Zum Inhalt springen

Kevin

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Kevin [ˈkɛvɪn] ist ein anglisierter männlicher Vorname irischer Herkunft.

Herkunft und Bedeutung

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Name stammt aus dem Irischen und ist zuerst altirisch als Cóemgen [koiṽʲʝʲenʲ] belegt, mittelirisch Caoimhghín [kəiṽʲʝiːnʲ]. Die heutige Form im Neuirischen ist Caoimhín ([ˈkɰiːvʲiːnʲ]). Die bekannte Form Kevin ist die anglisierte Version des irischen Namens.

Der Name setzt sich zusammen aus dem irischen caomh (Altirisch cóem) „lieb/teuer, geliebt, zur Familie gehörig, schön, edel“[1] und -gin (Altirisch gein) „Geburt, Kind“.[2]

Namenstag ist am 3. Juni und am 6. Juni. Er bezieht sich auf Kevin von Glendalough, einen irischen Heiligen des 7. Jahrhunderts.

Verbreitung des Namens

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Ab den 1970er Jahren tauchte der Name Kevin erstmals in den deutschen Häufigkeitslisten der Namensgebung auf. 1977 bis 1980 spielte der bekannte englische Fußballprofi Kevin Keegan beim deutschen Club Hamburger SV, zur gleichen Zeit stieg der Vorname sprunghaft von Platz >130 auf Platz 65 der beliebtesten männlichen Vornamen. 1982 fiel er wieder auf Platz 136 ab, kehrte 1985 jedoch mit Platz 48 zurück.

Von 1990 bis 1995 rangierte „Kevin“ durchgehend unter den 12 beliebtesten Jungennamen und sprang dabei 1991 auf den ersten Platz,[3] was auf den erfolgreichen Film Kevin – Allein zu Haus sowie auf den Schauspieler Kevin Costner zurückgeführt wird, dem in diesem Jahr der internationale Durchbruch gelang. In den folgenden Jahren bis etwa 2004 blieb der Name meist unter den 30 populärsten.[4] Der Name belegte Rang 12 in den 1990er[5] und Rang 32 in den 2000er Jahren[6]. Ab 2010 fiel seine Beliebtheit wieder steil ab.[4] In den letzten zehn Jahren wurden etwa 2.400 Jungen so genannt.[7]

In Österreich war der Name 1984 noch mäßig beliebt. Ende der 1980er setzte ein Aufwärtstrend ein. Von 1991 bis 1993 befand sich der Name auf Rang 18. Danach ließ seine Popularität stetig nach.[8] Der Name Kevin kommt in der Schweiz seit Ende der 1940er Jahre jährlich in der Namensgebung vor. Von Anfang der 1980er Jahre bis 2016 gehörte er durchgehend zu den Top-100 der Hitlisten.[7]

Der Name gehörte in Belgien von 1995 bis 1997 zu den Top-10. Danach ging seine Popularität stark zurück.[9] In Frankreich war der Name von 1980 bis 2009 durchgehend in den Top-100. Von 1989 bis 1994 hatte er stets die Spitzenposition inne.[10] In Italien zählt der Name seit 1999 zu den 80 beliebtesten Jungennamen.[11] Der Name Kevin war in Spanien von 2002 bis 2009 in den Hitlisten der Top-100 anzutreffen.[12] In Portugal gehörte der Name von 2011 bis 2018 zu den Top-80.[13]

In Polen befand sich der Name von 2000 bis 2012 in den Top-100 der Vornamenscharts.[14] Der Name lag in Tschechien von 1993 bis 2016 durchgehend in den Top-100.[15] Der Name zählte in der Slowakei von 2001 bis 2016 zu den Top-50.[16] In Ungarn liegt der Name seit 2000 in den Top-60 der Vornamenscharts.[17] Er gehörte in Slowenien von 2000 bis 2020 zu den 100 beliebtesten Jungennamen.[18] Der Name ist in Schweden seit den 1990er Jahren unter den beliebten Vornamen anzutreffen. In Dänemark und Norwegen wird er seit den 1990er Jahren jedes Jahr vergeben.[19]

