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Joseph Victor von Scheffel

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Joseph Victor von Scheffel (Anton von Werner, 1867)

Joseph Victor Scheffel, ab 1876 von Scheffel (* 16. Februar 1826 in Karlsruhe; † 9. April 1886 ebenda), war ein zur Zeit des Kaiserreichs viel gelesener deutscher Schriftsteller und Dichter. Seine Beliebtheit verdankte er dem Versepos Der Trompeter von Säkkingen und dem historischen Roman Ekkehard, die in den 50er Jahren erschienen, sowie den Studentenliedern der Sammlung Gaudeamus!. Nach dem Ersten Weltkrieg verblasste sein Ruhm.

Die Sprache seiner Episteln und Lieder ist lebendig, witzig, zuweilen selbstironisch, die der Erzählungen an vielen Stellen gewollt altertümelnd. Scheffel war politisch, historisch und philologisch interessiert. Ruheloses Hin- und Herpendeln zwischen dem Elternhaus und – meist an Seen gelegenen – Rückzugsorten bestimmte sein Leben. Die Geselligkeit mit Freunden und das Wandern in der Natur bedeuteten ihm mehr als die ihm öffentlich entgegengebrachte Verehrung als Dichterfürst.

Kindheit und Schule (1826–1843)

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Joseph, wie er genannt wurde, wuchs als ältestes von drei Kindern der Familie Scheffel im Bürgertum der badischen Residenzstadt Karlsruhe auf. Sein Vater Philipp Jakob Scheffel (1789–1869) war als Ingenieur badischer Oberbaurat und Major. Er wirkte als Mitglied der Rheinregulierungskommission unter Johann Gottfried Tulla am Projekt der Rheinbegradigung mit. Seine Mutter Josephine, geb. Krederer (1805–1865) führte einen künstlerischen Salon in Karlsruhe, in dem bekannte Maler verkehrten, und schrieb selbst Gelegenheitsgedichte und kleine Theaterstücke.

Josephs Bruder Karl (1827–1879) war von Geburt an körperlich und geistig behindert und wurde zu Hause gepflegt. Seine Schwester Marie (1829–1857) galt als begabte Zeichnerin. Sie starb 27-jährig an Typhus.

Joseph besuchte das Karlsruher Lyceum, wo er sich als sehr guter Schüler der alten Sprachen erwies. Er blieb lebenslang befreundet mit seinen damaligen Mitschülern Julius Braun und Ludwig Eichrodt. Auch kannte er den späteren badischen Revolutionär Karl Blind aus seiner Schulzeit.

Studium und Examina (1843–1847–1849)

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Entgegen seinem Interesse an der Malerei nahm er auf Wunsch des Vaters ein Studium der Rechtswissenschaften auf. Dieser gestand ihm zu, sich im Herbst 1843 in München einzuschreiben, um so am Leben der Kunstmetropole teilzuhaben. Der junge Student besuchte neben den juristischen auch philosophische Vorlesungen, u. a. bei Friedrich Thiersch, und verkehrte bei Gelehrten und Künstlern, die mit seinen Eltern bekannt waren, wie dem Maler Moritz von Schwind.

Scheffel als Student, um 1844/1845

Das zweite Studienjahr 1844/45 verbrachte er an der nahe seiner Heimatstadt gelegenen Universität Heidelberg, wo die Debatte um die politische Zukunft Deutschlands hochbrandete. Dort verschrieb sich, „mit achtzehn Jahren noch ein mädchenhaft hübscher Junge“[1], neben dem Jurastudium dem Leben in studentischen Verbindungen.

In den ersten Studienjahren schloss er einige lebenslange Freundschaften, so in München mit dem um sechs Jahre älteren Kunststudenten Friedrich Eggers und dem gleichaltrigen Jurastudenten August Eisenhart, in Heidelberg mit dem Jenaer Burschenschafter und Rechtsstudenten Karl Schwanitz. Scheffels Briefe an seine Freunde geben – fast mehr als die an seine Eltern und seine Schwester – Aufschluss über die Entwicklung seiner Persönlichkeit und seiner politischen Ansichten.

Im dritten Studienjahr in Berlin traf er wieder auf Friedrich Eggers und bereitete sich auf das Examen vor. Tiefe Freundschaften schloss er in der preußischen Hauptstadt nicht. Zurück in Heidelberg im Herbst 1846 nahm das turbulente Verbindungsleben so viel Zeit in Anspruch, dass Scheffels Vater den Sohn anwies, sich zum Ende des siebten Semesters zu exmatrikulieren und zur Examensvorbereitung ins Elternhaus nach Karlsruhe zu kommen.

Joseph war folgsam, fand eine fröhliche Runde Gleichaltriger, „Falstaff-Club“ genannt, und legte ein Jahr später, Anfang August 1848, das juristische Staatsexamen in Heidelberg ab. Am 11. Januar 1849 wurde er mit einer Arbeit Über die Natur und Bedeutung des Surrogats nach französischem und römischen Recht zum Doktor der Rechte promoviert.

Burschenschaftliches Leben

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In Heidelberg war er zunächst Mitglied der Burschenschaft Allemannia I (1844/1845)[2], dann der Burschenschaft Teutonia (1845) und schließlich der Burschenschaft Frankonia II (1846/1847), die sich im Sommer 1849 auflöste.[3] In Berlin war er bei der Alten Berliner Burschenschaft aktiv.[4] Am 28. Februar 1856 verlieh ihm die Burschenschaft Teutonia zu Jena die Ehrenmitgliedschaft durch Vermittlung seines Freundes Schwanitz, den er aus seiner Heidelberger Zeit in der Allemannia I (1844/1845) kannte. Dieser hatte im Februar 1845 die Teutonia Jena mitgegründet. Scheffel wurde 1872 Ehrenmitglied der Leipziger Universitätssängerschaft zu St. Pauli (heute in Mainz).[5] Zudem war er Ehrenmitglied der AV Igel Tübingen.[6]

Revolutionszeit (1848–1849)

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Vor Ablegung des Examens folgte der 22-Jährige im März 1848 dem badischen Bundestagsgesandten Carl Theodor Welcker als unbesoldeter Legationssekretär zur Frankfurter Nationalversammlung. Noch im Juli begleitete er ihn auf eine dreiwöchige Mission in das damals in Personalunion mit Dänemark regierte Herzogtum Lauenburg.

