 13. Stelle. Mit seinen Nachbarstädten Fürth, Erlangen und Schwabach bildet Nürnberg mit etwa 820.000 Einwohnern eine der drei Metropolen in Bayern. Gemeinsam mit ihrem Umland bilden diese Städte den Ballungsraum Nürnberg mit etwa 1,4 Millionen Menschen und das wirtschaftliche und kulturelle Zentrum der über 3,6 Millionen Einwohner umfassenden Europäischen Metropolregion Nürnberg, eine der elf Metropolregionen in Deutschland. Nürnberg gehört zu den ausgesprochen multikulturellen Großstädten Deutschlands.

Erstmals urkundlich erwähnt wurde Nürnberg in der Sigena-Urkunde aus dem Jahr 1050. Seine erste Blüte erlebte es ab 1219 als eigenständige Reichsstadt des Heiligen Römischen Reichs. Vor den starken Zerstörungen im Zweiten Weltkrieg und dem teils sehr vereinfachten Neuaufbau der Nachkriegszeit galt die mittelalterliche Nürnberger Altstadt als eine der bedeutendsten Europas. Viele Wahrzeichen wurden originalgetreu wiederaufgebaut, vor allem die Kirchen der Stadt, aber auch zahlreiche Baudenkmäler blieben erhalten. Zu den wichtigsten Wahrzeichen gehören einige Bauten entlang der Historischen Meile, vor allem die Nürnberger Burg sowie die fast vollständig erhaltene Stadtmauer. Daneben haben sich weitere Adelsbauten und Burgen der alten Reichsstadt erhalten. Heute zählt die Altstadt wieder zu den bekanntesten mittelalterlichen Denkmalszonen Europas.[3][4] Außerhalb des historischen Zentrums ist das Stadtbild bis zur Ringstraße, nördlich und südlich der Pegnitz, von einer dichten urbanen Bebauung mit einem hohen Anteil an Gründerzeit- und Nachkriegsbauten sowie einigen Hochhäusern geprägt. Am Stadtrand findet man häufig Siedlungsstädtebau, wie Garten- und Trabantenstädte sowie große Grünanlagen, wie den Marienbergpark oder den Volkspark Dutzendteich, aber auch landwirtschaftliche Nutzung mit dörflichen Strukturen, wie im (Nürnberger) Knoblauchsland.

Überregional bedeutsam sind Nürnbergs weihnachtlicher Christkindlesmarkt sowie das Germanische Nationalmuseum und mehrere weitere Museen. Globale Wahrnehmung erreichte die Stadt im 20. Jahrhundert während der Zeit des Nationalsozialismus, als auf dem Reichsparteitagsgelände die jährlichen Reichsparteitage stattfanden und die Nürnberger Gesetze verabschiedet wurden. Nach dem Zweiten Weltkrieg ist die Stadt mit den Nürnberger Prozessen hingegen zum Schauplatz der ersten Urteile auf Grundlage des Völkerstrafrechts geworden und erwarb sich den Titel Stadt der Menschenrechte. Wirtschaftlich sind die Dienstleistungsbranche, Spitzentechnologie, Industrieproduktion (u. a. Elektrotechnik, Maschinenbau und Kfz-Teile) sowie die Messe Nürnberg (u. a. Spielwarenmesse, Consumenta, GaLaBau, BIOFACH, IWA OutdoorClassics, BrauBeviale) von großer Bedeutung. Nürnberg ist Sitz der Bundesbehörden Bundesagentur für Arbeit und Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie des Bayerischen Staatsministeriums der Finanzen und für Heimat („Heimatministerium“) und des Bayerischen Staatsministeriums für Gesundheit, Pflege und Prävention.

Bronzefigur der Nymphe Noris (1903) von Philipp Kittler

Das Grundwort des Stadtnamens Nürnberg ist das Gattungswort „Berg“. Die Herkunft des Vorderglieds Nürn- ist hingegen nicht geklärt.[5] Die Deutung des Ortsnamens wird dadurch erschwert, dass die Schreibung in den frühen Zeugnissen starke Schwankungen aufweist (1022, 1061 Norenberg, 1050 Nŏrenberc, 1062 Nuorenberc, 1074 Nourenberg, 1113/16 Nurinberg), die eine gewisse Unsicherheit der Schreiber auszudrücken scheinen.[5]

Die Annahme eines Wortes nor, nuor für „Fels“ oder nuorin „felsig“ – womit der von weit her sichtbare Keuperfels mit der Burg gemeint sei[6] – ist ein schwaches Argument, da ein mittelhochdeutsches nuor und nuorin nicht nachzuweisen ist und im Nordbairischen auch nicht zu Nürn- geführt hätte.[5] Auch die These, dass sich der Name der Stadt von dem Personennamen Noro ableite,[7][8] hat das Problem, dass ein solcher althochdeutscher Personennamen nirgends überliefert ist.[5] Ältere Deutungen wie „Nero-berg“, „Nur-ein-Berg“ oder „Neuberg“ sind teils phantastisch, teils sprachgeschichtlich unmöglich.[5]

Der Beiname Noris kam im Humanismus auf. Erstmals bezeichnete Helius Eobanus Hessus Nürnberg als noris amoena („liebliche Noris“). Hessus lehnte sich dabei an die latinisierende Schreibung des Stadtnamens in Urkunden als Noricum, Noribergae oder Norimberg an. Der Arzt Johann Helwig personifizierte 1650 in einer Dichtung diesen Beinamen als mythische Nymphe Noris, die seitdem als bildungssprachliche Allegorie der Stadt häufig Verwendung findet.[StLex 1]

Wappen und Signet

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Großes Wappen
Großes Stadtwappen
Großes Stadtwappen
Blasonierung: „Auf lichtblauem Grund ein goldener Adler mit naturfarbenem jugendlichen Königskopf, der eine goldene Blattkrone trägt und von herabwallendem Haar umrahmt ist.“[9]
Wappenbegründung: Dieses Wappen wurde schon im Siegel von 1220 verwendet und versinnbildlicht das Reich (Reichsstadt). Der Kopf wurde zeitweise als Frauenkopf dargestellt. In seiner heutigen Form wurde das Große Wappen 1936 verliehen und 1963 vom Stadtrat bestätigt. Es wird in der Regel in den Behördensiegeln (nicht jedoch vom Standesamt, welches das amtliche bayerische Wappen führt), von den Bürgermeistern und vom Stadtrat und auf historischen städtischen Gebäuden geführt und darf nur mit einer Ausnahmegenehmigung, die nur selten erteilt wird, von Vereinen oder Firmen verwendet werden.
Kleines Wappen
Kleines Stadtwappen
Kleines Stadtwappen
Blasonierung: „In gespaltenem Schild auf der rechten goldenen Hälfte der halbe schwarze Reichsadler mit roter Zunge, goldenem Fang und goldenem Schnabel, während die andere Hälfte fünfmal schrägrechts geteilt ist, oben mit Rot beginnend und in den Farben Rot und Silber abwechselnd.“[9]
Wappenbegründung: Die Schrägteilung ist schon seit 1260 nachweisbar. Der Reichsadler kam ab 1350 hinzu und stellte somit das Rücksiegel dar. Seit 1513 wurde diese Abbildung in den Siegeln der Ämter und Außenbehörden Nürnbergs verwendet, wobei die Zahl der Schrägbalken und die Farbgebung mehrmals variierten. Die heute noch gebräuchliche Form wurde 1936 zusammen mit dem Großen Wappen verliehen.

Beide Stadtwappen sind genehmigungspflichtig.
Stadtflagge
Stadtflagge
Stadtflagge
Aus dem Kleinen Wappen leitet sich auch die Stadtflagge ab. Das Kleine Wappen darf zu Werbezwecken von in Nürnberg ansässigen Unternehmen geführt oder auf Waren angebracht werden, solange nicht der Eindruck einer amtlichen Verwendung entsteht und das Wappen heraldisch und künstlerisch korrekt wiedergegeben wird.

Logos

Stadtlogo
Logo der Metropolregion Nürnberg

Ein Signet verwendet die Stadt neben den traditionellen Wappen seit den 1970er Jahren. Das ursprüngliche Signet, auch Logo genannt, zeigte ein stilisiertes N, das an die von Rot und Silber geteilte Seite des Kleinen Stadtwappens erinnert. 1993 wurde dann ein Stadtlogo entwickelt, das die langgezogene Silhouette der Nürnberger Burg aufgriff und sich als Erkennungszeichen der Stadt etablierte.[10] Allerdings gelang es nicht, daraus ein einheitliches Corporate Design zu entwickeln. Außerdem erwies sich das alte Logo wegen seiner horizontalen Ausprägung als unflexibel.[10] 2009 gab es im Rathaus daher Bestrebungen, ein leichter handhabbares Logo und ein einheitlicheres Auftreten zu entwickeln. Seit Juli 2011 wird das neue Stadtlogo und Corporate Design schrittweise eingeführt.[11]

Neben dem Stadtlogo wird auch das Logo der gleichnamigen Metropolregion von der Stadt häufig verwendet. Dadurch soll der Zusammenhang zwischen der Städteregion und dem Ballungsraum mit den benachbarten Landkreisen stärker in der Öffentlichkeit wahrgenommen werden.

Nürnbergs Stadtgliederung und seine Umgebung
Statistische Gliederung von Nürnberg und Fürth

Geographische Lage

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Nürnberg liegt zu beiden Seiten der Pegnitz, die etwa 80 Kilometer nordöstlich der Stadt entspringt und das Stadtgebiet auf einer Länge von etwa 14 Kilometern von Ost nach West durchquert. Im Bereich der Altstadt wurde der Fluss stark kanalisiert. Im westlichen Ortsteil Doos verlässt die Pegnitz an Nürnbergs tiefstem Punkt das Stadtgebiet auf einer Höhe von 288 m ü. NN und fließt in Fürth mit der Rednitz zusammen, um dort gemeinsam die Regnitz zu bilden. Vor allem im Norden und Nordwesten von Nürnberg ist die Landschaft stark durch die Anschwemmungen der Pegnitz geprägt. Im Norden Nürnbergs befindet sich mit dem Knoblauchsland ein wichtiges Gemüseanbaugebiet. Im Süden, Osten und Norden der Stadt erstreckt sich der Nürnberger Reichswald.

Der Unterboden Nürnbergs besteht aus weichem Sandstein, der im Keuper entstanden ist. Nordöstlich von Nürnberg befindet sich die Fränkische Schweiz, ein Mittelgebirge mit einer Höhe von teilweise über 600 Metern über dem Meeresspiegel.

Ausdehnung des Stadtgebietes

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Das Gebiet der Stadt umfasst eine Fläche von 186,38 km². Im Westen ist die Bebauung mit der Nachbarstadt Fürth und im Südwesten mit Stein zusammengewachsen. Nördlich der Stadt liegt relativ flach das fruchtbare Knoblauchsland, das zugleich auch die westliche Anflugschneise für den Nürnberger Flughafen bildet, sowie nach Nordosten hin der Sebalder Reichswald.

Die nördliche Begrenzung der Altstadt bildet der Burgberg mit der Nürnberger Burg und der in großen Teilen erhaltenen Stadtmauer; etwas östlich, ebenfalls auf der Nordseite der Pegnitz, erhebt sich der parkartig gestaltete Rechenberg.

Stadtgliederung

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1968 wurde das Stadtgebiet für planerische Zwecke im Sinne einer kleinräumigen Gliederung in 87 Statistische Bezirke und in Blöcke unterteilt. Diese Statistischen Bezirke werden in 10 Statistischen Stadtteilen zusammengefasst.[12] Diese verwaltungstechnische Einteilung spielt im Bewusstsein der Bevölkerung jedoch kaum eine Rolle, vielmehr orientiert man sich im Alltagsleben an den traditionellen Namen der Orte.

Eingemeindungen

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Bis 1825 umfasste das Stadtgebiet 160,84 ha. Seitdem wurden, nachdem die Einwohnerzahl der Stadt infolge der Industriellen Revolution immer mehr gestiegen war und die Stadt sich immer weiter ausgedehnt hatte, mehrere ehemals selbstständige Gemeinden in das Stadtgebiet eingegliedert, so dass die Stadt heute über eine Fläche von etwa 186,4 km² verfügt.

Nachbargemeinden

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Die Stadt Nürnberg grenzt an folgende Städte, Gemeinden und gemeindefreien Gebiete (beginnend im Norden, im Uhrzeigersinn):

Erlangen (kreisfreie Stadt), Neunhofer Forst, Kraftshofer Forst und Erlenstegener Forst (Landkreis Erlangen-Höchstadt), Schwaig bei Nürnberg, Laufamholzer Forst, Zerzabelshofer Forst, Forsthof, gemeindefreies Gebiet Fischbach, Feuchter Forst und Feucht (alle Landkreis Nürnberger Land), Wendelstein und Forst Kleinschwarzenlohe (Landkreis Roth), Schwabach (kreisfreie Stadt), Rohr (Landkreis Roth), Stein und Oberasbach (Landkreis Fürth) sowie Fürth (kreisfreie Stadt).

An die Exklave Brunn, in der mit 406 m ü. NN der höchste Punkt Nürnbergs liegt, grenzen die gemeindefreien Gebiete Brunn, Winkelhaid und Fischbach (alle im Landkreis Nürnberger Land).

Panorama von der Burgfreiung über die Altstadt

Nürnberg hat ein humides kühlgemäßigtes Übergangsklima, das weder sehr kontinental noch sehr maritim ausgeprägt ist. Die monatlichen Durchschnittstemperaturen schwanken zwischen −1,4 °C im Januar und 18 °C im August, jedoch werden an einigen Tagen im Sommer Spitzentemperaturen von über 35 °C erreicht. Die Jahresmitteltemperatur liegt etwa bei 10,45 °C. Seit Beginn der Aufzeichnungen des Deutschen Wetterdienstes am Nürnberger Flughafen im Jahr 1955 betrug die Höchsttemperatur (Memento vom 23. September 2015 im Internet Archive) (PDF; 64 kB) am 27. Juli 1983 38,6 °C. Die Niederschlagsmenge ist etwas geringer als für die geographische Lage üblich. Ursache dafür ist die Lage Nürnbergs im Fränkischen Becken; diese schwach ausgeprägte Kessellage hält feuchte Luftmassen vom Stadtgebiet fern. Mitunter kommt es über Nürnberg zu heftigen Stürmen und Unwettern, so zuletzt am 28. August 2006, als eine Windhose im Stadtteil Gartenstadt mehrere Häuser zum Teil schwer beschädigte.

Nürnberg
Klimadiagramm
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15
5
 
 
54
 
9
2
 
 
50
 
6
0
_ Temperatur (°C)   _ Niederschlag (mm)
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020;[13]
wetterkontor.de: 1961–1990[14]
Monatliche Durchschnittstemperaturen und -niederschläge für Nürnberg
Jan Feb Mär Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez
Mittl. Temperatur (°C) 0,8 3 5,5 9,8 14 18,5 20,2 19,7 14,9 10,1 5,4 3,1 10,5
Mittl. Tagesmax. (°C) 4,1 7,1 10,5 16,2 20,2 24,7 26,7 26,3 21,0 15,0 8,9 6,1 15,6
Mittl. Tagesmin. (°C) −2,4 −1,1 0,6 3,5 7,9 12,4 13,8 13,2 8,9 5,2 1,9 0,1 5,4
Niederschlag (mm) 40 38 40 28 61 59 59 45 35 44 54 50 Σ 553
Sonnenstunden (h/d) 1,5 2,7 4,0 5,4 6,9 7,1 7,6 6,9 5,5 3,9 1,8 1,4 4,6
Regentage (d) 16 12 14 10 14 10 14 10 10 14 15 15 Σ 154
Luftfeuchtigkeit (%) 85 80 75 70 67 67 67 71 76 80 83 84 75,4
Quelle: DWD, Daten: 2015–2020;[13]
wetterkontor.de: 1961–1990[14]

Einwohnerentwicklung

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Einwohnerentwicklung von Nürnberg von 1871 bis 2017

Mit Beginn der Industrialisierung im 19. Jahrhundert setzte ein starkes Bevölkerungswachstum ein. Lebten 1808 in der Stadt erst 25.176[15] Menschen und 1867 etwa 77.600[16] Menschen, so überschritt die Einwohnerzahl Nürnbergs im Laufe des Jahres 1881 die Grenze von 100.000 Einwohnern und machte sie zur Großstadt. Ende 1897 hatte die Stadt 183.397 und 1900 bereits über 250.000 Einwohner, bis 1972 verdoppelte sich diese Zahl auf den Höchststand des 20. Jahrhunderts von 515.000. Bis 1985 fiel die Bevölkerungszahl auf 465.000, danach stieg sie wieder. Am 31. Dezember 2008 betrug die Amtliche Einwohnerzahl für Nürnberg nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 503.638.[17]

Beim Zensus 2011 sank die Einwohnerzahl um rund 20.000 und unterschritt abermals die Halbmillionengrenze.[18] Am 31. Dezember 2014 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 501.072 und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 516.770.[19][20] Am 31. Dezember 2017 betrug die Landesamtliche Einwohnerzahl 515.201[21] und die stadtinterne Zahl des Einwohnermelderegisters lautete gleichzeitig 532.194.[19][22] Ende Dezember 2022 ergab diese städtische Zählweise 548.390 Personen mit Hauptwohnsitz in Nürnberg.[23] Insgesamt stieg die Zahl der Einwohner in Nürnberg zwischen 2012 und 2022 um 5,6 %.[24]

Einwohnerzahlen
Jahr Einwohnerzahl Anmerkungen
1449 018.420 [25]
1806 025.176 in 3.289 Häusern[26]
1818 026.854 [27]
1852 053.398 davon 46.184 Protestanten, 6.633 Katholiken und 155 Reformierte[25]
1858 054.902 [25]
1861 058.081 in 3.315 Häusern[25]
1871 083.214 am 1. Dezember 1871, darunter 2.579 aktive Militärpersonen, in 6.646 Wohngebäuden, davon 65.803 Protestanten, 14.852 Katholiken, 301 Reformierte, ein Griechisch-Orthodoxer, drei Anglikaner, 46 Deutsch-Katholiken, 301 Freireligiöse, 1.831 Israeliten, drei Angehörige sonstiger Konfessionen[28]
1875 091.018 [29]
1880 099.519 [29]
1885 114.891 [29]
1890 142.590 [29]
1900 261.081 davon 179.464 Evangelische, 74.413 Katholiken;[29] auf die innere Stadt entfielen 211.329 Einwohner[27]
1905 294.431 mit der Garnison (ein Infanterieregiment Nr. 14, vier Eskadrons Chevaulegers Nr. 1, eine Eskadron Jäger zu Pferde, ein Feldartillerieregiment Nr. 8) und einschließlich der 13 Vororte, davon 196.907 Evangelische, 86.939 Katholiken, 6.819 Juden[27]
1910 333.142 davon 218.015 Evangelische, 103.464 Katholiken[29]
1925 392.494 davon 249.780 Evangelische, 126.318 Katholiken, 721 sonstige Christen, 8.603 Juden[29]
1933 410.438 davon 257.201 Evangelische, 131.606 Katholiken, 225 sonstige Christen, 7.502 Juden[29]
1939 420.349 davon 256.791 Evangelische, 137.750 Katholiken, 1.536 sonstige Christen, 2.589 Juden[29]
1950 362.459 [29]
1960 452.400 davon 65.400 Vertriebene[29]

Lebensqualität

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Nürnberg gelangte in der Studie Worldwide Quality of Living Survey des Beratungsunternehmens Mercer zum wiederholten Mal unter die ersten 25 Plätze der Städte mit der besten Lebensqualität weltweit und erreichte 2010 unter den deutschen Städten den sechsten Platz.[30] Dabei flossen unter anderem soziale, wirtschaftliche und umweltorientierte Kriterien sowie Kultur, Bildungsangebot, Infrastruktur und Gesundheitsversorgung ein.[30] Im Umweltranking schnitt Nürnberg als beste deutsche Stadt auf Platz 13 ab.[30] 2018 erreichte Nürnberg im Rahmen dieser Studie weltweit Platz 23, im Vergleich der deutschen Städte damit Platz 6. Im Spezialranking Entsorgung & Hygiene erreichte Nürnberg Platz 14 weltweit und Platz 1 unter den deutschen Städten.[31]

Bevölkerung nach Migrationshintergrund

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Nürnberg gehört zu den deutschen Großstädten mit einem sehr hohen prozentualen Anteil von Personen mit ausländischen Wurzeln. Im Jahr 2022 hatten 50 Prozent bzw. 270.835 Personen einen Migrationshintergrund bei 541.103 melderegisterbasierten Einwohnern. Unter den Großstädten ab 500.000 Einwohnern hat Nürnberg nach Frankfurt am Main den zweithöchsten Migrationsanteil in Deutschland; bei den Großstädten ab 100.000 Einwohnern ist es der fünfthöchste Prozentwert.

Nürnberger Bevölkerung im Jahr 2022[23]
Bevölkerung Bevölkerungsanteil Anteil in Prozent
Einwohner mit Migrationshintergrund 270.835 050 %
Deutsche ohne Migrationshintergrund 270.268 050 %
Deutsche mit Migrationshintergrund 125.196 023 %
Ausländer 145.639 027 %
Einwohnerzahl 541.103 100 %
Der ostfränkische Sprachraum

Die Nürnberger Mundart zählt zur ostfränkischen Dialektgruppe, doch trägt sie deutliche Züge des Nordbairischen (beispielsweise gestürzte Diphthonge) und bildet einen Übergang zwischen den beiden Dialektgruppen.[32] In der Forschung geht man heute davon aus, dass im Spätmittelalter der Stadtdialekt noch überwiegend zum Nordbairischen tendierte.[32][33] In den letzten 200 Jahren beobachtet man dagegen eine Abkehr von bairischen hin zu ostfränkischen Merkmalen, obwohl es gerade im industriellen Zeitalter einen hohen Zuzug aus der Oberpfalz gab.[32] Der Dialekt der Nachbarstadt Fürth ist bis auf Unterschiede bei der Pluralbildung und den Verkleinerungsformen sehr ähnlich.[34] Mehrere Autoren wie Fitzgerald Kusz oder Klaus Schamberger pflegen noch den Stadtdialekt. Einige sind Mitglieder des Collegiums Nürnberger Mundartdichter. Unter der jüngeren Bevölkerung wird kaum noch die Stadtmundart verwendet.[34] Man begegnet oft in den Medien einem Nürnberger Fränkisch, das eher auf umgangssprachlichen Formen als auf dem zum Verschwinden drohenden Stadtdialekt basiert.[34] Dokumentiert wurde die Nürnberger Mundart durch Tonaufnahmen im Rahmen der Erstellung des Bayerischen Sprachatlasses und einer 1907 herausgegebenen Grammatik.[35]

Anfänge der Stadt

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Älteste gedruckte Ansicht Nürnbergs, Schedelsche Weltchronik 1493

Erste slawische Siedlungsspuren[36] in der Nähe des heutigen Hauptmarktes werden um das Jahr 850 datiert.[37][38] Wann die Stadt gegründet wurde, ist nicht überliefert, es könnte zwischen 1000 und 1040 im Zuge der Sicherung des Grenzgebietes zwischen Sachsen, Bayern, Ostfranken und Böhmen am Schnittpunkt wichtiger Straßen gewesen sein. Es lassen sich mehrere frühe Siedlungszentren ausmachen. Dazu gehörten vermutlich zwei Königshöfe um St. Egidien und St. Jakob sowie das Areal zwischen Sebalduskirche und Burg.[39] Die Siedlung hatte jedenfalls von Anfang an Marktrecht, der heutige Hauptmarkt wurde aber erst nach Niederlegung des jüdischen Viertels und Bau der Frauenkirche unter Karl IV. errichtet. Die 1050 von Kaiser Heinrich III. ausgestellte so genannte Sigena-Urkunde enthält neben dem Datum „nuorenberc“ als Ort der Ausstellung und ist damit die erste urkundliche Erwähnung Nürnbergs.[40] Als kaiserlicher Stützpunkt war die Nürnberger Burg (Kaiserburg) bald bedeutsam für das Reich. 1065 bildete Heinrich IV. aus dem Reichsgut Nürnberg und Umland einen eigenen Hochgerichts- und Verwaltungsbezirk. Konrad III. verlieh die neu errichtete Burggrafschaft mit Gericht und Verwaltung an die Edelfreien von Raabs (aus Niederösterreich), 1190/91 wurde sie von Friedrich I. von Nürnberg-Zollern übernommen.

Mit dem Großen Freiheitsbrief machte König Friedrich II. Nürnberg 1219 zur Freien Reichsstadt. Der Einfluss der Burggrafen von Nürnberg beschränkte sich bald auf die Burggrafenburg und endete vollständig, als der letzte Burggraf Friedrich VI. die südlich des fünfeckigen Turms der Kaiserburg gelegene Brandstätte der 1420 von Nürnbergern und Baiern zerstörten[41] Burggrafenburg 1427 an den Rat der Stadt Nürnberg verkaufte.

Die beiden Stadthälften waren im 13. Jahrhundert noch für sich ummauert, bis zu Beginn des 14. Jahrhunderts der innere Stadtmauerring über die Pegnitz geschlossen wurde.[42] Politisch lagen die Geschicke der Stadt in der Hand des Rates der Stadt, bis zum Übergang an das Königreich Bayern, wobei das Haus Hohenzollern den Titel Burggraf von Nürnberg sogar bis 1918 führte.

Spätmittelalter und Frühe Neuzeit

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Das Gebiet der Reichsstadt Nürnberg
Das Pellerhaus von 1605 galt bis zur Zerstörung seiner Fassade 1945 als eines der bedeutendsten Bauwerke der Renaissance.

Viele Kaiser wählten Nürnberg gern als Aufenthaltsort, darunter Karl IV., der 1356 in Nürnberg die Goldene Bulle erließ. 1423 übergab König Sigismund die Reichskleinodien der Stadt, von der sie bis Anfang des 19. Jahrhunderts aufbewahrt wurden. Die Jahre zwischen 1470 und 1530 gelten allgemein als die Blütezeit der Stadt – trotz immer wiederkehrender Fehden und Konflikten mit Rittern wie Götz von Berlichingen und Conz Schott von Schottenstein, die aber nach 1512 durch das Heer des Fränkischen Reichskreises unterbunden wurden. Vom 10. Oktober bis 6. November 1485 weilte Kaiser Friedrich III. in der Stadt, worüber der Losunger Ruprecht Haller ein Protokoll des Zeremoniells beim „Ein- und Ausreiten“ des Kaisers anfertigte.[43] Der Reichtum der Stadt kam durch das ausgezeichnete Handwerk sowie die günstige Lage als Handelsplatz in der Mitte Europas zustande. Die Heiltumsweisungen, also die Präsentation der Reichskleinodien, um 1487, waren ein wichtiger Impuls für die wirtschaftliche Blüte. Die Nürnberger Börse diente als Bindeglied im Handel zwischen Italien und anderen europäischen Wirtschaftszentren. Über Venedig wurde ein reger Warenaustausch mit der Levante betrieben. In dieser Zeit zählte Nürnberg zusammen mit Köln und Prag zu den größten Städten des Heiligen Römischen Reiches.[44]

Im Dreißigjährigen Krieg war die Gegend um Nürnberg Schauplatz eines mehrere Jahre andauernden Stellungskriegs der Kriegsparteien. 1632 hatte sich die Stadt mit Gustav Adolf von Schweden arrangiert, der nachfolgend Stadt und Umland als Standort für seine Truppen nutzte und die Befestigungen ausbauen ließ. Zwar wurde die Stadt nicht erobert, aber durch die Verwüstungen im Umland dauerhaft wirtschaftlich geschwächt. In den 1630er Jahren entstand der Pestfriedhof. Nach dem Krieg und dem Westfälischen Frieden fand ab dem 25. September 1649 in Nürnberg ein von schwedischen Gesandten veranstaltetes „Friedensmahl“ statt, bei dem die Konfliktparteien in mehrere Tage andauernden Feierlichkeiten den Frieden besiegelten.

