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Organization for the Integration and Promotion of People with Albinism

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Organization for the Integration and Promotion of People with Albinism
(OIPPA)
Gründung Juli 2013
Gründer Nicodeme Hakizimana
Sitz KK 563 St. 8, Kigali (Koordinaten: 1° 58′ 23,2″ S, 30° 4′ 42,2″ O)
Vorsitz Dieudonne Akimaniduhaye
Geschäftsführung Nicodeme Hakizimana
Mitglieder 1238 (Stand 2025)
Website www.oippa.org

Die Organization for the Integration and Promotion of People with Albinism (OIPPA, französisch Organisation d'Integration et de Promotion des Personnes Atteintes d'Albinism, deutsch „Organisation zur Integration und Förderung von Menschen mit Albinismus“) ist ein nationaler Behindertenverband, der sich für die Rechte von Menschen mit Albinismus in Ruanda einsetzt. OIPPA wurde im Juli 2013 gegründet und ist Mitglied der National Union of Disability Organizations in Rwanda (NUDOR, deutsch „Nationale Union der Behindertenorganisationen in Ruanda“).[1] Gründer und amtierender Geschäftsführer der Organisation ist Nicodeme Hakizimana (Stand Oktober 2025).[2][3]

Die Diskriminierung von Menschen mit körperlicher oder geistiger Behinderung ist in Ruanda gesetzlich verboten. In der Verfassung der Republik Ruanda,[4] den vorhandenen Gesetzen und Richtlinien wie insbesondere dem Behindertengesetz Nr. 01/2007[5] und dem nationalen Strategieplan des Ministry of Local Government (MINALOC) aus dem Jahr 2021[6] wird jedoch Albinismus nicht explizit erwähnt. Menschen mit Albinismus sind in Ruanda im Alltag sozialen Stigmata und Diskriminierung ausgesetzt.[7][8] So gilt Albinismus als schlechtes Omen, was für Betroffene gesellschaftliche und familiäre Ausgrenzung bedeuten oder sogar zu ihrer Verletzung oder Tötung führen kann. Für Menschen mit Albinismus in Ruanda ist zudem der Zugang zu Bildung und Arbeitsmarkt erschwert, sodass sie ein insgesamt sehr niedriges Bildungsniveau und eine hohe Analphabetenrate aufweisen und verstärkt von Armut betroffen sind. Darüber hinaus haben sie durch ihre fehlende Melaninbildung in Haut und Augen ein erhöhtes Risiko an Hautkrebs zu erkranken oder Sehbehinderungen zu bekommen.[1][9][8] Frauen mit Albinismus werden außerdem häufiger Opfer von Vergewaltigungen, da teilweise geglaubt wird, dass durch Geschlechtsverkehr mit ihnen HIV/AIDS geheilt würde. Die Zahl der Menschen mit Albinismus liegt laut der World Health Organization in Subsahara-Afrika zwischen 1 in 5000 bis 1 in 15.000 Menschen.[10]

Ziele und Aktivitäten

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OIPPA setzt sich für die Rechte und Interessenvertretung von Menschen mit Albinismus in Ruanda ein. Dazu verfolgt sie die Förderung von Bewusstsein für den selten auftretenden Albinismus in der Bevölkerung, die wirtschaftliche Stärkung von Menschen mit Albinismus und soziokulturelle Aktivitäten.[1] Seit ihrer Gründung hat OIPPA Zweigstellen in sieben von Ruandas 30 Distrikten gegründet. Die Organisation setzte sich zudem erfolgreich für die Subventionierung von Sonnencreme für Menschen mit Albinismus durch gesetzliche Krankenkassen ein.[11][9] Darüber hinaus bietet sie beispielsweise Trainingsprogramme für Menschen mit Albinismus und deren ebenfalls sozial ausgegrenzten Familien sowie Hautkrebs-Tests an[12] und beteiligt sich mit Aktionen am Internationalen Tag der Aufklärung über Albinismus (englisch International Albanism Awareness Day) der Vereinten Nationen, der jährlich am 13. Juni stattfindet.[10][13]

Einzelnachweise

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  1. a b c Organization for the Integration and Promotion of People with Albinism (OIPPA). National Union of Disability Organizations in Rwanda, abgerufen am 12. Oktober 2025 (englisch).
  2. Dr. Nicodeme Hakizimana. OIPPA, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  3. Jade Natacha Iriza: Climbing the education ladder: How one man pushed past albinism stigma and public unkindness. The New Times, 19. Mai 2022, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  4. Rwanda's Constitution of 2003 with Amendments through 2015. (PDF; 343 KB) In: constituteproject.org. 20. Juni 2023, S. 7, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  5. Law relating to Protection of Disabled Persons in General. Law 1 of 2007. (PDF; 193 KB) In: rwandalii.org. Abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  6. National Policy of Persons with Disabilities and Four Years Strategic Plan (2021-2024). (PDF; 1,46 MB) Ministry of Local Government, Mai 2021, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  7. Liliane Akadata: Shifting Perceptions: Celebrating strengths and fostering inclusion for Persons with Albinism. UNDP, 13. Juni 2024, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  8. a b Entscheiderbrief. (PDF; 386 KB) Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, April 2023, abgerufen am 23. Oktober 2025.
  9. a b Nasra Bishumba: Persons with albinism get subsidised creams. The New Times, 30. November 2020, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  10. a b Moses Opobo: The case for persons with albinism in Rwanda. The New Times, 18. Juni 2016, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  11. Our Impact. OIPPA, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  12. Icyimpaye’s fierce fight to protect her children with albinism. UNDP, 3. September 2021, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).
  13. Events. OIPPA, abgerufen am 23. Oktober 2025 (englisch).