Nach bestandenem Examen fand er In der zweiten Jahreshälfte 1848 Zugang zum „Engeren Ausschuss“, einem geselligen Zirkel Heidelberger Akademiker unter der Leitung des Historikers Ludwig Häusser. Ende des Jahres arbeitete er für zwei Monate als Rechtspraktikant im Kriminalbüro von Heidelberg. Nach der Promotion im Januar 1949 kehrte er nach Karlsruhe zurück und übernahm auf Bitten von Professor Häusser die Redaktion der Vaterländischen Blätter, eines kurzlebigen Organs der liberalen Konstitutionellen Partei. Am 13. Mai verteidigte er als Mann der Bürgerwehr das Karlsruher Zeughaus gegen die Revolutionäre. Unter der badischen Revolutionsregierung floh er für einige Wochen ins hessische Auerbach an der Bergstraße, wo sich eine unbeschwert lebende Emigrantenkolonie Heidelberger Beamter eingerichtet hatte. Nach der Niederschlagung des Aufstands durch preußische Truppen rief ihn der zum Zivilkommissär ernannte Friedrich von Preen als Volontär zu sich, aber schon im Juli 1849 wurde Scheffel von neuen Vorgesetzten entlassen. Die zweite Jahreshälfte verbrachte er beschäftigungslos im Elternhaus.

Literarisch produktive Jahre (1850–1860)

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Während der preußischen Besetzung Badens arbeitete Scheffel für kurze Zeit an zwei großherzoglichen Ämtern, von Januar 1850 bis August 1851 als Rechtspraktikant in Säckingen und, nach einer mehrwöchigen Exkursion durch Graubünden mit Ludwig Häusser, von Dezember 1851 bis Mai 1852 als Justizsekretär am Hofgericht zu Bruchsal bei Friedrich von Preen. Dann ließ er sich aus dem Staatsdienst beurlauben.

Ende Mai 1852 brach er nach Italien auf, um sein Talent als Landschaftsmaler zu erproben. Die finanziellen Verhältnisse der Familie erlaubten es ihm, seinen künstlerischen Neigungen nachzugehen. In der deutschen Künstlerkolonie in den Albaner Bergen unter der Leitung von Ernst Willers erkannte er, dass seine Begabung eher in der Dichtkunst als in der Malerei lag. Im Mai 1853 riefen ihn seine Eltern zurück, als er gerade in Sorrent den Dichter Paul Heyse kennengelernt hatte. Aus Capri brachte er das fertige Manuskript des Trompeters mit. Nach der Rückkehr erkrankte er erstmals heftig an einem Augenleiden.

Scheffel-Plakette am Hohentwiel

Im ersten Halbjahr 1854 besuchte er die Stätten seines im Entstehen begriffenen Romans Ekkehard (Hohentwiel, Radolfzell, St. Gallen, Säntis). Im Elternhaus schrieb er ihn nieder. Ende 1854 bewarb er sich von Heidelberg aus auf die Stelle als Dozent für deutsche Literatur am Eidgenössischen Polytechnikum in Zürich.[7] Da sein Vorhaben scheiterte, blieb er in Heidelberg.

Nach der Veröffentlichung des Ekkehard reiste er Ende Mai 1855 mit dem Maler Anselm Feuerbach nach Venedig. Um der Cholera zu entgehen, flohen sie im Hochsommer an den Tobliner See, wo Scheffel ein zu Lebzeiten unveröffentlichtes Tagebuch schrieb. Im Herbst kehrte er krank ins Elternhaus zurück und ließ sich bis Frühjahr 1856 von seiner Schwester pflegen. Er litt erneut an einer hartnäckigen Augenerkrankung. Von einer überhasteten Reise ins überschwemmte Rhônetal im Frühsommer 1856 kehrte er, an Malariaschüben leidend, nach Karlsruhe zurück.

Im Oktober zog er in der Hoffnung, vom bayerischen König Maximilian II. gefördert zu werden, nach München. Er verkehrte im Dichterkreis der Krokodile und lernte den Zeichner Eduard Ille kennen. Seine Schwester, die ihm im Dezember trotz elterlicher Bedenken gefolgt war, starb im Februar 1857 am Typhus, der in der Residenzstadt ausgebrochen war. Der Verlust löste heftige Selbstvorwürfe bei ihm aus. Er kehrte zu den Eltern nach Karlsruhe zurück. Seine Schreibtätigkeit erlahmte. Reisen nach Nord-Frankreich und ins mittlere Rheintal, zu denen ihn Freunde einluden, brachten keine Linderung.

Die nach Scheffels Erzählung benannte Juniperusquelle im Donaueschinger Stadtteil Allmendshofen

Im Dezember 1857 trat er auf Vermittlung seiner Mutter eine Stelle als Bibliothekar am Fürstenhof in Donaueschingen an. Obwohl sich ihm die Gelegenheit bot, die Laßbergsche Sammlung altdeutscher Texte zu sichten, klagte er über die Belastungen des Amtes und ließ sich nach anderthalb Jahren im April 1859 beurlauben. In Donaueschingen entstand die Erzählung Juniperus als Teil eines Romanprojekts, das umzusetzen er bereits vor Dienstantritt in Donaueschingen dem Großherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach, Carl Alexander, versprochen hatte. Er war häufig zu Gast auf der Wartburg, wo er von einem Freund seiner Eltern, dem Burgkommandanten Bernhard von Arnswald empfangen wurde. Im Sommer 1859 durchstreifte er das Frankenland mit Kloster Banz, im Herbst die bayerischen Alpen.

