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Irene Epple-Waigel

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Irene Epple
Nation Deutschland Deutschland
Geburtstag 18. Juni 1957 (68 Jahre)
Geburtsort Seeg, Deutschland
Karriere
Disziplin Abfahrt, Riesenslalom,
Slalom, Kombination
Status zurückgetreten
Karriereende 1985
Medaillenspiegel
Olympische Spiele 0 × Goldmedaille 1 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
Weltmeisterschaften 0 × Goldmedaille 2 × Silbermedaille 0 × Bronzemedaille
 Olympische Winterspiele
Silber Lake Placid 1980 Riesenslalom
 Alpine Skiweltmeisterschaften
Silber Garmisch-Partenk. 1978 Abfahrt
Silber Lake Placid 1980 Riesenslalom
Platzierungen im Alpinen Skiweltcup
 Einzel-Weltcupsiege 11
 Gesamtweltcup 2. (1981/82)
 Abfahrtsweltcup 2. (1983/84)
 Riesenslalomweltcup 1. (1981/82)
 Slalomweltcup 13. (1974/75)
 Kombinationsweltcup 1. (1981/82)
 Podiumsplatzierungen 1. 2. 3.
 Abfahrt 1 7 8
 Super-G 1 0 1
 Riesenslalom 6 5 7
 Kombination 3 4 1
 

Irene Epple-Waigel (* 18. Juni 1957 als Irene Epple in Seeg im Allgäu) ist eine deutsche ehemalige Skirennläuferin. Ihre jüngere Schwester Maria war ebenfalls im Alpinen Skiweltcup erfolgreich.

Ihr erster großer Erfolg war der zweite Platz bei den Alpinen Skiweltmeisterschaften 1978 in der Abfahrt in Garmisch-Partenkirchen. Eine weitere Medaille verpasste sie im Riesenslalom: Nach dem 1. Lauf lag sie überraschend mit Startnummer 26 und mit 0,11 Sekunden Vorsprung vor ihrer Schwester (und letztlich Siegerin) Maria in Führung, fiel aber noch auf Rang 4 zurück.[1] Sie gewann in Lake Placid 1980 die olympische Silbermedaille im Riesenslalom und war im Skiweltcup 1981/82 Siegerin im Riesenslalom und in der Kombination. Bei der Schlussfeier in Lake Placid war sie Fahnenträgerin der bundesdeutschen Mannschaft. Epple gewann zwischen 1973 und 1981 sechs deutsche Meisterschaften, jeweils drei im Abfahrtslauf und im Riesenslalom. Sie wurde 1980 zur Deutschen Sportlerin des Jahres gewählt. Während ihrer Karriere erlitt sie einen Kreuzbandriss im Knie, der sechs Jahre lang unbehandelt blieb und zu einer Kniegelenksarthrose führte.[2]

In der Saison 1981/82 gab es am 4. März 1982 hatte es den einzigen Doppelsieg für die Epple-Schwestern: Im Riesentorlauf von Waterville Valley gewann Irene mit 0,26 Sekunden Vorsprung auf Maria. Im Gesamt-Weltcup erreichte Irene Epple mit Platz 2 ihre beste Platzierung ihrer Karriere. Irene Epple war Anfang der 1980er Jahr mit dem britischen Mittelstreckenläufer Sebastian Coe liiert.[3][4]

In der Saison 1982/83 gewann Irene Epple am 9. Januar 1983 in Verbier mit der Start-Nr. 5 den ersten Damen-Super-G der Weltcupgeschichte.[5][6]

Nach ihrer Karriere studierte Epple Medizin an der Ludwig-Maximilians-Universität München. 1992 wurde sie mit der Arbeit Die Wirkungen unterschiedlich resorbierbarer Kohlenhydrate auf den Kohlenhydrat- und Fettstoffwechsel von adipösen und normalgewichtigen Probanden promoviert und arbeitete als Unfallärztin.[2] Im November 1994 heiratete sie den damaligen Bundesfinanzminister Theo Waigel.[7] Sie hat mit ihm einen Sohn (* 1995).[2][8] 2004 wurde ihr der Bayerische Sportpreis in der Kategorie „Hochleistungssportler Plus“ verliehen.[9]

