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Martin Dunbar-Nasmith

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Martin Dunbar-Nasmith, 1918

Sir Martin Eric Dunbar-Nasmith, VC, KCB, KCMG (Geburtsname: Martin Eric Nasmith; * 1. April 1883 in East Barnes, Surrey, England; † 29. Juni 1965 in Glen Rothes, Rothes, Morayshire, Schottland) war ein britischer Seeoffizier der Royal Navy und zuletzt Admiral. Er war unter anderem zwischen 1932 und 1934 Oberkommandierender der East Indies Station, von 1935 bis 1938 Zweiter Seelord sowie zwischen 1938 und 1941 Oberkommandierender der Marinebasis Plymouth. Er bekleidete zudem von 1945 bis 1962 das Ehrenamt des Vizeadmiral des Vereinigten Königreichs. 1915 wurde ihm das Victoria-Kreuz (VC) verliehen, die höchste Kriegsauszeichnung der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs.

Als Captain war er von 1921 bis 1923 Kommandant des Schlachtschiffs HMS Iron Duke.

Martin Eric Nasmith, Sohn von Martin A. Nasmith, absolvierte seine Ausbildung zum Seeoffizier auf dem Kadettenschulschiff HMS Britannia und wurde nach deren Abschluss 1897 in die Royal Navy übernommen. In der Folgezeit fand er zahlreiche Verwendungen als Seeoffizier und Stabsoffizier. Er wurde 1904 zum Lieutenant befördert und nahm am Ersten Weltkrieg teil. Er wurde für seine Verdienste im Kriegsbericht erwähnt (Mentioned in dispatches) und bekam 1915 das Victoria-Kreuz (VC) verliehen, die höchste Kriegsauszeichnung der Streitkräfte des Vereinigten Königreichs, nachdem er als Kommandant des U-Bootes HMS E11 während des Dardanellen-Feldzuges bei drei Fahrten in das Marmarameer in 96 Tagen über 80 Schiffe aller Größen versenkte. Nach Kriegsende fand er abermals verschiedene Verwendungen und wurde 1920 als Companion des Order of the Bath (CB) ausgezeichnet. Er war als Captain zwischen August 1921 und August 1923 Kommandant des Schlachtschiffs HMS Iron Duke.[1] 1923 ergänzte er als Generalerbe der Familie seiner Gattin seinen Familiennamen zu Dunbar-Nasmith. Er fungierte von April 1924 bis Januar 1926 als Leiter der Handelsabteilung in der Admiralität.[2] Im Anschluss war er zwischen Februar 1926 und Februar 1929 Kommandant des Britannia Royal Naval College[3] und fungierte zudem von 1927 bis 1928 als Aide-de-camp von König Georg V.

Als Rear-Admiral übernahm Dunbar-Smith im September 1929 von Henry Grace[4] den Posten als Kommandeur der U-Boot-Verbände (Rear-Admiral Submarines) und behielt diesen bis zu seiner Ablösung durch Charles Little[5] im September 1931.[6] Im April 1932 löste er als Vice-Admiral Sir Eric Fullerton[7] als Oberkommandierender der Seestreitkräfte in Ostindien (Commander-in-Chief, East Indies Station) und behielt dieses Kommando bis zu seiner Ablösung durch Sir Frank Rose[8] im Dezember 1934.[9] Für seine Verdienste wurde er am 4. Juni 1934 als Knight Commander des Order of the Bath (KCB) geadelt, so dass er fortan das Prädikat „Sir“ führte.[10]

Im September 1935 übernahm Vice-Admiral Sir Martin Dunbar-Smith von Sir Dudley Pound[11] das Amt des Zweiten Seelords (Second Sea Lord) und war damit bis zu seiner Ablösung durch Sir Charles Little im September 1938 als Chief of Naval Personnel für die Personalfragen der Royal Navy zuständig.[12] Daraufhin war er als Nachfolger Sir Reginald Drax[13] von September 1939 bis zu seiner zu seiner Ablösung durch Sir Charles Morton Forbes[14] Oberkommandierender der Marinebasis Plymouth (Commander-in-Chief Plymouth).[15] In dieser Funktion war er während des Zweiten Weltkrieges zwischen September 1939 und Februar 1941 zugleich als Commander-in-Chief, Western Approaches Oberkommandierender der Seestreitkräfte für den Teilbereich der Westansteuerung im Atlantischen Ozean nordwestlich der Britischen Inseln.[16]

