Zweiter Weltkrieg
Der Zweite Weltkrieg dauerte vom 1. September 1939 bis zum 2. September 1945. In Europa ging er am 8. Mai 1945 zu Ende. Er war der größte und blutigste zusammenhängende Konflikt in der Geschichte. Er kostete etwa 55 Million Menschen das Leben, fünf Mal so viele wie der Ersten Weltkrieg.
Die so genannten Achsenmächte Deutsches Reich unter Adolf Hitler, Italien unter Benito Mussolini und Japan unter Kaiser Hirohito führten Eroberungsfeldzüge gegen viele Staaten; ihre militärischen Hauptgegner waren anfangs Frankreich, Großbritannien und China sowie nach dem Bruch des Hitler-Stalin-Pakts die Sowjetunion unter Josef W. Stalin (siehe Großer Vaterländischer Krieg) und nach dem japanischen Überfall auf Pearl Harbor auch die USA.
Dem Zweiten Weltkrieg vorausgegangen war der Anschluss Österreichs am 12. Mai 1938 an das Deutsche Reich sowie die Abtretung des Sudetenlandes und anschließende Besetzung von restlichem Böhmen und Mähren (westlicher Teil der Tschechoslowakei, heute Tschechien). Die beträchtliche Kriegsbeute allein an hochwertigem militärischen Großgerät (Panzer, Geschütze, LKW) diente der Ausstattung zahlreicher neu aufzustellender Divisionen.
Der Zweite Weltkrieg wurde vom Deutschen Reich am 1. September 1939 durch den Einmarsch der deutschen Wehrmacht in Polen begonnen (siehe Überfall auf den Sender Gleiwitz), nachdem Polen den Forderungen Hitlers nicht nachkam, dass ein bevollmächtigter polnischer Unterhändler in Berlin eintreffen solle, um Deutschland die Herrschaft über Danzig zurückzugeben und um die Erlaubnis zu erteilen eine Autobahn durch den polnischen Korridor, der seit 1919 Ostpreußen vom Rest Deutschlands trennte, bauen zu dürfen. Dies war lediglich ein Vorwand, um endlich gegen Polen losschlagen und die in Mein Kampf vorgedachte und seit 1933 geplante expansive Politik zur Eroberung von Lebensraum im Osten beginnen zu können. Polen hatte sich der ihm zugedachten Rolle als "Juniorpartner" im Kampf gegen die Sowjetunion widersetzt und sollte durch die taktische Wendung des Hitler-Stalin-Paktes, mit dem sich das nationalsozialistische Deutschland vorübergehend mit dem ideologischen Todfeind verbündete, nun zuerst ausgeschaltet werden. Ein Zweifrontenkrieg wurde dadurch zunächst vermieden, da sich die Westmächte - trotz Kriegserklärung - ruhig verhielten.
Die Polen waren den Deutschen zahlenmäßig unterlegen; 4 Mio. deutsche Soldaten standen 1,5 Mio. polnischen gegenüber. Die Deutschen griffen nach der neuartigen Blitzkrieg-Taktik an, also dem schnellen Vordringen mit Panzern in feindliches Gebiet, unterstützt durch Kampfflugzeuge. Am 17. September begannen dann russische Truppen mit dem Angriff auf Polens Osten, wie im geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Pakts vorgesehen.
Chronologischer Verlauf
1939
Der deutsche Angriff auf Polen
Am 31. August 1939 stürmten als polnische Widerständler verkleidete SS-Angehörige den deutschen Sender Gleiwitz. Diese Aktion war eine von mehreren fingierten Maßnahmen auf deutscher Seite, um den Angriff auf Polen zu rechtfertigen.
Am 1. September begann mit dem Angriff des deutschen Schulschiffs Schleswig-Holstein auf die Westerplatte in Danzig der deutsche Überfall auf Polen unter dem Decknamen "Fall Weiß". Hitler verkündete, dass die Polen nun „erstmals auf unser eigenes Territorium“ geschossen hätten und dass seit 5:45 Uhr (Hitler irrt sich dabei, der Angriff begann um 4:45 Uhr) nun zurückgeschossen würde. Damit hatte der Zweite Weltkrieg begonnen.
Zum Anfang sollten die deutsche 8., 10. und 14. Armee (886.000 Soldaten zusammengefasst in der Heeresgruppe Süd) unter dem Befehl von Generaloberst Gerd von Rundstedt den Angriff übernehmen. In Hinterpommern und Ostpreußen standen weitere 630.000 Mann bereit (Heeresgruppe Nord; 3. und 4. Armee). Sie sollten die feindlichen Kräfte im polnischen Korridor zerschlagen und das abgetrennte Ostpreußen mit dem Reich vereinen. Dabei war die Wehrmacht schon zu diesem Zeitpunkt nicht vollständig und entsprechend der Vorgaben mit Panzern und Flugzeugen ausgerüstet. Alle motorisierten Truppen (schnelle Truppen) waren unter bewusster Vernachlässigung der Westgrenze gegen Polen versammelt.Besonders die 10. Armee verfügte über starke motorisierte Verbände. 3200 Panzern der Deutschen standen 600 polnische Panzer gegenüber. Einschränkend muss angemerkt werden, dass ein sehr großer Anteil bereits zu ihrer Zeit veralteter Panzer wie die Typen I, II besser als MG-Träger bezeichnet werden. Wirklich brauchbar war zunächst nur der Panzer IV. Die polnische Luftwaffe war zahlenmäßig ebenfalls kleiner..
Am 2. September wurde die polnischen Pommerelen-Armee zerschlagen. Mit dem Mut der Verzweiflung stürzten sich die Verteidiger selbst mit Kavallerieeinheiten gegen die deutschen Panzer und fielen den Maschinenwaffen zum Opfer. Einzig die Mlawa-Stellung, ein starker Bunkerkomplex, konnte den Angriff an diesem Tag ins Stocken bringen.
Am 3. September stellten Frankreich und Großbritannien ein Ultimatum an das Deutsche Reich. Es forderte den sofortigen Rückzug aller deutschen Truppen aus Polen. Die Englisch-Französische Garantieerklärung hätte diese Staaten verpflichtet, spätestens 15 Tage nach einem deutschen Angriff selber eine Offensive im Westen Deutschlands zu starten. Zwar erklären die beiden Westmächte, zur Überraschung Hitlers, noch am selben Tag den Krieg, doch der Angriff blieb aus.
Am 6. September wurde Krakau von der 14. Armee eingenommen. Wenig später bewegten sich Panzerkräfte der 10. Armee sehr schnell auf die Weichsel zu, ihre Aufgabe war die Umfassung Warschaus. Am 17. September zerschlug sich die polnische Hoffnung, den Osten ihres Landes verteidigen zu können. Entsprechend dem geheimen Zusatzprotokoll des Hitler-Stalin-Paktes marschierte die Rote Armee in Ostpolen ein. Noch am selben Tag flüchtete die polnische Regierung nach Rumänien. Der Zusammenbruch war nun nicht mehr aufzuhalten. Bis zum 20. September wurde der Kessel von Bzura gesäubert, worauf 170.000 Polen in Gefangenschaft gerieten.Warschau war zur Übergabe aufgefordert worden, der Stadtkommandant weigerte sich. Daraufhin warnte die Wehrmacht mit Flugblättern vor dem bevorstehenden Angriff. Am 24. September begann der massive Angriff auf Warschau, bei dem Artillerie und Sturzkampfbomber die Stadt sturmreif schossen. Am 28. September kapitulierte die polnische Hauptstadt, und einen Tag später folgte die Aufgabe der Festung Modlin. Bis zum 6. Oktober gaben auch die letzten polnischen Truppen auf. Der Feldzug war beendet.
Am 8. Oktober teilten sich das Deutsche Reich und die Sowjetunion das polnische Gebiet durch eine Demarkationslinie – die Vierte Teilung Polens. Die nach dem Versailler Vertrag abgetretenen Gebiete wurden wieder in das Reich eingegliedert und der Rest Polens wurde deutsches Generalgouvernement.
Stellungskrieg an der Westfront
Am 5. September begann eine begrenzte und eher symbolische Offensive der Franzosen gegen das Saarland. Die Deutschen leisteten keinen Widerstand und zogen sich zum stark verteidigten Westwall zurück. Danach blieb es ruhig an der Westfront. Bis auf vereinzelte Artilleriescharmützel erfolgten keine weiteren Angriffe. Auf deutscher Seite rollte die Propagandamaschine an. Mit Plakaten und Parolen über Lautsprecher rief man den Franzosen zu „Warum führt ihr Krieg“ oder „Wir werden nicht zuerst schießen“.
Am 27. September erfolgte eine Weisung Hitlers an das Oberste Heereskommando zur Ausarbeitung eines Angriffsplanes, den so genannten „Fall Gelb“. Bis zum 29. Oktober stand der Plan. Er sah vor, dass 2 Heeresgruppen durch die Niederlande und Belgien vorstoßen sollten, um somit sämtliche alliierte Kräfte nördlich der Somme zu zerschlagen.
Letzten Endes fand jedoch 1939 kein Angriff statt. Wegen schlechten Witterungsbedingungen und viel größer als erwarteten Verlusten in Polen (22% Verluste bei Kampfflugzeugen, 25% bei Panzern) verschob Hitler den Angriff insgesamt 29 mal.
1940
Unternehmen Weserübung
Zum Ende des Jahres 1939 stellte das neutrale (leicht deutsch-freundliche) Schweden einen bedeutenden Eisenerzlieferanten für Deutschland dar. Diese Erze mussten auf Grund ihrer geografischen Lage vor allem über Norwegische Häfen verschifft werden. Die Briten wollten diese wichtigen Rohstofflieferungen abschneiden, weswegen vier Divisionen am 5. Februar 1940 im nord-norwegischen Hafen Narvik landeten. Diese Einheiten bezeichnete man offiziell als Unterstützungstruppen für Finnland, das sich zur damaligen Zeit im Winterkrieg gegen die Sowjetunion befand.
Die Besetzung des norwegischen Hafens durch die Briten veranlasste das Oberkommando der Wehrmacht, einen zusätzlichen Stab für die deutschen Interessen in Norwegen aufzustellen. Am 21. Februar erfolgte eine direkte Weisung Hitlers für die Planung bestimmter Operationen im skandinavischen Raum. Am 1. März wurde das Unternehmen Weserübung endgültig beschlossen. Es sah vor, Dänemark einzunehmen und es als „Sprungbrett“ für die Eroberung Norwegens zu benutzen.
Im März kam es dann zu diversen Angriffen gegen britische Seeeinheiten. So wurden z.B. am 16. März einige Kreuzer im Stützpunkt Scapa Flow angegriffen, und deutsche U-Boote nahmen die Jagd auf Schiffe der Royal Navy auf.