Epple engagierte sich im Stiftungskuratorium der Tabaluga Kinderstiftung[10] und im Rahmen der Weihnachtspäckchenaktion Geschenk mit Herz (initiiert von der Nichtregierungsorganisation humedica e. V.) für Kinder in Not.>[11] Sie war langjährige Schirmherrin der Stiftung Kindergesundheit und wurde 2016 zur Ehrenkuratorin berufen.[12] Von 2002 bis 2014 (Wiederwahl 2008) war sie zwei Amtszeiten für die CSU Kreisrätin im Kreistag des Landkreises Ostallgäu.[13][14][15]

Die Schirmherrschaft für die 1. Alpine Skiweltmeisterschaften der Gehörlosen[16] in Nesselwang im Allgäu vom 23. Februar bis 2. März 2013 übernahm Epple zusammen mit ihrem Ehemann.[17]

Olympische Spiele (auch WM)

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Weltmeisterschaften

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Weltcupwertungen

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Irene Epple gewann je einmal die Disziplinenwertung im Riesenslalom und in der Kombination.

Saison Gesamt Abfahrt Riesenslalom Slalom Kombination
Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte Platz Punkte
1972/73 41. 3 47. 3
1973/74 34. 2 24. 2
1974/75 13. 60 7. 38 19. 5 13. 11
1975/76 10. 73 6. 42 12. 16 22. 4 9. 11
1976/77 18. 49 7. 43 19. 2
1977/78 11. 62 6. 36 8. 30
1978/79 3. 189 5. 81 3. 105
1979/80 5. 141 6. 51 4. 83 31. 5 9. 21
1980/81 5. 181 4. 71 3. 78 42. 1 10. 31
1981/82 2. 282 5. 69 1. 120 20. 23 1. 85
1982/83 6. 117 18. 24 7. 65 38. 2 3. 40
1983/84 4. 178 2. 94 12. 33 34. 3 2. 77
1984/85 35. 35 24. 15 22. 20

Epple errang insgesamt 44 Podestplätze, davon 11 Siege:

Datum Ort Land Disziplin
12. März 1980 Saalbach-Hinterglemm Österreich Riesenslalom
4. Dezember 1980 Val-d’Isère Frankreich Riesenslalom
4. Dezember 1981 Val-d’Isère Frankreich Riesenslalom
10. Dezember 1981 Pila Italien Riesenslalom
18. Dezember 1981 Piancavallo Italien Kombination
8. Januar 1982 Pfronten Deutschland Riesenslalom
13. Januar 1982 Pfronten/Grindelwald Deutschl./Schweiz Kombination
4. März 1982 Waterville Valley USA Riesenslalom
9. Januar 1983 Verbier Schweiz Super-G
7. Dezember 1983 Val-d’Isère Frankreich Abfahrt
11. Dezember 1983 Val-d’Isère Frankreich Kombination

Am 24. März 2011 wurde ihr von Ministerpräsident Horst Seehofer in der Bayerischen Staatskanzlei das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland ausgehändigt.[18][19][20] Außerdem ist sie Trägerin des Silbernen Lorbeerblattes. Der Bayerische Verdienstorden wurde ihr am 5. Juli 2023 durch Ministerpräsident Markus Söder verliehen.[21]

