Gottfriedsreuth
Gottfriedsreuth
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Koordinaten: | 50° 14′ N, 11° 52′ O |
Höhe: | 560–583 m ü. NHN |
Einwohner: | 43 (25. Mai 1987)[1] |
Eingemeindung: | 1. Januar 1977 |
Postleitzahl: | 95126 |
Vorwahl: | 09284 |
![]() Lage von Gottfriedsreuth in Schwarzenbach an der Saale
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Ortsansicht
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Gottfriedsreuth (auch Göpfersreuth genannt) ist ein Gemeindeteil der Stadt Schwarzenbach an der Saale im Landkreis Hof (Oberfranken, Bayern).[2] Die Gemarkung Gottfriedsreuth liegt teils auf dem Gemeindegebiet von Konradsreuth, teils auf dem Gemeindegebiet von Schwarzenbach an der Saale. Sie hat eine Fläche von 5,892 km² und ist in 221 Flurstücke aufgeteilt, die eine durchschnittliche Fläche von 26659,60 m² haben.[3] In ihr liegen neben dem namensgebenden Ort die Gemeindeteile Engel, Gläsel, Höferberg und Wölbersbach.[4]
Geografie
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Das Dorf liegt noch erkennbar in einer Rodungsinsel auf einem Höhenzug des Frankenwaldes. Die Kreisstraße HO 10 führt nach Oberpferdt (1,5 km nördlich) bzw. nach Fletschenreuth (2,2 km östlich). Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Wölbersbach zur Kreisstraße HO 25 (1,9 km südwestlich). Ein Anliegerweg führt nach Höferberg (0,3 km südlich).[5]
Geschichte
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gottfriedsreuth lag an der Altstraße zwischen Münchberg und Hof. Laut dem Hennebergischen Lehensverzeichnis von 1317 wurden zwei Höfe der Familie von Hirschberg auf Ebnath als Reichslehen übertragen. Weitere Besitzer im Ort waren hauptsächlich das Hofer Hospital und mit einem Hof die Familie von Kotzau auf Fattigau.[6] Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bestand Gottfriedsreuth aus sieben Anwesen. Die Hochgerichtsbarkeit sowie die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte das bayreuthische Stadtvogteiamt Hof. Grundherren waren das Hospitalamt Hof (4 Anwesen) und das Kastenamt Hof (1 Anwesen) und die Fürsten Schönburg-Waldenburg (2 Anwesen).[7]
Von 1797 bis 1810 unterstand Gottfriedsreuth dem Justiz- und Kammeramt Hof. Nachdem im Jahr 1810 das Königreich Bayern das Fürstentum Bayreuth käuflich erworben hatte, wurde der Ort bayerisch. Infolge des Ersten Gemeindeedikts wurde Gottfriedsreuth dem 1812 gebildeten Steuerdistrikt Martinsreuth zugewiesen.[8] Zugleich entstand die Ruralgemeinde Gottfriedsreuth mit den Orten Engel, Gläsel, Höferberg, Tennenreuth und Wölbersbach. Sie war in Verwaltung und Gerichtsbarkeit dem Landgericht Hof zugeordnet und in der Finanzverwaltung dem Rentamt Hof (1919 in Finanzamt Hof umbenannt). Ab 1862 gehörte Gottfriedsreuth zum Bezirksamt Hof (1939 in Landkreis Hof umbenannt). Die Gerichtsbarkeit blieb beim Landgericht Hof (1879 in Amtsgericht Hof umgewandelt). 1964 hatte die Gemeinde eine Gebietsfläche von 5,890 km².[9] Im Zuge der Gebietsreform in Bayern wurde die Gemeinde Gottfriedsreuth am 31. Dezember 1976 aufgelöst: Engel, Gläsel und Wölbersbach wurden nach Konradsreuth eingemeindet, Gottfriedsreuth und Höferberg nach Schwarzenbach an der Saale.[10][11]
Ehemaliges Baudenkmal
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Haus Nr. 3: Zweigeschossiges Wohnstallhaus des 18. Jahrhunderts mit Krüppelwalmdach. Drei zu sieben Obergeschossfenster. Profilierte, geohrte Fenster- und Türrahmung.[12]
Einwohnerentwicklung
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gemeinde Gottfriedsreuth
Jahr | 1819 | 1840 | 1852 | 1855 | 1861 | 1867 | 1871 | 1875 | 1880 | 1885 | 1890 | 1895 | 1900 | 1905 | 1910 | 1919 | 1925 | 1933 | 1939 | 1946 | 1950 | 1952 | 1961 | 1970 |
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Einwohner | 191 | 206 | 205 | 210 | 209 | 207 | 211 | 210 | 213 | 196 | 174 | 169 | 161 | 184 | 175 | 193 | 166 | 151 | 119 | 188 | 158 | 141 | 120 | 122 |
Häuser[13] | 30 | 30 | 29 | 28 | 26 | 27 | 26 | |||||||||||||||||
Quelle | [8] | [14] | [14] | [14] | [15] | [16] | [17] | [18] | [19] | [20] | [21] | [14] | [22] | [14] | [23] | [14] | [24] | [14] | [14] | [14] | [25] | [14] | [9] | [26] |
Ort Gottfriedsreuth
Jahr | 1799 | 1819 | 1861 | 1871 | 1885 | 1900 | 1925 | 1950 | 1961 | 1970 | 1987 |
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Einwohner | 42 | 64 | 58 | 70 | 84 | 48 | 45 | 49 | 32 | 34 | 43 |
Häuser[13] | 7 | 13 | 9 | 7 | 8 | 8 | 10 | ||||
Quelle | [7] | [8] | [15] | [17] | [20] | [22] | [24] | [25] | [9] | [26] | [1] |
Religion
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Gottfriedsreuth ist seit der Reformation evangelisch-lutherisch geprägt und bis heute nach St. Gumbertus (Schwarzenbach an der Saale) gepfarrt.[9]
Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Johann Kaspar Bundschuh: Gottfriedsreuth. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 2: El–H. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1800, DNB 790364298, OCLC 833753081, Sp. 367 (Digitalisat).