1860 verdüsterte sich seine Stimmung, weil es ihm nicht gelang, das ausufernde Material seines geplanten Wartburg-Romans zusammenzufügen. Er zog sich auf die Chiemseeinsel Frauenwörth zurück, reiste ins Salzkammergut, von dort nach Seelisberg in der Schweiz – Landschaften, die er in den später veröffentlichten Bergpsalmen beschrieben hat. Im November flüchtete er in panischer Angst, Großherzog Carl Alexander habe ihm wegen des geschuldeten Romans die Gunst entzogen, aus dem Elternhaus und erlitt auf der Bahnfahrt in der Schweiz einen Nervenzusammenbruch. Familie und Freunde sorgten dafür, dass er von Liestal aus in ärztliche Hände kam.

Vermarktung des vorhandenen Fundus (1861–1870)

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Von November 1860 bis März 1861 hielt sich Scheffel als Patient in der Wasserheilanstalt Brestenberg am Hallwilersee auf, von März bis November 1862 ein zweites Mal zur Erholung in Seon, ganz der Nähe, bei dem befreundeten Dichter Eduard Dössekel. Sein behandelnder Arzt Dr. Adolf Erismann wurde ihm zum väterlichen Freund.

Um den Sohn von finanziellen Sorgen zu befreien, übertrugen ihm die Eltern Teile des Familienvermögens. Gegen den Verleger Otto Janke, der die Rechte am Ekkehard erworben hatte, strengte Scheffel eine Reihe von Prozessen an. Nach neun Jahren Streit vergab er die Rechte an seinen Studienfreund Adolf Bonz. Er brachte sie in die Metzlersche Buchhandlung ein, die schon den Trompeter verlegte.

Illustration Anton von Werners für die Prachtausgabe des Trompeters von 1873

Als Ende 1862 Zeitungsgerüchte aufkamen, Scheffel sei aus der badischen Heilanstalt Illenau entlassen worden[8], betrieb er zum Nachweis seiner Schöpferkraft die rasche Herausgabe der Wartburg-Liedersammlung Frau Aventiure. Im gleichen Jahr 1863 lernte er in Karlsruhe den jungen Maler Anton von Werner kennen. Er fertigte im folgenden Jahrzehnt in enger Absprache mit dem Autor die Illustrationen seiner Bücher an. Die zweite Jahreshälfte verbrachte Scheffel im oberbayerischen Pienzenau, ca. 40 km südlich von München, wohin seit kurzem eine Bahnverbindung bestand.

Im Sommer 1864 heiratete er in Karlsruhe Caroline Freiin von Malsen (1833–1904), Tochter des bayerischen Gesandten am badischen Hof, die er im Elternhaus kennengelernt hatte. Das Ehepaar siedelte nach Seon über, wo Scheffel zwei Jahre zuvor gelebt hatte. Ende des Jahres schlug er die angebotene Stelle als Direktor des Germanischen Museums in Nürnberg zum Leidwesen der Familie aus. Der Großherzog von Weimar verlieh ihm den Hofratstitel.

Im Februar 1865 starb Scheffels Mutter. Tief erschüttert zog er nach Karlsruhe und übernahm das Pflegeamt für seinen Bruder und den gebrechlichen Vater. Seine Ehefrau kehrte bald in die Schweiz zurück. Die Ehe war nicht glücklich. Bei der Geburt des Sohnes Victor im Mai 1867 in Clarens am Genfersee lebten die Eltern schon nicht mehr zusammen. In kurzer Folge starben im Herbst 1867 Scheffels Schwiegervater und im Januar 1869 der Vater. Den zweieinhalbjährigen Sohn Victor holte er Ende 1869 gegen den Willen seiner in München lebenden Ehefrau nach Karlsruhe, um ihn alleine zu erziehen.

1867 gab Scheffel die Juniperus-Geschichte des Wartburg-Fragments als eigenständige Erzählung heraus. Trotz Bedenken, sie könnten seinem Ruf schaden, publizierte er 1868 seine seit langem zirkulierenden Trinklieder unter dem Titel Gaudeamus!. Das Buch wurde begeistert aufgenommen und zog im Gefolge die Auflagen des Trompeters und des Ekkehard in die Höhe. Die Lyriksammlung Frau Aventiure und die 1870 erschienenen Bergpsalmen profitierten zum Bedauern des Autors nicht von dieser Popularität.

Steigender Ruhm und versiegende Kreativität (1871–1886)

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Den Deutsch-Französischen Krieg erlebte Scheffel im grenznahen Karlsruhe. Mit der Reichsgründung war seine Hoffnung auf ein mit Österreich vereintes Deutschland zerstoben. Aber das von ihm anfangs ungeliebte Kaiserreich stilisierte ihn zum Nationaldichter. Durch den Verkaufserfolg seiner Bücher wohlhabend geworden, ließ er sich 1872 vom Karlsruher Architekten Josef Durm in Radolfzell die „Villa Seehalde“ erbauen.

Wappen v. Scheffels

Aus Anlass seines 50. Geburtstages wurde er 1876 durch Großherzog Friedrich I. von Baden in den badischen erblichen Adelsstand erhoben und mit Glückwünschen überhäuft.

Noch im gleichen Jahr kaufte er die unweit seines Hauses sich in den Bodensee erstreckende Halbinsel Mettnau, versah das Pächterhaus mit einem Turm, das "Scheffelschlösschen"[9], und bewirtschaftete das 82 Hektar große Mettnaugut. Mit den Fischern der Insel Reichenau verstrickte er sich in einen jahrelangen Rechtsstreit über die Fischereirechte.[10]

Gedenktafel auf dem Hauptfriedhof Karlsruhe

Er lebte mit dem Sohn teils in Karlsruhe, teils am Bodensee. Im Oktober 1879 starb sein behinderter Bruder Karl im Karlsruher Pfründnerhaus. Als sein Sohn Victor 18 Jahre alt war, begleitete er ihn 1885 trotz schlechter Gesundheit nach Berlin, wo er in das zweite preußische Ulanenregiment eintrat. Seinen 60. Geburtstag beging er in Heidelberg, ohne an der für ihn vorbereiteten Feier teilnehmen zu können. Er starb 60-jährig am 9. April 1886 im Karlsruher Elternhaus, nachdem er sich mit der angereisten Ehefrau versöhnt hatte. Scheffels Grabmal und die Grabmale seiner Eltern und Geschwister befinden sich heute an der nördlichen Wand der Kapelle des alten Karlsruher Friedhofs.

Scheffels Studentenlieder haben das Bild vom lebenslustigen und humorvollen Dichter geprägt. Tatsächlich war sein Leben von Enttäuschung über das Scheitern der Revolution von 1848 und von Resignation angesichts seines Unvermögens, eine Frau für sich zu gewinnen, gezeichnet.

Werk und Rezeption

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Episteln und Reisebilder

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Scheffels Säckinger Episteln sind frühen Briefen an die Familie in Karlsruhe entnommen. Die Anekdoten wurden bei der Herausgabe nach Scheffels Tod um private Zusätze verkürzt. Andere Episteln waren dem Kreis des Engern in Heidelberg zur Lektüre zugedacht. Gemeinsam ist ihnen der humorvolle, selbstironische Ton. Die Reisebilder wurden nach der Niederschrift in Zeitschriften veröffentlicht. Auch sie tragen persönliche Züge. So ist Ein Tag am Quell von Vaucluse[11] mehr als eine Kulturskizze zu Petrarca. Der Autor setzt den "Poeta laureatus" zum eigenen Leben in Bezug.

Bronzereplikat der Trompeterstatue von Heinrich Ruf in Schloss Schönau, Bad Säckingen

Mit dem Bekanntwerden biografischer Details nach Scheffels Tod wurde sein Werk auf Parallelen zu seinem Leben hin durchsucht. So heben frühe Biografen seine lebenslange Zuneigung zu Emma Heim (1835–1910) hervor, einer Cousine väterlicherseits, die er vor seinem Italienaufenthalt kennenlernte. Sie soll ihn zu seinem Erstlingswerk Der Trompeter von Säkkingen. Ein Sang vom Oberrhein (1854) inspiriert haben.[12] Die unerfüllte Liebe spiegele sich ebenfalls in seinem Roman Ekkehard (1855) wider, der auf der Lebensgeschichte des St. Galler Mönchs Ekkehard II beruht.[13] Die Novelle Hugideo. Eine alte Geschichte (1857) sei als ein „Totenopfer“ für Scheffels jung verstorbene Schwester Marie zu verstehen.[14] Auch der Erzählung Juniperus. Geschichte eines Kreuzfahrers (entstanden 1859) wird eine Personenkonstellation im Umfeld des Autors zugeordnet.[15] Unstreitig ist, dass das Thema nicht erwiderter Gefühle im Werk häufig auftaucht, so auch in Gedichten aus Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingen's Zeit (1863).

Die Frage, ob Scheffels Schilderung geschichtlicher Epochen wissenschaftlichen Anforderungen genüge, entbrannte schon zu Lebzeiten an Anzahl und Art der Anmerkungen, die er dem historischen Roman Ekkehard beifügte. Er war überzeugt, dass menschliches Fühlen zu allen Zeiten identisch sei und sich historische Stoffe durch die Darstellung der Gefühle derer, die die Handlung bestimmen, zu neuem Leben erwecken ließen. Dieser Ehrgeiz unterscheidet sein Werk von den trockenen Professorenromanen des 19. Jahrhunderts. Seine Hinwendung in die Vergangenheit und ins Private wird als Folge seiner Enttäuschung über den Ausgang der Revolution von 1848/49 angesehen. Sein Werk ordne sich in die desillusionistische Strömung ein, die für die literarische Produktion der in den 20er Jahren des 19. Jahrhunderts geborenen Autoren typisch sei.[16] Den Protagonisten des Trompeters lässt Scheffel klagen, ein Faustschlag, den er gerne ausgeführt hätte, sei wie die "Deutsche Einheit und manch’ andres, / Nur ein schön gedacht’ Projekt."[17]

In den 60er und 70er Jahren des 20. Jahrhunderts wurde Scheffels Werk von Teilen der Literaturwissenschaft als Trivialliteratur eingestuft. Der Autor sah sich dem Vorwurf ausgesetzt, Wegbereiter des Wilhelminismus gewesen zu sein. Zum Beweis dienten vor allem Textstellen aus dem Trompeter.[18]

Lieder und Gedichte

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Zwei ironische Gedichte Scheffels aus dem Jahr 1848 mit den Titeln Bummelmeiers Klage[19] und Des Biedermanns Abendgemütlichkeit:

Die Bienen summen froh und friedlich
Und saugen Blütenhonig ein,
Und alles ist so urgemütlich,
Daß ich vor innrer Rührung wein'.[20]

könnten zur Bildung des Begriffs "Biedermeier" beigetragen haben.

1861 erwarb der Lahrer Verleger Moritz Schauenburg von Scheffel die Rechte für die Aufnahme von 13 Liedern in die sechste Auflage des Allgemeinen Deutschen Kommersbuchs. Sie bilden den Kern der Lieder aus dem Engern in Heidelberg (Heidelberg 1865) und der erweiterten Sammlung Gaudeamus! Lieder aus dem Engeren und Weiteren (Stuttgart 1868). In Gaudeamus! finden sich bekannte Titel wie Der Ichthyosaurus oder das Spottgedicht Guano, in dem sich Scheffel der damals unter Gebildeten verbreiteten Kritik an Hegel anschloss.[21] In dem Lied beschreibt er die Entstehung von Vogeldung (Guano) auf einer Ozeaninsel und lässt zum Schluss einen Böblinger Repsbauern sagen:

Gott segn’ euch, ihr trefflichen Vögel,
An der fernen Guanoküst’, –
Trotz meinem Landsmann, dem Hegel,
Schafft ihr den gediegensten Mist!

Der Text Altassyrisch („Im schwarzen Walfisch zu Askalon“) gehört zu den beliebtesten Liedern im Repertoire der Burschenschaften. Im Lied Perkêo lässt er den trinkfreudigen Zwerg sagen: „Liebe Leut', / Wärt ihr wie ich doch alle feuchtfröhlich und gescheut!“ und schafft damit ein Wort zur Bezeichnung weinseliger Geselligkeit. Vor allem seine Lieder vom Rodenstein trugen ihm unter sittenstrengen Zeitgenossen den Ruf des „Saufpoeten“ ein.[22]

Neben dem weit über das Frankenland hinaus bekannten Wanderlied („Wohlauf, die Luft geht frisch und rein“) aus Gaudeamus! gibt es in anderen Werken eine Reihe von Liedern mit starkem Lokalbezug, wie z. B. Alt Heidelberg, du feine im Trompeter oder die Wartburglieder und den Rennstieg in der historisierenden Liedersammlung der Frau Aventiure. Lieder aus Heinrich von Ofterdingen's Zeit (Stuttgart 1863).

