Bioengineering
Der Begriff englisch Bioengineering ‚Bioingenieurwesen‘ bezeichnet eine interdisziplinäre Ingenieurwissenschaft, die Erkenntnisse und Methoden der Biologie, Biochemie und Medizin bzw. Medizintechnik mit anderen Teilgebieten der Ingenieurwissenschaften verbindet, um neue medizinische oder biotechnologische Verfahren zu entwickeln.[1][2]
Bioengineering ist eng mit der Biotechnologie verwandt und ist auch ein Studiengang. Ein verwandtes Fachgebiet ist das biomedizinische Ingenieurwesen bzw. die biomedizinische Forschung.
Definition
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Im Detail unterscheiden sich die von verschiedenen Forschungseinrichtungen genutzten Definitionen dabei zum Teil sehr stark. Verwendet man eine enggefasste Definition, handelt es sich bei Bioengineering um die Anwendung von Prinzipien der Ingenieur- und Naturwissenschaften auf Gewebe, Zellen und Moleküle.[3] Wird der Begriff aber weiter gefasst, gehören zum Beispiel auch die Medizintechnik oder die Prothetik dazu.[4][5]
Anwendungen
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Ein Beispiel für erfolgreiches Bioengineering im engeren Sinne stellt die Umkehrung des β-Oxidation-Stoffwechselwegs in E. coli dar.
Diese gelang 2011 an der Rice-Universität in Houston. Dieser Weg, in den geeigneten Mikroorganismen realisiert, kann Biokraftstoffe effizienter produzieren als die normale Fettsäuresynthese.[6]
Siehe auch
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]Literatur
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- A. Terry Bahill: Bioengineering: Biomedical, Medical and Clinical Engineering. Prentice-Hall, Englewood Cliffs, N.J 1981, ISBN 978-0-13-076380-8 (englisch, archive.org).
- Michael M. Domach: Introduction to Biomedical Engineering (= Pearson Prentice Hall bioengineering). Pearson Prentice Hall, Upper Saddle River, NJ 2004, ISBN 978-0-13-061977-8 (englisch, archive.org).
- Elizabeth Lachner: Bioengineering (= The Biotechnology Revolution Series). Rosen Publishing Group, Chicago, IL 2015, ISBN 978-1-62275-580-6 (englisch, archive.org).
- Renu Vyas (Hrsg.): Advances in Bioengineering. Springer Singapore, Singapore 2020, ISBN 978-981-15-2062-4, doi:10.1007/978-981-15-2063-1 (englisch).
Einzelnachweise
[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]- ↑ Bryan Hanley: Bioengineering. In: Natural and Unnatural Product Chemistry. Springer Nature Switzerland, Cham 2025, ISBN 978-3-03181697-0, S. 155–176, doi:10.1007/978-3-031-81698-7_6 (englisch, springer.com [abgerufen am 6. November 2025]).
- ↑ Philip Brey, Saskia Nagel: Bioengineering. In: Encyclopedia of Global Bioethics. Springer International Publishing, Cham 2015, ISBN 978-3-319-05544-2, S. 1–12, doi:10.1007/978-3-319-05544-2_43-1 (englisch, springer.com [abgerufen am 6. November 2025]).
- ↑ Administrator: Bioengineering & KOPF. Archiviert vom am 12. Mai 2011; abgerufen am 6. November 2025 (deutsch).
- ↑ What is Bioengineering? Abgerufen am 10. Februar 2020.
- ↑ Über die Munich School of BioEngineering. Archiviert vom (nicht mehr online verfügbar) am 8. August 2020; abgerufen am 11. Mai 2020. Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- ↑ Clementina Dellomonaco, James M. Clomburg, Elliot N. Miller, Ramon Gonzalez: Engineered reversal of the β-oxidation cycle for the synthesis of fuels and chemicals. In: Nature. Band 476, Nr. 7360, August 2011, ISSN 0028-0836, S. 355–359, doi:10.1038/nature10333 (englisch, nature.com [abgerufen am 6. November 2025]).