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Felix von Dobschütz

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Felix von Dobschütz, Superintendent des Bezirks Oppeln
Das Wappen der Familie von Dobschütz
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Pastor Felix von Dobschütz
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Postkarte aus Oppeln von 1909 mit Pastor Felix von Dobschütz
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Postkarte aus Oppeln von 1913 mit Pastor Felix von Dobschütz

Felix Hans Otto Max von Dobschütz (* 9. September 1867 in Langhermsdorf, Kr. Freystadt, Niederschlesien; † 5. Januar 1936 in Herischdorf (Riesengebirge) bei Bad Warmbrunn, Kreis Hirschberg, Niederschlesien) war Superintendent des Landkreises Oppeln und Ehrenritter des Johanniter-Ordens.

Familie

Er war der Sohn des kaiserlichen Oberpostassistenten Maximilian von Dobschütz und der Emilie Schilasky.

Dobschütz heiratete am 30. Juni 1896 in Kuttenberg, Kr. Löwenberg (Böhmen) Julie von Görtz und Astein (* 30. Juni 1874 in Chrudim, Böhmen; † 29. Juni 1945 in Vohburg an der Donau, Kr. Pfaffenhofen an der Ilm, Bayern), die Tochter des k.u.k. österreichisch-ungarischen Kämmerers und Generalmajors Gustav von Görtz und Astein (auch "Görtz von Asten" oder "Görtz von Astein" genannt) und dessen 1. Ehefrau Martha von Prittwitz und Gaffron.

Leben

Nach dem Besuch des Gymnasiums in Lauban studierte Dobschütz Theologie an den Universitäten Breslau und Berlin. Anschließend erhielt er seine erste Pfarrstelle in Karoschke, heute ein Ortsteil von Oborniki Śląskie (deutsch: Obernigk) im Trebnitz (Niederschlesien), ab 1901 war er dann Zweiter Pastor in Oppeln. Im Jahr 1914 wurde er Erster Pastor (Pastor primus) und Superintendent des Landkreises Oppeln.

Die ständig wachsende evangelische Gemeinde in Oppeln bot Dobschütz ein weites Arbeitsfeld. Außer der Oppelner Kirche gab es noch fünf auswärtige Kirchen bzw. Predigtstätten, die regelmäßig versorgt werden mussten. Doch seine ihm angeborene Rednergabe konnte sich auf diese Weise voll auswirken. Außerdem gab es in Oppeln eine große Anzahl sehr aktiver Vereine, die in ihren wöchentlichen oder monatlichen Versammlungen ebenfalls von ihm betreut wurden.

Während Dobschütz' Amtszeit wurde die evangelische Kirche in Gräfenort erbaut. Besonders aber wandte er seine ganze Kraft in den 20er Jahren dem Umbau und der Erweiterung der Oppelner Stadtpfarrkirche zu, die unter seiner Leitung und unter sachverständiger Beratung des damaligen Landeskonservators Dr. Burgemester zu einem baulichen Schmuckstück wurde.

Zur gleichen Zeit war Dobschütz viele Jahre Militärseelsorger der Oppelner Garnison und gab in den ersten 20 Jahren seiner Oppelner Tätigkeit den evangelischen Religionsunterricht im katholischen Gymnasium Oppelns. Aufgrund der Vielseitigkeit seiner kirchlichen Tätigkeit wurden ihm stets Vikare zur Ausbildung zugeteilt, die sich noch in späteren Jahren immer gern an ihn erinnerten.

Im Jahr 1933 trat Dobschütz in den Ruhestand, siedelte nach Herischdorf im Riesengebirge über, wo er am 6. Januar 1936 im Alter von 68 Jahren starb. Während in Oppeln 1 Stunde lang die Glocken der evangelischen Stadtpfarrkirche ihm zum Gedenken läuteten, fand Dobschütz auf dem Liegnitzer Zentralfriedhof an der Seite der Eltern seine letzte Ruhestätte.

