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Pillmersreuth

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Pillmersreuth
Koordinaten: 50° 16′ N, 11° 40′ OKoordinaten: 50° 15′ 48″ N, 11° 39′ 58″ O
Höhe: 649 (645–669) m ü. NHN
Einwohner: 38 (31. Dez. 2020)[1]
Postleitzahl: 95131
Vorwahl: 09289
Karte
Lage von Pillmersreuth in Schwarzenbach am Wald
Ortsansicht von Pillmersreuth
Ortsansicht von Pillmersreuth
Die Pillmersreuther Feriensiedlung, im Vordergrund zwei ältere Höfe

Pillmersreuth ist ein Gemeindeteil der Stadt Schwarzenbach am Wald im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Pillmersreuth liegt in der Gemarkung Döbra.[3]

Das Dorf liegt am Nordwesthang des Rauhenberges (707 m ü. NHN) in der Quellmulde des Baiergrüner Baches. Von Pillmersreuth aus reicht der Blick über das weitgeschwungene Bachtal bis Schauenstein. Nordöstlich des alten Ortskerns ist südlich des Waldrands eine ausgedehnte Feriensiedlung entstanden, daneben gibt es im Ort einige Ferienwohnungen und -häuser.[4] Die Staatsstraße 2194 führt an Rauhenberg vorbei nach Einzigenhöfen (1 km östlich) bzw. nach Thron (1,3 km nördlich).[5]

Westlich der nach Döbra führenden heutigen Staatsstraßen und am Hang des Rauhenberges verlief einstmals die Grenze zwischen dem Hochstift Bamberg und dem Markgraftum Brandenburg-Kulmbach/Bayreuth.[4] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Pillmersreuth aus neun Anwesen (1 Hof, 1 Dreiviertelhof, 3 Halbhöfe, 3 Viertelhöfe, 1 Tropfhaus). Die Hochgerichtsbarkeit hatte das bambergische Centamt Enchenreuth. Das bambergische Kastenamt Stadtsteinach war Grundherr sämtlicher Anwesen.[6][7]

Von 1802 bis 1810 unterstand Pillmersreuth dem Justiz- und Kammeramt Naila. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Pillmersreuth dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Döbra[8] und der zugleich entstandenen Ruralgemeinde Döbra zugewiesen. Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde Pillmersreuth am 1. Mai 1978 nach Schwarzenbach eingegliedert.[9]

Ehemalige Baudenkmäler

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  • Haus Nr. 8: Eingeschossiges, verputzt massives Wohnstallhaus mit Halbwalmdach und verschiefertem Giebeltrapez, sicherlich frühes 19. Jahrhundert; Türrahmungen profiliert und geohrt, mit Scheitelstein.[10]
  • Haus Nr. 9: Eingeschossiges, verputzt massives Wohnstallhaus mit Halbwalmdach und verschiefertem Giebeltrapez; profilierte und geohrte Türrahmungen mit Scheitelstein, über der Wohnungstür bezeichnet „FAH 1810“. Kreuzgewölbter Stall mit Mittelsäule aus Granit.[10]
  • Grenzstein, 500 Meter westsüdwestlich des Ortsausgangs in der Waldabteilung Rauhenberg. Sandstein mit Wappen des Hochstifts Bamberg und der Markgrafschaft Bayreuth, auf der Bamberger Seite bezeichnet „5“, auf der Bayreuther Seite „1573“.[10]

Einwohnerentwicklung

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Jahr 1819 1861 1871 1885 1900 1925 1950 1961 1970 1987 2020
Einwohner 61 84 93 96 78 76 53 47 40 38 38
Häuser[11] 11 12 11 11 10 31
Quelle [8] [12] [13] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [1]

Pillmersreuth ist evangelisch-lutherisch geprägt und gehört zur Kirchengemeinde St. Bartholomäus (Döbra),[7] die im 19. Jahrhundert zur Pfarrei erhoben wurde.[12]

Commons: Pillmersreuth – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  1. a b Schwarzenbach am Wald – Einwohnerzahlen. In: schwarzenbach-wald.de. Abgerufen am 7. September 2021.
  2. Stadt Schwarzenbach a.Wald, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
  3. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 7. Mai 2025.
  4. a b O. Knopf: Thüringer Schiefergebirge, Frankenwald, Obermainisches Bruchschollenland, Sp. Sp. 469f.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 7. Mai 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. M. Körner: Naila, S. 300.
  7. a b Erich Freiherr von Guttenberg, Hanns Hubert Hofmann: Stadtsteinach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 3). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 451738985, S. 86 (Digitalisat).
  8. a b A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 93 (Digitalisat).
  9. Schwarzenbach am Wald > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 7. Mai 2025.
  10. a b c K.-L. Lippert: Landkreis Naila, S. 52. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
  11. Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  12. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 918, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  13. Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1091, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  14. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1038 (Digitalisat).
  15. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1089 (Digitalisat).
  16. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1124 (Digitalisat).
  17. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 971 (Digitalisat).
  18. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 714 (Digitalisat).
  19. Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).
  20. Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 308 (Digitalisat).