Durch die Reichsdefensionsordnung von 1681 wurde Nürnberg verpflichtet, neun Kompanien zu den drei Infanterieregimentern des Fränkischen Reichskreises zu stellen, die im Falle einer Reichsexekution dem Reichsheer eingegliedert würden.

Am 13. Oktober 1792 wird mit dem Kunstverein Nürnberg der erste Kunstverein Deutschlands gegründet.

Einschneidende Ereignisse spielten sich von 1796 bis 1806 ab. Nach Drängen der preußischen Verwaltung im benachbarten Ansbach unterstellte sich Nürnberg schließlich der preußischen Herrschaft. Der Vertrag wurde nicht vollzogen, da Preußen von Nürnbergs Schulden abgeschreckt wurde. Gleichzeitig hatte sich in der Nürnberger Bevölkerung großer Unmut gegen die zunehmend als korrupt empfundene Herrschaft der patrizischen Familien aufgestaut. Diese Vorgänge erschütterten die reichsstädtische Verfassung in ihren Grundfesten und brachten die Stadt an den Rand eines Umsturzes.

Königreich Bayern

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Im Reichsdeputationshauptschluss vom 25. Februar 1803 blieb Nürnberg dennoch zunächst weiter unabhängig, bis nach Unterzeichnung der Rheinbundakte und dem Ende des Alten Reiches französische Truppen Nürnberg besetzten. Am 15. September 1806 übergab die französische Armee schließlich die Stadt dem Königreich Bayern, das alsbald eine Zivilverwaltung installierte und die Stadt administrativ in das Königreich eingliederte. Das Königreich Bayern übernahm 1806 die exorbitanten Schulden der Reichsstadt Nürnberg als Teil der gesamtbayerischen Staatsschulden und sorgte damit für deren Konsolidierung und Tilgung. Durch die bayerische Gesetzgebung wurden die Katholiken, die bisher in der Stadt nur geduldet waren, den Protestanten rechtlich gleichgestellt. Nach Aufhebung zentralistischer Reformen des Grafen Montgelas 1817 erhielt Nürnberg im Mai 1818 wieder einen eigenen Magistrat und Bürgermeister wurde Friedrich Binder.

Der Adler; die erste Eisenbahn in Deutschland
Die Fürther Kreuzung war die erste Umsteigestation zwischen zwei Eisenbahnen in Süddeutschland.
Kanalhafen am Alten Kanal (2024)

Zur Förderung von Industrie und Landwirtschaft wurde in Nürnberg ein Industrie- und Kulturverein gegründet, der Tochterorganisationen in Mittelfranken hervorbrachte und sich am 27. Dezember 1830 feste Satzungen gab.[45]

Im 19. Jahrhundert entwickelte sich Nürnberg zu einem der industriellen Zentren in Bayern. So fuhr 1835 als erste Eisenbahn für den Personenverkehr in Deutschland der „Adler“ von Nürnberg nach Fürth.

In den 1840er Jahren wurde Nürnberg zur Hafenstadt, als der 1835 bis 1846 erbaute Ludwig-Donau-Main-Kanal die Stadt erreichte. Dieser führte durch Gostenhof und es gab dort den Handelshafen Nürnberg für den Güterumschlag. 1950 wurde der Ludwigskanal wieder aufgelassen, und der nördliche Teil ab der Gartenstadt in den 1960er Jahren fast vollständig mit der Bundesautobahn 73 überbaut. Nur der Straßenname An den Rampen erinnert dort an den ehemaligen Hafen am Ludwigskanal, der dank seines Bahnanschlusses bereits 1845 einen trimodalen Güterumschlag Schiff/Schiene/Straße bot.

Seit 1841 wurde Nürnberg in die Pläne der Ludwig-Süd-Nord-Bahn eingebunden, welche von Lindau nach Hof fuhr. Das war die erste Eisenbahn in Bayern, die auf Anleihen Ludwig I. (Bayern) auf Staatskosten von der Eisenbahnbau-Commission gebaut wurde. Am 1. Oktober 1844 erfolgte die Inbetriebnahme der Strecke Nürnberg-Bamberg. Kurz darauf wurde die Strecke Nürnberg-Schwabach fertiggestellt.[46]

In der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts wurde in Nürnberg wahrscheinlich das Rauschgold erfunden.

Nürnberg entwickelte sich zwischen 1870 und 1939 zu einem Zentrum der Spielwaren- und Modelleisenbahnindustrie. Zudem waren der Maschinen- und Elektroapparatebau, die Zweirad- sowie die Bleistiftindustrie bedeutende Wirtschaftszweige und sind es teilweise heute noch.[47] Carl Marschütz gründete hier die späteren Herculeswerke. Die erste Fahrradfabrik Deutschlands wurde in Nürnberg gegründet. Bekannte Markennamen wie Mars, Victoria und Zündapp Motorräder sind eng mit der Stadt verbunden. Rasch etablierte sich dieser Industriezweig und ist hier zu einer Hochburg der Zweiradindustrie geworden.[48][49]

Vom 24. bis 27. Juli 1909 fand in Nürnberg der 17. Deutsche Feuerwehrtag statt.

Viele kleine Werkstätten bis hin zu Großbetrieben produzierten Blechspielwaren (Tinplate-Spielwaren). Dabei tat sich besonders die Firma Bing hervor, die den Sprung von der handwerklichen Fertigung (Schneiden, Löten, Bemalen) zur industriellen Fertigung (Lithographieren, Stanzen, Verlaschen) vollzog und durch die kostengünstigen Produkte zum weltweit größten Spielwarenhersteller heranwuchs.[50] Viele der Spielwarenproduktionsstätten Nürnbergs waren im sogenannten jüdischen Besitz. Zahlreiche Hersteller wurden in den Jahren 1936 bis 1938 Opfer der von den Nationalsozialisten erzwungenen „Arisierung“.

Zwischenkriegszeit und Nationalsozialismus

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Schuldverschreibung über 1000 Mark der Stadt Nürnberg vom 1. Oktober 1920; mit Unterschrift des ersten Bürgermeisters Hermann Luppe

In den 1920er-Jahren fanden in Nürnberg die ersten Reichsparteitage der Nationalsozialisten statt. In Nürnberg selbst konnte die NSDAP bei Wahlen nie gewinnen. Die Stadt wurde überwiegend von der liberalen DDP regiert. Gleichzeitig war Nürnberg aufgrund seiner Bedeutung als Industriestandort ein Zentrum der bayerischen Sozialdemokratie.

Während der 1920er Jahre bekleidete Hermann Luppe das Amt des Oberbürgermeisters. Er wurde 1920 als Nachfolger von Otto Geßler zum Oberbürgermeister gewählt, dabei war er der einzige Kandidat.[51] Im Stadtrat arbeitete Luppe mit den Sozialdemokraten zusammen, die in der Weimarer Republik die überwiegende Mehrheit im Stadtrat stellten. Am 20. Oktober 1922 wurde die erste Ortsgruppe der NSDAP in Nürnberg durch Julius Streicher gegründet.[52] Damit begann der Aufstieg des Nationalsozialismus in Nürnberg. In seinem Kampf gegen den Antisemitismus lieferte Luppe sich Auseinandersetzungen mit Julius Streicher und der NSDAP. Unter anderem kam es zu mehreren Prozessen vor Gericht zwischen ihm und Streicher wegen Verleumdung und übler Nachrede durch den Nationalsozialisten.[51] Nach der NS-Machtübernahme wurde Hermann Luppe widerrechtlich am 18. März 1933 verhaftet und nach seiner Entlassung aus Nürnberg ausgewiesen.[53]

Während der Amtszeit von Hermann Luppe verfolgte Nürnberg eine fortschrittliche Städtepolitik. Er ermöglichte bedeutende Leistungen in Bereichen von Bildung, soziale Fürsorge, Kultur, Architektur und Stadtplanung. So entstanden unter anderen neue Wohnanlagen, die Frauenklinik an der Flurstraße oder die Sport- und Freizeitanlagen.[51]

Die Ausstellung 100 Jahre Deutsche Eisenbahnen wurde 1935 veranstaltet.

Marsch von SA-Kolonnen mit Hakenkreuz-Fahnen zu den Reichsparteitagen in Nürnberg im September 1935

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Nürnberg von den Nationalsozialisten als „Stadt der Reichsparteitage“ zu einem der wichtigsten Orte nationalsozialistischer Propaganda. Die Nürnberger Gesetze, auch Nürnberger Rassegesetze genannt, wurden am 15. September 1935 vom Reichstag auf dem 7. Reichsparteitag der NSDAP („Reichsparteitag der Freiheit“) in Nürnberg einstimmig beschlossen. Diese sollten den Nationalsozialisten als Rechtsgrundlage zur Ausübung ihrer antijüdischen Gesinnung dienen.

Zwischen 1941 und 1945 befanden sich Häftlinge aus dem KZ Flossenbürg in der Stadt in KZ-Außenlagern. Mehrere hundert Häftlinge arbeiteten in der Nürnberger SS-Kaserne für die Bauleitung der Waffen-SS und der Polizei Nürnberg. Vom KZ-Außenlager Nürnberg SS-Kaserne wurde auch das kleine Außenlager Eichstätt aufgebaut.[54] Vom 18. Oktober 1944 bis 6. März 1945 existierte zudem das KZ-Außenlager Nürnberg (Siemens-Schuckertwerke), dessen 550 Frauen-Häftlinge Zwangsarbeit für die Siemens-Schuckertwerke (SSW) in der Katzwanger Straße verrichteten.[55]

Im Zweiten Weltkrieg wurde die Stadt durch häufige alliierte Luftangriffe auf Nürnberg schwer beschädigt. Am 2. Januar 1945 wurde die Nürnberger Altstadt fast vollständig zerstört. Auch in der fünftägigen Schlacht um Nürnberg im April 1945 wurde historische Bausubstanz zerstört. Nach dem Krieg gab es Überlegungen, die zerstörte Stadt komplett aufzugeben und an anderer Stelle neu aufzubauen. Heute besteht Nürnberg zu etwa 25 % aus Gebäuden von vor dem Zweiten Weltkrieg.[56]

„Nürnberg – Albrecht Dürer ist dort niemals groß gewesen, den ganzen Ruhm der Stadt stahl eine den Musen unbekannte Partei, bis Explosivstoffe aus der Luft ihre Gebräuche störten.“Heinrich Mann.[57]

Nachkriegszeit und Wiederaufbau

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Zerstörungen im Stadtteil Steinbühl, Mai 1945
Zerstörungen am Egidienplatz, 1945
Die Nürnberger Prozesse 1945

Nach dem Zweiten Weltkrieg herrschten Lebensmittelknappheit und Wohnraummangel in der Stadt. Von den 134.000 Wohnungen vor Kriegsbeginn waren nur 14.500 unbeschädigt geblieben.[58]

Martin Treu und Hans Ziegler wurden von der amerikanischen Militärregierung im Juli 1945 zu den neuen Oberbürgermeistern der Stadt ernannt. Parallel zur Entnazifizierung auf kommunaler Ebene fanden auch ab November 1945 im Justizpalast an der Fürther Straße die Nürnberger Prozesse gegen führende Kriegsverbrecher der nationalsozialistischen Diktatur statt. Da der Justizpalast mit dem angrenzenden Gefängnis den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden hatte, wählte man Nürnberg anstatt Berlin als Ort der Prozesse, zumal auch Nürnberg als Stadt der Reichsparteitage eine ähnlich symbolische Bedeutung hatte wie die Hauptstadt oder München.

Anfang 1948 wurde in einem Architekturwettbewerb entschieden, die weitgehend zerstörte Stadt nach Bebauungsplänen von Heinz Schmeißner und Wilhelm Schlegtendal wiederaufzubauen, 1949 fand in Nürnberg die Deutsche Bauausstellung unter dem Motto „Wir müssen bauen“ statt.[59] Beim Wiederaufbau orientierte man sich weitestgehend an den historischen Stadtstrukturen, so dass diese an vielen Plätzen trotz der überwiegend zerstörten Bausubstanz noch immer ablesbar sind. Besonders die Dachlandschaft ist wieder ähnlich dem Vorkriegszustand ausgebildet worden, während die meisten Fassaden eher zweckmäßig und kostensparend gestaltet wurden. Auch viele bedeutende Kirchbauten wurden weitgehend rekonstruiert, ebenso Bauten entlang der späteren Historischen Meile wie die Reichsburg. Bedeutende Bürgerhäuser wie das Toplerhaus und das Pellerhaus oder die Bauten am Hauptmarkt wurden allerdings nicht oder nur teilweise wiederaufgebaut.

Vom Wirtschaftswunder bis heute

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Qualitätsprüfung eines Fernsehers bei Grundig, 1959
Eröffnung des Flughafens Nürnberg, April 1955

Nach dem Krieg änderte sich das wirtschaftliche Profil der Stadt. Traditionsreiche Wirtschaftszweige wie die Nürnberger Motorradindustrie (siehe auch: Zweirad Union und Hercules) konnten nicht mehr an die Erfolge in der ersten Jahrhunderthälfte anknüpfen. Dagegen expandierten Firmen wie AEG oder Photo Porst.[60] Ende der 50er Jahre fehlten noch immer 47.000 Wohnungen. 1957 wurde von der städtischen Wohnungsbaugesellschaft, der wbg Nürnberg, der Grundstein für den neuen Stadtteil Langwasser gelegt, dessen Bau das größte Projekt zur Erweiterung einer Stadt in der Bundesrepublik war.[61] 1967 wurde die letzte Baulücke am Hauptmarkt geschlossen.[62]

Nürnberger Unternehmen wie Siemens-Schuckert, Schöller-Eis, MAN, Zündapp sowie der 1957 von den Fürther Grundig-Werken übernommene Bürogerätehersteller Triumph-Adler hatten maßgeblichen Anteil am sogenannten Wirtschaftswunder. Die Grundig-Werke waren eines der führenden Unternehmen zur Zeit des Wirtschaftswunders. Die Anzahl der Beschäftigten in der Industrie stieg von 77.000 (1950) auf 120.000 (1960).[63]

Besondere Bedeutung hat Nürnberg durch die seit 1950 jährlich stattfindende Nürnberger Spielwarenmesse gewonnen, die heute im 1973 vollendeten Messezentrum in Langwasser stattfindet. Weitere bedeutende Infrastrukturprojekte der Nachkriegszeit waren: 1955 die Eröffnung des Flughafens, 1967 der Baubeginn einer U-Bahn und 1972 die Fertigstellung des Bayernhafens am Main-Donau-Kanal.

1988 erhob Nürnberg zusammen mit Fürth, Erlangen und Schwabach Einwände gegen die Wiederaufarbeitungsanlage Wackersdorf (WAA); Umweltreferent Rolf Praml forderte die bayerische Staatsregierung auf, den Bau der WAA einzustellen.[64] Schon 1985 ließ die Stadt Nürnberg ein Gutachten erstellen, da aufgrund der stark zunehmenden Eisenbahn-Transporte mit radioaktiven Materialien von und nach Wackersdorf über den unfallträchtigen Rangierbahnhof das Risiko für die Nürnberger Bevölkerung „nicht zu vernachlässigen“ sei und das Risiko von „zusätzlichen Krebsfällen“ in der Region erhöht werde.[65] Die Nürnberger Initiative gegen Atomanlagen (NIGA) übernahm damals die Redaktion für die Anti-WAA-Zeitschrift Radi Aktiv. Im Spielfilm Wackersdorf (2018) spielte der Nürnberger Claus Bößenecker, Baujurist im Landratsamt Schwandorf, eine wichtige Rolle.[66]

2006 wurde in Nürnberg der erste Tag der Franken gefeiert. Veranstaltungsort war das Museum Industriekultur, in dem zur gleichen Zeit die Landesausstellung 200 Jahre Franken in Bayern präsentiert wurde. Die Hauptveranstaltung fand in der Tafelhalle statt.

Religionen und Weltanschauungen

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Konfessionsstatistik

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Laut dem Zensus 2011 waren 31,9 % der Einwohner evangelisch, 27,4 % römisch-katholisch und 40,7 % waren konfessionslos, gehörten einer anderen Glaubensgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[67] Ende 2023 hatte Nürnberg 544.414 Einwohner, von denen waren 21,5 % evangelisch, 19,2 % katholisch und 59,3 % waren konfessionsfrei, gehörten einer sonstigen Religionsgemeinschaft an oder machten keine Angabe.[68][69][70] Die Zahl der Protestanten und Katholiken ist demnach im beobachteten Zeitraum gesunken, während der Anteil der Konfessionslosen zunahm.

Gemäß der Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe des Zensus 2011 waren 4,5 % orthodox, 0,7 % Mitglieder von evangelischen Freikirchen (3.330 Einwohner) und 0,4 % jüdisch.[71] (Die vorläufigen Zahlen der Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe weichen von denen der Auszählung aus dem bereinigten Registerbestand ab und sind demnach nur bedingt aussagekräftig.) Weitere 4,2 % gehörten sonstigen in Bayern anerkannten öffentlich-rechtlichen Religionsgemeinschaften[72] an (darunter fallen hauptsächlich kleinere christliche Kirchen wie die Alt-Katholische Kirche oder Sondergemeinschaften wie die Zeugen Jehovas). Nach einer Berechnung aus den Zahlen für die Personen mit Migrationshintergrund betrug der Bevölkerungsanteil der Muslime in Nürnberg am Zensusstichtag 8,1 %.[73]

Evangelische St.-Lorenz-Kirche, Westfassade

Das Gebiet des späteren Nürnberg gehörte ursprünglich zum Bistum Eichstätt. Ab 1016 wurde das Gebiet nördlich der Pegnitz dem Bistum Bamberg zugeordnet. 1525 führte die Reichsstadt Nürnberg die Reformation nach lutherischem Bekenntnis ein. Danach blieb sie über Jahrhunderte eine protestantische Stadt. Lediglich das exterritoriale Gebiet der Deutschordensniederlassung blieb katholisch.

Protestantismus

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Nach dem Übergang der Stadt an Bayern 1808 gehörten die protestantischen Einwohner zur protestantischen Kirche des Königreichs Bayern, die zunächst lutherische und reformierte Gemeinden umfasste. Im gleichen Jahr wurde das Generaldekanat, 1810 das Dekanat Nürnberg[74] und 1934 der Kirchenkreis Nürnberg eingerichtet. Die Kirchengemeinden der Stadt Nürnberg gehören heute zum Dekanat Nürnberg mit fünf Prodekanaten (Nürnberg-Mitte, -Nord, -Ost, -West und -Süd). Nürnberg ist Bischofssitz des gleichnamigen Kirchenkreises der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern.[75]

Die evangelisch-lutherische Kirche unterhält eine kirchliche Schule, die Wilhelm-Löhe-Schule Nürnberg als evangelisch-kooperative Gesamtschule,[76] eine Fachhochschule[77] sowie das Haus Eckstein[78] als Stadtakademie.[79] Diakonische Einrichtungen für ältere Menschen,[80] Kliniken[81] und Fachschulen werden vom Diakoniewerk Neuendettelsau getragen. Die Rummelsberger Diakonie engagiert sich ebenfalls im Raum Nürnberg mit verschiedenen Einrichtungen.[82] Seit 1885 besteht die Stadtmission Nürnberg.

Seit dem 19. Jahrhundert gab es auch eine eigene Gemeinde der reformierten Gemeindeglieder, die 1853 zusammen mit den anderen reformierten Gemeinden Bayerns eine eigene Synode erhielt. 1919 trennten sich die reformierten Gemeinden formell von der protestantischen Kirche Bayerns. Seither gab es in Bayern zwei protestantische Landeskirchen, die Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern und die Reformierte Synode in Bayern rechts des Rheins, die sich seit 1949 Evangelisch-reformierte Kirche in Bayern nannte und heute Teil der Evangelisch-reformierten Kirche – Synode evangelisch-reformierter Kirchen in Bayern und Nordwestdeutschland (Synodalverband XI) ist. Während die Protestanten in den 1970er-Jahren in Nürnberg noch einen Anteil von 60 bis 70 % an der Stadtbevölkerung hatten, sind es heute gerade mal zirka 20 %.[83][84] Seit dem 22. April 2017 trägt Nürnberg als 96. Stadt den von der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa vergebenen Ehrentitel „Reformationsstadt Europas“.

Römisch-katholische Kirche

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Römisch-Katholische Frauenkirche, Westfassade

Spätestens seit dem 18. Jahrhundert nahm die Zahl der Katholiken in der Stadt wieder zu. Im Jahre 1810 entstand die erste katholische Gemeinde in Nürnberg seit der Reformation. Sie erhielt 1816 die Frauenkirche zur dauerhaften Nutzung. Seither entstanden weitere Gemeinden. Insbesondere durch die Eingliederung katholischer Vororte in Nürnberg wuchs der Anteil der Katholiken im 20. Jahrhundert auf ein Drittel der Bevölkerung.[85] Die 46 Pfarrgemeinden der Stadt gehören überwiegend zum Dekanat Nürnberg des Erzbistums Bamberg. Die Pfarreien in den südlichen Stadtteilen gehören zum Dekanat Nürnberg-Süd des Bistums Eichstätt. Beide Diözesen haben sich für eine einheitliche Außendarstellung zur Katholischen Stadtkirche Nürnberg zusammengeschlossen. Viele der kirchlichen Einrichtungen sind im Haus der Stadtkirche untergebracht.[85] Etwa 19 % der Einwohner Nürnbergs sind römisch-katholischer Konfession.

Weitere Kirchen

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Weiter gibt es evangelischen Freikirchen, teils evangelikalen Gemeinden, darunter Pfingstgemeinden (inklusive fremdsprachiger Gemeinschaften),[86][87] zwei Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden, Gemeinden der Evangelisch-methodistischen Kirche sowie Gemeinden der Mennoniten, Mennonitischen Brüder, eine Freie evangelische Gemeinde und Gemeinden der Siebenten-Tags-Adventisten. Viele landes- und freikirchliche Gemeinden sind in der Evangelischen Allianz Nürnberg zusammengeschlossen,[88] um gemeinsame Projekte wie den Gebetsladen beim CVJM Kornmarkt oder andere übergemeindliche Projekte durchzuführen.

Ferner sind die Apostolische Gemeinschaft, die Anglikanische Gemeinschaft und die International Baptist Church (mit fremdsprachigen Gottesdiensten) vertreten sowie die Selbständige Evangelisch-Lutherische Kirche und die Altkatholische Kirche, letztere in der Landauerkapelle.[89]

Die orthodoxe Konfession ist in Nürnberg seit Jahrzehnten mit nationalkirchlichen Gemeinden aufgrund verschiedener Einwanderungswellen stark vertreten.[90] Unmittelbar nach dem Zweiten Weltkrieg entstand eine kleine russisch-orthodoxe Gemeinde. In der Folge kamen die griechisch-orthodoxe Kirchengemeinde Heiliger Apostel Paulus, die in der Oberen Kanalstraße 35 eine große Kirche besitzt,[91] sowie die serbisch-orthodoxe Kirchengemeinde der Heiligen Kyrill und Methodius in der Kranichstraße 4 hinzu.[90] Nürnberg ist Sitz der Metropolie für Deutschland, Zentral- und Nordeuropa der Rumänisch-Orthodoxen Kirche. Diese unterhält das Kloster Heilige Märtyrer Brâncoveanu und die Pfarrei Heiliger Märtyrer Demetrios.[92] Die Kirche in der Fürther Straße 166 ist mit Fresken im orthodoxen Stil ausgemalt. Nach Jahrhunderten ist Nürnberg erstmals Sitz eines Erzbistums und Metropolitan-Sitz geworden. Mit der Gemeinde der Seligen Xenia von Sankt Petersburg besteht auch eine Gemeinde der Russisch-Orthodoxen Kirche.[93] Der christliche Orient ist durch drei koptische Kirchen ägyptischer,[90] äthiopischer[90] und eritreischer Prägung vertreten,[90] weitere orthodoxe Kirchen sind armenischer,[90] irakischer und chaldäischer Prägung.[90]

Ebenso gibt es mehrere Gemeinden der Neuapostolischen Kirche und die Christliche Wissenschaft (Christian Science). Die Zeugen Jehovas und die Kirche Jesu Christi der Heiligen der letzten Tage, auch Mormonen genannt, sind in Nürnberg mit einigen Gemeinden vertreten.