Bericht über die Trauerfeier 1936

Das „Oppelner Heimatblatt“ berichtete im Januar 1962 über die Trauerfeierlichkeiten zum Begräbnis am 9. Januar 1936 in Liegnitz (Zusammenfassung):

Pfarrvikar HiIgenfeId, Verwalter der zweiten Pfarrstelle in Oppeln und einst Lehrvikar des Verstorbenen, hatte schon am Tag vor der Beisetzung an der Aussegnung in Herischdorf teilgenommen. Ein großer Kreis der Geistlichkeit, der Gemeinde-Körperschaften, der evangelischen Gemeindevereine und Gemeindeglieder aus nah und fern waren nach Liegnitz gekommen, um dem langjährigen und verdienten Leiter des Kirchenkreises und der Gemeinde Oppeln die letzte Ehre zu erweisen. Auch Bischof D. Zänker nahm an der Bestattung teil.

Ein Doppelquartett leitete die Trauerfeier ein. Superintendentur-Vertreter Pastor Gerhard aus Liegnitz hielt die Trauerfeier. Am Grab hatte die Fahne des Evangelischen Männerwerks Oppeln, dessen Ehrenvorsitzender Dobschütz gewesen war, Aufstellung genommen. Bischof D. Zänker würdigte den vielverdienten Superintendenten, der auch sein persönlicher Freund war. Pastor Hildt, 23 Jahre hindurch Dobschütz' Mitarbeiter, dankte dem Verstorbenen im Namen der Kirchengemeinde Oppeln und deutete durch Bibelsprüche die sinnbildliche Sprache des Dobschütz’schen Familienwappens, das im Gewölbe der Oppelner Sakristei als Dankeszeichen angebracht war. Rektor Kunze aus Oppeln sprach herzliche Worte für die Gemeindekörperschaften wie das Evangelische Männerwerk, die Evangelische Frauenhilfe, die Gustav-Adolf-Vereine, den Evangelischen Bund, das Juqendwerk und die Diakonissenstation, die ebenfalls alle bei der Trauerfeier vertreten waren. Der Superintendentur-Vertreter Pastor Holm im Namen des Kirchenkreises und des Synodalvorstandes, Pastor Rudel aus Groß Strehlitz im Namen der Geistlichkeit des Kirchenkreises, und Pfarrvikar Hilgenfeld sprachen letzte dankende und tröstende Bibelworte. Das Lied, das der Verstorbene oft und gern am Totensonntag singen ließ, ,,Jerusalem, du hochgebaute Stadt", beschloss die Trauerfeier.

Bibliografie

  • "Evangelische Predigten aus der Stadtpfarrkirche in Oppeln", Verlag Hermann Muschner, Oppeln 1907.
  • "Ein halbes Jahrhundert evangelischer Liebesarbeit", Geschichte des Oppelner Jungfrauenvereins der Gustav Adolf-Stiftung, Verlag Hermann Muschner, Oppeln 1907.
  • "Memorierstoff für den evangelischen Unterricht in der Volksschule der Provinz Schlesien", nebst einem Anhang, enthaltene Gebete und sonntägliche Liturgie, Verlag Hermann Muschner, Oppeln 1909.
  • "Geschichte der Evangelischen Kirchgemeinde Oppeln", Festschrift zur Hundertjahrfeier der Kirche unter Mitwirkung von Alfred Steinert und Rektor Martin Kunze, Verlag Hermann Muschner, Oppeln 1911. - Daraus neu veröffentlicht: "Die evangelische Kirchengemeinde Oppeln", Oppelner Heimatblatt, Heft 5-7/1986, Wuppertal-Elberfeld 1986.

Ehrungen

  • Ehrenvorsitzender des Evangelischen Männerwerks Oppeln

Orden und Ehrenzeichen

Literatur

  • Unbekannter Autor: "In Memoriam - Zum 26jährigen Todestag gedenken wir des Superintendenten von Dobschütz", Oppelner Heimatblatt, Heft 1/1962, Wuppertal-Elberfeld Januar 1962.
  • Sigismund von Dobschütz: „von Dobschütz - Stammliste eines über 500jährigen oberschlesischen Geschlechtes“, Archiv Ostdeutscher Familienforscher (AOFF), Band VIII, Seite 105f, Verlag Degener & Co, Neustadt (Aisch), 1980.
  • Sigismund von Dobschütz: „Das oberschlesische Geschlecht von Dobschütz“, Archiv Ostdeutscher Familienforscher (AOFF), Band XII, Seite 320f., Verlag Degener & Co, Neustadt (Aisch), 1993.
  • Genealogisches Handbuch des Adels, Adelige Häuser B Band XII, Band 64 der Gesamtreihe, Seite 80f., C. A. Starke-Verlag, Limburg (Lahn) 1977.

Siehe auch