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Springer Nature

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Springer Nature

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Rechtsform AG & Co. KGaA
ISIN DE000SPG1003
Gründung 2015
Sitz Berlin
Leitung Vorstandsvorsitzender: Frank Vrancken Peeters
Mitarbeiterzahl ca. 10.000 (2024)
Umsatz 1,85 Mrd. Euro (2024)
Branche Verlag
Website Springer Nature Group
Stand: 31. Dezember 2024

Die Springer Nature AG & Co. KGaA ist eine wissenschaftliche Verlagsgruppe mit Hauptsitz in Berlin[1] und weltweiten Dependancen.[2]

Die Geschichte des Unternehmens geht zurück auf den 1842 gegründeten Verlag von Julius Springer sowie der 1869 erstmals herausgegebenen Zeitschrift Nature.

Am Umsatz gemessen zählte Springer Nature im Jahr 2024 zu den zehn größten Verlagsgruppen der Welt.[3]

Die Springer Nature entstand im Mai 2015 aus dem Zusammenschluss der Nature Publishing Group, Palgrave Macmillan und Macmillan Education (alle von der Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck) mit Springer Science+Business Media.[4] Im selben Jahr wurde außerdem die J. B. Metzler’sche Verlagsbuchhandlung übernommen.[5]

In der Gesellschafterversammlung vom 5. April 2018 wurde die formwechselnde Umwandlung der Gesellschaft in die Springer Nature AG & Co. KGaA mit Sitz in Berlin (Amtsgericht Charlottenburg (Berlin) HRB 195463 B) beschlossen.[6] Für 2018 plante das Unternehmen einen Börsengang.[7] Dieser wurde jedoch kurzfristig aufgrund zu geringer Nachfrage während der Zeichnungsfrist abgesagt.[8][9]

Im Jahr 2019 ging Springer Nature eine Partnerschaft mit dem sozialen Netzwerk Researchgate ein.[10] Springer Nature ist am 4. Oktober 2024 im zweiten Anlauf in den Handel an Wertpapierbörsen aufgenommen worden.[11] Im Dezember 2024 ist die Aktie in den Nebenwerte-Index SDax aufgerückt.[12]

Sitz von Springer Nature in Berlin

Die Springer Nature AG & Co. KGaA hat einen persönlich haftenden Gesellschafter, die Springer Nature Management Aktiengesellschaft mit Sitz in Berlin, der die Gesellschaft allein vertritt.[13]

Das Unternehmen steht in keiner Verbindung zum Medienkonzern Axel Springer SE; weder wirtschaftlich noch historisch oder familiär.[14]

53 % der Anteile hält die Verlagsgruppe Georg von Holtzbrinck. Die restlichen 47 % hält der Private-Equity-Investor BC Partners.

Wirtschaftszahlen

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Der Jahresumsatz der Verlagsgruppe im Jahr 2024 belief sich auf 1,85 Milliarden Euro.

Der Haupt-Sitz des Unternehmens liegt in Berlin am Heidelberger Platz. Sowohl in Deutschland als auch in anderen Ländern betreibt Springer-Nature weitere Standorte.[12][15]

Titelblatt der Zeitschrift Nature

Die Verlagsgruppe bringt 13.000 Fachbuchtitel jährlich auf den Markt und verlegt rund 3000 Fachzeitschriften (Stand: 2024).[16]

Imprints sind[17]:

Keine Marken (Imprints), sondern Teilgesellschaften der Springer-Nature-Gruppe sind die Springer Fachmedien und die Springer Fachmedien Wiesbaden. Springer Nature ist der allgemeine Name für die Firmengruppe, aber auch ein Imprint. 'Springer' ist zwar manchmal noch die Kurzbezeichnung für den Verlag, aber auch ein Imprint.

