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Spoonman

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Spoonman
Soundgarden
Veröffentlichung 15. Februar 1994
Länge 4:06
Genre(s) Alternative Metal, Alternative Rock, Grunge, Hard Rock
Autor(en) Chris Cornell
Produzent(en) Michael Beinhorn, Matt Cameron, Chris Cornell, Ben Shepherd, Kim Thayil
Label A&M Records
Auszeichnung(en) Grammy
Album Superunknown

Spoonman (englisch für „Löffelmann“) ist ein Lied der US-amerikanischen Rockband Soundgarden, das im Februar 1994 erschien und mit einem Grammy Award ausgezeichnet wurde.

Entstehung und Veröffentlichung

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Das Lied wurde von Soundgarden-Frontmann Chris Cornell getextet und komponiert. Für die Produktion zeichneten alle Soundgarden-Mitglieder, zusammen mit Michael Beinhorn, verantwortlich.[1]

Spoonman wurde ursprünglich für den Soundtrack des Films Singles – Gemeinsam einsam geschrieben. Pearl-Jam-Gitarrist Jeff Ament arbeitete an diesem Projekt und stellte dabei eine Liste potentieller Namen für eine fiktionale Band, die in den Film vorkommen sollte. Auf dieser stand der Name Spoon Man, der von dem eingangs genannten Straßenmusiker inspiriert wurde. Cornell schrieb daraufhin eine akustische Version, die für den Soundtrack verwendet wurde. Als Soundgarden an ihrem vierten Studioalbum Superunknown arbeiteten, wurde eine elektrische Version des Liedes erarbeitet. Der Straßenmusiker Artis the Spoonman spielte mit seinen Löffeln die Bridge des Liedes ein und erhielt dafür eine Gage in Höhe von 8000 US-Dollar. Soundgarden-Schlagzeuger Matt Cameron spielt neben seinen Hauptinstrument auf Töpfen und Pfannen, während der Bassist Ben Shepherd den Hintergrundgesang beisteuerte.[2]

Die Erstveröffentlichung von Spoonman erfolgte als Single am 15. Februar 1994 bei A&M Records. Diese erschien als CD-Maxi-Single mit den B-Seiten Cold Bitch und Exit Stonehenge (Katalognummer: 580 527-2). Am 8. März desselben Jahres erschien das Lied zudem als Teil von Soundgardens vierten Studioalbum Superunknown (Katalognummer: 540 215-2).[1]

Spoonman ist ein englischsprachiger Alternative-Metal-, Alternative-Rock-, Grunge- bzw. Hard-Rock-Titel. Das Lied ist 4:06 Minuten lang, wurde in der Tonart G-Dur geschrieben und weist ein Tempo von 93 Schlägen pro Minute auf.[3] Die Gitarren wurden in Dropped-D-Stimmung eingespielt. Als Gast ist der Straßenmusiker Artis the Spoonman zu hören, der mit Löffeln Musik macht. Teile des Lieds sind im selten verwendeten 7/4-Takt.[4][2]

Cornell erklärte, dass es in dem Text nicht um Drogen wie zum Beispiel Heroin geht. Vielmehr geht es darum, wie Menschen Straßenmusiker betrachten und einschätzen.

„Es geht eher um das Paradoxon, wer Artis ist und wie die Menschen ihn wahrnehmen. Er ist ein Straßenmusiker, aber wenn er auf der Straße spielt, wird er von anderen komplett falsch eingeschätzt. Sie denken, dass er auf der Straße lebt oder keiner regulären Arbeit nachgeht. Sie stufen ihn einige Sprossen tiefer auf der sozialen Leiter ein. Der Text drückt meine Meinung aus, dass ich mich eher mit ihm identifizieren kann, als ihm beim Spielen zuzusehen.“

Chris Cornell[5]