Standorte der Nürnberger Synagogen

Otto von Freising berichtete als Erster, dass im Jahre 1146 mehrere Juden in Nürnberg Aufnahme fanden, nachdem sie aus dem Rheinland vertrieben worden waren, wo der französische Zisterziensermönch Radulf im Vorfeld des Zweiten Kreuzzuges zu Pogromen aufrief.[94] Wahrscheinlich bestand aber bereits früher eine Ansiedlung südöstlich der Sebalduskirche, die wie das Egidienkloster außerhalb der Sebalder Stadtmauern lag und im Jahre 1150 bei der ersten Stadterweiterung[95] mit eingeschlossen wurde.[96] Aktuellere archäologische Untersuchungen konnten dieses Siedlungsgebiet allerdings nicht bestätigen. Eine Ansiedlung in Ghettos hatte es im Hochmittelalter noch nicht gegeben, doch könnte der heutige Obstmarkt als Siedlungskern infrage kommen. Man vermutet daher eine Umsiedlung auf das trockengelegte Gebiet am heutigen Hauptmarkt erst um das Jahr 1250.[97]

Die erste Synagoge ist für das Jahr 1296 bezeugt.[98] Im Zuge der Thronstreitigkeiten zwischen Habsburgern und Nassauern setzte die Judenverfolgung mit dem Ausgangspunkt Röttingen auch massiv in Süddeutschland ein und es kam zum Rintfleisch-Pogrom. In Nürnberg floh die jüdische Bevölkerung auf einen Teil der Burg, doch wurde dieser von der wütenden Menge niedergebrannt.[99] Das Nürnberger Memorbuch listet 628 Tote auf.[100] Kurze Zeit danach war eine Rückkehr und Neuansiedlung wieder möglich. Doch bereits 1349 kam es infolge der Pestpogrome wieder zu Massakern, bei denen 562 Menschen, wohl etwa ein Drittel der jüdischen Gemeinde,[101] den Ausschreitungen zum Opfer fielen. Nach Konrad von Megenbergs Bericht brach die Pest in der Stadt erst zwei Jahre später aus, sodass neben den vorgebrachten Motiven wohl auch der Neubau des Hauptmarktes und die Bereicherung im Vordergrund standen, wie auch die von Karl IV. erteilten Privilegien vermuten lassen.[102] Auf dem Platz der Synagoge wurde auf Geheiß Karls IV. die heutige Frauenkirche errichtet.[103] Abermals folgte der Vertreibung die Wiederaufnahme. Das neue Siedlungsgebiet lag bei dem früheren Judenfriedhof (bei der späteren Judengasse/Wunderburggasse).[104]

Die ehemalige Hauptsynagoge am Hans-Sachs-Platz

Ab dem Jahr 1473 gab es wieder Pläne zur Judenausweisung. 1484 wurde mit dem sorgfältig entwickelten Judeneid in der neuen städtischen Gesetzessammlung Reformation der Stat Nüremberg der vermutlich erste gedruckte und in seiner Form bis ins 18. Jahrhundert modellhaft vorherrschende Judeneid veröffentlicht.[105] Im Jahr 1498 befahl Maximilian I. auf Anraten der Stadt die Ausweisung und Enteignung der Juden.[106] Gleichzeitig versuchte der Stadtrat, gewaltsame Übergriffe zu vermeiden, stellte solche unter Strafe und gewährleistete die „Sicherheit“ durch Stadtknechte.[107] Zwischen dem 20. Februar und 10. März 1499 mussten die Juden die Stadt verlassen. Doch entwickelte sich ab 1528 in der unmittelbaren Nachbarstadt Fürth ein aufblühendes jüdisches Gemeindeleben,[108] das sich bis ins 20. Jahrhundert hielt. In Nürnberg wurde erst wieder 1850 eine Ansiedlung zugelassen, doch nahm das Judentum in der Stadt raschen Aufschwung und zählte bereits im Jahr 1871 1831 Mitglieder.[109]

Mit Einweihung der neugebauten Synagoge 1874 am heutigen Hans-Sachs-Platz hatte die jüdische Gemeinde ein neues Zuhause. 1902 wurde eine orthodoxe Synagoge in der Essenweinstraße geweiht. 1922 umfasste die jüdische Gemeinde in Nürnberg 9280 Mitglieder.

„Polenaktion“: Ausweisung polnischer Juden, Nürnberg am 28. Oktober 1938

Nach der Machtergreifung Hitlers 1933 wanderten zahlreiche Gemeindemitglieder aus. Die Zahl der jüdischen Nürnberger Bevölkerung verminderte sich über die Jahre 1934 bis 1940 um 5638. Bereits im August 1938 ließ Julius Streicher die Nürnberger Hauptsynagoge abreißen; die Synagoge an der Essenweinstraße wurde im Zuge der Novemberpogrome in der Nacht vom 9. zum 10. November 1938 abgebrannt.[StLex 2] Zuvor wurden in der Nacht zum 29. Oktober 1938 Juden im Rahmen der „Polenaktion“ aus ihren Wohnungen geholt, in bewachten Zügen und Lastwagen zur deutsch-polnischen Grenze abtransportiert und hinübergejagt.[110][111] Insgesamt wurden 1631 Nürnberger jüdischen Glaubens Opfer des Nationalsozialismus.[112]

Die heutige Israelitische Kultusgemeinde Nürnberg hat seit 1984 in der Johann-Priem-Straße ihren Sitz gefunden. Jedoch ist die räumliche Kapazität dieser Synagoge nach eigenen Angaben[113] mit derzeit 2326 Mitgliedern (Stand 2022)[114] nicht mehr ausreichend.

Zur orthodoxen Richtung des Judentums gehört die Synagoge Adass Israel, zur chassidischen Richtung des Judentums die Synagoge Chabad.[115][116]

Im Jahr 1616 erschien in Nürnberg die Übersetzung des Korans von Salomon Schweigger, die erste Übersetzung ins Deutsche.

Die meisten Muslime Nürnbergs sind Sunniten. Seit Anfang 1970 gibt es in Nürnberg Gemeinschaften zur Pflege und Förderung des islamischen Glaubens und islamischer Kultur. Die 1974 gegründete Türkische Gemeinschaft e. V. ist der älteste dieser Vereine. Das 1976 gegründete Islamische Kulturzentrum ist seit 1993 im Spittlertorgraben mit der Ayasofya-Moschee ansässig und gehört zum Verband der islamischen Kulturzentren Köln. Der Türkisch-Islamische Kulturverein existiert seit 1979. Im Jahr 1996 wurde mit der Eyüp-Sultan-Moschee die größte Moschee in Bayern und die drittgrößte in Deutschland eröffnet. Die einzige Moschee in Nürnberg, die in größerem Rahmen auch deutschsprachige Angebote macht, ist die der Islamischen Gemeinde Nürnberg (IGN).[117][StLex 3][118]

Die Schiiten sind in Nürnberg mit Begegnungs- und Gebetszentren präsent.[119]

Weitere Religionen und Weltanschauungen

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Verschiedene buddhistische Gemeinden des Theravada, Mahayana und Vajrayana[120] sind in Nürnberg mit Studien- und Meditationsgruppen aktiv.

Zum Vajrayana-Buddhismus gehört das Buddhistische Zentrum,[121] zum Theravada-Buddhismus das Buddhistische Zentrum Nürnberger LAND e. V.[122] Im Jahr 2009 hat die thailändische Gemeinde ihren zweiten buddhistischen Tempel, das Wat Thepwongsaram, eingeweiht. Zum Mahayana-Buddhismus, insbesondere der Zen/Chan-Tradition, gehört der Bodhidharma-Tempel Nürnberg.[123]

Seit September 2012 gibt es in Nürnberg-Eibach das buddhistische Kloster Vinh Nghiem, das von der Vietnamesisch-Buddhistischen Gemeinde Franken unter Leitung von Mönchen aus Vietnam und Deutschland geführt wird. Das Kloster gehört zum Mahayana-Buddhismus.

Daneben ist die Bahai-Religion in Nürnberg mit einer Gemeinde vertreten.[124] Der Hinduismus ist in Nürnberg mit einem Tempel, Sri Sithivinayagar präsent, der von einer vorwiegend tamilischen Gemeinde getragen wird.[125] Zuflucht gefunden hat in Nürnberg die fast ausgestorbene Religionsgemeinschaft der mandäischen Gemeinde.[126] In Nürnberg bestehen eine Gemeinde der Alevitischen Gemeinschaft und ein alevitischer Kulturverein.[127] Die Anthroposophie, die in Nürnberg eigene Wurzeln hat,[128] ist als Glaubensgemeinschaft in der Krelingstraße 26,[129] mit der Rudolf-Steiner-Schule[130] und einem Kulturhaus, dem Rudolf-Steiner-Haus, Rieterstraße 20, präsent.[131]

In Nürnberg ist außerdem der Sitz der Humanistischen Vereinigung, einer Weltanschauungsgemeinschaft nichtreligiöser Menschen und Körperschaft des öffentlichen Rechts.[132] Der Verband ist unter anderem Träger einer Grundschule[133] in Fürth sowie von über einem Dutzend Kindertagesstätten in Nürnberg, Fürth, Regensburg und München.[134] Er unterhält ferner den Turm der Sinne am Westtor der Nürnberger Stadtmauer, ein Studentenwohnheim in Steinbühl und ein eigenes Sozialwerk.

Stadtrat und Bürgermeister

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Wahlbeteiligung: 44,8 %
 %
40
30
20
10
0
31,3
25,7
20,0
5,7
3,9
2,8
2,3
2,1
1,7
1,7
1,3
1,4
Gewinne und Verluste
im Vergleich zu 2014[135]
 %p
 12
 10
   8
   6
   4
   2
   0
  −2
  −4
  −6
  −8
−10
−12
−14
−16
−18
−20
+1,9
−18,4
+11,0
+5,7
+3,9
± 0,0
+0,2
+0,1
+1,7
+1,7
−2,8
−3,4
Vorlage:Wahldiagramm/Wartung/Anmerkungen
Anmerkungen:
l Die Guten: 0,8 % (-0,9 %); Bürgerinitiative Ausländerstopp: 0,6 % (-2,5 %)
Sitzverteilung im Stadtrat
2020–2026
            
Insgesamt 71 Sitze

Unter den Sitzen der CSU befindet sich der des Oberbürgermeisters.

Nürnberg ist von 1945 bis 2020 (mit einer Unterbrechung von 1996 bis 2002) von SPD-Oberbürgermeistern regiert worden und hat seit der Wahl 2020 einen Oberbürgermeister der CSU.

Über die Vergabe der 71 Sitze (70 Stadträte und der Oberbürgermeister) entscheiden die Bürger alle sechs Jahre bei den Kommunalwahlen, die letzten Wahlen fanden am 15. März 2020 statt.

SPD, CSU und Grüne bilden jeweils eine Fraktion. FDP, Freie Wähler (1 von 2 gewählten FW-Mitgliedern des Rats), Piraten, ÖDP und Die Guten bilden zusammen eine Ausschussgemeinschaft.[136] Oberbürgermeister ist seit dem 1. Mai 2020 Marcus König (CSU),[137] Dieser löste Ulrich Maly (SPD) ab, der nach 18-jähriger Amtszeit nicht mehr zur Wiederwahl angetreten war. Im Rahmen der Kommunalwahlen 2020 setzte sich König in der Stichwahl am 29. März gegen den SPD-Kandidaten Thorsten Brehm mit 52,2 % der gültigen Stimmen durch.[138] Bereits im ersten Wahlgang am 15. März hatte König mit 36,5 % der Stimmen klar vorne gelegen.[139] Die nächste Kommunalwahl findet planmäßig im Jahr 2026 statt. Zweite Bürgermeisterin ist Julia Lehner (CSU), zuständig für das Kulturreferat, das Amt für Kultur und Freizeit, die Museen der Stadt Nürnberg, die Nachnutzung des Reichsparteitagsgeländes, das Stadtarchiv, die Stadtbibliothek und weitere städtische Kultur- und Bildungseinrichtungen.[140] Dritter Bürgermeister ist Christian Vogel (SPD), zuständig für die städtische Feuerwehr, den Tiergarten, die Verwaltung der städtischen Bäder und das stadteigene Unternehmen Servicebetrieb Öffentlicher Raum.[141]

Sitzverteilungen

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Stimmenstärkste Parteien in den Statistischen Stadtteilen bei der Bundestagswahl 2021

In der folgenden Tabelle sind alle Ergebnisse von Bundestags-, Landtags- und Europawahlen in Nürnberg dargestellt.[142]

Jahr Wahl Wahl­beteiligung CSU Grüne SPD AfD Linke 1 BSW FDP FW Sonst.
2025 Bundestagswahl 79,3 29,2 15,9 15,5 15,5 11,2 4,1 4,0 1,4 3,2
2024 Europawahl 60,0 31,6 16,5 12,8 10,9 3,0 4,4 3,9 2,2 14,7
2023 Landtagswahl 66,0 38,6 20,4 12,5 12,6 3,4 2,7 5,0 4,8
Ältere Wahlen
Jahr Wahl Wahl­beteiligung CSU Grüne SPD AfD Linke 1 BSW FDP FW Sonst.
2021 Bundestagswahl 74,9 26,5 19,3 21,7 7,9 5,1 9,6 2,8 7,1
2019 Europawahl 58,7 30,2 24,2 12,9 8,8 4,8 3,4 2,4 13,3
2018 Landtagswahl 67,5 35,2 20,8 13,9 9,5 6,9 4,8 3,8 5,1
2017 Bundestagswahl 75,9 28,9 12,4 19,5 12,0 10,6 9,6 1,4 5,6
2014 Europawahl 41,1 27,7 14,5 29,9 8,4 5,7 3,0 1,9 8,9
2013 Bundestagswahl 66,9 37,1 10,9 27,7 4,6 6,6 4,9 1,6 6,3
Landtagswahl 58,3 39,3 11,2 28,6 4,5 3,3 3,7 9,4
2009 Bundestagswahl 69,3 31,8 13,0 23,8 9,5 12,8 9,1
Europawahl 40,2 34,4 15,4 20,8 4,5 9,5 5,8 9,8
2008 Landtagswahl 55,8 41,6 10,4 25,5 6,9 6,0 5,1 4,5
2005 Bundestagswahl 75,3 37,7 10,1 34,6 5,1 8,2 4,3
2004 Europawahl 41,0 45,9 16,0 22,5 2,0 3,7 9,9
2003 Landtagswahl 55,0 52,1 9,9 29,3 2,6 1,8 4,3
2002 Bundestagswahl 78,2 44,9 9,2 37,6 1,2 4,5 2,6
1999 Europawahl 43,0 53,3 8,2 29,7 1,6 1,9 5,3
1998 Bundestagswahl 78,7 38,6 7,0 43,3 1,2 4,4 2,6
Landtagswahl 69,1 44,7 5,8 41,5 1,5 1,1 5,4
1994 Bundestagswahl 77,1 41,5 7,3 38,5 1,1 6,3 6,2
Landtagswahl 67,6 42,3 6,2 42,8 2,9 1,0 4,8
Europawahl 57,3 39,3 11,7 30,1 0,9 3,3 14,7 2
1990 Bundestagswahl 72,9 39,8 5,5 35,8 0,5 10,2 8,2
Landtagswahl 63,3 41,9 7,9 36,9 6,4 6,9
1989 Europawahl 60,1 32,5 9,5 32,0 4,4 21,6 3
1987 Bundestagswahl 80,3 43,0 10,3 36,5 8,1 2,1
1986 Landtagswahl 68,9 43,8 9,7 37,7 3,7 5,1
1984 Europawahl 50,0 43,4 9,0 38,7 3,7 5,2
1983 Bundestagswahl 85,4 46,1 7,4 38,3 7,1 1,1
1982 Landtagswahl 77,0 43,4 5,7 45,7 3,3 1,8
1980 Bundestagswahl 86,0 43,2 1,9 43,0 10,9 1,0
1979 Europawahl 58,2 45,6 4,1 43,4 5,9 1,0
1978 Landtagswahl 76,6 43,3 2,0 45,6 7,5 1,6
1976 Bundestagswahl 88,2 43,2 47,6 7,9 1,3
1974 Landtagswahl 75,6 45,0 42,7 8,9 3,4
1972 Bundestagswahl 89,4 37,5 52,0 9,0 1,5
1970 Landtagswahl 79,8 36,1 42,7 14,7 6,5
1969 Bundestagswahl 84,1 37,2 48,4 5,7 8,7
1966 Landtagswahl 78,7 31,1 49,6 9,1 13,0 4
1965 Bundestagswahl 84,4 37,6 43,6 9,6 9,2
1962 Landtagswahl 72,9 32,8 48,7 11,4 7,0
1961 Bundestagswahl 83,6 39,2 40,1 14,6 6,0
1958 Landtagswahl 73,9 31,6 49,8 11,3 7,3
1957 Bundestagswahl 85,5 44,2 41,3 8,0 6,5
1954 Landtagswahl 79,4 26,1 43,8 13,8 16,3 5
1953 Bundestagswahl 85,4 32,9 40,2 10,5 16,4 6
1950 Landtagswahl 78,3 16,8 49,0 13,6 20,6 7
1949 Bundestagswahl 79,1 15,2 38,1 14,1 32,5 8
1946 Landtagswahl 80,9 24,2 43,4 9,3 23,1 9
1 
bis 2007: PDS/WASG
2 
darunter REP mit 7,2 %
3 
darunter REP mit 17,6 %
4 
darunter NPD mit 13,0 %
5 
darunter KPD mit 5,8 %
6 
darunter DRP mit 4,9 %
7 
darunter WAV mit 6,0 % und KPD mit 5,6 %
8 
darunter WAV mit 17,1 % und KPD mit 10,8 %
9 
darunter KPD mit 12,2 %
Zweitstimmenergebnisse bei der Bundestagswahl 2021 nach Statistischem Stadtteil

Städtepartnerschaften

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Partnerstädte und befreundete Städte der Stadt Nürnberg

Nürnberg hat insgesamt 15 Städtepartnerschaften,[143][144] Vertreter dieser und der zehn befreundeten Städte[145] präsentieren alljährlich eigene Erzeugnisse (Kunsthandwerk, Spezialitäten, Textilien etc.) auf dem „Markt der Partnerstädte“ im Rahmen des Christkindlesmarktes. Private Freundeskreise und Jugendaustausche intensivieren die Kontakte ebenso wie praktische Hilfe; so wurden den Straßenbahnbetrieben von Krakau und Antalya ausgemusterte, betriebsbereite Fahrzeuge geschenkt.

Die ersten Städtepartnerschaften wurden 1954 mit Brügge, Locarno, Nizza und Venedig zusammen mit einem „Verbrüderungseid“ – unterzeichnet von den Bürgermeistern der jeweiligen Städte – geschlossen.[146] Die freundschaftlichen Beziehungen zu Nizza und Venedig wurden 2004 bzw. 1999 nochmals bekräftigt. Brügge und Locarno werden von Seiten Nürnbergs mittlerweile nicht mehr als Partnerstadt aufgeführt, wohingegen Locarno Nürnberg weiterhin auflistet.[147] Die 1979 geschlossene Partnerschaft mit Krakau stellt die Stadt Nürnberg auf ihren Internetseiten als „erfolgreiches Beispiel für die Zusammenarbeit von zwei Städten, die als Beitrag zur Normalisierung der Beziehungen zweier Völker begründet wurde“ dar. Als wirtschaftliche und kulturelle Repräsentanz existiert im Nürnberger Tratzenzwingerturm das Krakauer Haus und ein Nürnberger Haus im Krakauer Stadtteil Kazimierz.[148][149]

Skulptur, die als immerwährendes Zeichen des Dankes, zum 25-jährigen Städtepartnerschaftsjubiläum von Skopje überreicht wurde[150]

Eine der laut Stadt intensivsten Partnerschaftsbeziehungen besteht seit 1982 mit Skopje. Neben Jugendaustauschen und gegenseitigen Künstlerbesuchen existiert mit der gemeinsamen Ausgrabung des antiken Skopje durch mazedonische Archäologen zusammen mit der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg ein weiteres Partnerschaftsprojekt. Es startete im Frühjahr 1998 und wird voraussichtlich 50 Jahre in Anspruch nehmen. Die Partnerschaft mit San Carlos in Nicaragua wurde 1984 von einer Nürnberger Bürgerinitiative angeregt und noch während des Contra-Krieges 1985 abgeschlossen. Insbesondere durch Jugendaustausche wurde die Stadt gefördert. So verfügen die Sancarleños unter anderem über eine ausgebaute Wasserversorgung, einen Krankenhausneubau, Humuslatrinen, eine Oberschule und ein Kulturhaus. Seit demselben Jahr verbindet Nürnberg und Glasgow nach über 30 Jahren intensiver Jugendaustausche eine Partnerschaft. 1988 wurde mit dem damals in der Deutschen Demokratischen Republik liegenden ostthüringischen Gera ein Städtepartnerschaftsvertrag unterzeichnet, der 1990 in ein Freundschaftsabkommen umgewandelt und 1997 noch einmal aktualisiert wurde.

Hilfeleistung stand mehrmals im Mittelpunkt der Anfang 1990 geschlossenen Partnerschaft zwischen Charkiw und Nürnberg, da viele der nach der Katastrophe von Tschernobyl eingesetzten Liquidatoren von dort kamen. Mit Unterstützung des Chemischen Untersuchungsamts Nürnberg baut die Charkiwer Akademie für Lebensmitteltechnologie und Management in einem Pilotprojekt ein Labor zur Untersuchung von Lebensmitteln für die ganze Ukraine auf. Seit 1995 besteht in Charkiw zudem ein Nürnberger Haus, das als Kulturzentrum und Begegnungsstätte sowie seit 2000 auch als Lehrmittelzentrum des Goethe-Instituts fungiert. Bei den russischen Luftangriffen im Rahmen des Russischen Überfalls auf die Ukraine seit 2022 wurde das Haus zwar getroffen und ist seitdem geschlossen, die Sprachkurse konnten jedoch auf anderen Wegen fortgesetzt werden. Zudem leistet das Nürnberger Haus seit 2022 immer wieder humanitäre Hilfe für Krankenhäuser, Altenheime und ukrainische Soldaten an der Front.[151] Ebenso übergab die Nürnberger VAG mehrere Busse an die Charkiwer Verkehrsbetriebe „Saltivske Tram Depo“.[152]

Seit Mitte des 13. Jahrhunderts bestanden zwischen Nürnberg und Prag Handelsbeziehungen, sodass Ende der 1980er Jahre, im Zuge der Annäherung zwischen Ost und West, erste Bemühungen durch den damaligen Nürnberger Oberbürgermeister Peter Schönlein (SPD) und dem damaligen deutschen Außenminister Hans-Dietrich Genscher (FDP) zum Zustandekommen eines Partnerschaftsvertrages unternommen wurden. Nach dem Fall des Eisernen Vorhangs fanden 1990 erneut fraktionenübergreifend im Nürnberger Stadtrat Anstrengungen zum Abschluss eines Partnerschaftsvertrags mit Prag statt, die noch im selben Jahr zu einer Unterzeichnung führten.[153]

Lange dauerte es, bis es zur Partnerschaft mit Chadera kam. Seit 1974 fanden regelmäßige Austausche zwischen Deutschen und Israelis statt. Arno Hamburger, SPD-Stadtrat und Vorsitzender der Israelitischen Kultusgemeinde Nürnbergs, brachte von einem dieser Austausche 1986 einen unterschriebenen Freundschaftsvertrag mit, dem 1995 ein offizieller Städtepartnerschaftsvertrag folgte. Ebenfalls 1997 entstand eine Partnerschaft mit Antalya. Im Rahmen einer Regionalpartnerschaft der Städte und Landkreise in der Planungsregion Nürnberg (damals noch Industrieregion Mittelfranken) mit der Sonderwirtschaftszone Shenzhen entstand ebenfalls 1997 eine Städtepartnerschaft mit Shenzhen. Engen Austausch gibt es zwischen den Zoos der Städte und zwischen der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm und dem Shenzhen Polytechnic.

1998 wurden die Partnerschaften mit Kavala in Griechenland und Atlanta in den USA geschlossen. Bereits im frühen 14. Jahrhundert bestanden Handelsbeziehungen mit Venedig. Die Nürnberger Kaufmannschaft erlangte starken Einfluss auf die mitteleuropäischen Märkte für Gewürze, Seide und Baumwolle. Sie exportierten aber auch über Venedig Nürnberger Tand, Tuche, Leder, Honig und Bernstein. Daran anknüpfend wurde 1999 eine Partnerschaft vereinbart, die den sogenannten „Verbrüderungseid“, der 1954 geschlossen wurde verfestigt hat.

Nach dem Seebeben im Indischen Ozean 2004 übernahm die Stadt Nürnberg 2005 die Patenschaft für Kalkudah und Kalmunai auf Sri Lanka.

2007 wurde Nürnberg für seine Bemühungen um den europäischen Integrationsgedanken mit dem Europapreis der Europäischen Union ausgezeichnet.

Heilig-Geist-Haus (Amt für Internationale Beziehungen)

Bereits am 20. Oktober 1954 leisteten die Bürgermeister von Venedig und Nürnberg zusammen mit den Vertretern von Nizza, Locarno und Brügge auf dem Markusplatz den so genannten „Verbrüderungseid“, in dem es (in der deutschen Übersetzung) heißt: „[…] Verpflichten uns am heutigen Tage feierlich, die ständigen Bande zwischen den Städteverwaltungen unserer Städte zu bewahren, auf allen Gebieten den Austausch ihrer Einwohner zu unterstützen und durch eine bessere gegenseitige Verständigung das wache Gefühl der europäischen Brüderlichkeit zu fördern […]“. Am 25. September 1999 wurde auf dieser Grundlage zwischen Venedig und Nürnberg lediglich eine „Neuaufnahme ihrer freundschaftlichen Beziehungen“ beschlossen.

Am 6. Mai 2010 wurde ein Städtepartnerschaftsvertrag mit der spanischen Stadt Córdoba geschlossen, der einen Austausch und Kooperation auf verschiedenen Ebenen vorsieht.[154] Die Initiative zu dieser Partnerschaft gingen vom seit 1961 bestehenden Verein Centro Español und seiner interkulturellen Arbeit aus.[155]

Nachdem bereits seit 2004 zur palästinensischen Stadt Nablus enge Beziehungen bestanden, unterzeichneten am 23. September 2019, die Bürgermeister der beiden Städte ein Freundschaftsabkommen. Bereits einen Tag zuvor wohnte der Bürgermeister Nablus der Verleihung des Internationalen Nürnberger Menschenrechtspreises bei und bedankte sich für die Unterstützung, die man seitens der Stadt Nürnberg in den vergangenen Jahren erhalten habe.[156]

Am 25. Oktober 2023 beschloss der Nürnberger Stadtrat, die seit 2006 bestehenden freundschaftlichen Beziehungen zu Brașov mit einem Städtepartnerschaftsvertrag zu vertiefen und zu verstetigen. Die Unterzeichnung des Vertrags erfolgte am 12. Mai 2024 in Brasov.[157]

Nachdem in einem partizipativen Prozess 2014 nach Projektpartnerschaften in Afrika gesucht wurde, ergaben sich auf Grund aktiver Vereine vor Ort schnell Beziehungen zu den Städten Sokodé und Aného in Togo. Von 2018 bis 2021 wurden im Rahmen einer Projektpartnerschaft unter anderem sechs Photovoltaikanlagen zur Versorgung mit Energie von vier Gesundheits- und Bildungseinrichtungen installiert. Im Anschluss entschlossen sich alle Seiten die Beziehungen intensivieren zu wollen, sodass Nürnberg seit dem Frühjahr 2025 jeweils zu Aného und Sokodé eine offizielle Städtefreundschaft pflegt.[158][159]

Städtefreundschaften

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Stadt des Friedens und der Menschenrechte

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Die Straße der Menschenrechte, konzipiert von Dani Karavan

Durch die Rolle Nürnbergs während der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft fühlt sich die Stadt in besonderem Maße verpflichtet, einen aktiven Beitrag zum Frieden und zur Verwirklichung der Menschenrechte zu leisten.

Zu diesem Zwecke wurde unter anderem die Straße der Menschenrechte errichtet, ein Mahnmal für die Würde des Menschen, sowie das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände, das über die Zeit des Nationalsozialismus in Nürnberg informiert.

Seit 1995 wird der Internationale Nürnberger Menschenrechtspreis an Personen verliehen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte einsetzen.

