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Sound+Vision Tour

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Sound+Vision Tour
von David Bowie
Präsentationsalbum Sound + Vision
Anfang der Tournee 4. März 1990
Ende der Tournee 29. September 1990

Konzerte insgesamt
(nach Kontinent)

Konzerte insgesamt 107
Chronologie
Glass Spider Tour
(1987)
Sound+Vision Tour Outside World Tour
(1995/96)

Die Sound+Vision Tour war eine weltweite Konzerttournee des britischen Singer-Songwriters David Bowie, die er im Jahr 1990 anlässlich der Veröffentlichung seines namensgebenden CD-Boxsets Sound + Vision (1989) absolvierte.

David Bowie startete seine Sound+Vision Tour am 4. März 1990 in Quebec City und beendete sie am 29. September des gleichen Jahres in Buenos Aires. Sie umfasste insgesamt 107 Konzerte in Nordamerika, Europa, Asien und erstmals in seiner Konzertkarriere auch in Südamerika. Das Abschlusskonzert in Buenos Aires war zudem eines der ersten Konzerte eines britischen Künstlers in Argentinien nach dem Ende des Falklandkriegs. Außerdem trat Bowie mit seinen Konzerten in Ost-Berlin, Ungarn und Jugoslawien erstmals in Staaten des noch bestehenden, aber bereits zugänglichen Warschauer Paktes auf. Sein Auftritt in Zagreb war eines der letzten großen Konzerte vor Beginn der ersten Jugoslawienkriege.

Bowies Inspiration zu dieser Tournee war neben seinem CD-Boxset Sound + Vision zusätzlich die Möglichkeit, seine größten Hits ein letztes Mal live zu spielen.[1] Als Grund dafür gab er an: „Zu wissen, dass ich mich nicht mehr auf diese Songs verlassen muss, ermutigt mich, weiterhin neue Dinge zu tun, was gut für einen Künstler ist“, und fügte später hinzu: „Ich habe nicht die Absicht, alte Lieder zu Tode zu spielen, denn wenn man sie 20 Jahre lang spielt, wirken sie abgedroschen. Man kann sie nicht mehr mit der gleichen Begeisterung singen. Es ist egal, wie gut sie sind. Ab einem bestimmten Punkt macht es einfach keine Freude mehr.“[2] Dieses Versprechen hielt er lange, bis er zwischen 2002 und 2004 im Rahmen seiner Konzertreisen Heathen Tour und A Reality Tour seine größten Hits schließlich doch noch einmal zum Besten gab.

Für diese Tournee unterbrach Bowie sein Nebenprojekt Tin Machine und teilte der Band mit, dass er vertraglich zu einer Tournee verpflichtet sei. Bowie bat den Tin Machine-Gitarristen Reeves Gabrels, sich ihm anzuschließen, doch dieser lehnte ab und schlug stattdessen Adrian Belew vor, mit dem sie beide zuvor zusammengearbeitet hatten. Gabrels rief Belew an und sagte: „Ein Freund von mir geht auf Tour und braucht einen Gitarristen. Er hat mich gefragt, aber ich kann nicht mitkommen und ich dachte, du könntest es vielleicht“, und er reichte den Telefonhörer an Bowie weiter.[3] Belew übernahm zudem die musikalische Leitung von Bowies Begleitband.

Für das Bühnenbild wurde zusätzlich zu einer aufwändigen Beleuchtung ein 18 × 12 m großer transparenter Gazevorhang eingesetzt. Auf ihm wurden Bilder oder Filmmaterial projiziert und Bowie selbst sang je nach Lied vor oder hinter diesem Vorhang. Bowie beschrieb es als „ein riesiges javanisches Schattenspiel-Theater“. Auf zwei großen, runden Bildschirmen an jeder Seite der Bühne die auf den Gazevorhang projizierten Videos ebenfalls gezeigt.

Der gesamte Bühnenaufbau ging unter 80 Bühnenarbeiten vonstatten, die mit der Tour reisten, inklusive Hilfe von lokalen Arbeitern, die in jeder Stadt angeheuert wurden. Ein einzelnes Set brauchte acht Lastwagen, um es zu transportieren (und zusätzlich vier Busse für die Arbeiter), und es dauerte pro Abend neun Stunden für den Aufbau und vier Stunden für den Abbau.

