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Aalmutterverwandte

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
(Weitergeleitet von Zoarcoidei)
Aalmutterverwandte

Aalmutter (Zoarces viviparus), aufgenommen in der Ostsee bei Bornholm

Systematik
Acanthomorphata
Stachelflosser (Acanthopterygii)
Barschverwandte (Percomorphaceae)
Ordnung: Barschartige (Perciformes)
Unterordnung: Cottoidei
Teilordnung: Aalmutterverwandte
Wissenschaftlicher Name
Zoarcales

Die Aalmutterverwandten (Zoarcales) oder Gebärfisch­ähnlichen bilden eine Teilordnung der Unterordnung Cottoidei innerhalb der Ordnung der Barschartigen (Perciformes).[1] In älteren Systematiken wurden sie unter dem Namen Aalmutterartige bzw. Zoarcoidei als eigene Unterordnung der Barschartigen geführt. Die meisten Arten kommen im Nordpazifik vor, andere im Nordatlantik oder im antarktischen Ozean.[2] An den deutschen Küsten in Nord- und Ostsee leben die Aalmutter, der Spitzschwanz-Schlangenstachelrücken, der Gefleckte Schlangenstachelrücken, Vahls Wolfsfisch, der Atlantische Butterfisch und der Gestreifte Seewolf.

Es sind meist langgestreckte Fische, die in kalten Meeren auf dem Bodengrund leben. Es gibt nur wenige Merkmale, die alle Aalmutterverwandten miteinander teilen.[2]

Die japanischen Ichthyologen H. Imamura und M. Yabe geben folgende Merkmale als Synapomorphien für die Zoarcales an:[3]

  1. ein Basisphenoid fehlt,
  2. nur ein Paar Nasenöffnungen.

Weitere zwölf Synapomorphien teilen sie mit den nah verwandten Groppenverwandten (Cottales).[3]

Phylogenetische Systematik der Aalmutterverwandten nach Brownstein et al. 2025:[4]
 Zoarcales 











Aalmuttern (Zoarcidae)


   

Seewölfe (Anarhichadidae)



   

Neozoarcidae



   

Schlangenstachelrücken (Lumpenidae)



   

Schiefmäuler (Cryptacanthodidae)



   

Butterfische (Pholidae)



   

Ptilichthyidae



   

Opisthocentridae



   

Zaproridae



   

Stichaeidae



   

Cebidichthyidae



   

Ronquils (Bathymasteridae)



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Zu den Aalmutterverwandten gehören 13 Familien, 109 Gattungen und über 400 Arten.[2][5]

Zahlreiche Arten der Aalmutterverwandten leben in extremen Lebensräumen, darunter das nördliche und südliche Polarmeer, die Tiefsee und dort auch die unmittelbare Nähe von Schwarzen und Weißen Rauchern. Zur Anpassung an das Leben in sehr kalten Umgebungen besitzen die Aalmutterverwandten ein spezielles Frostschutzprotein. Nach der Entwicklung dieses Proteins vor über 8 Millionen Jahren konnten über 20 verschiedenen Evolutionslinien der Aalmutterverwandten kalte Umgebungen besiedeln.[4]

Einzelnachweise

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  1. Ricardo Betancur-R, Edward O. Wiley, Gloria Arratia, Arturo Acero, Nicolas Bailly, Masaki Miya, Guillaume Lecointre and Guillermo Ortí: Phylogenetic classification of bony fishes. BMC Evolutionary Biology, BMC series – Juli 2017, doi:10.1186/s12862-017-0958-3
  2. a b c Joseph S. Nelson, Terry C. Grande, Mark V. H. Wilson: Fishes of the World. Wiley, Hoboken, New Jersey, 2016, ISBN 978-1-118-34233-6
  3. a b H. Imamura & M. Yabe: Demise of the Scorpaeniformes (Actinopterygii: Percomorpha): An Alternative Phylogenetic Hypothesis. Bulletin of Fisheries Sciences, Hokkaido University, Band 53, Nr. 3, S. 107–128 (2002), PDF
  4. a b Chase D. Brownstein, Richard C. Harrington, Olga Radchenko und Thomas J. Near 2025. The many origins of extremophile fishes. Proceedings of the Royal Society B, Biological Sciences, 2025. doi: 10.1098/rspb.2025.0217
  5. Eschmeyer, W. N. & Fong, J. D.: Catalog of Fishes Species by Family/Subfamily, abgerufen am 13. Juli 2018.
Commons: Zoarcoidei – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien