Irene Epple-Waigel
| Irene Epple | |||||||||||||||||||||
| Nation | |||||||||||||||||||||
| Geburtstag | 18. Juni 1957 (68 Jahre) | ||||||||||||||||||||
| Geburtsort | Seeg, Deutschland | ||||||||||||||||||||
| Karriere | |||||||||||||||||||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Disziplin | Abfahrt, Riesenslalom, Slalom, Kombination | ||||||||||||||||||||
| Status | zurückgetreten | ||||||||||||||||||||
| Karriereende | 1985 | ||||||||||||||||||||
| Medaillenspiegel | |||||||||||||||||||||
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| Platzierungen im Alpinen Skiweltcup | |||||||||||||||||||||
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Irene Epple-Waigel (* 18. Juni 1957 als Irene Epple in Seeg im Allgäu) ist eine deutsche ehemalige Skirennläuferin. Ihre jüngere Schwester Maria war ebenfalls im Alpinen Skiweltcup erfolgreich.
Biographie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ihr erster großer Erfolg war der zweite Platz bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften 1978 in der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen. Eine weitere Medaille verpasste sie im Riesenslalom: Nach dem 1. Lauf lag sie überraschend mit Startnummer 26 und mit 0,11 Sekunden Vorsprung vor ihrer Schwester (und letztlich Siegerin) Maria in Führung, fiel aber noch auf Rang 4 zurück.[1] Sie gewann in Lake Placid 1980 die olympische Silbermedaille im Riesenslalom und war im Skiweltcup 1981/82 Siegerin im Riesenslalom und in der Kombination. Bei der Schlussfeier in Lake Placid war sie Fahnenträgerin der bundesdeutschen Mannschaft. Epple gewann zwischen 1973 und 1981 sechs deutsche Meisterschaften, jeweils drei im Abfahrtslauf und im Riesenslalom. Sie wurde 1980 zur Deutschen Sportlerin des Jahres gewählt. Während ihrer Karriere erlitt sie einen Kreuzbandriss im Knie, der sechs Jahre lang unbehandelt blieb und zu einer Kniegelenksarthrose führte.[2]
In der Saison 1981/82 gab es am 4. März 1982 hatte es den einzigen Doppelsieg für die Epple-Schwestern: Im Riesentorlauf von Waterville Valley gewann Irene mit 0,26 Sekunden Vorsprung auf Maria. Im Gesamt-Weltcup erreichte Irene Epple mit Platz 2 ihre beste Platzierung ihrer Karriere. Irene Epple war Anfang der 1980er Jahr mit dem britischen Mittelstreckenläufer Sebastian Coe liiert.[3][4]
In der Saison 1982/83 gewann Irene Epple am 9. Januar 1983 in Verbier mit der Start-Nr. 5 den ersten Damen-Super-G der Weltcupgeschichte.[5][6]
Nach ihrer Karriere studierte Epple Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1992 wurde sie mit der Arbeit Die Wirkungen unterschiedlich resorbierbarer Kohlenhydrate auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel von adipösen und normalgewichtigen Probanden promoviert und arbeitete als Unfallärztin.[2] Im November 1994 heiratete sie den damaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel.[7] Sie hat mit ihm einen Sohn (* 1995).[2][8] 2004 wurde ihr der Bayerische Sportpreis in der Kategorie „Hochleistungssportler Plus“ verliehen.[9]
Epple engagierte sich im Stiftungskuratorium der Tabaluga Kinderstiftung[10] und im Rahmen der Weihnachtspäckchenaktion Geschenk mit Herz (initiiert von der Nichtregierungsorganisation humedica e. V.) für Kinder in Not.>[11] Sie war langjährige Schirmherrin der Stiftung Kindergesundheit und wurde 2016 zur Ehrenkuratorin berufen.[12] Von 2002 bis 2014 (Wiederwahl 2008) war sie zwei Amtszeiten für die CSU Kreisrätin im Kreistag des Landkreises Ostallgäu.[13][14][15]
Die Schirmherrschaft für die 1. Alpine Skiweltmeisterschaften der Gehörlosen[16] in Nesselwang im Allgäu vom 23. Februar bis 2. März 2013 übernahm Epple zusammen mit ihrem Ehemann.[17]
Erfolge
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Olympische Spiele (auch WM)
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Innsbruck 1976: 10. Abfahrt, 15. Riesenslalom
- Lake Placid 1980: 2. Riesenslalom
Weltmeisterschaften
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Garmisch-Partenkirchen 1978: 2. Abfahrt, 4. Riesenslalom
- Schladming 1982: 7. Kombination, 8. Abfahrt, 14. Riesenslalom
Weltcupwertungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Irene Epple gewann je einmal die Disziplinenwertung im Riesenslalom und in der Kombination.
| Saison | Gesamt | Abfahrt | Riesenslalom | Slalom | Kombination | |||||
|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|---|
| Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | Platz | Punkte | |
| 1972/73 | 41. | 3 | – | – | 47. | 3 | – | – | – | – |
| 1973/74 | 34. | 2 | – | – | – | – | 24. | 2 | – | – |
| 1974/75 | 13. | 60 | 7. | 38 | 19. | 5 | 13. | 11 | – | – |
| 1975/76 | 10. | 73 | 6. | 42 | 12. | 16 | 22. | 4 | 9. | 11 |
| 1976/77 | 18. | 49 | 7. | 43 | – | – | 19. | 2 | – | – |
| 1977/78 | 11. | 62 | 6. | 36 | 8. | 30 | – | – | – | – |
| 1978/79 | 3. | 189 | 5. | 81 | 3. | 105 | – | – | – | – |
| 1979/80 | 5. | 141 | 6. | 51 | 4. | 83 | 31. | 5 | 9. | 21 |
| 1980/81 | 5. | 181 | 4. | 71 | 3. | 78 | 42. | 1 | 10. | 31 |
| 1981/82 | 2. | 282 | 5. | 69 | 1. | 120 | 20. | 23 | 1. | 85 |
| 1982/83 | 6. | 117 | 18. | 24 | 7. | 65 | 38. | 2 | 3. | 40 |
| 1983/84 | 4. | 178 | 2. | 94 | 12. | 33 | 34. | 3 | 2. | 77 |
| 1984/85 | 35. | 35 | 24. | 15 | 22. | 20 | – | – | – | – |
Weltcupsiege
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Epple errang insgesamt 44 Podestplätze, davon 11 Siege:
| Datum | Ort | Land | Disziplin |
|---|---|---|---|
| 12. März 1980 | Saalbach-Hinterglemm | Österreich | Riesenslalom |
| 4. Dezember 1980 | Val-d’Isère | Frankreich | Riesenslalom |
| 4. Dezember 1981 | Val-d’Isère | Frankreich | Riesenslalom |
| 10. Dezember 1981 | Pila | Italien | Riesenslalom |
| 18. Dezember 1981 | Piancavallo | Italien | Kombination |
| 8. Januar 1982 | Pfronten | Deutschland | Riesenslalom |
| 13. Januar 1982 | Pfronten/Grindelwald | Deutschl./Schweiz | Kombination |
| 4. März 1982 | Waterville Valley | USA | Riesenslalom |
| 9. Januar 1983 | Verbier | Schweiz | Super-G |
| 7. Dezember 1983 | Val-d’Isère | Frankreich | Abfahrt |
| 11. Dezember 1983 | Val-d’Isère | Frankreich | Kombination |
Auszeichnungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Am 24. März 2011 wurde ihr von Ministerpräsident Horst Seehofer in der Bayerischen Staatskanzlei das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt.[18][19][20] Außerdem ist sie Trägerin des Silbernen Lorbeerblattes. Der Bayerische Verdienstorden wurde ihr am 5. Juli 2023 durch Ministerpräsident Markus Söder verliehen.[21]
Dokumentation
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Peter Solfrank: Irene Epple-Waigel und die Allgäuer Alpen, Bergheimat, BR Fernsehen in der ARD Mediathek, 25. Mai 2014;[22] Erstsendung: 27. Dezember 2010[23]
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Irene Epple-Waigel in der Datenbank des Internationalen Skiverbands (englisch)
- Irene Epple-Waigel in der Datenbank von SKI-DB.com (englisch)
- Irene Epple-Waigel in der Datenbank von Olympedia.org (englisch)
- Irene Epple-Waigel im Munzinger-Archiv (Artikelanfang frei abrufbar)
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Tausendsassa Annemarie. In: Arbeiter-Zeitung Wien. 5. Februar 1978, S. 13, archiviert vom am 2. April 2015; abgerufen am 1. November 2025.
- ↑ a b c Was macht eigentlich Irene Epple ( vom 2. Februar 2014 im Internet Archive), stern.de, 12. Juni 2001.
- ↑ Bald Hochzeit? (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 11. Februar 1982, archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 1. August 2021; abgerufen am 1. August 2021.
- ↑ Plötzlich vorne: Nach zwölf Jahren gelang der Allgäuerin Irene Epple der erste Sieg in einem Abfahrtsrennen um den Weltcup. Tags darauf wurde sie Zweite. In: Der Spiegel 50/1983. 11. Dezember 1983, abgerufen am 24. Oktober 2025.
- ↑ Quelle: Arbeiter-Zeitung Wien vom 10. Januar 1983, S. 9.
- ↑ Irene Epple wins first super-G (Verbier 1983) auf YouTube
- ↑ Sport-Bild & Audi präsentieren die Ski-WM ’93 – Alles über die spannenden Rennen vom 3. bis 14. Februar in Morioka (Japan), Sport-Bild vom 3. Februar 1993, S. 31ff, 33.
- ↑ Konstantin Waigel, Der Spiegel 1/1996, 31. Dezember 1995.
- ↑ Ministerin Hohlmeier gibt Preisträger 2004 für den Sportpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten bekannt: Ausgezeichnet werden: Dr. Irene Epple-Waigel aus Seeg in der Kategorie "Hochleistungssportlerplus", bildungsklick.de, 23. Juni 2004
- ↑ Unsere Drachenpost, Ausgabe 2018, S. 32, Homepage der Tabaluga Kinderstiftung
- ↑ Geschenke mit Herz, merkur.de, 7. November 2008: „An der Aktion ‚Geschenk mit Herz‘ unter Schirmherrschaft von Irene Epple-Waigel beteiligt sich der Gemeindekindergarten ‚Villa Kunterbunt‘.“
- ↑ Stiftung Kindergesundheit – Die Organisation. In: kindergesundheit.de. Abgerufen am 13. April 2020: „Nach ihrem großen Engagement als Schirmherrin der Stiftung wurde Frau Dr. Irene Epple-Waigel 2016 zur Ehrenkuratorin berufen. Wir danken ihr herzlich für Ihren langjährigen Einsatz.“
- ↑ Homepage des Landratsamtes Ostallgäu: Zusammensetzung des Kreistages ( vom 4. Januar 2009 im Internet Archive)
- ↑ Irene Epple-Waigel feiert 60. Geburtstag ( vom 23. August 2018 im Internet Archive) Bayerischer Rundfunk, 16. Juni 2017, abgerufen am 16. Juni 2017.
- ↑ Sieben Allgäuer erhalten Bayerischen Verdienstorden, merkur.de, 31. Juli 2023, abgerufen am 24. Oktober 2025: „Irene Eppel-Waigel, ehemalige Skirennläuferin. Sie war von 2002 bis 2014 Kreisrätin im Kreistag des Landkreises Ostallgäu.“
- ↑ Press conference in the city hall, Nesselwang, 21st February 2013. In: Homepage der 1. Alpine Skiweltmeisterschaften. Archiviert vom am 1. Juni 2013; abgerufen am 24. Oktober 2025: „Irene Epple Waigel, Patroness of the World Deaf Alpine“
- ↑ Nesselwang: Erste Alpine Ski-Weltmeisterschaften der Gehörlosen im Allgäu. In: all-in.de. Allgäuer Zeitung, 21. Februar 2013, abgerufen am 24. Oktober 2025: „Die Schirmherrschaft haben Ex-Ski-Spitzensportler Irene Epple-Waigel und ihr Ehemann Theo Waigel übernommen.“
- ↑ Achtung berichtigte Fassung! Terminhinweis: Ministerpräsident Seehofer händigt Bayerischen Verdienstorden und Bundesverdienstkreuz an verdiente Persönlichkeiten aus. 22. März 2011, archiviert vom am 30. Juni 2013; abgerufen am 24. Oktober 2025 (Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung vom 22. März 2011): „Epple-Waigel Dr. Irene, Ärztin, Seeg, Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“
- ↑ Bundesverdientskreuz für zwei Allgäuer. In: all-in.de. Allgäuerzeitung, 24. März 2011, abgerufen am 24. Oktober 2025.
- ↑ Bekanntgabe der Ordensträgerinnen und Ordensträger, bundespraesident.de, 1. Mai 2011
- ↑ Ordensträger Bayerischer Verdienstorden – Teilnehmer an der Aushändigung am 5. Juli 2023, auf bayern.de, abgerufen am 7. Juli 2023.
- ↑ bergheimat: Irene Epple-Waigel und die Allgäuer Alpen, br.de, 10. Juni 2014
- ↑ Berghheimat, 2. Staffel, Folge 1 bei Fernsehserien.de
| Personendaten | |
|---|---|
| NAME | Epple-Waigel, Irene |
| ALTERNATIVNAMEN | Epple, Irene (Geburtsname) |
| KURZBESCHREIBUNG | deutsche Skirennläuferin |
| GEBURTSDATUM | 18. Juni 1957 |
| GEBURTSORT | Seeg |
- Alpiner Skirennläufer (Deutschland)
- Deutscher Meister (Ski Alpin)
- Olympiateilnehmer (Deutschland)
- Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1976
- Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1980
- Teilnehmer der Olympischen Winterspiele 1984
- Teilnehmer einer Alpinen Skiweltmeisterschaft
- Sportler des Jahres (Deutschland)
- Träger des Silbernen Lorbeerblattes
- Träger des Bundesverdienstkreuzes am Bande
- Träger des Bayerischen Verdienstordens
- Sportler (Allgäu)
- Person (Seeg)
- Deutscher
- Geboren 1957
- Frau