Am 5. April fand auf Beschluss des Obersten Alliierten Kriegsrats die Operation „Wilfried“ statt, bei dem die Gewässer vor Norwegen vermint und weitere Truppen ins Land gebracht werden sollten. Einen Tag später lief auf deutscher Seite das Unternehmen Weserübung an. Dabei wurde fast die gesamte deutsche Flotte mobilisiert und in Richtung Narvik geschickt.
Am 9. April begann das Unternehmen endgültig mit Landung einer Gebirgsjägerdivision vor Narvik.
In Großbritannien hielt man eine Landung der Deutschen für recht unwahrscheinlich, was dazu führte, dass von alliierter Seite nur geringe Gegenmaßnahmen getroffen wurden. Die Deutschen konnten sich ohne größeren Widerstand ausbreiten, so dass am 10. April bereits Stavanger, Trondheim und Narvik besetzt waren, nachdem zuvor bereits Dänemark kampflos besetzt wurde (offziell wurde Dänemark Verbündeter Deutschlands, es war jedoch klar, dass es sich um einen Zwang handelte).
Am 13. April kam es zu einigen schweren Seegefechten, wobei es 9 britischen Zerstörern und dem Schlachtschiff Warspite gelang, im Ofot-Fjord alle deutschen Zerstörer zu versenken. Des weiteren wurden auf ihrem Rückweg die Leichten Kreuzer Karlsruhe, Königsberg und etliche Frachter von U-Booten bzw. der Royal Air Force versenkt.
Am 17. April landeten die Alliierten schließlich und brachten die Truppen der Wehrmacht auch mit massiven Beschuss der Royal Navy unter starken Druck. Bis zum 19. April wurden umfangreiche alliierte Verbände, u.a. auch polnische Soldaten, in Norwegen ausgeladen.
Inzwischen verbesserte sich, bedingt durch die Jahreszeit, das Wetter in Norwegen, so dass die Wehrmacht ihre Fronten festigen konnte. Bei schweren Angriffen der deutschen Luftwaffe wurden am 2. Mai ein britischer und ein französischer Zerstörer in der Hafenstadt Namsos versenkt.
Noch im selben Monat beschloss Churchill wegen der deutschen Erfolge in Frankreich, den Abzug der Alliierten aus Norwegen. Bevor die 24500 Soldaten evakuiert werden konnten, gelang es ihnen jedoch noch in Narvik einzudringen und den wichtigen Hafen zu zerstören. Am 10. Juni kapitulierten schließlich noch die verbliebenen norwegischen Soldaten, worauf das Unternehmen Weserübung abgeschlossen und die Erzlieferungen für das Deutsche Reich gesichert waren.
Der Westfeldzug
Während Deutschland die Siegfriedlinie zur Verteidigung der Front hatte, stand in Frankreich die stark befestigte Maginot-Linie. Die Ardennen galten als natürliche Verlängerung dieser fast 130 Kilometer langen Verteidigungslinie. Die französische Generalität glaubte nicht an einen Vorstoß durch dieses Gebiet, da es besonders für Panzerkräfte als unüberwindbar galt.
Der Plan für einen Feldzug im Westen wurde von Generalleutnant Erich von Manstein entwickelt. Er sah einen schnellen Vorstoß durch die Ardennen vor, um dann die Alliierten im Norden zu einer Schlacht mit verkehrter Front zu zwingen. Der Feldzugplan erhielt den Namen SichelschnittSichelschnitt. Am 10. Mai 1940 begann der Angriff deutscher Verbände mit insgesamt 7 Armeen auf die Niederlande, Belgien und Luxemburg. Dieser zielte darauf, die Alliierten glauben zu lassen, dass die Wehrmacht wie bereits im ersten Weltkrieg im Hauptangriff über Belgien vorstoßen werde, um die stark befestigte franz. Ostgrenze zu umgehen. In Wirklichkeit sollte ein Drehtür-Effekt erreicht werden. Der deutsche Angriff im Nordwesten veranlasste die Briten und Franzosen zur gewünschten Massierung ihrer Kräfte im Nordosten. Inzwischen gelangte die Wehrmacht wie mit einem Sichelschnitt in deren Rücken. Ihr Ziel war die baldige Einnahme der Städte Sedan und Carignan. Die Franzosen, welche nicht damit rechneten, dass ein Panzervorstoß über die unwegsamen Ardennen möglich sei, waren völlig überrascht, als plötzlich deutsche Panzer vor Sedan standen.
Schon am 10. Mai wurde die für uneinnehmbar gehaltene belgische Festung Eben-Emael eingenommen. Die Deutschen verwendeten dabei Lastensegler, um Truppen und Material in die Festung zu schaffen. So schnell wie die deutschen Stoßtrupps MG-Nester einnahmen und die Kuppelanlagen des Forts sprengten, konnten sich die überraschten Belgier kaum widersetzen.
Am 13. Mai erhielt General Guderian den Befehl mit seiner Panzergruppe die Maas zu überschreiten, was auch in der Nacht zum 14. Mai geschah. Die Royal Air Force versuchte mit verzweifelten Angriffen die Pionierbrücken über dem Fluss zu zerstören, verlor dabei aber ein Großteil der Flugzeuge.
Erst am 17. Mai trat die französische 4. Panzerdivision unter Charles de Gaulle zu einem Gegenangriff auf Montcornet an, der aber nach anfänglichen Erfolgen, wegen starker Attacken deutscher Stuka-Kampfbomber abgebrochen werden musste. Die Alliierten wurden weiter zurückgedrängt, so dass am 17. Mai Brüssel kampflos übergeben wurde.
Bombardierung Rotterdams
Die Niederländer waren, bedingt durch ihre Neutralität im Ersten Weltkrieg, noch weniger als die Belgier auf einen Krieg eingestellt, so dass ihre Armee relativ leicht geschlagen werden konnte. Die Kapitulation der niederländischen Truppen wurde nach der Bombardierung Rotterdams eingeleitet.
Am 14. Mai lehnte der Stadtkommandant von Rotterdam das deutsche Ultimatum zur Übergabe der Stadt ab, worauf 100 Bomber zum Angriff starteten. Als diese gerade im Anflug waren, besannen sich die Niederländer und führten Verhandlungen mit den Deutschen über eine Übergabe.
Das Signal für einen Abbruch des Angriffs kam für 57 Bomber zu spät, während der Rest abdrehen konnte. Bei dem darauf folgenden Bombardement wurde die Innenstadt schwer zerstört und 900 Menschen kamen ums Leben.
Einen Tag später kapitulierten die niederländischen Truppen, und die Regierung sowie die Königin flohen nach London ins Exil. Als Reichskommissar für die Niederlande wurde Arthur Seyß-Inquart eingesetzt.
Operation Dynamo
Am 19. Mai erreichte die deutsche 6. Armee den Fluss Schelde und stieß bis Abbeville vor. Der Vormarsch in diese Gebiete erfolgte so schnell, dass die Briten beschlossen ihre Einheiten bei Dünkirchen zu evakuieren.
Am 27. Mai begann die Operation Dynamo mit der Evakuierung von über 7500 Soldaten. Die Panzerstreitkräfte der Heeresgruppe A standen an diesem Tag zum Angriff bereit, doch die Generalität beschloss die Alliierten mit Bombern und Artillerie anzugreifen. Die Truppen waren von ihrem schnellen Vorstoß erschöpft, während die alliierten Einheiten kaum Kämpfe bestritten hatten und somit einen unverbrauchten und gefährlichen Gegner darstellten.
Am 4. Juni wurde die Operation abgeschlossen. Über 330.000 Soldaten konnten evakuiert werden, und das Unternehmen wurde von der britischen Propaganda als großer Erfolg gefeiert.
Tatsächlich war die Evakuierung ein Desaster, da fast die gesamte Kriegsausrüstung zurückgelassen werden musste.
Der Fall Rot (Feldzug in Frankreich)
Als sich die Briten zurückzogen, bereitete sich Frankreich auf die Verteidigung vor. Fall Rot, so der Name für den Feldzug in Frankreich, begann am 5. Juni mit einer deutschen Offensive an der Aisne und der Somme. Sofort begannen die französischen Bomber mit Angriffen auf die feindlichen Panzerkolonnen. Die Flugzeuge reichten aber bei weitem nicht aus, um den Blitzkrieg zu stoppen.
Am 9. Juni überschritten Soldaten der 6. Infanteriedivision die Seine, wodurch die Franzosen keine Möglichkeit mehr hatten eine wirksame Verteidigung an dem Fluss zu errichten.
In den folgenden Tagen wurden die Franzosen sprichwörtlich überrannt. Besonders die Panzergruppen von General Guderian und General Kleist preschten weit in das Land hinein.
Nach den deutschen Erfolgen wollte nun auch der Achsenpartner Italien sein Stück vom Kuchen haben, und so beschloss der italienische Diktator Mussolini am 11. Juni in den Krieg gegen die beiden Westalliierten einzutreten.
Am 14. Juni besetzten Teile der 18. Armee die französische Hauptstadt Paris. Um die Stadt nicht zum Kriegsschauplatz werden zu lassen, wurde sie zuvor von den Franzosen geräumt. Gleichzeit durchbrach die Heeresgruppe C die Maginot-Linie und die symbolträchtige Festung Verdun konnte ebenfalls eingenommen werden.
Nach solchen verheerenden Niederlagen beschloss Ministerpräsident Henri Philippe Pétain Verhandlungen über einen Waffenstillstand zu beginnen. Am 21. Juni mussten die französischen Unterhändler im Wald von Compiégne die demütigenden Waffenstillstandsbedingungen unterschreiben. Damit die französische Flotte nicht in deutsche Hände fallen konnte, nahmen die Briten am 3. Juli den Hafen von Mers-el-Kebir unter Beschuss.
Nur 6 Wochen und drei Tage hatte der Blitzkrieg im Westen gedauert. Er forderte das Leben von über 135.000 alliierten und knapp 28.000 deutschen Soldaten.
Der Balkankrieg
Mussolinis Großmachtambitionen waren 1940 auf den Balkan gerichtet. Am 28. Oktober griffen italienische Verbände von der italienischen Kolonie Albanien aus Griechenland an. Italien hatte zuvor versucht Bulgarien als Verbündeten zu gewinnen, was jedoch wegen der ablehnenden Haltung von König Boris III. misslang.
Hitler war über den Angriff nicht unterrichtet. Auch hatte er Operationen in dem Gebiet gar nicht geplant, da es vermutlich seine Absicht war, mit Italien die Invasion Englands vorzubereiten (Unternehmen Seelöwe). Dass Hitler
tatsächlich eine Invasion Englands im Sinn hatte, ist jedoch sehr
umstritten.