Der Name lag in Irland von 1964 bis 1996 in den Top-20. Danach setzte ein Abwärtstrend ein. Im Jahr 2019 lag der das letzte Mal in den Top-100.[20] In England und Wales wird der Name seit 1996 jährlich vergeben und gilt als mäßig beliebt.[21] Der Name befand sich in Schottland von 1959 bis 1994 in den Top-50.[22]

In den USA gehörte der Name von 1949 bis 2016 zu den 100 beliebtesten Vornamen und befand sich viele Jahren in den Top-20.[23] Der Name zählte in Kanada zwischen 1955 und 1997 zu den Top-30 und zeitweise auch zu den Top-10 der Hitlisten.[24] In Australien lag der Name von 1952 bis 1970 in den Top-50 der Hitlisten. Im Jahr 2001 befand er sich das letzte Mal in den Top-100.[25] Der Name gehörte in Neuseeland von 1935 bis 1973 zu den Top-50 und von 1946 bis 1960 zu den Top-10.[26]

Image des Namens

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Kinder und Jugendliche aus dem deutschen Sprachraum mit dem Vornamen Kevin waren in den Jahrgängen, in denen er sehr häufig vorkam, oft Ziel von herabsetzenden Witzen.[27] Entsprechendes geschah beispielsweise auch in Frankreich.[28] Dieses Phänomen wurde ironisch als Kevinismus bezeichnet und unter anderem in soziologischen Studien untersucht[29], die Vorurteile gegen die Namensträger aufdeckten.[30]

Als Caoimhín:

Fiktive Personen

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Commons: Kevin – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
  1. cáem. Irish Language Dictionary, abgerufen am 15. April 2018 (irisch, englisch).
  2. gein. Irish Language Dictionary, abgerufen am 15. April 2018 (irisch, englisch).
  3. Archivierte Kopie (Memento des Originals vom 15. September 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.beliebte-vornamen.de
  4. a b Kevin. In: Beliebte-Vornamen. Knud Bielefeld, abgerufen am 19. Dezember 2025.
  5. Beliebteste Vornamen der 1990er Jahre. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 19. Dezember 2025.
  6. Beliebteste Vornamen der 2000er Jahre. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 19. Dezember 2025.
  7. a b Kevin. In: Baby-Vornamen. Baby Vornamen, abgerufen am 19. Dezember 2025.
  8. Vornamen der Geborenen. In: STATISTIK AUSTRIA. Bundesanstalt Statistik Österreich, abgerufen am 19. Dezember 2025.
  9. Popularity in Belgium. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  10. Popularity in France. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  11. Popularity in Italy. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  12. Popularity in Spain. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  13. Popularity in Portugal. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  14. Popularity in Poland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  15. Popularity in Czechia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  16. Popularity in Slovakia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  17. Popularity in Hungary. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  18. Popularity in Slovenia. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  19. Kevin. In: Nordicnames. Judith Ahrholdt, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  20. Popularity in Ireland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  21. Popularity in England and Wales. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  22. Popularity in Scotland. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  23. Popularity in the United States. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  24. Popularity in Canada. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  25. Popularity in Australia (NSW). In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  26. Popularity in New Zealand. In: Behind the Name. Mike Campbell, abgerufen am 19. Dezember 2025 (englisch).
  27. Katrin Pribyl: Kevinismus: Gibt es den klassischen Unterschichtsnamen?, Die Welt, 27. Februar 2008, abgerufen am 13. Oktober 2019.
    Guido Rijkho: Kasseler Informatiker helfen bei der Namenssuche fürs Baby. Universität Kassel, 26. März 2012, abgerufen am 13. Oktober 2019 (PDF, 89,8 kB).
  28. [1]
  29. Amory Burchard: "Kevin ist kein Name, sondern eine Diagnose" / Wie deutsche Grundschullehrer Kinder aufgrund ihrer Vornamen in Schubladen stecken. In: Die Zeit. 18. September 2009, ISSN 0044-2070 (zeit.de [abgerufen am 17. Dezember 2025]).
  30. "Kevinismus und Chantalismus - das sagt alles". In: Der Standard, 17. September 2009, abgerufen am 13. Oktober 2019.
  31. Rada Języka Polskiego: Aneks do obowiązującego wykazu imion. In: rjp.pan.pl. 2007, abgerufen am 16. November 2012 (polnisch).