Jules Roche



Jules Roche (geboren am 22. Mai 1841 in Saint-Étienne; gestorben am 8. April 1923 in Paris) war ein französischer Rechtsanwalt, Journalist und Politiker der Dritten Republik.
Leben
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Jules Roche wurde in eine katholische Familie hineingeboren, sein Onkel war ein Bischof von Gap.[A 1] Er war Schüler des Collège Stanislas. Im Anschluss an sein Jurastudium in Paris ließ er sich in Lyon als Anwalt einschreiben. Am 4. September 1870, dem Tag des Sturzes des Zweiten Kaiserreichs, dessen Gegner er war, wurde er zum Sekretär der Präfektur des Départements Ardèche ernannt. Später war er auch Sekretär der Präfektur von Var. 1871 gelang es ihm nicht, auf der republikanischen Liste in der Ardèche zum Abgeordneten gewählt zu werden. Im Jahr 1873 gab er sein Amt auf, um sich dem Journalismus zu widmen.[1]
Ab 1869 war er Redakteur der Zeitung L’Ardèche, außerdem leitete er L’Avenir du Jura[2] und Le Patriote savoisien. Bei der Gründung von Le Petit Parisien im Jahr 1876 war er ebenfalls Chefredakteur.[3] Er wurde von Clemenceau berufen, um an der Gründung der Zeitung La Justice mitzuwirken.[1] Später wirkte er an verschiedenen anderen Presseorganen wie zum Beispiel Le Siècle und La République française mit.
Auch bei der Parlamentswahl 1877 wurde er geschlagen. 1879 wurde er zunächst in den Stadtrat von Paris-Bercy, danach in den Generalrat des Départements Seine und 1881 er zum Abgeordneten des Départements Var für den Bezirk Draguignan gewählt. Danach gehörte der Abgeordnetenkammer bis 1919 an.[1] Von 1888 bis zu seinem Tod 1923 war er Bürgermeister von Serrières.
Als Abgeordneter gehörte er als Parteigänger Clemenceaus zunächst der kurzlebigen Fraktion Extrême gauche (die eher der linken Mitte zuzurechnen war) an, die sich später wieder der Union républicaine anschloss. Später war den Républicains modérés zugehörig. Von 1890 bis 1892 war er Minister für Handel, Industrie und Kolonien.[1]
Er war verheiratet mit Marie Louise Masson und der Vater der Malerin Juliette Roche. Der „Quai de Jules Roche“ an der Rhône in Serrières ist nach ihm benannt.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Biographies de parlementaires de l’Ardèche sous la IIIe et la IVe République. (PDF; 243 kB) In: Memoire Ardèche. Abgerufen am 27. August 2025 (französisch).
- Angaben zu Jules Roche in der Datenbank der Bibliothèque nationale de France.
Anmerkungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Die Person ist nicht zuordenbar; das frankophone Liste des évêques de Gap erwähnt zwar einen Bischof Roche, der aber zeitlich nicht passt.
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b c d Jules, Antoine Roche. In: Assemblée nationale. Abgerufen am 25. August 2025 (französisch).
- ↑ L’Avenir du Jura | Redáction: M. Jules Roche auf Gallica, 13. Dezember 1873.
- ↑ La maison de Jules Roches. In: Stadt Serrières. Abgerufen am 3. Oktober 2025 (französisch).
| Vorgänger | Amt | Nachfolger |
|---|---|---|
Pierre Tirard selbst | Handelsminister 18.3. 1890 – 20.2. 1892 27.2. 1892 – 28.11. 1892 | selbst Jules Siegfried |
Maxime Rebatel | Bürgermeister von Serrières 1888 – 1923 | Jules Vallet |
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Roche, Jules |
| KURZBESCHREIBUNG | französischer Politiker |
| GEBURTSDATUM | 22. Mai 1841 |
| GEBURTSORT | Saint-Étienne |
| STERBEDATUM | 8. April 1923 |
| STERBEORT | Paris |