Das Ziel des Duce war es, Griechenland im Sturm zu erobern. Doch schon am 3. November gingen die Griechen erfolgreich zum Gegenangriff über. Bis zum 14. November gerieten die Italiener endgültig in die Defensive, so dass sie sogar bis über die Grenzen Albaniens zurückgedrängt wurden. Angesichts solcher Niederlagen des Achsenpartners erließ Hitler am 13. Dezember eine Weisung für das Unternehmen Marita, was den Feldzug auf dem Balkan beinhaltete.
1941
Unternehmen Rheinübung
Um den Druck auf die Nachschubtransporte zu den britischen Inseln zu erhöhen und um den U-Boot-Krieg zu unterstützen, lief im Mai 1941 ein Geschwader aus Gotenhafen mit Ziel Atlantik aus. Es bestand aus dem neuen Schlachtschiff Bismarck, dem Schweren Kreuzer Prinz Eugen und einigen Zerstörern. Die Aktion bekam den Decknamen Rheinübung.
Die britische Führung erhielt von der sich anbahnenden Gefahr erst Kenntnis, nachdem die Großkampfschiffe in einem norwegischen Fjord von Flugzeugen ausgemacht wurden. Es konnte nicht verhindert werden, daß die Bismarck und Prinz Eugen Kurs Nordwest nahmen. Der an Bord des Flaggschiffes Bismarck befindliche Flottenchef Admiral Günther Lütjens gedachte, über die Dänemarkstraße nach dem Atlantik auszubrechen.
Die britische Home Fleet antwortete mit einem Geschwader aus dem alten Schlachtkreuzer Hood, dem Schlachtschiff Prince of Wales und zwei Leichten Kreuzern. In der Dänemarkstraße kam es am 24. Mai zur Schlacht, in der die Hood nach kurzer Zeit vernichtet und die Prince of Wales schwer beschädigt wurde. Da aber auch die deutschen Schiffe Beschädigungen aufwiesen, wollte Lütjens nach Brest zurückkehren und die Aktion abbrechen.
Nachdem durch aufgefangene Funksprüche klar war, dass die deutschen Schiffe einer eiligst zusammengetrommelten feindlichen Übermacht nicht entkommen konnten und die Bismarck obendrein durch einen Torpedotreffer manövrierunfähig geworden war, entließ Lütjens die Prinz Eugen. Am 27. Mai 1941 fand die Entscheidungsschlacht statt, und die Bismarck, der Stolz der Kriegsmarine, ging mit den meisten der 2092 Mann an Bord unter, auch Lütjens und der Kommandant, Kapitän zur See Lindemann, fielen. Nur 115 Mann wurden gerettet. Neuere Forschungen haben allerdings erwiesen, dass die britische Marine nicht in der Lage gewesen war, die Bismarck durch Schiffsartillerie zu versenken, sondern diese durch deutsche Marinesoldaten versenkt wurde.
Jugoslawien und Griechenland
Anfang des Jahres 1941 versuchte das Deutsche Reich den Balkankonflikt zu beruhigen. So unterbreitete man Jugoslawien den Vorschlag dem Dreimächtepakt beizutreten, was jedoch vorerst abgelehnt wurde. Ebenfalls verzichtete Griechenland auf jeden Vermittlungsversuch im Krieg gegen Italien. Die Ablehnung war berechtigt, denn die Griechen zwangen die italienischen Soldaten an jeder Front zum Rückzug. Selbst eine italienische Großoffensive am 9. März wurde zum Desaster.
Am 27. März trat Jugoslawien dem Dreimächtepakt bei. Die Folge waren Demonstrationen und ein Putsch gegen die Regierung, worauf der Beitritt wieder rückgängig gemacht wurde.
Nun war der Balkanfeldzug nicht mehr aufzuhalten. Am 6. April überschritten Wehrmachtsverbände die Grenze nach Jugoslawien, und die Luftflotten der Achsenmächte begannen Belgrad mit schweren Bombardements in Schutt und Asche zu legen. Der weitere Vormarsch erfolgte wie im Manöver. Bereits am 10. April war die kroatische Hauptstadt Zagreb besetzt. Belgrad fiel zwei Tage später unter dem Druck deutscher Panzerverbände. Am 17. April unterschrieben die jugoslawischen Befehlshaber schließlich die bedingungslose Kapitulation. In der folgenden Zeit kämpften vor allem serbische Partisanen gegen die deutschen Besatzer, während die Kroaten zumeist auf deutscher Seite standen, da sie sich bisher von Serben unterdrückt fühlten.
Ebenfalls am 6. April begann der deutsche Feldzug gegen Griechenland. Die in Bulgarien stationierte 12. Armee unter Generalfeldmarschall Wilhelm List überschritt die Grenze in Richtung Saloniki. Anders als in Jugoslawien, war der griechische Widerstand stellenweise ausgesprochen hart. Besonders in den Gebirgsanlangen und im Gebiet der stark verteidigten Metaxa-Linie stießen die 5. und 6. Infanteriedivision nur unter hohen Verlusten langsam durch das bergige Nordgriechenland in das Landesinnere vor.
Am 9. April fiel Saloniki. Gleichzeitig wurden die griechischen Heere in Ostmazedonien abgeschnitten und die Metaxa-Linie stärker bedrängt. Der griechische General Papagos geriet unter starken Druck, als er seine siegreichen Armeen von Albanien aus in den Norden des Landes schicken sollte. Die Griechen traten sich bei ihrem Vormarsch durch die engen Gebirge selber auf die Füße, und wurden bis zum 12. April von deutschen und italienischen Panzereinheiten sowie Luftangriffen bedrängt. Am 21. April mussten 223.000 griechische Soldaten kapitulieren .
Die Briten, welche ebenfalls in Griechenland stationiert waren, bauten unterdessen eine Verteidigung am Thermopylen auf. Diese wurde am 24. April von einem deutschen Armeekorps überrannt, worauf die Alliierten eine amphibische Evakuierungsoperation einleiten mussten, in der 50.000 Soldaten nach Ägypten verschifft wurden. Am 27. April rückte die Wehrmacht schließlich in Athen ein.
Schlacht um Kreta
Am 25. April entschlossen sich die Führer der Achsenmächte zu einer Luftlande-Invasion der Insel Kreta (Unternehmen Merkur).
Die Operation war durch zahlreiche Probleme behindert worden. Es existierten weder genügend Transportmittel um die Soldaten zu den Startbahnen der Flugzeuge zu bringen, noch war der Treibstoff ausreichend. So war man gezwungen, den eigentlichen Angriffstermin um 2 Tage auf den 20. Mai zu verschieben.
Am Invasionstag brachten 593 Transportflugzeuge die deutschen Luftlandeeinheiten über Kreta. Die erste Welle konnte ohne große Schwierigkeiten abgesetzt werden, stieß dann aber auf erbitterten Widerstand am Boden. Mache Einheiten wurden sogar fast vollständig aufgerieben.
Die geplante Eroberung wichtiger Flugplätze konnte nicht erreicht werden. Außerdem gab es keine Funkverbindung zum deutschen Hauptquartier in Athen, da die Funkgeräte bei den Landungen zerstört wurden.
Die Alliierten, darunter auch Neuseeländer und Australier, verteidigten Kreta eine Woche lang, bis sie sich dann mit 17.000 Mann absetzten. Die Deutschen hatten fast 2500 Tote und genau soviel Verwundete zu beklagen. Aufgrund dieser hohen Opferzahlen beschloss Hitler, in Zukunft keine Luftlandungen mehr durchzuführen.
Nordafrika
Ähnlich wie auf dem europäischen Kriegsschauplatz hatten die Italiener in Nordafrika schwere Rückschläge gegen die Briten hinnehmen müssen. Ein italienische Offensive zum Ende des Jahres 1940 führte zur Vernichtung der eigenen Heere in Libyen.
Der deutsche General Erwin Rommel bekam deshalb im Februar 1941 den Befehl, mit einer kleinen Einheit nach Nordafrika aufzubrechen, um den erfolglosen Bündnispartner bei seiner Verteidigung zu unterstützen. Rommels Aufgabe war es, einige Panzerverbände in Tripolis zu sammeln, um mit diesen dann die italienische Verteidigung gegen eine geplanten britischen Offensive zu festigen. Die Italiener jedoch lagen moralisch am Boden, und ihre Verteidigungsstellungen waren nur sporadisch gut aufgebaut.
Rommel hielt eine defensive Haltung für völlig sinnlos, statt dessen wollte er angreifen. Der italienische General Gariboldi war von der Idee weniger begeistert, doch Rommels Ziel war es vorzupreschen und nicht abzuwarten.
Am 31. März begann Rommel den Vormarsch auf eigene Faust. Die Engländer überlistete er bei seinem Angriff, in dem er alte LKWs in der Wüste Staub aufwirbeln ließ und somit eine riesige Panzergruppe vortäuschte. Sein Hauptvorstoß richtete sich auf Mersa Brega, um somit das Tor zu Cyrenaika aufzustoßen. Die Offensive führte zum Erfolg, so dass bald auch Bengasi besetzt werden konnten. Die italienische Generalität war entsetzt und die Briten geschockt. Mit einem solchen blitzartigen Vorstoß hatte niemand gerechnet.
Am 10. April standen deutsche Panzer vor der ostlybischen Hafenstadt und Festung Tobruk, die kurz zuvor noch von den Italienern ausgebaut und dann beinahe kampflos geräumt wurde. Bis zum 13. April unternahm Rommel drei Angriffe auf die Festung, die jedoch alle fehlschlugen. Rommel musste vorerst die Eroberung Tobruks einstellen. Auch weitere Vorstöße konnten auf Grund von Versorgungsengpässen nicht durchgeführt werden, so dass die beiden verfeindeten Armeen in einen Stellungskrieg übergingen.
Im November griffen die Briten dann wieder an. Ihr Ziel war ein Entsatzversuch für die Festung Tobruk, der jedoch misslang. Am 26. November erfolgte ein zweiter Angriff, wobei der Besatzung von Tobruk nun endlich der Ausbruch aus dem Belagerungsring gelang. Am 7. Dezember zog sich das Afrika-Korps zur Gazala-Linie zurück.
Unternehmen Barbarossa
Der Balkanfeldzug hatte den Angriffszeitpunkt für einen Überfall auf die Sowjetunion um 4 Wochen verschoben. Der Angriff fand nun im Juni statt.