Eine Reihe von Konzerten (z. B. Tokio, Milton Keynes, Lissabon, Rio de Janeiro, São Paulo und Santiago de Chile) wurden gefilmt und für Fernseh- und Radioübertragungen aufgezeichnet und zirkulieren daher als Bootleg-Aufnahmen. Bowie plante auch, die Tournee mit einem offiziellen Livealbum oder Konzertfilm zu dokumentieren. Trotzdem wurde der Öffentlichkeit bis heute keine offizielle Aufzeichnung der Show in Audio- oder Videoform zur Verfügung gestellt.

Beispiel-Setlist

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Nr. Datum Stadt Land Veranstaltungsort Anmerkungen
Leg 1 – Nordamerika
1 4. März 1990 Quebec City Kanada Le Colisée
2 6. März 1990 Montréal Forum
3 7. März 1990 Toronto SkyDome
4 10. März 1990 Winnipeg Winnipeg Arena
5 12. März 1990 Edmonton Northlands Coliseum
6 13. März 1990 Calgary Olympic Saddledome
7 15. März 1990 Vancouver Pacific Coliseum
Leg 2 – Europa
8 19. März 1990 Birmingham EnglandEngland National Exhibition Centre
9 20. März 1990
10 23. März 1990 Edinburgh Schottland Royal Highland Centre
11 24. März 1990
12 26. März 1990 London EnglandEngland Docklands Arena
13 27. März 1990
14 28. März 1990
15 30. März 1990 Rotterdam NiederlandeNiederlande Sportpaleis Ahoy’
xx 1. April 1990 Dortmund Deutschland Westfalenhalle verlegt auf den 22. April 1990
16 2. April 1990 Paris FrankreichFrankreich Palais Omnisport de Bercy
17 3. April 1990
18 5. April 1990 Frankfurt am Main Deutschland Festhalle
19 7. April 1990 Hamburg Alsterdorfer Sporthalle
20 8. April 1990 Berlin Deutschlandhalle
21 10. April 1990 München Olympiahalle
22 11. April 1990 Stuttgart Schleyerhalle
23 13. April 1990 Mailand ItalienItalien Palatrussardi
24 14. April 1990
25 17. April 1990 Rom PalaEUR
xx 18. April 1990 Rom PalaEUR
26 20. April 1990 Brüssel Belgien Forest National
27 21. April 1990
28 22. April 1990 Dortmund Deutschland Westfalenhalle
Leg 3 – Nordamerika/Asien
29 27. April 1990 Miami Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Miami Arena
30 29. April 1990 Pensacola Civic Center
31 1. Mai 1990 Orlando Orlando Arena
32 4. Mai 1990 St. Petersburg Florida Suncoast Dome
33 5. Mai 1990 Jacksonville Veterans Memorial Coliseum
34 7. Mai 1990 Atlanta The Omni
35 9. Mai 1990 Chapel Hill Dean E. Smith Center
36 15. Mai 1990 Tokio JapanJapan Tokyo Dome
37 16. Mai 1990
38 20. Mai 1990 Vancouver Kanada BC Place Stadium
39 21. Mai 1990 Tacoma Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Tacoma Dome
40 23. Mai 1990 Los Angeles Memorial Sports Arena
41 24. Mai 1990 Sacramento Cal Expo Amphitheatre
42 26. Mai 1990 Los Angeles Dodger Stadium
43 28. Mai 1990 Mountain View Shoreline Amphitheatre
44 29. Mai 1990
45 1. Juni 1990 Denver McNichols Sports Arena
46 2. Juni 1990
47 4. Juni 1990 Dallas Coca-Cola Starplex Amphitheatre
48 6. Juni 1990 Austin Frank Erwin Center
49 7. Juni 1990 The Woodlands Cynthia Woods Mitchell Pavilion
50 9. Juni 1990 Bonner Springs Sandstone Amphitheater
51 10. Juni 1990 St. Louis St. Louis Arena
52 12. Juni 1990 Noblesville Deer Creek Music Center
53 13. Juni 1990 Milwaukee Marcus Amphitheater Milwaukee Summerfest ’90
54 15. Juni 1990 Tinley Park World Music Theatre