Einzelnachweise

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  1. Tausendsassa Annemarie. In: Arbeiter-Zeitung Wien. 5. Februar 1978, S. 13, archiviert vom Original am 2. April 2015; abgerufen am 1. November 2025.
  2. a b c Was macht eigentlich Irene Epple (Memento vom 2. Februar 2014 im Internet Archive), stern.de, 12. Juni 2001.
  3. Bald Hochzeit? (PDF) In: Hamburger Abendblatt. 11. Februar 1982, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 1. August 2021; abgerufen am 1. August 2021.
  4. Plötzlich vorne: Nach zwölf Jahren gelang der Allgäuerin Irene Epple der erste Sieg in einem Abfahrtsrennen um den Weltcup. Tags darauf wurde sie Zweite. In: Der Spiegel 50/1983. 11. Dezember 1983, abgerufen am 24. Oktober 2025.
  5. Quelle: Arbeiter-Zeitung Wien vom 10. Januar 1983, S. 9.
  6. Irene Epple wins first super-G (Verbier 1983) auf YouTube
  7. Sport-Bild & Audi präsentieren die Ski-WM ’93 – Alles über die spannenden Rennen vom 3. bis 14. Februar in Morioka (Japan), Sport-Bild vom 3. Februar 1993, S. 31ff, 33.
  8. Konstantin Waigel, Der Spiegel 1/1996, 31. Dezember 1995.
  9. Ministerin Hohlmeier gibt Preisträger 2004 für den Sportpreis des Bayerischen Ministerpräsidenten bekannt: Ausgezeichnet werden: Dr. Irene Epple-Waigel aus Seeg in der Kategorie "Hochleistungssportlerplus", bildungsklick.de, 23. Juni 2004
  10. Unsere Drachenpost, Ausgabe 2018, S. 32, Homepage der Tabaluga Kinderstiftung
  11. Geschenke mit Herz, merkur.de, 7. November 2008: „An der Aktion ‚Geschenk mit Herz‘ unter Schirmherrschaft von Irene Epple-Waigel beteiligt sich der Gemeindekindergarten ‚Villa Kunterbunt‘.“
  12. Stiftung Kindergesundheit – Die Organisation. In: kindergesundheit.de. Abgerufen am 13. April 2020: „Nach ihrem großen Engagement als Schirmherrin der Stiftung wurde Frau Dr. Irene Epple-Waigel 2016 zur Ehrenkuratorin berufen. Wir danken ihr herzlich für Ihren langjährigen Einsatz.“
  13. Homepage des Landratsamtes Ostallgäu: Zusammensetzung des Kreistages (Memento vom 4. Januar 2009 im Internet Archive)
  14. Irene Epple-Waigel feiert 60. Geburtstag (Memento vom 23. August 2018 im Internet Archive) Bayerischer Rundfunk, 16. Juni 2017, abgerufen am 16. Juni 2017.
  15. Sieben Allgäuer erhalten Bayerischen Verdienstorden, merkur.de, 31. Juli 2023, abgerufen am 24. Oktober 2025: „Irene Eppel-Waigel, ehemalige Skirennläuferin. Sie war von 2002 bis 2014 Kreisrätin im Kreistag des Landkreises Ostallgäu.“
  16. Press conference in the city hall, Nesselwang, 21st February 2013. In: Homepage der 1. Alpine Skiweltmeisterschaften. Archiviert vom Original am 1. Juni 2013; abgerufen am 24. Oktober 2025: „Irene Epple Waigel, Patroness of the World Deaf Alpine“
  17. Nesselwang: Erste Alpine Ski-Weltmeisterschaften der Gehörlosen im Allgäu. In: all-in.de. Allgäuer Zeitung, 21. Februar 2013, abgerufen am 24. Oktober 2025: „Die Schirmherrschaft haben Ex-Ski-Spitzensportler Irene Epple-Waigel und ihr Ehemann Theo Waigel übernommen.“
  18. Achtung berichtigte Fassung! Terminhinweis: Ministerpräsident Seehofer händigt Bayerischen Verdienstorden und Bundesverdienstkreuz an verdiente Persönlichkeiten aus. 22. März 2011, archiviert vom Original am 30. Juni 2013; abgerufen am 24. Oktober 2025 (Pressemitteilung der Bayerischen Staatsregierung vom 22. März 2011): „Epple-Waigel Dr. Irene, Ärztin, Seeg, Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland“
  19. Bundesverdientskreuz für zwei Allgäuer. In: all-in.de. Allgäuerzeitung, 24. März 2011, abgerufen am 24. Oktober 2025.
  20. Bekanntgabe der Ordensträgerinnen und Ordensträger, bundespraesident.de, 1. Mai 2011
  21. Ordensträger Bayerischer Verdienstorden – Teilnehmer an der Aushändigung am 5. Juli 2023, auf bayern.de, abgerufen am 7. Juli 2023.
  22. bergheimat: Irene Epple-Waigel und die Allgäuer Alpen, br.de, 10. Juni 2014
  23. Berghheimat, 2. Staffel, Folge 1 bei Fernsehserien.de