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Femtech

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Femtech (kurz für female technology) ist ein Begriff für Software und Dienstleistungen, die auf die Gesundheit von Frauen zugeschnittene Technologien nutzen. Femtech konzentriert sich auf Apps zur Überwachung der Periode und Menstruation. Weitere Aspekte sind Fruchtbarkeit, reproduktive Gesundheit, Schwangerschaft, Stillen sowie sexuelle Gesundheit.

Femtech-Firmen arbeiten daran, den Gender-Data-Gap weiter zu schließen.[1][2] Der Begriff „Femtech“ wurde 2016 von Ida Tin, der Entwicklerin der Menstruations-Tracking-App Clue geprägt. Femtech-Anwendungen gibt es in verschiedenen Formen, z. B. als mobile Apps, Wearables und medizinische Geräte.

Unternehmen und Produkte

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Der Schweizer Hersteller Valley Electronics baute im Jahr 1986 den ersten Fruchtbarkeits-Tracker, der „Baby Comp“ genannt wurde.[3] Eine moderne Variante wird unter dem Namen „Daysy-Fertility Tracker“ vertrieben, der das erste Produkt war, das App-Technologie benutzte.

Heute gibt es zahlreiche Femtech-Unternehmen, die eine Vielzahl an verschiedenen Produkten auf der ganzen Welt vertreiben. Das Beratungsunternehmen Frost & Sullivan schätzte 2021, dass der Femtech-Markt 50 Milliarden US-Dollar bis 2025 wert sein wird.[4]

Bekannte Unternehmen für Femtech sind Clue, Flo, FEMNA, DOT, Inne, Glow, Eve, Cycles, Ava, My Calendar, Life, The Female Company, theblood, oder Lady Cycle.[5][6][7][8][9] Das deutsche Startup EndoHealth hat das erste digital zugelassene Produkt für Patientinnen mit Endometriose hergestellt.[10] HelloInside ist ein Wiener Startup, bietet Glukoseüberwachung für Frauen via App an.[11] Services wie IVF, Social Freezing und medizinische Behandlungen werden von Firmen wie Univfy, Progyny, Apricity oder Prelude Fertility angeboten.[12] Femtasy ist ein Unternehmen, das erotische Hörspiele für Frauen herstellt und vertreibt. Durch ihr digitales Produkt wird Femtasy oft in der Kategorie Femtech erwähnt.[13]

Einzelnachweise

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  1. Deutscher Ärztinnenbund e.V.: Femtech – die Hoffnung auf eine gendergerechte Medizin. Abgerufen am 2. April 2025.
  2. M. V. S. Import: Femtech: Frauen im Fokus – Daten helfen. 17. Februar 2025, abgerufen am 2. April 2025.
  3. Ingo Braun: Computer und Intimität: der Baby-Computer; eine techniksoziologische Fallstudie. Ed. Sigma, Berlin 1987, ISBN 3-924859-32-9.
  4. Femtech: Eine Branche mit Potenzial – vor allem für Investoren. 22. März 2021, abgerufen am 2. April 2025.
  5. Swantje Jung: 10 FemTech startups from Germany you should know. Abgerufen am 2. April 2025 (englisch).
  6. Bérénice Magistretti: The rise of femtech: women, technology, and Trump In: VentureBeat, 5. Februar 2017. Abgerufen am 12. April 2017 
  7. 15 FemTech Startups to watch in 2023 - betahaus | Berlin. Abgerufen am 2. April 2025.
  8. Emma Hinchliffe: Why 2016 was a huge year for women's health tech, Mashable, 29. Dezember 2016. Abgerufen am 12. April 2017 
  9. Testsieger Stiftung Warentest Zyklus-Apps. In: Zyklus-Apps - Stiftung Warentest. Abgerufen am 6. Mai 2019.
  10. Endo Health GmbH – Das erste, digitale, zugelassene Medizinprodukt für Frauen mit Endometriose! In: Spitzenverband Digitale Gesundheitsversorgung e.V. Abgerufen am 2. April 2025 (deutsch).
  11. Astrid Wenz: FemTech-Startup Hello Inside holt sich 1,65-Millionen-Euro-Investment. In: brutkasten. 9. September 2024, abgerufen am 2. April 2025.
  12. Adrienne Jane Burke: Startup's Data Helps Women Succeed with In Vitro Fertilization, Techonomy Media, 4. März 2013. Abgerufen am 6. Juni 2017 
  13. findmyfemtech - Femtech Database | Discover Femtech Brands. Abgerufen am 2. April 2025 (amerikanisches Englisch).