Für den Überfall standen drei Heeresgruppen (Nord, Mitte, Süd) bereit. Die nördlichen Verbände sollten die baltischen Staaten erobern und dann nach Leningrad vorstoßen. Auf der Heeresgruppe Mitte lag die Hauptlast. Sie sollte nach Moskau vorrücken und war entsprechend stark gerüstet. Die südliche Kräftegruppe sollte die Ukraine erobern. Ebenfalls an dem Feldzug beteiligt waren italienische-, finnische-, rumänische-, ungarische Verbände. Selbst die Slowakei stellte zwei schwache Infanterie-Divisionen sowie eine motorisierte Brigade. Im Laufe des Sommers kam noch eine spanische Freiwilligendivision, die 250.(sp.) Inf.Div. zur Heeresgruppe Nord und ein französisches Infanterieregiment zur Heeresgruppe Mitte. Nachdem alle Kräfte der Verbündeten auf dem Kriegsschauplatz eingetroffen waren, wurde ihre Gesamtstärke zum 10.09. 1942 mit 648000 Mann ausgewiesen. Auch vom deutsch besetzten Norwegen aus wurden Angriffe gegen die Sowjetunion unternommen. Sie zielten insbesondere auf Murmansk und die dortige Eisenbahnverbindung nach Moskau, über die Nachschub von britischen und amerikanischen Schiffen kam. Wegen des unwegsamen Geländes und der Kälte fand der Krieg um Murmansk fast ausschließlich als Luftschlacht statt. Wichtigster deutscher Stützpunkt der berühmten Eismeerjäger war Petsamo (damals finnisch).
In den frühen Morgenstunden des 22. Juni 1941 begann der Vormarsch von 149 Divisionen (darunter alle motorisierten und gepanzerten deutschen Kräfte)über die sowjetische Grenze.3 1/2 Divisionen kämpften von Finnland aus. 8 Divisionen waren in Norwegen stationiert, 1 Division stand in Dänemark, 38 verblieben im Westen. 2 Divisionen kämpften in Nordafrika und 7 Divisionen standen im Balkan. Trotz vieler Hinweise war die untere und mittlere Führung der Sowjetunion nicht auf einen Angriff eingestellt. Viele der russischen Soldaten an der Grenze ergaben sich ohne Widerstand, während die motorisierten deutschen Truppen zunächst zügig vormarschieren konnten.In der gegenwärtigen Forschung findet die These vom "Präventiv-Krieg" Gehör. Hiermit ist gemeint, der unerwartet schwache Widerstand bei den Grenzkämpfen der ersten Tage und Wochen sei damit zu erklären, dass auf sowjetischer Seite die Rote Armee gefechtsmäßig für einen Angriff gegen das Reich gegliedert war. Die Wehrmacht sei der Roten Armee nur um wenige Wochen zuvor gekommen. Truppen in einer Defensiv-Aufstellung sind völlig anders gegliedert und wären nicht so leicht zu zerschlagen gewesen. Für diese These gibt es gewichtige Argumente. Erst am 29. Juni fasste sich die sowjetische Führung und rief den Großen Vaterländischen Krieg aus. Kurz zuvor waren bereits Minsk und Bialystok eingeschlossen und wenig später besetzt worden.
Am 14. September wurden Truppen der sowjetischen Südwestfront im Kessel von Kiew vernichtet. Generalfeldmarschall von Reichenau besetzte daraufhin mit der 6. Armee die ukrainische Hauptstadt.
In Deutschland wuchs inzwischen die Euphorie. Über 660.000 Gefangene wurden in der Schlacht um Wjasma und Brjansk gemacht. Eine völlig neue Methode bei diesen Umfassungsschlachten - moderne Cannaes- bestand darin, dass die Umfassungskräfte aus zwei Ringen zusammen gesetzt waren. Den inneren Ring bildeten die Infanteriedivisionen, den äußeren die Panzerkräfte. Die Seiten des Einschließungsdreiecks, das südlich von Kiew von den im Mittelabschnitt eingesetzten Armeen gebildet wurde, waren jeweils 500 km lang. Aufgrund dieser gewaltigen Erfolge meldet das Oberkommando der Wehrmacht (kurz: OKW) schon im Oktober, dass die Entscheidungsschlacht bevorstünde. Auch die deutsche Bevölkerung glaubte, dass die Soldaten noch vor dem Winter zu Hause sein könnten. Doch schon im selben Monat begann es zu schneien und zu regnen. Daraufhin blieb die Offensive im Schlamm stecken und nur noch wenige Gebietsgewinne waren zu verzeichnen.
Am 16. Oktober evakuierte man verschiedene Regierungsstellen aus Moskau. Einzig Stalin beschloss noch in der Stadt zu bleiben. Am 20. Oktober wurde die Doppelschlacht von Wjasma und Brjansk zum Ende geführt und die Wehrmacht konnte zeitverzögert den Vormarsch in Richtung Moskau fortsetzen. Mitte November setzte der Frost ein, was dazu führte, dass die Wege einfroren und somit wieder befahrbar waren.
Den Hauptangriff auf Moskau übernahm die 4. Armee unter Generalfeldmarschall Kluge. Die sowjetische Gegenwehr versteifte sich zunehmen, so dass der Angriff stecken blieb. Für die Deutschen kam es sogar noch schlimmer. Am 5. Dezember setzte eine sowjetische Gegenoffensive unter General Schukow ein, wodurch an eine Einnahme der Hauptstadt nicht mehr zu denken war.
Die Rote Armee hatte sich neu organisiert. Die Kriegsproduktion wurde, unerreichbar für die deutsche Luftwaffe, hinter den Ural verlegt. Unverbrauchte Soldaten kamen nun aus den fernen Ländern des sowjetischen Reiches, und der neue Panzer T-34 wurde in weitaus größeren Mengen produziert als die deutschen Panzermodelle.
Am 16. Dezember gab Hitler den Befehl zum Halten. Er verbot jegliche Rückwärtsbewegung, da er befürchtete, dass die gesamte Front auseinanderfallen könnte. Bis zum Ende des Jahres wurde die Wehrmacht jedoch weiter zurückgedrängt. Damit hatten sie die erste große Schlacht im Osten verloren und man spricht in der Forschung heute von der Kriegswende vor Moskau. Die Beweglichkeit der Truppe und ihre Versorgung mit Nachschubgütern aller Art sanken durch die erheblichen Verluste/Ausfälle an Kraftfahrzeugen sowie an Zugmaschinen und Pferden weiter ab und überstiegen die Zuweisungsmöglichkeiten deutlich.
Die ausschließlich operationsgeschichtliche Darstellung des Russlandfeldzuges engt die Wahrnehmung ein und erfordert daher zumindest in Teilbereichen die Berücksichtigung und Beschreibung der Wirtschaft und personellen Ressourcen des Reiches.Bereits 1939 verhinderte die unvollkommene personelle und materielle Ausstattung die einheitliche Gliederung der Infanteriedivisionen. Von Anfang an gab es ein starkes qualitatives Gefälle unter den Verbänden des Feldheeres, wobei hiermit materielle Ausstattungsmängel ebenso gemeint sind wie fehlende oder zu alte Reservisten. In den bisherigen Blitzkriegen wirkte sich dieses Manko kaum aus. In einem länger werdenden Krieg musste es sich negativ auswirken.
Pazifik
Das japanische Kaiserreich hatte sich entschlossen, nicht in den Krieg gegen die Sowjetunion einzutreten. Statt dessen richteten die Japaner ihre imperialistische Aggression auf den Pazifik aus. Hitler war das ganz Recht. Somit konnten die USA aus dem Krieg in Europa fern gehalten werden.
Am 28. Juli besetzten die Japaner Indochina, das vom französischen Vichy-Regime abgetreten wurde. Damit gerieten sie in eine bessere Ausgangslage im Krieg gegen China. Gleichzeitig akzeptierte man in Japan die Idee, einen Krieg gegen die USA und Großbritannien zu beginnen. Diese hatten nämlich zuvor wichtige Ressourcenlieferungen in den pazifischen Raum verboten, um somit die japanische Aggression einzudämmen.
Am Morgen des 7. Dezember 1941 griffen 353 japanische Trägerflugzeuge den Hafen der US-Pazifikflotte in Pearl Harbor an. Pearl Harbor galt aufgrund der großen Entfernung zu Japan bis dato als unangreifbar. Die japanische Streitmacht konnte fast ohne Verluste 5 Schlachtschiffe versenken, 3 weitere beschädigen und mit etwa 480 so gut wie alle Flugzeuge noch am Boden entweder zerstören oder flugunfähig machen. Sie konnte jedoch keinen Flugzeugträger zerstören. Es ist bis heute ungeklärt, warum die Flotte nicht auf den Angriff vorbereitet war, da zumindest einige amerikanische Stellen von den japanischen Vorbereitungen erfahren hatten. Am selben Tag, jedoch nach dem Angriff, erklärte Japan den Vereinigten Staaten von Amerika den Krieg; diese erwiderten die Kriegserklärung einen Tag später.
Japan griff noch im selben Jahr die von den USA besetzten Philippinen an und zwang die amerikanischen Truppen, sich nach Bataan zurückzuziehen.
Am 8. Dezember überfielen die Japaner Hongkong. Am Tag darauf wurden die britischen Schlachtschiffe Prince of Wales (Schiff) und Repulse versenkt. Die Briten waren daraufhin schwer angeschlagen, und weitere Unterstützung konnte nicht entsandt werden, da alle Kräfte in Afrika und Europa gebunden waren. Am 26. Dezember kapitulierten die letzten Einheiten in Hongkong.
1942
Die Ostfront
Nachdem Hitler im Winter 1941 einen Haltebefehl für alle Kräfte an der Ostfront gegeben hatte, stabilisierte sich die Lage etwas. Die Rote Armee hatte inzwischen gewaltige Kräfte aufgeboten, die der Wehrmacht stellenweise numerisch zehnfach überlegen waren, denen aber eine entscheidende Schwächung der Deutschen noch nicht gelang. Die Schlammzeit im Frühjahr 1942 führte zu einer relativen Ruhe an der Front, da sämtliche motorisierten Kräfte stillstanden. Hitler und das OKH kamen nun zu der Einsicht, dass der Gegner noch lange nicht besiegt sei und man begann Pläne für das weitere Vorgehen im Osten zu entwickeln. Der Plan, eine möglichst defensive Haltung einzuschlagen, wurde bald verworfen; einzig und allein eine weitere Offensive würde die Sowjets weiter schwächen können. Aufgrund des langen Frontverlaufes und wegen der bisherigen hohen personellen und materiellen Verluste der Wehrmacht war an eine Großoffensive, die sich über die gesamte Front erstreckte, nicht zu denken. Während im Bereich Mitte und Nord zur Verteidigung übergegangen wurde, sollte mit allen gepanzerten und motorisierten Kräften die Sommeroffensive mit Stoßrichtung in den Kaukasus durchgeführt werden. Besonders die reichen Ölquellen in dem Gebiet standen dabei im Mittelpunkt der deutschen Offensivbemühungen. In den Frühjahrsschlachten des neuen Jahres konnte am 28. Mai unter enorm hohen Verlusten für die Rote Armee Charkow in einem Vernichtungssieg erobert werden.
