Geplante Ergänzungen
- zum Artikel Stichprobenverteilung
- zum Artikel Hahn-Jordan-Zerlegung
Bei der bayesianischen Inferenz wird die A-priori-Verteilung, die auf dem Parameterraum eines zu schätzenden Parameters definiert ist, unter Berücksichtigung der Wahrscheinlichkeitsverteilung des Stichprobenvektors
und unter Verwendung eines realisierten und beobachteten Wertes
des Stichprobenvektors in die A-posteriori-Verteilung transformiert. Dabei ist die A-posteriori-Verteilung proportional zum Produkt aus A-priori-Verteilung und der Likelihoodfunktion. Die Likelihoodfunktion gibt im diskreten Fall die Wahrscheinlichkeit und im stetigen Fall die Wahrscheinlichkeitsdichte des beobachten Wertes
für alternative Parameter an und wird als Funktion auf dem Parameterraum interpretiert.
Falls eine suffiziente Stichprobenfunktion (suffiziente Statistik) existiert, kann die Stichprobenverteilung dieser Stichprobenfunktion an die Stelle der Verteilung des Stichprobenvektors treten, ohne dass sich die resultierende A-posteriori-Verteilung ändert.
Die Stichprobenvariablen
seien stochastisch unabhängig und identisch Bernoulli-verteilt mit unbekanntem Bernoulli-Parameter
. Die Wahrscheinlichkeitsverteilung des Stichprobenvektors
ist dann

wobei
.
Wenn
die gegebene Dichtefunktion einer A-Priori-Verteilung auf dem Intervall
ist und
ein relasierter und beobachteter Wert des Suchprobenvektors
ist, dann ist die Dichtefunktion
der A-Posteriori-Verteilung proportional zum Produkt aus
und der Likelihoodfunktion

Es gilt also
.
Die Summe
der Stichprobenvariablen ist eine suffiziente Stichprobenfunktion für den Parameter
mit der Stichprobenverteilung

und der Likelihoodfunktion

Da sich die Likelihoodfunktionen
und
nur durch einen konstanten Faktor unterscheiden, gilt auch
.
Die bayessche Inferenz beruhend auf der Verteilung des Stichprobenvektors und auf der Stichprobenverteilung der suffizienten Stichprobenfunktion führt zur selben A-Posteriori-Verteilung. Zu diesem Beispiel siehe auch Bayessche Statistik#Bayessche Inferenz am Beispiel des Münzwurfes und Suffiziente Statistik#Beispiel Binomialverteilung.
Gegeben sei der signierte Maßraum
mit
und mit
und
. Es ist
und
.
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ist ein signiertes Maß;
und
sind Maße. Die Mengenfunktion
ist nicht additiv und darf nicht mit der Totalvariation
verwechselt werden.
Die Totalvariationsnorm des signierten Maßes
ist
.
Gegeben seien der Meßraum
mit
,
und die beiden Wahrscheinlichkeitsmaße
und
.
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Der Variationsabstand[1] zweier Wahrscheinlichkeitsmaße
und
, die auf demselben Messraum definiert sind, ist die Totalvariationsnorm des signierten Maßes

Im Beispiel gilt
.
Eine ähnliche Distanz ist
.
Allgemein gilt für zwei Wahrscheinlichkeitsmaße auf demselben Messraum

(Quelle?, Beweis?)
Im Beispiel ist
.
Von einigen Autoren wird die Distanz
als Variationsabstand oder Totalvariationsdistanz bezeichnet, obwohl sich die beiden Distanzen um den Faktor 2 unterscheiden. Daraus ergeben sich Verwechselungen und Inkonsistenzen in der Literatur. (Z. B. Abweichung zwischen englischer und französischer Wikipedia).
Für einen diskreten Messraum
mit abzählbarem
und zwei Wahrscheinlichkeitsmaße
und
, die auf
definiert sind, gilt

Gegeben seien der Meßraum
mit
,
und die beiden endlichen signierten Maße
und
mit
und
für
.
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Der Variationsabstand der signierten Maße
und
ist

Für die Distanz
gilt
.
Die für zwei Wahrscheinlichkeitsmaße gültige Proportionalität

gilt nicht analog für signierte Maße,
Für
und
gilt
und
.
Für
und
gilt
und
.
- ↑ Metriken in der Wahrscheinlichkeitstheorie. In: P. H. Müller (Hrsg.): Lexikon der Stochastik – Wahrscheinlichkeitsrechnung und mathematische Statistik. 5. Auflage. Akademie-Verlag, Berlin 1991, ISBN 978-3-05-500608-1, S. 257–259.