Das Nürnberger Menschenrechtszentrum, ein Verein, der sich für die Würde des Menschen einsetzt und das Nürnberger Menschenrechtsbüro wurden gegründet. Alle zwei Jahre wird der Deutsche Menschenrechts-Filmpreis verliehen. Das Nürnberger Filmfestival der Menschenrechte ist ein fester Bestandteil des Kulturprogramms der Stadt.

Die Stadt Nürnberg wurde am 10. Dezember 2000 in Paris mit dem UNESCO-Preis für Menschenrechtserziehung ausgezeichnet.[160] Damit würdigte die UNESCO den vorbildlichen Einsatz der Stadt Nürnberg für Frieden und Achtung der Menschenrechte. Die Stadt Nürnberg bewirbt sich um Aufnahme in die Weltkulturerbeliste der UNESCO mit dem Saal 600 im Justizgebäude, in dem ab dem 20. November 1945 das Internationale Militärtribunal tagte.[161]

Bis zum Zweiten Weltkrieg war Nürnberg die einzige Großstadt Deutschlands, in der sich der historische Stadtkern samt Befestigungsanlagen fast unverändert erhalten hatte. Im Bewusstsein dieser herausragenden kultur- und kunsthistorischen Bedeutung wurden bereits vor der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg Maßnahmen zur Rettung und originalgetreuen Wiederherstellung der wichtigsten Gebäude ergriffen. Am Ende hatten nur zehn Prozent der Baumasse die Bombardierungen unbeschadet überstanden. Die Stadt Nürnberg entschied sich beim Wiederaufbau, anders als die meisten anderen deutschen Städte dieser Zeit, die Struktur der Altstadt zu bewahren, und schaffte es, die wertvolle historische Bausubstanz in einen angemessenen neueren Kontext einzubinden. Daher ist die Altstadt nicht nur Zeugnis des Mittelalters und der Frühen Neuzeit, sondern auch des Wiederaufbaus und der Moderne.

Das hat seinen Niederschlag auch in letzten Serie der D-Mark-Banknoten, dass sich auf der 500-D-Mark-Banknote, links neben dem Porträt der Naturforscherin Maria Sibylla Merian, eine Collage verschiedener historischer Bauwerke von Nürnberg wiederfanden. Dort sind die Kaiserburg mit Sinwellturm und Kaiserstallung, die Sebalduskirche, die Frauenkirche, das Albrecht-Dürer-Haus, das Fembohaus, das Nassauer Haus, der Weinstadel, das Heilig-Geist-Spital, die Mauthalle, die Lorenzkirche und die Stadtbefestigung zu sehen.[162]

Romanik (bis ca. 1250)

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Nassauer Haus

Die Nürnberger Burg zählt mit ihrer Geschichte und Architektur zu den bedeutendsten Wehranlagen Europas.[163] Die historische Burggrafenburg wurde am Beginn des 15. Jahrhunderts weitgehend zerstört. Die Kaiserburg, die unter Konrad III. sowie Friedrich Barbarossa gebaut wurde, behielt vor allem mit der Kaiserkapelle und dem Heidenturm ihre romanische Bauform über die Jahrhunderte. Das Nassauer Haus ist das älteste Gebäude im Lorenzer Stadtteil und datiert mit seinen beiden unteren Geschossen bis in das 12. Jahrhundert zurück. Die Sebalduskirche ist die ältere der beiden Hauptkirchen und entstand auf dem Platz eines Vorgängerkirchenbaus im Ausklang der Romanik (Langschiff) etwa von 1230 bis 1275. In dieser Zeit entstand auch der Weiße Turm als Teil der vorletzten Stadtbefestigung.

Gotik (bis ca. 1500)

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Schöner Brunnen

Zwischen 1332 und 1339 wurde das Heilig-Geist-Spital als Stiftung des reichen Bürgers Konrad Groß erbaut. Nach den Judenpogromen entstand ab 1349 im Auftrag von Karl IV. die Frauenkirche auf dem Platz der früheren Synagoge. Der Schöne Brunnen wurde zwischen 1389 und 1396 geschaffen und zeigt mit 40 Personenskulpturen die Institutionen der damaligen Zeit in einer hierarchisierenden Darstellung. Der Bau der Lorenzkirche wurde um 1250 begonnen und erstreckte sich über drei Bauabschnitte bis 1477. Auch sie wurde auf dem Platz eines Vorgängerbaus errichtet. Die Sebalduskirche erhielt den gotischen Hallenchor.

Der Reichtum der Stadt zeigte sich an der Wohnkultur der reichen Bürger, sodass gegen Ende der Gotik zahlreiche mächtige Bürgerhäuser das Stadtbild prägten. Es entwickelte sich eine Innenhofkultur, die in der Renaissance zu voller Blüte kam.[164]

Um 1500 war Nürnberg nach Köln und Prag die drittgrößte Stadt des Reiches, weit vor Wien oder gar Berlin.[44] Daher verfügt die Stadt über eine große Altstadt, die von der in weiten Teilen erhaltenen Nürnberger Stadtmauer umgeben ist. Es gab zahlreiche mittelalterliche Kirchen, von denen noch weitere erhalten sind, so die gotischen Bauten von St. Martha, St. Jakob und St. Klara. Das Katharinenkloster besteht nur noch als Ruine. Von den ehemals zahlreichen gotischen Häusern der Stadt haben beispielsweise das Albrecht-Dürer-Haus und das Unschlitthaus den letzten Krieg relativ gut überstanden. Andere wie das Weinstadel wurden später wieder hergestellt. Wie das Dürerhaus ist das Pilatushaus ein gut erhaltenes Beispiel eines spätmittelalterlichen Fachwerkhauses in Nürnberg.

Rathaus Wolff’scher Bau

Die Freie Reichsstadt verfolgte eine für diese Zeit typische Expansionsstrategie, sodass ab 1500 auch mehrere Patrizierfamilien Herrensitze außerhalb der damaligen Stadtmauern erwarben. Erhalten und sehenswert sind das Grundherrenschloss, der Herrensitz Hummelstein, das Petzenschloss in Lichtenhof, der Herrensitz Schoppershof, Schübelsberg, das Tucherschloss, der Weigelshof und das Zeltnerschlösschen in Gleißhammer. Mit weitgespannten Bögen auf dünnen Säulen, zierlichen Maßwerkbrüstungen in den beiden Obergeschossen und einem feingliedrigen Treppenturm, ist der Welserhof in der Theresienstraße der größte und eindrucksvollste verbliebene Nürnberger Altstadthof.

Von 1509 bis 1513 wurde im Westen der Stadt in der Nähe von Pegnitz und St. Johannisfriedhof das Sebastiansspital gebaut. Es handelte sich um das Infektionskrankenhaus (Seuchenhaus[165]) der Stadt und wurde auch „Lazarett“ genannt. Im Zweiten Markgrafenkrieg wurde es zerstört, aber 1552 wieder erneut (in Holz), aber ohne Kapelle, aufgebaut.[166][167]

Ab 1591 entstand das stattliche Fembohaus. Das Pellerhaus (1602–1605) galt als ein Hauptwerk der deutschen Spätrenaissance (im Krieg teilzerstört und modern wiederaufgebaut; Innenhof teilweise rekonstruiert). Völlig verloren ist dagegen das Toplerhaus, das als moderner Neubau wiederentstand. Der Hirsvogelsaal (1534) als Beispiel der Festarchitektur des Patriziats wurde wiederaufgebaut. Die Fleischbrücke wurde 1596–1598 vom Ratsbaumeister Wolf-Jacob Stromer wegen der Strömung nach dem Vorbild der Rialto-Brücke in einem Bogen errichtet. Da sie als Hauptverkehrsader diente, musste sie wesentlich flacher verlaufen und galt lange Zeit als außergewöhnlich in der Brückenbaukunst.

Der mächtige Wolff’sche Rathausbau wurde in den Jahren 1616 bis 1622 errichtet und deutet mit seinen Stilelementen bereits den Übergang zum späteren Barock an. Er wurde während des Zweiten Weltkrieges zum Teil zerstört und wurde in einer längeren Rekonstruktionsphase erst relativ spät in den 1960er Jahren wieder komplett hergestellt.

Barock und Rokoko

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Neptunbrunnen

Das Barockzeitalter prägte das gotisch und im Stil der Renaissance dominierte Stadtbild nicht um. Einzige Barockkirche in der Altstadt ist die Egidienkirche (barocker Umbau 1711–1718); sie zeigt bereits den stilistischen Übergang zum Rokoko. Barocke Bürgerhäuser sind in der Altstadt nur vereinzelt erhalten geblieben, so ein Haus mit eindrucksvoller hochbarocker Fassade von 1729 in der Adlerstraße 21 oder das spätbarocke Weinlokal Steichele von 1777 in der Knorrstraße 2. Der Maxplatz ist noch ein rudimentär erhaltener planmäßig angelegter Barockplatz in der nordwestlichen Altstadt.

Im außerhalb der Altstadt gelegenen Stadtteil St. Johannis befinden sich zahlreiche barocke Bürgerhäuser und Gartenanlagen (Hesperidengärten). Auch im Stadtteil Mögeldorf sind etliche Baudenkmale aus dem Mittelalter sowie der Renaissance- und Barockzeit erhalten.

Der Neptunbrunnen (1660–1668), größte barocke Brunnenanlage nördlich der Alpen, wurde 1797 an das Schloss Peterhof (Russland) verkauft, ein Zweitguss stand von 1902 bis 1934 auf dem Hauptmarkt und befindet sich heute im Stadtpark.

Die klassizistische Kirche St. Elisabeth trägt eine 1803 fertiggestellte 50 Meter hohe Kuppel. Innerhalb des Kirchenraumes befinden sich 40 korinthische Säulen. Ihre Anordnung führt dazu, dass jeder der drei Kirchenbereiche wie ein eigenständiger Raum wirkt. Weitere Bauten des Klassizismus stellen das Tucher’sche Palais am Egidienberg, das Grundherrenschloss im Stadtteil St. Peter, das Schulhaus Adam-Kraft-Str. 2 im Stadtteil St. Johannis sowie der Apollontempel im Cramer-Klett-Park dar.

Frühes Industriezeitalter

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Kettensteg

Zu den neuen, bevorzugten Baumaterialien des frühen Industriezeitalters zählten Glas und Eisen. So entstand auch der Kettensteg.

Dem Stil des Historismus gehören die 1890 entstandene Villa Spaeth, der 1904 gebaute Hauptbahnhof Nürnberg, das 1906 fertiggestellte Opernhaus an. Des Weiteren finden sich am Ludwigsplatz das Kaufhaus Weißer Turm, am Bahnhofsplatz das Grand-Hotel und an der Fürther Straße der Justizpalast.

Der Historismus in Nürnberg strebte mit dem Nürnberger Stil die Wiederaufnahme der nürnbergischen Bautradition der Spätgotik und Renaissance an. Dieser hat eine besondere lokale Ausprägung erfahren. Hierzu gehörten das 1888 bis 1889 erbaute Hotel Deutscher Kaiser, das 1899 erbaute Schloss Stein und das von 1893 bis 1895 entstandene Hansa-Haus.

Jugendstil und Reformarchitektur

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Gärten hinter der Veste

Der Jugendstil entfaltete sich in Nürnberg zunächst als Kunsthandwerk mit Gebrauchsgegenständen. Als Baustil dauerte er nur verhältnismäßig kurz an. Viele Jugendstilgroßbauten, wie die Luitpoldhalle auf dem Ausstellungsgelände zur Bayerischen Landes-Gewerbe, Industrie- und Kunstausstellung 1906 von Theodor von Kramer wurden bereits in der nationalsozialistischen Ära umgestaltet oder fielen, wie das ebenfalls von Kramer entworfene ehemalige Vereinshaus des Industrie- und Kulturvereins am Frauentorgraben aus dem Jahr 1902 dem Zweiten Weltkrieg und Abbrüchen in den 1950er und 1960er Jahren zum Opfer. Erhalten sind beispielsweise das Jugendstilviertel Gärten hinter der Veste, das zwischen 1900 und 1915 errichtet wurde, das Nürnberger Volksbad, welches von den Architekten Carl Weber und Friedrich Küfner entworfen und zwischen 1911 und 1913 erbaut wurde oder die von Carl Weber und Georg Kuch geplante Bismarckschule im Stadtteil Schoppershof von 1904. Zudem entstanden der Wartesaal des Nürnberger Hauptbahnhofes 1905 nach Plänen von Bruno Paul sowie die Villa Hirsch 1913/14 nach Entwürfen Hans Pylipps.

Die Reformideen der Gartenstadt-Bewegung von Ebenezer Howard wurden von der Ende des 19. Jahrhunderts schnell gewachsenen und verdichteten Stadt aufgegriffen. Dabei entstanden vor dem Ersten Weltkrieg bereits zwischen 1898 und 1908 vom Bauverein Siemens-Schuckertscher Arbeiter die Arbeitersiedlung Siemens-Schuckert sowie 1908 die von Richard Riemerschmid entworfene Gartenstadt Nürnberg im Süden Nürnbergs und die Arbeitersiedlung Rangierbahnhof als Eisenbahnersiedlung. Die MAN-Werksiedlung Werderau entstand ab 1910 nach Plänen Ludwig Ruffs. Einen besonderen Einzelfall stellt die Eingangshalle des Germanischen Nationalmuseums zum Kornmarkt aus dem Jahr 1920 von Gerhard Bestelmeyer dar. Das Gebäude weist Anklänge des klassizistischen Jugendstils mit individueller Ausprägung auf.

Klassische Moderne

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Karl-Bröger-Haus

Zu den Vertretern der klassischen Moderne zählen unter anderem die zwischen 1918 und 1922 erbaute Wohnsiedlung Mögeldorf sowie die expressionistische Kleinwohnungsanlage St. Johannis von Karl Sorg, welche von 1925 und 1927 errichtet wurde. Stellvertreter der Neuen Sachlichkeit sind die 1928 bis 1931 entstandene Poststadt an der Allersberger Straße nach Plänen von Georg Kohl, die Siedlung Nordostbahnhof von Karl Sorg aus den Jahren 1929 bis 1931 oder die Wohnanlage Gibitzenhof am Dr.-Luppe-Platz von 1929 nach Plänen Ludwig Wagner-Speyers. Das Kaufhaus Schocken am Aufseßplatz von Erich Mendelsohn aus dem Jahr 1926 wurde nach dem Krieg verändert wiederaufgebaut und bis 2021 weitgehend abgerissen. Das ehemalige Planetarium am Rathenauplatz von Otto Ernst Schweizer aus dem Jahr 1927 wurde auf Betreiben Julius Streichers mit der Begründung es ähnelte zu sehr einer Synagoge bereits 1934 wieder entfernt. Auch das aus dem gleichen Jahr stammende Fernheizwerk des Städtischen Gaswerks von Walter Brugmann ist mittlerweile weitgehend überbaut. Erhalten sind hingegen die bis 1931 errichtete Gynäkologische Klinik im Nordklinikum von Robert Erdmannsdörfer, die Ehrenhalle am Luitpoldhain von Fritz Mayer aus dem Jahr 1929, das Haus der Arbeit (heute: Karl-Bröger-Haus) von Hans Müller und Karl Kröck, welches 1930 als erstes Hochhaus der Stadt nach damaligen Definitionen galt, sowie das Verwaltungsgebäude des im gleichen Jahr errichteten Milchhofs von Otto Ernst Schweizer. Die im Stil des Neuen Bauens gestaltete Straßenbahnwartehalle am Plärrer mit integriertem Automaten-Restaurant, der sogenannte „Plärrer-Automat“ von Walter Brugmann aus dem Jahr 1931 wurde 1977 ebenso wie 2018 die Umladehallen des ehemaligen Südbahnhofs von 1935 abgetragen. Auch das 1931 errichtete Verwaltungsgebäude des Fränkischen Überlandwerks (später N-ERGIE) in der Hainstraße von Hans Müller und Karl Kröck wurde 1963 aufgestockt und teilweise architekturfremd überformt sowie 2019 komplett abgebrochen.

Nationalsozialismus

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Modell des Reichsparteitagsgeländes bei der Weltfachausstellung Paris 1937
Zeppelinfeld mit der Zeppelinhaupttribüne

Während der Zeit des Nationalsozialismus wurde Nürnberg von den Nationalsozialisten als „Stadt der Reichsparteitage“ ausgebaut, wovon zahlreiche Bauwerke in für diese Zeit typischer monumentaler Architektur erhalten sind. Das älteste erhaltene derartige Werk stellt die Autobahnmeisterei Fischbach von Reichsbahnoberrat Fritz Limpert aus dem Jahr 1934 dar, die ebenso wie die Unterkunftsgebäude an der Regensburger Straße (heute: August-Meier-Heim) von 1939 einen sachlichen Heimatstil vertritt.

Monumentale Bauten sind hingegen auf dem nicht vollendeten Reichsparteitagsgelände zu finden. Dieses diente als Schauplatz der jährlich stattfindenden Reichsparteitage zur Inszenierung der nationalsozialistischen Propaganda. Es wurde nach Plänen Albert Speers, Walter Brugmanns sowie Ludwig und Franz Ruffs angelegt und enthält großflächige Zeugnisse nationalsozialistischer Architektur. Ab 1935 wurde sowohl mit der Errichtung des Zeppelinfelds mitsamt Zeppelintribüne (Albert Speer) als auch der Kongresshalle (Ludwig und Franz Ruff) begonnen. Ersteres wurde 1937 fertiggestellt, 1967 erfolgte auf Grund von Einsturzgefahr jedoch der Abbruch der seitlichen Kolonnaden der Haupttribüne. Die Kongresshalle wurde nur teilweise vollendet und dient heute verschiedenen Zwecken, unter anderem ist das Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände dort untergebracht; demnächst soll zudem die Interimsspielstätte des Opernhauses dort entstehen. 1939 begann mit der Errichtung der Paradefläche Große Straße sowie des Deutschen Stadions die Umsetzung zwei weiterer Bauten Albert Speers. Während von den 2 km der Großen Straße rund 1,5 km fertiggestellt wurden, stellt die Baugrube des Deutschen Stadions, in der sich heute der Silbersee befindet, dessen einziges Relikt dar. Das Stadion hätte als dauerhafter Schauplatz der Olympischen Spiele fungieren und etwa 400.000 Personen fassen sollen. Vom 1938 begonnenen Märzfeld wurden nur etwa 75 % der Türme errichtet, die 1966 gesprengt wurden. Heute befindet sich auf dem Areal der Stadtteil Langwasser Nordost. Ein weiteres erhaltenes Bauwerk stellt das 1936 erbaute Umspannwerk an der Regensburger Straße 336 von Speer dar. Es wurde zur Stromversorgung der Propagandaveranstaltungen genutzt und beinhaltet heute eine Systemgastronomiekette.

Weiters sind das ehemalige NSDAP-Gästehaus am Bahnhofsplatz von Fritz Mayer aus dem Jahr 1936, der 1937 errichtete Bahnhof Zollhaus von Reichsbahnoberrat Fritz Limpert sowie die Bahnhöfe Langwasser und Dutzendteich weitere Zeugnisse nationalsozialistischer Architektur im Stadtbild. Nach Plänen Franz Ruffs wurden zudem 1937 das NSDAP-Gauhaus am Willy-Brandt-Platz (heute: Verlag Nürnberger Presse) sowie 1939 die Südkaserne, die heute unter anderem das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge sowie das Kulturzentrum Z-Bau beherbergt fertig gestellt.

Moderne und Postmoderne

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Die nach dem Zweiten Weltkrieg entstandene Architektur grenzt sich großteils stark von den Strömungen der Vorkriegszeit ab und ist von einem großen Stilpluralismus geprägt.

Theodor-Heuss-Bau des Germanischen Nationalmuseums

Die 1950er Jahre waren sehr vom Wiederaufbau der nach den Bombardierungen im Zweiten Weltkrieg stark zerstörten Stadt geprägt. Verschiedene Architekten erhielten in dieser Zeit viele Aufträge zur Errichtung bedeutender Gebäude.

So prägte die Stadt beispielsweise Sep Ruf 1951 mit der ehemaligen Bayerischen Staatsbank am Lorenzer Platz, 1954 mit der Akademie der Bildenden Künste in Zerzabelshof sowie dem Wohnhaus Hirschelgasse am Äußeren Laufertorplatz oder mit dem Theodor-Heuss-Bau des Germanischen Nationalmuseums von 1958. Der Bau der Akademie gilt als erste denkmalgeschützte Nachkriegsarchitektur Süddeutschlands. Wilhelm Schlegtendal zeichnet für das bis 1953 fertiggestellte Plärrerhochhaus sowie die Sparkasse Nürnberg am Marientor – ebenfalls von 1953 – verantwortlich. Fritz und Walter Mayer übernahmen unter anderem von 1955 bis 1957 den Wiederaufbau des im Krieg zerstörten Pellerhauses sowie von 1957 bis 1958 die Errichtung der Wohnhausanlage Fromannstraße. Fredrich Seegy wurde vorrangig mit dem Bau neuer Schulen, wie 1951 der Rudolf-Steiner-Schule in anthroposophischer Formensprache sowie 1956 bis 1959 des Sigena-Gymnasiums in Zusammenarbeit mit Max Timme beauftragt.

Weitere prägende Bauten der 1950er Jahre stellen das Neue Schauspielhaus von Theo Kief aus dem Jahr 1951, das ab 1954 errichtete Quelle-Versandhaus von Ernst Neufert an der Fürther Straße, der Neubau des Flughafens 1955, die 1957 fertiggestellte Berufsschule 1 von Heinz Buff, Hirschmann und Krieg sowie die Kirche St. Wolfgang von Peter Leonhard Architekten aus dem Jahr 1958 dar. Außerdem legte Franz Reichel 1956 mit seinem Bebauungsplan für Langwasser den Grundstein für die ab 1957 entstandene Trabantenstadt im Südosten der Stadt.

Siedlung Zollhaus

Während die frühen Zeugnisse der 1960er Jahre, wie die Siedlung Zollhaus von Gerhard G. Dittrich aus dem Jahr 1960 oder die von Wilhelm Schlegtendal entworfenen Bauten der Matthäuskirche von 1960 sowie des Nicolaus-Copernicus-Planetariums am Plärrer von 1961 sich noch stark an der Architektursprache der 1950er Jahre orientierten, setzte sich in der Folge schnell Brutalismus als vorherrschender Stil durch.

Harald Loebermann prägte das Stadtbild beispielsweise mit zwei sehr prominenten Betonbauwerken: 1960 bis 1963 mit der Errichtung der Meistersingerhalle in Zusammenarbeit mit Wunibald Pucher sowie 1968 bis 1972 mit dem Bau der Wohnanlage Norikus am Wöhrder See. Darüber hinaus stellt die Norishalle von Heinrich Graber aus dem Jahr 1967, in der neben der Naturhistorischen Gesellschaft auch das Stadtarchiv eingerichtet ist, den einzigen realisierten Teil eines damals geplanten Kulturkomplexes entlang des Marientorgrabens dar. Weiters entstanden bis 1969 das Gemeinschaftshaus von Wolfgang Böninger und Peter Biedermann in Langwasser sowie von 1969 bis 1972 die Oberpostdirektion am Rathenauplatz von Wilhelm Schlegtendal.

Erweiterung des Johannes-Scharrer-Gymnasiums

Während sich zu Beginn der 1970er Jahre der Brutalismus als vorherrschender Baustil fortsetzte, kamen gegen Ende des Jahrzehnts erste Bauten der Postmoderne auf. So entstanden 1970 die Kirche Verklärung Christi von Peter Leonhardt Architekten sowie von 1970 bis 1973 der Verwaltungssitz der Bundesagentur für Arbeit von Ulrich E. Fischer, Wolf Krüder und Robert Rathai. Während 1971 beim Hochhaus Gartenstadt von Scherzer Fink Scherzer und der Wohnhausanlage Einsteinring sowie 1972 beim Gewerkschaftshaus am Kornmarkt, beide von Gerhard G. Dittrich entworfen, zunächst auch wieder Farben als Gestaltungselemente ins Spiel kamen, entstand die Erweiterung des Johannes-Scharrer-Gymnasiums 1974 in Waschbetonoptik. Die Elementa ’72 von Otto Steidle, Patrick Deby, Gerhard Niese und Roland Sommerer stellt gewissermaßen einen Übergang der beiden Strömungen dar. Das neue Messegelände von 1974 und der 1975 bis 1977 errichtete Fernmeldeturm in Schweinau von Erwin Heinle sind weitere prominente Großbauten der Epoche. Letzterer ist mit einer Höhe von 292,80 Metern der dritthöchste Fernsehturm Deutschlands und wird wegen seines eiförmigen Turmkorbs auf 185 Meter Höhe auch „Nürnberger Ei“ genannt.

Erste Anklänge der Postmoderne lassen sich unter anderem im 1976 bis 1987 fertig gestellten Baugebiet P, der ersten autofreien Siedlung Deutschlands, der Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der FAU von Horst Höfler und Lutz Kandel aus dem Jahr 1978 sowie den zwischen 1978 und 1980 erbauten Alcan Aluminiumwerken von Ekkehard Fahr, Dieter Schaich und Josef Reindl finden.

In den 1980er Jahren setzte das 1993 mit dem Deutschen Städtebaupreis ausgezeichnete Kreuzgassenviertel in St. Lorenz, das von 1986 bis 1992 von Baufrösche, Steidle + Partner errichtet wurde den Trend zur Postmoderne und autofreien Siedlungen fort. Auch beim von 1986 bis 1994 fertig gestellten Südklinikum von Joedicke + Joedicke, Mayer – Haid, Roeder – Fukderider, Ott-Geiselbrecht-Beeg lassen sich viele postmoderne Elemente finden. Das Fachmarktzentrum Maximum am Kornmarkt von Rüdiger Kramm aus dem Jahr 1989 sowie die Errichtung des Flughafen-Terminals West von 1989 bis 1991 von Grabow + Hofmann stellen erste Übergänge zur modernen und futuristischen anmutenden Glasarchitektur dar.

Neues Museum Nürnberg

Während sich ab Mitte der 1990er Jahre endgültig großflächige Glasfassaden als vorherrschende Gestaltungselemente durchsetzten, entstand bis 1993 mit dem Erweiterungsbau des Germanischen Nationalmuseums von me di um Architekten im Zusammenspiel mit der Straße der Menschenrechte von Dani Karavan noch der wohl größte Komplex postmoderner Architektur in Nürnberg. Das Prisma am Plärrer von 1997 nach den Plänen Joachim Ebles stellt einen Übergang zwischen den beiden Stilrichtungen dar und zählt als Niedrigenergiehaus bereits auch zu den ersten Vertretern des Ökologischen Bauens.