Am 1. Juli eroberte Generaloberst von Manstein mit der 11. Armee die Krim mit Sewastopol, dessen Verteidiger sich erbittert wehrten. Hierbei wurde erstmals Dora, das größte Eisenbahngeschütz aller Zeiten mit einem Kaliber von 80 cm eingesetzt. Die über 7000 kg schweren Panzergranaten zerschmetterten die Forts, Bunker und unterirdischen Munitionsdepots der Festung Sewastopol. Anfangs schien die Offensive ein Erfolg zu werden. Die sowjetische Frontlinie konnte zurückgedrängt werden und die Wehrmachtsverbände stießen weit in das Land hinein. Es gelang ihnen jedoch nicht, viele Rotarmisten gefangen zu nehmen oder zu töten. Die Sowjets nutzten der Vorteil der Inneren Linie, bei der die Deutschen zwar schnell vormarschieren konnten, der Nachschubweg aber immer länger wurde. Besonders machte sich diese Strategie bei den deutschen Panzerwagen bemerkbar, die immer weniger Sprit erhielten und stellenweise stillstehen mussten.
Am 21. Juli überschritten Kräfte der 4. Panzerarmee den Don, wodurch die ersten Schritte für den Vormarsch auf Stalingrad eingeleitet wurden. Zwei Tage später konnte Rostow erobert werden. Am 26. Juli begann die Heeresgruppe A den Vormarsch in Richtung Kaukasus. Sie konnte jedoch das Ziel, die Besetzung wichtiger Gebirgspässe, nicht erreichen.
Stalingrad
Am 23. August konnten deutsche Panzer zum ersten mal in die Außenbezirke von Stalingrad eindringen. Für Hitler hatte die Stadt ein große symbolische Bedeutung, weswegen sie nicht einfach so eingenommen werden sollte. Die Panzer zogen sich wieder zurück. Zuerst musste Stalingrad niedergebombt, um dann propagandawirksam durch die 6. Armee unter der Führung von General Paulus besetzt zu werden. Dabei missachtete man jedoch, dass sich die Rotarmisten in den zerstörten Ruinen perfekt verschanzen konnten, und damit den verlustreichen Häuserkampf einleiteten. Und so kam es auch. In erbitterten Einzelkämpfen in den Gassen und Straßen der Stadt kamen die Landser nur unter hohen Opfern voran. Selbst als die Propaganda mehrmals die Einnahme der Stadt verkündete, blieben dennoch große Teile Stalingrads von den Sowjets besetzt.
Am 19. November begann die Gegenoffensive der Roten Armee mit einem gewaltigen Trommelfeuer, wodurch die rumänischen Linien im Süden durchbrochen werden konnten. Wenige Zeit später vereinten sich diese Truppen in Kalatsch mit sowjetischen Verbänden, die vom Norden her die deutschen Stellungen durchbrachen. Ab sofort war die 6. Armee eingekesselt. Die von Göring versprochene Luftversorgung fand praktisch nicht statt und die Landser wurden sich selbst überlassen. Selbst ein Entsatzangriff, der bis zu 60 Kilometer an die Stadt heranführte, scheiterte auf Grund der starrköpfigen Haltung von General Paulus, der auf einen Befehl Hitlers hin der 6. Armee den Ausbruch verwehrte.
Nordafrika
Nachdem Tobruk augenscheinlich vor einer Eroberung des Afrika-Korps gefeit war, griff Rommel im Januar wieder an. Die Achsenmächte hatten ihre alte Stärke wiedererlangt, da die britische Insel Malta stark bombardiert wurde und somit der Nachschub ohne große Schwierigkeiten erfolgen konnte.
Am 26. Mai begann Rommel die Offensive Theseus mit dem Ziel Tobruk zu erobern. Nach schweren Panzergefechten gelang es den Achsenmächten Bir Hacheim am 10. Juni einzunehmen, um dann den Vormarsch auf Tobruk einzuleiten. Rommel umging die britischen Stellungen südlich der Festung und griff dann mit einer Überraschungsoffensive an. Begleitet wurde der Vorstoß von Stuka-Kampfbombern, welche die feindlichen Linien sturmreif schossen und die britischen Kommunikationswege lahm legten. In der nachfolgenden Verwirrung konnten Rommels Panzer in die Stadt eindringen und sie am 20. Juni besetzen. Rommel wurde daraufhin zum Feldmarschall befördert.
Der weitere Vormarsch sollte nun durch Ägypten erfolgen. Die Stadt Alexandria sollte fallen und der Suezkanal besetzt werden. Kurz vor El Alamein hatten die Briten einen 65 kilometerlangen Verteidigungsgürtel aufgebaut. Im Süden der Linie lag die Katara-Senke, die nicht umgangen werden konnte. Die Offensive blieb stecken. Es kam sogar noch schlimmer, als der neue britische Befehlshaber Bernard Montgomery am 23. Oktober zum Gegenangriff startete. Alle Befehle Hitlers zum Halten der Stellungen waren umsonst. Das Afrika-Korps war zahlenmäßig unterlegen und musste den Rückzug antreten.
Die Lage wurde vollends hoffnungslos als am 8. November amerikanische Truppen in Casablanca und Algier landeten und somit den Zwei-Fronten-Krieg einleiteten. Am 13. November fiel Tobruk wieder in britische Hand.
Pazifik
Am 9.April kapitulierten die amerikanischen Truppen in Bataan. Corregidor, die letzte Bastion der USA auf den Philippinen, fiel am 6. Mai. Etwa zur gleichen Zeit kam es in der Korallensee zur ersten großen Seeschlacht zwischen japanischen und amerikanischen Trägerverbänden, bei der beide Seiten je einen Flugzeugträger verloren.
Anfang Juni führte die japanische Flotte zeitlich parallel einen Großangriff auf die Midway-Inseln und eine kleinere Operation gegen Attu durch. Wegen schwerer Schäden, die sie in der Korallensee erlitten hatten, konnten 2 Flugzeugträger der japanischen Flotte nicht eingesetzt werden; dennoch standen Vizeadmiral Nagumo für den Angriff auf Midway 4 große Flugzeugträger zur Verfügung. Die amerikanische Flotte konnte zwar nur 3 Flugzeugträger aufbieten, besaß jedoch einen taktischen Vorteil, da sie den japanischen Funkcode entschlüsselt hatte. Am 4. , 6. und 7. Juni fanden die entscheidenden Gefechte statt, bei denen ein amerikanischer und alle vier eingesetzten japanischen Flugzeugträger versenkt wurden. Die japanischen Verluste beliefen sich auf 3500 Mann, die US Navy hatte 307 Tote zu beklagen. Auf Grund der schweren Verluste musste sich die japanische Marine zunächst zurückziehen.
1943
Die Ostfront
Am 10. Januar griffen 7 sowjetische Armeen in einer groß angelegten Gegenoffensive die deutschen Truppen im Kessel von Stalingrad an. Als Folge der Offensive verlor die 6. Armee ihre wichtigen Flugplätze Pitomnik und Bassargino. Am 22. Januar gab Hitler den ausdrücklichen Befehl die letzten Stellungen in Stalingrad zu halten. Die 6. Armee war inzwischen in zwei Kessel gespalten worden, viele Landser litten an Erfrierungen und der Nachschub war praktisch nicht vorhanden. Am 2. Februar blieb den Befehlshabern nur noch die Möglichkeit der Kapitulation, worauf knapp 100.000 Soldaten in Gefangenschaft gerieten. Die Schlacht um Stalingrad markierte einen psychologischen Wendepunkt im Krieg. Ab diesem Zeitpunkt war der Glauben an den "Endsieg" in der deutschen Bevölkerung kaum noch vorhanden.
Die fremdländischen Kräfte kämpften weiterhin für Deutschland. Die Stärke der Osttruppen (Kalmücken, Asserbeidschaner, Kosaken usw.) betrug Anfang 1943 rund 176 Infanterie-, Kavallerie- und Artillerieverbände in Bataillonsstärke (rund 150 000 Mann). Hinzugekommen waren Anfang 1943 noch die 369. und 373. (kroat.) Infanteriedivisionen.
Auf dem Südflügel entwickelte sich im Raum Charkow-Belgorod die Lage sehr kritisch. Am 9. Februar musste die Gebietshauptstadt Belgorod geräumt werden.
Am Morgen des 16. Februar musste die Stadt Charkow aufgegeben werden, um der drohenden Einkesselung zu entgehen - die spektakulärste Niederlage in den Wochen nach Stalingrad. Am 21. Februar begann die deutsche Gegenoffensive. Manstein verfügte inklusive des SS-Panzerkorps lediglich über 354 Panzer. Ihm standen etwa 1800 sowjetische Panzer gegenüber.Bis zum 5. März eroberten die 1. und 4. Panzerarmee unter Feldmarschall v. Manstein das Gebiet bis zum mittleren Donec zurück und zerschlugen die dort massierten Kräfte der Roten Armee. Es wurden erhebliche Geländegewinne erzielt, einem völlig irritierten Gegner hohe Verluste beigebracht und wieder eine geschlossene Front hergestellt und damit der völlige Zusammenbruch der Ostfront bereits im Frühjahr 1943 verhindert. Charkow wurde am 14. März durch die "Leibstandarte" zurückerobert. Eine weitere Offensive im Sommer, die Operation Zitadelle, sollte den Frontbalkon bei Kursk ausräumen, musste jedoch auf dem Höhepunkt der Schlacht wegen der Landung der Alliierten auf Sizilien abgebrochen werden. Die Rote Armee konnte die Offensive wenn auch unter hohen Verlusten zum Stehen bringen (Panzerschlacht bei Kursk, genauer: Prochorovka). Nach mehreren sowjetischen Gegenoffensiven in den folgenden Monaten musste die Wehrmacht an der ganzen Front den Rückzug antreten, wobei auch die Halbinsel Krim geräumt werden musste. Bis zum Ende des Jahres war Kiew wieder in der Hand der Sowjets, Deutschland gingen die Verbündeten verloren und in Italien errichteten die Alliierten eine zweite Front.
Afrika und Italien
1943 blieb Rommel nur noch der Rückzug. Der entscheidende Faktor in Nordafrika war immer der Nachschub, den Rommel vergeblich forderte. Erst als alles zu spät war, trafen Truppen und Kriegsmaterial in Tunis ein, wo sie aber nun den Alliierten in die Hände fielen.
Am 23. Januar besetzten die Briten Tripolis. Im März und April wurden die Achsenmächte schließlich eingeschlossen. Lediglich an der Mareth-Linie wurde noch erbitterter Widerstand geleistet. Am 7. März flog Rommel nach Deutschland, um mit Hitler über ein Ende der Kampfhandlugen zu sprechen. Hitler jedoch blieb starrköpfig und verweigerte dem Afrika-Korps den Rückzug auf das europäische Festland. Am 13. Mai mussten die Achsenmächte in Nordafrika kapitulieren.