Grußadressen zu Festveranstaltungen gehören zu den typischen Produktionen Scheffels nach 1870, so z. B. das Festlied zur Gründungsfeier der Universität Straßburg (1872). Zur Eröffnung der deutschsprachigen Franz-Josephs-Universität zu Czernowitz (1875) schrieb er das Lied Verwundert hebt der Pruth im Schilf / Sein Haupt, in dem er die Vielsprachigkeit der Bukowina preist.[23]

Scheffel besuchte 1863 zum ersten Mal die Stadt Thun im Kanton Bern. Später weilte er mehrfach bei dem ab 1869 dort wohnhaften Karl Klose (1818–1907), Hauptmann im k.u.k. Generalstab und Vater des Komponisten Friedrich Klose. Ihre Freundschaft datierte aus der Zeit, als Karl und sein jüngerer Bruder, der Maler Wilhelm Klose, Nachbarskinder Scheffels in Karlsruhe waren. Ein reger Briefwechsel dauerte bis zu seinem Tod an.[24]

Scheffel gehörte zu den Gründungsmitgliedern der Sektion Karlsruhe des Deutschen Alpenvereins, die sich am 31. Januar 1870 konstituierte.

Scheffel erhielt noch zu Lebzeiten die Ehrenbürgerschaft von Säckingen (1875), Radolfzell (1876) und Heidelberg (1886).[25][A 1]

Über die Natur seiner Leiden im Erwachsenenalter äußerten sich nach Scheffels Tod Paul Julius Möbius, Über Scheffels Krankheit. Halle 1907; August Müller, Bismarck, Nietzsche, Scheffel, Mörike. Der Einfluss nervöser Zustände auf ihr Leben und Schaffen. Bonn 1921; Konrad Seige, Scheffels Krankheit. Diss. Erlangen 1947.

1873 wurde das „Caffè Emporio“ (Lokal und Laden) der Donna Lucia Morgano in der heutigen Via Vittorio Emanuele auf Capri Zum Kater Hiddigeigei benannt. Es existierte bis Anfang der 20er Jahre des 20. Jahrhunderts.

Im Schlussvers des Gedichts zur Burgruine Aggstein in der niederösterreichischen Wachau setzte Scheffel einem Vorläufer der Graffiti-Künstler, dem Wiener Joseph Kyselak, ein literarisches Denkmal mit den Zeilen:

Auf des höchsten Giebels Zack
prangt der Name KISELAK

Scheffel und das deutsche Nationalgefühl

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Trapezförmige Schautafel am Stein 16 am Rennsteig in der Nähe von Oberhof (Thüringer Wald) mit Auszügen aus von Scheffels Gedicht Der Rennsteig
Das 1929 errichtete Scheffel-Denkmal am Hang des Staffelbergs mit der 4. Strophe des Frankenliedes.

Scheffel war zur Zeit des Wilhelminismus ein viel gelesener Autor. Er vereinigte in seinen Werken die beiden Grundströmungen des damaligen Zeitgeistes, bürgerliche Bildungsbeflissenheit und nationale Begeisterung. Seine historischen Epen und Erzählungen haben wahrscheinlich nicht unwesentlich zu dem seit der Bismarckzeit aufkommenden Selbstbild der Deutschen als einer altfränkisch biederen, ungekünstelt zuverlässigen und ernsthaft strebsamen Nation beigetragen.

Die große Resonanz, die Scheffel bei der zeitgenössischen Leserschaft der „besseren Stände“ fand, mag darauf zurückzuführen sein, dass seine Darstellung deutschen Wesens und deutscher Treue beständig auf klassische Bildungsgüter zurückgreift, die teils umständlich ausgebreitet, meist aber nur in Anspielungen erwähnt werden. Die zeitgenössische, im humanistischen Gymnasium gebildete Leserschaft hatte dadurch ein doppeltes Vergnügen. Einerseits konnte sie ihre Bildungsanstrengungen durch eine anspruchsvolle Unterhaltungsliteratur belohnt sehen. Anderseits bot das Scheffel’sche Werk eine willkommene Entschädigung für die vielfach nur mit mäßigem Erfolg absolvierte und als qualvoll empfundene Schulzeit, weil es das dort eingepaukte Bildungswissen zwar voraussetzte, letztlich aber gegenüber den als höherwertig dargestellten Idealen deutscher Schlichtheit und Treue abqualifizierte.

Die Gegenüberstellung des deutschen Nationalcharakters mit den Repräsentanten klassischer europäischer Geisteskultur, die stets zum Nachteil der letzteren ausfiel, ist am stärksten im Trompeter von Säckingen ausgeprägt. Dieses Versepos erfreute sich zu Scheffels Lebzeiten so großer Beliebtheit, dass Bronzefiguren des Trompeters zahlreiche bürgerliche Speisezimmer zierten. Ein oft zitiertes Gedicht aus dem Trompeter von Säckingen macht den Inhalt des von Scheffel propagierten deutschen Nationalgefühls und seinen Ursprung in der Geisteshaltung wilhelminischer Lehranstalten deutlich:

Römisch Recht, gedenk ich deiner,
Liegts wie Alpdruck auf dem Herzen,
Liegt’s wie Mühlstein mir im Magen,
Ist der Kopf wie brettvernagelt!

Sind verdammt wir immerdar, den
Großen Knochen zu benagen,
den als Abfall ihres Mahles
uns die Römer hingeworfen?
Soll nicht aus der deutschen Erde
Eignen Rechtes Blum’ entsprossen,
Waldes duftig, schlicht, kein üppig
Wuchernd Schlinggewächs des Südens?
Traurig Los der Epigonen!
Müssen sitzen, müssen schwitzen,
Hin und her die Fäden zerren,
eines wüstverschlungnen Knäuels,
Gibts’s kein Schwert und andre Lösung?