Großflächige Glasfassaden kamen dann beim Neuen Museum von Volker Staab Architekten aus dem Jahr 1999, dem Business Tower von Dürschinger Architekten + Biefang, der zwischen 1996 und 2000 errichtet wurde oder dem zwischen 1998 und 2000 fertig gestellten Alcatel-Lucent-Bau im Nordostpark von Scherzer Architekten Partner, Kevin Roche, Olaf Thomeczek und Rudolf Scherzer zum Einsatz. Die bis 2001 entstanden Projekte Kopfbau des Künstlerhauses von Grabow + Hofmann sowie das Merian Forum von Hannewald & Strobl Architekten stellen weitere Beispiele der Epoche dar.

Als erste Vertreter des Dekonstruktivismus gelten das Projekt Wüst-Raumgestaltung von Niederwöhrmeier + Kief am Hallplatz oder auch der Flughafen Tower von Behnisch + Partner, beide aus dem Jahr 1998.

Zugang Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände

An die 1990er Jahre anknüpfende Projekte der 2000er Jahre stellen der dekonstruktivistische Einschnitt in den Torso der Kongresshalle als Erschließungsbereich des Dokumentationszentrum Reichsparteitagsgelände von Günther Domenig, die Errichtung des Montessori-Zentrums von Rainer Krauss und Karl Feiertag, beide 2001 fertig gestellt, sowie die Bauten des IT-Systemhauses der Bundesagentur für Arbeit Tafelhofstrasse und des Kaufhaus Breuninger von Niederwöhrmeier + Kief aus dem Jahr 2003 dar. Weiters sind das zwischen 2002 und 2004 entstandene Parcside am Stadtpark von Szyszkowitz-Kowalski + Partner und der Erweiterungsbau der Tafelhalle von Leeven + Leeven zwischen 2005 und 2006 zu nennen.

Die bis 2005 fertig gestellten Sebalder Höfe am Rathenauplatz von morpho-logic sowie die zwischen 2004 und 2007 erbaute Polizeiinspektion West von BSS Architekten stellen Vertreter des Minimalismus mit klassischen Lochfassaden dar, bei denen die Materialität stark im Vordergrund steht.

Des Weiteren entstanden 2008 nach Plänen von kuntz + manz Architekten das Kulturzentrum südpunkt sowie zwischen 2009 und 2010 der Neue Eingang Mitte der Messe Nürnberg von kadawittfeldarchitektur.

Die frühen 2010er Jahre sind von einer starken Fokussierung auf Materialität geprägt. Beispiele sind unter anderem der 2010 erfolgte Umbau des Neuen Schauspielhauses von pfp Architekten, die Erweiterung der Berufsschule B14 zwischen 2011 und 2013 von Michel + Wolf + Partner, der Neubau des Landeskirchlichen Archivs der Evangelisch-Lutherische Kirche in Bayern von gmp Architekten aus dem Jahr 2013 oder die Errichtung der Johann-Pachelbel-Realschule von Lederer Ragnarsdóttir Oei zwischen 2015 und 2017.

Das bis 2018 fertiggestellte Quartier Nordstadtgärten auf dem ehemaligen Tucherbrauereigelände von Hilmer & Sattler und Albrecht wurde unter Fortsetzung der angrenzenden Bebauungsstruktur mit Blockrandbebauung mit einer begrünten Mitte als urbanes Quartier angelegt und im Anschluss nach den Plänen verschiedenen Architekten bebaut. Der alte Brauereiturm wurde in das Gebiet mit eingebunden und dessen Backsteinfassade als Gestaltungselement bei den Neubauten aufgegriffen.

Die zwischen 2011 und 2013 erfolgte Erweiterung der Akademie der bildenden Künste von Hascher Jehle Architekten orientiert sich stark an der Architektur der 1950er Jahre Bauten Sep Rufs und ergänzt deren Struktur im Grundriss.

Vertreter des Parametrismus stellen sowohl die bis 2014 fertig gestellten neuen Messehallen 3A und 3C nach den Plänen Zaha Hadids, wie auch die neue Teambank-Zentrale am Bahnhof Frankenstadion aus demselben Jahr dar.

Bis 2021 wurde sowohl das Tafelhof Palais am Bahnhofsplatz von Max Dudler als Ersatzbau für den abgerissenen Kopfbau der ehemaligen Hauptpost, als auch der Neubau des Augustinerhofs, das unter anderem mit dem Zukunftsmuseum eine Zweigstelle des Deutschen Museums beinhaltet von Volker Staab realisiert.

Im Bau befinden sich aktuell unter anderem der Seetor City Campus mit dem rund 60 Meter hohen Seetor City Campus Tower von Hilmer Sattler Architekten Ahlers Albrecht, das Stadtquartier monopol491, ebenfalls mit einem von Auer Weber gestalteten Wohnhochhaus und die Transformation des ehemaligen denkmalgeschützten Quelle-Versandhauses an der Fürther Straße zu einem Wohn- und Arbeitsquartier.

Weitere Bauwerke

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Felsengänge

Weitere Sehenswürdigkeiten stellen darüber hinaus die Felsengänge im Untergrund des Burgbergs, die im Rahmen von Führungen des Fördervereins Nürnberger Felsengänge e. V. besichtigt werden können, der Henkersteg, der Grübelbunker, die Kleinweidenmühle, der Ehekarussell-Brunnen vor dem Weißen Turm oder der Gänsemännchenbrunnen dar. Die Epitahienkunst an den beiden Nürnberger Friedhöfen St. Johannis und St. Rochus, die bereits vor 1500 vor den Toren der Altstadt angelegt wurden, sind außerdem Teil des Bayerischen Landesverzeichnises des immateriellen Kulturerbes. In den Stadtteilen Gostenhof, Himpfelshof, St. Johannis, Gärten hinter der Veste, Gärten bei Wöhrd, Rennweg, St. Peter sowie dem Nibelungenviertel lassen sich zudem viele Baudenkmäler und historische Siedlungsstrukturen der einstigen Vorstädte entdecken. In Nürnberg befinden sich auch der sogenannte Nürnberger Kreuzweg von Adam Kraft sowie zahlreiche Steinkreuze, die zum größten Teil auch als Baudenkmal ausgewiesen sind.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

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Albrecht-Dürer-Haus
Das Dokumentationszentrum auf dem Reichsparteitagsgelände

Nürnberg ist einer der bedeutendsten Museumsstandorte im deutschsprachigen Raum und besitzt unter den deutschen Millionen- und Halbmillionenstädten die meisten Museen pro Einwohner. Neben den Museen der Stadt Nürnberg gibt es noch einige andere große Museen staatlicher beziehungsweise privater Träger, aber auch kleinere Museen, die sich vorrangig mit Nürnberger Brauchtum und Geschichte, oder auch anderen spezifischen Fachgebieten beschäftigen; folgend eine Auswahl:

Die Kunstsammlungen der Stadt Nürnberg umfassen eine Vielzahl geschenkter und erworbener Kunstwerke, die zum Teil in städtischen Museen oder anderen Museen oder öffentlichen Räumlichkeiten zu sehen sind.[168]

An mehreren Stellen der Stadt wird der Opfer der NS-Gewaltherrschaft gedacht. Auf dem Jüdischen Friedhof in der Schnieglinger Straße 155 (Westfriedhof) befinden sich die Gräber von 31 KZ-Häftlingen, und eine Gedenkplatte beim Monument für die jüdischen Gefallenen des Ersten Weltkrieges erinnert an die jüdischen Bürger, die Opfer der Shoa wurden.

Ein Gedenkstein auf dem Südfriedhof aus dem Jahr 1963 bewahrt die Erinnerung an 3.554 sowjetische Staatsbürger, die als KZ-Häftlinge und Zwangsarbeiter ums Leben kamen.[169]

Am Plärrer wurde 2007 das Zwangsarbeiter-Mahnmal „Transit“ eingeweiht, das an die im Zweiten Weltkrieg nach Nürnberg verschleppten Zwangsarbeiter erinnert.

Am Hans-Sachs-Platz, am Kopf der Spitalbrücke, wird mit einem Gedenkstein der geschändeten Hauptsynagoge und der etwa 1700 jüdischen Bürger gedacht, denen die NS-Machthaber Gotteshaus und Leben nahmen. Ähnliches ist auf einer Gedenktafel zu lesen, die im neuen Jüdischen Gemeindezentrum Priemstraße 20 angebracht ist.

Im Nebengebäude des Nürnberger Justizgebäudes an der Bärenschanzstraße 72, in dessen Schwurgerichtssaal 600 die Nürnberger Prozesse stattfanden, ist seit 2010 das Museum „Memorium Nürnberger Prozesse“ eingerichtet.[170]

Am Magnus-Hirschfeld-Platz, an welchem jährlich zum Nürnberger Christopher Street Day eine Kranzniederlegung und Gedenkminute stattfindet, befindet sich seit 2013 die örtliche Gedenkstätte für die homosexuellen Opfer des NS-Regimes.

Grünflächen und Naherholungsgebiete

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Die Wöhrder Wiese nahe der Altstadt

Die Stadt wird im Osten vom Reichswald umschlossen, den die Pegnitz in eine nördliche „Sebalder“ und eine südliche „Lorenzer“ Hälfte teilt. Der Reichswald dient als weitläufiges Naherholungsgebiet sowie Frischluft- und Wasserreservoir und ist als größter Kulturforst Europas mit seinen 25.000 ha seit 1979 Bannwald.[StLex 4] Der hohe Nadelholz-Bestand geht auf die Einführung der Waldsaat durch den Nürnberger Ratsherren Peter Stromer 1343 zurück.[StLex 4] Heute versucht man den Laubholzanteil kontinuierlich zu erhöhen.

An den Lorenzer Reichswald grenzt der Schmausenbuck als beliebtes Ausflugsziel, der mit 390 m einer der höchsten Punkte im Stadtgebiet ist, früher als Sandsteinbruch diente und seit 1939 den damals neu angelegten Nürnberger Tiergarten beherbergt. Am Rand des Sebalder Reichwalds, in der Nähe von Kraftshof, liegt der Irrhain. Er wurde vom Pfarrer Martin Limburger und dem barocken Dichterverband Pegnesischer Blumenorden als „Symbol des Weltirrwalds“ angelegt.[StLex 5] Der Moritzberg, dessen gleichnamiger Ort heute offiziell zu Röthenbach gehört und im Lorenzer Reichswald liegt, gilt mit seinen 598 Metern als Hausberg der Nürnberger und ist neben der fränkischen Moritzbergkirchweih am Sonntag vor dem Bartholomäustag bei schönen Wetter das ganze Jahr Anziehungspunkt.[StLex 6]

Die begrünten Burgbasteien

Daneben sind kunstvolle und historisch bedeutende Gartenanlagen der barocke Schlosspark von Neunhof, die Hesperidengärten in St. Johannis und der so genannte Bürgermeistergarten sowie der Burggarten auf den Basteien der Stadtbefestigung neben der Kaiserburg. Weitere kleinere Parkanlagen sind der Archivpark in der Nähe des Friedrich-Ebert-Platzes, umrahmt von Gebäuden aus der Gründerzeit und des Jugendstils, der Cramer-Klett-Park mit seinen klassizistischen Gartenbauten, der intensiv genutzte Rosenaupark nahe dem Plärrer, der Südstadtpark sowie der Platnersberg und der Rechenberg im Osten der Stadt. In der Altstadt lädt das Ufer der Pegnitz immer wieder zum Entspannen ein. Diese bildet östlich des Altstadtrings, dessen Stadtmauergraben ebenfalls parkähnlich begrünt ist, neben der Wöhrder Wiese den aufgestauten Wöhrder See. Dort finden sich beliebte Biergärten sowie das Erfahrungsfeld zur Entfaltung der Sinne.

Der Dutzendteich (von dutze für Schilfrohr) ist ein um 1430 aufgestauter See in südöstlicher Richtung vom Zentrum. Er diente als Fischweiher und war schon im 16./17. Jahrhundert ein beliebtes Ausflugsziel. Zusammen mit dem angrenzenden Luitpoldhain wurde er 1906 als Fläche für die Bayerische Landes-Gewerbe-Industrie und Kunstausstellung unter Prinzregent Luitpold genutzt. Nach 1933 in der NS-Zeit wurde das Gebiet zum Reichsparteitagsgelände umgestaltet und vor allem der Dutzendteich erheblich verkleinert.[StLex 7] Auch wenn zum Teil ungeklärt ist, wie man mit dem in der NS-Zeit entstandenen Areal neben einer musealen und mahnenden Nutzung umgehen soll, ist der Volkspark Dutzendteich wieder ein beliebtes Naherholungsgebiet.

Der Nürnberger Gartendirektor Alfred Hensel, der den 100 ha großen Volkspark am Dutzendteich und darüber hinaus Sport- und Spielplätze, die Umgestaltung der Luitpoldarena sowie die Landschaftsgestaltung des 60 ha großen Nürnberger Tiergartens geplant hatte, bekam 1942 die Aufgabe, ein integriertes Grünflächensystem für die Stadt und umgebende Bereiche zu entwickeln. Es entstand ein zusammenhängendes Areal mit einer Längsausdehnung von 20 km, das bestehende Grünanlagen einbezog und Fußgängerverbindungen schuf.[171]

Daneben entstanden in der Nachkriegszeit zwischen 1959 und 1973 auf dem Gebiet des ehemaligen Flughafens in Ziegelstein der Volkspark Marienberg im Stil eines englischen Landschaftsparks. Ein weiterer Volkspark entstand zwischen 1970 und 1981 mit dem Westpark (11 ha) im Stadtteil St. Leonhard. Der Stadtpark wurde nach der ersten bayerischen Landesausstellung 1882 auf dem Maxfeld angelegt.[StLex 8] Heute ist dort auch der Neptunbrunnen aufgestellt. Am Stadtrand im Stadtteil Röthenbach liegen zudem der weitläufige Faberpark (25 ha) sowie im Stadtteil Gebersdorf ein Teil des Naturschutzgebiets Hainberg mit seinen schützenswerten und seltenen Sandgrasflächen.

Im Stadtgebiet befinden sich drei Naturschutzgebiete, 19 Landschaftsschutzgebiete, 39 geschützte Landschaftsbestandteile und 96 Naturdenkmäler. Mit Ausnahme des flächenhaften Naturdenkmals Holsteinbruch handelt es sich bei den Naturdenkmalen um Einzelbäume, Baumreihen und Alleen.

In der Region bieten zudem die Fränkische Schweiz im Norden mit ihren Klettermöglichkeiten, die Hersbrucker Schweiz im Osten mit ihren Wanderwegen und die Gewässer des Fränkischen Seenlands und der Altmühl im Süden zahlreiche Möglichkeiten für Aktivsportarten rund um die Stadt.

Sagen, Legenden und Anekdoten

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Grab der Kunigunde von Orlamünde

Viele Orte der Stadt sind mit Sagen verbunden, wie die Burgmauer, über die Eppelein von Gailingen mit seinem Pferd der Sage nach sprang.[172] Der Stadtpatron St. Sebaldus habe nicht nur zahlreiche Wunder gewirkt, sondern wollte angeblich auch so lange nicht ruhen, bis man die Sebalduskirche errichtete. Die Knochen des heiligen Sebaldus, der in Fürth-Poppenreut begraben wurde, wurde im Jahr 1070 von den Nürnbergern, die ihn zum Stadtpatron machten, gestohlen, womit eine legendäre Feindschaft zwischen Nürnberg und Fürth ihren Ursprung haben soll.[173] Kunigunde von Orlamünde habe ihre beiden Kinder ermordet, nachdem sie eine Äußerung des geliebten Burggrafen von Nürnberg missverstand, tat Buße und gründete das ehemalige Kloster Himmelthron außerhalb der Stadtmauern im heutigen Stadtteil Großgründlach. Nach ihrem Tod warne sie als Weiße Frau vor Unglück. Auf dem Unschlittplatz tauchte 1828 Kaspar Hauser auf, der als mysteriöses Findelkind großes Interesse erregte. Auch Schwänke wie Till Eulenspiegel benennen und spielen zum Teil an konkreten Orten der Stadt. Bekannt ist auch der Nürnberger Trichter, eine oft scherzhaft aufgefasste Allegorie für ein mechanisches Verständnis des Lernens, wonach Wissen einflößbar ist, ohne dass es Lernbereitschaft oder Begabung bedarf.

Vereine und Vereinigungen

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Nürnberg verfügt über eine Vielzahl von Vereinen und Vereinigungen. Einige darunter können auf eine lange Tradition zurückblicken. Zu den bekanntesten zählen Altstadtfreunde Nürnberg e. V., Förderverein Kulturhistorisches Museum Nürnberg e. V., Fliederlich e. V. - Queeres Zentrum Nürnberg, Geschichte Für Alle – Institut für Regionalgeschichte, der Kunstverein Nürnberg als ältester Kunstverein Deutschlands, Naturhistorische Gesellschaft Nürnberg, Pegnesischer Blumenorden, Nürnberger Astronomische Arbeitsgemeinschaft (betreibt die Regiomontanus Sternwarte) sowie der Verein Fränkische Museums-Eisenbahn (betreibt vom Nürnberger Nordostbahnhof aus mehrere historische Schienenfahrzeuge, u. a. eine Dampflok, und ist im Besitz der ersten deutschen Großseriendiesellok Baureihe V 200 001).

Theater und Kinos

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Staatstheater Nürnberg

Das größte Theater Nürnbergs ist das Staatstheater Nürnberg. Daneben gibt es noch einige kleinere Theater, darunter das Gostner Hoftheater, Kunst und Drama, das Metropoltheater Nürnberg,[174] das Nürnberger Burgtheater, die Tafelhalle,[175] die Pocket Opera Company, das Variete- und Kleinkunsttheater Rote Bühne, das Tassilotheater, das Puppentheater Thalias Kompagnons, das Theater Salz + Pfeffer.

Zudem gibt es in Nürnberg eine Reihe von Kindertheatern, zum Beispiel das Kinder- und Jugendtheater Theater Mummpitz, das Theater Pfütze, das Theater der Altstadt Nürnberg e. V. und das Theater Rootslöffel.

Neben dem kommunalen Filmhaus im Künstlerhaus, dem Fremdsprachenkino Roxy und dem Casablanca Filmkunsttheater gibt es das Cinecittà Nürnberg (nach eigenen Angaben das größte Multiplexkino Deutschlands[176]), den Kinopalast Admiral und einige kleinere (Programm-)Kinos. Die Nürnberger Kinos zählten im Jahr 2015 zusammen etwa zwei Millionen Besucher.[177]

Die Nürnberger Symphoniker in der Meistersingerhalle

Konzert- und Veranstaltungssäle

Nürnberg verfügt über zahlreiche bekannte Konzert- und Veranstaltungssäle, daruntert die Arena Nürnberger Versicherung (ehemals „Arena Nürnberg“), die Frankenhalle, die Meistersingerhalle, das Staatstheater Nürnberg, die Kulturzentren K4, Tafelhalle und Z-Bau sowie der Löwensaal, der Serenadenhof, der Hirsch und die Ruine des Katharinenklosters.

Orchester, Kammerensembles und Chöre

Zu den wichtigen Orchestern der Stadt gehört die Staatsphilharmonie Nürnberg, die nach dem Bayerischen Staatsorchester das größte bayerische Opernorchester ist, die Nürnberger Symphoniker als Konzertorchester in der Stadt Nürnberg sowie unter anderem das Nürnberger Jugendorchester und das Nürnberger Akkordeonorchester (NAO). Zu den bekannten Kammerensembles zählen das ars nova ensemble nürnberg (gegründet 1968), das Ensemble Pegnitzschäfer-Klangkonzepte und das ensembleKONTRASTE (gegründet 1990).

Zudem gibt es zahlreiche Chöre wie zum Beispiel den 1966 gegründeten Philharmonischen Chor, den Egidienchor Nürnberg, den Kammerchor Nürnberg, den Bachchor St. Lorenz, den Hans-Sachs-Chor Nürnberg, den Nürnberger Gospelchor, den Jazzchor mit Band Singin’ Off Beats sowie verschiedene Amateurchöre und Kantoreien.

Mozartverein

Der Mozartverein Nürnberg ist der älteste Mozartverein der Welt.[178]

Populäre Musik

Bis Ende der 1960er Jahre hatten deutsche Rock-Bands ihre Song-Texte „wie selbstverständlich“ in englischer Sprache veröffentlicht und gesungen. Im Jahr 1969 veröffentlichte die Nürnberger Band Ihre Kinder jedoch ihr erstes Rock-Album mit deutschen Texten und war damit bereits im Jahr vor Gründung von Ton Steine Scherben zum Wegbereiter der späterhin in deutscher Sprache publizierten Rockmusik in Deutschland geworden.[179] Eine dauerhafte Veränderung der Hörgewohnheiten war die Folge: deutsche Rundfunk- und Fernsehsendeanstalten gingen dazu über, nicht mehr nur englischsprachige, sondern auch deutschsprachige Rock-Songs zu spielen.

Das Veranstaltungsjahr

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Das Veranstaltungsjahr in Nürnberg (Auswahl)
Februar Panoptikum Kindertheaterfestival
März Türkisch-Deutsches Filmfestival
April Nürnberger Volksfest/Frühlingsfest
Mai Blaue Nacht
Mai Trempelmarkt (Größter Flohmarkt Deutschlands)
Mai (zweijährlich) Internationales Figurentheaterfestival
Mai/Juni RathausART (Kunstmesse)[180]
Mai/Juni Rock im Park
Mai/Juni Grenzenlos – Fest der Partnerstädte am Hans-Sachs-Platz
Juni Norisring-Rennen der DTM
Juni Fränkisches Bierfest
Juli Irrhainfest (im Neunhofer Schlossgarten)
Juni Afrika Festival Nürnberg
Juni/Juli Internationale Orgelwoche Nürnberg
Juni/Juli Wolke Sieben Festival
Juli Kunstakademie: Jahresausstellung
Juli Sommerliebe Festival
Juli/August Nürnberger Bardentreffen
Juli/August Klassik Open Air
Juli/August Musica Franconia
Juli/August St. Katharina Open Air
Juli/August Pride Weeks mit Nürnberger Christopher Street Day
August SommerNachtFilmFestival
August Brückenfestival
Aug./Sep. Nürnberger Volksfest
September Nürnberger Altstadtfest
September Trempelmarkt (wie im Mai)
September Stadt(ver)führungen
September Fränkischer Sommer
September Nürnberger Opernball
September Rund um die Nürnberger Altstadt
Sep./Okt. (zweijährlich) Internationaler Nürnberger Menschenrechtspreis
Sep./Okt. (zweijährlich) Jazzfestival Stimmenfang
Oktober Nürnberger Stadtlauf
Oktober Symposium Turm der Sinne
Oktober Nürnberg.Pop-Festival
Okt. (zweijährlich) Tag der offenen Tür der Stadt
Oktober Filmfestival der Menschenrechte
Okt. (zweijährlich) Lange Nacht der Wissenschaften
Nov./Dez. NUEJAZZ
Dezember Nürnberger Christkindlesmarkt
Dez. (zweijährlich) Silvestival

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Altstadt mit ihrer Geschichte ist Ort zahlreicher Veranstaltungen. So bieten Stadt(„ver“)führungen die Gelegenheit für Einheimische wie Touristen, Nürnberg neu zu entdecken. Unter einem jährlich wechselnden Thema bieten Experten, Prominente und Stadtführer zahlreiche Führungen innerhalb eines Rahmenprogramms an. Die Blaue Nacht findet seit dem Jahr 2000 jährlich mit einem jeweils wechselnden inhaltlichen Schwerpunkt statt und lädt ein, die zahlreichen Museen und Kultureinrichtungen vom frühen Abend bis in die Morgenstunden mit zahlreichen Darbietungen und Performances kennenzulernen. Die Altstadt erstrahlt in dieser Nacht in einem blauen Licht. Im Dezember zieht der berühmte Nürnberger Christkindlesmarkt am Hauptmarkt über zweieinhalb Millionen Besucher aus aller Welt an.[181] Am Rathausplatz präsentieren sich zu dieser Zeit auch die zahlreichen befreundeten und Partnerstädte.

Straßenmusiker beim Bardentreffen in der Altstadt
Klassik Open Air im Luitpoldhain
Feine-Sahne-Fischfilet-Konzert bei Rock im Park

Daneben beheimatet Nürnberg zahlreiche Musikfestivals der verschiedensten Musikstile. Das Nürnberger Bardentreffen ist am ersten Wochenende der Schulsommerferien mit 200.000 Besuchern das größte Weltmusik- und Songwriter-Festival weltweit. Rund 160.000 Besucher kommen jährlich zum kostenlosen Klassik Open Air, bei dem die Nürnberger Symphoniker und die Nürnberger Philharmoniker zu einer ungezwungenen Picknick-Atmosphäre am Luitpoldhain an zwei Abenden auftreten. Seit 1997 treten bei Rock im Park international bekannte Künstler der Rock- und Popmusik vor etwa 80.000 Besuchern im Volkspark Dutzendteich auf. Zusammen mit Rock am Ring ist es das größte Festival dieser Art in Deutschland. Das Brückenfestival am Pegnitzgrund unter der Theodor-Heuss-Brücke bietet abseits des Mainstreams eintrittsfrei zahlreiche Auftritte und mit der Internationalen Orgelwoche Nürnberg ist Nürnberg Gastgeber für das wohl größte und älteste Festival für geistliche Musik und Orgelmusik. Mit dem seit 2012 bzw. 2014 stattfindenden Wolke Sieben Festival und Sommerliebe Festival sowie dem 2017 erstmals ausgerichteten Container Love Festival gehören auch Veranstaltungen im Bereich der elektronischen Musik mit bis zu 15.000 Teilnehmern zum kulturellen Angebot. Der Opernball findet jährlich im Opernhaus des Staatstheaters Nürnberg statt. Der Nürnberger Christopher Street Day findet seit 1998 jährlich Anfang August statt und zählt mittlerweile über 20.000 Teilnehmer.[182]

Das Türkisch-Deutsche Filmfestival ist eine bedeutende interkulturelle Veranstaltung, da es auch international Aufmerksamkeit erfährt. Daneben gibt es auch das internationale Filmfestival der Menschenrechte. Die Nürnberger Autorengespräche zu aktuellen und zeitgeschichtlichen Themen im Kontext der geschichtlichen Rolle der Stadt fanden zuletzt 2005 statt. Seit 2003 lädt die Region Nürnberg/Erlangen/Fürth zusammen mit den Hochschulen und innovativen Unternehmen alle zwei Jahre zur Langen Nacht der Wissenschaften ein.

Das Radrennen Rund um die Nürnberger Altstadt ist als Eintagesrennen für Amateure und Profis mit seinem Rahmenprogramm entlang der Stadtmauer Anziehungspunkt für Zuschauer. Ebenso große Beliebtheit erfährt der Nürnberger Stadtlauf.[183] Auf seiner Strecke in der südlichen Altstadt und entlang des Wöhrder Sees starten jährlich rund 7000 Freizeitsportler. Daneben wird jährlich auf dem Norisring ein Rennen der DTM ausgetragen. Zu dem Rennen, das vom Motorsportclub Nürnberg ausgerichtet wird, kamen 2006 über 150.000 Besucher.