Am 10. Juli landeten die Alliierten in Sizilien, worauf der Große Faschistische Rat Mussolini größtes Versagen vorwarf. Der Duce wurde daraufhin auf Befehl des italienischen Königs verhaftet. Als neuer Ministerpräsident wurde Pietro Badoglio eingesetzt.
Am 22. Juli konnte die sizilianische Hauptstadt Palermo von den Alliierten besetzt werden. Am 3. September landeten zwei britische Divisionen auf dem italienischen Festland. Der Widerstand der Verteidiger war nur minimal. Fünf Tage nach der Landung schloss die neue italienische Regierung einen Waffenstillstand mit den Alliierten, worauf der Fall Achse eingeleitet wurde, in dem die Deutschen alle italienischen Verbände entwaffneten und zugleich Rom besetzten. Am 12. September gelang es einigen deutschen Fallschirmjägern, Mussolini aus seiner Gefangenschaft im Hotel Campo Imperatore zu befreien. Mussolini wurde nach Ostpreußen gebracht, um wenig später eine Marionetten-Regierung in Norditalien leiten zu können. Am 13. Oktober erklärte die Badoglio-Regierung dem Deutschen Reich den Krieg.
An der Seite der offiziellen italienischen Verbände operierte ein kampfstarke Partisanenarmee von 256.000 Frauen und Männern. Bereits 1944 band die Partisanenarmee mit ihren Kampfhandlungen zehn Wehmachtsdivisionen.
Der Vormarsch der Alliierten erfolgte nur sehr langsam. Die Deutschen verteidigten ihre Stellungen bis zum Äußersten, während im Hinterland schon die nächsten Verteidigungsstellungen ausgehoben wurden. Erst als der Druck zu stark wurde, zogen sie sich zurück, um sich wieder neu zu verschanzen.
Die Entscheidung der Allierten, in Sizilien und nicht gleich bei Rom zu landen, verlängerte den Krieg möglicherweise erheblich. Es gibt Einschätzungen, dass die italienischen Verbände und die Partisanen bei einer Landung der Alliierten bei Rom, Süditalien selbst hätten befreien können.
1944
Italien
Nachdem sich die Alliierten schwere Gefechte mit den Truppen der Wehrmacht lieferten, konnten sie die Deutschen nach einer Landung bei Anzio (Operation Shingle 21. Januar) weiter in Bedrängnis bringen, worauf diese gezwungen waren, zusätzliche Divisionen nach Italien zu verlegen. Sie bauten in Italien eine zweite Front auf, nutzten aber nicht die Gelegenheit, bis Rom vorzustoßen.
Am 15. Februar wurde das Bergkloster Monte Cassino schwer bombardiert und 2 Tage später durch Artilleriebeschluss vollends in einen Trümmerhaufen verwandelt. Die deutschen Verteidiger, ehemalige Fallschirmjäger bei der Landung auf Kreta, verschanzten sich in den Trümmern und ließen die Ruinen des Klosters zur Festung werden. Erst drei Monate später, am 18. Mai, nimmt das 2. Polnische Korps unter Führung von General Wladyslaw Anders unter unvorstellbaren Verlusten nach mehreren Tagen das Kloster Monte Cassino ein, nachdem alle vorhergehenden Angriffe der Alliierten kläglich gescheitert waren.
Nachdem das Hindernis von Monte Cassino überwunden war, begann der Vormarsch auf Rom. Am 25. Mai vereinten die alliierten Kräfte ihre beiden Fronten und drängten die deutschen Truppen auf die Grüne Linie zwischen La Spezia und Rimini zurück.
Generalfeldmarschall Kesselring, Oberbefehlshaber der Heeresverbände in Italien, lehnte es ab in der ewigen Stadt zu kämpfen und befahl seinen Einheiten, Rom am 4. Juni widerstandslos zu verlassen. Die Hoffnung der Alliierten, die Wehrmacht bis in die Alpen zurück zu treiben, wurde bei der Apennin-Verteidigungslinie vorerst zerstört, so dass 1944 noch keine Entscheidung in Italien stattfand.
Die Ostfront
Am 14. Januar begann der sowjetische Angriff auf den deutschen Belagerungsring um Leningrad. 900 Tage hatte die Stadt ausgeharrt und konnte nur im Winter über den zugefrorenen Ladogasee mit Nachschub versorgt werden. Die Sowjets setzten nach: ihre Frühjahrsoffensive brachte weitere Gebietsgewinne, und die Wehrmacht musste sich weiter zurückziehen bis zum Peipus-See. In seiner Verzweiflung befahl Hitler die Taktik der verbrannten Erde anzuwenden, durch die den Sowjets nichts außer blanker Zerstörung hinterlassen werden sollte.
Vom 9. April an konzentrierten sich die sowjetischen Anstrengungen auf die Rückeroberung der Halbinsel Krim am schwarzen Meer. Am 12. Mai war die Krim wieder fest in sowjetischer Hand, die deutschen und rumänischen Einheiten retteten sich großenteils über das Meer.
Nach einer kurzen Ruhephase während der schlammigen Frühjahrszeit im Mai griffen die Rotarmisten im Juni wieder an. Am 9. Juni begann die Offensive an der finnischen Front auf der karelischen Landenge. Ende Juni kam dieser Angriff auf Höhe der alten Grenze von 1940 zum Halt.
Ziel der Sowjets war jetzt die Zerschlagung der Heeresgruppe Mitte. Am 23. Juni brachen die Angreifer durch die Verteidigungsfront und kesselten große deutsche Verbände bei Witebsk und Bobruisk ein. Am 29. Juni kapitulierten diese Truppen, worauf die Heeresgruppe Mitte praktisch aufgelöst war und die Rote Armee nun sogar bis kurz vor Warschau und an die Grenzen von Ostpreußen vorstoßen konnte. Diese Niederlage der deutschen Wehrmacht war verheerender und folgenreicher als die Schlacht um Stalingrad eineinhalb Jahre vorher: denn die Wehrmacht verlor mehr Soldaten (schätzungsweise 350.000 Mann) und Gerät, die ganze Ostfront geriet ins Wanken und es war fraglich, ob das Ergebnis nicht heillose Flucht angrenzender Verbände bedeutete. Dass dies nicht so kam, bezeugt die bemerkenswerte Kampfkraft der deutschen Soldaten auch im fünften Kriegsjahr.
Am 3. Juli eroberte die Rote Armee Minsk zurück und kesselte die Reste der deutschen 4. Armee ein, die bald kapitulierte. Weiter südlich drang ab dem 13. Juli in Galizien eine weitere sowjetische Offensive bis Lemberg zur Weichsel vor.
Am 20. Juli 1944 versuchten deutsche Widerständler im Hauptquartier in Ostpreußen ein Attentat auf Hitler, das aber ebenso scheitert wie der anschließende Versuch eines Staatsstreiches in Berlin. Die Attentäter wurden hingerichtet.
Am 1. August begann der Aufstand der Polnischen Heimatarmee, der sogenannte Warschauer Aufstand. Die Rote Armee kam den Aufständischen nicht zur Hilfe: Ihr Vorstoß wurde am 3. August von deutschen Gegenangriffen zurückgeworfen.
Im August marschierte die Rote Armee in Rumänien ein und vernichtete die (neue) deutsche 6. Armee bei Kisinau. Am 23. August wechselte König Michael von Rumänien die Fronten und erklärte Deutschland den Krieg. Die Erfolge der Sowjets zwangen die Wehrmacht zum Rückzug aus Griechenland, am 13. Oktober rückten britische Einheiten in Athen ein.
Am 5. September nahm die Rote Armee Bulgarien ein; dort inszenierten die Sowjets am 9. September einen kommunistischen Staatsstreich und marschierten am 19. September in Sofia ein. Ein weiterer Verbündeter Deutschlands fiel an diesem 19. September weg, als Finnland einen Waffenstillstand mit der Sowjetunion schloss.
Am 20. Oktober eroberten sowjetische Einheiten verbündet mit Kräften der jugoslawischen Partisanen unter Tito die Hauptstadt Belgrad und zwangen die deutsche Heeresgruppe E zum Rückzug bis zur Drina.
Im Norden zog sich die Heeresgruppe Nord am 13. Oktober aus Riga nach Kurland zurück. Ab dem 20. Oktober, als die Rote Armee zur Mündung der Memel vorstieß, waren diese deutschen Kurland-Armeen vom Rest der Ostfront abgeschnitten, konnten aber von der Roten Armee in zahlreichen Kämpfen nicht vernichtet werden.
Auch in Ostpreußen kam die Offensive der Sowjets im Oktober nach anfänglichen Erfolgen zum Erliegen. Punktuell konnte die Wehrmacht Boden gutmachen.
Die ungarische Hauptstadt Budapest wurde am 24. Dezember mit 70.000 deutschen und ungarischen Soldaten eingeschlossen - erst am 11. Februar 1945 sollte sie aber von der Roten Armee eingenomen werden.
Die Westfront
Mit Jahresbeginn übernahm Erwin Rommel den Oberbefehl der deutschen Heeresgruppe B an der Westfront nördlich der Loire.
Am 21. Januar 1944 begann die deutsche Luftwaffe wieder mit Angriffen auf London, die bis zum April fortgesetzt wurden.
Die deutsche Wehrmacht in Frankreich - Juni 1944
Während die Aliierten damit beschäftigt waren, Berge von Versorgungsmaterial anzuhäufen, verstärkten die Deutschen ihre Küstenbefestigungen im Westwall. Auf dem Papier waren die Zahlen beeindruckend, vor allem wenn man die Rückschläge der letzten zwei Jahre in Betracht zog. Die Wehrmacht hatte noch immer 54 Divisionen in Westeuropa, 27 in Italien und 156 an der russischen Front.
In Wahrheit taten jedoch nur 850.000 Männer im Westen Dienst. Den meisten Infanteriedivisionen mangelte es an motorisierten Transportmitteln, so dass sie nicht mehr als unbewegliche, sogenannte bodenständige Divisionen waren. In diesen Einheiten befanden sich sogar Hiwis (Hilfswillige) ehemalige russische und polnische Kriegsgefangene. Man kann sich leicht vorstellen, dass die Loyalität dieser Männer mehr als fragwürdig war, zumal sie ständigen Luftangriffen ausgesetzt waren. Die Panzerstärke der Wehrmacht war kaum ermutigender. Im Juni 1944 gab es nur zehn Panzerdivisionen und eine Panzergrenadierdivision, die weit hinter der Küstenlinie disloziert waren (dies kam daher, da sich von Rundstedt, Geyr und Adolf Hitler, gegen den Willen von Erwin Rommel, dazu entschlossen hatten, die Panzerreserve ins Hinterland zu verlegen). Insgesamt standen ihnen nur 1552 Panzer zur Verfügung. Nach Abzug von Fahrzeugen, die aufgrund von Wartungsproblemen nicht einsatzbereit waren, konnte die durchschnittliche deutsche Panzerdivision sich glücklich schätzen, wenn sie 100 einsatzbereite Panzer zur sofortigen Verfügung hatte.