55 16. Juni 1990
56 19. Juni 1990 Richfield Coliseum
57 20. Juni 1990
58 22. Juni 1990 Auburn Hills Palace of Auburn Hills
59 24. Juni 1990
60 25. Juni 1990
61 27. Juni 1990 Burgettstown Coca-Cola Star Lake Amphitheater
62 30. Juni 1990 St. John’s Kanada Memorial Stadium
63 2. Juli 1990 Moncton Coliseum
64 4. Juli 1990 Toronto Exhibition Stadium
65 6. Juli 1990 Ottawa Civic Centre
66 7. Juli 1990 Saratoga Springs Vereinigte StaatenVereinigte Staaten Saratoga Performing Arts Center
67 9. Juli 1990 Philadelphia Spectrum
68 10. Juli 1990
69 12. Juli 1990
70 13. Juli 1990
71 16. Juli 1990 Uniondale Nassau Veterans Memorial Coliseum
72 18. Juli 1990 Columbia Merriweather Post Pavilion
73 19. Juli 1990
74 21. Juli 1990 Foxborough Foxboro Stadium
75 23. Juli 1990 Hartford Civic Center
76 25. Juli 1990 Niagara Falls Convention and Civic Center
77 29. Juli 1990 East Rutherford Giants Stadium
Leg 4 – Europa
78 4. August 1990 Milton Keynes EnglandEngland Concert Bowl
79 5. August 1990
80 7. August 1990 Manchester Maine Road
81 9. August 1990 Dublin Irland The Point Depot
82 10. August 1990
83 13. August 1990 Fréjus FrankreichFrankreich Les Arènes
84 16. August 1990 Gent Belgien Flanders Expo
85 18. August 1990 Nijmegen NiederlandeNiederlande Goffertstadion
86 19. August 1990 Maastricht MECC
87 22. August 1990 Oslo Norwegen Jordal Idrettspark
88 24. August 1990 Stockholm SchwedenSchweden Olympiastadion
89 25. August 1990 Kopenhagen Danemark Idrætsparken
90 26. August 1990
91 29. August 1990 Linz OsterreichÖsterreich Linzer Stadion
92 31. August 1990 Ost-Berlin Deutschland Demokratische Republik 1949 Radrennbahn Weißensee
93 1. September 1990 Schüttorf Deutschland Vechtewiese Schüttorf Open Air
94 2. September 1990 Ulm Festplatz Friedrichsau Open Air Festival
95 4. September 1990 Budapest Ungarn Hidegkuti Nándor Stadion
96 5. September 1990 Zagreb Jugoslawien Sozialistische Föderative Republik Stadion Maksimir
97 8. September 1990 Modena ItalienItalien Area Ex Mercato Bestiame Festa de L’Unità
98 11. September 1990 Gijón SpanienSpanien Complexu Deportivu Les Mestes
99 12. September 1990 Madrid Rockódromo
100 14. September 1990 Lissabon Portugal Estádio José Alvalade
101 16. September 1990 Barcelona SpanienSpanien Estadi Olímpic de Montjuïc
Leg 5 – Südamerika
102 20. September 1990 Rio de Janeiro Brasilien Praça da Apoteose
103 22. September 1990 São Paulo Estádio Palestra Itália
104 23. September 1990
105 25. September 1990 Olímpia
106 27. September 1990 Santiago de Chile Chile Estadio Nacional
107 29. September 1990 Buenos Aires Argentinien Estadio Antonio Vespucio Liberti
  • David Bowie: Gesang, Gitarre, Saxophon
  • Adrian Belew: Gitarre, Hintergrundgesang
  • Erdal Kızılçay: Bass, Hintergrundgesang
  • Rick Fox: Keyboards, Hintergrundgesang
  • Michael Hodges: Schlagzeug
Commons: Sound+Vision Tour – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. „David Bowie Interview“. Q: 60–70. April 1990.
  2. Nestor Aparicio: Bowie on the road with Tin Machine baltimoresun.com vom 14. November 1991.
  3. David Bowie: A Look Back at His ’90s Era – When He Got Weird Again vom 20. Februar 2017.