Das Nürnberger Volksfest am Abend

Das Nürnberger Volksfest entstand am 25. August 1826 ähnlich wie das Münchner Oktoberfest zu Ehren des bayerischen Königs Ludwig I.[184] Seit 1919 findet parallel dazu in der ersten Jahreshälfte das Frühlingsfest statt. Mit ihren Attraktionen und Bierzelten locken die Feste jeweils etwa 1,6 Millionen Besucher an. Im Herbst gibt es das Altstadtfest mit Verkaufsbuden am Hauptmarkt und den Fest-Stuben und Zelten am Hans-Sachs-Platz und auf der Insel Schütt. Eröffnet wird das Altstadtfest mit dem traditionellen Fischerstechen, das seit dem Mittelalter als Brauchspiel belegt ist und bei dem zwei Mannschaften in Wettstreit treten, sich auf der Pegnitz von kleinen Kähnen zu stoßen.[StLex 9] Das Altstadtfest greift das traditionelle Patronatsfest des Heiligen Egidius auf, das vom Spätmittelalter bis ins 19. Jahrhundert gefeiert wurde. In seiner heutigen Form findet es seit 1975/1984 statt und hat über eine Million Besucher. Durch den bekannten Karnevalisten Bromig und Stadtrat Horst Volk wurde das Fischerstechen 1964 wieder ins Leben gerufen. Seit 1970 wird es jährlich beim Nürnberger Altstadtfest durchgeführt. Der mittlerweile verstorbene ehemalige Stadtrat Horst Volk war auch maßgeblicher Initiator der Neuauflage und Wiederentdeckung des Altstadtfestes.[StLex 10]

Ein Höhepunkt der fränkischen Festkultur ist die Kirchweih (ostfränkisch „Kärwa“), die je nach Stadtteil oder Dorf zu verschiedenen Zeiten stattfindet. Die traditionelle Form der Dorfkirchweih hat sich neben dem Nürnberger Umland auch in Dörfern (beispielsweise Neunhof oder Großgründlach) des Knoblauchslands erhalten. Bekannt ist auch die Johanniskirchweih des Stadtteils St. Johannis.

Z-Bau (Haus für Gegenwartskultur)
CSD-Afterparty im Hirsch
Nürnberger Rotlichtbezirk an der Frauentormauer
NightLiner auf dem Bahnhofsplatz

Bars und Diskotheken

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Übersicht

In der Nürnberger Altstadt befinden sich Kneipen und Bars und kleinere Tanzlokalitäten vor allem unterhalb der Burg, in der Umgebung der Weißgerbergasse, entlang der Pegnitz auf Lorenzer Seite und im Umfeld der Königsstraße. Größere Diskotheken und Clubs liegen meist außerhalb der Altstadt.[185] Die Musikrichtungen Rock, Pop und Hip-Hop werden unter anderem in einem Diskothekenzentrum im und um das ehemalige Gebäude der Vereinigten Margarinewerken RESI in der Klingenhofstraße oder in den Clubs entlang der Regensburger Straße gespielt. Eher abseits vom Mainstream trifft man sich in den Kulturzentren der Frankenstraße, in den Diskotheken und Clubs der Vogelweiherstraße, wo sich unter anderem der mehrfach ausgezeichnete Techno-Club Die Rakete befindet oder rund um das AEG- und Quelle-Areal entlang der Fürther Straße. Ein weiterer renommierter Techno-Club ist das Haus 33 im Nürnberger Rotlichtviertel. Auch das Programm im Künstlerhaus und den verschiedenen Kulturläden in den Stadtteilen bereichern das abendliche Angebot. Am Paniersplatz befindet sich mit dem Jazzstudio ein Anlaufpunkt für die Jazz-Szene. Gehobenere Restaurants liegen unter anderem am Weinmarkt, nahe dem Germanischen Nationalmuseum, rund um den Friedrich-Ebert-Platz sowie in einigen weiter außen liegenden Stadtteilen, wie Eibach oder Erlenstegen. Des Weiteren findet man in den Stadtteilen Gostenhof und St. Johannis sowie in der Südstadt alternativere Kulturzentren, Restaurants, Kneipen und Bars. Im Jahr 2021 wurden die sieben Nürnberger Veranstaltungsstätten Club Stereo, Desi, Die Rakete, Hirsch, Jazzstudio, Kantine sowie die Tante Betty Bar mit dem höchstdotierten Musikpreis der Bundesregierung, dem APPLAUS-Preis der Initiative Musik bedacht.[186]

Rotlichtviertel

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Hinter dem westlichen Ende der Frauentormauer, zwischen Spittler- und Färbertor, sowie der Ottostraße und Engelhardsgasse befindet sich das zentrale Nürnberger Rotlichtviertel. Es stellt eines der größten und ältesten seiner Art in Deutschland dar. Erste Quellen weisen bereits seit 1381 auf die Ausübung von Prostitution in Frauenhäusern hin. Im 19. Jahrhundert wurden die Häuser oftmals als Weinhandlungen bezeichnet.[187]

Restriktionspolitik

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Dem zunehmenden Problem von Alkoholexzessen, vor allem bei Jugendlichen, ist die Stadt seit dem Jahr 2007 im Marienbergpark im Bereich des Marienbucks und des Marienbergweihers sowie am Pegnitzgrund mit verstärkten Kontrollen und im Bereich Kohlenhof (Flatrate-Partys örtlicher Diskotheken) mit einem Verbot begegnet, letzteres offenbar mit Vorbildcharakter auch für andere Großstädte.[188] Darüber hinaus herrscht am Nürnberger Hauptbahnhof seit 2017 von 22 bis 6 Uhr und seit 2018 ein generelles Konsumverbot von Alkohol, der Kauf ist aber weiterhin gestattet. Mit Hinblick auf die um 30 % gesunkene Zahl von registrierten Körperverletzungen zeige das Verbot nach Ansicht des Ordnungsamtes und der Polizei Wirkung.[189] In den 2010er Jahren kam es durch mehrere Razzien, Beschwerden beim Ordnungsamt und darauf folgende strenge Auflagen zu Schließungen von Techno-Clubs wie den Viper Room-Nachfolgern Nano (2016) und 4hertz (2018) sowie dem Waschsalon (2017) auf dem Klingenhofareal.[190][191] Diese Maßnahmen zeigten keine nachhaltige Wirkung: Im Jahr 2022 lag der Nürnberger Hauptbahnhof in der Kriminalstatistik der Bundespolizei auf Platz drei der gefährlichsten Bahnhöfe bundesweit.[192] Und laut Staatsanwaltschaft Nürnberg-Fürth wurden im Jahr 2022 um 23 Prozent mehr Sexualdelikte und vorsätzliche Körperverletzungen und um 48 Prozent mehr Kapitalverbrechen gegenüber dem Vorjahr verübt.[193]

Die öffentlichen Verkehrsbetriebe VAG bieten in den Nächten vor Samstag und Sonntag sowie vor Feiertagen und Brückentagen einen Nachtbusverkehr an, den sogenannten NightLiner, der die gesamte engere Region erschließt und dessen Linien jede volle Stunde vom Hauptbahnhof abfahren.[194] Zusätzlich zu den Nachtbussen verkehren auch die S-Bahnlinien S1, S2, S3, S4 und S6 in der Nacht.[195]

Kulinarische Spezialitäten

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Nürnberger Rostbratwürste

Bereits in den Jahren zwischen 1302 und 1310 erließ der Rat der Stadt ein Gebot, ausschließlich mit Gerste zu brauen.[StLex 11] Obwohl lange Zeit das untergärig gebraute, stark gehopfte Rotbier in Nürnberg am meisten verbreitet war, ist es heute fast unbekannt. Nach der Jahrtausendwende begannen jedoch kleine Brauereien wie Schanzenbräu oder die Brauerei Altstadthof, diese Art von Bier selbst herzustellen.[196] Seit 1531 wurde auch Weißbier gebraut[StLex 11] und Wein war ebenfalls ein geschätztes Getränk.[StLex 12] Die Felsengänge verweisen noch auf die hohe Bedeutung der Braukunst in Nürnberg. Noch im Jahr 1880 stand Nürnberg mit einer Menge von 173.000 Hektolitern an der Spitze des bayerischen Bierexports. Von den im Jahr 1806 insgesamt 34 Brauereien auf Nürnberger Stadtgebiet waren bis 1925 nur noch 5 verblieben.[StLex 11] Zwar sind in der Stadt heute nurmehr wenige Brauereien verblieben, doch hat das Umland in seinen Regionen Mittelfranken und Oberfranken weiterhin eine hohe Brauereidichte. Die dort ansässigen Kleinbrauereien genießen einen ausgezeichneten Ruf.

Die bekannteste Wurstspezialität der Stadt ist die Nürnberger Rostbratwurst. Bereits 1497 schrieb der Stadtrat Zutaten und Größe vor. Die geringe Größe von nur sieben bis neun Zentimetern scheint Ausdruck der hohen Preise in Nürnberg zur Zeit des Mittelalters gewesen zu sein. Doch ist das neben der typischen Majoran-Note das Geheimnis ihres Geschmacks, da wegen des günstigen Verhältnisses von Oberfläche zu Volumen das Grillaroma des Buchenfeuers besser angenommen wird. Sie wird entweder im Brötchen (ostfränkisch-nürnbergerisch „Weggla“) gegessen, mit Senf oder zu gekochtem Sauerkraut, dann allerdings – von den Einheimischen bevorzugt – mit Meerrettich, in Nürnberg „Kree“[197] genannt. Als „saure Zipfel“ bezeichnet man in Weißwein, Zwiebeln, Lorbeerblättern, Wacholderbeeren und Nelken gekochte Nürnberger Bratwürste.

Nürnberger Lebkuchen

Daneben ist auch die Stadtwurst eine geschätzte Wurstspezialität Nürnbergs. Als „Stadtwurst mit Musik“ wird sie im Sommer in zahlreichen Biergärten, dünn aufgeschnitten auf einem Teller, mit fein gehackten Zwiebeln, einem mild-säuerlichen Essigdressing und einigen Scheiben Holzofenbrot serviert. Auch der Ochsenmaulsalat hat einen leicht säuerlich erfrischenden Geschmack, er wird durch weitere Zutaten zum Nürnberger Gwerch.

Als Süßwasserfisch wird der Karpfen gebacken oder blau aus der traditionellen Küche der Stadt und in der Region gegessen. Ein typischer Sonntagsbraten ist das Schäuferle mit rohen Klößen. Daneben wird der fränkische Sauerbraten geschätzt, dessen Soße mit einem Soßenlebkuchen verfeinert wird.

Die traditionelle Verwendung einer Vielzahl von Gewürzen ist wohl auf den ausgedehnten Fernhandel im Mittelalter zurückzuführen. Auch der überregional bekannte Nürnberger Lebkuchen steht für diesen Aromenreichtum. Seine Produktion in der Stadt ist seit dem 13. Jahrhundert belegt.[StLex 13] Zur Kirchweih im Sommer werden traditionell Knieküchle gebacken.

Bildung und Forschung

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Preis der Stadt Nürnberg

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Alle ein bis zwei Jahre wird der Preis der Stadt Nürnberg an Personen mit herausragenden Leistungen in Kunst und Wissenschaft verliehen.

Allgemeinbildende Schulen

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Zum weiteren Bildungsangebot im Stadtgebiet gehören 20 Gymnasien (öffentlich und privat)[198] und zwölf Realschulen (öffentlich und privat),[199] von welchen fünf Gesamtschulen (öffentlich und privat) sind, sowie je zwei Fach- und Berufsoberschulen und zahlreiche Berufs-, Berufsfach-, Fach-, Mittel- und Grundschulen.[200] Die Stadt Nürnberg betreibt ein Pädagogisches Institut, das die Schulen bei der Schulentwicklung unterstützt sowie einen Schulpsychologischen Dienst, die ihren Sitz im Haus der Pädagogik haben.[201]

Akademie Nürnberg Außenaufnahme
Hochschule für Musik

Nürnberg beherbergt eine Universität, zwei Kunsthochschulen, zwei Fachhochschulen sowie zwei Studienzentren von Fernhochschulen mit insgesamt rund 26.000 Studenten im Wintersemester (WS) 2018/19.[202]

Im Mai 1526 wurde in Nürnberg das Gymnasium St. Egidien gegründet, aus dem nach nur neunjähriger Betriebszeit schließlich 1575 die vom Nürnberger Stadtrat gegründete Akademie Publica et trivialis schola und 1622 die Universität in Altdorf bei Nürnberg offiziell hervorging. Mit dem Übergang Nürnbergs 1806 und Erlangens 1810 an Bayern und im Zuge der neu gegründeten bayerischen Landesuniversitäten wurde die Altdorfina 1809 zugunsten des Erlanger Standortes geschlossen.

Die Akademie der Bildenden Künste Nürnberg wurde 1662 von Bürgern gegründet und ist die älteste Kunstakademie im deutschsprachigen Raum. Sie residiert seit 1954 in von Sep Ruf entworfenen Bauten am Nürnberger Tiergarten und beherbergt seit der Erweiterung 2013 auch die Lehramtsstudenten. 2012 feierte die Akademie der Bildenden Künste ihr 350-jähriges Bestehen. Im WS 2012/2013 waren 317 Studenten eingeschrieben.

Die Technische Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm wurde 1971 als Fachhochschule aus mehreren Vorläufern (älteste 1803) gegründet und beherbergt im WS 2016/17 13.054 Studenten.

Die 1998 gegründete Hochschule für Musik Nürnberg ist seit 2008 rein staatlich und geht zurück auf eine 1821 initiierte Städtische Singschule. Sie betreut im WS 2012/13 388 Studenten.

Weitere Hochschuleinrichtungen sind die 1995 gegründete Evangelische Hochschule Nürnberg mit 1.483 Studenten (WS 2015/16), ein Regionalzentrum der Fernuniversität in Hagen, ein Standort der FOM Hochschule, sowie der 2014 eröffnete zweite Standort der Paracelsus Medizinischen Privatuniversität auf dem Gelände des Klinikums Nürnberg.

Bis 2025 ist des Weiteren die Eröffnung der Technischen Universität Nürnberg geplant, als zehnte bayerische Landesuniversität, auf dem ehemaligen Südbahnhofareal für 5.000 bis 6.000 Studenten.[203][204] Der Lehrbetrieb soll im Wintersemester 2023/24 mit dem Masterstudiengang Artificial Intelligence and Robotics aufgenommen werden.[205]

Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU)

1918 wurde die Hochschule für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften Nürnberg als Freie Hochschule für Handel, Industrie und allgemeine Volksbildung gegründet, 1920 ministeriell genehmigt und 1925 mit anderen Hochschulen gleichgestellt. An ihr begründete Wilhelm Vershofen das Konzept der Einheit von Wirtschafts- und Sozialwissenschaften als „Nürnberger Schule“. Ludwig Erhard studierte, forschte und lehrte hier. Die Hochschule wurde 1961 als „Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät“ der FAU angegliedert[206] und ist unter anderem im Campus am Maxtor beheimatet.

1809 wurde ein staatliches Schullehrerseminare des Königreich Bayern in Nürnberg eingerichtet, aber kurz darauf in das leerstehende Gebäude der vormals reichsstädtischen Universität Altdorf verlegt. Es folgten weitere Gründungen in Schwabach 1843, Erlangen und Neuendettelsau. 1951/54 beschloss der Freistaat Bayern die Akademisierung der Lehrerbildung und fasste die vorgenannten unter dem Namen „Institut für Lehrerbildung“ in Nürnberg zusammen.[207] 1958 wurde daraus die Pädagogische Hochschule Nürnberg. 1972 wurde sie als Erziehungswissenschaftliche Fakultät der FAU eingegliedert, verblieb jedoch in Nürnberg und ist heute als Fachbereich Erziehungswissenschaften Teil der Philosophischen Fakultät.

Auf Nürnberg verteilt sich ca. ein Drittel der 39.868 (WS 2016/17) Studenten der FAU.

Erwachsenenbildung

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Die Volkshochschule Nürnberg (BZ Nürnberg) bietet jährlich in den Bereichen Gesellschaft, Gesundheit, Beruf und Karriere, Sozial-integrative Bildung, Kultur, Sprachen, Planetarium und Lernwelten rund 6000 Veranstaltungen an. Neben dem Hauptstandort am Gewerbemuseumsplatz wird seit 2009 auch in Zusammenarbeit mit dem Amt für Kultur und Freizeit der so genannte Südpunkt betrieben.[208]

Bibliotheken und Archive

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Das Stadtarchiv Nürnberg

Die Stadtbibliothek Nürnberg ist die älteste Stadtbibliothek im deutschen Sprachraum und ging aus der seit 1370 nachweisbaren Ratsbibliothek hervor.[StLex 14] Sie umfasst die Zentralbibliothek am Gewerbemuseumsplatz, mehrere Spezialbibliotheken sowie Stadtteil- und Fahrbibliotheken. Nach Abschluss des Umbaus wurden die Musikbibliothek und die ehemalige Bibliothek im Pellerhaus am Egidienplatz mit dem bestehenden Angebot zu einer modernen Zentralbibliothek im Luitpoldhaus zusammengeführt.[209] Insgesamt hat die Stadtbibliothek einen Bestand von mehr als 900.000 Medien.[210] Sie besitzt zudem rund 3000 Handschriften, 2100 Inkunabeln und 77.000 alte Drucke.[211]

Die Universitätsbibliothek Erlangen-Nürnberg betreibt auf dem Stadtgebiet ihre Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Zweigbibliothek (WSZB)[212] sowie die Erziehungswissenschaftliche Zweigbibliothek (EZB).[213] Daneben bietet die Bibliothek der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm über 200.000 Medien[214] sowie die Bibliothek des Germanischen Nationalmuseums rund 500.000 Medien an, unter denen sich 3380 Handschriften und etwa 1000 Inkunabeln und 3000 Drucke des 16. Jahrhunderts finden.[215]

Die wichtigen Archive in Nürnberg werden nach Trägerschaft unterschieden und sind das Stadtarchiv Nürnberg, das Staatsarchiv Nürnberg und das Landeskirchliche Archiv der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Von nationaler Bedeutung ist auch das Deutsche Kunstarchiv im Germanischen Nationalmuseum.

Forschungseinrichtungen

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Der Air Campus am Nordostpark

Im Nordosten der Stadt unterhält die Firma Nokia (bis 2016 Alcatel-Lucent) das „Optical Center of Excellence“. Auf dem Campus befindet sich auch eine Forschungseinrichtung des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen (IIS).

Nürnberg ist ein Zentrum der Arbeitsmarkt- und Berufsforschung. Das Institut für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) und das Forschungsinstitut Betriebliche Bildung (f-bb) arbeiten in diesem Gebiet.

2009 beschloss die Bayerische Staatsregierung den Aufbau des Energie Campus Nürnberg (EnCN), der zunächst auf 5 Jahre mit 50 Millionen Euro gefördert werden soll. Im Energie Campus Nürnberg wurden bereits bestehende Forschungseinrichtungen auf dem Feld der Energieforschung der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, der Technischen Hochschule Nürnberg Georg Simon Ohm, des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Schaltungen, des Fraunhofer-Instituts für Integrierte Systeme und Bauelementetechnologie und des Fraunhofer-Instituts für Bauphysik sowie des Bayerischen Zentrums für Angewandte Energieforschung vernetzt und mit Forschungsmitteln ausgestattet.[216] Der Energie Campus hat seinen Sitz auf dem ehemaligen AEG-Gelände im Stadtteil Muggenhof.[217]

Ursprünge des Sports in Nürnberg

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Seit dem 14. Jahrhundert entstanden in Nürnberg sportähnliche Gemeinschaften der Schützen und Fechter. 1434 richtete der Rat auf der Hallerwiese einen Sport-, Spiel-, Fest- und Schützenplatz ein, der als ältester Deutschlands gilt. 1628 wurde auf der Hinteren Insel Schütt das Fechthaus errichtet.[218]

Die Geschichte des modernen Sports begann in Nürnberg erst Mitte des 19. Jahrhunderts. 1846 organisierte sich erstmals die Turnbewegung im Turn- und Sportverein 1846 Nürnberg. Der Turnverein Gleißhammer war der erste süddeutsche Turnverein, der 1893 den Bruch mit der bürgerlichen Turnbewegung vollzog und sich der neu entstandenen sozialdemokratischen Arbeitersportbewegung anschloss. Innerhalb kürzester Zeit entwickelte sich Nürnberg zum süddeutschen Zentrum des Arbeitersports.

Entwicklung zur Sporthochburg

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Das Meisterschaftsendspiel 1924 in Berlin, bei dem der 1. FCN das dritte Mal Deutscher Meister wurde

Die Dominanz Nürnberger Arbeitersportvereine in den 1920er und frühen 1930er Jahren war ein Teil von Nürnbergs Entwicklung zu einer Sporthochburg. Die Bedeutung des Nürnberger Fußballs war eine zweite wichtige Komponente. Der 1. FC Nürnberg (FCN) war der erfolgreichste deutsche Fußballverein dieser Zeit und errang zwischen 1920 und 1936 sechsmal die deutsche Meisterschaft. Mit neun Meistertiteln ist der FCN noch immer Vize-Rekordmeister. Spieler des 1. FC Nürnberg stellten phasenweise die Hälfte der Spieler der deutschen Fußballnationalmannschaft. In den 1920er Jahren baute die Stadt mit dem Städtischen Stadion (derzeit: Max-Morlock-Stadion) eine moderne Sportstätte mit Aschenbahn und angeschlossenem Schwimmbad.

Den Ruf als Sporthochburg ergänzten die Erfolge Nürnberger Vereine im Kraftsport, Ringen und besonders im Radsport. Allein zwischen 1890 und 1900 wurden 52 Radsportvereine gegründet. In Nürnberg wurde die erste Radrennbahn Bayerns errichtet, 1912 wurde die noch heute existierende Radrennbahn Reichelsdorfer Keller eröffnet. Besonders die Steherrennen erfreuten sich großer Popularität.

Nach dem Zweiten Weltkrieg konnte Nürnberg seinen Ruf als Sporthochburg nur noch in den 1950er und 1960er Jahren aufrechterhalten. Im Radsport und in der Leichtathletik brachte Nürnberg noch vereinzelt herausragende Sportler hervor. Im Handball dominierten die Frauen des 1. FC Nürnberg in den 1960er Jahren. Mit dem Abstieg der Fußballmannschaft des 1. FC Nürnberg 1969, unmittelbar nachdem 1968 letztmals die deutsche Fußballmeisterschaft errungen worden war, vollzog sich ein Wandel im Nürnberger Sport.

Seit Ende der 1970er Jahre bis 2005 fand in unregelmäßigen Abständen der Nürnberg-Marathon statt.

Krise des Leistungssports

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National und international erfolgreich wurden nur noch Randsportarten wie Faustball beim Turnverein Eibach 1903 oder Ringen beim SV St. Johannis 07 um Olympiasieger Pasquale Passarelli betrieben. Viele Sportvereine zogen sich aus dem Leistungssport zurück und widmeten sich dem Breitensport. Der Post SV Nürnberg wurde auf diese Art in den 1980er Jahren zum mitgliederstärksten deutschen Sportverein und ist 2006 noch zweitgrößter Sportverein Bayerns. Versuche, außer Fußball auch wieder anderen Leistungssport zu etablieren, endeten mit dem finanziellen Kollaps der Vereine. So musste sich der Turn- und Sportverein 1888 Nürnberg 1990 aus der 2. Handballbundesliga zurückziehen, nachdem er in den 1980er Jahren mehrmals in die 1. Bundesliga aufgestiegen war.

Rückkehr zum Spitzensport

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Das Max-Morlock-Stadion ist die Heimspielstätte des 1. FC Nürnberg.

In den 1990er Jahren und seit der Jahrtausendwende gelang es Nürnberger Vereinen jedoch, in allen populären Mannschaftssportarten erfolgreich zu arbeiten. So kehrte die Herrenfußballabteilung des 1. FC Nürnberg nach dem zwischenzeitlichen Abstieg in die Drittklassigkeit wieder in die 1. Bundesliga zurück. Nach 39 Jahren ohne Titel gewann der Club im Jahre 2007 den DFB-Pokal und spielte erstmals seit 19 Jahren wieder international. Die Handballfrauen des 1. FC Nürnberg konnten an ihre erfolgreiche Zeit in den 1960er Jahren anknüpfen und gewannen zuletzt 2008 die deutsche Meisterschaft. Im American Football spielten die Nürnberg Rams von 1983 bis 1998 in der 1. Bundesliga und errangen 1987, 1989, 1991 und 1996 die Meisterschaft in der Süd-Gruppe. Im Eishockey konnten sich die Nürnberg Ice Tigers als Spitzenverein in der höchsten Spielklasse etablieren. 1999 und 2007 wurden die Ice Tigers deutscher Vize-Meister. Um eine dauerhafte Grundlage für einen Verein in der höchsten Eishockeyspielklasse zu schaffen, wurde im Februar 2001 die bis zu 11.000 Zuschauer fassende Arena Nürnberger Versicherung eröffnet. In dieser Multifunktionsarena spielten von 2005 bis 2007 auch die Sellbytel Baskets Nürnberg, die in dieser Zeit der Basketball-Bundesliga angehörten. Die Arena wurde auch von den Brose Baskets aus Bamberg für die Austragung der Spiele in der EuroLeague genutzt, bevor diese ihre eigene Arena ausbauten. In Nürnberg gibt es nach dem Ende von Falke noch den Nürnberger Basketball Club in der zweiten Bundesliga Pro A. In der Feldhockey-Bundesliga ist seit 2007 der Nürnberger HTC vertreten. In der Hallenhockey-Bundesliga waren die Nürnberger sogar mit zwei Vereinen vertreten. Von 2007 bis 2009 spielte die HG Nürnberg erstklassig, der Nürnberger HTC ist seit 2008 in der 1. Liga vertreten. Die Herren des Tennis-Club 1. FC Nürnberg gehörten von 2005 bis 2007 wieder der Bundesliga an. Anfang 2006 kehrte die Ringerstaffel des SV St. Johannis 07 zurück in die 1. Bundesliga, der sie bis Ende 2008 angehörten. Nach nur einem Jahr Abstinenz kehrte die Staffel (als ungeschlagener 2. Ligameister) wieder zurück in die 1. Bundesliga, bis zum sportlichen Abstieg 2012. Seit der Saison 2017 gehört die Ringerstaffel wieder der 1. Bundesliga an und hat sich zu einer festen Größe im Oberhaus etabliert. Die Rückkehr Nürnbergs in die Riege der Sporthochburgen wurde 2004 mit der Gründung der Deutschen Akademie für Fußball-Kultur untermauert, die seitdem den Zwischenraum zwischen dem sportlichen Aspekt des Fußballs und dem Feuilleton besetzt.