Er schied 1942 aus dem aktiven Militärdienst und wurde daraufhin Lord Lieutenant der Grafschaft Morayshire und wurde am 1. Januar 1955 auch Knight Commander des Order of St Michael and St George (KCMG). Er bekleidete zudem als Nachfolger von Sir Montague Browning[17] vom 19. Juni 1945 bis zu seiner Ablösung durch Sir John Edelsten[18] am 12. Oktober 1962 das Ehrenamt des Vizeadmiral des Vereinigten Königreichs (Vice-Admiral of the United Kingdom).

Aus seiner am 14. April 1920 in der Holy Trinity Church in Elgin geschlossenen Ehe mit Beatrix Justina Dunbar-Dunbar-Rivers (1897–1962), Tochter von Commander Harry Dunbar-Dunbar-Rivers (1857–1911) und Margaret Emily Brown (1855–1922), gingen zwei Söhne und eine Tochter hervor. Der älteste Sohn David Arthur Dunbar-Nasmith (1921–1997)[19] war als Rear-Admiral der Royal Navy von 1967 bis 1970 Marinesekretär und anschließend zwischen 1970 und 1972 Flaggoffizier von Schottland und Nordirland, während der zweite Sohn Sir James Duncan Dunbar-Nasmith (1927–2023)[20] als Architekt tätig war. Die Tochter Evelyn Dorothy Dunbar-Nasmith (1924–2007)[21] arbeitete als leitende Planungsingenieurin für den Flugmotorenhersteller de Havilland Engine Company.

Commons: Martin Dunbar-Nasmith – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. CAPTAINS COMMANDING ROYAL NAVY WARSHIPS, S. 69
  2. ROYAL NAVY SENIOR APPOINTMENTS, S. 34
  3. ROYAL NAVY SENIOR APPOINTMENTS, S. 252
  4. Grace, Adm. Henry Edgar. In: Who’s Who. Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  5. Little, Admiral Sir Charles James Colebrooke. In: Who’s Who. Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  6. ROYAL NAVY SENIOR APPOINTMENTS, S. 88
  7. Fullerton, Adm. Sir Eric John Arthur. In: Who’s Who. Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  8. Rose, Vice-Admiral Sir Frank Forrester. In: Who’s Who. Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  9. ROYAL NAVY SENIOR APPOINTMENTS, S. 159
  10. Knights and Dames. In: Leigh Rayment’s Peerage (maltagenealogy.com). Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  11. Pound, Adm. of the Fleet Sir (Alfred) Dudley (Pickman Rogers). In: Who’s Who. Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  12. ROYAL NAVY SENIOR APPOINTMENTS, S. 8
  13. Plunkett- Ernle- Erle- Drax, Admiral Hon. Sir Reginald Aylmer Ranfurly. In: Who’s Who. Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  14. Forbes, Admiral of the Fleet Sir Charles Morton. In: Who’s Who. Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  15. ROYAL NAVY SENIOR APPOINTMENTS, S. 71
  16. ROYAL NAVY SENIOR APPOINTMENTS, S. 82
  17. Browning, Adm. Sir Montague Edward. In: Who’s Who. Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  18. Edelsten, Adm. Sir John Hereward. In: Who’s Who. Abgerufen am 21. September 2025 (englisch).
  19. Rear-Admiral David Arthur Dunbar-Nasmith auf thepeerage.com, abgerufen am 21. September 2025.
  20. Sir James Duncan Dunbar-Nasmith auf thepeerage.com, abgerufen am 21. September 2025.
  21. Evelyn Dorothy Dunbar-Nasmith auf thepeerage.com, abgerufen am 21. September 2025.