- August Gebeßler: Stadt und Landkreis Hof (= Bayerische Kunstdenkmale. Band 7). Deutscher Kunstverlag, München 1960, DNB 451450965, S. 42.
- Dietmar Herrmann, Helmut Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land. Lexikon. Ackermannverlag, Hof (Saale) 2000, ISBN 3-929364-18-2, Sp. 223.
- Wilhelm Malter – Oberfranken-Ost. Heroldsberg 1984, S. 348f.
- Friedrich von Schönburg-Waldenburg, Rudolf Timper: Geschichte von Schwarzenbach an der Saale. Schwarzenbach an der Saale 1908. S. 128.
Weblinks
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- Gottfriedsreuth in der Ortsdatenbank von bavarikon, abgerufen am 13. Mai 2025.
- Gottfriedsreuth in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 13. Mai 2025.
- Gottfriedsreuth im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie, abgerufen am 13. Mai 2025.
Fußnoten
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ a b Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, OCLC 231287364, S. 308 (Digitalisat).
- ↑ Stadt Schwarzenbach a.d.Saale, Liste der amtlichen Gemeindeteile/Ortsteile im BayernPortal des Bayerischen Staatsministerium für Digitales, abgerufen am 17. Dezember 2024.
- ↑ Gemarkung Gottfriedsreuth (091896). In: geoindex.io. Geoindex Aktiengesellschaft, abgerufen am 13. Mai 2025.
- ↑ Webkarte. ALKIS®-Verwaltungsgrenzen – Gemarkungen. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Mai 2025.
- ↑ Ortskarte 1:10.000. Darstellung mit Schummerung. In: BayernAtlas. LDBV, abgerufen am 13. Mai 2025 (Die gemessenen Entfernungsangaben entsprechen Luftlinie).
- ↑ D. Herrmann, H. Süssmann: Fichtelgebirge, Bayerisches Vogtland, Steinwald, Bayreuther Land, Sp. 223.
- ↑ a b J. K. Bundschuh: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken, Bd. 2, Sp. 367.
- ↑ a b c A. H. Hoenig (Hrsg.): Topographisch-alphabetisches Handbuch über die in dem Ober-Mainkreise befindlichen Städte, Märkte, Dörfer, Weiler, Mühlen und Einöden. Bayreuth 1820, OCLC 165644543, S. 37 (Digitalisat). Für die Gemeinde Gottfriedsreuth zuzüglich Engel (S. 24) und Wölbersbach mit Gläsel (S. 139).
- ↑ a b c d Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, OCLC 230947413, Abschnitt II, Sp. 683–684 (Digitalisat).
- ↑ Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart / Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 687 (Statistische Bibliothek des Bundes und der Länder [PDF; 41,1 MB]).
- ↑ Schwarzenbach an der Saale > Politische Einteilung. In: wiki.genealogy.net. Verein für Computergenealogie, abgerufen am 13. Mai 2025.
- ↑ A. Gebeßler: Landkreis Hof, S. 42. Denkmalschutz aufgehoben, Objekt evtl. abgerissen.
- ↑ a b Es sind nur bewohnte Häuser angegeben. 1799 werden diese als Häuser bezeichnet, von 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- ↑ a b c d e f g h i j Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis : Die Einwohnerzahlen der Gemeinden Bayerns in der Zeit von 1840 bis 1952 (= Beiträge zur Statistik Bayerns. Heft 192). München 1954, DNB 451478568, OCLC 311071516, S. 146, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00066439-3 (Digitalisat).
- ↑ a b Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, OCLC 457951812, Sp. 881, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- ↑ Kgl. statistisches Bureau (Hrsg.): Verzeichniß der Gemeinden des Königreichs Bayern nach dem Stande der Bevölkerung im Dezember 1867. XXI. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. Ackermann, München 1869, S. 137 (Digitalisat).
- ↑ a b Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, OCLC 183234026, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1053, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Hergestellt auf Grund der neuen Organisation der Regierungsbezirke, Bezirksämter und Gerichtsbezirke. Nachtrag zum Heft 36 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1879, OCLC 992516308, S. 53 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern. Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1880. Heft 35 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1882, OCLC 460588127, S. 152 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, OCLC 1367926131, Abschnitt III, Sp. 998 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichniss für das Königreich Bayern : Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dez. 1890. Heft 58 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1892, OCLC 162230561, S. 152 (Digitalisat).
- ↑ a b K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, DNB 361988931, OCLC 556534974, Abschnitt II, Sp. 1047 (Digitalisat).
- ↑ K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Gemeinde-Verzeichnis für das Königreich Bayern Nach der Volkszählung vom 1. Dezember 1910 und dem Gebietsstand vom 1. Juli 1911. Heft 84 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1911, OCLC 162230664, S. 152 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, DNB 361988923, OCLC 215857246, Abschnitt II, Sp. 1081 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, OCLC 183218794, Abschnitt II, Sp. 929 (Digitalisat).
- ↑ a b Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, OCLC 220710116, S. 155 (Digitalisat).