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Mühlbach (Selb)

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Mühlbach
Große Kreisstadt Selb
Koordinaten: 50° 11′ N, 12° 10′ OKoordinaten: 50° 11′ 21″ N, 12° 10′ 16″ O
Höhe: 580 m ü. NHN
Einwohner: 73 (25. Mai 1987)[1]
Eingemeindung: 1. Januar 1978
Postleitzahl: 95100
Vorwahl: 09287

Mühlbach ist ein Gemeindeteil der Großen Kreisstadt Selb im Landkreis Wunsiedel im Fichtelgebirge (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Mühlbach hat eine Fläche von 2,900 km². Sie ist in 291 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 9965,71 m² haben.[3] In ihr liegen außer dem namensgebenden Ort der Gemeindeteil Neuenbrand.[4]

Das Dorf liegt verstreut an der Selb unweit der tschechischen Grenze im Osten. Haus Nr. 31 liegt 1,5 km südwestlich von Haus Nr. 20. Im Zentrum steht das Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Mühlbach. Von diesem aus gemessen führen Gemeindeverbindungsstraßen nach Neuenbrand (1,4 km nordöstlich), nach Wildenau (1,6 km nördlich), nach Schatzbach (0,8 km westlich) und nach Längenau (1,6 km südöstlich).[5]

Im Jahr 1372 verkaufte Konrad von Neuberg den Zehnten vom „Torleinshof und von der Mühle“ an den Rat zu Eger. Dies ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung von Mühlbach. 1417 bekamen die Burggrafschaft Nürnberg die Hoheit über den Ort. Seit 1448 ist das Adelsgeschlecht Raitenbach nachweisbar. Das Hochgerichte gelangte in der Rechtsnachfolge an das brandenburg-kulmbachischen Amt Selb, während das raitenbachische Rittergut Erkersreuth im Ort begütert blieb. 1697 gehörten diesem 4 Mühlen, 2 Höfe und 3 Güter.[6]

Von 1797 bis 1810 unterstand Mühlbach dem Justiz- und Kammeramt Wunsiedel.[7] Mit dem Gemeindeedikt wurde Mühlbach dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Erkersreuth zugewiesen.[8] Mit dem Zweiten Gemeindeedikt (1818) entstand die Ruralgemeinde Mühlbach, zu der Neuenbrand gehörte. In der freiwilligen Gerichtsbarkeit blieb das Patrimonialgericht Erkersreuth zuständig.[6] Sie unterstand in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Selb und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Selb (1919 in Finanzamt Selb umbenannt). Ab 1862 gehörte Mühlbach zum Bezirksamt Rehau (1939 in Landkreis Rehau umbenannt) und weiterhin zum Landgericht Selb (1879 in das Amtsgericht Selb umgewandelt, 1973 aufgehoben, seitdem Amtsgericht Wunsiedel). 1964 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche der Gemeinde von 2,903 km².[9] Am 1. Januar 1978 wurde Mühlbach im Zuge der Gebietsreform in Bayern nach Selb eingemeindet.[10][11]

Bodendenkmäler

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In der Gemarkung Mühlbach gibt es ein Bodendenkmal.[12]

Einwohnerentwicklung

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Gemeinde Mühlbach

Jahr 1818 1840 1852 1855 1861 1867 1871 1875 1880 1885 1890 1895 1900 1905 1910 1919 1925 1933 1939 1946 1950 1952 1961 1970
Einwohner 121 139 138 136 124 142 161 159 143 130 143 130 142 145 132 135 144 126 120 146 145 155 147 143
Häuser[13] 26 26 27 25 25 26 26
Quelle [8] [14] [14] [14] [15] [16] [17] [18] [19] [20] [21] [14] [22] [14] [23] [14] [24] [14] [14] [14] [25] [14] [9] [26]

Ort Mühlbach

Jahr 001818 001861 001871 001885 001900 001925 001950 001961 001970 001987
Einwohner  *121 110 136 111 112 116 120 131 123 73
Häuser[13] 22 21 20 22 23 24
Quelle [8] [15] [17] [20] [22] [24] [25] [9] [26] [1]
* 
inklusive Neuenbrand

Mühlbach ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und war ursprünglich rechts des Baches nach Asch, links des Baches nach Selb gepfarrt.[6] Erst nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgte die Umpfarrung nach Zum Guten Hirten (Erkersreuth).[25]

  1. a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 321 (Digitalisat).
  2. Große Kreisstadt Selb, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 19. Dezember 2024.
  3. Gemarkung Mühlbach (092007). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 12. November 2025.
  4. Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen - Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. November 2025.
  5. Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 15. November 2025 (Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
  6. a b c Oberfränkische Verlagsanstalt Hof (Hrsg.): Der Landkreis Wunsiedel, S. 178.
  7. Addreßhandbuch für die Fränkischen Fürstenthümer Ansbach und Bayreuth. Verlag der beiden Waisenhäuser, Ansbach und Bayreuth 1801, OCLC 869860275, S. 287 (Digitalisat).
  8. a b c A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 79 (Digitalisat).
  9. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 726 (Digitalisat).
  10. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 700 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
  11. Selb > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 15. November 2025.
  12. Denkmalliste für Selb (PDF) beim Bayerischen Landesamt für Denkmalpflege
  13. a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. Von 1871 bis 1987 werden diese als Wohngebäude bezeichnet.
  14. a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 155, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
  15. a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 935, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
  16. Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 146 (Digitalisat).
  17. a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1109, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
  18. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 57 (Digitalisat).
  19. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 164 (Digitalisat).
  20. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 1056 (Digitalisat).
  21. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 164 (Digitalisat).
  22. a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1108 (Digitalisat).
  23. K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 164 (Digitalisat).
  24. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1144 (Digitalisat).
  25. a b c Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 988 (Digitalisat).
  26. a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 165 (Digitalisat).