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Ralph Lenkert

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Ralph Lenkert auf einer Kundgebung gegen das Brennelemente-Zwischenlager Gorleben (2011)

Ralph Lenkert (* 9. Mai 1967 in Apolda) ist ein deutscher Politiker (Die Linke) und Maschinenbautechniker. Er war von 2009 bis 2025 Mitglied des Deutschen Bundestages.

Ausbildung und Beruf

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Lenkert wuchs in Jena auf. Er schloss 1983 die Polytechnische Oberschule ab und absolvierte danach eine Ausbildung zum Werkzeugmacher bei Carl Zeiss in Jena. Von 1986 bis 1991 arbeitete er in diesem Beruf bei Zeiss, unterbrochen vom anderthalbjährigen Grundwehrdienst bei der NVA. 1990 wurde er Mitglied der IG Metall.

Ab 1991 arbeitete er in verschiedenen Unternehmen als Werkzeugmacher und leitender Angestellter. Von 1991 bis 1995 absolvierte Lenkert ein Fernstudium mit Fachschulabschluss als Staatlich geprüfter Techniker in der Fachrichtung Maschinenbau. Von 2002 bis 2006 war er als Technologe erneut für Zeiss tätig, unter anderem war er gegen seine politische Überzeugung für die Auslagerung von Arbeitsplätzen nach China zuständig. Ab 2006 war er bis zu seiner Wahl in den Deutschen Bundestag Technologe bei der aus Zeiss ausgegründeten Sypro Optics GmbH (jetzt zu Jabil Circuit[1]) und dort stellvertretender Betriebsratsvorsitzender.

Politische Karriere

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In die Politik kam Ralph Lenkert als zweifacher Familienvater durch sein Engagement in der Familienpolitik. 2004 trat er dem Jenaer Bündnis zum Erhalt der Grundschulhorte bei. 2005 wurde er Mitinitiator und Sprecher des Volksbegehrens Für eine bessere Familienpolitik in Thüringen. Er gehört dem Thüringer Landesverband für Kindertagesstätten an (TLfK).

Zur Bundestagswahl 2009 wurde Lenkert, ohne einer Partei anzugehören oder zuvor je ein Mandat innegehabt zu haben, von der Partei Die Linke zum Spitzenkandidaten in Thüringen und zum Direktkandidaten für den Bundestagswahlkreis Gera – Jena – Saale-Holzland-Kreis gewählt. Mit 30,4 % der Erststimmen gewann Lenkert das Direktmandat in seinem Wahlkreis gegen Roland Richwien (CDU) und Volker Blumentritt (SPD) und zog in den Deutschen Bundestag ein. Er war damit einer von bundesweit sechzehn Bundestagskandidaten der Linkspartei, die direkt gewählt wurden. Im Januar 2011 trat er der Partei Die Linke bei.

Bei der Bundestagswahl 2013 verlor er sein Direktmandat an den CDU-Kandidaten Albert Weiler, konnte aber über die Landesliste seiner Partei, auf der er auf Platz 2 kandidiert hatte, im Deutschen Bundestag verbleiben. Seit 2014 ist er auch Stadtrat in Jena.

Zur Bundestagswahl 2017 unterlag er als Direktkandidat im neu zugeschnittenen Bundestagswahlkreis Jena – Sömmerda – Weimarer Land I dem CDU-Bewerber Johannes Selle, konnte jedoch über Platz 2 der Landesliste seiner Partei abermals in den Bundestag einziehen.

Bei der Bundestagswahl 2021 zog er erneut über Platz 2 der Landesliste seiner Partei in den Bundestag ein, eine Bewerbung als Direktkandidat im Bundestagswahlkreis Jena – Sömmerda – Weimarer Land I war nicht erfolgreich.

Zur Bundestagswahl 2025 war Lenkert nicht auf der Landesliste seiner Partei vertreten, auch als Direktkandidat im Bundestagswahlkreis Jena – Sömmerda – Weimarer Land I konnte er nicht erneut in den Bundestag einziehen.[2]

Als Abgeordneter im Deutschen Bundestag war Ralph Lenkert unter anderem ordentliches Mitglied und Obmann im Ausschuss für Klimaschutz und Energie, ordentliches Mitglied im Ausschuss für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz, Berichterstatter für die Technikfolgenabschätzung und stellvertretendes Mitglied des Ausschusses für Bildung, Forschung und Technikfolgenabschätzung.[3] Weiterhin war er energiepolitischer Sprecher seiner Fraktion[4] und Mitglied im Beirat der Bundesnetzagentur (BNetzA).

Commons: Ralph Lenkert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. Jabil Optics Germany GmbH
  2. Diese bekannten Politiker aus Thüringen scheitern bei Bundestagswahl. In: mdr.de. Mitteldeutscher Rundfunk, 24. Februar 2025, abgerufen am 20. September 2025.
  3. Deutscher Bundestag - Ralph Lenkert. Abgerufen am 4. September 2020.
  4. Wagenknecht als energiepolitische Sprecherin im Gespräch. Abgerufen am 29. September 2022.