Das dazugehörige Musikvideo entstand unter der Regie von Jeffery Plansker.[6] Gastmusiker Artis the Spoonman steht im Fokus des Videos, während die Mitglieder von Soundgarden nur auf schwarz-weißen Fotos eingeblendet werden, denn, Laut Chris Cornell, wollte die Band eine gewissen Nimbus behalten. Bevor es den Fernsehsender MTV gab, konnte man seine Lieblingsbands nur bei Konzerten sehen, was für ihn, so Cornell, eine unglaubliche Erfahrung war. MTV habe zwar vielen Bands geholfen, ihnen jedoch auch diesen Nimbus genommen. Laut Cornell sei es problematisch, wenn man eine großartige Rockband im Fernsehen sehe, und, wenn man umschalte, laufe eine Seifenoper oder Sitcom.[7]

Dave Everley vom britischen Magazin Classic Rock beschrieb Spoonman als „klappernde Grunge-Blues-Hymne, die von einem bekloppten Rhythmus und Chris Cornells furchterregendem Geheul angetrieben wird“.[8]

J.D. Considine vom Magazin Rolling Stone lobte das Lied für seine „infektiösen Rhythmen“.[9]

Jessica Letkemann vom US-amerikanischen Magazin Billboard beschrieb Spoonman als „donnernden Rocker“.[10]

Preise und Bestenlisten

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Spoonman wurde bei den Grammy Awards 1995 in der Kategorie Best Metal Performance ausgezeichnet.[11]

Das britische Magazin Kerrang führte das Lied Spoonman auf Platz fünf der „Liste der 20 besten Soundgarden-Titel“,[12] das Musikvideo führte das Magazin auf Platz fünf ihrer „Liste der zehn besten Soundgarden-Musikvideos“.[13]

Kommerzieller Erfolg

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Chartplatzierungen

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ChartsChart­plat­zie­rungenHöchst­platzie­rungWo­chen
 Vereinigtes Königreich (OCC)[14]20 (4 Wo.)4

Auszeichnungen für Musikverkäufe

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Land/Region Aus­zeich­nung­en für Mu­sik­ver­käu­fe
(Land/Region, Aus­zeich­nung, Ver­käu­fe)
Ver­käu­fe
 Neuseeland (RMNZ)[15] Gold15.000
Insgesamt 1× Gold
15.000

Einzelnachweise

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  1. a b Soundgarden – Spoonman. In: austriancharts.at. Hung Medien, abgerufen am 19. Oktober 2025.
  2. a b Spoonman by Soundgarden. Songfacts, abgerufen am 17. Oktober 2025 (englisch).
  3. Soundgarden – Spoonman. Tunebat.com, abgerufen am 17. Oktober 2025 (englisch).
  4. Alice Pattillopublished: 10 awesome metal riffs with odd time signatures. 20. November 2019, abgerufen am 15. November 2025 (englisch).
  5. Hank Shteamer: Flashback: Chris Cornell writes Spoonman based on a fake Singles tape. Rolling Stone, abgerufen am 18. Oktober 2025 (englisch).
  6. Soundgarden: Spoonman. Internet Movie Database, abgerufen am 19. Oktober 2025.
  7. Keith Hughes: Soundgarden: Their shining hour. Hit Parader, archiviert vom Original; abgerufen am 18. Oktober 2025 (englisch).
  8. Dave Everley: “He picks his tools up and strikes the living crap out of himself with them. There was blood flying everywhere”: How a street musician who played with Frank Zappa inspired one of grunge’s greatest songs. Classic Rock, abgerufen am 18. Oktober 2025 (englisch).
  9. J.D. Considine: Soundgarden - Superunknown. Rolling Stone, abgerufen am 18. Oktober 2025 (englisch).
  10. Jessica Letkemann: Soundgarden’ Superunknown at 20: Classic Track-by-track. Billboard, abgerufen am 18. Oktober 2025 (englisch).
  11. Soundgarden. Grammy Awards, abgerufen am 17. Oktober 2025 (englisch).
  12. Sam Law: The 20 greatest Soundgarden songs – ranked. Kerrang, abgerufen am 18. Oktober 2025 (englisch).
  13. Paul Travers: The 10 best Soundgarden videos of all time. Kerrang, abgerufen am 18. Oktober 2025 (englisch).
  14. Soundgarden – Spoonman. In: officialcharts.com. Official Charts Company, abgerufen am 19. Oktober 2025 (englisch).
  15. radioscope.co.nz