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Succès Masra

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Succès Masra (2021)

Succès Masra (arabisch: سوكسيه ماسرا; * 30. August 1983) ist ein tschadischer Wirtschaftswissenschaftler und Politiker (Les Transformateurs). Von Januar bis Mai 2024 war er Premierminister des Tschads.

Nachdem er für die Afrikanische Entwicklungsbank gearbeitet hatte,[1] gründete er 2018 die politische Partei Les Transformateurs,[2] die Teil der Opposition gegen Präsident Idriss Déby[3] und, nach Débys Tod im Jahr 2021, den Militärischen Übergangsrat wurde.[4] Nach den tschadischen Protesten von 2022 lebte Masra im Exil in den Vereinigten Staaten.[5] Er kehrte im November 2023, vor dem Verfassungsreferendum 2023, in den Tschad zurück.[6] Am 1. Januar 2024 wurde Masra durch den Militärischen Übergangsrat zum Premierminister ernannt.[7]

Er trat im Mai 2024 zur Präsidentschaftswahl an.[8] In der von der Opposition und unabhängigen Wahlbeobachtern als unfrei und „Farce“ bezeichneten Wahl erreichte Masra mit einem Stimmenanteil von 18,5 Prozent abgeschlagen den zweiten Platz hinter dem Vorsitzenden des Übergangsrates Mahamat Idriss Déby Itno, dem Adoptivsohn Idriss Débys.[9] Masra erklärte unmittelbar vor der Vereidigung Débys seinen Rücktritt als Premierminister.[10]

Am 9. August 2025 wurde Masra von einem Gericht in der Hauptstadt N’Djamena zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. Das Gericht sprach ihn der Verbreitung von Hassrede und der Beihilfe zum Mord schuldig. Er soll für Unruhen in der Provinz Logone Occidental verantwortlich sein, bei denen Mitte Mai 2025 bei Kämpfen zwischen ethnischen Gruppen 42 Menschen ums Leben kamen. Masra bestritt die Vorwürfe, seine Anwälte erklärten, die Anklage habe keine Beweise für die Vorwürfe vorgelegt.[11]

Commons: Succès Masra – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

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  1. Chad: Dr Success Masra resigns from AfDB and engages in politics. In: Financial Afrik. 2. Mai 2018, abgerufen am 12. August 2025 (englisch).
  2. Caroline Roussy, Institut de relations internationales et stratégiques: Avenir du Tchad : regard de Succès Masra, le chef du parti des Transformateurs. In: iris-france.org. 9. April 2021, abgerufen am 8. Januar 2024 (französisch).
  3. Steven Addamah: Chad: Succès Masra explains his meeting with Idriss Deby. In: Medafrica Times. 18. März 2021, abgerufen am 8. Januar 2024 (englisch).
  4. Moki Edwin Kindzeka: Chad’s Military Council Seeks Central African States Support. In: Voice of America. 8. Mai 2021, abgerufen am 8. Januar 2024 (englisch).
  5. Mathieu Olivier: Succès Masra visé par un mandat d’arrêt international et bientôt de retour au Tchad. In: Jeune Afrique. 5. Oktober 2023, abgerufen am 8. Januar 2024 (französisch).
  6. Carol Valade: Au Tchad, l’opposant Succès Masra est de retour, signe d’une décrispation politique. In: LeMonde.fr. 3. November 2023, abgerufen am 8. Januar 2024 (französisch).
  7. Moki Edwin Kindzeka: Chad’s Junta Leader Appoints Pro-Democracy Figure as Prime Minister. In: Voice of America. 3. Januar 2024, abgerufen am 8. Januar 2024 (englisch).
  8. Chad: Junta-nominated prime minister to run for president. In: LeMonde.fr. 10. März 2024, abgerufen am 14. März 2024 (französisch).
  9. Katharina James: Chef der Militärjunta gewinnt Präsidentenwahl im Tschad. In: Zeit Online. 10. Mai 2024, abgerufen am 12. August 2025.
  10. Jessica Donati: Chad swears in president after disputed election, ending years of military rule. In: apnews.com. 24. Mai 2024, abgerufen am 12. August 2025 (englisch).
  11. Oppositionsführer Masra im Tschad zu 20 Jahren Gefängnis verurteilt. In: derStandard.at. 9. August 2025, abgerufen am 12. August 2025.