Über 90 % aller Zeitschrifteninhalte und herausgegebenen Bücher der Verlagsgruppe sind im Jahr 2024 digital zugänglich. Die Inhalte sind bis zurück ins Jahr 1842 digitalisiert und wurden im selben Jahr global 3,7 Mrd. Mal heruntergeladen.[18]

2017 sah sich Springer Nature Vorwürfen des vorauseilenden Gehorsams gegenüber den chinesischen Behörden[19] sowie der Zensur ausgesetzt, als bekannt wurde, dass der Verlag den Zugang zu mindestens eintausend Artikeln zu den Zeitschriften Journal of Chinese Political Science und International Politics von China aus blockierte. Die Artikel enthalten »politisch sensible« Stichwörter wie Taiwan, Tibet, Xinjiang, Hongkong, Tian’anmen und Kulturrevolution.[20][21]

Seit spätestens 2022 ist Springer Nature wie die meisten im digitalen Raum vertretenen privaten Medienproduzenten von Urheberrechtsverletzungen durch generative Künstlicher Intelligenz betroffen.[22][23]

Einzelnachweise

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  1. Legal Notice, Springer Nature, abgerufen am 8. April 2022.
  2. Locations & Contact, Springer Nature, abgerufen am 16. September 2025.
  3. The World’s Largest Publishers, 2025, Publishers Weekly, abgerufen am 10. November 2025.
  4. SPRINGER NATURE heißt das neue Unternehmen nach Genehmigung der Fusion. Springer, 6. Mai 2015, abgerufen am 2. April 2018.
  5. Springer Nature übernimmt J.B. Metzler, 31. Juli 2015.
  6. Springer Nature kündigt Börsengang an In: FAZ vom 12. April 2018
  7. Insider - Springer Nature vor Milliarden-Börsengang. Reuters Editorial, 27. November 2017, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 4. Januar 2018; abgerufen am 3. Januar 2018.
  8. Springer Nature legt Börsengang auf Eis. n-tv Nachrichtenfernsehen, 8. Mai 2018, abgerufen am 9. Mai 2018.
  9. Springer Nature scheitert mit milliardenschwerem Börsengang. Reuters, 8. Mai 2018, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 8. Mai 2018; abgerufen am 9. Mai 2018.
  10. Springer Nature and ResearchGate Expand Content Sharing, The Scientist, abgerufen am 4. November 2023.
  11. IPO/ROUNDUP: IPO/AKTIE IM FOKUS: Börsendebüt von Springer Nature glückt - Kurs klar im Plus. /tih/jha/, 4.10.2024
  12. a b Springer Nature rückt in den SDax, Rhein-Neckar-Zeitung, S. 19, 6. Dezember 2024
  13. (Amtsgericht Charlottenburg, HRB 188032 B)
  14. Verwechslungsgefahr. In: Der Spiegel. 23. März 1965, ISSN 2195-1349 (spiegel.de [abgerufen am 21. Oktober 2025]).
  15. Europe - Locations and Contact | Springer Nature | Springer Nature Group | Springer Nature. springernature.com, abgerufen am 6. Dezember 2024.
  16. Springer Nature peilt Bewertung von bis zu 4,7 Milliarden Euro an, Manager Magazin, abgerufen am 1. Oktober 2024.
  17. Springer Nature Group: Imprints der Springer-Nature-Gruppe. Abgerufen am 7. April 2023.
  18. Künstliche Intelligenz, Springer Nature, abgerufen am 16. September 2025.
  19. Heiner Roetz: Viel Verständnis für Zensoren, in: Frankfurter Allgemeine Zeitung für Deutschland, Nummer 156/2020, 8. Juli 2020, S. N 4.
  20. Ben Bland: Outcry as latest global publisher bows to China censors. In: Financial Times. 1. November 2017, abgerufen am 2. April 2018 (englisch, Anmeldung notwendig).
  21. Javier C. Hernández: Leading Western Publisher Bows to Chinese Censorship. In: The New York Times. 1. November 2017, abgerufen am 2. April 2018 (englisch).
  22. KI basiert auf dem grössten Datenraub der Geschichte. Nun kommt das juristische Nachspiel, NZZ, abgerufen am 16. September 2025.
  23. The Unbelievable Scale of AI’s Pirated-Books Problem, The Atlantic, abgerufen am 16. September 2025.