Hier klingt eine bewusste Abwendung Scheffels vom römischen Recht an. Auch die Verbrämung und Rechtfertigung der intellektuellen Verweigerung mit national überhöhenden Motiven (deutsche Erde, deutscher Wald, germanisches Erbe) hat Scheffel maßgeblich vorbereitet und selbst vertreten. So lässt er den Trompeter von Säckingen an anderer Stelle sagen:

Ganz scharfkantig muß der Mensch sein,
Seine Lebensstellung muß ihm
Schon im Blute liegen als
Erbteil früherer Geschlechter

nach der Entstehungszeit geordnet;[26] die Links verweisen auf den frühesten im Web verfügbaren Druck.

Werkfragmente

Spätwerk

  • Der Brautwillkomm auf Wartburg. Lyrisches Festspiel, 1873. Digitalisat
  • Die Mär vom Rockertweibchen, 1875. Digitalisat
  • Waltharius: lateinisches Gedicht des zehnten Jahrhunderts, deutsche Übertragung 1876. archive.org (gemeinsam mit Alfred Holder)
  • Waldeinsamkeit, Gedichtzyklus 1880.
  • Fünf Dichtungen, posthum veröffentlicht 1887, Hrsg. nicht genannt; enthält den Brautwillkomm und die Mär. Digitalisat

Gesamtausgaben (Auswahl)

Postume Würdigungen

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Der Klassische Philologe und Schriftsteller Joseph Stöckle (1844–1893) gründete 1891 in Schwetzingen den Scheffelbund in Deutschland, dessen Vorsitzender er bis zu seinem Tod war. Der Scheffelbund besteht bis heute als größte literarische Vereinigung Deutschlands in Karlsruhe. Er verleiht alljährlich den Scheffelpreis. In Karlsruhe unterhält das Museum für Literatur am Oberrhein einen Scheffel-Raum, in dem Exponate zu Leben und Werk gezeigt werden. In seinem Scheffel-Archiv bewahrt der Scheffelbund den Nachlass des Dichters, ein Teil des Nachlasses liegt heute in der Badischen Landesbibliothek.

Scheffel-Denkmal am Scheffelplatz in Karlsruhe. Geschaffen 1892 von Hermann Volz
Scheffelwarte bei Neustadt an der Weinstraße. Geschaffen 1928 von Jakob Wilhelm Steger
Denkmal im Heidelberger Schlossgarten auf der Scheffelterrasse. Gestiftet am 26. Juni 1976 zum 90. Todestag von J. V. v. Scheffel von der Burschenschaft Frankonia zu Heidelberg.

Scheffel-Denkmäler stehen unter anderem auf dem Karlsruher Scheffelplatz, in Bad Säckingen, vor dem Scheffelschlösschen auf der Halbinsel Mettnau bei Radolfzell, am Dreiherrnstein zwischen Ruhla und Brotterode auf dem Thüringer Rennsteig und in Ilmenau. Außerdem steht eine Statue in Gößweinstein genau gegenüber dem Scheffel-Gasthof. Eine weitere Statue, die den jungen Scheffel darstellt und vom Bildhauer Andreas Krämmer erschaffen wurde, befindet sich in der Bahnhofstraße in Bad Staffelstein.[28] Oberhalb der Stadt Neustadt an der Weinstraße befindet sich in der Haardt (Pfälzerwald) die Scheffelwarte. Diese wurde anlässlich des 100. Geburtstages von Scheffel als spätexpressionistische Sandsteinquadermauer mit Porträtreliefs errichtet.

In zahlreichen Städten und Gemeinden im deutschsprachigen Raum, darunter Karlsruhe, Bad Kissingen, Berlin,[29] Erfurt, Freiburg, Köln, Leipzig, Osnabrück, Ratzeburg, Regensburg, Singen, Wangen, Wien, Wiesbaden, Chemnitz und Zürich, sind Straßen nach Scheffel benannt.

Mehrere Schulen tragen Scheffels Namen, darunter das Scheffel-Gymnasium Bad Säckingen, das Scheffel-Gymnasium Lahr, die Realschule in Bad Staffelstein, die Scheffelschule Rielasingen-Worblingen und die Viktor-von-Scheffel-Schule in Karlsruhe.

Der Scheffelpreis wird jährlich durch den Scheffelbund (s. o.) an die besten Deutsch-Abiturienten von Baden-Württemberg und drei weiteren Ländern vergeben.

Die Stadt Singen (Hohentwiel) installierte im Mai 2012 zur Erinnerung an von Scheffel den Scheffelpfad. An zehn Stationen vermitteln entsprechende Tafeln Informationen zum Leben und Werk von Scheffels, seiner Bedeutung für Singen und die Geschichte der Stadt. Der Pfad beginnt am Bahnhof und führt durch die Stadt hinauf zur Festung Hohentwiel,[30] wo sich der Hauptteil der Handlung von Scheffels Roman Ekkehard abspielt. In Singen gibt es auch eine Veranstaltungshalle, die den Namen Scheffels trägt, sowie mehrere Straßen, die nach Personen des Romans Ekkehard benannt sind: Ekkehardstraße, Hadwigstraße, Romeiasstraße, Hadumothstraße, Audifaxstraße, Praxedisplatz, Spazzostraße, Cappanstraße. Die erste Fußgängerzone Singens hieß „Scheffelstraße“. Eine der beiden Realschulen der Stadt heißt „Ekkehard-Realschule“.

Die Singener Scheffelhalle wurde 1925 als „provisorischer Bau“ für ein großes Sängerfest gebaut und steht als „ausgeprägter Vertreter der expressionistischen Architektur“ unter Denkmalschutz. Die Halle brannte in der Nacht zum 17. November 2020 infolge Brandstiftung nieder. Im Jahre 2025 wurde der Neubau im ähnlichen Stil eröffnet und das 100-jährige Jubiläum der Scheffelhalle gefeiert.

