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Allister Loder

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

Allister Loder (* 28. Juli 1989)[1] ist ein britisch-deutscher Verkehrsforscher und Professor für Mobility Policy an der Technischen Universität München (TUM).[2] Zum 1. September 2025 wurde er als Mitglied in den Expertenrat für Klimafragen berufen.[3][4]

Loder besuchte das Friedrich-Ebert-Gymnasium in Hamburg, wo er 2009 das Abitur erlangte. Anschließend studierte er Mechatronik an der Technischen Universität Hamburg (2012 Bachelor of Science) und Energy Science and Technology an der ETH Zürich (2015 Master of Science).[1] 2019 wurde er an der ETH Zürich im Verkehrswesen promoviert.[5] Anfang 2020 wechselte er als Berater für Mobilitätsdaten und -simulationen zu den Schweizerischen Bundesbahnen (SBB).[5] Von 2021 bis 2023 war Loder Postdoc am Lehrstuhl für Verkehrstechnik der TUM.[5] 2023 gründete er eine von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderte Emmy-Noether-Forschungsgruppe und wurde als Professor für Mobility Policy an die TUM berufen.[5][2]

In Forschung und Lehre befasst sich Loder mit Mobilitätspolitik, der Bewertung von Mobilitätsinnovationen und -interventionen sowie mit mobilitätspolitischen Instrumenten auf Basis empirischer Daten und Simulationen.[5] Zu seinen Schwerpunkten zählen Beiträge zum makroskopischen Fundamentaldiagramm und dessen Anwendung in Planung und Politik, die Untersuchung neuer Ansätze für Straßennutzungsgebühren sowie die empirische Analyse der Einführung des 9-Euro-Tickets und des Deutschlandtickets.[2] In Scientific Reports veröffentlichte er 2019 eine Arbeit zur Kapazität urbaner Verkehrsnetze, die anhand von Daten aus über 40 Städten die Vorhersagbarkeit kritischer Netzwerkauslastungen zeigt.[6] 2022 stellte er in Transportation Research Part A ein dreidimensionales MFD-basiertes Netzdesign-Modell vor, das Preis- und Investitionsentscheidungen in multimodalen Systemen gemeinsam analysiert.[7] Mit der Panel-Studie Mobilität.Leben untersuchte Loder die verkehrlichen Wirkungen des 9-Euro-Tickets und setzte die Erhebung für das Deutschlandticket fort.[8] Erste Auswertungen der TUM berichten, dass das Deutschlandticket die Autonutzung nur begrenzt verringert, zugleich aber die Attraktivität des ÖPNV steigert.[9] Im August 2025 wurde Loder als Verkehrsforscher und Professor in München in den Expertenrat für Klimafragen berufen, dessen Aufgaben im Bundes-Klimaschutzgesetz festgelegt sind.[4][3]

Einzelnachweise

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  1. a b Curriculum vitae. Prof. Dr. sc. ETH Allister Loder. In: gov.sot.tum.de. (PDF; 0,3 MB) Abgerufen am 27. August 2025.
  2. a b c Prof. Dr. Allister Loder – TUM Professoren. In: TUM. Abgerufen am 16. August 2025.
  3. a b Bundesregierung beruft Mitglieder für die zweite Amtsperiode des Expertenrats für Klimafragen ab dem 1. September 2025. In: Expertenrat für Klimafragen. 6. August 2025, abgerufen am 16. August 2025.
  4. a b Nick Reimer: Fragwürdige Besetzung: Im Expertenrat für Klimafragen gibts drei Neue und zwei Alte. In: taz.de. 15. August 2025, abgerufen am 16. August 2025.
  5. a b c d e Allister Loder – Professur für Mobility Policy. In: TUM School of Social Sciences and Technology. Abgerufen am 16. August 2025.
  6. Understanding traffic capacity of urban networks. In: PubMed. 8. November 2019, abgerufen am 16. August 2025 (englisch).
  7. Optimal pricing and investment in a multi-modal city — Introducing a macroscopic network design problem based on the MFD. In: Transportation Research Part A. 2022, abgerufen am 16. August 2025 (englisch).
  8. The Mobilität.Leben Study: a Year-Long Mobility-Tracking Panel Observing Germany’s Natural Travel Behavior Experiments. In: arXiv. 9. August 2023, abgerufen am 16. August 2025 (englisch).
  9. Deutschlandticket hardly reduces use of cars. In: TUM – Pressemitteilung. 29. August 2023, abgerufen am 16. August 2025 (englisch).