Innerhalb des TSC (Tanz-Sport-Club) Rot-Gold-Casino e. V. Nürnberg gibt es eine kleine, aber sehr erfolgreiche Abteilung Rollstuhltanz. Eines der Paare (Claudia Maierl und Christian Feeß) vertritt den Verein auf nationalem und internationalem Parkett. Es ist Deutscher Meister der Klasse LWD1 2005, 2006, 2008 und 2009.[219] Eine der Standardformationen des TSC Rot-Gold-Casino Nürnberg hat eine Standardformation, welche in der 1. Bundesliga tanzt.[220] Eine der ebenfalls dort ansässigen Lateinformationen tanzt in der 2. Bundesliga.[221]

In Nürnberg wird seit 2013 mit dem WTA Nürnberg ein internationales Tennisturnier ausgetragen.

Der 1. FC Nürnberg ist mit über 31.750 Mitgliedern (Stand: Ende Juni 2024)[222] der größte Sportverein der Stadt, der Post SV Nürnberg liegt als größter reiner Sportverein mit rund 16.000 (Stand: 2023)[223] knapp vor der Sektion Nürnberg mit 13.487 (Stand: 31. Dezember 2024).

Die Nürnberger Sektionen des Deutschen Alpenvereins sind: die am 14. Dezember 1869 gegründete Sektion Nürnberg mit 13.487 Mitgliedern[224], die 1904 gegründete Sektion Noris mit 2.189 Mitgliedern[225], die 1904 gegründete Sektion Frankenland mit 745 Mitgliedern[226], die 1908 gegründete Sektion Gipfelstürmer 08 mit 0 Mitgliedern[227], und die 1938 gegründete Sektion Deutscher Ski-Club Nürnberg mit 2 Mitgliedern[228] (Stand jeweils: 31. Dezember 2024). Diese unterhalten Schutzhütten in den Alpen und anderen Gebirgen, teilweise auch Kletteranlagen sowie Höhenwege, die „Sektion Noris“ den Norissteig und den Höhenglücksteig.

Industriestruktur der Stadt Nürnberg im Vergleich zum Bund (2005)

Über Standortkompetenzen verfügt Nürnberg insbesondere in den Bereichen Informations- und Kommunikationstechnik,[229] Marktforschung, Druck, Energie und Leistungselektronik sowie Verkehr und Logistik. Für das Jahr 2015 fand auf dem Stadtgebiet eine Bruttowertschöpfung zu Marktpreisen von etwa 27 Milliarden Euro statt.[230] Dazu trug der Dienstleistungsbereich zu etwa 77 Prozent und das produzierende Gewerbe zu 23 Prozent bei. Die Arbeitslosenquote lag etwa auf Bundesdurchschnitt, jedoch deutlich über dem Schnitt in Bayern.[230] Der Einzelhandelsumsatz beträgt 3,579 Milliarden Euro (Stand: 2023),[231] was pro Kopf gerechnet der dritthöchste Wert nach München und Düsseldorf in Deutschland ist.[232]

Im Jahre 2021 erbrachte Nürnberg, innerhalb der Stadtgrenzen, ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 32,3 Milliarden € und belegte damit Platz 9 innerhalb der Rangliste der deutschen Städte nach Wirtschaftsleistung.[231] Das BIP pro Kopf lag im selben Jahr bei 63.000 € und damit an 9. (größenbereinigt an 7.) Stelle der 20 größten deutschen Städte.[231] In der Stadt gab es 2023 ca. 318.800 erwerbstätige Personen.[231] Die Arbeitslosenquote lag im August 2024 bei 5,8 % und damit über dem bayerischen Durchschnitt von 3,9 %.[233]

Im Zukunftsatlas 2019 belegte die kreisfreie Stadt Nürnberg Platz 61 von 402 Landkreisen, Kommunalverbänden und kreisfreien Städten in Deutschland und zählt damit zu den Orten mit „hohen Zukunftschancen“.[234]

Landwirtschaft und Bodenschätze

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Mit dem Knoblauchsland verfügt Nürnberg im Norden über ein großes Gemüseanbaugebiet von überregionaler Bedeutung, das vor allem für seinen Spargelanbau bekannt ist. Des Weiteren befindet sich in der Umgebung des eingemeindeten Worzeldorf ein Sandsteinvorkommen aus Worzeldorfer Sandstein, das für Nürnberg große kunsthistorische Bedeutung hat, da zahlreiche Bauwerke aus diesem Baustoff errichtet wurden. Der auf gemeindefreiem Gebiet um Nürnberg befindliche Nürnberger Reichswald ist seit Jahrhunderten ein Lieferant von Holz; auch befinden sich hier große Tagebaue für Bausand.

Unter der gesetzlich geschützten Herkunftsbezeichnung Nürnberger Lebkuchen werden von verschiedenen Herstellern im Nürnberger Stadtgebiet Lebkuchen produziert und weltweit vermarktet. Bekannte Unternehmen sind Haeberlein-Metzger und Lebkuchen-Schmidt.

Ebenfalls sehr bekannt ist die Original Nürnberger Rostbratwurst, die ebenso eine geschützte Herkunftsbezeichnung ist. Des Weiteren hat die Gerstacker Weinkellerei Likörfabrik GmbH, der Weltmarktführer bei der Produktion von Glühwein, ihren Sitz in Nürnberg.

Ein Teil des ehemaligen AEG-Industriegeländes in Muggenhof ist heute als Auf AEG Kulturwerkstatt und Bürofläche.

Nürnberg ist ein Zentrum in den Bereichen Informations- und Kommunikationsindustrie, Verkehr und Logistik, Energietechnologie und Leistungselektronik. Noch vor Hamburg ist Nürnberg der bedeutendste Druckstandort Deutschlands.

Dennoch musste Nürnberg ab den 1980er-Jahren immer wieder Werkschließungen und die Verlagerung von Arbeitsplätzen hinnehmen. Besonders betroffen war davon die Sparte Maschinenbau und Haushaltselektronik. So wurde das Gelände von MAN im Süden Nürnbergs im Laufe der Zeit stetig verkleinert. Ende der 1990er Jahre wurden bei Tochtergesellschaften und Ausgründungen 3000 Mitarbeiter entlassen. Mitte der 1980er Jahre begann der Niedergang des Büromaschinenherstellers Triumph-Adler. 2003 gingen im Rahmen der Auflösung des Grundig-AG-Konzerns rund 1300 Stellen in Nürnberg verloren. Zwischen der ersten Hälfte des Jahres 2006 und März 2007 schloss das Nürnberger AEG-Werk mit einem Verlust von 1750 Stellen.[235]

Bedeutende Industrieunternehmen in Nürnberg sind der Diehl-Konzern, Leoni, Innomotics und die Leistritz Group.

Dienstleistungen

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Das Großversandhaus des ehemaligen Quelle-Konzerns
Der Nürnberger Business Tower, das zweithöchste Bürogebäude Bayerns

Im Bereich der Marktforschung ist Nürnberg bundesweit führend: jeder dritte deutsche Marktforscher arbeitet hier. So verfügt Nürnberg beispielsweise mit der Nürnberger Versicherung, der DATEV oder der Gesellschaft für Konsumforschung über mehrere Großunternehmen im Dienstleistungssektor. Darüber hinaus ist Nürnberg ein bedeutender Standort für Callcenter und für Unternehmen aus dem Bereich Neue Medien. So haben hotel.de und Immowelt hier ihren Sitz. Der ehemals weltgrößte Versandhaus-Konzern Quelle GmbH ging im Juni 2009 in Insolvenz und wurde ab Oktober aufgelöst. 3700 Mitarbeiter wurden in Nürnberg und Fürth arbeitslos, weitere Arbeitsplatzverluste gibt es bei Dienstleistern wie DHL und Zulieferern.[235]

Gewerbegebiete bzw. Gewerbeparks

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Insbesondere seit den 2000er Jahren sind in Nürnberg zahlreiche Gewerbegebiete und Gewerbeparks entstanden. Grund für die Schaffung war oft eine innerstädtische Raumneuordnung, da ehemalige Industriegebiete nach dem Weggang der Industrie aufgelassen worden waren.

Messe Nürnberg (2024)
Die Internationale Nürnberger Spielwarenmesse auf dem Messegelände

Die Messe Nürnberg ist einer der bedeutendsten Kongress- und Messestandorte Deutschlands und gehört zu den 15 größten Messen der Welt.[236] Hier finden unter anderem jährlich Fachmessen, wie die Spielwarenmesse oder die BIOFACH, sowie Publikumsveranstaltungen (beispielsweise die Consumenta) statt.

Zeitungen, Zeitschriften und regelmäßige Publikationen

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Die großen Nürnberger Tageszeitungen sind die Nürnberger Nachrichten (NN), die Nürnberger Zeitung (NZ) sowie die Bild-Zeitung Nürnberg. Von der Stadt selbst herausgegeben wird die anspruchsvoll gestaltete Zeitschrift Nürnberg Heute; sie beleuchtet Stadtgeschehen und -entwicklung. Bundesweit erscheint das Sportmagazin Kicker des Nürnberger Olympia-Verlags.

Der Fernmeldeturm in Schweinau, dritthöchster Fernsehturm Deutschlands

Der Bayerische Rundfunk betreibt in Nürnberg das Studio Franken, welches für die Hörfunk- und Fernsehberichterstattung aus einem großen Teil Frankens zuständig ist. Der private Fernsehsender Franken Fernsehen hat sein Programm auf den Großraum Nürnberg-Fürth-Erlangen sowie ganz Mittelfranken und die westliche Oberpfalz ausgerichtet. Seit dem März 2006 betreibt der IT-Outsourcer Atos den Leitstand des Rechenzentrums für Sky Fernsehen GmbH in Nürnberg. Es gibt zahlreiche kommerzielle und nichtkommerzielle lokale Radiosender. Als Funkhaus Nürnberg firmieren mehrere private Hörfunkstationen. Das französische Radiounternehmen NRJ betreibt mit NRJ Nürnberg einen weiteren lokalen Radiosender. Unter dem Namen Radio Z wird darüber hinaus ein freier Hörfunksender betrieben, der sich durch Spenden und über einen gemeinnützigen Verein finanziert. Seit dem 30. Mai 2005 werden 24 Fernsehsender digital im DVB-T-Format vom Fernmeldeturm Nürnberg ausgestrahlt.

Nürnberg ist ein bedeutender Druckstandort in Deutschland. Im Jahr 2016 sorgten über 1955 Beschäftigte in 20 Betrieben für einen Umsatz von mehr als 400 Millionen EUR.[237] Die größten Druckereien Nürnbergs sind die Firmen Prinovis (vormals maul-belser) und die Schlott Gruppe AG mit ihren Unternehmen „u. e. sebald Tiefdruck“ und „heckel Rollenoffset“ (gehört seit 1. Oktober 2005 zu Konradin-Druck). Heute sind die c’t (mit 251.320 Exemplaren[238]), das Kicker-Sportmagazin (mit 62.793/58.040 Exemplaren[239]) und die Nürnberger Nachrichten, eine der größten deutschen Regionalzeitungen mit einer Auflage von 181.540 Exemplaren[240], bedeutend.

Verkehr und Infrastruktur

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Der Nürnberger Hauptbahnhof im Stil des Neobarock

Öffentlicher Verkehr

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Der Eisenbahnknoten Nürnberg

Als größter Dienstleister für den landgebundenen öffentlichen Verkehr tritt die Deutsche Bahn auf. Der Hauptbahnhof Nürnberg wirkt als Drehkreuz für den Schienenfernverkehr in Nordbayern. Nürnberg liegt im Schnittpunkt mehrerer ICE- und IC- sowie einzelner Nachtzug-Linien.

Die wichtigsten sind:

Nachdem vom ZOB Nürnberg bis Anfang des Jahres 2013 hauptsächlich osteuropäische Ziele per Fernbus angefahren wurden, bieten die seit der Liberalisierung des Marktes neu auftretenden Fernbusanbieter wie z. B. Flixbus inzwischen auch viele innerdeutsche Verbindungen von Nürnberg aus und nach Nürnberg an.

Regionalverkehr

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S-Bahn-Netz Nürnberg als Linienband

Das Fernverkehrsnetz wird durch zahlreiche Regionalverbindungen ergänzt. Regional-Express- und Regionalbahn-Züge bedienen die Eisenbahnstrecken in Richtung Amberg, Ansbach, Bamberg, Kitzingen, Neumarkt in der Oberpfalz, Pegnitz und Treuchtlingen.

Auf der seit dem 10. Dezember 2006 vollständig in das Fernverkehrsnetz integrierten Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt verkehrt neben den normalen ICE-Zügen mit dem München-Nürnberg-Express der schnellste Regional-Express Deutschlands.

Ein einheitliches Preissystem erlaubt die Benutzung regionaler und städtischer Verkehrsmittel mit ein und derselben Fahrkarte. Die Tarife des Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) gelten in ganz Mittelfranken und Oberfranken sowie in Teilen von Unterfranken und der Oberpfalz.

Die automatische Nürnberger U-Bahn

Die städtischen Linien des öffentlichen Nahverkehrs werden durch die Verkehrs-Aktiengesellschaft Nürnberg (VAG) betrieben. Rückgrat des Verkehrs bildet das Schienennetz, bestehend aus drei U-Bahn- und sieben Straßenbahnlinien. Die sechs S-Bahn-Linien der Deutschen Bahn dürfen ebenfalls zum Teil dem Stadtverkehr zugerechnet werden, da sie einen nennenswerten Anteil des Nürnberger Binnenverkehrs bewältigen. Die 54 Stadtbuslinien erschließen die nicht mit U-, S- oder Straßenbahn angebundenen Stadtteile. Am Wochenende und vor Feiertagen bedienen zusätzlich Nachtbusse, sogenannte NightLiner, und mehrere S-Bahnlinien das Stadtgebiet und die angrenzenden Regionen.

Nach dem Generalverkehrsplan 1972 und der ÖPNV-Planung 1993 arbeitet die Stadt Nürnberg zusammen mit einem externen Ingenieurbüro seit 2008 an einem Nahverkehrsentwicklungsplan 2025+ (NVEP 2025). Ziel dabei ist es, einen attraktiven Ausbauplan für den Nahverkehr zu entwickeln, damit in Zukunft mehr Pendler den ÖPNV nutzen.[241] Als Ergebnis sind im Gespräch:[242]

Besonderheiten in Nürnberg:

  • Alle Straßenbahnen und Busse sind Niederflurfahrzeuge.
  • In Nürnberg fuhr der erste Erdgasbus Deutschlands im Linienverkehr.
  • Bei der U-Bahn gab es zwischen der Inbetriebnahme der U3 am 14. Juni 2008 und der Automatisierung der Linie U2 den weltweit ersten Mischbetrieb mit automatischen (RUBIN) und herkömmlichen Fahrzeugen auf einer Strecke.

Individualverkehr

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Autobahnen und Hauptstraßen im Raum Nürnberg

Bundesautobahnen

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Nürnberg liegt am Schnittpunkt wichtiger Bundesautobahnen, die sich südlich und östlich der Stadt kreuzen:

Im Stadtgebiet sind durch den Bundesstraßenring Nürnberg B 4 R folgende Bundesstraßen miteinander verbunden:

Die Gesamtlänge aller Straßen im Stadtgebiet beträgt 1138,8 Kilometer (Stand 1. Januar 2006). An mehr als 500 Knotenpunkten wird der Verkehr durch Lichtzeichenanlagen geregelt. Je nach Tageszeit und Verkehrssituation werden die Programme an den Lichtsignalanlagen automatisch oder manuell umgeschaltet. Feuerwehr, Straßenbahn und Linienbusse erhalten an über 100 Kreuzungen automatisch Vorrang.

Auf 1000 Einwohner kommen durchschnittlich 582 Kraftfahrzeuge. Ein großer Anteil am Verkehr in Nürnberg wird den täglichen Pendlerströmen zugerechnet. Im Jahr 2005 wurden in einer Werktag-Stichprobe 572.543 stadtgrenzüberschreitende Kraftfahrzeugfahrten gezählt.

Der Frankenschnellweg (A 73) wurde auf dem Stadtgebiet zur Kommunalstraße umgewidmet. Die Schnellstraße soll kreuzungsfrei ausgebaut werden und von der Rothenburger Straße bis zur Otto-Brenner-Brücke als Tunnel geführt werden. Dadurch sollen auch die Emissionen sowie die Schrankenwirkung zwischen den Stadtteilen reduziert werden.[243] Im nördlichen Bauabschnitt wird der Lärmschutz ausgebaut. Die „Neue Kohlenhofstraße“ soll ebenfalls die umliegenden Stadtteile entlasten.[243] Das Projekt soll rund 660 Millionen Euro kosten. Es sind jedoch Klagen gegen das Projekt vor der Verwaltungsgerichtsbarkeit anhängig.[244]

Laut Verkehrsunfallstatistik wurden im Jahr 2004 auf städtischen Straßen 2703 Menschen verletzt und 11 Menschen getötet.

Dynamisches Verkehrsleitsystem

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Einer von über 140 dynamischen Wegweisern (Karl-Schönleben-Straße)

Zur Steuerung des Verkehrsflusses bei Veranstaltungen oder in besonderen Situationen, wie Baustellen und Unfällen, besitzt Nürnberg ein dynamisches Verkehrsleitsystem. Induktionsschleifen in den Fahrbahnen erfassen Fahrzeuganzahl, -typ und ungefähre Geschwindigkeit. Diese Informationen werden automatisch oder manuell analysiert und führen zu verkehrssituationsabhängigen Anzeigen auf dynamischen Wegweisern im Stadtgebiet sowie auf den umliegenden Autobahnen.

Für den Radverkehr in Nürnberg wurde ein eigenes Wegweisersystem eingeführt. Zahlreiche Einbahnstraßen wurden in Gegenrichtung für den Radverkehr freigegeben.

Der ADAC bewertete das Radwegenetz im Jahr 2003 als durchschnittlich. Kritisiert wird das Fehlen von Radwegen oder Radstreifen entlang von Hauptverkehrsstraßen; als Beispiel sind Bucher Straße und Tafelfeldstraße genannt. Gelobt werden die relativ geringe Unfallzahl und radfahrergünstige Ampelschaltungen.

In einer Umfrage des ADFC im Jahr 2005 nimmt Nürnberg im Kreis der Städte mit über 200.000 Einwohnern einen mittleren Platz ein (Rang 13 von 28 bei einem Notenmittelwert von 3,84). Gelobt wurde die Erreichbarkeit des Stadtzentrums, bemängelt wurde hingegen insbesondere die Verkehrsführung an Baustellen.[245]

Seit Juni 2019 betreibt die VAG in Kooperation mit Nextbike ein Fahrradverleihsystem unter dem Namen VAG Rad. Dieses umfasst aktuell (April 2025) mehr als 112 feste Stationen und eine über 40 Quadratkilometer[246] große Flexzone im gesamten Innenstadtgebiet innerhalb der Ringstraße, in den Stadtteilen Langwasser und Rangierbahnhof-Siedlung, in den Fürther Stadtteilen Am Stadtpark, Innenstadt, Südstadt und Hardhöhe sowie in den Erlanger Stadtteilen Zentrum, Süd- und Oststadt sowie in Teilen der Nordstadt.[247] In dieser können die Räder ohne feste Station ausgeliehen und abgegeben werden. Hierbei stehen mehr als 2.500 Räder zur Verfügung.[248] Zudem bietet das System neben den klassischen Fahrrädern an 16 verschiedenen Stationen auch 19 Lastenräder zum Verleih an.[249] Im Februar 2024 wurde das System auch auf die direkten Nachbarstädte Erlangen, Fürth und Schwabach ausgeweitet.[250]

Nürnberg besitzt allein in der ca. 1,6 km² großen Altstadt mehrere Fußgängerzonen mit einer Gesamtlänge von ca. 5700 Metern. Der Stadtrat hatte 1966 beschlossen, eine Fußgängerzone einzurichten, da durch den Bau der U-Bahn die Einstellung des Oberflächenverkehrs möglich wurde. 1973 wurde ein städtebaulicher Wettbewerb durchgeführt, aus dem ein Vorschlag von Bernhard Winkler als Sieger hervorging. Nach diesem Plan begann 1975 die Einrichtung der Fußgängerzone.[StLex 15]

Die Fußwege entlang Pegnitz, Wöhrder Wiese und Wöhrder See gelten als attraktiv und werden von vielen Spaziergängern, Joggern und Radfahrern genutzt.

Aufgrund einer Initiative des Radiosenders Energy Nürnberg wurde im November 2021 ein Weg in der Nürnberger Altstadt nördlich des neuen Bratwurstmuseums bis zum Henkersteg in „Bratwurstgasse“[251] umbenannt.[252]

Flughafen Nürnberg

Durch den Flughafen Nürnberg (Albrecht-Dürer-Airport Nürnberg) im Norden der Stadt ist Nürnberg an den nationalen und internationalen Luftverkehr angebunden.

Die Anzahl von Starts und Landungen ist seit dem Jahr 1998 von 84.041 auf 66.074 (Stand 2018) gesunken, während die Zahl der beförderten Passagiere im gleichen Zeitraum von 2.529.307 auf 4.466.864 gestiegen ist. Es stellt das höchste Fluggastaufkommen dar, das der Flughafen bisher verzeichnet hat.[253]

Zwischen 1950 und 1955 diente der Industrieflughafen Nürnberg-Fürth als vorübergehendes Provisorium für den im Zweiten Weltkrieg zerstörten Flughafen Nürnberg-Marienberg. Dieser löste 1933 den bisherigen Flughafen Nürnberg-Fürth in Fürth-Atzenhof ab, der seit 1920 als erster internationaler Flughafen der Stadt fungierte.

Nürnberger Hafen
Hafen mit Kanal (2024)

An das nationale und internationale Wasserstraßennetz ist Nürnberg durch den am westlichen Stadtrand verlaufenden Main-Donau-Kanal angebunden. Der Nürnberger Hafen verknüpft als trimodaler Güterumschlagsplatz den Wasserweg mit Schiene und Straße. Neben dem Bayernhafen Nürnberg ist auf dem Hafengelände im Süden der Stadt das größte Güterverkehrszentrum (GVZ) Süddeutschlands beheimatet, das im GVZ-Ranking der Deutschen GVZ-Gesellschaft mbH (DGG) auf Platz zwei in Deutschland und Rang drei in Europa liegt.[254]

Nürnberg ist eine wichtige Station für Flusskreuzfahrten zwischen Donau und Rhein, die Anlegestelle wurde 2014 stark ausgebaut und bietet nun zehn Liegeplätze.[255]

Öffentliche Einrichtungen

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Bayerisches Staatsministerium der Finanzen und für Heimat
Bundesamt für Migration und Flüchtlinge

Nürnberg ist Sitz folgender staatlicher Behörden und Einrichtungen beziehungsweise Körperschaften des öffentlichen Rechts:

sowie:

  • Handwerkskammer Mittelfranken
  • IHK Nürnberg
  • Architektenkammer Regionalbereich für Ober- und Mittelfranken, KdöR
  • Rechtsanwaltskammer Nürnberg, KdöR
  • Steuerberaterkammer Nürnberg, KdöR
  • Zahnärztekammer, KdöR
  • Innung der Feinwerktechnik Mittelfranken.

Es gibt folgende Gerichte:

Finanzgericht Nürnberg

Öffentliche Sicherheit

Für die Wahrung der öffentlichen Sicherheit und Ordnung Nürnbergs sind folgende Institutionen zuständig:

Der Rettungsdienst wird durch die Hilfsorganisationen Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), Bayerisches Rotes Kreuz (BRK), Johanniter (JUH) und Malteser Hilfsdienst (MHD) sichergestellt.

Von 1997 bis 2018 war das private Unternehmen MKT Krankentransport OHG beteiligt,[258] seit 2018 der RKT Rettungsdienst OHG.[259]

Persönlichkeiten

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Sigmund-Schuckert-Büste am Schuckertplatz

Aus Nürnberg stammen bekannte Persönlichkeiten wie Albrecht Dürer (Maler), Martin Behaim (Erbauer des ältesten noch erhaltenen Globus), Hans Sachs (Dichter), Peter Henlein (vorgeblicher Erfinder der TaschenuhrNürnberger Ei“), Johann Benjamin Erhard (Philosoph), Anton Koberger (Buchdrucker und -händler), Veit Stoß (Bildhauer, Schnitzer), Adam Kraft (Bildhauer), Georg Philipp Harsdörffer (Dichter), Johann Pachelbel (Komponist), Karl Hegel (Historiker), Sigmund Schuckert (Erfinder und Industrieller), Theodor von Cramer-Klett (Firmengründer), Max Grundig (Firmengründer), Hugo Distler (Komponist), Theo Schöller (Unternehmer), Hermann Zapf (Typograf), Hildegund Holzheid (ehemalige Präsidentin des Bayerischen Verfassungsgerichtshofs), Günther Beckstein (ehemaliger bayerischer Ministerpräsident) und Markus Söder (amtierender bayerischer Ministerpräsident). Daneben war die Stadt aber auch Anziehungspunkt und Teil des Lebens vieler bekannter Personen, wie Georg Wilhelm Friedrich Hegel (Philosoph), Ludwig Feuerbach (Philosoph), Rio Reiser (Musiker) und Sandra Bullock (Schauspielerin).

Nürnberg stand für einige literarische und musikalische Werke Pate. Dazu zählen unter anderem die Oper Die Meistersinger von Nürnberg von Richard Wagner, Adolphe Adams Oper La poupée de Nuremberg (Die Nürnberger Puppe), ebenso wie Alexandre Dumas’ Erzählung Histoire d’un casse-noisette (Die Geschichte eines Nussknackers), welche von Pjotr Iljitsch Tschaikowski zum berühmten Ballett vertont wurde.

Der am 30. Oktober 1967 von Luboš Kohoutek entdeckte Hauptgürtelasteroid (3825) Nürnberg wurde nach der Stadt benannt.

Conrad Stör, der frühere Gastwirt „Zum goldenen Ochsen“ (heute am Unteren Markt 16), eröffnete 1696 gemeinsam mit dem Zuckerbäcker Georg Albrecht am ehemaligen Fünferplatz 6 („Haus zum Frosch“) das erste Nürnberger Kaffeehaus, das bis etwa 1730 Conrad Stör selber, danach seine Witwe führten. Das später „Altes Kaffeehaus“ genannte Café war für 62 Jahre das einzige in Nürnberg. Das Gasthaus „Zur Rose“, das spätere Café Noris, erhielt erst 1758 die Lizenz für das Ausschenken warmer Getränke.[260][261]

Portal: Nürnberg – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Nürnberg

Nachschlagewerke

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Siegelkunde (Sphragistik) und Wappenkunde (Heraldik)

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  • Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 12). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968 (mit Literaturverzeichnis S. 348–356).
  • Hugo Barbeck: Geschichte der Juden in Nürnberg und Fürth. Verlag Friedrich Heerdegen (Barbeck), Nürnberg 1878 (Scan in der Google-Buchsuche [in Fraktur]; ulrich-greve.eu [mit Link zum PDF; 1,4 MB; Volltext]).