Weitere Benennungen

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In Radolfzell trägt seit 19. März 2009 die Stadtbibliothek den Namen des Dichters, im Stadtmuseum Radolfzell werden in einem gesonderten Ausstellungsraum, dem Scheffel-Séparée, sein Leben und Werk vorgestellt und dokumentiert. Im Schloss Schönau (Bad Säckingen) erinnern das Scheffelzimmer und das Trompeter-Denkmal im Schlossgarten an Scheffels Aufenthalt und sein Versepos Der Trompeter von Säckingen. In Achdorf (Blumberg) ist die in der Erzählung Juniperus besungene Gaststätte Linde nach ihm benannt, sie heißt jetzt Scheffellinde.[31]

  • Walter Berschin, Werner Wunderlich (Hrsg.): Joseph Victor von Scheffel (1826–1886). Ein deutscher Poet, gefeiert und geschmäht. Thorbecke, Ostfildern 2003, ISBN 3-7995-0128-2.
  • J. Braun: Scheffel, Joseph Victor v. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 30, Duncker & Humblot, Leipzig 1890, S. 777–791.
  • Anton Breitner (Hrsg.): Scheffel-Gedenkbuch. Aus Anlaß der Gründung des Scheffel-Bundes in Österreich. A. Hartleben, Wien 1890
  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band II: Künstler. Winter, Heidelberg 2018, ISBN 978-3-8253-6813-5, S. 600–605.
  • Achim Fenner, Ursula Wolf (Hrsg.): Scheffel, Herr der Mettnau. Erinnerungsschrift zum 100. Todestag von Joseph Victor von Scheffel 9. April 1986. Mit Beiträgen von Bruno Epple; Achim Fenner. Im Auftrag des Fördervereins Heimatmuseum und Stadtgeschichte Radolfzell e. V., Förderverein Heimatmuseum und Stadtgeschichte, Radolfzell 1986.
  • Manfred Fuhrmann: Scheffels Erzählwerk: Bildungsbeflissenheit, Deutschtümelei. In: ders.: Europas fremd gewordene Fundamente. Aktuelles zu Themen aus der Antike. Artemis und Winkler, Zürich 1995, ISBN 3-7608-1122-1.
  • Genealogisches Handbuch des Adels. Adelslexikon. Band VII (= Band 125 der Gesamtreihe). C. A. Starke, Limburg 2001 ISSN 0435-2408.
  • Natalie Gutgesell: „Da hat Herr Scheffel etwas dazu gedichtet“ – Joseph Victor von Scheffel als bildender Künstler. Mitteldeutscher Verlag, Halle (Saale) 2014, ISBN 978-3-95462-318-1.
  • Natalie Gutgesell: Joseph Victor von Scheffel in Heidelberg (= Stationen. Band 18). Morio, Heidelberg 2015, ISBN 978-3-945424-21-6.
  • Natalie Gutgesell: "Ich fahr in die Welt". Vorträge zu Joseph Victor von Scheffel. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2016, ISBN 3-95462-710-8.
  • Natalie Gutgesell: Wege zu Scheffel. Mitteldeutscher Verlag, Halle/Saale 2019, ISBN 3-96311-153-4.
  • Reiner Haehling von Lanzenauer: Dichterjurist Scheffel (= Schriftenreihe des Rechtshistorischen Museums Karlsruhe. 6). Gesellschaft für kulturhistorische Dokumentation, Karlsruhe 1988, ISBN 3-922596-20-7.
  • Udo Kindermann: Der Dichter Scheffel, der Mineraloge Kobell und der Industrielle Zugmayer und Scheffels „Petrefaktisch Lied“. In: Josef Victor von Scheffel zum 100. Todestag am 9. April 1986. Karlsruhe 1986, S. 25–43.
  • Raimund Lang: Joseph Viktor von Scheffel – Student/Dichter/Studentendichter. Hg. von der Gemeinschaft für deutsche Studentengeschichte (GDS), 2008.
  • Heinz Linnerz: Das Trinklied in der deutschen Dichtung von Johann Hermann Schein bis Viktor von Scheffel. Diss. phil. [masch.], Universität Köln 1952.
  • Günther Mahal: Joseph Viktor von Scheffel. Versuch einer Revision. Müller, Karlsruhe 1986, ISBN 3-7880-9731-0.
  • Scheffel, Joseph Viktor von. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 14, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 419.
  • Stefan Schank (Hrsg.:) Joseph Victor von Scheffel. Bibliographie 1945–2001. Scheffelbund, Karlsruhe 2001.
  • Hansgeorg Schmidt-Bergmann: Scheffel, Joseph Victor von (badischer Personaladel 1876). In: Neue Deutsche Biographie. (NDB). Band 22. Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 610–612 (deutsche-biographie.de).
  • Adolf J. Schmid: Wie einstmals ...? J. V. von Scheffel in Bad Rippoldsau / Illustrationen von Benedikt Schaufelberger. Apis, Freiburg im Breisgau 1988.
  • Klaus-Peter Schroeder: Zwischen Pflicht und Neigung. Josef Victor von Scheffels Studien- und Praktikantenjahre. In: Juristische Schulung 1986, S. 10–14.
  • Rolf Selbmann: Dichterberuf im bürgerlichen Zeitalter. Joseph Viktor von Scheffel und seine Literatur. (= Beiträge zur neueren Literaturgeschichte F. 3. 58). Winter, Heidelberg 1982, ISBN 3-533-03200-0.
  • Paul Sommer: Erläuterungen zu „Ekkehard“ (= Königs Erläuterungen. 120/121). Hermann Beyer, Leipzig o. J. [1906].[32]
  • Ludwig Wolf: Der Anteil der Natur am Menschenleben bei Freytag und Scheffel (= Gießener Beiträge zur Deutschen Philologie. 9). Swets und Zeitlinger, Amsterdam 1968.
Commons: Joseph Victor von Scheffel – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikisource: Joseph Victor von Scheffel – Quellen und Volltexte
  1. Die in der Literatur mehrfach erwähnte Ehrenbürgerschaft in Karlsruhe wird von der Stadt Karlsruhe nicht bestätigt, vgl. Liste der Ehrenbürger auf der Website der Stadt Karlsruhe.