Deutsche Panzerdivisionen hatten im zurückliegenden Sommer Verluste hinnehmen müssen, als sie versucht hatten, den Frontvorsprung beiKursk von Feindkräften zu räumen(Operation Zitadelle). Der Kampf um Stalingrad 1942 hatte gleichfalls zu einer erheblichen Schwächung der personellen- und materiellen Kräfte beigetragen.
Die Panzerdivision 1944
- bestand aus zwei Panzerabteilungen (einer mit Panthern und einer mit Panzerkampfwagen IV)
- 1 Panzergrenadierregiment (mot.)
- 1 Panzeraufklärungsabteilung
- 1 gemischte Panzerjägerabteilung
- 1 Panzerartillerieregiment
- 1 Heeres-Flakartillerieabteilung
- 1 Panzerpionierbataillon
- 1 Panzernachrichtenabteilung
- 1 Feldersatzbataillon
- PanzerDivisionsnachschubtruppen
- Kraftfahrparktruppen
- Verwaltungstruppenabteilung
- Sanitätstruppen.
- Gesamtstärke: etwa 13800 Soldaten.
Die Landung in Europa am 6. Juni 1944
Am 6. Juni landeten die Alliierten in der Normandie. Der Plan für Operation Overlord wurde von dem britischen General Montgomery entworfen. Er sah vor, mit vier Armeen zu landen und dann schnell ins Landesinnere vorzustoßen. Die Deutschen waren schlecht auf die Invasion eingestellt. Hitler erwartete die Landung immer bei Calais, der engsten Stelle des Kanals. Das Gebiet von Calvados, wo die Alliierten schließlich an Land gingen, war stellenweise nur mit einigen Metern Stacheldraht und ein paar MG-Nestern verteidigt.
Am so genannten D-Day waren fast 6.700 Schiffe und über 13.000 Flugzeuge beteiligt. Am frühen Morgen des 6. Juni starteten mehrere Luftlandeeinheiten (die 82. und 101. Luftlandedivision), die wegen Navigationsfehlern über die gesamte Halbinsel Cotentin verteilt wurden. Dank des Improvisationstalents der Offiziere konnten sich kleine Gruppen bilden, die mehrere kleine Orte einnahmen. Gegen 6:00 Uhr begann die Bombardierung deutscher Stellungen und kurz danach die Landung etlicher amerikanischer und britischer Verbände, die durch 4.200 Landungsboote an den Strand gebracht wurden. Die Bombardierung durch Luft- und Seestreitkräfte traf mehr Kühe im Hinterland als Deutsche in ihren Verteidigungsanlagen. An einem britischen Landungsabschnitt verfehlte man diesen Abschnitt um 1,5 km und landete an einem schwach befestigten Strand. Einzig am Abschnitt Omaha, kam es zu blutigen Gefechten, bei der ein großer Teil der ersten Angriffswelle im MG-Feuer aufgerieben wurde, da diese direkt vor der 352. Infanteriedivision gelandet war. Gegen Nachmittag manövrierten zwei schwere Zerstörer zu Omaha hin und bedeckten den Strand mit Feuer; erst dann konnten die Pioniere eine Bresche in die deutschen Linien schlagen. Der Gegenangriff der 21. Panzerdivision bei Juno und Sword kam an diesem Tag zu spät.
Obwohl die Alliierten gewaltige Kräfte aufgeboten hatten, kamen sie stellenweise nur schleppend voran. Besonders die Stadt Caen konnte erst nach sechs Wochen verlustreicher Kämpfe besetzt werden. Am 15. August begann eine zweite Invasion in Südfrankreich, bei der die Franzosen und Amerikaner ohne entscheidenden Widerstand zügig in das Landesinnere vorstoßen konnten. Am 25. August wurde Paris besetzt. Der deutsche Stadtkommandant weigerte sich, die Stadt zu zerstören und ergab sich mit seinen Truppen kampflos. Durch die enorme Materialfülle und absolute Luftherrschaft konnten zu jeder Zeit deutsche Truppenansammlungen zerschlagen werden und kamen die Alliierten in der Folgezeit recht zügig voran, so dass bereits am 3. September Brüssel und am Tag darauf Antwerpen besetzt werden konnte. Einzig bei der Luftlandeoperation Market Garden konnte das 2. SS-Panzerkorps den Briten und Amerikanern in Arnheim noch einmal eine schwere Niederlage beibringen.
Mit dem Verlust der Atlantikhäfen setzte die deutsche Marine ihren U-Boot-Krieg von Norwegen aus fort.
Bis zum 1. September griffen die Deutschen von Abschussrampen in Nordfrankreich aus mit Raketen (V1, V2) London an.
Am 21. Oktober erobern die Alliierten nach heftigen Kämpfen mitAachen die erste deutsche Stadt. Am 22. November erreichen weiter südlich amerikanische Kräfte Metz und Straßburg.
Im Dezember versuchten die Deutschen mit der Ardennen-Offensive, die Oberhand im Westen zu gewinnen. Das Operationsziel, die Linien der Alliierten zu spalten und in breiter Front nach Belgien vorzustoßen, misslang jedoch.
Der Pazifik
Am 31. Januar 1944 landeten unter größten Verlusten zwei US-Divisionen auf der Marshall-Insel Kwajalein.
Anfang Februar starteten die Japaner eine Offensive im Westen Burmas, mit dem Ziel, den Ostteil Indiens zu erreichen und die Alliierten von ihrem Nachschub abzuschneiden. Am 6. April begann der britische Gegenangriff.
Am 17. April stießen japanische Truppen in Südchina in Richtung der neuen US-Luftwaffenstützpunkte vor.
Im Pazifik erreichten US-Einheiten am 17. Mai Wakde und Biak. Am 12. Juni landeten US-Truppen auf Saipan (Marianen] und errichteten dort Flugplätze, von denen aus die US Air Force zum ersten Mal systematisch vom Pazifik aus die japanischen Hauptinseln anfliegen konnte. Am 18. Juni erreichten die ersten amerikanischen Großangriffe Honshu, allerdings von Stützpunkten in China aus.
Am 21. Juli landeten amerikanische Truppen auf Guam.
Am 8. August zerstörten japanische Kräfte den amerikanischen Luftwaffenstützpunkt Henyang. Bis zum 11. Oktober gelang es ihnen, auch die anderen Basen zu erobern und eine Verbindung zu Lande zwischen dem japanisch gehaltenen Südchina und den japanischen Truppen im südlicheren Indochina aufzubauen.
Am 19. Oktober landeten die ersten amerikanischen Einheiten auf der Insel Leyte uns begannen von dort mit der Eroberung der Philippinen. Vom 22. Oktober bis 25. Oktober versuchte die japanische Marine, diese Landung zu verhindern. Die Seeschlacht bei den Philippinen markierte einen entscheidenden Verlust und wurde für die Japaner zum Desaster; sie verloren drei Schlachtschiffe und vier Flugzeugträger.
AM 24. November begannen die USA mit einer Reihe von schweren Luftangriffen auf Tokyo.
1945
Die Ostfront
Am 12. Januar 1945 begann die Rote Armee vom Baranow-Brückenkopf aus mit einer breitangelegten Großoffensive. Die Wehrmacht war zu diesem Zeitpunkt zusätzlich geschwächt, weil bedeutende Kräfte für die Ardennen-Offensive nach Westen abgezogen waren.
Die Rote Armee stieß von Warschau (Befreiung am 17. Januar) aus nach Norden vor und schnitt damit Ostpreußen vom Rest des Reiches ab. Die deutsche Bevölkerung floh in Scharen, zum Teil über die gefrorene Ostsee. Insgesamt gelangten über 2 Millionen Flüchtlinge über das Meer nach Westen. Das KdF-Schiff Wilhelm Gustloff, das Flüchtlinge aus Ostpreußen transportierte, wurde von sowjetischen Torpedos versenkt. Bis zum Kriegsende kamen Menschen über die Ostsee nach Westen: Der letzte Evakuierungskonvoi von der Halbinsel Hela (die bis zum Kriegsende von deutschen Truppen gehalten wurde) nach Dänemark mit insgesamt über 40.000 Menschen dauerte vom 5. Mai bis zum 9. Mai 1945.
Die 4. Armee, die Ostpreußen verteidigen sollte, wurde bis Ende März vernichtend geschlagen. Königsberg wurde am 30. Januar eingekesselt, kurzzeitig von deutschen Einheiten entsetzt, fiel aber am 9. März endgültig an die Sowjets.
Am 30. Januar erreichte die Rote Armee das Konzentrationslager Auschwitz-Birkenau, das aber von der SS zuvor schon aufgegeben worden war. Am selben Tag errichteten erste sowjetische Einheiten Küstrin und damit die Oder
Nach der sowjetischen Winteroffensive stand die Rote Armee Ende Januar 1945 entlang der Oder und Neiße von Stettin bis Görlitz knapp 80 Kilometer vor Berlin. Im Februar und März brachten die Sowjets rund 2,5 Millionen Soldaten mit über 6.000 Panzern sowie 7.500 Flugzeugen für den Angriff auf Berlin in Stellung. Ihnen gegenüber standen rund eine Million deutsche Soldaten mit knapp 800 Panzern.
Die Hauptangriffsrichtung aus vorbereiteten Brückenköpfen folgte der Reichsstraße 1 (heute Bundesstraße 1) über Seelow direkt nach Berlin. Die Höhen von Seelow bildeten dabei ein steil aufsteigendes, natürliches Hindernis, und um diese Höhen wurde eine der größten Schlachten des 2. Weltkrieges geschlagen. Die Schlacht um die Seelower Höhen begann am 16. April mit einem der stärksten Artelleriebombardements der Geschichte: rund 18.000 Artelleriegeschütze und Raketenwerfer konzentierten ihr Feuer auf gerade einmal 4 km Frontlinie. Im Laufe des 18. April errang die weit überlegene Rote Armee die Oberhand und entschied nach großen Verlusten die Schlacht für sich.