Wirtschaftsgeschichte

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  • Quasi centrum Europae : Europa kauft in Nürnberg ; 1400–1800 ; Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg, 20. Juni bis 6. Oktober 2002. Verlag des Germanischen Nationalmuseums, Germanisches Nationalmuseum, Nürnberg 2002, ISBN 3-926982-88-8, DNB 964523841/04 Inhaltsverzeichnis.
  • Wolfgang Mayer, Frank Thyroff: Zwischen Pfeffer und High-Tech. Ein Streifzug durch die Nürnberger Wirtschaftsgeschichte. Fahner Verlag, Lauf 2014, ISBN 978-3-942251-13-6, DNB 1046519441/04 Inhaltsverzeichnis.

Verkehrsgeschichte

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Geschichte des Gesundheitswesens

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  • Ernst Mummenhoff: Zur Geschichte der Seuchenhäuser. Festschrift für die 65. Versammlung Deutscher Naturforscher und Ärzte. Nürnberg 1898.

Nationalsozialismus

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  • Eckart Dietzfelbinger, Gerhard Liedtke: Nürnberg – Ort der Massen : das Reichsparteitagsgelände – Vorgeschichte und schwieriges Erbe. Christoph Links Verlag, Berlin 2004, ISBN 3-86153-322-7, DNB 969956711/04 Inhaltsverzeichnis (Lizenzausgabe Weltbild, Augsburg 2008, ISBN 978-3-8289-0846-8).

Zeitschriften zur Geschichte

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Kunst und Architektur

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  • Helmut Beer: Nürnberger Erinnerungen. Die Stadt vor der Zerstörung in Farbfotografien. (= Nürnberger Erinnerungen. Band 14). 2. Auflage. Nürnberg 2005.
  • Philip Dingeldey: Nürnberg – einfach spitze. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2016, ISBN 978-3-8313-2921-2.
  • Günter P. Fehring, Anton Ress, Wilhelm Schwemmer: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). 2. Auflage. Deutscher Kunstverlag, München 1977, ISBN 3-422-00550-1.
  • Herbert Liedel, Matthias Murko, Ingrid Bierer (Hrsg.): Konturen einer Stadt – Von der Stadtmauer zu den heutigen Grenzen Nürnbergs: Ein fotografischer Rundgang mit Herbert Liedel. Schriften der Museen der Stadt Nürnberg, 2014, ISBN 978-3-7319-0072-6.
  • Werner Schultheiß, Ernst Eichhorn: Nürnberg. Die Schönheit der Noris (= Pirkheimerianum. Band 16). Glock und Lutz, Nürnberg 1957 (3., erw. und umgestaltete Auflage: Nürnberg. Dürerstadt, Florenz des Nordens. 1971).
  • Wilhelm Schwemmer: Das Bürgerhaus in Nürnberg (= Das deutsche Bürgerhaus. Band 16). Wasmuth, Tübingen 1972, ISBN 3-8030-0018-1, DNB 720204518/04 Inhaltsverzeichnis.
  • Wilhelm Schwemmer: Alt-Nürnberger Herrensitze, des Rates wehrhafte Offenhäuser (= Bavaria antiqua. Verborgene Kostbarkeiten der bayer. Kulturgeschichte). Bayerische Vereinsbank, Zentralabt. ÖAV, Büro Öffentlichkeitsarbeit, München 1979.

Internationale Beziehungen

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  • Norbert Schürgers: Nürnberg international. Informationen zu den Auslandsbeziehungen der Stadt Nürnberg. Amt für Internationale Beziehungen, Nürnberg 2010 (4., überarb. und erw. Auflage, 2014 (online auf nuernberg.de) [PDF; 3,7 MB]).

Zeitschriften allgemein

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Karten und Pläne

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Einzelnachweise

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  1. Herbert Maas: Noris. (online).
  2. Bernhard Purin: Synagogen. S. 1060 (online).
  3. Charlotte Bühl: Islamische Gemeinschaften. (online).
  4. a b Peter Fleischmann: Reichswald. S. 878 f. (online).
  5. Hermann Rusam: Irrhain. S. 480 f. (online).
  6. Wiltrud Fischer-Pache: Moritzberg. S. 701 (online).
  7. Michael Diefenbacher: Dutzendteich. S. 701 (online).
  8. Helmut Beer: Stadtpark. S. 1022 (online).
  9. Herbert Maas: Fischerstechen. S. 288 (online).
  10. Charlotte Bühl, Herbert Maas: Altstadtfest. S. 66 (online).
  11. a b c Gunther Friedrich: Brauwesen. S. 158 f. (online).
  12. Helmut Beer: Bierwirtschaften. S. 144 (online).
  13. Herbert Maas: Lebkuchen. S. 617 f. (online).
  14. Robert Fritzsch: Stadtbibliothek. S. 1018 f. (online).
  15. Maximilian Rosner: Fußgängerzone. (online).
  • Sonstige Quellen
  1. Gemeinden, Kreise und Regierungsbezirke in Bayern, Einwohnerzahlen am 31. Dezember 2023; Basis Zensus 2022 (Hilfe dazu)
  2. Bevölkerung mit Hauptwohnung. In: nuernberg.de, abgerufen am 7. Juni 2024.
  3. bigboytravel.com
  4. geoportal.bayern.de
  5. a b c d e Rolf Bergmann: Nürnberg. In: Deutsches Ortsnamenbuch. Hrsg. von Manfred Niemeyer. De Gruyter, Berlin/Boston 2012, ISBN 978-3-11-018908-7, S. 460 f.
  6. Herbert Maas: Mausgesees und Ochsenschenkel. Kleine nordbayerische Ortsnamenkunde. 3., aktualisierte Auflage. Nürnberg 1995, ISBN 3-920701-94-1, S. 160 f.
  7. Wolf-Armin von Reitzenstein: Lexikon fränkischer Ortsnamen. Herkunft und Bedeutung. Oberfranken, Mittelfranken, Unterfranken. C. H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59131-0, S. 164 f. (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
    Vgl. Alfred Bammesberger: Weitere Überlegungen zum Namen der Stadt Nürnberg. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 87, 2000 (digitale-sammlungen.de).
  8. Herbert Maas: Ist Nürnberg die „Burg des Noro“ oder die Burg auf dem Felsberg? In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 77, 1990, S. 1–16 (Digitalisat).
  9. a b Satzung über die Verwendung der Stadtwappen (StadtwappenS – StWS) (PDF; 186 kB) Vom 25. April 2002 (Amtsblatt. S. 265). In: nuernberg.de, abgerufen am 19. März 2025.
  10. a b Achim Schaffrinna: Stadt Nürnberg führt neues Erscheinungsbild ein. In: Design Tagebuch. 7. Juli 2011, abgerufen am 31. Dezember 2024.
  11. wirdesign.de (Memento vom 13. Dezember 2011 im Internet Archive).
  12. Statistisches Jahrbuch der Stadt Nürnberg 2013, Kapitel 18 (PDF; 7,5 MB)
  13. Klima Nürnberg, Mittelfranken. In: wetterdienst.de, Deutscher Wetterdienst.
  14. Das Klima in Nürnberg. Daten für den Zeitraum 1961 bis 1990. In: wetterkontor.de, abgerufen am 22. Februar 2024.
  15. Walter Jungkunz: Die Sterblichkeit in Nürnberg 1714–1850, zugleich ein Beitrag zur Seuchengeschichteder Stadt. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 42, 1951, S. 289–352, hier S. 324.
  16. Manfred Vasold: Die Sterblichkeit in Nürnberg im 19. Jahrhundert. Lebensumstände, Krankheit und Tod (um 1800 bis 1913). In: Würzburger medizinhistorische Mitteilungen. Band 25, 2006, S. 241–338, hier S. 290 f.
  17. Abschnitt 3.1.5. (PDF; 3,1 MB) In: Jahrbuch Nürnberg 2009. Stadt Nürnberg, Amt für Stadtforschung und Statistik, Januar 2010, S. 35, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 24. Januar 2011; abgerufen am 8. Dezember 2010 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern).
  18. Sonderbericht S234: Neue Einwohnerzahlen für Nürnberg und Fürth. 31. Mai 2013 (nuernberg.de [PDF; 519 kB]).
  19. a b Stadt Nürnberg/Online-Büro: Monatsberichte 2015 bis 2019 – Stadtforschung und Statistik für Nürnberg und Fürth. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 20. Mai 2016; abgerufen am 8. März 2018.
  20. Monatsbericht Dezember 2015. Jahresrückblick 2015 für Nürnberg und Fürth – Teil 1. (PDF; 818 kB). In: nuernberg.de, abgerufen am 3. November 2020.
  21. Bayerisches Landesamt für Statistik – GENESIS-Online Bayern. Bayerisches Landesamt für Statistik, Fürth 2017, 15. März 2019, abgerufen am 15. März 2019.
  22. Monatsbericht Dezember 2017. Jahresrückblick 2017 für Nürnberg und Fürth – Teil 1. (PDF; 114 kB). In: nuernberg.de, abgerufen am 12. Juni 2024.
  23. a b Menschen mit ausländischer Staatsangehörigkeit bzw. Menschen mit Migrationshintergrund in Nürnberg (Stand 31.12.2022) (PDF; 617 kB). In: nuernberg.de, 31. Dezember 2022, abgerufen am 9. November 2023.
  24. Wirtschaftsstandort Nürnberg. Positionsbestimmung 2019. (PDF; 1,7 MB) In: nuernberg.de. 21. März 2019, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 19. Juli 2020; abgerufen am 19. Juli 2020.
  25. a b c d Friedrich Wilhelm Ghillany: Nürnberg historisch und topographisch nach den ältesten vorhandenen Quellen und Urkunden. Georg Franz, München 1863, S. 99 (Vorschau in der Google-Buchsuche)
  26. Georg Wolfgang Karl Lochner: Die Einwohnerzahl der ehemaligen Reichsstadt Nürnberg. J. Ludw. Schmid, Nürnberg 1857, S. 24 (Scan in der Google-Buchsuche).
  27. a b c Nürnberg. In: Meyers Großes Konversations-Lexikon. 6. Auflage. Band 14: Mittewald–Ohmgeld. Bibliographisches Institut, Leipzig / Wien 1908, S. 842–845 (Digitalisat. zeno.org).
  28. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1141, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  29. a b c d e f g h i j k M. Rademacher: Michael Rademacher: Deutsche Verwaltungsgeschichte von der Reichseinigung 1871 bis zur Wiedervereinigung 1990. Online-Material zur Dissertation, Osnabrück 2006. In: eirenicon.com. Abgerufen am 10. Mai 2023.
  30. a b c Weltweite Vergleichsstudie zur Bewertung der Lebensqualität in 221 Großstädten. In: mercer.de. Mercer Deutschland GmbH, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 18. Januar 2012; abgerufen am 4. April 2018.
  31. Lebensqualität: München weiter an der Spitze in Deutschland. Presseinformation. In: mercer.de. Mercer Deutschland GmbH, 18. März 2018, abgerufen am 20. März 2018.
  32. a b c Werner Besch, Anne Betten, Oskar Reichmann, Stefan Sonderegger (Hrsg.): Sprachgeschichte. Ein Handbuch zur Geschichte der deutschen Sprache und ihrer Erforschung. 2. Auflage. Band 3. Berlin/New York 2003, S. 2341–2354.
  33. Josef Pfanner: Die Deutsche Schreibsprache in Nürnberg von ihrem ersten Auftreten bis zum Ausgang des 14. Jahrhunderts. In: Mitteilungen des Vereins für Geschichte der Stadt Nürnberg. Band 45 (1954) (digitale-sammlungen.de).
  34. a b c Christoph Plass: Dialekte – Nürnberger Maadla, Fürther Maadli. In: sueddeutsche.de. 11. Mai 2010, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  35. Der sprechende Sprachatlas von Bayern – hier gibt es mehrere Tondokumente aus der Nürnberger Umgebung anzuhören
    August Heinrich Gebhardt, Otto Bremer: Grammatik der Nürnberger Mundart (= Sammlung kurzer Grammatiken deutscher Mundarten. Band 7). Leipzig 1907.
  36. Archäologische Funde: Nürnberg wird älter, Webseite der IHK Nürnberg, abgerufen am 20. Juli 2021 (PDF, 11. März 2015)
  37. nordbayern.de, Nürnberg, Germany: Sensationsfund: Nürnberg 100 Jahre älter als gedacht. (nordbayern.de [abgerufen am 10. März 2018]).
  38. Archäologische Funde. IHK Nürnberg, abgerufen am 30. April 2024.
  39. Birgit Friedel: Spuren der frühesten Stadtentwicklung. In: Birgit Friedel, Claudia Frieser (Hrsg.): Nürnberg. Archäologie und Kulturgeschichte. Verlag Dr. Faustus, Büchenbach 1999, S. 51.
  40. Urkunde 253 in Harry Bresslau und Paul Kehr (Hrsg.): Diplomata 16: Die Urkunden Heinrichs III. (Heinrici III. Diplomata). Berlin 1931, S. 336–337 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  41. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1950. (Neuauflage 1978 anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978), S. 30, Anm. 6.
  42. Kurzinventar. In: Günther P. Fehring, Anton Ress: Die Stadt Nürnberg (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 10). Bearb. von Wilhelm Schwemmer. 2. Auflage, unveränd. Nachdruck. Deutscher Kunstverlag, München 1982, ISBN 3-422-00550-1.
  43. Peter Johanek: Haller, Ruprecht. In: Burghart Wachinger u. a. (Hrsg.): Die deutsche Literatur des Mittelalters. Verfasserlexikon. 2., völlig neu bearbeitete Auflage. Band 3. De Gruyter, Berlin/New York 1981, ISBN 3-11-007264-5, Sp. 421 f.
  44. a b Christian Kolb: Städte – Heiliges Römisches Reich deutscher Nation. In: heiliges-römisches-reich.de, abgerufen am 23. Januar 2020 (private Webseite).
  45. Max Döllner: Entwicklungsgeschichte der Stadt Neustadt an der Aisch bis 1933. Ph. C. W. Schmidt, Neustadt a.d. Aisch 1950 (Neuauflage 1978 anlässlich des Jubiläums 150 Jahre Verlag Ph. C. W. Schmidt Neustadt an der Aisch 1828–1978), S. 439.
  46. Beatrice Sendner-Rieger: Die Bahnhöfe der Ludwig-Süd-Nord-Bahn 1841–1853. Karlsruhe 1989.
  47. Industriekultur: Industrialisierung in Nürnberg – über Fabriken und Fabrikanten im Industriezeitalter. In: nuernberginfos.de. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  48. Marschütz, Carl. In: Deutsche Biographie (Index-Eintrag); abgerufen am 28. Februar 2020.
  49. Zweiradindustrie in Nürnberg. In: nuernberginfos.de. Abgerufen am 20. Juli 2022.
  50. 1914 – Nürnberg die Spielzeugmetropole. In: trixstadt.de, abgerufen am 24. Juni 2013.
  51. a b c Michael Diefenbacher, Rudolf Endres: Stadtlexikon Nürnberg. Hrsg.: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres. 2. Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 660.
  52. Michael Diefenbacher, Rudolf Endres: Stadtlexikon Nürnberg. Hrsg.: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres. 2. Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 1062.
  53. Michael Diefenbacher, Rudolf Endres: Stadtlexikon Nürnberg. Hrsg.: Michael Diefenbacher, Rudolf Endres. 2. Auflage. W. Tümmels Verlag, Nürnberg 2000, ISBN 3-921590-69-8, S. 661.
  54. Außenlager Nürnberg (SS-Kaserne). 12. Mai 1941 – April 1945. Ab 15. Juni 1943 dem KZ Flossenbürg unterstellt. In: gedenkstaette-flossenbuerg.de, abgerufen am 20. Juli 2022.
  55. Außenlager Nürnberg (Siemens-Schuckertwerke). 18. Oktober 1944 bis 6. März 1945. In: gedenkstaette-flossenbuerg.de, abgerufen am 20. Juli 2022.
  56. zensus2011.de
  57. Heinrich Mann: Ein Zeitalter wird besichtigt. 3. Auflage. Fischer, Frankfurt am Main 2001, S. 340 f.
  58. Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer: Der Nürnberger Weg 1945–1995. Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten. Sandberg Verlag, Nürnberg 1995, ISBN 3-930699-02-8, S. 19.
  59. Wir müssen bauen. In: zeit.de. 18. August 1949, abgerufen am 25. Dezember 2014.
  60. Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer: Der Nürnberger Weg 1945–1995. Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten. Sandberg Verlag, Nürnberg 1995, ISBN 3-930699-02-8, S. 39.
  61. Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer: Der Nürnberger Weg 1945–1995. Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten. Sandberg Verlag, Nürnberg 1995, ISBN 3-930699-02-8, S. 40.
  62. Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer: Der Nürnberger Weg 1945–1995. Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten. Sandberg Verlag, Nürnberg 1995, ISBN 3-930699-02-8, S. 68.
  63. Martina Mittenhuber, Alexander Schmidt, Bernd Windsheimer: Der Nürnberger Weg 1945–1995. Eine Stadtgeschichte in Bildern un Texten. Sandberg Verlag, Nürnberg 1995, ISBN 3-930699-02-8, S. 60.
  64. Bernd Siegler: Prima Kriegsziel WAA. In: taz. 20. Juli 1988, abgerufen am 30. Juli 2024.
  65. »Die Heimat nicht billig verspielen«. In: Der Spiegel. 29. September 1985, abgerufen am 30. Juli 2024.
  66. Elke Graßer-Reitzner: Ein Nürnberger ist die eigentliche Hauptfigur im Film „Wackersdorf“. In: Nordbayern.de. 29. März 2021, abgerufen am 30. Juli 2024.
  67. Stadt Nürnberg Religion, Zensus 2011 (Auszählung aus dem bereinigten Registerbestand).
  68. Stadt Nürnberg Statistik Bevölkerungsbestand mit Hauptwohnung - Religion/Konfession, abgerufen am 5. August 2024.
  69. Großstädte: Kirchenmitglieder Ende 2023, Tabelle 1, Auswertungen von Carsten Frerk und Eberhard Funk FOWID, abgerufen am 4. August 2024.
  70. Statistische Zahlen zu Religion und Bevölkerungvom Amt für Stadtforschung und Statistik für Nürnberg. Zahlen 2022 für Nürnberg. In: stadtkirche-nuernberg.de, abgerufen am 4. August 2024 („Unter ‚Sonstige‘ sind Menschen anderer Religionen und Konfessionen als römisch-katholisch und evangelisch-lutherisch sowie Personen, die keiner Religionsgemeinschaft angehören, zusammengefasst.“).
  71. Personen nach Religion (ausführlich) für Nürnberg (Kreisfreie Stadt). In: zensus2011.de, abgerufen am 3. November 2020 (Zahlen der Hochrechnung aus der Haushaltsstichprobe).
  72. Bayern: Religions- und Weltanschauungsgemeinschaften, die auf Landesebene den Status Körperschaft des öffentlichen Rechts besitzen. In: personenstandsrecht.de. Abgerufen am 3. November 2020.
  73. Kartenseite: Muslime in Bayern – Gemeinden. In: kartenseite.wordpress.com. 27. März 2017, abgerufen am 13. Januar 2018.
  74. Evang.-Luth. Dekanat Nürnberg. In: nuernberg-evangelisch.de, abgerufen am 20. Juli 2022.
  75. Das Amt der Regionalbischöfin. In: kirchenkreis-nuernberg.de, Evang.-Luth. Kirchenkreis Nürnberg, abgerufen am 20. Juli 2022.
  76. Wilhelm-Löhe-Schule - Nürnberg. 23. Dezember 2024, abgerufen am 31. Dezember 2024.
  77. Evangelische Hochschule Nürnberg |. Abgerufen am 31. Dezember 2024.
  78. Eckstein Nürnberg - Evangelisch & offen für alle. Abgerufen am 31. Dezember 2024.
  79. evangelische-stadtakademie-nuernberg.de: Startseite. Abgerufen am 31. Dezember 2024.
  80. Über uns. In: diakoneo.de, Diakoneo KdöR, abgerufen am 12. Juni 2024.
  81. Unsere Kliniken, Medizinischen Versorgungszentren (MVZ) und ambulante Krankenpflege. In: diakoneo.de, Diakoneo KdöR, abgerufen am 12. Juni 2024.
  82. Über uns | Rummelsberger Diakonie. In: rummelsberg.de, abgerufen am 26. April 2020.
  83. Jutta Olschewski: Nürnberger Stadtdekan: "Da geht uns Kraft verloren, um für die Menschen da zu sein" | Sonntags. Abgerufen am 31. Dezember 2024.
  84. Bevölkerungsbestand mit Hauptwohnung – Religion/Konfession (BSDB_04) • Nürnberg • 31. Dezember 2013 (Memento vom 6. Februar 2016 im Internet Archive), Statistisches Infosystem Nürnberg.
  85. a b Katholische Stadtkirche Nürnberg. In: stadtkirche-nuernberg.de, abgerufen am 18. November 2020.
  86. copgermany.com
  87. Igrejas Evangélicas na Europa. In: blogspot.de, abgerufen am 20. Juli 2022.
  88. Links | Evangelische Allianz Nürnberg. Abgerufen am 16. März 2024.
  89. Alt-Katholiken Nürnberg
  90. a b c d e f g Religiöse Gemeinschaften im Jahr 2011. In: nuernberg.de, abgerufen am 12. Juni 2024 (Stand: Herbst 2011).
  91. Datei:Nürnberg orthodoxe Kirche 4231.jpg.
  92. Deutsch. 5. November 2022, abgerufen am 16. März 2024 (deutsch).
  93. Die Russisch-Orthodoxe Kirche in Nürnberg. In: rus-kirche.de, abgerufen am 19. März 2025.
  94. MGH SS 20, S. 372 cap. 37
    Vgl. Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 12). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968, S. 14.
  95. Sigmund Meisterlin: Chronik der Reichsstadt Nürnberg 1488. In: Matthias Lexer (Hrsg.): Die Chronik der fränkischen Städte. 3: Nürnberg. S. Hirzel, Leipzig 1864, S. 92 (Vorschau in der Google-Buchsuche): „Dieser Cunrat und sein etliche frawe Flora woneten stets zu Nurenberg und baweten an der gaßen under sant Egidien mit geprenten stainen.“
  96. Vgl. Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 12). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968, S. 15 f.
  97. Claudia Frieser, Birgit Friedel: … di juden hi waren gesessen zu mittelst auf dem platz… Die ersten Nürnberger Juden und ihre Siedlung bis 1296. In: Birgit Friedel, Claudia Frieser (Hrsg.): Nürnberg. Archäologie und Kulturgeschichte. Verlag Dr. Faustus, Büchenbach 1999, S. 52–70.
  98. Siegmund Salfeld (Hrsg.): Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuches (= Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland. Band 3). Leonhard Simion, Berlin 1898, S. 288, urn:nbn:de:hebis:30-180010766035 (uni-frankfurt.de).
  99. U. a. MGH SS 17, S. 419.
    Vgl. Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 12). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968, S. 23.
  100. Siegmund Salfeld (Hrsg.): Das Martyrologium des Nürnberger Memorbuches (= Quellen zur Geschichte der Juden in Deutschland. Band 3). Leonhard Simion, Berlin 1898, S. 170–180, urn:nbn:de:hebis:30-180010766035 (uni-frankfurt.de).
  101. Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 12). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968, S. 33.
  102. Regesta Imperii VIII Nr. 967 sowie Regesta Imperii VIII Nr. 1.335
  103. Regesta Imperii VIII Nr. 2.168 In: regesta-imperii.de.
  104. Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 12). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968, S. 39.
  105. Renate Evers: The 1484 Nuremberg Jewry Oath (More Judaico). In: Leo Baeck Institute Year Book. Band 65, Nr. 1, 2020, ISSN 0075-8744, S. 3–35, doi:10.1093/leobaeck/ybaa007.
  106. Regesta Imperii XIV 2 Nr. 6.351 sowie Regesta Imperii XIV 2 Nr. 6.459
  107. Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 82). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968, S. 14.
  108. Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 12). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968, S. 84.
  109. Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 12). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968, S. 158.
  110. Rita Thalmann, Emmanuel Feinermann: Die Kristallnacht. Frankfurt am Main 1987, ISBN 3-610-00398-7, S. 37 ff.
  111. Bella Rosenkranz, Michael Kerstan: Bella. Odyssee einer Fürtherin in der Sowjetunion. Metropol, Berlin 2005, ISBN 3-938690-05-4, S. 13 ff.
  112. Arnd Müller: Geschichte der Juden in Nürnberg. 1146–1945 (= Beiträge zur Geschichte und Kultur der Stadt Nürnberg. Band 12). Selbstverlag Nürnberger Stadtbibliothek, Nürnberg 1968, S. 295.
  113. Geschichte der Nürnberger Juden. Siehe unter Jahr 2005 (Memento vom 17. Juli 2020 im Internet Archive) in der Timeline – Israelitische Kultusgemeinde K.d.ö.R. In: ikg-nuernberg.de, abgerufen am 24. April 2019.
  114. Gemeinden. 13. November 2017, abgerufen am 16. März 2024.
  115. Über uns. In: chabad-nuernberg.de, abgerufen am 22. Dezember 2022.
  116. Jüdische Gemeinden in Deutschland. Nürnberg. In: talmud.de. Chajm Guski, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 15. März 2014; abgerufen am 21. Januar 2018.
  117. Islamische Gemeinde Nürnberg e. V. (IGN). In: mawaqit.net, abgerufen am 19. März 2025.
  118. Bilder Nürnberger Moscheen (Memento vom 22. September 2007 im Internet Archive). In: ansary.de, abgerufen am 23. April 2019.
  119. shia-forum.de, abgerufen am 20. Juli 2022.
  120. Diamantwegs-Buddhismus in Nürnberg. In: buddhismus-nuernberg.de, abgerufen am 20. Juli 2022.
  121. buddhismus-bayern.de
  122. Buddhistische Wat und Einrichtungen in Deutschland (Memento vom 27. März 2013 im Internet Archive). In: buddhismus.dogmai.de, abgerufen am 24. April 2019.
  123. Buddhismus Nürnberg. In: buddhismusnuernberg.de. Abgerufen am 3. Mai 2017.
  124. Bahai in Nürnberg. In: bahai.de, abgerufen am 20. Juli 2022.
  125. Hindutempel in Deutschland. In: shivadarshana.net. Archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 16. März 2013; abgerufen am 21. Januar 2018.
  126. Sabih Alsohairy: Die Religionsgemeinschaft der Mandäer in der heutigen Zeit (Memento vom 7. Januar 2018 im Internet Archive). In: ezidak.de,Ezidische Akademie, 28. Februar 2010 (ein Vortrag des Vorsitzenden der mandäischen Gemeinde in Deutschland/Nürnberg).
  127. aleviten-in-nuernberg.de (Memento vom 25. Mai 2015 im Internet Archive).
  128. Christengemeinschaft. In: religio.de, Winfried Müller, abgerufen am 20. Juli 2022.
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