Einzelnachweise

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  1. R. Braun-Artaria, Von berühmten Zeitgenossen: Lebenserinnerungen einer Siebzigerin. München 1918, 2. Aufl. S. 7 2 Digitalisat
  2. Josef Victor v. Scheffels Briefe an Karl Schwanitz, nebst Briefen der Mutter Scheffels (1845–1886). Leipzig 1906, S. 80.
  3. Burschenschaft Frankonia: Berühmte Franken: Joseph Victor von Scheffel
  4. Horst Grimm, Leo Besser-Walzel: Die Corporationen. Frankfurt am Main 1986.
  5. Richard Kötzschke: Geschichte der Universitäts-Sängerschaft zu St. Pauli in Leipzig. 1822–1922. Leipzig 1922.
  6. Altenverein der Tübinger Verbindung Igel e.V. / Akademische Verbindung Igel, Tübingen: Mitgliederverzeichnis 1871–2011, Tübingen 2011, Ehrenalte.
  7. 1854, Universität Zürich
  8. „Von Ilmenau [sic] geht uns die erfreuliche Kunde zu, daß der talentvolle Dichter des Ekkehard, Victor Scheffel, aus der dortigen Heilanstalt für Geistes- und Gemüthskranke, in welcher derselbe einige Zeit verweilte, als völlig geheilt entlassen werden konnte.“ Coburger Zeitung, 31.12.1862, S. 1193
  9. Michael Losse, Das Scheffelschlössle
  10. Paul Albert: Geschichte der Stadt Radolfzell am Bodensee, im Auftrag der Stadtgemeinde bearbeitet, Kommissionsverlag Wilhelm Moriell, Radolfzell 1896, S. 368 f.
  11. Westermanns illustrierte Monatshefte Nr. 12, Sept. 1857, S. 626ff.
  12. Scheffels „Emmale“. In: Die Schweiz : Schweizerische illuſtrierte Zeitschrift. Verlag der Schweiz, Zürich 1910, S. 153, Sp. 2 ([1]).
  13. Ernst Boerschel: Josef Viktor von Scheffel und Emma Heim. Eine Dichterliebe. Berlin 1906.; Johannes Proelß: Scheffels Leben. Biographische Einführung in die Werke des Dichters. Stuttgart 1907, S. 46 ff. ([2]).
  14. Alfred Ruhemann, Joseph Viktor von Scheffel. Sein Leben und Dichten. Stuttgart 1887, S. 276
  15. Scheffels Werke, hrsg. von Friedrich Panzer. Kritisch durchgesehene und erläuterte Ausgabe. Zweiter Band, S. 415–418
  16. Hansgeorg Schmidt-Bergmann, Joseph Victor von Scheffel: zwischen Sehnsucht und Desillusionismus. In: Die Ortenau, Jahrgang 93, 2013, S. 119–138
  17. Der Trompeter von Säkkingen, Neuntes Stück. Lehren und Lernen
  18. Der Erzähler des Trompeters stellt das Recht des Stärkeren im Kampf zweier Krebse humorvoll als Naturgesetz dar: „Denn der Große frisst den Kleinen, / Und der Größte frisst den Großen, / Also löst in der Natur sich / Einfach die soziale Frage.“ Den Freiherrn lässt er schwadronieren, dass sich das Blut der gesellschaftlichen Stände nicht vermischen dürfe. Die aufständischen Bauern fliehen unter den Schüssen der Verteidiger „Wie Kräh’n“ auseinander, und der Kater Hiddigeigei äußert sich über sie mit den Worten: „Doch ich hasse diese Bauern, / Hasse den Geruch des Kuhstalls, / Dessen Sieg der europä’schen / Bildung seine Atmosphäre / Gänzlich ruinieren würde.“ Der Trompeter von Säkkingen, 200. Auflage. Stuttgart 1892, Seiten 138, 140, 173, 175.
  19. Fliegende Blätter München 1848
  20. Gedichte aus dem Nachlass, Stuttgart 1889, S. 20, zweite Strophe
  21. Heinz Dieter Kittsteiner: Deutscher Idealismus. In: Etienne François, Hagen Schulze (Hrsg.): Deutsche Erinnerungsorte. Band 1. C.H. Beck, München 2009, ISBN 978-3-406-59141-9, S. 175 (eingeschränkte Vorschau in der Google-Buchsuche).
  22. Der Ausspruch wird dem Heidelberger Philosophieprofessor Kuno Fischer zugeschrieben.
  23. Text des Liedes
  24. V. J. Scheffel in Thun bei Karl Klose. In: Die Berner Woche in Wort und Bild. 1926, abgerufen am 7. Mai 2020.
  25. Hansgeorg Schmidt-Bergmann: Scheffel, Joseph Victor von (badischer Personaladel 1876). In: Neue Deutsche Biographie. (NDB). Band 22. Duncker & Humblot, Berlin 2005, ISBN 3-428-11203-2, S. 610–612 (deutsche-biographie.de).
  26. Johannes Proelß: Scheffel's Leben und Dichten. Stuttgart 1887, S. 341 u. a. (Erscheinungsjahr des Juniperus in der Biografie von 1902 korrigiert)
  27. Johannes Proelß: Scheffel's Leben und Dichten. Stuttgart 1887, S. 421
  28. Ein Scheffel-Denkmal für Bad Staffelstein. In: Obermain-Tagblatt. 4. Oktober 2020, abgerufen am 28. August 2024.
  29. Scheffelstraße (Reinickendorf). In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins; Scheffelstraße (Lichtenberg). In: Straßennamenlexikon des Luisenstädtischen Bildungsvereins (beim Kaupert).
  30. Flyer Singen – Kultur pur, Kulturbüro der Stadt Singen; Juli 2015
  31. Der Dichter im nach ihm benannten Gasthaus „Scheffellinde“ (Memento vom 19. Februar 2014 im Internet Archive) bei historische-gasthaeuser.de
  32. Reprint durch die University of Michigan, ca. 2010. Vertrieb in den USA. Frakturschrift