Unterdessen wurde im Süden der sowjetische Belagerungsring um Breslau am 15. Februar geschlossen, welches allerdings erst am 6. Mai in die Hände der Roten Armee fiel. Am 6. März versuchte die 6. SS-Panzerarmee einen Gegenstoß in Ungarn, wurde aber zurückgeschlagen. Am 16. März begann die sowjetische Gegenoffensive, die bis zum 4. April ganz Ungarn eroberte. Wien fiel am 13. April in die Hände der Sowjets, die von Osten aus auch Niederösterreich, das Burgenland und die Steiermark eroberten. Am 8. Mai erreichte die Rote Armee Graz.
Am 25. April schloss sich der Belagerungsring um Berlin, auf deutscher Seite kämpfte neben Einheiten der Wehrmacht auch der Volkssturm und Einheiten der Hitlerjugend. Am 28. April scheiterte der Versuch der 12. Armee unter General Walther Wenck, die Hauptstadt zu entsetzen, am 30. April tötete Adolf Hitler sich selbst im Bunker unter der Reichskanzlei. Am 2. Mai kapitulierten die letzten Verteidiger von Berlin vor der Roten Armee.
Am 8. Mai, dem Tag der bedingungslosen Kapitulation des Deutschen Reiches, besetzte die Rote Armee Dresden, am 10. Mai rückten sowjetische Einheiten auch in Prag ein.
Die Westfront
Alliierte Truppen erreichten am 7. März die unzerstörte Rheinbrücke von Remagen. Sie errichteten Brückenköpfe auf rechtsrheinischem Gebiet und kreisten das Ruhrgebiet ein. Die Heeresgruppe B der Wehrmacht unter Feldmarschall Model wurde am 1. April eingeschlossen und kapitulierte am 18. April, am selben Tag nahmen die US-Truppen Magdeburg ein, einen Tag später Leipzig.
Am 25. April trafen sich amerikanische und sowjetische Truppen in Torgau an der Elbe; der letzte Einflussbereich der Deutschen zerfiel jetzt in zwei Teile. Am 26. April fiel Bremen an die Briten, die weiter nach Nordosten zogen. In rascher Folge nahmen sie Lübeck (2. Mai), während die US-Armee in Stralsund und Wismar einmarschierte, wohl auch, um die Rote Armee daran zu hindern, bis Schleswig-Holstein vorzustoßen. Am 3. Mai ergab sich Hamburg.
Am 5. Mai kapitulierte Generaloberst Blaskowitz, dessen Truppen in Holland eingekesselt waren.
Während die britischen Einheiten Norddeutschland eroberten, wandten sich die Amerikaner nach Süden: Sie besetzten am 30. April München. Stuttgart fiel am 22. April an die französische Armee, die nach Süden bis Vorarlberg vordrang. Die US-Armee wandte sich zu den Alpen und traf am 3. Mai am Brenner-Pass mit ihren Landsleuten zusammen, die von Süden her Oberitalien besetzt hatten.
In Italien fiel Bologna am 19. April an die US-Truppen, während Genua am 27. April erobert wurde; einen Tag später ergriffen italienische Partisanen in Dongo den gestürzten "Duce" Benito Mussolini und erschossen ihn. Am 2. Mai kapitulierten die deutschen Einheiten in Italien, am selben Tag marschierte die britische Armee in Triest ein.
Zu Kriegsende, am 8. Mai, befanden sich im Westen noch die Kanalinseln, St. Nazaire und La Rochelle in der Hand der Wehrmacht.
Die letzten Luftangriffe
Am 3. Februar flogen amerikanische Bomber einen schweren Luftangriff auf Berlin, dem 22.000 Menschen zum Opfer fielen. Am 13. Februar 1945 bombardierten alliierte Flugzeuge Dresden und zerstörten einen Großteil der Stadt, im anschließenden Feuersturm kamen etwa 35.000 Menschen ums Leben. Ebenfalls in den letzten Tagen des Krieges zerstörten alliierte Bomber grpße Teile von Würzburg, Hildesheim und Halberstadt. Dass diese verheerenden Angriffe keinen militärischen Nutzen besaßen, ist heute kaum noch umstritten. Schon die deutschen Angriffe vor allem auf Coventry zeigten den stark begrenzten militärischen Nutzen der Bombardierungen von Städten. Umstritten ist allerdings, inwieweit sich Churchill von der dem Gedanken der Dezimierung der deutschen Bevölkerung hat leiten lassen.

Das Kriegsende in Europa
Nach dem Tod Hitlers wurde Admiral Karl Dönitz gemäß testamentarischer Verfügung am 1. Mai zum Reichspräsidenten. Er schlug sein Hauptquartier am 2. Mai im von Deutschen gehaltenen Flensburg auf und benannte eine "Reichsregierung". Am 4. Mai kapitulierten die Wehrmachtseinheiten, die im Nordwesten gegen den britischen Feldmarschall Montgomery gekämpft hatten. Am 7. Mai ergaben sich alle deutschen Truppen im Rahmen einer Gesamtkapitulation gegenüber den Westalliierten, die Generaloberst Alfred Jodl in Reims gegenüber General Dwight D. Eisenhower unterzeichnete. Am 9. Mai wiederholte sich dieser Akt in Berlin-Karlshorst gegenüber der Roten Armee, auf deutscher Seite unterschrieb Generalfeldmarschall Wilhelm Keitel. In den beiden Tagen zwischen 7. und 9. Mai flohen fast 2 Millionen deutsche Soldaten aus dem sowjetischen Machtbereich in das Gebiet, in dem die Westalliierten saßen.
Der Krieg in Asien
Am 3. Januar eroberten die Briten Akyab und begannen damit die Besetzung Burmas. Die Burma-Straße war etwa seit dem Jahreswechsel in voller Länge befahrbar, so konnten die Alliierten Truppen und Nachschub bis nach China transportieren.
Am 4. Februar besetzten US-Truppen Manila. Amerikanische Bomber flogen am 25. Februar und am 9. März schwere Luftangriffe auf Tokyo, bei denen fast 100.000 Menschen starben.
Die japanische Armee entwaffnete am 9. März die französischen Truppen in Indochina und installierten dort eine Marionetten-Regierung.
Am 1. April landeten US-Truppen auf Okinawa, das von den Japanern vehement verteidigt wurde. Die verlustreiche Eroberung zog sich bis zum 21. Juni hin, im Verlauf der Kämpfe wurde das letzte große Schlachtschiff der japanischen Marine, die Yamato, versenkt.
Am 3. Mai besetzten britische Truppen Rangun in Burma. Auch nach der Kapitulation Deutschlands erklärte Japan sich entschlossen, allein gegen die Alliierten weiterzukämpfen, zu denen sich seit dem 5. April auch die Sowjetunion zählte, die den sowjetisch-japanischen Neutralitätsvertrag kündigte.
Das Kriegsende in Asien
Anfang August wurde der Krieg in Asien entschieden: Am 6. und 9. August wurden auf Hiroschima und Nagasaki zwei Atombomben abgeworfen. Unter dem Eindruck dieser Ereignisse und der Kriegserklärung durch die Sowjetunion an Japan vom 8. August kündigte die japanische Regierung am 14. August die Kapitulation an, mit deren Unterzeichnung am 2. September auf dem US-Kreuzer "Missouri" in der Sagami-Bucht der Zweite Weltkrieg beendet wurde. Japan wurde von US-Truppen besetzt. In Korea sollte der 38. Breitengrad die Grenze zwischen dem Besatzunugsgebiet der USA und Großbritanniens einerseits und den Chinesen andererseits bilden.
Erst am 9. September kapitulierte dann auch die japanische China-Armee mit etwa einer Million Mann in Nanking gegenüber den Nationalchinesen unter Chiang Kai-shek.
Die Opferzahlen
Während des Zweiten Weltkrieges fanden Schätzungen zufolge 55 Millionen Menschen den Tod, darunter nicht nur viele Soldaten, sondern – charakteristisch für den "modernen Krieg" – auch viele Zivilisten (so z.B. in der Schlacht um Stalingrad). In dieser Zahl sind auch die vielen politisch oder rassistisch Verfolgten (u.a. die sechs Millionen europäischen Juden) enthalten, die in den Vernichtungslagern der Deutschen, den so genannten Konzentrationslagern (KZ), umkamen. Es gab auch viele tote Zivilisten durch die Bombardierungen der Großstädte (Köln, Hamburg, Dresden, London), die Belagerung von Leningrad, die Versenkung von Flüchtlings-Schiffen, die Härte des Winters, die Straflager in der Sowjetunion und die gewaltsame Vertreibung von Menschen nach dem Krieg (zum Beispiel als Folge der Benesz-Dekrete). Vielen Menschen war es nicht möglich zu fliehen, weil Staaten wie die USA oder die Schweiz die Grenzen schlossen und auch jüdische Flüchtlinge zurück in die vom Deutschen Reich beherrschten Gebiete schickten. Es gab viele Denunzianten und Mitläufer unter der Zivilbevölkerung – auch in den eroberten Gebieten – , die für die Auslieferung ihrer Mitmenschen an die Gestapo (Geheime Staatspolizei) sorgten. Die Aufarbeitung dieses Teils der Geschichte (zusammengefaßt unter dem Stichwort der Kollaboration) ist vielfach noch nicht geschehen.
Andererseits hält die Beschäftigung der deutschen Öffentlichkeit mit dem Zweiten Weltkrieg an; sie erfuhr in den letzten Jahren größere Bedeutung. Siehe dazu Martin Walser, Holocaust-Denkmal.
Konsequenzen
In der Folge des Zweiten Weltkriegs wurden Millionen von Menschen aus ihrer Heimat vertrieben (u.a. die Sudetendeutsche). Dem Zweiten Weltkrieg folgten drastische Grenzveränderungen in Mittel- und Osteuropa.
Dem Zweiten Weltkrieg gingen in Europa der Spanische Bürgerkrieg und in Asien der Chinesisch-Japanische Krieg voraus.
Nach seinem Ende wurden der Krieg und Kriegsverbrechen der deutschen Seite auf den Nürnberger Prozessen juristisch aufgearbeitet. Auch japanische Hauptkriegsverbrecher wurden vom international military tribunal for the far east abgeurteilt. Dem Zweiten Weltkrieg folgten die Deutsche Teilung und der Kalte Krieg.
Zitate
- Der Gedanke, dass nach diesem Krieg das Leben "normal" weitergehen oder gar die Kultur "wiederaufgebaut" werden könnte – als wäre nicht der Wiederaufbau von Kultur allein schon deren Negation –, ist idiotisch. (Theodor W. Adorno, Minima Moralia, Erster Teil, 1944)
Weblinks
- Eine gute Quelle für den Laien ist wie so oft das Lebendige virtuelle Museum Online (LeMO)
- sowie Nationalsozialismus.at
- weitere Informationen zum Thema bietet http://www.wk-2.de
- Den Zweiten Weltkrieg in Polen behandelt Polen im Zweiten Weltkrieg.