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Paul Sample

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Paul Starrett Sample (* 14. September 1896 in Louisville, Kentucky, USA; † 26. Februar 1974 in Norwich, Vermont) war ein amerikanischer Maler, Illustrator und Kunstpädagoge. Von 1938 bis 1962 wirkte er als Artist in Residence am Dartmouth College. Er zählt zu den bekanntesten Malern von Landschaften und Menschen Neuenglands in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts und wird den Kunstrichtungen Sozialer Realismus und Regionalismus zugeordnet.[1] Paul Sample war auch ein Vertreter der California-Scene-Painting-Bewegung.

Paul Sample wurde 1896 geboren und schloss 1920 sein Studium am Dartmouth College ab. Während seiner Studienzeit profilierte er sich vor allem als Schwergewichtsboxer und Jazzmusiker. Erst 1923, während einer längeren Genesungszeit von Tuberkulose, begann er zu malen. Nach kurzer künstlerischer Ausbildung in New York und Los Angeles nahm er 1926 eine Lehrtätigkeit an der University of Southern California auf, wo er Mitte der 1930er Jahre den Lehrstuhl für Kunst übernahm und seine Werke landesweit ausstellte. 1928 heiratete er Sylvia Howland aus Montpelier (Vermont). 1938 folgte er einem Ruf an seine Alma Mater als Artist in Residence, wo er bis 1962 ein Atelier unterhielt und Kunstkurse für Studierende und Gemeindemitglieder anbot. Sein Werk umfasst Aquarelle und Ölgemälde, die sich durch eine breite thematische und stilistische Ausrichtung auszeichnen. In Neuengland verwendete er häufig Aquarellfarben, die er auch bei Exkursionen und Angeltouren einsetzte. Zu den bedeutenden Arbeiten dieser Zeit zählen Between Classes (1938), das den verschneiten Dartmouth Green mit Studierenden und Professoren zeigt, sowie Beaver Meadow, eine Darstellung des Dorflebens in Norwich (Vermont), das zu seinen bekanntesten Gemälden zählt.[1]

In den 1930er Jahren entwickelte er einen Stil, der von realistischen, urbanen und industriellen Sujets bis zu regionalistischen Darstellungen ländlicher Szenen reichte. Während des Zweiten Weltkriegs war er als Kriegskorrespondent für das Magazin Life tätig und fertigte Bilder von Soldaten im Einsatz an Land und auf See an. Nach 1945 konzentrierte er sich stärker auf Porträts von Angehörigen des Dartmouth College sowie auf die Darstellung lokaler Landschaften und Bauwerke in New Hampshire und Vermont, häufig in Winterdarstellungen. Ein bekanntes Beispiel ist das 1954 entstandene Werk Old Ledyard Bridge, das im Rahmen einer Alumni-Veranstaltung angefertigt wurde und später von Dartmouth für Spendenaktionen verwendet wurde. In den 1950er Jahren orientierte sich Sample an abstrakteren Bildkompositionen, ohne seine Verbundenheit zur realistischen Malerei aufzugeben. Paul Sample starb 1974 in Norwich, Vermont.[1]

Paul Samples Werke spiegeln das amerikanische Leben in Neuengland wider, häufig in ländlichen oder kleinstädtischen Umgebungen. Sein Stil kombiniert Regionalismus und Sozialrealismus. Häufig zeigen seine Bilder Szenen der amerikanischen Arbeiterklasse, soziale Veranstaltungen sowie Landschaften und Stadtszenen, die er mit subtiler Ironie und Melancholie darstellt. Technisch zeichnen sich seine Werke durch solide Kompositionen, realistische Figuren und einen konservativen Stil aus, der sich vom aufkommenden Modernismus distanziert. Für seine Arbeiten wurde Sample mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet und seine Werke befinden sich in namhaften Sammlungen wie dem Metropolitan Museum of Art, dem Museum of Fine Arts in Boston und dem Art Institute of Chicago.[1]

  • William H. Truettner und Roger B. Stein (Hrsg.): Picturing Old New England: Image and Memory, National Museum of American Art/Yale University Press, Washington, New Haven und London, 1999.
Commons: Paul Sample – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c d Paul Sample: Dartmouth's Longest-Serving Artist-in-Residence. 1. Januar 2014, abgerufen am 31. August 2025 (englisch).